ki ni take o tsuida yôna von _-Nick-_ (two lives but one love?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Seufzend las sich Kaoru noch einmal den Zettel durch, den er von ihrem Manager bekommen hatte. Er konnte es noch immer nicht fassen. Es kam ihm wie ein schlechter Scherz vor. Wollten die sich über sie lustig machen? Es schien ihm fast so. Wie konnten die so etwas von ihnen verlangen?! Sahen sie aus wie die Kindergartenbetreuung oder wie? Entnervt fuhr sich der Leader von Dir en Grey durch die Haare und sah auf die Uhr. Er sollte zusehen, dass er endlich zu den Anderen in den Proberaum kam. Immerhin sah es ihm absolut nicht ähnlich zu spät zu kommen, aber das hier war eine Ausnahmesituation, da war das auch mal dem werten Herrn Leader gestattet. Langsam bewegte er sich in Richtung ihres Raumes und faltete das Blatt, eher aus Frust, als aus Ordnungszwang, zusammen. Er sah schon die Gesichter seiner Freunde vor sich. Die würden sicher alles andere als erfreut sein und er konnte sie nur zu gut verstehen. Langsam öffnete er die Tür und sofort verstummten die Gespräche, die bis eben in dem Raum geführt wurden. Nanu… das war er aber mal gar nicht gewohnt. Normalerweise kümmerte sie das überhaupt nicht und machten einfach ihren Kram weiter, was sie halt so machten - Kyo schlief meistens seelenruhig und die anderen Drei veranstalteten allerhand Unsinn. Doch dieses mal ruhten alle Blicke auf ihm. „Kaoru bist du krank?“, erkundigte sich Shinya besorgt. Verwirrt blinzelte der Leader. Sah er denn krank aus? Doch als er auf die Uhr sah, wusste er warum sie ihn anstarrten, als käme er vom Mars. Er war sage und schreibe eine halbe Stunde zu spät. Das war definitiv eine Premiere. Seufzend schüttelte er den Kopf. „Mir geht es gut.“, murmelte er leise. „Danke Shin.“ Kaoru ließ sich in den nächsten Sessel fallen und schloss erst einmal die Augen. „Ich habe gerade mit dem Management gesprochen.“, erklärte er sachlich, wollte er das doch so ruhig wie möglich herüber bringen, wollte er doch nicht, dass sie direkt merkten, dass ihm das genauso wenig passte wie ihnen, immerhin war er Leader und sollte sachlich an diese Sache ran gehen und vor allem sollte er einen kühlen Kopf bewahren, damit das nicht in einem Desaster endete. „Und ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Zuerst die gute. Unsere Tour wurde bestätigt.“ „Und was ist die schlechte?“, wollte Kyo sofort wissen. Kaoru sah ihn an und entdeckte den bekannten skeptischen Blick, während der Sänger sein Wasserglas zu den Lippen führte. Offenbar ahnte Kyo schon, dass ihm das ganz und gar nicht gefallen würde und Kaoru wusste, dass er mit dieser Befürchtung richtig lag. „Wir werden sie mit Gazette bestreiten müssen.“ Stille folgte, die erst von dem Klirren eines zerspringenden Glases unterbrochen wurde… "BITTE WAS?!!!!!!” Kapitel 1: Akt 1; Ein unvermeidbares Aufeinandertreffen ------------------------------------------------------- 2004-10-02, 2. Tag, 12 Uhr im Meetingraum in Tokyo, Kyo Er könnte kotzen. Jetzt saß er hier in Tokyo und mit ihm eine gewisse Band, die er absolut nicht ab konnte und einen beschissenen Sänger hatten, der nicht einmal richtig singen konnte. Wie sollten sie da bitte eine gute Tour hinlegen?? Er zweifelte stark daran, doch ihr Leader schien das ganz anders zu sehen, immerhin schien dieser ja doch recht begeistert davon zu sein – so kam es ihm zumindest vor. Ein unausstehliches Schweigen herrschte in dem Raum, bevor Kai sich endlich mal seiner Sache annahm und zu sprechen begann, nachdem er sich erhoben hatte, damit auch jeder mitbekam, dass er sprechen wollte – Kyo konnte darauf gut und gerne verzichten. „Wie ihr sicher schon alle wisst, werden wir einen Monat lang zusammen unterwegs sein. Einigen wird es weniger gefallen…" Dabei ließ Kai seinen Blick schweifen, machte aber keine Anstalten zu zeigen wen er meinte. Irgendwie fühlte Kyo sich auch absolut nicht angesprochen. „Andere nehmen es eben so hin. Eine Coupling Tour, die begeistern wird, finde ich! Ich freue mich auf jeden Fall diese einmalige Möglichkeit zu bekommen und würde jetzt gerne erklären, wie es soweit geplant wurde. Also wie folgt werden wir verschiedene Städte besuchen: Tokyo, Yokohama, Shizuoka, Nagoya, Osaka, Okoyama, Hiroshima, Yamaguchi, Fukuoka, Aomori, Sendai, Niigata und zuletzt wieder Tokyo. Ich habe ein paar Kopien gemacht, falls sie jemand benötigt. In dieser Zeit werden wir natürlich in verschiedenen Hotelanlagen übernachten, wobei ausgelost wird, wer mit wem in welches Zimmer kommt. Ich finde es persönlich schön, wenn wir uns besser kennen lernen und Erlebtes austauschen können. So gesehen wurde dann noch entschieden, dass wir getrennt auftreten, The Gazette als Vorband." Kai hielt inne, worüber Kyo ganz froh war, irgendwie konnte er dieses Gelaber echt nicht mehr ertragen. „Eine Kopie der Setlist habe ich auch gemacht, nachher kann sich jeder eine nehmen. Wir werden das üben bis zum umfallen, schließlich wollen wir Dir en Grey alle Ehre machen. Verstanden?" Das süße Lächeln auf den Lippen Kais, ließ Kyo die Augen verdrehen, fand er das doch echt übertrieben, okay er fand den Leader der anderen Band sowieso ein wenig eigenartig, kam er ihm doch so verdammt naiv vor. „Zum Schluss, komme ich zum letzten Konzert. Wir treten nicht als Vorband auf, nein, jede Band performt eine gewisse Anzahl an Liedern, die noch nicht fest steht, bevor ein Duett von Ruki und Kyo gesungen werden soll. Die Zwei müssen sich auf ein Lied einigen oder komponieren einfach ein neues." Kai strich sich eine Strähne aus seinem Gesicht und sah wieder in die Runde. „So, das wäre es fürs Erste. Gleich geht es dann zum gemeinsamen Abendessen. Falls es noch Fragen gibt, bitte~" Augenblicklich ließ sich der Leader Gazettes wieder sinken und sah sich in der Runde um. Kyo stattdessen blickte den Leader geschockt an. Ein Duett?? Mit ihm und Ruki NIEMALS! Niemals in seinem Leben würde er so etwas zulassen. Wie konnten sie sich nur so etwas ausdenken???? Das konnten die doch nicht machen??!! Das war doch wirklich nicht ihr Ernst. Doch bevor er überhaupt weiter darüber nachdenken konnte, begann Kaoru zu reden, was ihn die Augen verdrehen ließ. Er hatte keine Lust mehr. Er wollte in sein Bett, nach Hause. Wieso war die Welt so grausam zu ihm?? Schnaubend stieß er die Luft aus und lauschte demotiviert den Worten seines Leaders. „Wie Kai eben schon angesprochen hat, werden wir einen ganzen Monat auf einander hocken und ich will nicht das irgendjemand verletzt oder sonst dergleichen wird. Ich weiß selbst, dass uns diese Tour nicht so viel bringt, wie Gazette, aber wir machen das auch für unsere Fans, damit sie auch mal etwas neues kennen lernen. Sie sollen sich natürlich nicht von uns abseilen, aber ihr solltet euch im klarem sein, dass wir schlecht dastehen, wenn wir das absagen oder alles scheiße abläuft und um ehrlich zu sein habe ich darauf absolut keine Lust, also reißt euch zusammen!", fing Kaoru ernst an, wobei sein Blick speziell auf Kyo lag, der sich aber keiner Schuld bewusst war. „Zu der Zimmeraufteilung, werde ich für dieses Hotel die Zimmerpartner bekannt geben: Kyo und Kai auf Zimmer 200; Dai und Reita auf Zimmer 201; Toshi und Uruha auf Zimmer 202; Shin und Aoi auf Zimmer 203 und Ruki und ich auf Zimmer 204! Wer ein Problem damit hat, beschwert sich bei den Losen! Ich werde bestimmt nicht neu losen, nur weil ihr euch nicht ab könnt. Jeder kommt mal mit jedem in ein Zimmer!", meinte der Leader ernst und verteilte sogleich die Schlüssel an seine Member. Kaum hatte Kaoru diese inakzeptable Zimmerverteilung aufgezählt, wanderte sein zorniger Blick auf den Leader Gazettes. //Na toll...// dachte er sich nur und fuhr sich durch sein blondes Haar, ließ seinen Blick durch den Raum wandern und blieb kurz bei dem Sänger, der anderen Band hängen. Dieser hatte sich gegen alle japanischen Höflichkeitsformeln verschrien, hatte seine Beine auf den Tisch gelegt und schien trotziger als eh und je. Na Amen. Nun war ihm die Lust noch mehr vergangen als eh schon. „Wie Kai ebenfalls schon erwähnt hat fungiert 'The GazettE' als unsere Vorband und dementsprechend haben wir eine etwas längere Setlist.", brachte Kaoru hervor, bevor er die Kopien auch schon verteilte. Leise schnaubte Kyo. Da hatte Kaoru wohl Recht, Gazette war ihre Vorband und zu mehr würden diese auch niemals kommen, dafür würde er persönlich sorgen. Wie konnte man so etwas unmusikalisches überhaupt auf die Bühne lassen, das konnte er wirklich nicht verstehen. "Wenn uns zwei Proberäume zur Verfügung gestellt werden, können wir auch in unseren freien Tagen proben, ansonsten werden wir uns die Städte angucken, wobei Tokyo ausfällt, da wir am Ende noch mal herkommen, wo wir dann was machen können, wenn wir Zeit dafür haben. Ansonsten werden wir auch noch ein Fotoshooting meistern müssen." Seufzend fuhr Kaoru sich durch seine Haare, bevor er einen Schluck seines Wassers nahm und eine kleine Kunstpause einlegte. "Der heutige Tagesablauf wird sich auf das gemeinsame Abendessen - Gleich! und das Beziehen der Zimmer belaufen. Danach habt ihr Freizeit und könnt machen was ihr wollt. Morgen um 12 Uhr ist Treffen hier im Meetingraum, davor habt ihr schon gefrühstückt, sonst dürft ihr hungern! Nach dem Treffen fahren wir zusammen zu einem für uns reservierten Proberaum und werden für das Konzert am darauf folgenden Tag proben!! Uns werden dort zwei Proberäume zur Verfügung gestellt!! Ab 18 Uhr habt ihr Freizeit und könnt tun und lassen was ihr wollt.", verkündete der Leader den Tagesablauf des folgenden Tages und verteilte diesen, den er extra für alle ausgedruckt hatte, damit auch keiner etwas vergessen konnte. Kyo wusste zu genüge wie unangenehm Kaoru werden konnte, wenn einer auch nur 5 Minuten zu spät kommen würde. Da würde die andere Band wohl nicht drum herum kommen, immerhin galt der Tagesplan für beide Bands. Gelangweilt nahm er die Blätter in die Hand und musterte diese kurz, bevor er sie wieder auf Seite legte, sich dann wieder zurück in seinen Stuhl lehnte und seine Arme demonstrativ vor der Brust verschränkte. Wie er darauf keine Lust hatte. Ein Blick Kaorus, ließ ihn genervt aufschnauben und einen Blick in die Runde werfen. "Als letztes! Zu dem gemischten Konzert und dem Duett werde ich mich zuerst mit Kai zusammen setzen, bevor wir