Sinnlos von Little_Dana ================================================================================ Kapitel 1: Sinnlos ------------------ Sinnlos Montag, 06:00 Uhr Aufgestanden. Mum und Dad sind immer noch nicht zurück von der Reise. Wann werden sie wohl endlich wiederkommen? Haben sie mich wohl doch vergessen? Montag, 06:07 Uhr Bin duschen gegangen. Mum hat wohl vergessen Heiz- und Wasserkosten zu bezahlen. Das Wasser war eiskalt. Aber das ist ja eigentlich immer so. Tag ein, Tag aus muss ich das kalte Wasser ertragen. Montag, 06:43 Uhr Endlich Frühstück. Doch wir haben mal wieder nichts im Kühlschrank. Hab gestern vergessen einzukaufen. Dabei hatte ich es mir doch fest vorgenommen. Montag, 07:00 Uhr Bin noch schnell beim Bäcker vorbeigegangen, um mir etwas zu Essen zu holen. Danach gleich zum Bus, den ich beinahe verpasst hätte. Nun eine halbe Stunde Busfahren. Montag, 07:55 Uhr Die Schulglocke hat geläutet. Der Unterricht beginnt. In der ersten Stunde Mathe. Oh nein, das kann ich doch einfach nicht. Mathe war mein schlechtestes Fach. Aber dafür war der Lehrer – Sensei Kakashi – in Ordnung. Einer der wenigen Lehrer hier. Montag, 09:25 Uhr Erste Pause. Itachi und Sasori führen mal wieder ihr bekanntes Blicke-Duell durch. Bisher ist kein Sieger in Sicht. Beobachte Sasori dabei heimlich und feuere ihn innerlich an. Dabei muss ich leicht lächeln. Montag, 12:45 Uhr Unterrichtsschluss. Endlich. Hidan hat versucht mich dazu zu überreden, noch mit zu ihm zu kommen. Pain, Itachi und Kakuzu kommen auch. Aber ich wollte lieber nach Hause gehen. Ich verabschiede mich von den dreien und gehe dann Richtung Bushaltestelle. Sasori begleitet mich noch bis dort hin. Doch bei der Bushaltestelle muss er sich leider verabschieden. Er wohnt hier ganz in der Nähe. Montag, 18:03 Uhr Mum und Dad sind immer noch nicht zurück. Wo bleiben die? Sie wollten eigentlich schon gestern Abend zurückkommen. Montag, 18:34 Uhr Das Telefon klingelt. Ich gehe ran. Es ist die Polizei. Sie teilt mir mit, dass meine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. Ich lasse das Telefon fallen, schnappe meine Jacke, ziehe meine Schuhe an, nehme meine Schlüssel und renne unter Tränen aus der Wohnung. Ich weiß nicht, wohin ich laufe, aber hauptsächlich weg. Montag, 19:37 Uhr Bin über eine Stunde lang irgendwohin gelaufen. Bin auch in den Bus eingestiegen und in der Nähe der Schule ausgestiegen. Weiß nicht, wohin ich soll. Montag, 19:51 Uhr Stehe jetzt vor Sasoris Haustür. Ich weiß nicht einmal, was ich hier will. Ich sollte besser wieder nach Hause gehen... Doch dann hatte ich schon auf die Klingel gedrückt. Sasori öffnet wenige Sekunden später die Haustür und sieht mich fragend an. Ich kann mich nicht mehr beherrschen und falle ihm heulend in die Arme. Dienstag, 05:14 Uhr Sasori hat mich bei sich schlafen lassen, nachdem ich ihm alles erzählt hatte. Er versteht mich. Das ist wohl der Grund, warum ich fast von allein zu ihm gegangen bin. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich mich schon vor Monaten in ihn verliebt habe... Dienstag, 06:30 Uhr Sasori ist aufgewacht und steht auf. Ich sehe ihm nach, wie er ins Bad geht. Nicht lange und dann hat er mich ins Bad gelassen. Ich sehe mich im Spiegel an und muss feststellen, dass meine Augen noch leicht gerötet und angeschwollen sind. Ich verziehe leicht das Gesicht und gehe dann duschen. Zum Glück ist Sasori ungefähr so groß wie ich und leiht mir Klamotten. Dienstag, 07:30 Uhr Machen uns auf den Weg in die Schule. Auf den Weg treffen wir noch auf Konan. Sie erzählt uns ganz aufgeregt, dass sie jetzt mit Pain zusammen sei. Ich freute mich für sie. Schon lange war sie in ihn verliebt. Dienstag, 08:18 Uhr Halte das einfach nicht mehr aus hier. Ich muss hier raus! Ich sage