Rainy Days von Tei ================================================================================ Morning Excitement ------------------ @ Asmodina: Da bist du, glaube ich, nicht die Einzige ;) @ Terra-gamy: *lach* Gebastelt ist der richtige Ausdruck! Oh, und keine Sorge, Scientology kommt auch noch drin vor :) @ green-psyche: Danke für die Lorbeeren, aber dass Toshi seine Stimme verloren hat, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern entspricht der Wahrheit. Ich liebe es, Fakten mit Fiction zu vermischen und nichts anderes habe ich bei „Rainy Days“ mal wieder gemacht ;) „Heath reloaded“ ist eine Anspielung auf die Probleme mit Heaths Management Anfang 2009, die u.a. zur Absage des Konzertes in Korea geführt haben. @ Toshi-Hamlet_Hayashi: Das mit „Heath reloaded“ ist eine Anspielung auf die Probleme mit Heaths Management Anfang 2009, die u.a. zur Absage des Konzertes in Korea geführt haben. @ JaeKang: Ich versuch mich, so gut es geht, an Fakten zu halten, aber es gibt auch genügend Zeugs in „Rainy Days“, das auf meinen Mist gewachsen ist, bzw. auf Spekulationen von japanischen Fans beruht^^; @ Kaoru: Grusliger ist es, wenn ich was schreib und Tage später passiert es dann! Hab ich dir schon mal die Asthmastory erzählt? Wenn nicht, stubs mich diesbezüglich nochmal an :) Und nein, ich war nicht dabei *lach*ich recherchier nur gut, bzw. hab gute Quellen ;) @ Yoshiki_Deyama: Ich versuche es so realistisch wie möglich zu halten :) @ all: Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren und bevor ich euch hier noch länger ein Ohr abkaue, wünsch ich euch viel Spaß beim nächsten Kapitel! •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Es war früher Morgen, als Yoshiki nach vielleicht drei Stunden Schlaf die Augen aufschlug und direkt in Toshis blickte, der ihm gegenüber lag und ihn anstarrte. „Morgen“, gähnte der Jüngere und rieb sich den Sand aus den Augen, während der andere nicht darauf zu reagieren schien. Gut, ohne Stimme konnte er auch schlecht etwas darauf erwidern. Die Frage war nur, wie sollte er sich mit Toshi verständigen, wenn dieser stumm wie ein Goldfisch war und auch noch Anwandlungen zeigte, ihn wie eben einer anzusehen. Er setzte sich auf, streckte sich und ruckte dann ein wenig an der Halskrause herum, die er seit der OP trug, da es seiner Meinung nach angenehmere Dinge gab, mit denen man schlafen konnte. „Heath hat mir heute Nacht alles erzählt“, erklärte er und ließ sich neben den Sänger zurück in die Kissen fallen. Er drehte sich so, dass er ihn direkt anblicken konnte, in der Hoffnung, wenigstens etwas in seinem Gesicht zu lesen, doch dieses wirkte wie eine Maske. „Ihm tut es wirklich leid, sein Versprechen dir gegenüber gebrochen zu haben, aber er sah keine andere Lösung…“ Es gab Momente, da gefiel es Yoshiki, wenn er reden konnte, ohne dass ihm ständig jemand ins Wort fiel – bei Meetings zum Beispiel – aber im Augenblick würde er sich bedeutend wohler fühlen, wenn Toshi sich auch nur in irgendeiner Art äußern würde. „… und mir tut es leid, dass ich nicht da war… ich hätte bei dir sein müssen, anstatt in LA zu rotieren…“, fügte er leise hinzu und richtete sich wieder auf. „Ich habe heute Nacht noch mit Mashimo-san gesprochen und veranlasst, dass alle Zahlungen auf dein Konto unterbunden werden, damit HOH sich nicht noch weiter unrechtmäßig an deinem Geld bereichert. Es wird auf eines meiner leer stehenden Konten umgeleitet und sobald ich weiß auf welches, werde ich dir uneingeschränkte Zugangsrechte dazu einrichten. Außerdem wird dein Management vom