Schicksalswolf von Lecarme (Die Abenteuer von Anuk) ================================================================================ Kapitel 9: Die Wahrheit des Wolfes ---------------------------------- Am Morgen waren alle wieder gut drauf und machten sich auf den Weg zu Yuna, Nala und Blue. Anuk lief als Mensch mit Tidus und Cloud voran. Viola lief mit Kieta etwas abseits hinter ihnen her und unterhielt sich mit ihm. „Was hat Anuk jetzt vor?“ Fragte Kieta interessiert. „Er will in eine Stadt die Twimble Town heißt und sich dort an denen Rächen, die sein Rudel aus gelöscht haben.“ Erzählte sie und Kieta wollte mehr wissen: „Das bringt doch sein Rudel auch nicht wieder zurück. Warum also das ganze?“ „Das hab ich ihn auch gefragt, da sagte er, er müsse dafür sorgen, dass diese Leute nicht einen einzigen Wolf mehr töten. Reine Rachegedanken, wenn du mich fragst.“ Sagte Viola spottend. Sie wollte jetzt etwas über ihn wissen, sah ihn an und sagte deshalb: „Sag mal! Dein Rudel schien dich ja nicht besonders ernst zu nehmen.“ „Nein.“ Antwortete Kieta und wendete seinen Blick von ihr ab. Er redete nicht gerne darüber aber er tat es trotzdem, Viola zu liebe. „Das haben sie noch nie. Ich war nun mal der Jüngste unseres Rudels. Eigentlich bin ich nicht mal in diesem Rudel auf gewachsen.“ „Ach nein?“ fragte Viola erstaunt und Kieta sah jetzt doch zu ihr. „Nein. Ich lebte früher mit meinen Eltern zusammen. Ohne Rudel. Aber bei denen hab ich mich nicht wohl gefühlt. Die haben mich immer runter gemacht, wie schlecht ich sei. Ich könne nicht Jagen, ich könne nicht schwimmen. Dabei hat es mir nur nie jemand bei gebracht. Deswegen hab ich auch kein Selbstvertrauen.“ „Und wie kam es dann, dass du zu diesem Rudel hundsgemeiner Rabauken kamst? Wollte Viola wissen: „Sie waren nicht immer so.“ Verteidigte er sie. „Kailan, der der unseren Rudelführer tötete, hatte sie alle auf seine Seite gezogen. Nur ich und der Leitwolf ließen sich nicht auf seine verrückten Gedanken ein.“ „Deswegen hat mich der Rudelführer versucht zu beschützen?“ „Ja. Er war halt noch normal im Kopf.“ Da mussten beide lachen. „Aber wie bist du jetzt in dieses Rudel gekommen? Fragte Viola noch einmal nach und Kieta antwortete: „Tja wie gesagt meine Eltern haben mich bedrängt und mir nie was zu getraut, da bin ich eines Tages von zu hause weg gelaufen. Der Leitwolf hatte Mitleid mit mir und deshalb nahm er mich in sein Rudel auf.“ Damit war das Gespräch beendet und sie liefen weiter ihres Weges. Nach einer Weile standen sie vor der Stadt, in der Sie die anderen drei zurück ließen. Anuk sprach: „Was machen wir jetzt mit Kieta? Er kann sich noch nicht in einen Menschen verwandeln.“ Tidus meinte: „Er ist noch sehr klein, vielleicht geht er ja als Hund durch.“ „Tidus.“ sagte Cloud und sah ihn genervt an. Dieser befürchtete schon, er hätte gleich wieder eine sitzen, doch Anuk verhinderte das: „Das ist gar keine Üble Idee. Es ist zwar unter der Würde eines Wolfes sich als Hund aus zu geben, aber es geht jetzt nicht anders.“ Viola protestierte. Dann bin ich auch lieber ein Hund, als wie ein Mensch herum zu laufen.“ „Aber zwei Hunde sind schon ziemlich auffällig.“ Sagte Anuk nachdenklich. „Und wenn uns einer anspricht?