das weiter in den Bands besprechen, aber ihr bekommt noch früh genug Bescheid!!! Und jetzt Fragen und Kommentare, es wird trotzdem nichts mehr geändert!! Sobald wir damit durch sind, werden wir essen gehen!!", beendete der Leader endlich und ließ sich wieder auf seinem Platz sinken, bevor sein Blick auf Kyo fiel. Ja was sollte er machen??? Ihm passte das alles ganz und gar nicht, da konnte er nichts anderes tun als so verdammt angepisst zu gucken. Ihm ging das eben tierisch gegen den Strich, da brauchte sich Kaoru wirklich nicht wundern. Die Kommentare der Anderen konnte er sich sonst wo hin schmieren, interessierte ihn das nun wirklich nicht. War ja fein, dass sich scheinbar einige darauf freuten. Shinya brauchte nicht mal den Mund aufmachen, immerhin wusste sie doch alle, dass dieser sofort essen wollte und nur wegen dem Essen was fragen wollte, anders kannten sie den Guten auch nicht. Doch der Kommentar des anderen Sängers, ließ ihn augenblicklich aufsehen. "Ja ich hätte da eine Frage.", brummte Ruki. "Könnte ich die Lose sehen? Ich glaub ich muss mit denen mal ein ernstes Wort reden.", meinte er dann und das ließ Kyo wirklich den Kragen platzen. Dieses spöttische Lächeln auf Rukis Lippen machte es nun wirklich nicht besser. Wie konnte er es nur wagen so eine inkompetente Frage zu stellen?? Das konnte er jetzt wirklich nicht fassen. "Stell Kaorus Kompetenz nicht in Frage, Zwerg!", knurrte er, mochte er es doch gar nicht, wenn seine Freunde dumm von der Seite angemacht wurden. "Halt den Mund Kyo! Ich kann für mich selbst sprechen.", murrte dieser so gleich und schenkte ihm noch einen mahnenden Blick, woraufhin er sich wieder auf seinen Stuhl zurück lehnte und erneut seine Arme vor seiner Brust verschränkte. "Nach deiner Meinung hat keiner gefragt alter Mann, geh zurück ins Altersheim Karten spielen.", zickte Ruki rum. "Nur weil du dir kein Botox leisten kannst musst du uns nicht auf den Wecker gehen." Leicht reckte Ruki sein Näschen in die Luft. Knurrend schenkte Kyo dem anderen Vocal einen giftigen Blick, der konnte ihn doch wirklich mal. Nach seiner Ansicht hatte sich wohl nichts geändert! Und dennoch würde er jetzt nicht kontern, Kaoru würde ihm doch sonst die Ohren lang ziehen und darauf konnte er gut und gerne verzichten. Lasziv grinsend bemerkte er wie der Leader sich erhob und dem anderen Sänger die Lose vor die Nase auf den Tisch legte. "Bitte sehr. Viel Spaß." „Ich danke.“ Kaoru wandte sich dann von dem Jüngeren ab, schob seine Hände in die nun leeren Hosentaschen und machte sich mit den Worten "Lasst uns essen gehen. Ich habe einen mords Kohldampf." auf den Weg den Raum zu verlassen. Schmunzelnd sah er seinem Leader nach, sah dann aber auch wie die Anderen sich langsam erhoben und diesem folgten. Kaum hatte Kaoru den Raum verlassen, erhob sich der Blonde und beobachtete wie Ruki nach einem kichernden „Reiiiii.“ auf dessen Rücken sprang und sich an diesem festklammerte, doch Kyo machte das absolut nichts aus. Hatte er doch auch keinen Vertrag damit, sich mit den Anderen anzulegen, sollten sie doch ruhig kommen. Wütend schnaufte er auf, bevor er auf den kleinen Sänger von Gazette zuging, diesen grob an der Schulter packte und ihn von Reita runter zerrte, ihn direkt gegen die Wand drückte. Das Ruki seine Augen geschlossen hatte und sich auf seine Unterlippe gebissen hatte, interessierte ihn herzlich wenig, wieso sollte es auch? "Pass lieber auf wie du mit mir sprichst!! Ich habe keinen Bock darauf so ein Kleinkind wie dich auch noch durch zubringen. Kapiert!! Du kannst ja nicht mal richtig singen und willst was reißen??? Das einzige was du reißen kannst ist den Mikroständer von der Bühne!!", zischte er gefährlich nah in sein Ohr, bevor er sich wieder löste und ihn böse anfunkelte. "Ach ja bevor ich das vergesse, wenn du dann mal in meinem Alter bist, siehst du doppelt so alt aus, wenn du dir weiterhin tonnenweise Schminke in dein Gesicht klatschen musst, um die unzähligen Pickel deiner Pubertät zu verbergen!", brachte er ungehalten hervor, bevor er sich von dem Kleinen abwenden wollte, zwar war er kleiner als Ruki aber das war ihm ziemlich egal. Dieser sollte ihm mal etwas mehr Respekt zollen, als dieses pubertierende Gehabe, was er momentan an den Tag legte. Denn das kotzte ihn regelrecht an, so würde er niemals auch nur einen Ton raus bringen, wenn sie ihr Duett singen sollten, wenn er das überhaupt machen würde... denn momentan bezweifelte er, dass die Tour auch nur einen Tag halten würde. Das sich die Anderen aus dem Raum bewegt hatten, hatte er gar nicht mitbekommen, wie auch?? Ruki hatte ihn ganz eingenommen. Seine Worte, die ihn immer wütender werden ließen. Doch bevor er überhaupt weiter nachdenken konnte, hörte er wie Ruki lachte und sich an die Wand lehnte, an die er ihn eben noch gedrückt hatte "Weißt du. Dass ich keinen Respekt vor dir habe ist deine eigene Schuld. Aber du würdest eh nicht verstehen warum.", traurig lächelte Ruki ihn an. "Du kannst mich nicht verletzten, nicht mehr Kyo. Deine Worte, so gemein sie sein mögen, machen mir nichts mehr aus. Und weißt du warum? Vielleicht hast du sogar Recht und ich kann nicht singen, aber eines kann ich, etwas was dir fehlt. Ich kann das Leben genießen und vor allem kann ich mit dem Herzen singen. Das ist etwas was du verlernt zu haben scheinst. Du tust mir Leid Kyo...ehrlich." Ruki sah zur Seite und schüttelte wieder den Kopf. "Ich habe nicht vor etwas von dir zu lernen, da ich nicht vorhabe genauso wie du zu werden, das kann ich meinen Fans nicht antun. Genauso wenig wie ich vorhabe diese Tour als Sprungbrett zu benutzten. Wie sich die Veranstalter das denken verstehe ich nicht. Klar es hilft, aber wenn wir nach da oben kommen.", er deutete mit dem Finger nach oben. "Dann nur aus eigener Kraft. Dann nur weil wir uns auf den Arsch setzen werden und all unsere Liebe unseren Fans und der Musik schenken werden. Bis sie die ganze Welt erreicht." Seufzend hatte Kyo den Worten gelauscht, hatte jedes einzelne Wort wahr genommen und schüttelte leicht seinen Kopf, bevor er dem Kleinen direkt in die Augen sah und hohl auflachte. "Du bist dumm Ruki!! Du bist so verdammt dumm!!", murrte der Sänger leise, konnte er es doch einfach nicht verstehen wieso er so verdammt blauäugig war. "Sag mir Ruki wie viel hat es eigentlich gebracht dir die eiskalte Wahrheit ins Gesicht zu sagen? Meinst du ich habe das vergessen?? Nur weil ich etwas getrunken habe, heißt das noch lange nicht, dass ich diese Worte ohne Hintergrund gesagt habe!! Ich sage alles nur mit einem gewissen Hintergrund. Du bist mir nachgelaufen, du hast dich regelrecht an mich gehangen und mich total imitiert!! Du hast nichts alleine getan und wie kann man so einem Narr, wie du einer bist, am besten weismachen, dass das der falsche Weg ist, als ihm die knallharte Wahrheit ins Gesicht zu schreien?? Sag es mir Ruki! Hat es deiner Karriere nicht mehr geholfen, als alles Andere?", ernst kamen die Worte über seine Lippen und zog dabei eine Augenbraue hoch, bevor er seine Hand unter Rukis Kinn legte und dieses anhob. Sein Blick war hart und dennoch konnte man einen kleinen Funken Gefühl erkennen. "Ja Ruki, genieße das Leben so lange du das kannst, denn ich kann es eben nicht mehr und das hat Gründe, die ich dir bestimmt nicht auf die Nase binden werde. Musik ist das einzige was mir in meinem beschissenen Leben etwas bedeutet und wenn du mir vorwirfst ich würde nicht mit dem Herzen singen, dann stimmt das wohl, weil ich aus voller Seele singe und kein Herz mehr habe, aus dem ich singen könnte, weil alles was da ist Schmerz beinhaltet!!", brachte Kyo hervor, bevor er von dem Anderen ab ließ und sich von ihm weg drehte. Gott wieso sagte er ihm das überhaupt, verstehen würde er das doch sowieso nicht. So naiven Menschen konnte man so viel Hilfe geben wie man wollte, doch ob sie es wirklich verstehen würden – er glaubte nicht mehr daran. Naze desu ka? kimi wo shiranai no ni, (Warum? Obwohl ich dich nicht kenne, ) Konna ni mo mune ga itamu no ha. (schmerzt mein Herz vor Sehnsucht so sehr. ) Wakaranai dakedo itoshii. (Aber auch wenn ich es nicht verstehe, liebe ich. ) Kurushii yo, kimi wo miteru 'mono' ga. (Es schmerzt dich in meinen Gedanken zu sehen. ) Hitori aruki no todokazu no omoi, (Ich habe die Idee, auf eigenen Beinen zu stehen. ) Wakatteru no ni tomaranu ga koi (Ich verstehe es, aber es kann diese Liebe nicht aufhalten. ) Kimi ga boku ni kizuku hi ha konai. (Der Tag an dem du mich bemerkst, wird nicht kommen. ) Wakattemashita. akirametemashita. (Ich habe es begriffen. Ich habe es aufgegeben. ) (1) Kyo stockte und biss sich auf seine Unterlippe, als er die Stimme des Anderen hörte, wie er begann zu singen. Leicht hob er seine Hand und krallte sie sich in seine Brust. Dennoch lauschte er den Worten des Anderen, drehte sich aber nicht zu ihm herum. Wieso auch, dann würde er seinen Schmerz sehen und das wollte er nicht - auf keinen Fall! Als Ruki endlich geendet hatte, hatte Kyo seine andere Hand über sein Gesicht gelegt, damit man nichts mehr erkennen konnte, gut es war eh keiner hier, aber dennoch, er machte das aus reinem Selbstschutz. Dennoch schwieg Kyo... er schwieg einfach und ließ diese Worte immer öfter durch seinen Kopf gehen, doch er konnte nicht. Er konnte einfach nicht. Wieso? Es ging einfach nicht! Alles was in seinen Kopf kreiste, waren wirre Gedanken, die ihn an seine Vergangenheit erinnerten, die ihn davon abhielten, irgendwas dummes zu tun oder auch nicht. Er konnte das einfach nicht verantworten. Zwar mochte er den Kleinen, was er zwar niemals offen zugeben würde, aber er mochte ihn und wollte eigentlich nur das Beste für ihn. Zwar half er ihm irgendwie anders, aber dennoch wollte er ihn nur weiter nach vorne bringen, wollte er ihm wenigstens ein Leben gönnen was galt zu genießen und noch mehr Liebe und Lust rein zu stecken, was er niemals können würde. Sein Leben war schon lange vorbei. Egal was er tun würde, er konnte einfach nicht mehr glücklich werden, sein Leben war viel zu sehr geprägt von Schicksalsschlägen, schon in seiner frühen Kindheit! Leise seufzte der Dir en Grey Sänger auf und ließ seine Hände sinken, bevor er sich zu dem Jüngeren umdrehte und ihn fest in die Augen sah. "Es tut mir Leid Ruki....", brachte er nach gefühlten Stunden hervor. Mit wenigen Schritten war er bei