Managementkomitee ausgeschlossen werden, damit sie keine Kontrolle mehr über deine X JAPAN Aktivitäten haben“, erklärte der Pianist und fing dabei an, ohne Punkt und Komma zu reden. Wenn er dies sonst tat, fiel ihm irgendwann stets Toshi ins Wort, um ihn zu unterbrechen, aber nichts dergleichen war der Fall. „Gott Tosh, ich weiß, dass du nichts sagen kannst, aber mach irgendwas, damit ich weiß, dass du mir wenigstens zuhörst und folgst und ich nicht Selbstgespräche führe. Und hör auf, mich wie ein Goldfisch anzustarren! Du weißt, dass die Viecher bei mir keine hohe Überlebensrate haben! Erinnerst du dich noch an den, den ich als Kind hatte? Kouki hat das Glas heruntergeschmissen und aus Angst der Fisch könnte sterben, hat er ihn dann ins Klo getan und aus Versehen herunter gespült. Das arme Kerlchen wurde entweder von einem Haifisch aufgefressen oder hat sich eine Goldfischdame mit ähnlichem Schicksal angelacht!“ Er hatte sich wieder aufgesetzt und gestikulierte wild mit den Händen, während er ohne Luft zu holen sprach. Als er jedoch endlich stoppte, drehte sich Toshi zum Nachttisch und holte sich sein Mobiltelefon, welches dort lag. Das er Yoshiki durch das E-Mailprogramm eigentlich etwas mitteilen wollte, interpretierte dieser jedoch zunächst einmal völlig falsch. „Schön, dann ignorier mich doch! Hab ich Heath doch gleich gesagt… spiel stattdessen halt mit deinem Handy rum!“, schmollte der Schlagzeuger vor sich hin und stand auf, um ins angerenzende Bad zu gehen. Er fühlte sich gelinde gesagt ausgeschlossen – ihrem Bassisten erzählte er alles, aber ihm wurde ein Telefon vorgezogen. Doch er war noch gar nicht an der Tür angekommen, als ihn ein Kissen direkt am Kopf traf. „Hey, was soll -!“, fing er an den Sänger anzublaffen, unterbrach sich aber selbst, als er sah, dass jener ihm das Mobiltelefon hinhielt. Langsam dämmerte ihm, dass Toshi ihm dadurch vielleicht etwas sagen wollte… Folglich ging er wieder zu ihm hin, nahm ihm das Handy aus der Hand und begann die Nachricht zu lesen, die dort stand: „Idiot! Der Fisch wird in der Kläranlage gelandet und dort verendet sein. Und wenn er doch irgendwie ins Meer gekommen sein sollte, dann wird er schon tot gewesen sein, ehe ein Hai auch nur auf den Gedanken hätte kommen können, dass da sein Dessert herumschwimmt. Goldfisch = Süßwasserfisch; Meer = Salzwasser => Goldfisch + Meer = toter Goldfisch“ „Bin kein ‚Idiot‘“, grummelte Yoshiki und gab ihm das Handy zurück, wobei ein Grinsen bereits wieder sein Gesicht zierte, „außerdem weiß ich das! Das hab ich nur gesagt, in der Hoffnung, dass Oberstreber Toshi darauf reagiert – schließlich bin ich ja nicht von Natur aus blond!“ Erneut fing der Sänger an, etwas einzugeben und hielt gleich darauf dem anderen das Display wieder hin: „Da bin ich mir manchmal nicht so ganz sicher… (^.~)“ Mehrere Augenblicke blinzelte Yoshiki nur, ehe er sich mit einem Kampfschrei auf den Freund aus Kindheitstagen stürzte und anfing, diesen aus Rache durchzukitzeln. Lautlos lachend und keuchend versuchte dieser den flinken Fingern zu entkommen, doch da der Jüngere halb auf ihm lag, war daran nicht wirklich zu denken. Somit ging er ebenfalls zur Attacke über und reizte Yoshikis empfindliche Seiten, sodass dieser quietschend und nach Luft schnappend versuchte, Toshis Hände zu fassen zu kriegen. Plötzlich hielt der Sänger jedoch inne, verzog schmerzerfüllt das Gesicht und atmete zischend die Luft ein. „Tosh?“ Augenblicklich ließ der Drummer von ihm ab und rutschte von ihm herunter. Der Angesprochene reagierte jedoch nicht auf ihn, sondern setzte sich nur auf, beugte sich vorne über und presste seinen rechten Unterarm gegen seinen Brustkorb. „Toshi, was ist?