“ Dachte Cloud voraus. Dann behaupten wir stock und steif es wären Hunde. Antwortete Tidus und Anuk gab ihm recht. „Na meinetwegen. Aber wehe ich muss sie aus führen. Als sie in der Stadt waren, verzog Cloud die ganze Zeit seine Mine. Er war beleidigt, denn gerade weil er sie nicht ausführen wollte, beschlossen Tidus und Anuk, dass er es doch tun sollte. Sie hatten sich aus einigen Seilen ein Paar Leinen gebunden und taten also so als wären Viola und Kieta große Hunde. Es schien zu klappen. Die Leute sahen ihnen zwar hinter her und tuschelten, aber niemand sprach sie darauf an. „Eigentlich könnte ich mich daran gewöhnen einen Wolf als Haustier zu haben.“ Sagte Cloud frech. „Viola knurrte und antwortete: „Pass auf was du sagst!“ „Schon gut, war ja nur ein Scherz.“ Entschuldigte er sich. „Dein Glück.“ Sagte Viola noch schnell. Sie waren nun endlich am Krankenhaus an gekommen. Doch sie mussten feststellen, dass Hunde in dem Gebäude nicht erlaubt waren. „So ein Pech!“ meckerte Cloud. „So wie das hier aussieht, dürfen ich und Tidus immer noch Hundesitter spielen.“ Er machte sich bei Viola immer beliebter und sie sagte eingebildet: „Meinst du ich bin zu frieden mit dieser Situation?“ „Du hast es ja so gewollt.“ Konterte Cloud. „Genug jetzt!“ Sagte Anuk und sah die beiden grimmig an. „Ich gehe jetzt rein und schicke Yuna und Nala heraus. Dann kann Yuna auch Kieta verzaubern.“ Und schon betrat er das Krankenhaus. Als er sich am Empfang nach Blue erkundigte, wurde ihm gesagt, dass sie heute entlassen wird und wo er sie finden kann. Anuk bedankte sich freundlich und lief zum Treppenhaus. Er musste zwei Stockwerke steigen. Das Treppenhaus war recht Fade gestaltet. Graue Treppen umringt von weißen Wänden, die mit einigen Bildern von Landschaften verziert wurden. Oben an gekommen betrat er einen langen Flur, wo alles Weiß war. Die Wände, der Boden, sogar die Decke war schneeweiß gestrichen. Wie auch schon im Erdgeschoss und im Treppenhaus hangen hier nur einige Bilder an den Wänden um den Gang nicht ganz so einheitlich wirken zu lassen. „Hier hätte ich auch als Wolf lang spazieren können. Da hätte mich eh keiner gesehen.“ Dachte sich Anuk scherzhaft. Überall in dem Gang liefen Schwestern und Pfleger hin und her, gingen in den Patientenzimmern ein und aus. Ab und zu lief auch ein Arzt durch die weißen Flure. Kurz vor dem Zimmer mit der Nummer 212 erkundigte sich Anuk noch mal bei einem zufällig vorbei kommenden Arzt, ob er hier richtig ist. Der Arzt schaute in seine Unterlagen, bestätigte es ihm und sagte noch: „So etwas erstaunliches habe ich noch nie erlebt. Bei dieser Verletzung, wäre jeder normale Mensch gestorben.“ „Sie ist ja auch kein Mensch.“ Verplapperte sich Anuk und ihm lief es vor schreck kalt den Rücken runter. „Wie meinen?“ Fragte der Arzt und sah über seine Brille. Anuk viel jedoch schnell eine gute Antwort ein: „Normaler… Sie ist kein normaler Mensch. Wollte ich sagen. Zumindest scheint es so.“ Sagte er und grinste den Arzt unschuldig an. „Ah ja. Wenn sie mich jetzt entschuldigen ich habe noch viel Arbeit vor mir.“ Sagte der Arzt etwas gestresst und ging wieder an seine Arbeit. „Das war knapp.