dem Lehrer, dass es mir nicht gut geht und gehe ins Krankenzimmer. Dort lege ich mich sofort aufs Bett und muss mir die Tränen unterdrücken. Dienstag, 09:25 Uhr Pause. In dieser Zeit ist Sasori zu mir gekommen und erkundigt sich nach mir, wie es mir geht. Er fragt mich, ob ich es den anderen selbst sagen wollte oder ob er es übernehmen soll für mich. Er soll es sagen, aber ich will dabei sein. Deshalb stehe ich langsam auf und gehe zusammen mit Sasori zu den anderen, um ihnen das von meinen Eltern zu sagen. Dienstag, 09:40 Uhr Sasori hat es allen gesagt. Sie fühlen mit mir. Aber es war kein Mitleid, sondern Mitgefühl. Und sie haben gleich alle versucht mich auf andere Gedanken zu bringen. Da zeigt sich wieder, was für tolle Freunde ich habe. Dienstag, 15:56 Uhr Bin doch wieder nach Hause gegangen. Es fällt mir schwer hier zu sein, aber da muss ich nun durch. Vorher war die Polizei noch einmal da. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht wieder loszuheulen. Dienstag, 17:43 Uhr Sasori hat angerufen. Ich habe bemerkt, dass ihn das wohl genauso mitnimmt, wie mich. Er sorgt sich richtig um mich. Das bringt mich wieder zum lächeln. Den ganzen nächsten Monat habe ich versucht, mit diesem Gedanken klar zu kommen, dass meine Eltern nicht zurückkommen würden. Es fiel mir schwer, doch ich schaffte es. Einen Monat später, Freitag, 12:45 Uhr Schule aus. Sasori war heute nicht in der Schule. Ich mache mir Sorgen und habe beschlossen, ihn zu besuchen. Doch als ich bei ihm war, hat niemand aufgemacht. Also bin ich nach Hause gegangen. Freitag, 16:01 Uhr Habe drei Mal versucht bei Sasori anzurufen. Es geht nie jemand ran. Meine Sorgen steigen. Er hat nichts gesagt, dass er heute nicht da sein würde. Freitag, 18:00 Uhr Habe noch einmal versucht bei Sasori anzurufen. Immer noch geht er nicht ran. Auch an sein Handy geht er nicht. Meine Sorge steigt. Freitag, 23:14 Uhr Habe eine SMS von Hidan bekommen. Er schreibt, dass es ihm Leid tut, dass er so spät schreibt, aber dass es wichtig sei. Danach nichts. Ich frage ihn, was denn los sei und dass es nicht schlimm sei, dass er so spät schreibt. Freitag, 23:16 Uhr Das Telefon klingelt. Ich weiß, wer es ist. Ich gehe ran. Hidan ist am Telefon. Er ist anders als sonst. Zögernd erzählt er mir, warum er jetzt noch anruft. Ich fange an zu zittern, murmle immer wieder ein „nein“, schreie das Wort schließlich und werfe das Telefon an die Wand, sodass es in seine Einzelteile zerspringt. Gehe weinend auf die Knie. Sasori ist tot. Montag, 10:00 Uhr Habe seid Freitag weder etwas gegessen, noch getrunken und habe die Wohnung nicht verlassen. Zur Schule bin ich auch nicht gegangen. Ich sehe keinen Sinn mehr darin. Endlich, nach Tagen, stehe ich wieder vom Bett auf und gehe zum Fenster, um es zu öffnen. Ich wohne im fünften Stock. Montag, 10:55 Uhr Große Aufregung herrscht. Ein Jugendlicher ist aus dem Fenster seines Zimmers geklettert und ist aus dem fünften Stock gesprungen. Gerade mal 17 Jahre alt. Die Eltern vor einem Monat verstorben. Der beste Freund, in den er sich auch verliebt hat, letzten Freitag verstorben. Sein Leben – sinnlos. Da wo er jetzt ist, wollte er die ganze Zeit hin. Er ist nicht allein. Seine Freunde trauern um ihn. Sie verstehen, warum er das getan hat. Doch sie haben in nur drei Tagen zwei ihrer Freunde verloren. Aber sie würden sie niemals vergessen und immer im Gedächtnis behalten. Für sie waren sie mehr als bloß Freunde. Sie gehörten schon zur Familie. Sie alle waren eine große Familie. Doch diese wurde nun dadurch auseinander gerissen... Das ganze Leben war doch sinnlos... Aber trotzdem leben wir. Trotzdem leiden wir. Trotzdem lieben wir. Und wozu? Um später zu sterben? Das weiß wohl keiner... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)