“ Besorgt setzte sich Yoshiki vor ihn und versuchte seinen Blick einzufangen, in der Hoffnung, etwas in seinen Augen lesen zu können, doch diese waren vor Schmerz zugekniffen. Es gefiel ihm gar nicht, wie sein bester Freund da vor Schmerzen gekrümmt dasaß und die Luft durch die aufeinander gepressten Zähne einsog und wieder ausstieß. War das diese Inter-irgendwas von der Heath gesprochen hatte? Er hatte gesagt, das würde sich als Schmerz im Brustkorb äußern… doch in der Nacht war so vieles an Informationen auf ihn eingestürzt, dass er gar nicht gefragt hatte, wie genau sich dies äußerte und was man tun konnte. „Ich bin gleich wieder da, okay?!“, versicherte er Toshi, strich kurz beruhigend über dessen Arm und sprang dann auf, um aus dem Schlafzimmer zu rennen. Da er nur Socken trug, schlitterte er eher über den glatten Marmor in Richtung des Raumes in dem ihr Bassist schlief. Hastig öffnete er ohne anzuklopfen die Tür, schaltete das Licht ein und entriss dem noch friedlich vor sich hin schlummernden die Bettdecke. „Heath, wach auf! Mit Toshi stimmt was nicht!!“ „Noch fünf Minuten“, murmelte dieser und vergrub seinen Kopf unter einem der Kissen, welche im nächsten Moment auch schon aus dem Bett flogen und er links und rechts einen deutlichen Klaps auf die Wange erhielt. „Was?“, murrte er und öffnete halb ein Auge. So wie er Yoshiki kannte, war es noch mitten in der Nacht. „Toshi krümmt sich vor Schmerzen und ich weiß nicht, was ich tun soll!“ Gemessen an der Panik in der Stimme ihres Leaders musste es stimmen und sich nicht um einen seiner Scherze handeln, sodass er sich aufsetzte und streckte, um wach zu werden. „Das wird die Interkostalneuralgie sein – aber da kannst du nicht wirklich was machen. Es geht von alleine weg… meistens nach ein paar Minuten, manchmal kann es aber auch eine Stunde oder so anhalten…“ „Eine Stunde?!“ „Man muss abwarten, bis sich die Nerven wieder beruhigt haben“, erklärte der Bassist gähnend, der anfänglich genauso wie Yoshiki reagiert hatte und diesem nun ins andere Schlafzimmer folgte, wo sich Toshi keinen Millimeter bewegt hatte. Es schien ihm noch immer nicht besser zu gehen, was den Pianisten zu tiefst beunruhigte, während der Jüngste im Raum es völlig gelassen nahm, da mit der Situation bereits mehr als vertraut war. „Bleib bei ihm, Yoshiki, ich mach derweil Frühstück“, kommandierte ausnahmsweise einmal Heath und nicht ihr Leader herum und war schon halb wieder aus der Tür. „Wie kannst du an Frühstück denken, wenn Toshi hier halb krepiert!!“ „Toshi gibt schon nicht den Löffel ab – die Nerven müssen nur wieder zur Ruhe kommen und das dauert… und es ist sinnlos, wenn wir hier beide herumstehen. Folglich mache ich Frühstück, außer du hast neuerdings deine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt und Lust mir ein original japanisches Frühstück zuzubereiten“, entgegnete der Bassist und verließ den Raum, um sich rasch anzuziehen und dann in die Küche zu begeben. Seine Kochkünste waren zwar auch nicht die besten, aber immerhin schaffte er es auch ohne eigenen Koch nicht zu verhungern. Unterdessen war Yoshiki vor dem Sänger in die Hocke gegangen, schlang seine Arme um dessen Taille und legte seinen Kopf auf die Oberschenkel des anderen. Es dauerte nicht lange und eine Hand legte sich auf seine Schulter, welche diese leicht drückte, sodass der Pianist aufblickte. „Wie geht es dir Tosh?