Rainy Days von Tei ================================================================================ The second chapter ------------------ @ -Shin-: *gg* Ich würde Yoshiki auch zu gerne mal singen hören, nur um zu wissen, ob er wirklich so grausig klingt, wie er immer behauptet. @ Terra-gamy: Wirbel bringen die drei garantiert in die Geschichte und für die verbleibenden Kapitel bleiben sie jetzt auch konstant vorhanden^^ @ Astrido: Freut mich, dass dir die Geschenke so gut gefallen – ich hab nämlich ewig überlegt, was sie sich schenken könnten (bin bei meinen Charakteren genauso einfallslos wie bei meinen Freunden im RL)^^; @ Kaoru: Du hast noch nie ein Babyfoto von Toshi gesehen? Warte, da kann ich nachhelfen: http://27.media.tumblr.com/tumblr_loxi6pH2OG1qab0buo1_500.jpg @ LunaLee: Die Story ist gespickt mit Vorverweisen und Andeutungen, die man, denke ich, am besten erkennt, wenn man die Geschichte wirklich an einem Stück liest, anstatt immer nur alle 1-2 Wochen ein neues Kapitel bekommt…^^; @ all: So, Weihnachten und Neujahr ist vorbei, wir befinden uns im Jahre 2010 und der Videoshoot steht kurz bevor. Doch bevor es vor die Kamera geht… ach, bevor ich euch alles im Vorwort erzähle, lest es selbt ^.~ Viel Spaß!! •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Wenige Tage später kam Toshi etwas früher als beabsichtigt im Tonstudio an. Yoshiki hatte die ganze Nacht durchgearbeitet, da am folgenden Tag die Dreharbeiten für die Musikvideos anfangen sollten, und seinem besten Freund in den Morgenstunden nur kurz eine Nachricht geschickt, dass er um zehn Uhr ins Studio kommen solle, damit sie das Playback für den Gig üben konnten. Amy, die an der Rezeption gesessen hatte, hatte ihm mitgeteilt, als er sie mit einem Lächeln begrüßt hatte, dass Yoshiki im Studio C wäre und proben würde, er aber einfach zu ihm durchgehen solle. Er hatte vielleicht noch eine Viertelstunde Zeit, sodass er etwas trödelte und erst einen Abstecher in die Teeküche machte, wo er sich selbst eine Tasse Tee einschenkte und für seinen besten Freund heiße Schokolade mitnahm. Damit ging er schließlich ins entsprechende Studio und konnte durch die Glasscheibe er sehen, wie Yoshiki hinter dem Drumset saß und mit geschlossenen Augen spielte. Es war offensichtlich, dass er auf Sparflamme drummte und sich zusammenriss, um nicht ständig headzubangen. Toshi stellte seine Tasche ab und ging dann mit den Getränken in den Aufnahmeraum hinein, wobei der Schlagzeuger die Lider öffnete und lächelnd zu ihm blickte, als er das leise Klicken der Tür wahrnahm. „Sorry, dass ich etwas zu früh dran bin“, entschuldigte sich der Sänger und zu seiner eigenen Überraschung, die ihn praktisch einfrieren ließ, kamen nicht wie sonst die verhassten Kehllaute aus seinem Mund sondern seine Stimme – leise und rau, aber es war ganz eindeutig seine Stimme gewesen! Yoshiki musste es auch gehört haben, denn er ließ mitten im Spiel erschrocken die Drumsticks los, sodass einer scheppernd mit dem Becken kollidierte, während der andere nach hinten wegflog und Bekanntschaft mit der Wand schloss, ehe er zu Boden fiel. „Tocchi…?“ Aus großen Augen blickte der Drummer zu ihm. „Ich…“ Er stoppte, als er erneut seine Stimme hörte. Das konnte jetzt nicht sein, oder? Nach all den Wochen und Monaten war sie ganz plötzlich wieder da? Es war so ungewohnt, sie auf einmal wieder zu hören! „Du kannst wieder reden!