Nichts, wie es sein sollte von hahanoevy-chan (AoixUruha) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Früher dachte ich immer, dass Liebesgeschichten immer ein Happy End haben. Und genau aus diesem Grund habe ich immer Geschichten geliebt, in denen die Liebenden durch ein grausames Schickal auseinander gerissen werden. Diese Geschichten kamen mir immer so irreal und entrückt vor. Aber leider sind sie die geballte Realität. Ich sitze gerade in einem Stuhl und habe ein Glas Honigmet in der Hand. Du lachst und ich lache mir dir. Mir wird schon wieder bewusst, dass ich ein absoluter Vollidiot gewesen bin, als ich dir einen Korb gegeben habe. Und als ich mich dazu entschlossen habe dich nach einem Neuanfang zu fragen, da warst du wieder mit deiner Ex zusammen. Ich freue mich wirklich für dich. Noch nie habe ich mich für jemanden so aufrichtig gefreut. Aber zugleich tut es weh. »Im Moment kommen wir Beide einfach so gut zusammen klar. Es läuft einfach alles perfekt.« Ich grinse breit, freue mich für dich und dein Glück. Aber gleichzeitig schreit es in meinem Inneren nach Erlösung. Es tut einfach nur weh, aber ich bleibe stark und weine nicht. Denn das wäre erbärmlich und ich hasse es, erbärmlich zu sein. Nach kurzer Zeit stehe ich auf. Ich halte es einfach nicht mehr aus dir zuzuhören. »Ich komme gleich wieder.« Damit drehe ich dir den Rücken zu und blicke mich im Biergarten um. Im Hintergrund läuft die Musik der Diskothek, von der aus man in den Biergarten kommt. Sie spielen gerade 'Sonne' von Rammstein. Ich gehe zwischen den Bänken entlang und sehe 4 Kerle an einem Tisch stehen. Wie immer gehe ich einfach auf sie zu und quatsche sie an. Sofort werde ich angelächelt und freundlich betrachtet. So ist es immer. Ich brauche einfach nur in die Runde zu sehen und mir auszusuchen, wen ich anmache. Es klappt immer und ich wurde noch nie abgewiesen. Einige Zeit lang unterhalte ich mich. Doch dann wird mir langweilig und ich gehe zurück zu dir und meinen Freunden. Müde lasse ich mich auf den Stuhl fallen und grinse in die Runde. »Gibt es bei dir beziehungsmäßig was neues?« Ich sehe Ruki an und nicke. »Ich habe die Chance mit einem Mädchen und mit einem Jungen zusammen zu kommen.« Aus den Augenwinkeln blicke ich zu dir und schlucke schwer, als ich dein Gesicht sehe. Du blickst verletzt und meidest es mich anzusehen. Du wolltest eigentlich deine Freundin mitnehmen, aber sie hatte doch keine Lust gehabt. Ich glaube das war dein und auch mein Glück. Es hätte uns Beide verletzt, wenn sie mitgekommen wäre. Naja verletzt bin ich ja eh, aber es wäre so noch schlimmer gewesen. Ich trinke meinen Met aus und blicke in die Runde. »Wollen wir gehen?« Zustimmendes Gemurmel macht die Runde und wie erheben uns. Ich blicke dich an und lächel wieder. »Bis morgen.« Wir beide nehmen uns in den Arm und verabschieden uns wie zwei sehr gute Freunde. Seltsamerweise tut die Umarmung nicht weh, sondern eher gut. Ich löse mich von dir und schnappe mir meine Jacke. Du nimmst dir deinen Autoschlüssel und zusammen mit unseren Kollegen gehen wir aus der Diskothek. Als du mit deinem Auto weg fährst blicke ich dir traurig nach und seufze. Eine halbe Stunde später bin ich in meiner Wohnung. Ich weiß nicht, wie ich hier hin gekommen bin, aber ich weiß, dass ich mich selber hasse. Dafür, dass ich uns Beide immer wieder aufs Neue verletze und das ich ein Vollidiot bin. Benommen gehe ich ins Bad und setze mich auf den gefliesten Boden, mich an die kalte Wand lehnend. Ich weiß, dass ich dich morgen wieder sehen werde und das es mir und dir wieder weh tun wird. Können Menschen so masochistisch sein, dass sie sich selber zerstören? Ich dachte immer nein. Aber heute weiß ich es besser. Ich zerstöre mich mit jedem Mal, wenn ich dich sehe. Immer mehr und mehr, bis ich irgendwann zerbreche. Ich weiß, dass es nicht mehr lange dauern kann. Ich keuche auf und kneife die Augen zu. Vor meinem geistigen Auge sehe ich dich. Und dann passiert es. Ich zerbreche. In tausend kleine Scherben. Es fühlt sich seltsam an, aber zugleich erfasst mich ein unendlicher Schmerz. Ich hätte nie gedacht, dass es so schmerzhaft sein kann zu zerbrechen. Ich rutsche die Wand hinunter und rolle mich auf dem kalten Boden zusammen. »Uruha...« Mit diesem Wort auf den Lippen schlafe ich ein. Mit dem Wort, das unendliche Schmerzen mit sich bringt, aber zugleich zuckersüß ist. Ich liebe dich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)