Rainy Days von Tei ================================================================================ ... No matter what! ------------------- @ Asmodina: Ich hoffe doch nicht, ansonsten muss ich ja schließlich alles löschen ^.~ @ Astrido: Für Toshi hat seine Logik sicherlich Sinn gemacht!^^ @ Kaoru: OK, machen wir^^ Naja, es kann ja nicht immer nur gefährlich sein, also muss ein wenig Kitsch mit rein, um es aufzulocker! @ Lusica: Vielen Dank!! Geht mir aber ehrlich gesagt bei guten FFs auch immer so, dass ich alles auf einmal lesen und nicht abwarten will, bis der Autor das nächste Kapitel hochgeladen hat^^; @ LunaLee: Kannst du bitte ne Chibiversion davon zeichnen, wie du an Yoshikis Sweatjacke zerrst und er dich mitschleift??? @ Yoshiki_Deyama: Yoshiki und Vernunft schließt sich von vornherein, denke ich, aus. Außerdem, wie heißt es so schön? Einem alten Köter bringt man keine neuen Tricks mehr bei ^.~ @ all: So, während ich hier vor mich hin leide und am Verhungern bin, gibt es für euch das nächste Kapitel. Viel Spaß damit!^^ •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Es war nicht einmal fünf Uhr morgens, als Toshi nach einer unruhigen Nacht aufwachte und erschrocken feststellte, dass Yoshiki nicht da war. Als er einen Blick auf den Wecker warf, fand er eine Nachricht vor: „Bin nachdenken – Yoshiki“ „Nachdenken“ konnte nur bedeuten, dass er entweder am Strand war oder aber auf dem Friedhof am Grab seines Vaters. Die Frage war, ob er ihm folgen sollte oder nicht. Es war verständlich, dass der Jüngere seine Gedanken sortieren musste, aber nach allem, was passiert war, wollte er ihn lieber in seiner Nähe wissen, sodass Toshi entschied, aufzustehen und ihn zu suchen. Sollte sich die Welt gegen sie verschworen haben, dann blieben ihnen noch neun Stunden und keine davon wollte er verschenken. Lautlos schlich sich der Sänger aus dem Haus, nachdem er sich angezogen hatte, und ging in Richtung Meer, um dort nach seinem besten Freund zu suchen. Er lief sicherlich eine Stunde lang den Strand auf und ab, fand aber keine Spur von ihm, sodass er den Weg zum Friedhof einschlug, während die Sonne bereits aufgegangen und die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet worden war. Am Ziel angekommen, ging er die kleinen, verschlungenen Pfade ab, als er schließlich Yoshikis Stimme hörte. „… ziemliche Scheiße, Papa, nicht?“ Toshi ging hinter einem Grabstein in die Hocke und lugte mit dem Kopf ums Eck. Vor dem Grab seines Vaters kniete Yoshiki, der mehrere Räucherstäbchen angezündet hatte. „Weißt du noch, als du mit mir nach Tokyo in diesen einen Erlebnispark gefahren bist, als ich sieben oder so war? Ich wollte unbedingt mal Achterbahn fahren, aber als wir dann davor standen und ich all die Loopings sah, hatte ich panische Angst… doch anstatt meine Furcht zuzugeben, habe ich versucht sie zu ignorieren und bin dann während der Fahrt ohnmächtig geworden…“ Yoshiki lachte leise auf und wischte sich mit den Händen über das Gesicht. Nur zu gerne wäre Toshi aufgestanden, zu ihm gegangen und hätte ihn umarmt, doch etwas hielt ihn zurück und ließ ihn weiterhin hinter dem Grabstein kauern. „… so in etwa fühle ich mich gerade, Papa… ich hab… ich kann Tocchi und Mama nicht sagen, dass ich… Mama weiß ja nicht mal wirklich alle Einzelheiten, weil ich ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten will… ich hab Angst, Papa… panische… ich hab Angst vor dem, was in ein paar Stunden sein wird… ich… ich weiß nicht, was ich tun soll… ich weiß, dass ich