“, quietschte Yoshiki vor Freude auf, war aufgestanden, zu ihm gekommen und ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme gesprungen, wobei Toshi auf Grund der Wucht die Tassen fallen ließ und diese am Boden zerschellend ihren Inhalt freigaben – doch dies schien in dem Moment keiner der beiden zu registrieren. „Yocchan…“ Dieser blickte strahlend zu ihm, als er das erste Mal seit langem wieder seinen Namen aus seinem Mund hörte, nur um gleich darauf seinen Kopf wieder in seiner Nackenbeuge zu vergraben. Jetzt war er sich ganz sicher, dass alles wieder gut werden würde! Was konnte schon noch schief gehen, wenn Toshi nach so langer Zeit endlich seine Stimme wieder hatte?! „Dann musst du ja gar nicht wirklich Playback singen, sondern kannst ganz normal performen…“ Der Sänger war viel zu baff, als dass er wirklich etwas hätte sagen können, weshalb er einfach nur nickte und Yoshiki festhielt, der noch immer Arme und Beine um ihn geschlungen hatte und an ihm hing. Er hatte so oft von diesem Tag geträumt, ihn herbeigesehnt, sich vorgestellt, wie es wäre, wieder richtige Worte artikulieren zu können, doch nun, da es soweit war, war er sprachlos. „Tocchi, sag was…“, bat der Pianist, als sich sein bester Freund in Schweigen hüllte, wo er doch jetzt eigentlich wieder nonstop reden konnte. „… Ich… ich weiß nicht was…“, gestand der Sänger und ließ ihn los, als Yoshiki seine Beine von dessen Hüften löste, damit er sich wieder hinstellen konnte. Mit seinen Schuhen landete er jedoch direkt in der Pfütze, die sich gebildet hatte, nachdem die Tassen zerbrochen waren. „Igitt, was ist das?“, fragte der Drummer und trat mit einem großen Schritt auf trockenen Holzboden. „Mein Tee und deine heiße Schokolade.“ Kommentarlos ging Yoshiki hinaus in den Mischraum und rief an der Rezeption an, dass er jemanden mit einem Mob brauchte. Toshi war ihm gefolgt und setzte sich in einen der Drehstühle, doch kaum dass der andere fertig telefoniert hatte, zog er ihn auch schon hoch und schleifte ihn hinter sich her ins andere Studio, wo er sich an den Flügel setzte, der dort stand. „Ich schlage vor, dass wir erst einmal mit ein paar Aufwärmübungen anfangen!“ „Für was?“, fragte Toshi überrumpelt und konnte es noch immer nicht so recht glauben, da gerade seine eigene Stimme gehört zu haben. „Na für deinen Gesang! Ich bin zwar kein Experte, aber nach der langen Pause, sollten wir nicht gleich mit den schwierigsten Stücken anfangen…“, erklärte Yoshiki und spielte kurz ein paar Tonleitern, um seine Finger zu lockern. Er brannte darauf, endlich wieder zusammen mit seinem besten Freund zu musizieren und zu hören, wie er seinen Lyrics eine Stimme verlieh. „Klingt logisch“, entgegnete Toshi und stellte sich neben den Flügel. Singen… er sollte wieder singen! „Die Schlossgespenstübung?“, fragte der Pianist. „Ja, fangen wir damit an“, stimmte der Ältere zu, lockerte seine Lippen und stellte sich aufrecht hin. Yoshiki nickte und schlug dann erst ein G1 an, welches er zu einem E1 hinunter verband. Eigentlich sah die Übung vor, dass Toshi das Glissando mit seiner Stimme nachahmte, was den Pianisten jedes Mal an einen Geist erinnerte, weshalb er die Übung so genannt hatte. Doch egal wie oft der Jüngere die Tonabfolge spielte, aus dem Mund des Sängers waren keine Töne zu hören. Seine Lippen bewegten sich, er hatte sich die Hand auf den Bauch gelegt, um die Arbeit des Zwerchfells besser spüren zu können, aber es kam einfach nichts. „Tocchi…?