ihm angekommen und legte ihm erneut seine Hand unter sein Kinn und drückte es leicht zu sich, um ihn besser ansehen zu können. Derweil war seine Maske wieder aufrecht gestellt und seine Gefühle aus seinem Gesicht verschwunden. "Es geht nicht... Okay? Das geht einfach nicht. Ich kann das einfach nicht...", brachte er dann leise hervor, bevor er seinen Blick sinken ließ. Er konnte das wirklich nicht, es ging einfach nicht. Kyo konnte das einfach nicht mit sich vereinbaren... Warum ignorierte er ihn wohl so? Warum wollte er denn, dass er ihn so hasste? Warum wollte er ihn so weit von sich wegbringen, wie es nur ging? Warum wollte er diese ganze Tour nicht machen?? - eine Antwort! Ganz einfach, er wollte die Nähe des Anderen nicht, damit er nicht schwach wurde. Er wollte ihn von seinen Gefühlen abbringen, indem er ihn fertig machte, weil er einfach nur Angst davor hatte… Angst davor was kommen könnte, Angst davor was passieren könnte und dennoch konnte er mit Niemanden darüber reden - niemand konnte ihm helfen! Er wollte sich auch nicht helfen lassen, schließlich ließ das sein Dickschädel nicht zu. Das war einfach ein Ding der Unmöglichkeit. "Und jetzt hör auf mir irgendwas vorzusingen, was mich nicht interessiert!", sagte Kyo kalt, bevor er von ihm abließ und gehen wollte, er konnte dessen Nähe einfach nicht mehr ertragen, er musste hier weg. Alles was ihn jetzt noch schwach machen konnte, war diese verdammte Nähe des Anderen, die er gerade alles andere als ertragen würde... - sein Herz schmerzte. "Weißt du eigentlich wie das Lied heißt?" Verstört blickte Kyo den Sänger an, welcher einfach an ihm vorbei gegangen war und sich erneut zu ihm gedreht hatte. „Nein.“, brachte er nur hervor, während sein Blick auf dem unbeschwertem Lächeln lag, welches auf den Zügen Rukis zu erkennen war. "Anata no Tame no kono inochi(mein Leben für dich) .", hauchte Ruki, noch immer lächelnd. Kurz flackerte der Schmerz in seinen Augen auf, bevor er seine Hände an seinen Kopf legte und seine Hände in seine Haare krallte. "NEIN HALT DIE KLAPPE!!!", schrie er auf, bemerkte nicht mal das Ruki schon lange gegangen war. "HALT ENDLICH DEN MUND!!", schrie er erneut und sank auf den Boden, bevor er die heißen Tränen über sein Gesicht laufen spürte. Sein Herz pochte schmerzlich in seiner Brust, sein Kopf schien fast zu platzen. Das war unnatürlich... es war grauenhaft. Seine ganze Situation spiegelte sich gerade in seinem jämmerlichen Dasein wieder. Es war schmerzlich - nicht aus zu halten. Alles an das er jetzt denken konnte war dieser Schmerz oder RUKI. Wieso??! Wieso verdammte Scheiße musste er jetzt so überreagieren? Es war noch nicht mal eine Nacht herum und schon war er am Ende. Er war total am Ende. Seine Nerven lagen blank! Am ganzen Körper zitternd, die Tränen schon gar nicht mehr spürend, hockte er total zusammen gekrümmt auf dem Boden und versuchte sich endlich wieder ein zu bekommen, damit ihn keiner so sehen würde, doch es sollte nicht so sein, wie er das wollte. Er konnte sich einfach nicht mehr zusammenraffen. Ruki hatte ihn derbe angeschlagen. Hart biss sich Kyo auf seine Unterlippe, bevor er seine Fingernägel in seine Kopfhaut krallte, um endlich diesen verdammten Schmerz verdrängen zu können. Ab und zu schrie er mal auf, um seinen ganzen Frust und Schmerz loszulassen, doch auch das half einfach nicht. Wieso konnte es nicht einfach aufhören? Wieso nicht?? Kyo war tief in seinem Schmerz gefangen, als seine Hände plötzlich von seinen Kopf gerissen wurden. "NEIN!", schrie er auf, stieß sich ab, doch anstatt sich los zu bekommen, riss er Uruha mit sich runter. "Scheiße geh runter von mir.", brachte er hervor und rollte sich auf ihn, sah ihn von oben her an, bevor er sich fahrig über seine Augen fuhr. Dennoch konnte er seine roten Augen nicht verleugnen - scheiße. Langsam rappelte er sich auf und reichte dem Anderen seine Hand, wandte seinen Blick aber ab. "Erzähl das Jemanden und du bist dran Uruha - wenn ich mich recht erinnere.", brachte er fest hervor, bevor er ihn wieder ansah und ihm hoch half. Natürlich waren seine Nerven immer noch total blank, aber das konnte er nun erst mal verdrängen, hatte Uruha ihn doch regelrecht aus seiner Trance gerissen. "Danke.", brachte er dann leise hervor, bevor er sich abwenden wollte, doch dann sah er noch mal zu dem Anderen. "Sag den Anderen, das ich nichts mehr essen werde, mir geht es nicht so gut.", sagte Kyo noch, bevor er nach Oben verschwinden wollte. Der Blonde wollte nur noch in sein Bett, um seine Gedanken irgendwie ordnen zu können. "Was hat Ruki angestellt?" Augenblicklich blieb er stehen, als Uruha das fragte, drehte sich aber nicht zu ihm um. "Nichts... nichts was dich angehen würde." "Ich kann verstehen, wenn du nicht mit mir reden willst. Immerhin kennst du mich ja nicht und ich dich vermutlich auch nicht allzu sehr. Aber mit jemand neutralem, denn ob du es glaubst oder nicht, dass bin ich in der Tat, zu reden kann manchmal echt helfen. Zumal ich gern Ruki ein paar auf die Finger geben würde. Unbemerkt versteht sich. Aber ich möchte nicht, dass diese Tour für uns alle nur eine Qual wird. Auch wenn sie nicht das tollste wird, so sollten wir doch zumindest etwas genießen können, findest du nicht auch? Und deswegen können wir jetzt noch viel weniger als sonst uns abkapseln." Uruha biss sich auf die volle Unterlippe. „Du hast es erfasst! Ich will nicht mit dir reden, auch wenn es gut sein soll, so etwas hat mir noch nie etwas gebracht. Ich verarbeite das in Songs. Wenn du nur halbwegs informiert wärst, würdest du das wissen! Ich belaste meine Band nicht mit meinen Problemen!", sagte er kalt und drehte sich dann noch mal zu ihm um und sah ihn ernst an. "Kümmer dich lieber um Ruki, auch wenn er so tut, dass es ihm gut geht, es stimmt nicht. Er leidet darunter… und wird es noch mehr tun solange ich hier bin... ihr solltet ihn von mir fern halten, sonst werde ich ihn bestimmt noch verletzen... und das wollt ihr doch nicht.", sprach er ziemlich emotionslos, sah den Gitarristen auch so an, wollte er doch auf keinen Fall, dass dieser erneut seine Gefühle zu Gesicht bekam, war das was er schon gesehen hatte, schon schlimm genug. "Ich verstehe. Also hat es wieder zugeschlagen. Dass der Junge auch nie auf sich aufpassen kann.", der Gitarrist lachte leise und schüttelte den Kopf. "Danke Kyo.", lächelte der Gitarrist. "Du wirst es vielleicht nicht hören wollen, aber ich glaube, du bist eigentlich schwer in Ordnung.", damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging zurück zu den Anderen. Augenblicklich ballte Kyo seine Hand zu einer Faust und ließ sie gegen die Wand schlagen, wodurch ein leichter Schmerz durch diese zog. "Verdammter Mist.", zischte der Blonde auf, bevor er die Treppe nahm, die nach Oben führte. Dort angekommen öffnete er sein Zimmer mit dem Schlüssel, den er ja vorhin von Kaoru in die Hand gedrückt bekommen hatte und ging auch schon in dieses. Das Zimmer bewohnte er ja zu seinem Pech mit dem Anderen Bandleader - Kai war sein Name. Seufzend nahm er seinen Koffer, der schon im Zimmer stand und brachte ihn dann zu dem Bett am Fenster, wo er den Koffer davor schmiss und dann erst mal öffnete, immerhin brauchte er ein paar frische Klamotten, schließlich hatte er einige Tropfen Blut auf seinem weißem Hemd verteilt, das sah alles andere als schön aus. Seine Haare waren auch leicht mit Blut verklebt, was ganz und gar nicht gut aussah, also musste er nun Duschen gehen, bevor er sich bei den Anderen blicken lassen könnte, was er heute aber nicht mehr vor hatte. Seufzend öffnete Kyo sein Hemd und ließ es unachtsam auf den Boden fallen, bevor er sich in seinem Koffer vergrub, um ein paar Sachen rauszukramen, wobei einige Klamotten auf dem Fußboden landeten - er war eben absolut kein Mensch, der etwas von Ordnung hielt. Nach einigen Minuten hatte er auch das geschafft und hatte alles auf den kleinen Tisch gelegt, wo auch noch zwei Stühle standen. Doch anstatt endlich ins Bad zu gehen und zu Duschen, ließ er sich auf den Stuhl sinken und rauchte erst einmal eine. Er brauchte das jetzt einfach, schließlich lagen seine Nerven immer noch ziemlich blank, auch wenn es den Anschein machte, es wäre alles in bester Ordnung, aber Kyo zeigte selten seine Gefühle - die Bühne war eine Ausnahme. Also saß er rauchend auf dem Stuhl und lehnte sich leicht nach vorne, um seinen Kopf mit Hilfe seiner Hand und seinem Arm auf den Tisch abstützen zu können. Ja so konnte er die Zeit vergehen lassen. Nach einiger Zeit des Schweigens und vor allem des Rauchens, vernichtete er das Stümmelchen im Aschenbecher und erhob sich dann von seinem Stuhl. Zielstrebig griff er nach seinem Laptop und stellte diesen auf den Tisch, bevor er sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ. Durch das Schweigen und vor allem dem Nachdenken (das Rauchen nicht zu vergessen), kam ihm eine Idee für einen neuen Song, den Kyo unbedingt aufschreiben wollte. Umfassten diese Worte doch genau seine momentane Situation, auch wenn er etwas abändern musste, so dass er seine Gefühle nicht zu leicht Preis geben würde. Dennoch wollte er nicht weiter darüber nachdenken und damit abschließen und wie konnte er das besser, als in einem Song? Mit einem leisen Seufzen begann der Sänger seine momentanen Gefühle in diesen Song zu stecken... Ja es fiel ihm verdammt schwer, so extrem abweisend zu dem kleinen Sänger zu sein, wie sollte es auch anders sein, wenn man selber Gefühle für den Anderen empfand, aber dennoch wollte er diese einfach nicht zu lassen. Er konnte das einfach nicht verantworten, auch seine Angst wollte er einfach nicht mehr haben, die ihn bis in die kleinste Zelle seines Körpers verfolgte. Nein er wollte endlich, dass das aufhörte, wollte er doch einfach nur noch Frieden und endlich mal Glück empfinden, aber so langsam zweifelte er wirklich daran, dass das je geschehen würde. Wieso???? Er hatte einfach zu viel Schlimmes erlebt, als dass es ihm jemals anders ergehen würde, egal wie viel Glück er in einem Moment empfinden würde. Nun sollte er wirklich mal aufhören weiter darüber nachzudenken und beginnen diese wirren Gedanken endlich wieder los zu werden. Also begann er lieber seinen Schmerz in dem Song zu verarbeiten... »-konbeki no umi ni ukanda kimi ni- (- Für dich ist es tiefblauen Meer. –) ikiteru koto kara mabuta wo tojiru (Ich verschließe meine Augen vor dem Leben.) yukkuri to tsuita inochi wa shiroi (Das langsam ausgespuckte Leben ist weiß) kootetsuku kokoro ni dare mo furenai (Niemand kann mein gefrorenes Herz berühren.) -konbeki no umi ni negatta kimi ni- (- Für dich im tiefblauen Meer, dich habe ich ersehnt. –) yowai mama no kimi kimi wa kimi de ii (Du bist schwach, doch bleibe wie du bist.) hibiku kana? kimi e sabiteru koe ga (Hörst du es? Meine müde Stimme ruft nach dir.) kotoba ni dekinai ima wo fureteitai (Ich kann es nicht in Worten ausdrücken, ich würde dich jetzt zu gerne berühren.) ashita ga (Morgen.) mou mienai shinkai yori mo yori fukaku sou fukaku fukaku fukaku nemuru ashita (Morgen werde ich viel, viel tiefer schlafen als die Tiefsee, wo man nichts mehr sieht) wasurerarenai koto ga kitto tsurai sugita kara (Dass ich nicht vergessen kann, liegt daran, dass es zu schmerzlich ist.) donna koe de donna kotoba de ore ni nani wo tsutaeru darou (Was wirst du mir sagen, mit welcher Stimme wirst du zu mir sprechen?) -konbeki no umi ni namida wa mazaru- (-Tränen mischen sich in tiefblaue Meer .