stark sein muss, aber…“ „Es ist meine Schuld! Es ist einzig und alleine meine Schuld, dass er in dieser Lage ist…“ Dem Sänger brach es das Herz, wie verloren und hilflos Yoshiki klang – es machte es auch nicht besser, dass dessen Stimme immer mehr danach klang, als würde er weinen. „… ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann… ich war so viele Wochen Tocchis Stärke, habe ihn vor allem beschützt… vor HOH, vor der Presse… ich hab immer auf ihn aufgepasst… ich kann ihn nicht auch noch verlieren, Papa… nicht nachdem du und hide schon…“ Ein Schluchzen drang an Toshis Ohren und er biss sich auf die Unterlippe, ehe er einen Entschluss fasste: die Wochen, die er mit seinem besten Freund hatte verbringen können, in denen es noch einmal so gewesen war wie früher, in denen nach und nach „Yoshiki“ und „Toshi“ „Yocchan“ und „Tocchi“ gewichen waren, waren zu schön gewesen, um wahr zu sein. Es war Zeit, dass er alle Verbindungen durchtrennte und zurückkehrte. Nicht weil er es wirklich wollte – je länger er aus dem Einflussbereich von HOH gewesen war, desto klarer hatte er ihre Machenschaften erkennen können, auch wenn sich ein Teil von ihm, aus Gründen, die er selbst nicht wirklich erklären konnte, immer noch zu ihnen hingezogen fühlte – sondern weil es die einzige Möglichkeit war, um ihn zu schützen, auch wenn es zu Beginn bedeutete, ihn zu verletzen. Dass sein bester Freund von Verlustängsten geplagt wurde, war nach 40 Jahren nichts Neues für ihn, aber nur so würde er sein Versprechen gegenüber Frau Hayashi halten können. Er konnte nicht noch länger auf Yoshikis Hilfe vertrauen, nicht wenn es ihn kaputtmachte. „… bitte fang mich auf…!“ Masaya hatte schon einmal von ihm verlangt, mit seiner Familie zu brechen und er hatte es getan. Er würde es erneut tun, nur dass es diesmal bedeutete, alle Verbindungen zu seinem Kindheitsfreund zu durchtrennen. Nach allem was er getan hatte, würde er ihm anders nicht mehr vertrauen und Yoshiki in Ruhe lassen. Lautlos stand der Sänger auf, warf einen letzten Blick auf den Jüngeren, der die Arme um sich geschlungen und den Kopf gesenkt hatte. Selbst aus der Entfernung konnte er sehen, wie dessen Schultern bebten. „Leb wohl, Yocchan!“ Er drehte sich um und lief zum Bahnhof, um von dort den erstmöglichen Bus zurück nach Tokyo zu nehmen und von dort aus dann den Zug nach Nasu. Je weiter er sich von seinem besten Freund entfernte, desto schwieriger wurde es, die Tränen zurückzuhalten, bis er sie letztendlich einfach zuließ. Während er seinem Ziel Schritt für Schritt näher kam, zog er sein aufgeladenes Handy aus der Jackentasche und schickte eine E-Mail an Heath. „Pack bitte ein paar meiner Sachen zusammen und triff mich dann am Bahnhof von Shinjuku. Genaue Uhrzeit sage ich dir noch. Toshi“ Überrascht blickte der Bassist auf, als er sein Mobiltelefon in der Hosentasche vibrieren spürte. Er und Pata hatten die ganze Nacht über an zwei Songs getüftelt und dabei völlig die Zeit vergessen. Nachdem er sein Handy aufgeklappt und die Nachricht gelesen hatte, blickte er verwirrt auf das Display. „Was ist, Kleiner?“, wollte Pata wissen, dem der Gesichtsausdruck des Jüngeren nicht entgangen war. „Toshi will, dass ich ihm ein paar Sachen zusammenpacke und ihn dann in Shinjuku treffe“, antwortete der Bassist abwesend, da er bereits eine Antwort tippte. „Ist er nicht mit Yoshiki unterwegs?“ „Keine Ahnung, was da schon wieder los ist – theoretisch sollten sie beide in Tateyama sein …!“ „Warum? Was ist los? Bist du nicht mit Yoshiki unterwegs?