ki ni take o tsuida yôna von _-Nick-_ (two lives but one love?) ================================================================================ Kapitel 3: Akt 3; Eine Erkenntnis, die erschüttert -------------------------------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, Irgendwann mitten in der Nacht in Tokyo, Ruki Es war fast so geschehen wie Ruki vermutet hatte. Zwar war er relativ schnell eingeschlafen, dafür aber mitten in der Nacht aufgewacht. Nach mehreren Stunden hin und her wälzen, hatte er es aufgegeben. So leise wie möglich war er aufgestanden, hatte sich im Bad fertig gemacht und war aus dem Zimmer raus. Seufzend steckte er die Hände in die Jackentaschen, nachdem er das Hotel verlassen hatte. Erstaunt realisierte er, dass er seine Zigaretten dabei hatte. Eigentlich rauchte er nicht mehr, er hatte aufgehört, seiner Stimme zur Liebe. Doch seit ihn diese Sache mit Kyo belastete, kam es doch ab und an vor. Jetzt erinnerte er sich auch wieder, warum die Zigaretten da drin waren. Er hatte die Jacke zum letzten Mal an dem Tag getragen, an dem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie mit Dir en Grey auf Tour gehen würden. Seufzend holte er die Schachtel raus und betrachtete sie. Fast war er in Versuchung sich eine Zigarette anzustecken, doch dann seufzte er und warf die Verpackung in den nächsten Mülleimer. Er wollte sich nicht so von Kyo leiten lassen. Am besten verbannte er ihn gleich aus seinem Kopf, komplett. So wandelte er die ganze Nacht durch die Straßen Tokyos und war um 6 schon am frühstücken. Er hatte sich in einer Musikzeitschrift vergraben, neben ihm lagen zwei und die bereits gelesene Tageszeitung, und trank gemütlich seinen Kaffee. Was stand heute noch einmal an? Ach ja... Proben. Das würde er ja wohl schaffen. Als Kai runter kam hatte Ruki bereits sämtliche Zeitschriften durchgelesen. Breit lächelte er ihren Leader an, ließ nicht das geringste Anzeichen von der Müdigkeit, die in ihm steckte durchsickern. "Ohayo~(Morgen)", lächelte er und kramte gleich nach seiner Mappe. "Ano Kaiii?", er blinzelte den Älteren lieb an und reichte ihm dann die Notenblätter von Gestern. "Uruha und ich haben das schon vor einer Weile geschrieben, ich fand es nur immer unpassend. Meinst du, wir könnten es so langsam einstudieren? Vielleicht als nächste Single oder so?", verlegen lächelnd legte er den Kopf schief. "Es ist mir wirklich sehr wichtig und Uruha auch...ano...na ja.", er hustete verlegen. "Wenn es euch so wichtig ist, warum nicht? Aber wir fragen noch die Anderen, schließlich sind wir ein Team, nur damit sie Bescheid wissen, ich denke, es wird klappen.", meinte Kai dazu und lächelte Ruki sanft an. "Lies es dir in Ruhe durch und sag mir dann irgendwann Bescheid ja?", lächelte er seinen Leader an, ehe er weiter durch seinen Block blätterte und ihre morgige Setlist durch ging. Nachdenklich kaute er an seinem Bleistift rum und machte sich zu diversen Liedern Notizen, ehe er seufzte. "Ano Kai...ich hätte da noch eine Bitte. Nur wenn es geht natürlich. Ich weiß nicht...", er stockte, ehe er mit der Hand wedelte. "Ahhh nein vergiss es." "Ruki...? Sag mir ruhig, was du sagen willst!", munterte der Leader ihn auf, doch Ruki reagierte nicht darauf. So ein Mist, dass sie das nicht schon zuvor ins Detail durchgesprochen hatten. Aber konnte er denn ahnen, dass er dieses eine Lied singen wollte? Leise seufzte Ruki und ging stattdessen noch einmal alle Lieder im Kopf, teilweise auch leise singend, durch. 'Anata no tame no kno inochi' 'Dorodarake no seishun' ... Doch bei Miseinen stoppte Ruki. Traurig lächelte er auf den Text. Welch Ironie. Er war so in seiner Welt der Wörter gefangen, dass er nicht mehr darauf achtete wer um ihn herum war, er nahm weder Kaoru noch Kyo war, die mittlerweile am Tisch neben ihnen saßen und ruhig frühstückten, auch Kai hatte er an den Rand gedrängt, als er leise mitsang was seine Augen lasen. shinrai dekiru no wa jibun dake de, nakama nante iranakatta (Ich kann nur mir selbst vertrauen, ich brauche keine Freunde.) nani mo ka mo ni muketeta yaiba (Ich rebellierte gegen alles.) shishun no hane wa moroku hakanai (Die Flügel der Jugend sind leicht und vergänglich.) tsuyoku naritai hitori de ikiru tsuyosa wo (Ich wollte stärker werden, ich wollte stark genug sein um allein zu leben.) hontou wa uragirareru no ga kowai dake (In Wahrheit habe ich einfach nur Angst verraten zu werden.) nigete bakari ja nani hitotsu kawaranai to (Du kannst überhaupt nichts verändern, wenn du wegrennst.) wakatterunoni kawarenu boku ga iru (Obwohl ich das verstehe, bin ich noch immer unverändert.) hokorashige ni kazashiteta kodoku to iu pirde wa (Den Stolz der Einsamkeit, den ich triumphierend zur Schau trug.) yaku ni tatanu risou e to nigeru tame no hane datta (Er war nur ein Flügel, um zu nutzlosen Idealen zu fliehen.) Er brach. Mühevoll unterdrückte er einen Schluchzer, zwang sich selbst weiterzusingen. Er hatte es begonnen, also würde er es auch beenden. kono hikari no mukou ni wa jiyuu nado nakattanda (Hinter diesem Licht war keine Freiheit.) arareteita mainichi ni oboretetanda (Ich erinnerte mich an jeden stürmischen Tag) kizuitara kodoku seotteta (Als ich zu Bewusstsein kam, trug ich die Einsamkeit auf meinen Schultern) tsurakatta. hontou wa hitori nante ne (Es schmerzte. In Wahrheit war ich allein.) nozonde nakattanda (Das habe ich mir nicht gewünscht.) tsuyogatte bakari ja hontou no kao wasurechau kara (Weil es dich dein wahres Gesicht vergessen lässt, wenn du so tust als wärst du stark,) tama ni chikara wo nuite dare ka ni tayoru koto mo daiji desu (ist es wichtig, seine Stärke ab und zu zu vergessen und sich auf jemand Anderen zu verlassen.) kizutsuite ...kizutsuite ... nakitai toki wa oozora ni mukatte oogoe de sakende mite (Wenn du verletzt wirst... in Zeiten in denen du weinen willst, wende dich dem Himmel zu und rufe mit lauter Stimme) I don't want forget myself. I want to be as I am. Die letzten Worte brachte Ruki nur noch mit erstickter Stimme, ganz leise hervor, ehe seine Augen zu den letzten Zeilen wanderten. boku wa hashiri dashiteta gamushara ni sora wo megakete (Ich begann wie verrückt zu laufen, dem Himmel zugewandt) hane wo hiroge tobitatta rakkaten wa "jiyuu" nanodato (Wenn ich meine Flügel ausbreite und losfliege, ist der Punkt an dem ich falle, die "Freiheit".) subarashiki kazoku wo mochi subarashiki nakama wo motta (Ich habe eine wundervolle Familie, ich habe wundervolle Freunde.) saikou no hibi datta umare kawattara mata aou ... (Es waren die schönsten Tage, wenn ich wiedergeboren werde, werden wir uns wiedertreffen.)