“ Yoshiki hatte aufgehört zu spielen und sah ihn an, doch dieser antwortete nicht, sondern stürmte einfach nur aus dem Aufnahmeraum heraus und knallte die Tür hinter sich zu. Als er durch die Glasscheibe in den Mischraum blickte, konnte er sehen, wie sein bester Freund mit den Rücken zu ihm stand und wenn er sich nicht täuschte, dann bebten seine Schultern. Seufzend stand der Drummer auf, fuhr sich kurz durch die Haare und ging dann langsam zu ihm. Alles in ihm hatte gehofft, dass mit der Rückkehr von Toshis Stimme auch seine Singstimme wieder zurückgekommen wäre und somit alles wieder in Butter war, doch dem war anscheinend nicht so. Die psychische Belastung, die ihn monatelang vom Sprechen abgehalten hatte, schien seinen Gesang noch immer zu blockieren und Yoshiki spürte, wie in ihm einmal wieder die Wut auf zwei bestimmte Menschen hochkochte. Am liebsten würde er ja Kira anrufen, damit sie einfach so noch einmal eine „nette Unterhaltung“ mit Masaya hatte und ihm – wenn ihr danach war – seinetwegen auch den Schwanz oder die Eier abschneiden konnte. Doch egal, wie sehr ihm die Vorstellung gefiel, es war besser, wenn er sein Temperament nicht durchgehen lassen würde. Toshi schien so schon aufgewühlt genug zu sein. Konnte er es ihm verübeln? Wenigstens er musste jetzt die Ruhe bewahren… „Tocchi…“ Er strich ihm über den Rücken, als der Ältere herumwirbelte und ihn aus verheulten Augen anstarrte. „Ich bin nutzlos! Selbst mit Stimme!“ Eben jene brach immer wieder weg, doch da Yoshiki es nach all den Wochen gewohnt war, immer auf die Lippen des anderen zu schauen, verstand er es auch so, selbst wenn er nur etwa die Hälfte akustisch wahrnahm. Er wollte ihn umarmen, ihm zeigen, dass er eben nicht ‚nutzlos‘ war, doch allem Anschein nach wollte er keine Nähe, da er vor ihm zurückwich. „Es war ein Schuss ins Blaue, um zu sehen, ob deine Singstimme auch wieder da ist, Tocchi“, sagte der Drummer leise und lehnte sich gegen das Mischpult, „die ganze Zeit über war es ein langsamer Prozess gewesen, die Blockade zu lösen, die dich davon abgehalten hat zu reden. Dass du nach all den Wochen endlich wieder sprichst, ist ein gewaltiger Fortschritt. Der Rest wird auch noch kommen!“ Erneut wagte er den Versuch, den anderen zu umarmen und diesmal wich er ihm nicht aus, sodass er ihn in den Arm nehmen konnte. „Aber wenn es dich glücklich macht, dann kann ich ja mal versuchen, ob ich dich beim Logopäden noch rein quetschen kann, damit der sich das auch noch einmal anschaut und wir eine fachliche Meinung zu den neusten Entwicklungen. Was meinst du?“ „Okay…“, stimmte Toshi zu lehnte seinen Kopf gegen die Schulter seines besten Freundes. Es war später Nachmittag, als die beiden schließlich wieder bei Extasy Records waren. In der Zwischenzeit waren auch Pata, Heath und Sugizo angekommen, die bereits vor zwei Stunden am LAX gelandet und von Yoshikis Staff abgeholt worden waren. Die drei hatten es sich im Aufenthaltsraum bequem gemacht, als ihr Sänger und ihr Leader hereinkamen und wortlos in zwei verschiedene Richtungen gingen. Toshi wählte den Weg ins Büro des Jüngeren, während sich eben jener für eines seiner Studios entschied. „Okay, kann mir jemand verraten, was jetzt los ist?