Und dann? Ist es passiert... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2 Zensiert ----------------------------- Sie blickte mich nicht an während sie sich von mir entfernte. Ihre Schultern hingen runter. Ich setzte mich an den Esstisch und rieb mir müde die Augen. Was sollte ich nun tun? Sollte ich einfach ins Bett gehen und dann wie jeden Tag weiter machen? Oder sollte ich das hier beenden indem ich ihr sagte, dass ich eine Beziehung mit einem Mann hatte? Zwickmühlen über Zwickmühlen. Ich entschied mich letztendlich dazu, mich einfach ins Bett zu legen und zu schlafen. Doch bevor ich das tat ging ich duschen und wusch somit das einzige von mir ab, was mir Trost schenkte. Ians Geruch. Nachdem ich geduscht hatte ging ich ins Schlafzimmer und legte mich ins Bett. Sue lag schon darin, mir der Rücken zugedreht. Wie immer. Ich legte mich mit einem Stöhnen hin und deckte mich mit der schweren Winterdecke zu. Obwohl es warm in unserer Wohnung war, dann schaltete ich das Licht aus und lag dort verklemmt in meinem eigenen Bett und starrte an die Decke. Sue drehte sich um und ich spürte ihren Blick auf mir. Sie richtete sich auf und lehnte sich über mich. „Schlaf mit mir“ sagte sie verzweifelt. Ich schloss meine Augen und zog sie auf mich nachdem ich die Decke weggeschlagen hatte. Als ich aufwachte fand ich das Bett leer vor. Meine Frau war auf der Arbeit. Was auch gut war. Ich wusste nicht ob ich ihr in die Augen gucken konnte. Was in der Nacht geschehen war, war eine Katastrophe gewesen. Doch für mich war es ein Schlussstrich. Ich musste sich von meiner Frau trennen und dem ganzen ein Ende setzten. Ich hatte einfach keine Kraft mehr das alles zu verheimlichen. Ich strich über mein Gesicht, stand auf und machte mich für die Arbeit fertig. In der Agentur angekommen hatte ich nicht einmal Zeit um mir einen Kaffee fertig zu machen. Sofort musste ich ins Büro des Folterers und mir meinen Auftrag abholen. „Bis morgen Abend haben sie Zeit“ sagte der Griesgram und ich seufzte leise als ich die Tür schloss und mich an meinen Schreibtisch setzte. Mein Kopf schmerzte und ich rieb mir meinen Nacken während mein Pc hoch fuhr. „Heeey“ hörte ich hinter mir und drehte mich um. „Hey, wie geht’s? siehst ein bisschen fertig aus!“ meinte Rob und klopfte mir auf die Schulter. „Schon wieder stress zuhause?“ anscheinend wusste er von dem Anruf bescheid. „Mh“ machte ich und atmete tief ein. „Mannomann“ murmelte Rob und stellte mir einen Kaffee hin. „Ich dachte den könntest du gebrauchen“ meinte er dann und lehnte sich an meinen Schreibtisch. Dieser Kerl konnte nerven. Er quetschte einen aus wie eine Litschi. Naja, was darauf zu schließen ist, dass er ein ätzender Journalist war. Hinterfragen diese Leute nicht alles und Jeden? „Ich erzähl es dir beim Mittag und nun muss ich anfangen und danke für die Brühe!“ meinte ich dann und konnte ihn somit los werden. Immer wenn ich nicht mit Ian zusammen zu Mittag essen konnte war Rob der Ersatz. Er war ein wirklich guter Freund, vermutlich der Einzige vernünftige den ich besaß. Bemitleidenswert ja ja. Aber hey Leute ich bin ein MOF, ein Mensch ohne Freunde, schließlich konnte ich meine Freunde an einer Hand abzählen! Ian… Rob… und ja, das wars! Obwohl Ian ja nicht zu Freunden zählt. Er hat eine eigene Kategorie. Aber schluss jetzt ich muss arbeiten. Also fing ich an meinen Bericht über das Thema: ‚Dürfen homosexuelle Paare Kinder adoptieren? ‘ zu schreiben. Nachdem ich eine Weile meine Meinung geäußert hatte vibrierte mein Handy und ich las die Sms die ich bekommen habe. ‚Ich hungere so nach dir, komm schon heute Abend zu mir‘ schrieb der einzige Mensch der mich in diesem Moment aufmuntern konnte. Ich schrieb zurück ‚Ich wünschte ich wäre bei dir, ich werde sehen was ich tun kann‘ wenige Sekunden später bekam ich eine Antwort. ‚Ich sehe dich lächeln, ich liebe dieses Lächeln‘ sofort drehte ich mich um und schaute aus der Glasfront der Redaktion. Dort stand er in der Sonne und lächelte mich an. Und ich konnte nicht raus gehen weil ich hier gefangen war wie in einem Käfig. Mein Handy vibrierte erneut und ich las die nächste Sms. ‚Komm raus, ich warte auf dich‘ schrieb er und ich sah ihn traurig an und blickte auf die Uhr. Ich hätte erst in zwei Stunden Pause. ‚Geht nicht der Folterer ist da‘ schrieb ich zurück und strich mir müde über mein Gesicht. Erneut vibrierte es und ich las was er geschrieben hatte. ‚Ich werde jetzt meine Überraschung für dich vorbereiten, bis später, ich liebe dich‘ schrieb er und als ich hochsah war er schon weg. Ich setzte mich wieder an meinen Schreibtisch und schrieb weiter. Nun musste ich wirklich versuchen heute Abend zu ihm zu kommen. Neugierig war ich ja nicht, nein, ich doch nicht. Meine Mittagspause verbrachte ich mit Rob, ich erzählte ihm von meinem Streit zuhause und von dem Frustsex mit Sue. „… Oh Mann… du hast dich echt in die Scheiße geritten!