-) dare mo kidzukanai naita imi sae (Keiner begreift den Grund seiner Tränen.) sukueru hazu mo nai inochi wo kanji (Es gibt gewiss keine Rettung, doch spüre das Leben.) ima dake demo ii ikite kudasai (Bitte lebe, und wenn es nur für diesen Moment ist.) mou mienai shinkai yori mo yori fukaku sou fukaku fukaku fukaku nemuru kimi (Du schläfst viel, viel tiefer als die Tiefsee, wo man nichts mehr sieht.) itsu no ma ni ka kizutsuku koto ni nare sugita hibi...- (Irgendwann gewöhnt man sich zu sehr daran, verletzt zu werden.) (2)« Irgendwann schlief er einfach über seine Gedankengänge hinweg ein. Zwar war das alles andere als gemütlich, aber das war ihm ziemlich egal, schließlich war er müde. Dennoch hatten sich während des Schreibens wieder Tränen über seine Wangen gebahnt und waren entweder auf den Laptop getropft oder einfach auf seiner Haut getrocknet und ließen eine rote Spur und ebenso rot umrandete Augen zurück. Dass der Text noch offen und auch noch nicht beendet war, konnte man wohl deutlich sehen und jeder der Interesse daran hatte, würde den Text wohl lesen können, was ihm jedoch egal war, schließlich würde keiner außer er selbst und die genannte Person wissen worum es überhaupt ging... _________________________________________________________ (1) Anata no Tame no kono inochi (2) Higeki ha mabuta wo onoshita yasashiki utsu von dem Album Withering to Death (2005) _________________________________________________________ Kapitel 2: Akt 2; Ein Spiel mit Folgen -------------------------------------- 2004-10-02, 2. Tag, ca. 13Uhr, in dem Meetingraum in einem verwahrlosten Hotel in Tokyo,Ruki "Anata no Tame no kono inochi(mein Leben für dich).", hauchte er, noch immer lächelnd. Damit ließ er Kyo stehen und ging scheinbar unbeschwert zu den Anderen. Mittlerweile waren alle am Tisch und schienen sich locker zu unterhalten und zu essen. "Wo ist Kyo?!" Verwirrt sah sich Ruki um, wer ihm diese Frage nun an den Kopf geworfen hatte und erblickte schließlich Kaoru. Doch er sah wieder weg, überhörte es einfach gekonnt, denn so wirklich wollte er darüber nicht reden. Ruki musste sich jetzt erst einmal ablenken, auch wenn es nicht mehr so sehr weh tat wie damals, er musste noch immer lernen es zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass er schon wieder verloren hatte, nur diesmal an der ersten Etappe. Welch Schmach! Er warf sich neben Aoi und grinste ihn breit an, zog dann die Zettel raus. "Souuu, darf ich vorstellen hier sind unsere Kandidaten und vor dir sitzt ein gelangweilter Moderator, lasst die Puppen tanzen.", kicherte er. Nur einen Zettel ließ er heimlich verschwinden, den mit dem kürzesten Namen von allen. Egal was herauskommen würde. Ruki würde wohl nichts verkraften von alle dem. Heute Nacht konnte er seinen Schlaf abschreiben, aber das war er ja gewohnt. "Lose? Ach so, das wollt ihr jetzt machen?", fragte Kai und sah sie recht irritiert an. Doch bevor Ruki darauf eingehen konnte, nahm er das leise kichern Aois wahr und grinste diesen breit an, nickte gleichzeitig Kai zu. "Du darfst natürlich auch mitmachen, Leader~sama", grinste Aoi und widmete sich den Schnipseln, indem er sie durchmischte. Kai sah schmunzelnd zu Aoi und schüttelte den Kopf. "Muss wohl sein, nicht?" Es war bloß Spaß und Kaoru brauchte sie deswegen nicht so wütend anfunkeln, wie er es gerade tat. Immerhin versuchten sie die Situation ein wenig aufzulockern, aber vor allem versuchte Ruki sich von seinen Gedanken abzulenken. Er grinste Aoi breit an und sah dann zu Kai. "Ok wir machen es so. Kai zieht zuerst und die, die er zieht sind die Seme und Aoi und ich ziehen die Uke.", er kicherte und beugte sich weiter vor, damit sie ihn besser hörten, denn Ruki hatte extra leise geredet, damit es verschwörerisch aussah. Da er leider so klein war musste er sich auf seine Füße setzten, was ihn jedoch nicht störte, tat er eh oft. So stupide es auch war, denn sogar Ruki fand das hier mehr als kindlich, so lustig versprach es zu werden. Innerlich stellte er sich schon auf viele Lacher ein. Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare. Ein gewisser Kick fehlte noch. "Mhm...und wisst ihr was wir noch machen müssen? ...Es wäre doch geil, wenn das wirklich so am Ende kommen würde?", er wippte mit den Brauen. Ok, die meisten hier waren wohl hetero, aber aufgrund seiner eigenen Erfahrungen wusste Ruki, dass das nichts zu sagen hatte. Jeder Mann konnte schwul werden, man musste nur wissen wie man ihn dazu brachte. Er beobachtete wie sich Aoi nebenbei ein wenig von dem Essen auf seinen Teller schaufelte, vermutlich hatte dieser immer noch Hunger und wollte endlich seinem Hungergefühl nachkommen. Neugierig musterte Ruki den Schwarzhaarigen, der irgendwie nicht wirklich die Augen von Kai nehmen konnte, welcher nun, laut Rukis Erklärung, mit Ziehen dran war. "Spann uns nicht so auf die Folter.", gluckste Aoi leise. Kai grinste nur und ließ seine Hand über die Lose schweben, bevor er mit den Worten "Also…dann ziehe ich mal das hier~" sich eins der Lose schnappte und sich den Namen anguckte. Sofort drehte er den Zettel herum, auf dem 'Niikura Kaoru' stand und legte ihn auf den Tisch, damit ihn auch alle gut sehen konnten. Aoi lachte unterdrückt auf. Auch Ruki musste grinsen, als er den Namen sah. Ok. Kaoru war wirklich stockhetero in seinen Augen. Also war die Position als Seme ja ganz gut getroffen. "So, jetzt bist du dran Aoi.", meinte Kai grinsend zu dem Besagten, der auch gleich in dem kleinen Haufen wühlte und einen Zettel heraus zog. Doch anstatt ihnen diesen zu zeigen, lehnte sich Aoi zurück und versuchte sein Lachen zu unterdrücken, was ihm absolut nicht gelang. Kichernd wartete Ruki ab und boxte Aoi ungeduldig gegen die Schulter, als dieser ihnen nicht den zweiten Zettel zeigen wollte. Welch Gemeinheit! Einfach den ganzen Spaß für sich zu behalten. "Ehm...wen hast du gezogen Aoi?", fragte Kai, neugierig. Endlich reichte Aoi den Zettel an die anderen Beiden weiter und lachte immer noch leise, schob sich dabei ein Stück Sushi in den Mund. "Na unser Aki-chan wird sich aber sicher freuen...", kicherte Aoi nur und brachte Ruki zum Lachen. Ruki konnte nicht anders. Genauso wenig, wie er aufhören konnte. Immer wieder kamen Lachkrämpfe hervor und er musste sich sogar schon Tränen aus den Augen wischen. Kami! Reita! Hilfe! Der war nun wirklich kein Uke. Und Reita und Kaoru passten zusammen wie...wie... ein Pferd und eine Ratte. Über den Vergleich musste er erneut los lachen, nickte aber Kai zu, damit dieser weitermachte. "Das passt ja mal gar nicht...", kicherte dieser und zuckte mit den Schultern. Nebenbei aß Kai etwas und zog dann wieder ein Los, welches er sich ansah. "..." Kai zuckte nur grinsend mit den Schultern. Ruki kicherte, offenbar wollte Kai ihnen seinen Zettel nicht zeigen, nun ja. Auch gut. "Tut mir Leid Leute, ich sitze hier gerade neben denjenigen, den ich gezogen habe...ich will noch leben~", grinste Kai scheinheilig und sah beide abwechselnd an, nachdem er den Zettel offen auf den Tisch gelegt hatte. Aoi runzelte dann aber die Stirn. Er sah auf den Zettelhaufen und legte den Kopf schief. "Also irgendwie...guck ich schief oder verzähl ich mich gerade? Es fehlt doch ein Zettel", meinte er und deutete auf den Haufen in dem Ruki gerade wühlte und gerade einen Zettel raus zog. Scheinheilig, als könnte er kein Wässerchen trüben, sah er Aoi an. "Nööö, da fehlt keines." "Ruuu~ hast du deinen etwa versteckt, damit wir dich nicht verkuppeln können?", lachte Aoi und knuffte seinem Sänger in die Seite. "Neiiiin", jammerte er, doch Aoi wühlte sich schon durch Rukis Taschen, der sich dagegen einfach nicht wehren konnte und hielt den Zettel in die Höhe. Schmollend grabschte sich Ruki einen neuen Zettel und klatschte ihn auf den Tisch. Verdattert sah er hin, er hatte ausversehen 2 umgedreht. Uruha und Kai. Leise lachte er. "Uruha und Ich? geht das überhaupt zwei zu ziehen?", fragte Kai amüsiert und lachte kurz. "Uuuuh da ist aber einer sehr ungezogen. Gleich mit zwei will es unser werter Rhythmusgitarrist treiben. Jetzt kommt alles raus." Fies grinste der kleine Vocal Aoi an. Rache musste sein, dafür dass dieser wieder Kyo ins Spiel gebracht hatte. So ein Arsch. "Naaaaa wenn das nicht mal was ist. Komm Aoi, so aussichtslos ist das gar nicht.", kicherte er. "Na los hopp, sag es deinen Angebeteten endlich, die beißen dir schon nix ab. Wer weiß vielleicht funkt‘s jaaaa~", trällerte Ruki süßlich. "Bei uns dreien läuft eh schon seit Ewigkeiten was~", fiepste Aoi, wandte sich dann auch schon zu Kai "Nicht wahr, Kai?", fragte er grinsend, sah seinen Leader bittend an, was Ruki aber nicht sehen konnte. Erschrocken sah dieser von Aoi zu Kai. "Ihr verarscht mich doch.", grummelte er und schob die Unterlippe vor. Wenn sie etwas am laufen hätten, hätten sie es gesagt, da war sich Ruki sicher. Auch wenn sie wohl alle Heten waren, na gut er nicht, aber das gehörte hier nicht hin, so akzeptierten sie sich doch alle wie sie waren. Also gab es keinen Grund zur Geheimhaltung. Er seufzte leise. Warum hatte er es dann immer verheimlicht? Ganz einfach! Weil er ein verdammt unehrlicher Mensch war und ungern mit Problemen zu Anderen kam und seine Liebe war immer ein