* Er sah auf und Kai direkt in die Augen. Erst jetzt begriff Ruki seine eigenen Worte. Der zweite Sinn hinter ihnen, war ihm komplett entfallen. "Es tut mir so Leid.", hauchte er leise und eine einsame Träne ran über seine Wange. "Entschuldige mich bitte." Und damit war er aus dem Saal gerauscht. Leise schniefend lehnte er an einer Wand und versuchte sich zu beruhigen. Er war ein verdammter Idiot. Er war doch so ein...arg...egoistisches Arschloch. Er hasste sich selbst und Kai hatte ja nicht einmal gewusst was passiert war. Nein, das wusste wieder nur Uruha, weil Uruha ihn gefunden hatte, weil Uruha ihn beinahe grün und blau geschlagen hätte. Fast hätte er sich einmal Reita gegenüber verplappert, aber das war es auch schon. Keiner kannte die traurige Seite an Miseinen. Ruki rutsche an der Wand hinab. Hier hatte er ja wohl seine Ruhe. Wer kam schon hier her? Um die Uhrzeit. Die meisten Gäste hatten doch schon auf ihrem Zimmer die Toilette besucht und wenn sie mussten würden sie sicher auch wieder genau da hin gehen. Dieses Lied, dieses verdammte Lied. Er würde doch mit Kai sprechen müssen es aus der Setlist zu nehmen. Zumindest heute. Er hatte ja schon so mit sich zu kämpfen, wenn er es sang. Aber heute würde es wohl schlimm werden. Außerdem hatte er eh ein Lied, das er heute singen wollte. Traurig lächelte er und wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel. Total unnütz, denn sofort kamen neue. Scheiß Schwäche. "tsuyogatte bakari ja hontou no kao wasurechau kara, tama ni chikara wo nuite dare ka ni tayoru koto mo daiji desu", zitierte er sich selbst, flüsterte die Worte ganz leise. "Ich habe wundervolle Freunde..." Ja die hatte er und wenn er sich ihnen etwas öffnen würde, dann würde er es wohl auch schaffen, doch es viel ihm so verdammt schwer, obwohl er normal kein Mensch war, der zögerte Gefühle zu offenbaren. Erschrocken zuckte Ruki zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte und jetzt begann er auch seine Umgebung zu realisieren. Er brauchte gar nicht aufblicken um zu sehen wer da vor - oder neben? - ihm stand. Kyos unverwechselbarer Duft, denn genau das war es für Ruki, verriet ihn. Er schniefte leise und versuchte die Tränen zu verstecken. Ausgerechnet Kyo sollte ihn nicht so sehen. Er hatte doch gesagt er würde nicht mehr wegen ihm weinen. Gut, es war nicht wegen ihm, aber Kyo sollte ihn überhaupt nicht weinen sehen. Niemals. Und doch. Er musste aufsehen. Ungläubig weiteten sich seine Augen, als er Kyos Hand an seiner Wange spürte und augenblicklich begann seine Haut zu kribbeln. Wie er ihn doch hasste, seinen verräterischen Körper. Er verriet doch immer die Gefühle, die Ruki nicht haben wollte, die er einfach vergessen wollte. "Entschuldigung, dass ich dich stören muss, aber ich habe das Gefühl, dass wir unbedingt mal miteinander reden sollten." Kyos Stimme verursachte eine Gänsehaut auf seinem Körper. Hatte er sich geirrt oder hatte sie weicher als sonst geklungen? Nein, das musste Einbildung gewesen sein, auch wenn Kyo ihn hin und wieder nicht zu hassen schien, auch wenn Kaoru es ihm versichert hatte, so würde der Blonde es doch nie wirklich durchblicken lassen. Wie paralysiert nickte Ruki und sah Kyo fragend in die Augen. Diese Augen die ihn immer wieder faszinierten. Er schluckte trocken. Verdammter Kyo, was machte er es ihm auch so schwer? Was musste er auch in allen Dingen, die er tat so anziehend auf Ruki wirken? 2004-10-03, 3 Tag, 9Uhr in Tokyo, Kyo Sein Schlaf war wirklich unruhig und genießen schien er ihn auch nicht. Dass sein Traum auch nicht gerade der beste war, war wohl offensichtlich, schließlich konnte man das seinen Bewegungen und Gesichtszügen entnehmen. Gott hasste er es von seiner Vergangenheit zu träumen, aber wie sollte er das denn verhindern - er war nun mal kein Gott, also musste er damit leben. Pech gehabt würde er doch einfach mal behaupten. Auch wenn er nicht so gut schlief, schlief der Sänger ziemlich lange, so auch Heute. Murrend drehte er sich auf die Seite, bevor er blinzeln musste. Frustriert und mal wieder ganz toll gelaunt, öffnete der Vocal seine Augen und rieb sich kurz über diese, sie schmerzten ziemlich und das konnte er überhaupt nicht ab. Alles was er jetzt noch wollte war ein Traumlosen Schlaf, aber den schien er ja nicht zu bekommen. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, erhob sich dann müde - und vor allem erschöpft - und machte sich auf den Weg ins Bad, wo er erst einmal duschen ging, damit ihn keiner so sehen konnte, das wollte er ja mal gar nicht. Vor allem dufte Ruki das nicht sehen, schließlich war er nur wegen ihm so K.O. Nach einigen Minuten war er mit allem fertig und machte sich auf den Weg nach unten um etwas zu essen, auch wenn er eigentlich keinen Hunger hatte, aber er musste etwas essen, sonst würde er heute Abend einfach zusammenbrechen und das wollte er ganz und gar nicht... Unten angekommen ließ er sich an einem freien Tisch sinken und wartete erst einmal auf irgendjemanden aus seiner Band, währenddessen bettete er seinen Kopf auf seinen verschränkten Armen und holte eine Runde seines wohl verdienten Schlafes nach. "Oh hey Kyo! Schon wach?", meinte Kaoru lächelnd und ließ sich neben ihm sinken, nahm sich die Karte zur Hand, die ihnen bereit gestellt wurde und suchte sich etwas aus, bevor er sich wieder Kyo widmete. Müde blinzelte dieser seinen Leader an und zog eine Augenbraue nach oben. „Morgen Kao.”, nuschelte Kyo leise, während er sich über seine Augen rieb und versuchte den Schlaf aus den Augen zu bekommen. "Du hast nicht gut geschlafen, richtig?", fragte der Leader seufzend, bevor er der Kellnerin sagte, was er haben wollte. „Hmm… nein, habe ich wirklich nicht, aber ist schon okay. Ich bin wach genug für die Proben, also kein Grund zur Besorgnis.”, meinte der Blonde, der sich dann auch schnell etwas bestellte, als die Kellnerin gerade da war. Kaoru seufzte leise auf, als er die Worte Kyos wahrnahm. "Ich hoffe, dass du deinen Worten gerecht wirst, schließlich ist deine Stimme das wichtigste 'Instrument'.", meinte der Leader und pattete Kyos Schulter leicht, was diesen nur seufzen ließ. „Ja mit mir ist alles bestens. Kein Grund zur Sorge. Meiner Stimme geht es gut und sie kann es kaum erwarten wieder zu singen. Also bitte mach dir keine Sorgen.” Kyo wandte den Blick von der Kellnerin, die sich verbeugt hatte und dann wieder gegangen war, ab und schenkte seinem Leader wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Und du… Wie hast du in der ersten Nacht geschlafen??”, fragte der Vocal und fuhr sich kurz durch sein Haar. Dass Kai und Ruki auch schon hier waren interessierte den Blonden überhaupt nicht. Warum auch?? "Ich habe geschlafen wie ein Bandleader das immer tut. Kennst mich doch.", grinste der Größere den Anderen an, bevor er sich leicht zu Kyo beugte, um ihn genauer zu betrachten. "Hat Shinya dich denn wenigstens noch gefunden? Oder hast du unsere arme Band-Mami abblitzen lassen?", fragte Kaoru dann aber vorsichtig nach. Ja Kaoru wusste ganz genau wie man von seinen Problemen auf andere zu sprechen kam. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, als Kaoru ihn dann wegen Shinya fragte und ließ seinen Kopf leicht sinken. „Ja er hat mich gefunden. War ja auch nicht allzu schwer, war ja auf meinem Zimmer. Und na ja ich wollte eben nicht reden, also konnte er auch direkt wieder gehen... Ihr wisst doch alle, dass ich mit niemanden rede. Wieso kommt dann immer wieder einer von euch?? Ich komme schon zu euch da braucht ihr euch wirklich keinen Kopf darum machen…, ihr wisst doch wie sehr ich so was leiden kann.”, sprach der Sänger ernst und blickte seinen Leader auch so an... Er hatte echt keinen Bedarf davon Gebrauch zu nehmen. Das waren seine Probleme und Punkt!! Das hatte wirklich Keinen was anzugehen! "Da hast du wohl Recht, aber du kennst ja Shinya. Er lässt nichts unversucht", meinte Kaoru leicht lachend, machte dann aber Platz für ihr Frühstück, welches die junge Kellnerin ihnen brachte. Bei den Worten von Kaoru musste Kyo schließlich schmunzeln, stimmte das doch voll und ganz. Shinya war eben neugierig und hatte schon immer versucht die Probleme von Anderen zu lösen, so auch seine. Und einmal hatte Kyo es sogar zugelassen, aber nur weil Shinya da ziemlich mit drin hing. Wieso musste er auch was mit seinem Bruder anfangen?? Da hatte er sich wirklich selber ins Bein geschossen - okay er sollte wirklich nicht mehr daran denken, schließlich gehörte das absolut nicht hier hin. Vor allem nicht jetzt! "Du hast gestern Abend echt was verpasst. Nachdem Uruha wieder gekommen ist, haben Aoi, Kai und Ruki mit den Losen so ein komisches Spiel gespielt. Ich glaub so‘n Pärchenlosenspiel. Sehr merkwürdig, aber scheinbar auch sehr amüsant. Ich habe nicht wirklich aufgepasst, habe mich mit Uruha und Shinya unterhalten. Aber als ich dann rauf wollte habe ich die Dinger natürlich wieder eingesammelt und die Pärchen lagen noch da. Meiner lag neben Reita. Ja mal so gar nicht mein Typ.", lachte der Leader leise, unterbrach damit sich selbst und Kyo in seinen Gedanken, worüber dieser wirklich froh war, doch das würde er nie zu geben. Aufmerksam lauschte Kyo also den Worten seines Leaders und musste schmunzeln. „Dieser Typ mit dem Stoff um der Nase...ja~ der passt wirklich nicht zu dir. Das sind echt Kinder... Das ist doch echt Kindergarten... wer glaubt schon an so einen Mist... Wer kommt überhaupt auf so einen Mist?? Na ja wer hat auch schon erwartet das Gazette erwachsen sind - ich auf jeden Fall nicht.”, gab der Sänger seine Meinung dazu Preis und tippte sich mit seinem Finger gegen die Stirn, um das noch etwas zu veranschaulichen. Mit wem die Kinder ihn zusammen gesteckt hatten, wollte er gar nicht wissen, darum fragte er auch gar nicht erst nach und hoffte das Kaoru es ihm nicht sagen würde, der Blonde hatte da nämlich ein ganz ungutes Gefühl. Kaoru lachte leise und musterte ihn amüsiert. "Wie recht du hast. Ich meine, die haben keine Ahnung, was wirklich auf sie zukommt. Das wird kein Zuckerschlecken.", meinte der Leader und strich sich durch sein Haar, bevor er einen Bissen seines Essens nahm. Kyo nickte nur leicht bei seiner Aussage und ließ seinen Blick auf den Tisch gleiten. Verdammt er hatte einfach keinen Hunger, wenn Kaoru jetzt einen Aufstand machte, hatte er den Salat - na tolle Wurst. "Sie haben natürlich noch mehr Pärchen gezogen. Bis auf Shinya hatten sie alle irgendjemanden. Das passendste war Dai mit Toshi. Die haben bestimmt ab und zu mal was am laufen", kicherte Kaoru amüsiert, wie ein kleines aufgeregtes Kind, bevor er dann aber verstummte und sich seinem Essen widmete. „Kaoru ich w-...” "Das kuriose fand ich immer noch die Zusammenstellung mit dir und Ruki. Ihr passt gar nicht zusammen… und