“ Als Antwort schüttelte jener nur den Kopf und griff nach seinem Handy, welches neben ihm lag. „Du machst dir zu viele Sorgen…!“ „Dann weißt du ja, wie es mir mit dir immer geht“, entgegnete der Drummer grinsend und legte seinen Kopf wieder auf die Beine seines besten Freundes. „Außerdem… was anderes kann ich ja, nach allem, was ich heute Nacht erfahren habe, kaum machen!“ Er schloss die Augen und atmete tief ein, wobei er den so vertrauten Geruch des anderen wahrnahm. „Weißt du, einiges der letzten Stunden hat mich daran erinnert, wie es damals bei hide war, als… der plötzliche Anruf, dass ich mich in LA völlig abgeschottet und nichts mitgekriegt hatte… wenn ich damals nicht aus Japan fortgegangen wäre, dann würde hide vielleicht noch… ich hätte hier sein und dich beschützen müssen… ich hätte nie zulassen dürfen, dass es überhaupt so weit kommt!“, flüsterte er leise und kuschelte sich an den anderen. Die Nähe und Wärme tat ihm gut und erinnerte ihn daran, dass nicht alles so war, wie im Mai 1998. Seufzend verdrängte er die aufkommenden Gedanken an den verstorbenen Gitarristen und schreckte leicht auf, als Toshi ihn an der Schulter antippte. Er öffnete die Augen und sah sich direkt einem leuchtenden Handydisplay gegenüber. „Hör auf, solchen Schwachsinn zu reden! … es hätte keinen Unterschied gemacht, ob du hier gewesen wärst oder nicht…“ „Doch! Ich hätte verhindern können, dass du deine Stimme verlierst… und dass du diesem Psychoterror so lange ausgesetzt bist – Heath hat erzählt, dass sie dir überall auflauern, sogar in deine Wohnung eingedrungen sind!“ „Es hätte nichts geändert, Yosh… wahrscheinlich musste ich erst das wichtigste in meinem Leben verlieren, um mir bewusst zu werden, dass ich 12 Jahre lang eine Lüge gelebt habe…“ „Ich hätte schon eine Möglichkeit gefunden, um zu verhindern, dass mein Goldkehlchen erst zu einem Goldfisch werden musste, um sich der Realität bewusst zu werden!“, entgegnete Yoshiki trotzig und sah Toshi mit vorgeschobener Unterlippe an. „Und wie? Wir haben beide das Thema gemieden, wo es nur ging…!“ „Hör endlich auf, mir ständig zu widersprechen!“, äußerte der Pianist und schnappte sich das Handy, ehe der Sänger eine weitere Antwort schreiben konnte. Dieser schüttelte über das leicht kindische Verhalten des jüngeren Freundes nur den Kopf, löste diesen von sich und stand auf, um Richtung Tür zu gehen. Das Stechen in seiner Brust war soweit abgeklungen, er war hungrig und Heath durfte eigentlich langsam fertig sein mit dem Frühstück. „Wo willst du hin, Tosh? Geht es dir überhaupt schon wieder so gut, dass du aufstehen kannst? Vielleicht solltest du lieber im Bett bleiben…!“ Angesichts der übertriebenen Besorgnis rollte er nur die Augen und imitierte mit Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand Stäbchen, die er zum Mund führte, um zu verdeutlichen, dass er zum Frühstück wollte. Leider missinterpretierte Yoshiki dies einmal wieder völlig. „Du willst eine rauchen gehen? Seit wann qualmst du? Das ist doch nie im Leben gut für deine Stimmbänder!“ Der Drummer war aufgestanden und zu ihm gekommen, um ihn von dieser Schnapsidee abzubringen, als Toshi einen weiteren Versuch startete, ihm klar zu machen, was er wollte, indem er so tat, als würde er auf seinen Fingern herum kauen. Allerdings schien Yoshiki auch diesmal nicht zu verstehen, was er sagen wollte, da er ihn nur extrem verwirrt anschaute. Die ganze Situation wäre natürlich deutlich einfacher, wenn dieser einfach das Handy rausrücken würde, anstatt es in seine Hosentasche zu stopfen. „Entweder willst du dich selbst aufessen oder aber… … an einem Schwanz knabbern?!?!