Todesengel von Lydra (Verliebt, Geliebt) ================================================================================ Zufall? ------- Haruka Hano war das netteste und liebste Mädchen, dass ich in meiner ganzen langen Laufbahn begegnet bin. Wieso nur ist ihre Zeit gekommen? Und warum nur muss ICH die drecksarbeit machen? Es war Sommer. Die Sonne kitzelte meine Nase und ich öffnete meine Augen. Ich zog mich an, wusch mich und ging runter in die Küche. Auf dem Essenstisch lagen auch schon meine Eier bereit. „Guten Morgen, Haruka!“, lächelte meine Mutter. „Mh…“, brummte ich. „Auch, keine Sorge, das wird schon!“, versuchte sie mich gut zu stimmen. „Red' es nicht schön Mama! Du weißt genau so gut wie ich, dass es vorbei ist!“ Mit diesen Worten verließ ich die Küche. Sauer zog ich mir meine Schuhe an und ging hinaus. Eine Träne floss mir über die Wange. Schnell wusch ich sie weg und ging hinaus in die Morgensonne. Wie jeden Tag begrüßte sie mich mit ihrem wonnigem lächeln. Und wie jeden Morgen schaute ich zu ihr hoch, flüsterte „Danke!“ und ging zum Tor. Dort warteten auch schon Mai und Kikyou, meine besten Freundinnen. Ich hatte es ihnen noch nicht erzählt. Das mit dem Arzttermin letzten Freitag. Schließlich hatte ich seid dem nicht mehr mit ihnen geredet. „Haruka! Tagträumst du mal wieder?“, lachte Mai und schubste mich sanft. „Alles klar Kleine? Gehen wir?“, sagte Kikyou und streichelte mir durchs Haar. „Was? Ähm.. ja, gehen wir!“, antwortete ich und täuschte ein lächeln vor. Dann fingen die beiden an über ihr Wochenende zu erzählen. Kikyou war mit ihrem Freund Zelten gewesen und Mai hatte bei ihrem Vater geschlafen; ihre Eltern waren getrennt. Es war eigentlich ein ganz normaler Montagmorgen. Währen da doch nur nicht diese blöden Wörter des Professors die mir seit Freitagabend im Kopf schwirrten. „Nur noch ein Jahr… wir können leider nichts mehr tun. Sie hätten früher kommen müssen…“ Woher sollte man das denn wissen? Dass ein so harmloser Husten sich zu so etwas mutiert?! „Haruka! Was ist nur mit dir los? Du bist heute so komisch schweigsam?“, fragte mich Mai besorgt. Ich antwortete aber nur kurz: „Das kommt dir bloß so vor; ich höre euch ganz genau zu!“ Ich lächelte. Wieder nur vorgetäuscht. Als wir endlich in der Schule ankamen verabschiedeten wir uns von Kikyou, die ein Jahr älter als wir ist und deshalb nicht in unsere Klasse geht. Dann schob Mai die Klassentür auf. „Good Morning, 10c! Und einen Guten Morgen!“ „Idiot, das hast du doch gerade in Englisch gesagt!“, lachte Jun, der beste Freund von Mai. Heimlich hegte er Gefühle für sie und sie für ihn, aber beide hatten zu viel Angst ihre Gefühle offen zu zugeben… typisch Mai… Große Klappe und nichts dahinter… Ich setzte mich auf meinem Platz und wartete auf die Klassenlehrerin. Der Sitz neben mir war seit Monaten leer. Schon am Anfang des Schuljahres hieß es wir würden eine neue Klassenkameradin aus Europa bekommen, aber die kam dann doch nicht zu uns sondern in die Parallel Klasse. Ein hyperintelligenter Bücherwurm der total introvertiert war. Kein wunder also, dass sie noch keine richtigen Freunde hatte. Dafür aber tausend Verehrer, da sie so unheimlich süß war. Ich kann die Jungs echt nicht nachvollziehen, dieses Mädchen ist doch nicht süß! Unheimlich, aber nicht süß! Dann kam endlich Fr. Tatsuki herein. „Guten Morgen, Schüler!