doch denke ich, das Ruki es sehr schwer mit nimmt, dass du ihn so fertig machst. Na ja... Egal war ja nur ein dämliches Spiel, dass sie von ihren Fans ab geguckt haben.", unterbrach der Leader Kyo und ließ ihn genau das hören was er nicht hatte hören wollen. Wieso? Augenblicklich zog sich alles ihn ihm zusammen und ihm wurde von einem Moment auf den Anderen ganz schlecht. Sofort sprang der Sänger auf und warf seinem Leader einem kurzen entschuldigenden Blick zu, bevor er auch schon aus dem Hotelrestaurant flüchtete und sich auf der nächstbesten Toilette übergab - Scheiße! Wieso machte ihn das so verdammt fertig?? Nur weil er wirklich für ihn Gefühle hatte, sie aber nicht zulassen wollte?? Und weil Ruki für ihn Gefühle hatte??? Weil sie zusammen wirklich glücklich sein könnten??? – Nein! Mit ihm konnte keiner glücklich sein, wie konnte man sich überhaupt in jemanden wie ihn verlieben?? Er verstand das wirklich nicht, absolut nicht. Wieso konnte der Blonde nicht einfach über seinen Schatten springen und es einfach versuchen?? Ach ja genau - er wurde einfach schon zu oft verarscht, ist zu oft auf die Nase geflogen und das wollte er einfach nicht noch einmal erleben... Ja das war der Grund - oder auch nicht.... Ach woher sollte er auch wissen woher seine Macken kamen, oder sein Pech??? Nach einigen Minuten des Nachdenkens und vor allem übergeben, machte sich der Sänger auf den Rückweg und ließ sich dann wieder auf seinem Platz sinken. „Frag bloß nicht!”, unterbrach Kyo seinen Leader direkt, hatte er doch absolut keine Lust auf die Fragen, die er dann beantworten musste. Nein darauf konnte er heute wirklich verzichten! Kaoru schwieg und Kyo war ihm wirklich dankbar dafür, dass er nicht nachfragte, sondern einfach nur schwieg und sein Frühstück zu sich nahm. "Du Kyo? Wenn es dir wirklich scheiße geht ja? Dann sag mir bitte Bescheid." Als Kaoru dann damit doch das Wort ergriff, wollte Kyo ihn schon unterbrechen, doch stattdessen seufzte er leise resigniert auf und fuhr sich durch sein Haar. "Keine Sorge Kao, wenn es mir scheiße geht, sag ich schon Bescheid.", gab der Kleinere von sich und ließ dabei kurz seinen Blick durch den Raum gleiten, wobei sein Blick dann bei Ruki hängen blieb, der gerade auf Kai zuging und diesem ein paar Noten in die Hand drückte. Was für ein beschissener Zeitpunkt. Damit wird er seinen Leader nur unnötig beschäftigen und von seiner eigentlichen Arbeit ablenken. Da sprach wohl die Unerfahrenheit heraus und der Leichtsinn, den er immer wieder bei Ruki bemerkte. Kaoru erhob sich, drehte sich zu Kyo, legte seine Hand auf seine Schulter und drückte sie leicht. "Iss was. Bitte. Wir haben Heute und Morgen einen anstrengenden Tag. Du brauchst die Kraft." Erst Kaoru holte ihn mit seinen Worten in die Realität zurück und nun bemerkte auch er erst einmal was er schon wieder angestellt hatte, denn eigentlich wollte er keinen Gedanken mehr an den kleinen Sänger verschwenden und doch tat er es mal wieder, tat es immer noch. Total paralysiert griff er nach einem Stück Brot und knabberte an diesem. "Okay Papi.", gab er nur leise von sich, konnte seine Augen nicht von dem anderem Sänger lassen, der auf einmal begann leise zu singen, doch er verstand jedes Wort laut und deutlich und dabei riss ihm jedes verdammte Wort seine Eingeweide hinaus. Warum tat ihm der Jüngere das an? Merkte er überhaupt was er mit ihm anstellte? Wohl kaum, sonst würde er nicht so rücksichtslos zu ihm sein. Er rammte ihm förmlich ein Messer gnadenlos in sein Herz, ohne zu zögern, ohne jegliches Wissen, ohne einmal an seine Gefühle zu denken. Begriff Ruki überhaupt, dass es ihn so wahnsinnig fertig machte, ihm unter die Augen zu treten? Merkte er, dass es ihn schmerzte ihn singen zu hören? Er war total in seiner Welt gefangen. Eine Welt in der nur er und Ruki existierten und so löste sich diese Welt in Luft auf, als Ruki auf einmal aus seinem Blickwinkel und aus dem Raum verschwand. „Kyo?? Was ist los mit dir??”, fragte Kao, bekam jedoch keine Antwort, da sein Gegenüber diese Worte doch einfach nicht bemerkte. „Kyo! Ver-..“ Noch bevor Kaoru diese Worte ganz aussprechen konnte, war Kyo aufgesprungen und war aus dem Raum gerannt. Kyo lehnte sich im Gang gegen die Wand und atmete tief durch, bevor er dort hin ging, wo er den Anderen Vocal vermutete. - Auf dem Männerklo - Leise öffnete Kyo die Tür und schlich sich in das öffentliche Klo des Hotels, ließ die Tür so leise wie möglich ins Schloss fallen und schob sich den Weg entlang, als auch schon ein leises Schluchzen an sein Ohr drang und kurz darauf die Worte, die ihn hart schlucken ließen. Warum musste er auch unbedingt so ein Lied singen? Eines das ihn selbst zweifeln ließ. Seine Taten kamen ihm so dumm vor. Langsam schob er sich weiter die Wand entlang und sah um die Ecke, wo er ihn dann endlich an der Wand lehnen sah – weinend. Leise ging er auf ihn zu, sah Ruki eine Weile stumm an, bevor er langsam seine Hand auf seine Schulter legte und sie leicht drückte. Kyo spürte deutlich wie Ruki zusammen zuckte, doch es störte ihn nicht. Kurz überlegte er, doch bevor er seine Hand heben konnte, hatte er sie auch schon wieder sinken lassen. "Entschuldigung, dass ich dich stören muss, aber ich habe das Gefühl, dass wir unbedingt mal miteinander reden sollten.", sagte Kyo leise, strich ihm noch die Tränen weg, bevor er langsam versuchte Ruki in die Augen zu sehen. Es viel ihm verdammt schwer den Augenkontakt zuhalten, den er gerade mit dem Anderen aufgebaut hatte. Er musste seine Mauer aufrecht halten... Er musste stark bleiben, durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Er durfte einfach nicht gegen sein Verlangen verlieren. Kyo nahm all die Reaktionen des fremden Körpers auf, obwohl er das ganz und gar nicht wollte. Er wollte nicht