“ Dachte sich Anuk kurz bevor er Blues Zimmer betrat. In dem Raum standen zwei Betten. Eines war leer, das andere war für Blue bestimmt. Direkt neben der Tür, die in den Raum führte, war seitlich dazu eine weitere Tür. Diese führte in das Bat. Die Patientenzimmer waren ebenso trostlos wie die unzähligen Gänge des Krankenhauses. Gegenüber von Blues Bett hing ein Bild von einer Seerose. Direkt über den betten waren Leselampen angebracht und gegenüber der Eingangstür waren zwei Fenster. Allerdings keine Schöne Aussicht. Nur der Blick aufs Nachbarhaus, dass allerdings alles andere als schön aussah. Viola lag nicht in ihrem Bett. Sie war schon wieder fitt genug um herum zu laufen. Musste sie ja auch, schließlich wurde sie zu dem Tag entlassen. Sie war sehr überrascht als sie sah, wer da zu Besuch kam: „Anuk?“ rief sie glücklich und sprang ihm vor Freude um den Hals. „Du glaubst nicht wie froh ich bin dich endlich wieder zu sehen.“ Sagte sie und drückte ihn fest an sich. Anuk streichelte ihr zärtlich durch das Haar und antwortete leise: „Ich hab dich auch ungeheuer vermisst.“ Die beiden lösten ihre Umarmung und Anuk musste nach fragen: „Aber wo sind Yuna und Nala?“ „Die?“ Blue musste überlegen. „Ach so, die sind Proviant holen. Sie müssten aber bald wieder da sein. Was hast du eigentlich die ganze Zeit über gemacht?“ Wollte Blue jetzt endlich wissen. Anuk fing an alles ab dem Marsch ins Krankenhaus zu erzählen: „Ich habe dich ins Krankenhaus gebracht, dort hab ich dich dann den Menschen übergeben. Ich weiß nur noch, wie ich am nächsten Morgen aufwachte und einen schrecklichen Traum hinter mir hatte. Ich träumte du wärst…“ Anuk traute sich kaum es zu sagen. Um Mut zu fassen hielt er ihre Hände. „Ich träumte du wärst gestorben.“ „Ach du Ärmster.“ Sagte Blue freundlich und nahm ihn erneut in die Arme um ihn zu trösten.“ „Als ich im Krankenhaus nach dir fragte, wurde mir auch gesagt du wärst tot, aber in zwischen weiß ich, dass das ein Irrtum war.“ Sagte Anuk und lächelte freundlich während er ihr in die Augen sah. „Und dann? Was hast du dann gemacht?“ Wollte Blue weiter wissen. „Ich habe die Stadt verlassen und lief ziellos durch einen Wald, bis ich vor Erschöpfung ohnmächtig wurde.“ Und während Anuk erzählte, trafen Yuna und Nala am Krankenhaus ein. „Na ihr zwei habt aber ein Paar süße Haustiere?“ Sagte Yuna um Cloud und Tidus zu ärgern. Viola knurrte und sagte: „Jetzt fängst du auch noch so an.“ Auch Cloud war nicht sehr erfreut das zu hören: „Haha! Mach dich nur lustig über mich. Lass diesen Wolf sich lieber schnell in einen Menschen verwandeln, damit wir aus dieser Situation raus kommen.“ „OK!“ Antwortete Yuna und lächelte. „Aber nicht hier. Kommt mit!“ Sie suchten schnell eine leere Gasse, damit niemand sah, wie sich die Wölfe in Menschen verwandeln. Die Gasse war dunkel, denn sie war von zwei hohen alten Gebäuden umringt. Kaum ein Sonnenstrahl drang bis zum Boden durch und an den Wänden der Gebäude war nicht ein Fenster. warum sollte auch? Man würde dort so wieso nichts sehen, außer einer kahlen Wand. Viola warnte Kieta vor, aber dieser meinte, dass es ihm nichts ausmachen würde. Er fände es sogar toll den Menschen mimen zu können. Also sprach Yuna ihre Zauberformel und Kieta wurde von dem braunen Wolf zum Orangehaarigem Jungen mit blauen Jeans, die ihm bis zu den Knien reichten und einem weißen T-Shirt. Auch Viola verwandelte sich in einen Menschen. „Wow!“ Sagte Kieta und bestaunte seinen gesamten Körper. „Das ist doch mal was cooles.