“, meldete sich Heath zu Wort, nachdem sie weg waren. „Trouble in paradise“, tippte Sugizo und nippte an seinem Wasser. „Kannst du bitte Japanisch reden“, bat Pata und leerte die Bierflasche, die er in der Hand gehabt hatte. Heath unterdessen hatte seine Bandkollegen ignoriert und sich entschieden, dem Ganzen auf die Spur zu gehen. Vor kurzem schien schließlich noch alles in Ordnung gewesen zu sein und jetzt gingen sie kommentarlos in verschiedene Richtungen? Die Frage war nur, von wem würde er eher Antworten erhalten… Yoshiki – definitiv Yoshiki, der konnte nämlich sofort Rede und Antwort stehen und musste nicht erst alles ins Handy tippen! So klapperte er die Studios auf der Suche nach ihm ab, wobei ihm Pata und Sugizo folgten, da sie schließlich genauso neugierig waren wie er. Letztendlich fanden sie ihn vor, als er scheinbar besinnungslos auf seine Drums einschlug. „Yoshiki!“, rief der Bassist und versuchte, das Schlagzeug zu übertönen, erhielt aber keine Reaktion. Erst als Sugizo einmal laut durch die Finger pfiff, blickte der Drummer auf und hielt in seinem Spiel inne. „Was?“, fragte er müde. Nach den vergangenen Stunden wollte er einfach nur noch alles aus seinem Kopf kriegen. „Was ist los?“, fragte Heath, „Ich meine, mit dir und Toshi…“ Seufzend legte Yoshiki die Sticks weg, kam zu ihnen und bedeutete den drein, ihm hinaus in den Mischraum zu folgen wo er sich auf seinen Stuhl setzte, während sie es sich auf dem Sofa bequem machten. „Also?“, hakte Sugizo nach. „… ich hab einfach keine Ahnung, wie ich an ihn herankommen soll… ich meine, heute Früh war alles in Ordnung und eigentlich sollten wir eine Party schmeißen, weil Toshi wieder reden kann, aber ich musste ja die Schnapsidee haben, ihn gleich zum Singen zu bringen und da war er wieder Goldfischchen – nicht einmal Goldschweinchen sondern Goldfischchen! Und dann ist er eben Toshi-mäßig ausgerastet und hat gesagt wie nutzlos er doch selbst mit Stimme sei, was er natürlich nicht ist und eigentlich dachte ich, nachdem ich ihm etwas Vernunft eingetrichtert hätte, wäre alles wieder okay. Ich bin dann als Notfall mit ihm zum Logopäden, aber der konnte uns auch nicht weiterhelfen. Nur dass Toshis Gesangstimme jeden Tag wieder kommen könnte, sie aber genauso gut für immer weg sein könnte und seitdem hat er nichts mehr gesagt und egal was ich gesagt und getan habe und egal wie blond ich mich gestellt habe, er hat einfach nichts mehr gesagt und ich weiß ehrlich gesagt einfach nicht, was ich noch tun soll. Vorhin auf dem Parkplatz wollte ich ihn in den Arm nehmen, aber das wollte er auch nicht…“ Yoshiki redete mit einer solchen Geschwindigkeit und ohne Punkt und Komma, dass die anderen Mühe hatten, ihm zu folgen und das zu verstehen, was er von sich gab. „Toshi spricht?“ Pata war der erste, der etwas sagte. „… theoretisch…“ „Toshi spricht?“, wiederholte Heath mit großen Augen genau dieselbe Frage. „Sugizo, möchtest du dieselbe Frage auch noch stellen?“, fragte Yoshiki genervt und starrte den langjährigen Freund an. „Ich denke, wir haben es inzwischen alle kapiert, dass Toshi seine Stimme wiedergefunden hat.“ „Aber wie?