Problem. Das war immer so gewesen und würde wohl auch immer so bleiben, wenn er sich da Kyo ansah. Wieder seufzte er leise. "Ja, wir sind seit langem glücklich zu dritt.", lächelte Kai ihn süß an und lehnte sich zu Aoi, bevor er ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, woraufhin Aoi leicht rot wurde. Doch dann nickte er entschlossen und lehnte sich ebenso an Kai. Grummelnd sah Ruki von einem zum anderen. Die logen ihn an. Ganz sicher! Das konnte nie im Leben stimmen! Niemals! Das hätte er doch gemerkt! Oder Uruha hätte es ihm im betrunkenen Zustand erzählt, denn dann mutierte ihr Gitarrist immer zur Plaudertasche schlechthin. Dann konnte den Wasserfall nix mehr stoppen. So einige interessante Sachen hatte Uruha ihm schon erzählt. Aber darauf wollte Ruki jetzt nicht weiter Gedanken verschwenden, sonst würde er wieder lachen. "Okay jetzt bin ich aber wieder dran~", gab Kai dann aber von sich und zog wieder ein Los, welches er sofort herum drehte. "Uh..jetzt habe ich Toshiya gezogen." Aoi schmunzelte und zog dann selber einen Zettel, den er herum drehte und den zweiten Gitarristen Dir en Greys preisgab. Ruki betrachtete das neue Paar. Ok, das war jetzt nicht der burner. Auch wenn Toshiya bei Daisuke als Seme ziemlich lustig klang. Nervös schielte Ruki zu den Zetteln. Sie hatten schon, er rechnete kurz, 7 weg. Warum hatte er gerechnet, da lagen doch nur noch 3. Ganz einfach, er hatte gehofft, dass er sich versehen hatte. Gott! Er hasste dieses Spiel ab genau diesem Zeitpunkt. "Oh die beiden..nun denn, dann bleiben ja nur noch Shinya, Kyo und Ruki..." Eine Augenbraue von Kai wanderte nach oben, bevor er auch schon wieder einen Zettel zog und diesen auf den Tisch legte. "Ich hab Kyo gezogen…", murmelte Kai. Böse blickte Ruki zu dem Drummer. Musste das denn sein? Hätte er nicht ihn oder Shinya ziehen können? Vielleicht hätte Ruki ja Glück gehabt und sie hätten Kyo nicht gezogen. Grummelnd verschränkte er die Arme. Er würde einfach nicht ziehen! Genau! Zu groß war die Angst er könnte seinen Namen ziehen. Aber genauso sehr hatte er Angst Shinyas Namen statt seinen zu ziehen. Er biss sich auf die Unterlippe und blieb selbst auf Aois Gebettel, welches bald auf ihn einprasselte, stur. "Jetzt zieh schon~", bat er ihn nun schon zum mindestens 10 tausendsten Mal, erhielt aber bloß wieder ein stures 'Nein' seitens des Vocals. Aoi verdrehte die Augen, griff nach Rukis Arm und zog so indirekt für den Blonden mit dessen Hand einen Schnipsel. Ruki wehrte sich extrem, doch da hatte er schon den Zettel in der Hand und drehte ihn schluckend, wie in Zeitlupe, um. Er wollte nicht sehen was da stand! Kein bisschen. "Na los~ wenigstens vorlesen wirst du schon noch alleine können", lachte Aoi und sah den Kleinen gespannt an. Doch sein eigener Name, der da prangte, ließ ihn erstarren. Das durfte doch nicht wahr sein! Musste er immer solch ein Pech haben? Augenblicklich wurde er kreidebleich. Nein...das würde nie passieren! Warum musste ihn dieses scheiß Spiel daran erinnern, wie unglücklich und aussichtslos seine Liebe war? Dieses verfickte Spiel. Konnte es ihn nicht in Ruhe lassen? Jetzt hatte er doch gerade erst begonnen es zu akzeptieren und zu verarbeiten. "Gut, dass das hier nur ein Spiel ist...", murmelte Kai und blickte auf sein Essen. "Das war ein lustiges Spiel und jetzt bin ich satt. Kaiiii~willst du mich in mein Zimmer tragen?", lachte der Schwarzhaarige. Ruki bemerkte nicht wie Kai und Aoi rumspaßten. Noch immer starrte er ungläubig auf die Zettel, das durfte doch nicht wahr sein! Irgendwie war heute alles gegen ihn. Ruki verstand die Welt nicht mehr. Plötzlich war Uruha neben ihm und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Der Ältere schien mit einem kurzen Blick auf die Zettel die Situation erkannt zu haben. Er vernahm das leise Seufzen ihres Lead-Gitarristen. Ihm wurde durch die Haare gewuschelt, was Ruki zum murren brachte und er schenkte Uruha einen bösen Blick, doch der lächelte nur und beugte sich zu ihm runter. Auf die Frage, ob auch alles ok sei, nickte er und erntete einen skeptischen Blick. "Wirklich mit mir ist alles in Ordnung. Ich...musste nur an etwas denken.", gestand er und sah auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen. Uruha schien zu verstehen worauf er anspielte, auch wenn es eine glatte Lüge gewesen war. "Ich...ich glaube ich geh ins Bett.", meinte Ruki und stand langsam auf. Kurz kramte er in seiner Hosentasche ehe er eine Tüte Gummibärchen auf den Tisch schmiss. "Gebt die mal Shinya, in meinem Namen. Nicht dass er ganz leer ausgeht.", grinste er jetzt schon wieder ehe er die Hand hob und sich umdrehte. Bald sah man ihn nicht mehr, da er nach oben verschwunden war. Er schmiss sich auf sein Bett, doch dann besann er sich und ging Duschen. Genüsslich seufzte er, als das heiße Wasser wenig später auf seine Haut prasselte. Gefühlte Stunden vergingen bis Ruki die Dusche wieder verließ, in Wahrheit waren es gerade einmal 15 Minuten gewesen. Doch immerhin fühlte er sich jetzt etwas ruhiger. Hoffentlich war Kaoru noch nicht da, denn er hatte seine Sachen im Zimmer vergessen. Ruki zog sich nämlich prinzipiell nach jedem Duschen neue Sachen an. Und duschen tat er gefühlte 1000 Mal am Tag. Das war so eine Eigenart von früher. Damals hatte er es gemusst. Heute war es nur noch Gewohnheit. Irgendwie eine schöne Gewohnheit, aber eine sehr traurige zugleich. Etwas depressiv, aber immerhin nicht mit den Gedanken bei Kyo, ging er aus dem Bad und zog sich seine frischen Sachen aus der Tasche. Doch dann entschied er sich sofort wieder um. Er würde das Zimmer heute nicht mehr verlassen, das hatte er jetzt beschlossen, also konnte er auch bequemere Klamotten anziehen. Eine Jogginghose und ein kurzärmliges Shirt würden ja wohl reichen. Gesagt getan, bald steckte Ruki in eben jenen Sachen und warf sich auf das Bett. Ok, das hatte bestanden. Es war angenehm weich, aber auch nicht zu sehr. Also perfekt. Nur nicht so perfekt wie das was er zu Hause hatte. Aber das empfand er wohl auch nur als so toll, weil er die schönen Erinnerungen an all die Dinge die dieses Bett erlebt hatte pflegte. Verdammt, er sollte besser aufhören in der Vergangenheit zu schwelgen. Das würde ihn nur wieder depressiv werden lassen. Aber es lenkte ihn leider vorzüglich von der Gegenwart ab und als er nun endlich die Erinnerungen wegschob, kamen die nächsten negativen, sehr frischen, auf ihn zu. "Aaarrrg...ich kriege die Krise.", Haare raufend wälzte er sich durch sein Bett ehe er auf dem Bauch liegen blieb. Und nun? Seufzend nahm er sich sein Buch, in das er alle Texte, egal welcher Art, schrieb und blätterte dadurch. In letzter Zeit zeichnete sich deutlich eine Struktur der Texte ab. Es schien als wolle er sich selbst mit ihnen ablenken, fiel ihm auf. Gut, dann würde er jetzt damit weitermachen. Und so setzte er den Stift an und begann die fantasievollsten Welten in sein Buch zu kritzeln. Denn auf einen Songtext hatte er jetzt keine Lust. Wohl aber auf Gedichte, auch wenn er nie zugeben würde, dass er welche schrieb. Sie waren ja auch nicht all zu gut. Kyo Auch in seinen Träumen kämpfe er mit seiner Angst, erneut so vor den Kopf gestoßen zu werden. Seine Vergangenheit hatte ihn einfach viel zu sehr geprägt, es war einfach ein Albtraum für ihn. Als er leise seinen Namen wahr nahm, blinzelte er leicht, spürte dann aber auch schon das Nass an seiner Haut. Er schreckte auf und wäre fast vom Stuhl gekippt. Sofort verharrte sein Blick auf dem Schwarzhaarigen Drummer, der mitten im Zimmer stand. Erst verpeilt, aber dann immer angriffslustiger. Er war eben ein Mensch den man lieber nicht wecken sollte. Augenblicklich glitt ein gewisses Funkeln durch seine Augen, bevor er mal wieder gekonnt seinen Warumono raus hängen ließ. "Sag mal gehts noch?!", zischte Kyo den Anderen an. "Tut mir Leid...", stotterte Kai. Kyo erhob sich und funkelte ihn von unten her an, seine Entschuldigung gar nicht wahrnehmend. "Wage es noch einmal mich zu wecken und du wirst nicht mehr lange auf deinen zwei Beinen stehen können, kapiert!", zischte er ungehalten und trat geräuschvoll gegen seinen Koffer. "Scheiß Teil!", murrte er auf, bevor er sich auf dem Bett sinken ließ, aber sofort wieder aufsprang und Kai nochmals an funkelte. Er sollte lieber seine Klappe halten, sonst würde er ihm wirklich noch an die Gurgel springen. Er hasste es geweckt zu werden. Murrend erhob er sich. "Aber..du bist verletzt, warte doch!", rief Kai ihm hinterher, doch er ignorierte das gekonnt und verpisste sich dann ins Bad, wo er sich erst mal im Spiegel betrachtete und einen heftigen Anfall bekam. "VERDAMMTE SCHEIßE!!!", fluchte er lauthals, dabei folgten noch weiter Beschimpfungen, die er wohl alle an nur eine Person richten wollte und zwar an RUKI!! - das sprach er aber nicht aus! Murrend und nun auf 180 trat er unter die Dusche und duschte erst einmal, damit er auch wieder ordentlich aussah, so konnte er nun wirklich nicht mehr unter die Menschen treten, das war wirklich unpassend. Langsam beruhigte er sich und drehte das Wasser nach einigen Minuten wieder aus. Seufzend trocknete er sich ab und betrachtete sich im Spiegel. Das war doch um einiges besser. Das Blut war verschwunden, nur noch kleine rote Spuren auf seiner Kopfhaut waren zu sehen. Die roten Spuren auf seinen Wangen waren ebenso verschwunden, genauso wie alles andere auch. