Schwarze Sonne von JRockfan (KakaSaku // NaruHina) ================================================================================ Kapitel 2: Zwecklos ------------------- „Ich weiß Sakura, du möchtest das jetzt am wenigsten hören“, seufzte Tsunade und blickte noch einmal vorsichtig ihre Schülerin an. Ein grausames Bild bot sich der Hokage. „Eigentlich willst du gar nichts hören“, korrigierte sich Tsunade selbst und auch selbst jetzt kam keine Reaktion seitens der Rosahaarigen. Sie schien ihr nicht einmal zuzuhören. „Es ist ja nur für eine kurze Zeit…“, es war kaum ein Hauchen und diesmal zuckte sie zusammen. Kurze Zeit? Was verstand ihre Meisterin darunter schon? Sie brauchte die Arbeit, wie die Luft zum atmen. Warum wollte man es ihr wegnehmen? „Tsunade-sama“, sprach sie monoton und schaute durch Tsunade hindurch. Sakura wollte kein Mitleid, denn das brachte ihn auch nicht zurück. Sie merkte, dass Tsunade wohl darauf wartete, dass weitere Wörter ihren Mund verlassen. Doch es kam nichts. „Ruhe dich aus. Ich sage dir Bescheid“, ein indirekter Befehl und Verabschiedung. Sie hatte es verstanden. In ihren Zustand war sie nicht zu gebrauchen, noch nicht mal im Krankenhaus, wo viel Arbeit anfiel. War sie überhaupt zu was gebrauchen? Sakura drehte sich ohne ein Wort um, nahm die Türklinge in die Hand und erstarrte kurz. Hinter der Tür standen wohl zwei weitere Besucher, die eine lauthalse Diskussion führten. „Hast gehört? Der Plan…Sasuke Uchiha…gut „, nur Bruchstücke nahm sie wahr und ein Zittern folgte in ihrem Körper. Mit einem gewaltigen Stoß öffnete sie die Tür und erwischte einen Mann, der sich zähneknirschend den Kopf rieb. „Pass auf!“, zischte er und wurde von seinen Begleiter in den Raum geführt. Sie blickte den jungen Männern kurz hinterher, versuchte ihre bebende Hand unter Kontrolle zu bringen. Zwecklos. Ihre Schritte führten sie hinaus in die Kälte. Hinein in den weißen, reinen Schnee der über ganz Konoha lag. Einzeln sah sie kleine Kinder, die vergnügt Schneemänner bauten. Schreckliche Erinnerungen krochen in der Haruno auf, die verräterisch ähnlich waren. Blond, Schwarz, Rosa Sie biss auf ihre Lippen. Reichte es nicht schon aus, dass sie ihn gestern zu Grabe tragen mussten? Mussten jetzt auch noch die scheußlichen Erinnerungen aufkeimen? Sie vermied weitere Blicke der Kinder zu schenken, ansonsten bestand die Gefahr, dass sie vollkommen zusammenbrach. Sie lief schnell weiter, vorbei an paar ihrer Freunde die sie freundlich begrüßten. Doch das erste Mal in ihren Leben hatte Sakura kein offenes Ohr für sie. Sie spürte, dass es anders werden würde. Alles. Selbst…die anderen Teammitglieder von Team 7. Irgendetwas lag unausgesprochen zwischen ihnen und würde bestehen bleiben. Sie waren auseinander gebrochen. „Sakura!“, tatsächlich wagte es sich jemand, sie anzusprechen. Sie blieb stehen, drehte sich allerdings nicht um. Gelangweilt erwartete sie Lee, der sie unsensibel in seine Arme drückte. „Möchtest du reden?“, seine Stimme triefte vor Sorge und Sakura drückte ihre Hände gegen seine Brust, ging ein paar Schritte zurück und zuckte mit der Schulter. „Es gibt nichts zu bereden“, ihre trockene Stimme verursachte ein Zucken bei Lee. Doch ihr war es egal. So egal wie alles in ihrem jetzigen Leben. „Aber…“ „Tschüss“, schnell formten ihre Lippen die Wörter und gleitend drehte sich auf dem Schnee wieder um, sprang auf einen schneebedeckten Dach. Sie hätte gleich diesen Weg nehmen sollen… Anders als Naruto konnte sie sich zu Hause nicht verkriechen. Die Decke würde ihr auf den Kopf fallen und zusätzlich weiter an ihren Nerven zerren. Und sie war auch nicht der Typ, der sich tagelang im Zimmer verkroch. Sie wollte nach draußen, an die frische Luft und zwar alleine. Dass sich dies in Konoha schwer anstellt, war ihr bewusst. Doch kaum jemand würde ihr nun verübeln, dass sie etwas grob ist. Ab und zu keimte ihr der Gedanke auf, einfach aus dem Dorf zu verschwinden. Draußen im Wald zu stehen und so laut wie möglich