“ „Ich kann nicht mehr. Ich werde nach Nasu zurückkehren.“ „Nasu… Nasu… da klingelt was!“, überlegte Heath laut, nachdem er die Antwort gelesen hatte. „Ist da nicht der Hauptsitz von HOH?“, grübelte Pata. „Stimmt…! Irgendetwas läuft hier gerade gewaltig schief!“ Unterdessen war Toshi nach guten 20 Minuten am Bahnhof angekommen, musste jedoch feststellen, dass der erste Bus erst in einer Stunde fahren würde. Der nächste Zug ging dafür in einer guten Viertelstunde! Entschlossen wischte er die Tränen aus seinem Gesicht und ging dann zum Automaten, um sich ein Ticket zu kaufen. Mit der JR würde er letztendlich zwar länger unterwegs sein, aber Hauptsache, er war aus Tateyama weg, denn je länger er blieb, desto wahrscheinlicher war es, dass Yoshiki ihn finden und aufhalten würde und das konnte er nicht zulassen. „Toshi, was ist passiert? Wieso willst du zurück zu HOH?!“ Vielleicht war es falsch gewesen, Heath diese Information zu geben… „Weil Yoshiki sonst in Gefahr ist und er ist wichtiger als ich. Mein Zug fährt in 17min und ich bin in ca. 2h in Shinjuku. Sei bitte da!“ „Wieso sollte Prinzesschen in Gefahr sein?“, fragte Pata, der über Heaths Schulter gebeugt mitgelesen hatte. „Ich hab da so eine Ahnung… aber ich hoffe, dass es das nicht ist“, äußerte der Bassist leise und starrte auf die E-Mail. „Hör mal, Pata, ruf bitte Yoshiki an, sag ihm, dass Toshi am Bahnhof ist und in einer Viertelstunde einen Zug zurück nach Tokyo nehmen wird. Er muss ihn aufhalten! Ich versuch unterdessen mit Toshi zu reden!“ Der Gitarrist nickte nur, holte sein Handy und rief ihren Bandleader an, während der Bassist die Nummer ihres Sängers wählte. Pata hatte Glück und der Drummer nahm den Anruf nach ein paar Mal Anklingeln entgegen, auch wenn er irgendwie den Eindruck hatte, dass dessen Stimme verheult klang. „Hör zu, Yoshiki, Toshi will nach Nasu zu HOH zurück. Er ist in Tateyama am Bahnhof und der Zug nach Tokyo fährt in 15 Minuten.“ „Was?!“ „Er hat Heath geschrieben, dass er ihn in Shinjuku am Bahnhof treffen und ihm ein paar seiner Sachen mitbringen soll.“ „Scheiße…!“ Im nächsten Augenblick verkündete gleichmäßiges Tuten, dass Patas Gesprächspartner aufgelegt hatte. „Toshi, kannst du mir mal verraten, was der Mist soll?“ Heath war froh, dass der Ältere abgenommen hatte, auch wenn es etwas schwierig werden würde, mit ihm zu telefonieren, da er schließlich nicht reden konnte. „Egal was vorgefallen ist, ich bin mir sicher, dass es andere Möglichkeiten gibt, als die, die du jetzt wählen willst. Zu HOH zurück, das ist wie –“ Eigentlich wollte der Bassist noch mehr sagen, doch die Verbindung war plötzlich unterbrochen worden. Irritiert starrte Heath auf sein Mobiltelefon und murmelte etwas von „Yoshiki hat einen schlechten Einfluss auf ihn!“ Jener Pianist konnte nicht glauben, was Pata ihm da gesagt hatte. Toshi war am Bahnhof und wollte einfach klammheimlich abhauen, zurück zu HOH gehen, ohne ihm ein Sterbenswörtchen darüber zu sagen?! Der Gitarrist hatte etwas von einer Viertelstunde gesagt… in der Zeit schaffte er es nie im Leben nach Hause zu laufen und das Auto zu holen. Und zu Fuß waren es sicherlich auch 20 bis 25 Minuten. Wenn er rannte, dann könnte er es vielleicht schaffen, aber sein Körper war in keiner Verfassung, ihm jetzt volle Leistung zu geben… „Ach Scheiß drauf!