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und begann es zu föhnen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Leise grummelte der Sänger auf und bewegte seinen Arsch aus dem Bad. Dass er nur ein Handtuch um die Hüfte trug, war ihm ziemlich egal, schließlich waren sie unter Männern, da war das nicht schlimm. Kurz warf er Kai einen giftigen Blick zu bevor er sich der Türe zu wandte und sie öffnete. "Shin?!", brachte Kyo überrascht hervor und biss sich kurz auf seine Lippe, bevor er sich umdrehte und um Fassung rang, hatte ihn der Anblick doch etwas aus der Bahn geworfen. Was wollte der Drummer hier? Reichte es nicht schon wenn einer von diesen verdammten Kloppern hier war - okay die Bezeichnung war alles andere als Nett, aber das war ihm gerade ziemlich egal. "Kyo." Shinya versuchte die Miene des Anderen mit einem Lächeln wenigstens etwas aufzuhellen, doch er scheiterte. "Was willst du hier??", fragte Kyo ziemlich kalt und ließ sich auf dem Stuhl sinken, wo er seinen Laptop zu sich zog, den Text abspeicherte und diesen dann einfach schloss. Shinya seufzte nur und antwortete in nüchternem, jedoch freundlichen Ton: "Nach dir sehen" Kurz hob der Blonde seinen Blick, bevor er seinen 'Schatz' wieder auf den Tisch stellte und seine Arme vor seiner Brust verschränkte. Er würde bestimmt kein Sterbenswörtchen sagen, bestimmt nicht vor diesem Amateur! Doch Kai verschwand auch so gleich im Bad, was Kyo auch ganz Recht war. "Uruha hat erzählt, dass es dir nicht gut geht.", fing Shinya vorsichtig an und blickte den Kleineren prüfend von der Seite an. "Was ist los, Kyo?" "Nichts… Mir geht es gut.", meinte der Blonde, griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an, an der er dann seufzend zog. "Nach mir muss nicht geschaut werden! Du weißt das doch am besten.", brummte er und ließ seine Hand über den Laptop streichen, bevor er ihn öffnete und wieder hoch fuhr. "Ich war halt angepisst und der da - ", damit deutete er auf die Badezimmertür. "Hat mich aus meinem Schlaf gerissen. Also Ende der Vorstellung. Geh in dein eigenes Zimmer.", meinte er nur und zog erneut an der Kippe, stieß den Qualm genervt aus und besah sich dann das Bild auf seinem Laptop, wo er sich selbst und die anderen Bandmember breit grinsend sehen konnte. "Mir geht‘s wirklich gut Shin. Mach dir keine Sorgen.", meinte Kyo dann erneut und blickte zu Shinya auf. Dieser zuckte mit den Schultern und murmelte ein leises "Okay." "Ich begehe nicht noch einmal den gleichen Fehler, versprochen." Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, bevor er sich dann wieder dem Notebook zuwendete und seine Finger über die kleinen Tasten gleiten ließ. Das Schreiben lenkte ihn nun mal ab und er wollte ganz bestimmt nicht wieder mit seinen Gedanken irgendwo landen, wo er nicht landen wollte. "Na gut. Aber wenn etwas ist, dann kommst du zu mir, ja?", gab Shinya von sich, nachdem er leicht genickt hatte. "Schlaf gut, Kyo, bis Morgen." Shinya hob die Hand mit einem breiten, strahlendem Lächeln auf den Lippen und verließ dann das Zimmer. Leise stieß Kyo die Luft aus, bevor er seine Hand hob und Shinya zum Abschied winkte. "Ya!", meinte er monoton und wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder seinem Gedicht zu, welches er gerade schrieb. Irgendwie musste er ja mit der ganzen Situation umgehen können, also blieb ihm mal wieder nichts anderes übrig als zu schreiben. Reden würde ihm eh nichts bringen, da war er sich sicher. Seufzend zog er noch einmal an seiner Zigarette, bevor er sie in den vorgesehenen Aschenbecher ausdrückte und sich nun nicht mehr ablenken ließ. Auch als Kai wieder ins Zimmer kam, ließ er keinen Laut verlauten, nur ein kurzer, nicht gerade freundlicher Blick, traf den Leader der Anderen Band, bevor Kyo sich seiner Aufgabe voll und ganz hingab. Als Kai sich dann aber eine Zigarette anzündete und fragte ob er auch eine wollen würde, verneinte er das mit einem Deut auf den Aschenbecher, der verdeutlichen sollte, dass er eben schon eine hatte und nicht so viel Rauchen würde. Gut das stand noch nicht fest, aber egal. Er wollte Kai eben nichts schuldig sein und da er das Gefühl hatte, das zu sein, wenn er die jetzt an nahm, ließ er es einfach. Erneut auf seufzend, fuhr er sich durch sein Haar, bevor er sich dann erhob und sich erst einmal seine Shorts anzog, wobei er nicht drauf achtete, ob Kai ihn nackt sehen konnte oder nicht, denn das war ihm ziemlich egal. War ihm die Meinung der Anderen doch schon immer egal gewesen. Er war eben ein Mensch, der ganz gut alleine zurechtkam, zumindest redete er sich das ein. Nach einen kurzen Blick auf den Drummer, nahm er sich seinen Laptop und verkroch sich in eins der Betten, nämlich das am Fenster, welches er ja ausgesucht hatte. Kaum lag er in dem Bett, hatte er sich wieder aufgesetzt und schrieb weiter an seinem Text, wobei er ständig Verbesserungen machte oder wieder etwas neu schrieb. Auch seinen Songtext sollte er noch einmal überarbeiten, aber dafür hatte er ja noch Zeit. "Wenn du schlafen willst, kannst du das Licht ausmachen, mir ist das egal.", meinte Kyo nur abwesend, schließlich war er mit seinen Texten beschäftigt. "Okay~ Ich hab sowieso noch was zu erledigen… Aber sag mal, schreibst du grade einen Liedtext?" Der Sänger sah auf und zuckte leicht mit den Schultern. "Ich wollte es ja nur gesagt haben.", brachte er monoton hervor, bevor er die Frage realisierte und auf seinen Text sah. "Unter anderem.. Aber ich wüsste nicht was dich das angehen würde?!", meinte Kyo kalt und wandte sich ab, wollte er eigentlich seine Konversation mit dem Anderen einstellen und sich auf seine Texte konzentrieren, damit die Anderen sie auch verwerten konnten. Gut es passierte wirklich selten, dass das mal vor kam, dass sie einen Text nicht verwerten konnten, aber es konnte ja mal passieren. Also wollte er, wie eigentlich immer, einen guten Text abgeben, der mal wieder seine Wirkung zeigen konnte. Seufzend fuhr sich der Sänger durch sein Haar, bevor er den Drummer kurz musterte. "Ich rede nicht gerne, wenn ich arbeite, also lass mich jetzt in Ruhe.", brachte der Blonde noch leise hervor, wollte er ihn dieses Mal doch vorwarnen, schließlich konnte Kai ja nicht wissen, dass er es überhaupt nicht mochte wenn er geweckt wurde... apropos! "Achja… Vielleicht solltest du das noch wissen...ich mag es überhaupt nicht geweckt zu werden, also lass es einfach! Dann bist du auf der sicheren und vor allem gesunden Seite!", meinte Kyo ernst, wandte sich dann aber endgültig ab, er für seinen Teil würde kein Wort mehr sagen, außer er hatte eine Frage an den Anderen, was aber ziemlich selten vor kam, also war das wohl das letzte Wort was Heute über seine Lippen kommen würde und an Kai gerichtete war. Kai nickte nur auf Kyo´s erste Aussage hin und schien noch irgendetwas auf ein Blatt zu schreiben. "Oyasumi~", murmelte Kai als er sich endlich ins Bett legte, was Kyo erneut zum aufsehen brachte. Seufzend stellte er seinen Laptop beiseite und erhob sich. Kurz darauf hatte er auch schon das Licht aus gemacht und war wieder zu seinem Bett, wo er sich letztendlich drauf setzte. "Oyasumi...", murmelte der Blonde leise, bevor er ein paar Ohrstöpsel hervor zog und sie an seinen Laptop steckte. Er brauchte jetzt einfach Musik... am besten seine eigene die er komponiert hatte... dennoch hatte Daisuke sie gespielt. Er war eben kein großes Talent an der Gitarre und so hatte er damals Daisuke darum gebeten ihm die komponierten Texte zu spielen, damit er sie sich auf den Rechner tun konnte und sie als Inspiration nutzen konnte. Leise seufzte er auf, als er den schönen Klängen der Gitarre des Rothaarigen lauschte. Daisuke hatte sich solche Mühe gegeben so perfekt zu spielen, wie er nur konnte und er war ihm dafür verdammt dankbar. Nun hatte er alles was er brauchte um einen perfekten Text zusammen schreiben zu können, also machte Kyo sich an die Arbeit. "Higeki wa mabuta wo oroshita yasashiki utsu.... Higeki wa mabuta wo oroshita yasashiki utsu...", murmelte der Sänger leise, spürte er die Träne die seine Wange hinunterschlich nicht, wie auch? Er hatte gerade wirklich anderes im Kopf… "wasurerarenai koto ga kitto tsurai sugita kara (Dass ich nicht vergessen kann, liegt daran, dass es zu schmerzlich ist.)", brach es plötzlich aus ihm raus, er konnte seine Gefühle einfach nicht unter Kontrolle halten… wieso, wieso machte ihn dieser Gedanke so verdammt fertig??!! Er verstand das einfach nicht. Konnte er ihn nicht einfach hassen?? Wieso hasste er ihn nicht?? Wieso?! Und wieso verdammt hing er so an seiner Vergangenheit... ja klar war ihm das bewusst warum, aber er fragte es sich immer und immer wieder. Und immer und immer wieder bekam er keine Antwort darauf. Wieso? Wieso konnte er nicht einfach vergessen?? Leise schluchzte er auf, was ihn stocken ließ. Sofort wischte er sich über seine Augen und biss sich auf seine Unterlippe. "Kuso (Scheiße)!!", brachte Kyo verbittert hervor, bevor er seinen Laptop zuklappte, natürlich hatte er vorher gespeichert, und sich dann eng in seine Decke gekuschelt. Leise weinte er, versuchte es aber weiterhin zu unterdrücken. Er durfte nicht weinen, nicht schon wieder. Schwer schluckte er seine Tränen herunter, doch sie versiegten nicht... dennoch schlief Kyo irgendwann über seine Tränen hinweg ein... in einen endlosen Traum - der einfach nicht enden wollte... Ruki Er hörte die Tür und sah auf. Als Kaoru das Zimmer betrat, nickte Ruki ihm kurz zu, konzentrierte sich dann aber wieder und kritzelte weiter in sein Notizbuch. Irgendwie floss es ihm mal wieder nur so von der Hand. "Wäre es zu persönlich, wenn ich dich Fragen würde was Kyo gemacht hat?", fragte Kaoru leise und ließ Ruki zusammen zucken. Eine Weile sah er ihn aus seinen dunklen Augen an. Ruki hatte die blauen Kontaktlinsen, die er den Tag über getragen hatte, bereits vor dem Duschen raus genommen, war er doch überzeugt gewesen sie nicht mehr zu brauchen. "Wenn man mit dir kuscheln kann dann nicht.", meinte er schlicht. "Aber da ich davon ausgehe, dass das nicht möglich ist, dann war es in der Tat viel zu persönlich." Damit war es für Ruki gegessen. Er ging wirklich nicht davon aus, dass Kaoru mit einem wildfremden Mann kuscheln würde. Und JA, er hatte es ernst gemeint verdammt nochmal. Wenn er darüber sprach brauchte er irgendwas zum anklammern. Eigentlich hatte er ja auch keine Lust es zu erzählen, geschweige denn die Kraft dazu. Warum er es Kaoru angeboten hatte, verstand Ruki selbst nicht. Es ging den Gitarristen doch nichts an! Weder seine Gefühle, noch Kyos Worte, die einzig für ihn bestimmt waren. Er klappte das Buch zu und schloss die Augen, begann leise 'Anata no tame no kono inochi' zu summen. "Also man kann mit mir Kuscheln...", meinte Kaoru Schulter zuckend und beugte sich etwas zu dem Anderen herüber, dessen Kopf erstaunt zu ihm schnellte. Man konnte… Fassungslos sah Ruki ihn an. "Also wenn du es mir erzählen magst, kannst du gerne herkommen. Ich meine ich kann dir ja vielleicht helfen, schließlich kenne ich Kyo gut genug, um zu wissen, wie man ihm aus dem Weg gehen kann oder sich mit ihm versöhnen kann, oder what ever. Ich hoffe du verstehst was ich meine.", brachte er freundlich hervor. Ruki blinzelte verdattert. Ok damit hatte er echt nicht