“ „Findest du?“ Entgegnete Viola und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ich bin immer noch nicht dafür, aber wenn es dir gefällt, will ich mal nicht so sein.“ Da sie sich nun einig waren, liefen sie zurück zum Krankenhaus, wo Anuk und Blue schon eine Weile auf sie warteten. Unterwegs erzählte Kieta von sich und wie es dazu kam, dass er sie begleitete. „Na dann ist die Sache mit Anuk ja Vergangenheit.“ Sagte Yuna zu Viola mit einem freundlichen Lächeln. „Ja.“ Antwortete sie ziemlich sicher. Vor dem Krankenhaus trafen sich alle wieder und Tidus scherzte wieder drauf los: „Wir werden ja immer mehr, bald können wir unser eigenes Land gründen.“ „Kannst du nicht einmal ernst sein?“ Fragte Cloud entnervt. „Wie geht es jetzt weiter?“ Wollte Nala wissen und sah Anuk dabei an, denn er war es ja, der immer wusste wo es lang geht. Der bekam allerdings gerade nicht viel mit, er wirkte richtig abwesend. „Na wir verlassen die Stadt und suchen weiter nach Twimble Town.“ Sagte Yuna, damit Nala wenigstens eine Antwort bekam. Anuk starrte in die Luft „Nein!“ Erwiderte er und sah immer noch träumend in den Himmel. Nala, Yuna, Tidus und Cloud sagten wie aus einem Mund: „Nein?“ „Was soll das?“ Beschwerte sich Cloud. „Die ganze Zeit laufen wir umher um diese Stadt zu finden, nur deinetwegen und jetzt willst du einfach nicht mehr?“ Anuk senkte seinen Kopf und sah dann Cloud an: „Nein! Ich will Twimble Town dennoch erreichen. Aber ich spüre etwas in dieser Stadt. Ich weiß nicht was es ist, aber ich fühle, dass es mich auf andere Art und Weise meinem Ziel näher bringt. Ich habe das schon letztens gespürt, als ich Blue zum Krankenhaus trug, nur da hatte ich keine Zeit darüber nach zu denken. Folgt mir!“ Sagte er schnell und rannte auf einmal in eine kleine Gasse, die ziemlich heruntergekommene Gebäudefassaden aufwies. „Was hat er vor?“ Fragte Nala überrascht und sah ihm entgeistert hinterher. „Finden wir es heraus.“ Antwortete Cloud und lief auch durch die Gasse. Gleich darauf liefen Yuna, Tidus und Blue los. Jetzt fehlten nur noch Nala und die anderen beiden. Nala wollte los rennen, aber sie merkte, dass Viola und Kieta noch da waren. Sie drehte sich zu ihnen um und forderte sie freundlich auf mit zu kommen. „OK.“ Sagte Kieta und die drei liefen los. Anuk blieb vor einem großen Gebäude am Ende der Gasse stehen und die anderen kamen nach und nach hinterher. Das Gebäude zeigte große Macht und Einfluss. Es war sehr gut gepflegt, als wäre es gerade erst erbaut wurden. Das Gebäude stand vor einer breiten Straße, wahrscheinlich einer Hauptstraße mit 2 Fahrstreifen für jede Richtung. Die Seite, vor denen sie standen, war rundlich gebaut und schien aus 3 Teilen zu bestehen. Dem Mittelteil, welcher der größte und höchste war und links und rechts zwei schmalere und niedrigere Seitenteile. Die Wände waren weiß und die Rahmen der unzähligen Fenster des Gebäudes waren Grün. Dies schienen die Erkennungsfarben der Firma, des Gebäudes zu sein. Im Mittelteil war der Eingang, eine riesige Gläserne Tür, mit einer grün weißen Markise. „H&G Tierschutzverein Helena und Golan?