zu schreien. Ihre Wut und Trauer zum Ausdruck bringen. Doch ihre Pflicht hielt sie im Dorf. Ihre Pflicht als Ninja, der Treue gelobte zu seinem Dorf. Etwas Kaltes landete auf ihren Kopf, verwundert schaute sie hinunter zu der Richtung hin. Ein grinsender blonder Junge schaute sie unschuldig an, ehe er lauthals anfing zu lachen. So unbeschwert und frei, wie es nur Kinder konnten. Sakura schaute ihn nur stumm an. Sein Lachen, es war nicht nur unbeschwert und frei, sondern auch schmerzvoll in ihren Ohren. Der blonde Junge hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Naruto. Bevor noch etwas anderes sie treffen konnte lief Sakura weiter. Eine Träne lief ihr bereits vom Gesicht hinunter und krampfhaft biss sie auf ihre Lippen. Würde Naruto auch je wieder so lachen? Sie war sich sicher, dieser Verlust traf ihn noch mehr als sie. Sasuke war wie ein Bruder und der ewige Rivale für ihn. Ein Kopfschütteln und sie hatte sich wieder gefangen. Sie war zu sensibel. Jetzt wollte sie schon weinen, weil es Naruto schlecht ging. Ihnen beiden ging es miserabel. Jeder drückte das anders aus. „Pass auf, dass du mit dieser Geschwindigkeit nicht vom Dach fällst“, kam eine Stimme wie aus dem Nichts und verursachte wirklich, dass sie kurz rutschte ehe ihre Beine wieder völlig die Kontrolle hatten. Vor ihr stand Kakashi, lässig mit einer Hand in der Hosentasche und mit der anderen rückte er seinen grünen Schal zurecht. Sakura schaute ihn nur an. Er strahlte die alte Vertrautheit aus, die sie schmerzlich vermisste. Kakashi hatte schon früher eine ausgesprochene gute Wirkung auf sie gehabt. Er war ihr Sensei gewesen. Ihre Augen suchten seinen Blick, der ihr leicht freundlich entgegen schaute. Sie wusste, dass er auch litt. In all den Jahren konnte sie ihn einschätzen. Schnell senkte sie ihren Blick wieder, als hätte sie etwas Verbotenes gesehen. Ihre Hand legte sich unbewusst auf ihre Brust und spürte ihren stetigen Herzschlag. Da war er wieder. Dieser Schmerz, der alles in sich einnahm. Der die Sonne aus ihrem Herz stahl. „Sensei…“, wie lange war es her gewesen, dass sie ihn so nannte? Schon vor zwei Jahren hatte er ihnen das Duzen angeboten und Naruto und sie, hatten sich darüber gefreut. Aber aus einem Instinkt heraus, musste sie ihn jetzt so nennen. Sie erhoffte sich eine Antwort. Es raschelte etwas und plötzlich stand Kakashi etwas näher vor ihr. Sein Blick war unverändert. „Du brauchst nichts sagen“, erwiderte er und legte seine Hand auf ihren Kopf, spürte wie sie zitterte. Doch sie schüttelte vernehmend den Kopf und stolperte einige Schritte zurück. Die heißen Tränen brannten in ihrem Gesicht und ein Schluchzen konnte sie nicht verhindern. Kakashi hatte etwas ausgelöst. Er weckte Erinnerungen, die sie verdrängen wollte…verdrängen musste. „Warum? Warum er?“, stammelte sie und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Kakashi stand unbewegt vor ihr und schaute ihr stumm zu. Er kannte nur allzu gut die Schmerzen. Der Verlust von Sasuke traf ihn auch, aber er musste nun Stark für seine ehemaligen Schüler sein. „Sag es mir! WARUM?“, sie fiel auf ihre Knie und schlug sich die Hände vors Gesicht. Erbärmlich war sie. Sie wollte doch niemand ihre Schwäche zeigen. Doch bei Kakashi reichte ein einziger Augenblick und nichts konnte ihrer Trauer Einheit bieten. Sakura holte tief Luft und versuchte ihre Tränen den Dienst zu verweigern. Sie war nicht nur erbärmlich, vermutlich machte sie es gerade Kakashi ebenfalls schwer. Er trauerte doch auch und er war der Sensei gewesen, der Verantwortliche. Hatte er wohl Schuldgefühle? „Ich kann dir viel erzählen…“, hörte sie ihn sprechen und sah, wie er sich in Entfernung vor ihr hinhockte. „…doch es wird dir nicht helfen. Du musst selbst eine Antwort finden“, beendete er sein Satz und schaute ihr in die Augen. Sakura wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und biss sich auf die Lippen. Natürlich wusste Kakashi von was er sprach, er hatte seine Antwort längst