spüren, wie er immer wieder genauso reagierte, wie er es nicht wollte. Das leichte Nicken nahm er jedoch nur schwach wahr, so dauerte es auch eine Weile bis er überhaupt anfing zu sprechen. Seine Gedanken kreisten, schwirrten unsortiert in seinem Kopf umher und so konnte er einfach keinen klaren Gedanken fassen. Augenblicklich ließ er von dem Körper des Jüngeren ab und wandte ihm den Rücken zu, fuhr sich über sein Gesicht und drehte sich dann wieder zu Ruki um. "Pass auf, kleiner Möchtegern Sänger, wenn du nicht langsam damit aufhörst endlich diese scheiß Deprischeiße sein zu lassen, dreh ich dir den Hals um. Ich kann das nicht ab, wenn jemand in meiner unmittelbaren Nähe so eine Show abzieht, kapiert. Deine Deprispielchen kannst du zu Hause abziehen, aber nicht hier, wo Jederzeit irgendwelche Leute aufkreuzen können. Kannst du den Scheiß nicht mal etwas professioneller machen, anstatt dich selbst vor deinen eigenen Leuten zu blamieren.", kam es von dem Vocal, bevor er Ruki noch einmal ansah und sich dann abwandte. Natürlich hatte er gesehen, wie sich Rukis Augen geschockt geweitet hatten und sich sein Gesicht vor Wut verzerrte, doch das war ihm egal. Er konnte das einfach nicht mehr zulassen. "Ich habe keinen Bock darauf, wenn du mir auf der Bühne die Show stiehlst, also reiß dich mal zusammen, du Heulsuse.", kam es noch von dem Blonden, bevor er das WC auch schon wieder verließ, um das Hotel ganz zu verlassen, schließlich hatte er keinen Bock und keine Nerven für den Kleinen. Er wusste nicht mal warum er ihm nachgegangen war. Vielleicht war anfangs noch etwas Mitleid und Sorge dabei, oder wie auch immer. Er brauchte jetzt eine Kippe. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, hatte er schon eine Kippe zwischen den Lippen und hatte sie sich angezündet. Keine Sekunde später saß er auf der Bank direkt neben dem Eingang des Hotels und hing seinen Gedanken nach. Kyo fuhr sich seufzend durch sein Haar, bevor er wieder einen Zug seiner Zigarette nahm. Warum er Ruki immer und immer wieder so böse Worte an den Kopf warf? Die Frage konnte er sich selbst in 1000 Varianten beantworten. Er wollte sich selbst schützen. Sein kaputtes Leben vor noch mehr Scherben schützen, doch immer wieder sank er zurück in die schwarzen Tiefen seines Lebens, die ihn so stark beeinflussten, dass er psychisch total kaputt war. Er konnte einfach nicht mehr mit dieser Bürde leben und doch musste er diese Welt mit seinem Leben beglücken. Und dann kam dieser Möchtegern Rockstar und machte seinen Schutzwall zu einem kleinen Häufchen Elend. "Fuck!", fluchte der Blonde leise, stampfte dabei mit seinem Fuß auf den Boden und erhob sich dann, schnippte den Stummel weg und ging wieder ins Hotel, um direkt rauf in sein Zimmer zu gehen, wo hoffentlich niemand auf ihn wartete, außer seinem Laptop. Seufzend hatte sich der Sängers Dir en Greys auf sein Bett fallen lassen und starrte an die Decke, bis er sich dazu durchringen konnte nach seinem Notebook zu greifen und dieses anzumachen, um wenige Sekunden später seine Finger über die Tasten gleiten zulassen. //Du tust das richtige Kyo. Lass dich nicht von dem Möchtegern Vocal um den Finger wickeln.. Das hast du nicht nötig.//, sprach er sich selbst Mut zu und atmete dann tief durch. ein wenig später Kyo fuhr sich immer wieder nachdenklich durch sein Haar, ließ sich anschließend einfach nach hinten fallen und schlug mit seiner geballten Faust auf die Matratze ein, gefolgt von einem "Fuck!". Er konnte das einfach nicht. Irgendetwas machte er immer wieder falsch. Warum landete er immer wieder in diesem Loch? Er verstand das einfach nicht. Warum hasste ihn sein Leben so? Genervt stellte er sein Notebook weg, speicherte zuvor alles ab und ließ es herunterfahren, bevor er sich ins Bad begab, um sich dort einen Ladung kaltes Wasser ins Gesicht zu hauen. Nach kurzem überlegen jedoch entschloss er erst einmal seine Nikotinsucht zu befriedigen, wobei er erneut in seinen dunklen Gedanken versank. Er merkte gar nicht, wie sich seine freie Hand in seine Brust krallte, erst als er langsam wieder zu sich kam, fiel ihm der leichte Schmerz auf, den seine Fingernägel verursacht hatten. Erneut glitt ein frustriertes 'Fuck!' über seine Lippen. Warum musste er auch ständig an diesen abgebrochenen Meter denken. Leise knurrend, warf er sich eine Stoffjacke über und ging aus dem Zimmer, blieb aber vor dem von Ruki stehen. Was er da nun tat, begriff er selbst nicht, aber irgendwas drängte ihn dazu. Er konnte es nicht beschreiben, doch er musste den Worten, die leise durch die Tür drangen lauschen und so lehnte er sich sachte gegen sie und lauschte dem Gespräch von Kai und Ruki. "Warum muss ich mich ausgerechnet in dieses Arschloch verlieben?", drang Rukis Stimme durch seinen Kopf, bevor erst einmal Stille herrschte. Diese Aussage war für Kyo nichts Neues seitdem er ihm diesen Vortrag am Vortag gehalten hatte. "Verliebt in Kyo?... Ach Ruki, Kyo ist so ein Mensch… so was überfordert ihn. Weißt du, Kyo lag gestern in seinem Bett und hat geweint... Er war verzweifelt… Ich habe es gespürt und ich denke, dass er nicht damit klarkommt. Oder ihn hält irgendetwas zurück deine Gefühle zu erwidern... Und ich denke auch, dass er dich nicht hasst. Ich denke nur, dass er einfach ein Sturkopf ist, genauso wie du, nur dass er auch sehr misstrauisch ist. Vertrauen ist schwierig... Für ihn vielleicht.", drang nun auch Kais Stimme an sein Ohr und ließ ihn hart schlucken. Er hatte ihn weinen sehen? Er hatte doch geschlafen. //Fuck… Was für ein Idiot.