“ „Keine Ahnung, Heath… er ist heute Früh einfach rein gekommen, wollte sich entschuldigen, dass er zu früh dran war, doch anstatt der üblichen Kehllaute, war seine Stimme wieder da…“ „Aber seine Singstimme ist noch immer weg?“, hakte Pata nach. „… ja… und das geht ihm, glaube ich, ziemlich an die Nieren… und egal, was ich tue, nichts muntert ihn auf und ich habe das Gefühl, dass er mich von sich schiebt…! Gut, ich hatte mich ja inzwischen daran gewöhnt, während Autofahrten nicht mit ihm quatschen zu können, weil es irgendwie schlecht ist, Lippen zu lesen und gleichzeitig auf die Fahrbahn zu achten, aber jetzt wo er eigentlich wieder sprechen könnte…“ Yoshiki fing erneut an, ohne Luft zu holen zu sprechen. „Was war deine Reaktion, als er plötzlich wieder gesprochen hat?“, fiel Heath ihm ins Wort. „… mir sind vor Schreck mitten im Spiel die Sticks aus den Händen gefallen“, antwortete der Drummer und überlegte, „dann bin ich ihm vor Freude in die Arme gesprungen… meinte wohl irgendwas, von wegen, dass wir jetzt kein Playback mehr benötigten und hab ihn dann praktisch hinter mir her zum Flügel gezogen, um seine Stimme gesangstechnisch zu trainieren…“ „Und wie hat Toshi reagiert?“ „… ziemlich überrumpelt… konnte es gar nicht wirklich fassen… irgendwann hat er seine Tasse Tee und meine Tasse Kakao fallen gelassen… ich glaub, als ich ihm in die Arme gesprungen bin…“, grübelte der Pianist. „Klingt wahrscheinlich blöd“, äußerte Sugizo und strich sich durch die Haare, „aber am Ende bist es vielleicht sogar du, der ihn jetzt blockiert…!“ „Bitte?! Ich hab ihn doch keiner Gehirnwäsche unterzogen, ihn finanziell zu Grunde gerichtet, ihn ausgebeutet, sein Leben zur Hölle gemacht“, brauste Yoshiki auf und setzte sich im Schneidersitz auf den Stuhl. „Nicht in dem Sinne“, antwortete der Violinist, „aber du übst unbeabsichtigt einen enormen Druck auf ihn aus!“ „Du hast doch gesagt, du würdest X beenden, wenn er seine Stimme nicht wieder hat. Ich denke, stumm zu akzeptieren, dass es letztendlich wegen ihm ist, dass die Band sich trennt, ist eine Sache, damit jedoch klar zu kommen, wenn er reden, aber nicht singen kann, ist eine andere“, schaltete sich Heath mit ein. „Deswegen wohl auch Toshis Aussage, wie nutzlos er selbst mit Stimme ist. Hinzu kommt dann deine Vorfreude, dass er endlich wieder singt, du X nicht beenden musst, ihr zu guter Letzt euren Kindheitstraum leben könnt und obendrein das, was der Logopäde noch gesagt hat.“ „Aber ich hab ihm doch gesagt, dass der Rest auch noch kommen wird…“, äußerte Yoshiki und blickte hilflos drein, „und ich wollte ihm doch keinen Druck machen! Ich hab mich doch nur so gefreut…“ Angesichts dessen, wie kläglich ihr Leader dreinblickte, stand Sugizo auf, ging zu ihm und umarmte ihn. „Daran zweifelt ja auch niemand – sicherlich nicht einmal Toshi, aber für ihn ist es trotzdem zusätzlicher Druck, egal was du auch sagst… und ich denke, damit es nicht so wehtut, wenn er dich enttäuschen sollte und nie mehr singen kann, auch wenn er spricht, geht er auf Distanz…“ „Ich muss zu ihm!