“ Alles in dem Sänger wollte mit dem Kopf gegen die nächste Wand schlagen, aber es wäre wohl einfacher, wenn er sein Mobiltelefon wieder hätte, sodass er sich für letzteres entschied und zum Frontalangriff überging. Natürlich deutete Yoshiki dies erneut falsch und war von der Aussicht gar nicht begeistert – erst recht nicht, als Toshi ihn mit einer Hand am Hosenbund festhielt und mit der anderen versuchte, in die Hosentasche zu kommen. Da seine Jeans jedoch sehr enganliegend war und er extrem herum zappelte, war dies nicht so einfach. „Tosh, lass das! Auch wenn wir uns als Kinder mal ‚geküsst‘ haben, heißt das nicht, dass…“, setzte der Pianist an, während er auf die Schultern des anderen einschlug, wurde jedoch von Heath unterbrochen, der den Kopf zur Tür hereinstreckte und verkündete, dass das Essen fertig sei. „Ähm… stör ich euch gerade bei was?“ „Toshi will mich vergewaltigen“, erklärte der Drummer, nur um im nächsten Moment von dem Genannten das Handy unter die Nase gehalten zu bekommen und dann zusehen zu können, wie dieser lediglich zwei Kanjis eintippte und es ihm erneut zeigte. „Frühstück“, las Yoshiki die beiden Kanjis laut vor und sah ihn dann wieder an, „du wolltest die ganze Zeit frühstücken gehen??“ Statt irgendeiner Antwort erhielt er nur ein scharfes Nicken und im nächsten Augenblick war der Sänger auch schon aus dem Schlafzimmer verschwunden, während Heath hinter vorgehaltener Hand vor sich hin kicherte. „Was?“, wollte Yoshiki leicht gereizt von ihm wissen, da es ihn anfing zu nerven, nicht genau zu wissen, was Toshi von ihm wollte. „Wenn du ihm auch das Handy wegnimmst…“ „Er sollte endlich aufhören, mir zu widersprechen!“ „Und was dachtest du, das er dir sagen wollte?“ „Entweder, dass er eine Rauchen wollte, dass er sich selbst aufessen will oder aber, dass er an einem Schwanz rumknabbern will und als er mir dann plötzlich an die Wäsche wollte…!!“ Anstatt für seine Verständigungsprobleme jedoch in irgendeiner Art Mitleid zu erhalten, wurde er von seinem Bassisten nur ausgelacht, der sich über seine Fehlinterpretationen köstlich amüsierte. „Nimm ihm das Handy nicht weg oder hast du ihn früher geknebelt, wenn dir seine Meinung nicht gefallen hat?“ „Natürlich nicht, aber du bringst mich da auf eine Idee, wie ich dich zum Schweigen bringen könnte!“, erwiderte Yoshiki, funkelte ihn an und folgte dann seinem besten Freund, während sich Heath ihm, noch immer glucksend, anschloss. „Ich hätte dich schon viel früher holen sollen – ihr beide seid besser als Downtown!“ (1) „Und du nerviger als Hamada!“ Wenig später saßen alle drei schweigend am Tisch und schlürften genüsslich die Misosuppe, die Heath gekocht hat. Nachdem Yoshiki seinen Staff tags zuvor darüber informiert gehabt hatte, dass das Apartment wieder bewohnt werden würde, waren sie zum Glück einkaufen gegangen und hatten sämtliche Vorräte aufgefüllt, sodass es ein leichtes war, ein typisch japanisches Frühstück mit Umeboshi, Misosuppe, Reis, eingelegtem Gemüse und geräucherten Fisch zuzubereiten. Die Idylle hielt jedoch nicht lange, da eine von Yoshikis persönlichen Assistentinnen in das Penthouse kam und darum bat, mit ihm unter vier Augen sprechen zu können. Er entschuldigte sich und ging mit ihr ins Arbeitszimmer, nur um zu erfahren, dass gestern Abend, sowie heute Morgen schon mehrmals Leute von HOH angerufen und verlangt hatten, mit Toshi zu sprechen. „Lassen Sie keine Anrufe durchkommen und wenn das so weiter geht, dann informieren Sie die Anwälte, um rechtliche Schritte gegen sie zu unternehmen.