gerechnet. "Wirklich?", erkundigte er sich nochmals skeptisch, woraufhin Kaoru nur nickte. Kaoru sah mit dem Bart und alles eher wie ein Brummbär aus oder so. Aber warum zog er das jetzt eigentlich in Betracht? Hatte er nicht noch gerade gedacht, dass es ihn nichts anging? Doch das Angebot klang verlockend. Kaoru kannte Kyo wirklich besser als er. Und er musste dem Leader ja auch nicht gerade an den Kopf werfen, dass er in Kyo verliebt war. Wobei...ohne das würde er wohl auch nie komplett Kyos Abneigung gegen ihn verstehen. Mit großen Bambiaugen sah er Kaoru an. "Und du sagst auch keinem was? Nicht Kyo, nicht Uruha, Shinya, Kai...? Nicht mal deiner Gitarre?", fragte er kindlich. Ja jetzt kam seine kindliche Seite wieder deutlich durch. Er war was seine Gefühle anging einfach so verletzlich, dass sie automatisch zum Vorschein kam, ohne dass er es verhindern konnte. Sie war einfach ein Teil von ihm, gewissermaßen auch eine Art Schutz. Ruki legte das Buch zur Seite, hüpfte vom Bett und tapste auf Kaoru zu. "Echt nicht?", nuschelte er und sah ihn bittend an. "Was? Nicht mal meiner Gitarre... Okay.. versprochen ich sage keinem was, Leader Ehrenwort!", brachte Kaoru hervor und lächelte ihn weiterhin lieb an. "Du verurteilst mich nicht, scheltest mich nicht und nichts?", erkundigte der Kleinere sich weiter, denn dazu würde Kaoru wohl auch einen guten Grund bekommen. Immerhin hatte er sich alles andere als richtig verhalten. "Ich werde dich nicht verurteilen, ich werde es ganz einfach als freundschaftlichen Dienst abstempeln und dir nichts nachtragen, was du jetzt zu mir sagen wirst. Schließlich will ich dir helfen und dich nicht verurteilen. Ich will mich auch nicht über dich Lustig machen, dazu habe ich auch keinen Grund. Also mach dir keine Sorgen Ruki, es wird bestimmt keine negativen Auswirkungen haben, das verspreche ich dir." Rukis Augen wurden noch größer, ehe er sich geschlagen gab. Es würde eh nichts bringen. Das Angebot klang viel zu verlockend. Schüchtern setzte er sich neben Kaoru, nachdem dieser etwas auf Seite gerutscht war und seufzte leise. Langsam fiel Ruki in sich zusammen. "Kyo hasst mich.", begann er leise. "Er hasst mich wirklich.", traurig ließ er den Kopf hängen. "Zumindest hat er damals genau das gesagt." Fest biss sich Ruki auf die Unterlippe und schluckte, als er an den Abend zurück dachte. Ruki zog die Beine ran und umschlang sie mit seinen Armen. "Er meinte ich würde ihn nur imitieren, wäre überhaupt keine eigenständige Persönlichkeit. Ich würde ihn nerven, ankotzten, ich weiß nicht mehr was er alles gesagt hat...oh außer seine Lieblingsbeleidigung.", schnaufte er leise und schüttelte traurig seinen Kopf. "Das ich rumrenne wie eine wandelnde Kosmetiktasche, um es jetzt einmal nett auszudrücken. Bei ihm klang das natürlich etwas anders.", hauchte er erstickt. Langsam stiegen ihm Tränen in die Augen. Er konnte eben doch noch nicht damit abschließen. Ruki war eben nicht so stark wie er sich immer gab. Er war wie ein Schilf im Sturm, das hin und her geweht wurde bis es irgendwann brach. Dass das noch nicht geschehen war wunderte ihn selbst, aber irgendwie war immer irgendwer da gewesen. Doch diesmal traute er sich nicht. Er hatte das Gefühl es würde nichts helfen. Und da er sich kannte, wusste er, dass sein Gefühl recht hatte. Er hatte sich in Kyo verliebt. So richtig, auch wenn er sich meistens wie ein Arschloch ihm gegenüber verhalten hatte, auf seinen Gefühlen herum getrampelt war und ihn verletzt hatte. Aber er hatte sich, scheiße noch einmal, in diesen Menschen verliebt und würde sein Leben für ihn geben. Leise schluchzte er auf und krallte sich noch fester in seine Beine. Kaoru zog Ruki in seine Arme und drückte ihn an sich, bevor er begann diesen sanft an der Schulter zu kraulen. Trotz allen Versprechen war Ruki davon überrascht. So ganz hatte er dem doch nicht trauen wollen. Er schmiegte sich an den Älteren und schloss die Augen. "Nein... er hasst dich nicht… Darauf kann ich meine Gitarre verwetten. Er hasst dich ganz sicher nicht... er tut nur so.", brachte Kaoru hervor und strich ihm sanft über seinen Rücken. "Und was hast du dann gemacht?? Wie bist du damit umgegangen?", fragte der Leader weiter, woraufhin Ruki leise lachte. "Ich kann es dir sagen… du hast dich verändert, stimmts??", brachte er hervor und ließ Ruki leicht nicken. Noch immer geisterten dem kleinen Vocal die Worte durch den Kopf. Kyo hasste ihn nicht? Er dachte an die Szene vor dem Essen zurück. Eine kurze Zeit hatte es wirklich so geklungen, als wäre er Kyo nicht egal. "Weißt du Ruki du musst das etwas anders betrachten... Kyo hat das alles nur gesagt, weil er dich von dem falschen Weg abbringen wollte. Er wollte dir zeigen, dass du deinen eigenen Weg gehen musst und keinen nachmachen sollst. Genau das hat er versucht dir damit zu sagen. Das bedeutet nicht das er dich hasst. Er wollte dir etwas Gutes tun, aber Kyo kann es eben nicht auf die nette Art und Weise... Vielleicht hättest du auch gar nicht darauf gehört, wenn er es nett versucht hätte. Verstehst du was ich damit sagen will?", erklärte der Leader, was Ruki an Kyos Worte erinnern ließ. Leise schniefte er. "Ich sollte ihm besser trotzdem aus dem Weg gehen.", murmelte er leise. "Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn wir uns öfter als nötig begegnen." Traurig senkte er den Blick und krallte sich die Hand in die Brust. Er achtete nicht darauf, dass seine Gestik und alles ihn verraten könnten. Es war ihm auch egal. Er wollte einfach nur diesen verdammten Schmerz loswerden. Dieses scheiß schlechte Gewissen. Er wollte Kyo vergessen können, doch er spukte ihm immer wieder in den Gedanken herum, füllte sie komplett aus oder zerstörte sie. Es fraß ihn nahezu auf. Doch er musste! Er musste vergessen. "Ich weiß nicht so recht... Ich weiß nicht wie es aufs Kyos Seite aussieht. Ich weiß nur dass er dich nicht hasst, aber mehr weiß ich nicht. Er kann dich als neutrale Person sehen, was ich nicht denke, sonst hätte er so was nicht gemacht. Also entweder mag er dich, oder keine Ahnung… ich weiß es nicht. Ich kann ihn da nicht so wirklich einschätzen.", brachte Kaoru hervor. "Weißt du Kyo ist da ein ganz komplizierter Mensch. Ich weiß nicht was er fühlt oder sonst etwas. Er versteckt sich vor uns und ich glaube niemand hat jemals von ihm Gefühle sehen können, außer er war mit ihm zusammen oder er heißt Shinya. Ja ich glaube Shin ist der einzige von uns, der erahnen kann was in Kyo vor sich geht. Ich kann dir da wirklich nicht mehr sagen, als das was ich schon gesagt habe. Aber ich würde sagen, dass du es erst mal ausprobierst.. Hmm?? Vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm, wie du dir das ganze jetzt vorstellst.", erklärte er mit ruhiger Stimme, versuchte ihn irgendwie wieder zu beruhigen. Ruki brauchte eine Weile, ehe er sich beruhigt hatte und begann irgendwann leise zu schnurren. Er konnte nicht anders. Die Streicheileinheiten taten einfach zu gut. Bitter lächelte er. "Kyo ist komisch.", meinte er schließlich. "Hmm ja das ist er wohl.", stimmte Kaoru ihm zu. "Aber so wie du von ihm redest, ist er kein schlechter Mensch." Tief atmete Ruki durch und löste sich leicht von Kaoru. "Er ist ein besonderer Mensch... ein tiefgründiger... Ein roher Diamant.. man muss wirklich achtsam mit ihm umgehen. Er ist wertvoll. Es gibt nicht viele Menschen wie ihn.", seufzte Kaoru leise und ließ seinen Blick sinken. "Danke.", er lächelte lieb, woraufhin Kaoru leicht aus seinen Gedanken schreckte. "Nicht zu danken." "Es tat wirklich gut mal mit jemanden darüber zu reden." Ruki streckte sich und ließ sich nach hinten auf Kaorus Bett fallen, starrte an die Decke. Für sich beschloss er abzuwarten. Das Gespräch mit Kaoru hatte ihn dazu gebracht, seine Gedanken zu ordnen. Es brachte nichts Trübsal zu blasen oder sich runter ziehen zu lassen. Er war auf Tour und das wollte er auch genießen! "Das freut mich.", gab Kaoru von sich, erhob sich auch sogleich von seinem Bett und begann in seinem Koffer zu kramen. Langsam setzte Ruki sich auf. "Duuu? Kaoru?...ano...hast du zufällig deine Akustikgitarre hier?" Natürlich könnte er Uruha oder Aoi fragen, aber er war zu faul durch das halbe Hotel zu latschen. Außerdem konnten die ihm sicher ansehen, dass er geweint hatte und auf Fragen hatte er momentan keine Lust. Natürlich könnte er auch seine eigene nehmen, aber er Idiot hatte zugelassen, dass sie zum Bühnenequipment ging. Da musste er sie morgen dringend raus holen. "Ehm ja schon.. aber wenn du sie dir nimmst..." er deutet auf die Gitarre, die an der Wand gelehnt in ihrer Gitarrentasche stand. "... sei bitte Vorsichtig, sie ist sehr empfindlich und mein größter Schatz... okay nach meiner Lieblingsgitarre... die nehme ich aber nie mit auf Tour, die steht bei mir zu Hause. Man muss seine erste Gitarre nun mal lieben und pflegen.", lächelte Kaoru lieb und ging dann zum Badezimmer, nachdem er Ruki Bescheid gegeben hatte, dass er Duschen gehen würde. Enthusiastisch nickte der Vocal und sprang auf. Also ganz vorsichtig behandeln, das war für ihn kein Problem, immerhin kannte er es ja. Nur, dass er sein Baby immer mit auf Tour nahm. Irgendwie schien ihm etwas im Kopf zu kreisen, was er noch nicht ganz fassen konnte und dafür brauchte er eine Gitarre, doch er kam nicht darauf was es war. Vorsichtig befreite er Kaours Akustik aus ihrer Hülle und holte sie raus. Sie war wirklich schön, er konnte den Älteren durchaus verstehen. Ruki setzte sich auf sein Bett und nahm die Gitarre auf seinen Schoß, spielte jede Seite einmal einzeln an und schloss die Augen. Musik war doch eine wunderbare Erfindung, nichts konnte eine Seele besser heilen, als die sanften oder auch harten Töne, die Stimmen oder Instrumente hervorbringen konnten. Und wenn Ruki ehrlich war, bevorzugte er selbst die sanften. Nachdenklich glitten seine Finger über den Hals, ehe er irgendeine beliebige Melodie anstimmte und leise summte. In seinem Kopf formten sich Worte, Noten, doch er ignorierte sie, als er sie erkannte. Es war ein Lied, das er nun schon ein paar Monate mit sich herum schleppte, aber nie zu Papier brachte. Obgleich Uruha ihm ständig seine Hilfe angeboten hatte. Sie hatten zusammen das komplette Lied bereits komponiert. Aber Aufzeichnungen gab es keine. Ruki war sich einfach nicht sicher, ob die Zeit günstig war. Ob