“ Damit hatte sich Yoshiki von dem Violinisten gelöst, war aufgesprungen und aus dem Mischraum gestürmt, wobei er nicht mitbekam, dass ihm die anderen folgten. Doch da, wo er seinen besten Freund vermutet hatte, fand er ihn nicht. „Amy, have you seen Toshi?”, wandte er sich an seine PA, als ihm diese über den Weg lief. „He took your Ferrari like five minutes ago or so.” “My Ferrari?!” „Jetzt wird Toshi aber was zu hören kriegen”, schmunzelte Heath, der sich nur zu gut daran erinnern konnte, wie wenig es Yoshiki gefallen hatte, dass er den Ferrari hatte fahren dürfen, als sie Toshi aus Japan geschmuggelt hatten. „But he didn’t say where he’d go…” “Sure… thanks, Amy.” Der Pianist ging in sein Büro und ließ sich in den Chefsessel fallen. „Warum murmelt er nichts von ‚Wenn er auch nur einen Kratzer in den Lack macht, bringe ich ihn um!‘?“ „Weil es hier um ‚Tocchi‘ geht“, entgegnete Pata und benutzte absichtlich den Spitznamen, den Yoshiki wieder angefangen hatte, für seinen besten Freund zu nehmen. Dieser versuchte unterdessen Toshi auf dem Handy anzurufen, doch anscheinend war jenes ausgeschalten. „Er wird wahrscheinlich nur etwas in der Gegend herumkurven, um den Kopf frei zu kriegen“, spielte der Drummer es herab, als er sein eigenes Mobiltelefon wieder wegsteckte. „Okay, dann schlage ich vor, dass wir den Plan für die nächsten Tage durchgehen!“ Eigentlich hatte er das ja mit der ganzen Band machen wollen, aber an sich wusste Toshi schon, wann was gedreht wurde, da er bei der Erstellung mit dabei gewesen war. Genauso kannte er auch schon die Einzelheiten der verschiedenen Shoots und sie Heath, Pata und Sugizo mitzuteilen, würden ihn wenigstens davon abhalten, die ganze Zeit an seinen besten Freund zu denken. Hatte er ihm wirklich zusätzlichen Druck bereitet? Blockierte er ihn? War am Ende alles seine Schuld? Das hatte er doch nie im Leben gewollt!! Natürlich registrierten die drei anderen, dass ihr Bandleader nicht ganz bei der Sache war und immer wieder gedanklich abschweifte, aber sie hielten es für besser, für den Augenblick nichts weiter zu sagen, auch wenn es offensichtlich war, dass er mit jeder Stunde, die ohne Nachricht von Toshi verstrich, nervöser wurde. Draußen war es schon dunkel geworden, als sie schließlich mit den Besprechungen fertig waren, als Yoshikis Handy klingelte und dieser sofort auf „Annehmen“ gedrückt hatte, da er den Namen seines besten Freundes auf dem Display gelesen hatte. „Toshi, wo bist du? Ist mit dir alles in Ordnung?“ „Ich glaub, ich hab Scheiße gebaut, Yosh…“, antwortete er leise. „Was ist?“ Spielten ihm seine Ohren einen Streich oder lallte der Ältere leicht? „Kannst du mich von der Polizeistation in San Bernardino abholen?“ „Bitte was?!“ Was machte Toshi denn da? „Ich sitz da fest…“ „Wie das?“ Er verkniff sich die Frage, ob mit dem Auto alles okay war. „… zu schnelles Fahren und… … 0,9 Promille…“ „Bin schon unterwegs!“ •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Okay, in diesem Kapitel gab es einen Fakt, der Rest ist alles Fiktion: Die Art und Weise wie ich beschrieben habe, dass Toshi seine Stimme wiedergefunden hat, basiert auf dem, was Toshi in einem Interview erzählt hat: er war etwas zu früh dran, ging zu Yoshiki ins Studio, der spielte, und wollte sich entschuldigen, als plötzlich seine Stimme erklang. So, Yoshikis Reaktion auf Toshis „Verbrechen“ verrate ich euch nicht, dazu müsst ihr euch bis zum nächsten Kapitel gedulden, aber ihr könnt ja mal raten ^.~ Über eure Kommentare, Meinungen und Gedanken würde ich mich natürlich freuen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)