Grazie a dio. von Lissa_ ================================================================================ Kapitel 1: Grazie a dio ----------------------- Italiens lautes Atmen war neben dem Rauschen der Wellen gegen den Strand und dem Knistern des Lagerfeuers das einzige Geräusch. Deutschland und Japan saßen am Feuer und starrten in die Flammen, beide in ihre eigenen Gedanken versunken. Links von ihnen war ein großes “SOS” in den Sand geschrieben. Doch auf einmal hörte Ludwig ein Geräusch von den Klippen, die sich nicht allzu hoch hinter dem Strand erstreckten. Er riss den Kopf herum und sprang blitzschnell auf, die Waffe schon in der Hand. Kiku kam ebenso schnell auf die Beine und holte sein Schwert langsam aus der Scheide. Feliciano dagegen blinzelte kurz und schien mal wieder nichts von der Situation mitzukriegen. Der gar nicht guten Situation... Auf der Klippe standen die Alliierten nebeneinander und sahen auf die drei Achsenmächte hinunter. Dann gab Amerika, der sich als Boss ansah, China ein kurzes Zeichen, woraufhin dieser hinuntersprang und sofort auf Japan losging. Bevor dieser sein Schwert ganz zücken konnte, fegte China es mit einem Tritt beiseite sodass es durch die Luft flog und im Sand stecken blieb. Dann griff er ihn mit Tritten und Schlägen an, deren Geschwindigkeit die anderen kaum folgen konnten. Doch Japan parierte die Angriffe mit ebenso schnellen Attacken und griff seinerseits an. Bevor Ludwig seinem Achsenpartner zu Hilfe kommen konnte, wurde er von Frankreich angegriffen, der zusammen mit den anderen China gefolgt war. “Naaa, alle gut, mon ami?”, fragte er den Deutschen hämisch und betonte besonders die letzten beiden Wörter. Schließlich hatte er mit ihm nicht nur eine Rechnung offen. Durch den Lärm wachte nun auch Italien auf und sofort war die weiße Flagge in seiner Hand. Bevor er sie jedoch schwenken konnte oder überhaupt von den Alliierten bemerkt wurde, traf China Japan mit einem harten Schlag an den Kopf, woraufhin dieser besinnungslos in den Sand fiel. “Neiiin!!!”, schrie Feliciano auf. “Neiin!!” NEIN! NEIN! Doch da traf ihn ein Schlag Englands von hinten. Er fiel auf die Knie, die weiße Fahne, die er noch in der Hand gehalten hatte, landete neben ihm im Sand. Etwas schummrig im Kopf blickte er bloß auf den Sand vor sich. “Kiku!! Fe- Feliciano!!”, rief Ludwig, nachdem er Francis einen Schlag an den Kopf vepassen konnte und sich zu Italien umgedreht hatte. “FELICIANO!!! Ihr Schweine von Alliierten!!!” Im nächsten Moment war er von Frankreich, der sich wieder aufgerappelt hatte, Amerika, Russland, England und China umzingelt. Wie ein Rudel Löwen blickten sie auf ihre gefangene Antilope. Die gefangene Antilope Deutschland. Doch dieser weigerte sich, sein Los als gefangene Antilope anzunehmen. Mit einem wütenden Schrei ging er erneut auf Frankreich los. “FELICIANOOO!!! KIKUUU!!!” Russland hinter sich bemerkte er erst, als ihn der Schlag des Stahlrohres mit voller Wucht am Hinterkopf traf. Mit dem Gesicht voran fiel der Blonde in den Sand. Er sah noch kurz Italien, der sich halb wieder erhoben hatte und entsetzt in seine Richtung blickte ... dann wurde ihm alles schwarz vor Augen. Italiens Blick verschwamm, als er sah, wie Deutschlands Augen zufielen. Zum letzen Mal? Da war so viel Blut an Deutschlands Hinterkopf, so viel Blut. Blut, das ebenfalls an Ivans Stahlrohr klebte, das dieser zufrieden in der Hand hielt. Ein Wimmern entwich Felicianos Kehle. Nein, nein, nein. NEIN! Das konnte nicht sein! “LUUUUUDWIIIIIG!!!!”, schrie er laut auf. “LUUUUDWIIIIG!!! Komm zu dir!!! Bitteeee!! Lass mich nicht alleiiiin!!” Tränen strömten ihm über das Gesicht Auf die Hände gestützt nach vorne gebeugt übergab er sich. Die Alliierten grinsten zu Italien, gespannt auf seine weiteren Aktionen “Na los, heul doch!”, rief ihm sogar England zu. “Heul um deine Freunde, was anderes kannst du doch eh nicht!” Felicianos Tränen fielen auf den Sand und bildeteten kleine Rinnsale zu seinen Händen, die Kuhlen in den Sand geformt hatten. Doch da brandete eine neue Empfindung durch seinen Körper. Eine Empfindung, die er bis dahin noch nicht gefühlt hatte. Wut. Wut auf die alliierten Mächte, die seine beiden besten Freunde niedergeschlagen hatten. Vielleicht für immer. Wut, die er noch nie so gefühlt hatte wie jetzt. Pure Wut. Und dazu eine nie da gewesene Entschlossenheit. Schwankend stand er auf, hielt den Blick gesenkt und hob langsam die weiße Fahne auf. “Ja, genau, gib auf!”, stichelte Frankreich weiter. Doch Feliciano dachte gar nicht dran. Statt sie hin und her zu schwenken streifte er langsam den weißen Stoff von der Holzstange. Nur einmal. Nur einmal wollte er zu etwas nützlich sein. Nur einmal wollte er seine Freunde beschützen können. NUR EINMAL! Mit einem Ruck hob er den Kopf an und ein Schrei entwich seiner Kehle. Die Alliiertensahen die Wut in seinen Augen und hörten den Schrei, der nicht ängstlich wie sonst klang, sondern wütend. Schreiend schwang Feliciano die Holzstange um sich. Um sich einen Weg zu Ludwig zu verschaffen. Um ihn zu beschützen. Um ihn zu beschützen vor den Alliierten. Diese, erstaunt vor seiner Reaktion, die sie nicht von ihm kannten, wichen den wilden, unkoordinierten Schlägen aus und drehten sich um. Da stand Italien und er sah nicht klein und schwach aus wie sonst, sondern aufrecht stark. Wie jemand, der seine Freunde beschützen wollte. Wie jemand, der seine Freunde beschützen konnte. “Hey, was soll das werden?”, fragte Amerika. Doch er klang nicht ganz so selbstbewusst wie sonst. “Ich...”, begann Feliciano. “ICH BESCHÜTZE MEINE FREUNDE!!” Doch durch Amerikas Worte abgelenkt, konnte Russland sich ihm von hinten nähern Als Feliciano die schweren Schritte im Sand kurz hinter sich hörte, was es bereits zu spät. Die leichte Holzstange, die er noch schnell nach oben gerissen hatte, zersplitterte in tausend Einzelteile, bevor das Stahlrohr, am dem noch Ludwigs Blut klebte, auch auf seinen Kopf niedersauste. Dann brach er nebenDeutschlands Körper zusammen. Das letzte, dass er sah war, wie kurz dessen Augen zuckten. “Gott sein Dank...”, flüsterte Feliciano. “Grazie a dio...” Dann Schwärze und ein stetiges Hämmern in seinem Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)