“ Ohne weiter über die möglichen Folgen nachzudenken, rannte er los und betete gedanklich zu allen ihm bekannten Göttern, dass er seinen Freund noch aufhalten konnte. Was hatte ihn nur dazu bewegt, nun doch zu gehen? Gestern hatte er doch… und nun…! Und dann ging er einfach so sang- und klanglos! Es war gegen sieben Uhr morgens und Tateyama erwachte zum Leben. Die Leute, die auf der Straße unterwegs waren, drehten sich überrascht um, als jemand an ihnen vorbeiwetzte und mehr als einmal jemanden anrempelte. Im Lauf zog Yoshiki sein Handy aus der Tasche und warf einen kurzen Blick darauf: sieben Minuten blieben ihm noch, doch er spürte, wie er immer mehr nach Luft schnappte, anstatt gleichmäßig zu atmen. Seine Lungen brannten und sein Körper ließ nach. So sehr er sich auch dagegen wehrte, letztendlich blieb ihm nichts anderes übrig als anzuhalten. Er hielt sich an einer Straßenlampe fest und rutschte daran nach unten. Keuchend saß er da und nahm so viel Sauerstoff wie irgend möglich auf, während er eine Hand gegen seine Brust presste. „Wir beide zusammen - gemeinsam sind wir unschlagbar!“ „Und was ist, wenn ich den Weg nicht mit dir bis zum Ende gehen kann?“ „Keine Geheimnisse von jetzt an mehr, ok?!“ „Ich kann nicht zulassen, dass sie dich meinetwegen umbringen! Du bist wichtiger als ich!! „Und du bist wichtiger als ich!“ , schoss es Yoshiki durch den Kopf, als er sich an der Straßenlaterne wieder nach oben zog. Er musste Toshi aufhalten, bevor dieser in den Zug gestiegen und weg war. Nach allem was gewesen war, konnte er ihn nicht gehen lassen. Es gab nur einen Platz für ihn und der war an seiner Seite! Jegliche Schwäche hinunterschluckend rannte er wieder los in Richtung Bahnhof. Es war egal, was aus ihm werden würde, solange er nur Toshi beschützen konnte. Dieser saß unterdessen auf einer Bank am Gleis, wo nicht einmal fünf Minuten später sein Zug abfahren sollte. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu den vergangenen Wochen zurück und endeten jedes Mal mit dem Bild seines besten Freundes, der zusammengekauert vor dem Grab seines Vaters saß, weinte und diesen bat, ihn zu schützen. Alles in ihm sträubte sich dagegen, nach Nasu zu fahren, denn auch wenn alles, was Masaya damals gesagt hatte, Sinn gemacht hatte, er hatte mehr und mehr angefangen die Verlogenheit hinter den Worten zu erkennen. Doch wann immer er auch die Augen schloss, sah er Yoshiki vor sich… Sein Sandkastenfreund, der bewusstlos vor Erschöpfung vom vielen Drummen am Boden lag und sich nicht regte. Sein bester Freund aus Kindheitstagen, der sich weinend an ihn klammerte und nicht gewillt war, ihn wie seinen Vater, hide und so viele andere ebenfalls gehen zu lassen. Yoshiki, der ihn wegen eines einfachen Plüschtigers wie ein kleines Kind mit strahlenden Augen anlächelte und ihm in die Arme sprang. „Und mit Tocchan weiß ich immer, dass er von dir ist – Tocchan von Tocchi!“ Auch wenn sie schon seit gut drei Jahren wieder miteinander sprachen, erst in den letzten Wochen hatte es sich wieder wie früher angefühlt – nicht wie in den 90ern sondern wie in den 70ern und 80ern. Doch egal wie viel ihm dies bedeutete, er musste es aufgeben, um Yoshiki zu beschützen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Fans und nicht zuletzt für Okaa-san. Sie hatte schon ihren Ehemann verloren und ihr Leben lang in Sorge um ihren Ältesten gelebt – er konnte ihn ihr nicht nehmen! Und die Fans… hide und Yoshiki waren schon immer ihre besonderen Lieblinge gewesen. Ersteren hatten sie schon zu Grabe getragen, er musste sicher gehen, dass sie wenigstens letzteren noch hatten! Eine Durchsage kündigte die Ankunft des Zuges an und Toshi holte rasch sein Handy aus der