gefunden. „Entschuldigung“, murmelte Sakura und wich seinem durchbohrenden Blick aus. Eine Hitze stieg in ihr auf. „Es gibt nichts zu entschuldigen, Sakura“, lächelnd erhob sich Kakashi wieder, blickte noch einmal zu Sakura hin und hob seine Hand. „Vergess nicht, Naruto ist noch da. Ihr braucht euch gegenseitig“, mit diesem Satz verschwand Kakashi und ließ eine verwirrte Sakura zurück. Sie war ganz ruhig und hörte ihrem eigenen Atem zu. Vielleicht sollte sie Naruto aufsuchen um einfach da zu sein. Mit jemanden Gesellschaft führen, der keine Fragen stellen würde und genauso wenig anfangen würde zu reden. Entschlossen stand sie wieder auf und rannte über die Dächer. Vollkommen übersah sie ihre Stimmungsschwankungen, die unberechenbar waren. Es dauerte nicht lang und sie stand vor seiner Tür. Bekannte Gerüche und Erinnerungen kamen wieder hoch und sie traute sich nicht anzuklopfen. Was sollte sie sagen? Was tun? Sakura sank wieder ihren Blick, als würde sie etwas Verbotenes tun. Als wollte Naruto sie nicht hier haben. Ein plötzliches Knicken und Sakura wurde wieder aufmerksamer, als Naruto vor ihr stand. „Woher wusstest du?“, fragte sie ihn perplex und ein müdes Lächeln zog sich um seine Lippen. „Es war so ein Gefühl. Komm rein“, er öffnete die Tür eine Spalte weiter, so dass Sakura eintreten konnte. Im Flur fiel ihr zwei Korbe gefüllt mit Essen auf. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, dass diese noch unberührt waren und folgte Naruto danach in sein Zimmer. Sie setzte sich neben ihm aufs Bett. Sein Zimmer war schon immer unordentlich gewesen, dass kannte sie beinahe nicht anders. Doch nun war es sauber, schon beinahe steril. Das Foto vom Team 7 hatte er umgedreht. „Es macht kein Sinn mehr…“, hauchte Naruto und verkrampfte seine Hand. „Wir haben trainiert um ihn zurück zu holen. Wir haben Missionen erledigt und uns Prüfungen gestellt. Das alles für ihn…doch…das alles hat keinen Sinn mehr“, fügte er hinzu und blickte ihr starr in die Augen. Sakura nickte ihm leicht zu. „Es wird kein Team mehr geben“, sagte Sakura und schloss ihre Augen. Eine bittere Realität holte sie ein, doch trotzdem war sie gefasst. In Narutos Anwesenheit musste sie nicht weinen. Naruto wusste auch so, was mit ihr los war. „Warum noch Ninja sein?“, kam die Frage und erschrocken fuhr Sakura zusammen. Geweitete grüne Augen blickten Naruto an, der verbittert lächelt. Sakura schüttelte leicht ihren Kopf. Wie konnte er so etwas sagen? Sein Traum…Hokage zu werden? „Naruto, du…“ „Ich weiß, Sakura. Aber wie soll ich ein Hokage sein, der es nicht einmal schafft, seinen Freund zu retten?“, emotionslos hob Naruto seine Stimme. Noch nie hatte sie Naruto so gesehen. „Was hast du vor?“, ihre Stimme zitterte leicht, als befürchtete sie eine unangenehme Antwort zu bekommen. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken. „Ich werde das Ninja-Leben aufgeben“, wieder dieses bittere Lächeln in sein Gesicht und Sakura riss ihre Augen auf. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust und der Schmerz nahm zu. Irgendetwas schrie in ihr, sie solle ihn aufhalten. Ihn motivieren. Doch wie sollte sie das? Sie war kraftlos, selbst ohne Antrieb. Sie konnte nur ohnmächtig daneben stehen und…ein Lächeln bildete sich ebenfalls auf ihren Gesicht. Eine Möglichkeit hatte sie. „Ich ebenfalls“, entschlossen nickte sie ihm zu, als auch Naruto seine Augen aufriss. „Das kannst du nicht machen, Sakura-chan“, widersprach er sofort, doch Sakura schüttelte mit ihren Kopf und verkrampfte ebenfalls ihre Hand. „Ohne euch will ich es auch nicht mehr sein. Ich möchte bei dir sein und wenn das bedeutet, dass wir zusammen im Garten sitzen und uns die Natur anschauen“ _____________________________________________________________________ Huhu ^^ Ich melde mich mal wieder zurück mit einem Kap was mir nicht sonderlich gefällt >.< Ist eben nur so ein Übergang ;) Vielen lieben Dank für die Kommentare ^^ LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)