“ staunte Rob und ich rührte in meinem Cappuchino umher. Seufzend nahm ich einen Schluck und sah ihn wieder an. „Ich muss es ihr sagen… sie weiß es ja eigentlich schon… ich kann nicht glauben, dass sie wirklich so dumm ist“ meinte ich und biss in mein Sandwich. Ja, ich konnte wirklich nicht glauben, dass Sie so blöd war. Schließlich hatte sie schon rausgefunden das ich sie betrüge. Naja… nicht wirklich. „Ich werde heute Abend nicht mit zu ihren Eltern fahren. Ich hab nicht dir Kraft heile Familie zu spielen. Ich bleibe über Nacht bei Ian“ entschied ich und Rob drückte meine Schulter. „Gut, bleib einfach eine Weile bei ihm“ meinte er und schon mussten wir wieder zurück zur Agentur. Ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren also ging ich früher nachhause. Dann musste ich eben den Artikel später bei Ian weiter schreiben. Als ich in den Wagen stieg hatte ich Herzklopfen und mein Kopf hämmerte auch. Das würde jetzt was werden… Und ich hatte recht. Sues Wagen stand in der Auffahrt und Licht brannte im Esszimmer. Als ich aufschloss roch ich kein Essen, hörte nichts und sah auch nicht wirklich etwas bis ich das Licht eingeschaltet hatte. Ich stellte meine Tasche an ihren üblichen Platz und ging in die Stube und was ich dort sah ließ mich schlucken. Zwei Koffen standen gepackt neben der Couch. Mein Blick glitt zu Sue die ziemlich gefasst auf der Couch saß und einen Kaffee trank. „Das sind deine Sachen“ sagte sie tonlos und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Ohne ein Wort zu sagen nahm ich die Koffer und stellte sie in den Flur. „Ich muss noch ein-„ „Nein, es sind alle deine Sachen dort drinn, um den Rest wird sich mein Anwalt kümmern, die Scheidung wird schnell durchlaufen und damit es noch schneller geht musst du hier raus“ sagte sie und blickte mich über den Rand ihres Bechers an. Das einzige was ich tun konnte war nicken und mich noch einmal umsehen. Scheidung. Jetzt musste ich sie aufklären. „Hör mal… ich muss dir da was erklären…“ meinte ich und zog meine Augenbrauen zusammen. „Ich will nichts von deiner neuen Freundin wissen!“ fauchte sie mich regelrechht an und ich zuckte auch zurück. „Es ist keine sie…“ murmelte ich und sah auch meine Schuhe. Die Stille die uns umgab machte mich wahnsinnig und als ich aufsah sah ich wie sie mich fixierte. „Keine Sie?“ fragte sie und zog eine wunderschön geformte Augenbraue hoch. Im Ganzen war Sue eine wunderschöne Frau. Sehr weiblich, wunderschönen Körper und einen sehr sehr liebenswürdigen Charakter. „Ich…“ wie sollte ich das weiter führen? Soll ich sowas rausbringen wie ‚hör mal Schnecke ich bin schwul, find dich damit ab du bist nicht gut genug?‘ oder etwa ‚Hey, macht doch nichts! Ich bin schwul hauste rein‘ . „Ja?“ fragte sie und ich merkte, dass ich schon bestimmt 5 Minuten überlegte wie ich es ihr sagen sollte. „Ich liebe… einen Mann“ sagte ich und hörte wie ihr der Atem stockte. Schritte, rascheln von ihren Sachen und dann… KNALL. Eine Ohrfeige. Mein Kopf schnellte zur Seite und mein Nacken knackte bei dem Ruck. Augenblicklich folgte eine Zweite. Oder war es vielleicht sogar schon die dritte? In meinen Ohren rauschte es, das einzige was ich spürte war der Schmerz in meinem Gesicht. Und dann war es vorbei. Schnaufend stand sie vor mir, ihr Gesicht war tränennass und sie zitterte. Ich konnte in ihren weit geöffneten Augen sehen, dass sie es nicht gewollt hatte. „Es… tut mir leid!“ sagte sie und sackte zu Boden. Ich spürte wie etwas an meiner Lippe entlang lief, doch das kümmerte mich nicht. Ich schnappte mir meine Koffer und meine Tasche und verließ das Haus. Ich verstaute alles in meinem Wagen und setzte mich hinters Steuer. Wie betäubt schaute ich auf die Uhr in meinem Wagen. „Joel! Joel, es tut mir leid“ hörte ich und startete den Motor und fuhr die Auffahrt runter auf die Hauptstraße. Mein Handy klingelte doch ich ging nicht dran. Es würde sowieso Sue sein. Als ich das nächste bewusst raus sah sah ich die wunderbare Gegend in der Ian wohnte. Ich parkte vor dem Haus in dem er wohnte und ließ den Motor aus, doch ich stieg nicht aus. Ich blieb noch eine Weile sitzen und starrte vor mir her. Bis ich einen Windhauch um meinem Gesicht spürte und feste Arme um mich. Erst da merkte ich, dass Ian runter gekommen war. Er hielt mich in den Armen, stellte keine Fragen, war einfach für mich da. Und ich ließ mich fallen, lehnte mich an ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)