Tasche, klappte es auf und wählte jenes Bild aus, welches er erst am Vortag aus Spaß geschossen hatte und das einen friedlich schlafenden Yoshiki mit Tocchan im Arm zeigte. „Pass auf dich auf, denn von nun an kann ich das nicht mehr für dich tun…“ Er klappte das Mobiltelefon zu, steckte es weg und stand dann auf, um sich mit etlichen anderen Leuten an den vorgesehenen Markierungen aufzustellen. Verstohlen wischte er sich mit dem Unterarm über die Augen, um die aufkommenden Tränen zu vertreiben. Ohne auf andere Passanten zu achten, stürzte der Drummer ins Bahnhofsgebäude und in Richtung des Gleises, auf dem der Zug nach Tokyo abfahren sollte. Über die Schranke, die man normalerweise mit seinem Ticket öffnen musste, sprang er einfach drüber und ignorierte den Sicherheitsbeamten, der ihm etwas hinterherrief. Das Überwinden der Absperrung klappte leider nicht ganz so elegant wie gedacht, da sein Körper einfach nicht mehr die Kraft hatte, ihn über einen Meter nach oben zu katapultieren. Mit einem Fuß blieb er hängen, segelte zwar darüber, machte dann aber unsanfte Bekanntschaft mit dem Boden. Doch die Schmerzen, die durch seine Hände und Knie schossen, ignorierte er, rappelte sich auf und rannte weiter. Er betrat den Bahnsteig in dem Moment, in dem der Zug einfuhr. Die Leute hatten sich schon alle ordentlich aufgestellt und als sich die Türen öffneten, stiegen zahllose weitere aus. Nach Luft schnappend blieb er stehen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Er musste Toshi einfach finden! Ohne darauf zu achten, wohin genau er ging, eilte er durch die kleine Menge, bis er endlich den Menschen entdeckte, den er gesucht hatte. Etwas abseits stand er am Ende einer kleinen Schlange und wartete darauf, dass er einsteigen konnte. Ohne auf Verluste zu achten, rannte er zu ihm. Irritiert blickte der Sänger auf, als er immer wieder andere Anwesenden empört aufrufen hörte und sah nur noch, wie ein blonder Schopf rasend schnell auf ihn zukam, nicht einmal Anstalten machte abzubremsen und mit vollem Tempo in ihn rein stürmte, sodass sie beide von der Wucht des Aufpralls zu Boden gerissen wurden. Da das Bahnhofspersonal Yoshiki dicht auf den Fersen gewesen war, waren auch sofort mehrere Männer in Uniform da, die sich einerseits darum kümmerten, dass die Leute weiter zügig einstiegen, während ein anderer von Toshi wissen wollte, ob dieser in Ordnung war, woraufhin er nickte. Ihm tat zwar alles weh, aber er glaubte nicht, dass er sich verletzt hatte. Ein weiterer Beamte wollte unterdessen Yoshiki hochziehen und zur Verantwortung stellen, weil dieser schließlich unerlaubterweise die Schranke überwunden hatte. Der Pianist weigerte sich jedoch, auch nur einen Millimeter von Toshi wegzugehen und krallte sich mit aller Kraft an dem anderen fest, sodass dieser keine Chance hatte sich von ihm zu befreien und seinen Zug noch zu erwischen. „Lassen Sie mich verdammt noch mal los!“, fuhr er den Uniformierten schließlich an, als dieser partout nicht von ihm lassen wollte, und drehte sich zu ihm. Erst da erkannte das Bahnhofspersonal mit wem sie es zu tun hatten, und schlagartig änderte sich ihr Umgangston. Manchmal hatte es eben doch seine Vorteile, wenn wirklich jeder sein Gesicht kannte! Unterdessen waren alle anderen Menschen eingestiegen, die Türen hatten sich geschlossen und der Zug rollte aus dem Bahnhof. Erst jetzt rutschte Yoshiki von Toshi herunter und blieb schwer atmend am Boden liegen. „Yocchan?