“ Er gab ihr noch ein paar weitere Anweisungen und wurde dann von ihr wieder alleine gelassen, während er es sich in seinem Bürostuhl bequem machte, aus einem versteckten Geheimfach einen kleinen Schlüssel herausholte und damit eine Tür vom Tisch aufschloss. Dahinter verbarg sich ein Safe, den er mit einer Zahlenkombination öffnete und ein kleines Adressbuch daraus zu Tage förderte. Rasch blätterte er es durch und hatte schnell die Nummer gefunden, die er gesucht hatte. Er gab sie ins Telefon ein und wartete, dass sich jemand meldete. „Yoshiki hier – könnten Sie bitte so schnell wie möglich zu Extasy Records kommen? Ich habe etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen.… Ja, das geht in Ordnung…. Wie üblich…. Ja? Gut, bis später.“ Kaum dass er aufgelegt hatte, klopfte es an der Tür, die gleich darauf von Heath geöffnet wurde. „Was machst du?“, wollte dieser interessiert wissen, während der Drummer rasch das kleine Büchlein zuschlug und wieder im Safe wegsperrte. Es ging niemanden etwas an, was für ein Treffen er da vereinbart hatte. „Nichts wichtiges, nur etwas geschäftliches“, antwortete er und stand auf. „Hörst du jemals auf, dir den Kopf über das Zeugs zu zerbrechen?“ „Das ‚Zeugs‘ ist zum Teil unser aller Einkommen“, entgegnete Yoshiki und ging wieder zum Esstisch, doch dieser war leer. „Wo ist Tosh?“ „Hat sich wieder ins Schlafzimmer verkrümelt – seit sie bei ihm in die Wohnung eingedrungen waren und diesen ganzen Psychoterror gestartet haben, hat er sich völlig zurückgezogen…“, erklärte Heath und begann den Tisch abzuräumen, während Yoshiki sich über den übriggebliebenen Fisch hermachte. „Wie kommt es, dass sie nicht auf seinem Handy anrufen?“ „Versuchen sie garantiert, aber nach und nach habe ich einfach alle Nummern blockiert“, antwortete der Bassist grinsend, „und ohne Stimme kann Toshi eh nicht telefonieren, weshalb er jegliche Anrufe inzwischen sowieso ignoriert.“ Rasch hatte er das Geschirr im Geschirrspüler verstaut, während der Pianist sich gegen den Tresen lehnte und aus dem Fenster starrte. Die Situation war vertrackt – so viel stand fest. Doch wie genau er da ins Bilde passte, konnte er nicht sagen, schließlich wusste Heath viel besser über alles Bescheid und schien auch deutlich weniger Kommunikationsprobleme mit Toshi zu haben, während er nur darauf los raten konnte und dabei nicht unbedingt eine hohe Trefferquote aufwies. Früher, bevor alles den Bach hinuntergegangen war, wäre dies anders gewesen – da hatten sie sich ohne Worte verstanden, doch dies schien durch ihren Streit verloren gegangen zu sein. „Was erwartest du, das ich tue?“, wollte Yoshiki leise wissen und blickte auf seine Socken. „Hol ihn raus aus dem Ganzen, sei für ihn da…“ „Rausholen? Du meinst, ihn mit nach LA nehmen?“ „Dort wäre er sicher vor ihnen, vor allem, wenn wir es so tricksen, dass sie es nicht unbedingt mitbekommen…“ Gemeinsam fingen sie an Pläne zu schmieden, wie sie HOH am besten an der Nase herumführen könnten, und was man machen konnte, um Toshi fortan von ihrem Einfluss abzuschirmen. •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Fortsetzung folgt… (1) Downtown ist ein japanisches Comedy-Duo bestehend aus Masatoshi Hamada und Hitoshi Matsumoto. Wer „Hey! Hey! Hey! Music Champ“ kennt, kennt auch die beiden ;) Was genau es dann mit Yoshikis ominösem Anruf auf sich hat und welchen Plan er und ihr Bassist aushecken, erfahrt ihr dann in den nächsten Kapiteln. Über eure Meinungen, Kommentare, Gedanke etc. zu diesem Kapitel würde ich mich natürlich freuen! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)