“ Fragte Yuna stutzig, denn genau diese Worte standen auf einem großen kupfernen Schild mit silberner und grüner Schrift. H&G war eine der mächtigsten Tierschutzorganisationen der Welt, sie hatten sogar einen geringen Einfluss in das Gesetz. „Und du meinst wirklich du findest hier was du suchst?“ Fragte Viola und sah Anuk dabei ungläubig an. „Ja.“ Antwortete dieser. „Ich glaube diese Firma ist ein großer Schlüssel zur Lösung meines Problems mit Enjoy.“ „Also willst du doch nicht mehr nach Twimble Town?“ Wollte Nala wissen. „Ich weiß es nicht.“ Sagte Anuk und reagierte sehr gereizt auf diese Frage. „Ich weiß nur, dass das hier wichtig sein muss.“ „Dann gehen wir rein und tragen unseren Fall vor.“ Sagte Tidus sehr optimistisch und lächelte Anuk an. Und die acht betraten das Gebäude. Um zu dem Empfang zu gelangen, mussten sie durch einen langen Korridor. Auf dem Boden lag ein Moosgrüner Teppich, die Wände und die Decke waren weiß gestrichen, also wieder die Erkennungsfarben der Organisation. An der Wand hingen viele Tierbilder und entlang des Korridors stand eine Allee aus Zimmerpflanzen. An der Decke hingen der Reihe nach, immer zweipaarig Neonlampen, die den Korridor beleuchteten. Am Ende des Korridors stand ein Springbrunnen. In der Mitte eine Säule, aus der in unterschiedlicher Höhe das Wasser in ein Karoförmiges Becken sprudelte. Dahinter befand sich gleich der Empfangstresen, wie die Mitarbeiteruniform in grün weiß. An der, dem Kunden zugewandte Seite des Tresens, war noch mal das Logo der Organisation aufgedruckt. Und die Mitarbeiter hatten auf ihrer Uniform, auf der linken Seite, in Brusttaschenhöhe auch noch mal das Logo und direkt darunter das Namensschild angesteckt. Am Empfang stand eine schlanke blonde Frau mit Brille und lockigen, schulterlangem Haar. Auf ihrem Namensschild stand: „Bürofachfrau, Frau S. Maji“ Sie grüßte Anuk und die Anderen freundlich. Darauf fing Anuk an sein Problem zu schildern, denn es war ja hauptsächlich sein Problem: „Es geht um die Firma Enjoy.“ Sagte er sehr Professionell. „Sie rotten ganze Rudel von Wölfen aus, nur um Bauplätze zu schaffen.“ Er wollte noch mehr erzählen, aber Frau Maji unterbrach ihn und sagte: „Nehmt bitte im Wartezimmer Platz. Den gang hinter und Rechts. An der Tür steht dann Wartezimmer.“ Sagte sie und zeigte auf einen weiteren Korridor, der dem ersten sehr ähnelt, nur hatte dieser mehr Türen. Er war, von dem Eingang aus gesehen, auf der linken Seite des Tresens. Dann nahm sie sich eine Mappe und ihre Notizen, die sie sich gerade auf geschrieben hatte und fuhr fort: „Ich trage den Fall unseren Ratsmitgliedern vor. Ihr werdet dann auf gerufen, sobald sie bereit sind euch an zu hören.“ „Na das kann ja dauern.“ Murmelte Cloud vor sich hin. Frau Maji verschwand hinter einer Tür, direkt hinter dem Empfangstresen. Anuk und die Anderen machten sich auf den Weg zum Wartezimmer und liefen dabei an einigen verschiedenen Räumen vorbei. An einem Putzraum, an einem Geräteraum, an einem Mitarbeiter- Kaffeezimmer und einigen unbeschilderten Räumen, bis sie endlich die Tür mit dem Schild Wartezimmer sahen. Es saßen nicht viele Leute hier, ein älterer Herr mit grauem Mantel und Hut, eine junge Frau, mit teuren Anziehsachen, die ziemlich eingebildet war und ein kleiner Junge, wahrscheinlich ihr Sohn. Sie suchten sich einen geeigneten Platz und warteten geduldig ab. Das Wartezimmer hatte auch diesen moosgrünen Teppich und