“ Besorgt beugte sich der Sänger über den anderen und lauschte den letzten Geräuschen des Zuges. Soviel also dazu, ihn zu beschützen! Woher hatte er überhaupt gewusst, wo er war und was er vorhatte? „Verdammter… Mistkerl! Elendiges… verfluchtes… Arschloch!“, fluchte der Angesprochene keuchend und rang nach Luft. Er war froh, dass sich das Bahnhofspersonal etwas zurückgezogen hatte und ihnen somit ein wenig Raum gab. Yoshiki setzte sich auf und beugte sich nach vorne, um besser atmen zu können, nur um keine Minute später ein Aerosol unter der Nase zu haben. „Brauch… ich nicht…“, entgegnete er und schob es weg, „renn du mal die Strecke… vom Friedhof… hierher… unter 15 Minuten…!“ Lautlos seufzend packte Toshi es wieder weg und strich ihm dafür beruhigend über den Rücken, wobei er spürte, dass der Jüngere klatschnass geschwitzt war. Dieser fragte nach ein paar Minuten des Schweigens schließlich kleinlaut, ob er den Inhalator nicht doch haben könnte, da er einfach keine Besserung verspürte. Kommentarlos reichte Toshi ihn ihm erneut und nahm ihn wieder an sich, nachdem der andere das Medikament eingeatmet hatte. „Lass uns uns auf die Bank setzen“, schlug er vor, da es auf dem Boden des Bahnsteigs langsam ungemütlich wurde. Ohne eine Antwort stand er auf und zog Yoshiki mit hoch, der sich automatisch an ihm festhielt und dann auf wackligen Beinen zur Holzbank wankte. Er hatte das Gefühl, gerade ein vierstündiges Konzert gespielt zu haben. Toshi warf einen kurzen Blick auf die Bahnhofsuhr, die ihm sagte, dass er zumindest den Bus nach Tokyo noch immer locker erwischen könnte. Das einzige Problem war nur, dass jemand anders bemerkt hatte, wohin er gesehen hatte und nun die Arme um ihn schlang, damit er sich auch ja keinen Millimeter bewegen konnte. „Vergiss es… ich lass dich nicht gehen!“ •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Wird Toshi am Ende doch noch nach Nasu zurückkehren oder bekommt Yoshiki seinen Willen? So, real an diesem Kapitel waren eigentlich v.a. zwei Dinge: 1. In gewisser Weise hat Masaya für einen Bruch zwischen Toshi und seiner Familie gesorgt. Als Toshi ihn kennenlernte, war er noch dieser große, berühmte Rockstar und Masaya meinte, wäre er all dies nicht, könnten sie wahrscheinlich gute Freunde werden. Eine Aussage die Toshi irritiert hat, schließlich wollte damals jeder sein Freund sein. Letztendlich (ich überspring jetzt mal ein paar Details, ansonsten wird das noch ein Roman) ist Toshi dann bei X JAPAN ausgestiegen und hat sein Rockstarimage abgelegt. Das Vermögen, das er besaß, wollte er HOH zukommen lassen. Als seine Familie davon Wind bekam, wollte sie dies verhindern, sodass Toshi mit ihr brach. (<= wie gesagt, das ist die Ultrakurzfassung) 2. Das Toshi sich als die Nummer 3 ansieht entstammt einem alten Blogeintrag von ihm, in dem er erzählt, dass Yoshiki und hide immer die Lieblinge gewesen waren. „Ich konnte sie nicht schlagen. Auch wenn X JAPAN ganz oben war, so war ich immer der Verlierer in der Gruppe – und in Wahrheit war ich furchtbar eifersüchtig auf sie.“ Hinzu kommt, dass er auch in seiner Familie immer nur die Nummer 3 gewesen war. „Ich bin das dritte und jüngste Kind in meiner Familie. Meine Brüder schlugen und mobbten mich häufig. […] Meine Eltern sagten mir oft, ich wäre genauso viel wert wie ein Mädchen. Vielleicht hatten sie auch eigentlich ein Mädchen gewollt, doch stattdessen hatten sie mich, einen Sohn.“ Okay, dann hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und freu mich schon auf eure Meinungen!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)