//, dachte er, doch größtenteils hatte Kai recht. Er hatte Angst. Große Angst wieder verletzt zu werden. "Sag so etwas nicht, er hat es mir gerade doch erst wieder gezeigt. Selbst wenn er mich nicht hasst, ich geh ihm auf den Nerv... Warum muss ich mich überhaupt verlieben? Und dann in Kyo? Reicht das mit Mizuki nicht schon?" Kurz stockte Kyo. Wer zum Teufel war Mizuki? Er hatte doch gewusst, dass er ihm nicht vertrauen durfte und nun hatte er seine Bestätigung. Nicht nur er, nein auch noch jemand anderes belastete den Sänger und das wurmte ihn, wenn wollte er der einzige Mensch in Rukis Leben sein, der ihm wirklich alles bedeutete, doch dies war scheinbar nicht der Fall und somit war für ihn die Sache gegessen, abgehakt und sein Herz schmerzte. "Lass uns etwas versprechen.", drang Rukis Stimme nach langem wieder an sein Ohr, war er mit sich selbst doch viel zu weit abgedriftet. "Und das wäre?" "Lass uns besser werden als Dir en Grey. Vielleicht nicht Heute. Vielleicht auch nicht Morgen, oder nächstes Jahr, aber eines Tages können wir an sie denken und uns sagen. 'Sie waren ebenbürtige Konkurrenten, ein Anstoß, aber sie haben nichts mehr mit uns gemeinsam.' Lass uns nicht vom Weg abweichen, wir selbst bleiben, immer Spaß haben, wie viel Stress wir auch haben mögen. Ich möchte nicht, dass wir irgendwann solche Griesgräme sind wie die da." Kyo musste sich ein Lachen verkneifen. Echt niedlich wie Ruki versuchte der Realität zu entkommen. Er hatte doch keine Ahnung was ihn noch erwarten würde. Seufzend stieß er sich von der Tür ab und verließ den Flur des Hotels und ging wieder einmal in das Restaurant des Hotels, um noch etwas zu essen, da er doch Hunger bekommen hatte. Ein gewisses Lächeln lag immer noch auf seinen Lippen, bevor er endlich seinen Kopf schüttelte. //Wenigstens geht er endlich seinen eigenen Weg. Wenigstens das hat dieser naive Schwachkopf begriffen.// dachte der Blonde sich, schüttelte erneut den Kopf und schob sich etwas Brot in den Mund. Kyo saß eine Weile einfach nur schweigend da und steckte sich ein Stück Brot nach dem Anderen in den Mund und verfolgte seine wirren Gedankengänge, als er auf einmal aus diesen gerissen wurde. „Guten Morgen Kyo“, flötete Shinya gut gelaunt, während er sich gegenüber von ihm sinken ließ. Irritiert blickte der Blonde auf und musterte Shinya leicht. "Morgen.", murmelte er leise, steckte sich das letzte Stück Brot in den Mund. "Seit wann bist du denn so spät dran? Sonst bist du doch immer einer der ersten, mit Kao zusammen.", meinte er Schulter zuckend, lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück und betrachtete die sehr faszinierende Decke. „Ich hab zu gut geschlafen.“, antwortete Shinya auf seine Frage und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. Eine Bedienung kam sofort heran und Shinya bestellte sich Unmenge zu futtern, dass sie verblüfft die Augenbrauen hob, angesichts des schmalen jungen Mannes, doch natürlich kommentarlos abzog. Kyo interessierte das nicht wirklich, kam er von seinen Gedanken doch einfach nicht mehr los, da machte die Anwesenheit von Shinya die ganze Situation auch nicht besser. Sich langsam zusammenraufend, lehnte er sich ein wenig über den Tisch und sah den Jüngsten aus ihrer Band an. "Ich sollte das Lieben aufgeben. Ein für alle Mal. Es bricht mir immer wieder das Herz und das verkrafte ich nicht länger.", hauchte er leise in seine Richtung und sah ihn aus trüben Augen an, hoffte das Shinya verstand. Shinya verschluckte sich fast an seinem ersten Orangensaft, setzte das Glas schnell wieder ab und wandte sich Kyo mit großen besorgten Augen zu. „Aber Kyo…“, setzte Shinya langsam an, als die Bedienung sie unterbrach und aufdeckte. „...Liebe ist eben… schwierig“, sprach er schließlich weiter, so leise, das Kyo es kaum verstand. „Aber sie…“ er brach ab. Shinya räusperte sich, nahm einen Schluck heißen Kaffees und legte sich ein paar Worte zu Recht. „Liebe hat viel zu viele schöne Seiten, als dass man sie aufgeben sollte.“, meinte er schließlich und lächelte Kyo zaghaft an. Kyo lehnte sich wieder in dem Stuhl zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Dann verrate mir doch warum ich immer wieder verletzt werde. Wo ist da bitte etwas Schönes? Ich fühle mich nur hintergangen und missbraucht. Ich lasse mir sämtliche Dinge vorwerfe, die ich nie verbrochen habe und dann…" Er brach ab, schüttelte leicht den Kopf und nahm einen Schluck seines Wassers, bevor er nach seiner Schachtel Kippen griff. "Du weißt doch ganz genau wie es war. Warum muss ich es dir erst erklären? Ich kann das nicht länger. Ich werde selbst schon verletzt, wenn ich mit demjenigen nicht zusammen bin.", erneut schüttelte er den Kopf und erhob sich. "Ich muss was frische Luft schnappen. Iss du in Ruhe. Ich brauch jetzt etwas Zeit, sonst könnt ihr mich den restlichen Tag in die Tonne kloppen. Und lass dir was einfallen, was wir in der Freizeit machen, damit wir nichts mit Gazette zusammen machen müssen. Irgendwas wichtiges.", meinte er, wandte sich dann, ohne auf eine Antwort Shinyas zu warten, ab und verließ das Restaurant. Schnurstracks lief er an Kaoru vorbei, der gerade die Treppe runter kam und offenbar auch in den Speisesaal wollte, ohne auch nur ein Laut von sich zu geben, schob er sich eine Kippe zwischen die Lippen, die er sich aus der Packung geangelt hatte und begann diese zu rauchen. Seufzend wollte er sich auf der Bank vor dem Hotel sinken lassen, als er bemerkte wer da saß. "Oh...", gab er nur leise von sich, bevor er sich auch schon wieder von Uruha abwandte, doch dieser schien kein Problem damit zu haben. "Schon gut, du kannst ruhig her kommen. Ich werde dich weder auffressen noch ausquetschen, sofern es dich nicht stört, neben einer fremden Person zu sitzen, dürfte es also keine Probleme geben.", erklärte dieser und schenkte ihm einen freundlichen Blick, woraufhin Kyo nur leicht nickte und sich neben ihn sinken ließ. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, bevor er wieder an dem Glimmstängel zog und den beißenden Rauch inhalierte. "Du kennst Ruki von euch doch am besten nicht wahr?", fragte der Blonde zögerlich nach einer Weile des Schweigens und blickte kurz auf die Uhr, bevor er wieder an dem Giftstoff zog und Uruha ansah, der leicht fragend nickte. "Weißt du wer Mizuki ist?", fragte er gerade heraus. Er musste wissen wer oder was diese Person war. Welche Bedeutung hatte sie für den Sänger und… konnte diese Person eine eventuelle Beziehung zu Ruki beeinflussen? Er musste es unbedingt wissen, egal ob ihn Uruha fragen würde, woher er diesen Namen kannte, geschweige denn warum ihn das überhaupt interessierte. Er musste einfach, es führte kein Weg dran vorbei. Er kam einfach mit diesen unklaren Gedanken nicht klar. Sie erdrückten ihn, nahmen ihm die Luft zum atmen. "Woher kennst du diesen Namen?", hauchte Uruha mit vor Schock aufgerissenen Augen. Augenblicklich wurde Kyo klar, das Mizuki nicht irgendwer war, sie musste eine tiefere Bedeutung haben, da war er sich sicher. Dieser Gedanke schmerzte unendlich und dennoch schwieg er, lieber beobachtete er die Mimik des Anderen, die sich schlagartig geändert hatte. "Bitte sei ehrlich Kyo. Mizuki ist ein sehr...sehr heikles Thema. Etwas, dass Ruki nie in den Mund nimmt. Also verstehe ich nicht, woher du es weißt." Er sah ihn flehend an. "Ah ist das so?", fragte der Blonde und zog an dem Glimmstängel schnippte ihn dann aber weg und drehte sich wieder zu dem Gitarristen. "Ich hab zufällig gehört, wie er diesen Namen gesagt hat, als er mit Kai über sein Gefühlschaos gesprochen hatte. Er hat ihn nur beiläufig erwähnt. 'Warum muss ich mich überhaupt verlieben? Und dann in Kyo? Reicht das mit Mizuki nicht schon?' - ja genau das hatte er gesagt.", meinte der Vocal und zuckte leicht mit den Schultern, obwohl diese Geste gar nicht zu seinen momentan Gefühlsregungen passte. "Ich weiß mich geht es nichts an, aber… -", er brach ab, wandte sein Augenmerk von dem Jüngeren ab und sah kurz Richtung Himmel. "Ich weiß, dass ich ihn mit meinem Verhalten verletze, aber so bin ich nun mal. Na ja egal...vergiss es einfach.", meinte Kyo dann und erhob sich, wollte Uruha alleine lassen, doch irgendwie überwog der Drang nach diesem Wissen. "Warte.", meinte Uruha leise und sah ihn an. "Ich werde dir erzählen wer sie ist, da ich glaube, dass es vielleicht eurer Beziehung, wie auch immer sie aussehen mag, helfen könnte. Dass du Rukis Beharren besser verstehst. Vielleicht." Er nickte auf die Bank, genau dahin wo Kyo eben gesessen hatte, um ihn zu bedeuten, dass er sich wieder setzten sollte. Was Kyo auch tat. Uruha nahm sein Handy raus und durchsuchte eine Weile den Bilderspeicher, bis er es Kyo hinhielt. Man sah auf dem Bild ihn, ein wirklich hübsches Mädchen und Ruki. Alle drei strahlten sie um die Wette und Ruki hatte zärtlich einen Arm um das Mädchen geschlungen, dass sich an ihn lehnte. "Das ist Mizuki.", begann er leise und schluckte. Kyo betrachtete das Bild der Drei. "Sie war Rukis, wie hat er es immer genannt?", kurz dachte er nach ehe er traurig lächelte. "Ach ja, erste und einzige wahre Liebe." Zittrig atmete Uruha durch, während Kyo glaubte das sein Herz in tausend Teile zersprang. Dieser stechende Schmerz durchbohrte seine Brust und es kotze ihn gerade mehr als an ihn darauf überhaupt angesprochen zu haben. Er wusste es doch, er hätte es lieber nicht erfahren sollen. "Die beiden waren ungefähr ein Jahr zusammen. Ruki hat es aber geheim gehalten, da er nicht wollte, dass die Anderen Angst bekämen Mizuki könnte seine Karriere beeinflussen oder dergleichen. Obgleich sie es wohl getan hätte. Wäre alles so gekommen wie geplant wäre Ruki vor einem Monat ausgestiegen und hätte angefangen zu studieren." Er fuhr sich durch die Haare. "Die beiden wollten sogar heiraten und alles. Aber...einen Tag vor der Hochzeit starb Mizuki. Ganz plötzlich. Du kannst dir sicher vorstellen, in was für ein Loch Ruki das geworfen hat?" Uruha sah zu Kyo und ballte die Hände zu Fäusten. "Ich weiß nicht ob du dich noch an das Lied heute Morgen erinnerst? Miseinen? Nach Mizukis Tod hatte Ruki versucht sich das Leben zu nehmen, er war sich sicher nie wieder glücklich zu werden. Die letzten Zeilen von Miseinen sind sozusagen sein Endgültiger, musikalischer Selbstmord, da er es nicht geschafft hat. Zum Glück. Ich hab ihn gerade noch so aufhalten können." Uruha schüttelte den Kopf. "Reila...das neue Lied, ist quasi der Abschied von Mizuki." Tief atmete er durch und schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken. "Vielleicht verstehst du ja jetzt, was Ruki an seiner Liebe zu dir genau fertig macht? Es sind nicht deine Worte. Auch nicht unbedingt deine Abweisung. Sondern eher dein Zweifel an seinen Gefühlen. Ruki ist ein Mensch, der sehr leidenschaftlich liebt, und einer, der mit so etwas nie Späße treibt. Wenn er liebt, dann liebt er die Person bis in den Tod und darüber hinaus. Darum versteht er es selbst nicht, wie er jetzt schon wieder einen Menschen lieben kann. Da es ihn verletzt, dass er jetzt, wo er doch gerade erst sein Glück verloren hat, schon wieder eine Liebe in den Sand verläuft...Es kommt ihm vor wie ein Fluch, dass er nicht glücklich lieben darf. Und für einen Menschen wie Ruki, der sich so an Gefühle klammert, ist das noch schlimmer als für jeden anderen von uns." Das konnte nicht sein. Das konnte er nicht glauben, das durfte er nicht glauben. Sollte das wirklich die Wahrheit, um diese geheimnisvolle Person sein. Sie hatte Ruki zerstören wollen, seinen Traum, oder war es nicht sein Traum? Kannte er Ruki so wenig? Wusste er überhaupt wer Ruki war? Er kannte nicht mal seinen richtigen Namen… gut Ruki kannte seinen jetzt auch nicht, aber… Was geschah hier überhaupt? Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf und hob seine Hand. "Das reicht. Mehr will ich nicht hören.", gab er leise von sich, angelte leicht zitternd nach einer Kippe und zündete sie sich an. Seine ganze Welt stand Kopf, sein ganzer Glaube. Hatte er wirklich sein ganzes Vertrauen verloren, dass er keinerlei Vertrauen in Ruki stecken konnte? So schien es wohl und so blieb es. Was sollte er denn machen? "Tut mir leid, aber das was Ruki durchgemacht hat… es ist sicher nicht leicht für ihn, aber... glaub mir ich kann Ruki da nicht helfen.", sagte er matt und erhob sich dann erneut, wollte einfach nur noch weg, wollte schreien, wollte seiner Wut, seinen Bedenken freien Lauf lassen, doch er konnte nicht und so musste er mal wieder alles in sich hinein fressen. "Fuck!", fluchte er leise und fuhr sich fahrig durch sein Haar… was sollte er denn jetzt machen? Er wusste gar nicht wie er damit umgehen sollte, vor allem nicht, wenn er Ruki jeden Augenblick über den Weg laufen könnte. Frustriert zog er an dem Glimmstängel, drückte ihn dann aber Augenblicklich auf den Boden wieder aus und wollte zurück in das Hotel, wollte Shinya zur Rate ziehen, war er doch derjenige der ihn am besten verstand. "Itaii,..." Kyo erschrak als ein Poltern, direkt neben ihm, an sein Ohr drang und dann das leise wimmern. Augenblicklich zog sich alles in ihm zusammen, als er realisierte, dass es niemand Anderes als Ruki war. Kurz bis er sich hart auf seine Lippe, bevor er sich doch dazu durchdrang ihm die Hand zu geben, um ihm aufzuhelfen. Ruki nahm diese auch zögerlich an. "Hast du dir weh getan? Pass das nächste Mal auf, wo du deine Füße hinsetzt, das kann böse Folgen haben.", sagte er recht kühl, half ihm aber trotz allem. "Ich kann mich auch nur bemühen, aber danke, alles ok.", gab Ruki leise von sich, als dieser wieder auf seinen Füßen stand und atmete tief durch. Er wusste nicht wieso, aber immer wieder suchte er die Nähe des Anderen und es machte ihn regelrecht irre, dass ihn immer wieder diese Gefühle übermannten, wenn er ihn sah, oder hörte. Er konnte das nicht, egal was ihm Uruha erzählt hatte. Egal ob Ruki ihn wirklich liebte - ihn allein. Doch anderseits... Er schüttelte seinen Kopf und wandte sich von dem anderen Vocal ab, wollte noch ein letztes Mal für den heutigen Morgen in das Hotelrestaurant gehen, doch Ruki hinderte ihn daran, seine Worte, die er gehört hatte hinderten ihn einfach daran von dem Anderen Abstand zu nehmen. Seufzend drehte er sich zu dem Vocal um und sah ihn an. "Tut mir Leid wegen vorhin. Ich weiß, dass ich nicht gerade nett zu dir bin… also… ehm na ja ich hoffe du nimmst mir das nicht all zu krumm.", meinte Kyo leicht lächelnd, wobei ihm das Lächeln kläglich misslang. Nun gut so war er nun einmal. Verwirrt blinzelte Ruki ihn an, doch dann wurde das Blinzeln zu einem kleinen Lächeln, welches sich zögerlich auf seinen Lippen ausbreitete. "Schon ok. Ich weiß, dass nicht alle wie ich durch die Gegend hüpfen können und nur gute Laune haben. Du wolltest nur mein Bestes. Dafür kann ich dir kaum Vorwürfe machen, oder?" Kyo seufzte leise, kratzte sich am Hinterkopf und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Wohl wahr. Ich geh halt anders mit den Dingen um als du.", meinte Kyo und schüttelte erneut den Kopf, über seine eigene Dummheit, als ihm dann aber ein Verband um Ruki's Hand auffiel. Seufzend griff er, ohne nachzudenken, nach der Hand des Jüngeren, zog ihn somit näher an sich ran, unbeabsichtigt, und betrachtete die Hand, schüttelte erneut den Kopf und sah Ruki an. Das Ruki dabei zusammen zuckte, hatte er zwar mitbekommen, ging aber nicht darauf ein. "Das musste doch nicht sein. Kannst du nicht mir das nächste Mal eine rein hauen, das tut dir wenigstens nicht so weh.", meinte er und ließ die Hand wieder los, jedoch konnte er den Augenkontakt mit Ruki nicht mehr lösen. Was war das bitte? Was war mit ihm los? Hatte ihm diese Geschichte mit dieser Mizuki nun vollends den Kopf verdreht. Er war doch verrückt, was tat er nur?? Er machte doch alles nur noch schlimmer, als es eh schon war. Er war doch so ein Idiot! Verlegen zuckten Rukis Mundwinkel. "Besser nicht. Das wäre eine Schande um dein schönes Gesicht." Ruki blinzelte. Ok, er hatte jetzt nicht schön gesagt? Verlegen biss er sich auf die Unterlippe. Sicher hatte Ruki das nicht mit Absicht gesagt, dennoch ließen Kyo die Worte aufknurren. "Sag so was nicht.", brummelte er leise vor sich hin und wich langsam aber sicher einen Schritt von ihm und schüttelte leicht seinen Kopf. "Entschuldige.", nuschelte Ruki leise, doch diese Worte konnten auch nichts mehr daran ändern,dass das für Kyo hier zu Ende war. "Außerdem könnte ich das gar nicht.", wisperte Ruki leise, ohne den Blick zu lösen. "Wir sollten die Unterhaltung hier und jetzt beenden.", gab Kyo von sich, beendete jedoch seinen Satz in Gedanken. //Sonst endet das in einer riesigen Katastrophe.// So gesagt so getan. "Wir sehen uns ja dann gleich und passe auf wo du hin trittst.", meinte Kyo noch, bevor er sich schnellen Schrittes in das Restaurant bewegte und sich vor Shinya sinken ließ, der immer noch am Essen war. "Ich halt das nicht aus. Mein Kopf platzt gleich und mein verkorkstes Herz scheint zu zerspringen... Mann was soll ich denn tun?", fragte er den Drummer und fasste ihn an seinem Shirt, zog ihn zu sich und sah ihm in die Augen. Diesem glitt sein Löffel aus der Hand, welcher klirrend zu Boden ging und dort einfach liegen blieb. "Ich will nicht schon wieder dort landen! Ich will nicht noch einmal diesen Schmerz spüren. Es tut doch so weh.", jammerte er schon fast kläglich und ließ sich zurückfallen. Er war ein Wrack… ein nervlich total aufgelöstes und fertiges Wrack. „Kyo?“, brachte Shinya nur hervor, beugte sich vor und zog den Kleineren in eine Umarmung. „Komm mit!“ ______________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)