diese schneeweißen Wände und Decke. Hier hingen allerdings nicht nur irgendwelche Tierbilder, sondern wie bei einem Tierarzt Werbung für Tierschutz und Naturschutz. In der Mitte des Wartezimmers stand ein runder, weißer Blasticktisch, auf dem Flyer und Zeitschriften lagen. An den Wänden des Raumes standen Stühle, sogar sehr Komfortable. Und in der Ecke, gegenüber der Tür, stand ein Wasserspender, direkt daneben ein Mülleimer für die benutzten Becher. Kieta juckte es im Nacken. Er dachte im Moment nicht daran, dass er ein Mensch war und versuchte sich mit den Beinen zu kratzen. Die beiden Erwachsenen im Raum sahen ihn komisch an und Cloud umgriff mit dem rechten Arm seinen Hals und rubbelte ihm mit der linken Faust am Kopf. Er lächelte die anderen an und sagte: „Er tut gerne so als wäre er ein Wolf und ich muss ihn daran erinnern, dass er keiner ist. Ein absoluter Wolfsfreak.“ Sagte er und ließ Kieta wieder los. „Aua.“ Sagte dieser nur und rieb seinen Kopf an der Stelle, wo Cloud ihn mit der Faust rubbelte. Auf einmal ging der Lautsprecher im Wartezimmer an. „Herr Anuk bitte.“ „Das sind wir.“ Freute sich Tidus und sprang von seinem Stuhl auf. Die acht Wurden in einen großen Konferenzsaal geführt. Dieser war groß genug um fünf LKWs mit Anhänger nebeneinander dort hinein stellen zu können. An den Wänden hingen große Banner, auf denen ebenso riesig wieder das Logo der Organisation zu sehen war. Ein bisschen erinnerte die Halle an einen Gerichtssaal. Ganz vorn, hinter einem großen Pult, stand der Ratsführer. Links und rechts neben ihm, standen zwei weitere kleinere Pulte, dahinter jeweils ein anderes Ratsmitglied. Etwas weiter abseits und um 90 Grad gedreht standen ebenfalls 2 Ratsmitglieder hinter einem Pult. Vor den Pults stand ein langer Tisch, für die, die mit dem Rat sprachen, also in dem Fall für Anuk und die anderen. Anuk sah einen Mann mit Glatze und Brille, der sich unter anderem in dem Konferenzsaal befand. Er blieb stehen und sah ihn misstrauisch an, während dieser ebenso misstrauisch zurück blickte. „Was ist los?“ Fragte ihn Blue, denn sie spürte sein misstrauen. Anuk wendete seinen Blick nicht von dem Menschen ab. „Dieser Mensch dort. Er stinkt.“ Blue hielt das für einen Scherz, kicherte und sagte: „Also ich rieche nichts.“ „Nein!“ Antwortete Anuk leise. „Er stinkt nicht nach Alkohol, Schweiß oder der gleichen. Er stinkt nach Verrat.“ Sagte er und ging weiter. Sie stellten sich an den langen Tisch und der Ratsführer begann die Beratung zu eröffnen: „Ihr sagtet Enjoy löscht gesamte Wolfsrudel aus? Wie kommt ihr dazu?“ Anuk fing an leicht erbost zu erzählen: Nicht nur ganze Wolfsrudel, ganze Wälder, Landschaften brennen sie nieder…“ Er wurde vom Ratsführer unterbrochen: „Das beantwortet nicht meine Frage. Wie also kommt ihr auf so etwas?“ „Wir haben es selbst gesehen.“ Sagte Viola, obwohl sie wusste, dass sie und die anderen es nicht erlebt hatten. Ein anderer aus dem Rat sagte: „Wir haben mit Enjoy einen festen Vertrag, dass sie Bauplätze schaffen dürfen. Unter der Vorrausätzung, dass sie auf die Tiere Acht geben.“ Anuk wurde wütend, konnte sich aber beherrschen. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und sagte mit lauter und kräftiger Stimme: „Acht geben? Auf die Tiere Acht geben? Die brennen Ganze Wälder nieder, ohne Rücksicht auf Verluste, geschweige denn dass sie Acht auf Tiere geben. Aus dem Wald kam kräftig der Geruch hunderter toter, verbrannter Tiere…“ „Das ist doch Unsinn!“ Unterbrach der Mann mit der Glatze ihn. „Es kann überhaupt nicht sein, dass dieser Bengel den Geruch toter Tiere riechen kann. So gut sind nur die Nasen von Hunden oder vielleicht Wölfen. Außerdem habt ihr doch gar keine Beweise für eure Aussage.“ „Das stimmt.“ Sagte der Ratsführer. „Und ohne beweise, können wir nur versuchen es selber nach zu prüfen.“ Anuk wurde immer wütender: „Dann werden sie es vertuschen und wenn wieder alles in Ordnung ist, normal weiter machen.“ Der Ratsführer verlor langsam die Geduld: „Es reicht jetzt! Ich sagte wir überprüfen das und wenn ihr bis dahin keine Beweise habt, bleibt es dabei.“ Jetzt ist bei Anuk die Beherrschung zu ende. Er sah auf den Tisch und murmelt leise, aber so, dass es der Ratsführer hören konnte: „Ihr wollt einen Beweiß? Den kann ich euch geben!“ Blue hielt ihn and er Schulter und fragte ihn, was er vor hat. Sie befürchtete das schlimmste. Auch die anderen befürchteten dass und versuchten ihn auf zu halten, aber es war zu spät. Er verwandelte sich in einen Wolf, sprang über den Tisch, der vor ihm stand und direkt auf den Ratsführer zu. Dieser schloss vor Schreck die Augen. Es ging alles so schnell, niemand hätte hier reagieren können. Anuk riss ihn zu Boden, verletzte ihn aber nicht und sagte: „Sie mich an! SIEH MICH AN!“ Der Ratsführer öffnete vorsichtig seine Augen. Er hatte schreckliche Angst, denn Anuk stand mit einer Pfote auf seiner Brust, damit er nicht aufstehen konnte und sagte: „Ich bin ein Wolf. Ich habe es selbst erlebt, wie mein Rudel durch die Hand Enjoy ´s durch Feuer und Qualen in den Tot liefen. Ich habe meine Mutter vor meinen jüngeren, Toten Geschwistern gesehen. Ich habe die seelischen Schmerzen in ihren Augen gesehen. Der Wald war bis auf den letzten Baum abgebrannt und mit meinen Wolfsohren konnte ich noch einige Schreie der Tiere hören, die sich vor Schmerzen nicht mehr rühren konnten.“ Vor der Tür hörten sie die Sirenen mehrerer Polizeifahrzeuge, die vor dem Gebäude hielten. Einer hatte sie gerufen. Dann ging wieder alles ganz schnell. Die Polizisten stürmten den Saal. Anuk sah sie kurz an, dann sah er wieder den immer noch unter seiner Pfote liegenden Ratsführer an und sagte: „Und wenn ihnen das noch nicht reicht…“ Anuk Sprang auf und rannte auf den Glatzköpfigen Mann zu. Auch diesen sprang er an, aber einer der Polizisten reagierte und schoss. Der Schuss traf Anuks Schulter, aber er erreichte trotzdem sein Ziel und riss dem Mann seine Aktentasche aus der Hand. Er hatte sie im Maul und warf sie zu dem Ratsführer. Blue wollte nach ihm Rufen, aber Nala hielt ihr den Mund zu und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn wir jetzt eingreifen, werden wir alle verhaftet. Wir haben schon so genug Ärger am Hals, aber Anuk können wir nur helfen wenn wir auf freiem Fuß sind.“ Viola nickte und musste unter tränen zu sehen, wie Anuk verzweifelt versuchte sich gegen die Polizisten zu währen, aber er hatte keine Chance, denn der Schuss in seine Schulter hemmte seine Beweglichkeit und er wurde gefangen genommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)