“, begrüßte sie uns. „Guten Morgen!“, antwortete der Chor. „Ich habe gute Neuigkeiten für euch! Wir bekommen einen neuen Schüler! Sein Name ist Ishin Tsubasa und er kommt von einer Schule in Osaka. Bitte seid freundlich zu ihm! Komm rein Ishin!“ Ein Junge, schwarze Haare, Schwarzer Anzug, schwarze Lederjacke, weises T-Shirt und eine unordentlich sitzende schwarze Krawatte. „Guten Tag, mein Name ist Ishin Tsubasa. Sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen.“ Was ist das für ein Typ? Wieso klopf mein Herz plötzlich so schnell? Was ist das? „Hano!“ „Ja?“, ich stand auf. „Da nur noch neben ihr ein Platz ist musst du dich zu ihr setzten. Hano! Du wirst ihm die Schule zeigen und ihm unsere Regeln erklären…“, sagte Fr. Tatsuki und ging zu ihrem Lehrerpult und begann den Unterricht. „Freut mich, Ishin Tsubasa. Nenn mich ruhig Tsubasa.“, er lächelte. Er hatte wunderschöne tiefe grüne Augen. „Freut mich auch, ich bin Hano Haruka. Du kannst mich Haruka nennen…“, ich lächelte. Dieses mal nicht vorgetäuscht. Ich konnte nicht anderes. Seine Gegenwart erheiterte mich irgendwie… „Schön, Haru-chan. Dann erklär mir mal was ihr gerade im Unterricht durchnehmt!“ „Ähm… Wiederholung Grammatik.“ „Wie öde, kann ich schon… Und in den anderen Fächern?“ Den Rest der Unterrichtsstunde erklärte ich ihm was wir so in der Schule so durchnahmen. Dann endlich klingelte die Schulglocke. Er hatte mich den ganzen Unterricht mit den Augen verfolgt und mich angegrinst. Das war mir noch nie passiert. Mein Herz klopfte wie noch nie. „Warte doch bitte kurz vor dem Klassenzimmer ich muss mir noch meine Hände waschen…“ „Ist gut. Also warte ich. Beeil dich, ich warte!“ „Oh? Ähm… ja, klar…“ ich rannte Richtung Mädchentoilette und verschloss die Tür hinter mir. Ich schaute mich im Spiegel an. Ich war total rot! Oh mein Gott, wie peinlich! Das muss er doch bestimmt gemerkt haben! „Beeil dich, ich warte!“ Wie peinlich!!! Was mach ich jetzt nur. Ich muss mich beruhigen! Langsam beruhigte ich mich und meine rote Farbe verschwand aus meinem Gesicht. Mittleiweile waren schon 15 Minuten vergangen. Mist, ich musste mich beeilen! Er stand wirklich noch an der Klassentür angelehnt und spielte mit einem Kieselstein. „Tut mir leid, dass du warten musstest.“, sagte ich völlig außer Atem. „Nicht so schlimm, wenn ich auf dich warte, lohnt es sich auch 2 Stunden zu warten.“ „Was? Ich…‘“, verdammt ich schwoll schon wieder rot an. „Wir sollten gehen.“ Dann zeigte ich ihm die ganze Schule, von der Wasserstelle hinter der Sporthalle bist zu Rektor Zimmer. Ich war total müde… „Danke für den Rundgang, Haru-chan.“ „Gern geschehen…“ „Sag mal wo wohnst du denn? Vielleicht wohnen wir ja in der gleichen Richtung!“ „In der Nähe vom Rathaus, ganz nah an den Midori Park. Und du?“ „Ich wohne fast direkt neben dem Park, fast im Park…“ „Sag bloß deinen Eltern gehört diese unheimliche Villa am Park Rand!“ „Doch genau das!“ „Unmöglich! Ich wohne genau gegenüber!!!“ „Was für ein lustiger Zufall!“ „Ja, was für ein Zufall!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)