er es überhaupt schon singen konnte. Nachdenklich stierte er in den Raum und seufzte schließlich. Vorsichtig lehnte er die Gitarre an seinen Bauch und zog den Block wieder hervor, blätterte diesmal aber ganz nach hinten, wo er Notenblätter fand. Und dann fing er an zu schreiben, glich die Parts immer wieder mit der Gitarre ab. Zuerst der Gesang, dann die beiden Gitarren, auch wenn sich eine von beiden als richtig schwer erwies - genau wie die Solos, Bässe und Drums - machte er ohne irgendwelches überprüfen. Das Piano sowieso. Es war ja schließlich schon alles in seinem Kopf. "Und lässt sie sich gut spielen?", fragte Kaoru interessiert, als er wieder ins Zimmer gekommen war und blickte Ruki an. Dieser sah auf und lächelte schüchtern. "Ja, tut sie.", bestätigte er. Nachdenklich nahm sich Ruki die Noten zur Hand und blätterte sie durch. Er würde sie morgen Kai geben und fragen ob man daraus etwas machen konnte. Uruha stand zwar hinter ihm, aber er und Uruha waren ja bekanntermaßen nicht die Mehrheit der Band. Nachdenklich spielte er den Akustikpart der ersten Strophe und begann leise dazu zu singen. Er hatte es nie probiert. Und die Worte fühlten sich auch sehr komisch an, und doch. Ruki schloss die Augen und sang weiter. Doch vor dem Refrain stoppte er und ging ins Summen über. Immerhin war Kaoru anwesend, und der musste auch nicht alles wissen. Dieses Lied war zu persönlich. Bei den Gitarrensolos hörte er ganz auf und seufzte leise, ehe er langsam die Augen öffnete. Heute würde er nicht schlafen können, das wusste er schon jetzt. Aber es war gut so. Gut, das er die Wörter, die ihm seit Monaten auf der Seele lasteten endlich loswerden würde. Und vielleicht, fand er ja ein wenig Glück. "Sag mir Ruki... für wen sind diese Zeilen?", fragte Kaoru dann, nachdem er sich auf sein Bett gelegt hatte und Ruki gelauscht hatte. "Ich merke dass du es nicht einfach so singst.", fügte der Gitarrist noch hinzu, bevor er sich aufsetzte und den Jüngeren genau musterte. Rukis Kopf ruckte augenblicklich hoch. Die Augen zu Schlitzen verengt, sah er Kaoru missmutig an und biss sich auf die Unterlippe. "Niemanden speziellen.", sagte er, trotz, dass er längst ertappt war. "Ich verstehe schon…", meinte Kaoru leise und seufzte leise. Es ging Kaoru einfach nichts an, genauso wenig, wie es irgendjemanden etwas anging. Noch immer hatte er es nur Uruha erzählt und eher würde es seine Band erfahren, als jeder Andere. Seufzend fuhr er sich durch das blond-schwarze Haar und verpackte Kaorus Gitarre wieder sorgsam, die der Ältere auch an nahm und wieder vorsichtig an die Wand lehnte. "Danke.", er lächelte wieder leicht und stellte sie zurück. Sich streckend überlegte Ruki, ob er jetzt ins Bett ging. Oder sollte er jetzt schon den Song zu Kai bringen? Nein...vielleicht schlief dieser schon. Schon wieder seufzte er, ordnete die Blätter und legte sie auf seinen Nachttisch. "So...ich gehe dann ins Bett. Kannst auch das Licht anlassen, wenn du arbeiten willst. Ich bin es gewohnt.", damit warf er sich ins Bett. "Hmm okay.. danke.", murmelte der Leader leise, erhob sich dann und packte seine Sachen erst mal auf dem kleinen Tisch aus, der in dem Zimmer stand und ließ sich auf dem Stuhl sinken. "Gute Nacht.", nuschelte Ruki und zog sich die Decke bis zur Nasenspitze. "Oyasumi..", murmelte Kaoru nur, nachdem dieser das Licht ausgemacht hatte und eine kleine Lampe angeschlossen hatte... ______________________________________ Kapitel 3: Akt 3; Eine Erkenntnis, die erschüttert -------------------------------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, Irgendwann mitten in der Nacht in Tokyo, Ruki Es war fast so geschehen wie Ruki vermutet hatte. Zwar war er relativ schnell eingeschlafen, dafür aber mitten in der Nacht aufgewacht. Nach mehreren Stunden hin und her wälzen, hatte er es aufgegeben. So leise wie möglich war er aufgestanden, hatte sich im Bad fertig gemacht und war aus dem Zimmer raus. Seufzend steckte er die Hände in die Jackentaschen, nachdem er das Hotel verlassen hatte. Erstaunt realisierte er, dass er seine Zigaretten dabei hatte. Eigentlich rauchte er nicht mehr, er hatte aufgehört, seiner Stimme zur Liebe. Doch seit ihn diese Sache mit Kyo belastete, kam es doch ab und an vor. Jetzt erinnerte er sich auch wieder, warum die Zigaretten da drin waren. Er hatte die Jacke zum letzten Mal an dem Tag getragen, an dem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie mit Dir en Grey auf Tour gehen würden. Seufzend holte er die Schachtel raus und betrachtete sie. Fast war er in Versuchung sich eine Zigarette anzustecken, doch dann seufzte er und warf die Verpackung in den nächsten Mülleimer. Er wollte sich nicht so von Kyo leiten lassen. Am besten verbannte er ihn gleich aus seinem Kopf, komplett. So wandelte er die ganze Nacht durch die Straßen Tokyos und war um 6 schon am frühstücken. Er hatte sich in einer Musikzeitschrift vergraben, neben ihm lagen zwei und die bereits gelesene Tageszeitung, und trank gemütlich seinen Kaffee. Was stand heute noch einmal an? Ach ja... Proben. Das würde er ja wohl schaffen. Als Kai runter kam hatte Ruki bereits sämtliche Zeitschriften durchgelesen. Breit lächelte er ihren Leader an, ließ nicht das geringste Anzeichen von der Müdigkeit, die in ihm steckte durchsickern. "Ohayo~(Morgen)", lächelte er und kramte gleich nach seiner Mappe. "Ano Kaiii?", er blinzelte den Älteren lieb an und reichte ihm dann die Notenblätter von Gestern. "Uruha und ich haben das schon vor einer Weile geschrieben, ich fand es nur immer unpassend. Meinst du, wir könnten es so langsam einstudieren? Vielleicht als nächste Single oder so?", verlegen lächelnd legte er den Kopf schief. "Es ist mir wirklich sehr wichtig und Uruha auch...ano...na ja.", er hustete verlegen. "Wenn es euch so wichtig ist, warum nicht? Aber wir fragen noch die Anderen, schließlich sind wir ein Team, nur damit sie Bescheid wissen, ich denke, es wird klappen.", meinte Kai dazu und lächelte Ruki sanft an. "Lies es dir in Ruhe durch und sag mir dann irgendwann Bescheid ja?", lächelte er seinen Leader an, ehe er weiter durch seinen Block blätterte und ihre morgige Setlist durch ging. Nachdenklich kaute er an seinem Bleistift rum und machte sich zu diversen Liedern Notizen, ehe er seufzte. "Ano Kai...ich hätte da noch eine Bitte. Nur wenn es geht natürlich. Ich weiß nicht...", er stockte, ehe er mit der Hand wedelte. "Ahhh nein vergiss es." "Ruki...? Sag mir ruhig, was du sagen willst!", munterte der Leader ihn auf, doch Ruki reagierte nicht darauf. So ein Mist, dass sie das nicht schon zuvor ins Detail durchgesprochen hatten. Aber konnte er denn ahnen, dass er dieses eine Lied singen wollte? Leise seufzte Ruki und ging stattdessen noch einmal alle Lieder im Kopf, teilweise auch leise singend, durch. 'Anata no tame no kno inochi' 'Dorodarake no seishun' ... Doch bei Miseinen stoppte Ruki. Traurig lächelte er auf den Text. Welch Ironie. Er war so in seiner Welt der Wörter gefangen, dass er nicht mehr darauf achtete wer um ihn herum war, er nahm weder Kaoru noch Kyo war, die mittlerweile am Tisch neben ihnen saßen und ruhig frühstückten, auch Kai hatte er an den Rand gedrängt, als er leise mitsang was seine Augen lasen. shinrai dekiru no wa jibun dake de, nakama nante iranakatta (Ich kann nur mir selbst vertrauen, ich brauche keine Freunde.) nani mo ka mo ni muketeta yaiba (Ich rebellierte gegen alles.) shishun no hane wa moroku hakanai (Die Flügel der Jugend sind leicht und vergänglich.) tsuyoku naritai hitori de ikiru tsuyosa wo (Ich wollte stärker werden, ich wollte stark genug sein um allein zu leben.) hontou wa uragirareru no ga kowai dake (In Wahrheit habe ich einfach nur Angst verraten zu werden.) nigete bakari ja nani hitotsu kawaranai to (Du kannst überhaupt nichts verändern, wenn du wegrennst.) wakatterunoni kawarenu boku ga iru (Obwohl ich das verstehe, bin ich noch immer unverändert.) hokorashige ni kazashiteta kodoku to iu pirde wa (Den Stolz der Einsamkeit, den ich triumphierend zur Schau trug.) yaku ni tatanu risou e to nigeru tame no hane datta (Er war nur ein Flügel, um zu nutzlosen Idealen zu fliehen.) Er brach. Mühevoll unterdrückte er einen Schluchzer, zwang sich selbst weiterzusingen. Er hatte es begonnen, also würde er es auch beenden. kono hikari no mukou ni wa jiyuu nado nakattanda (Hinter diesem Licht war keine Freiheit.) arareteita mainichi ni oboretetanda (Ich erinnerte mich an jeden stürmischen Tag) kizuitara kodoku seotteta (Als ich zu Bewusstsein kam, trug ich die Einsamkeit auf meinen Schultern) tsurakatta. hontou wa hitori nante ne (Es schmerzte. In Wahrheit war ich allein.) nozonde nakattanda (Das habe ich mir nicht gewünscht.) tsuyogatte bakari ja hontou no kao wasurechau kara (Weil es dich dein wahres Gesicht vergessen lässt, wenn du so tust als wärst du stark,) tama ni chikara wo nuite dare ka ni tayoru koto mo daiji desu (ist es wichtig, seine Stärke ab und zu zu vergessen und sich auf jemand Anderen zu verlassen.) kizutsuite ...kizutsuite ... nakitai toki wa oozora ni mukatte oogoe de sakende mite (Wenn du verletzt wirst... in Zeiten in denen du weinen willst, wende dich dem Himmel zu und rufe mit lauter Stimme) I don't want forget myself. I want to be as I am. Die letzten Worte brachte Ruki nur noch mit erstickter Stimme, ganz leise hervor, ehe seine Augen zu den letzten Zeilen wanderten. boku wa hashiri dashiteta gamushara ni sora wo megakete (Ich begann wie verrückt zu laufen, dem Himmel zugewandt) hane wo hiroge tobitatta rakkaten wa "jiyuu" nanodato (Wenn ich meine Flügel ausbreite und losfliege, ist der Punkt an dem ich falle, die "Freiheit".) subarashiki kazoku wo mochi subarashiki nakama wo motta (Ich habe eine wundervolle Familie, ich habe wundervolle Freunde.) saikou no hibi datta umare kawattara mata aou ... (Es waren die schönsten Tage, wenn ich wiedergeboren werde, werden wir uns wiedertreffen.)* Er sah auf und Kai direkt in die Augen. Erst jetzt begriff Ruki seine eigenen Worte. Der zweite Sinn hinter ihnen, war ihm komplett entfallen. "Es tut mir so Leid.", hauchte er leise und eine einsame Träne ran über seine Wange. "Entschuldige mich bitte." Und damit war er aus dem Saal gerauscht. Leise schniefend lehnte er an einer Wand und versuchte sich zu beruhigen. Er war ein verdammter Idiot. Er war doch so ein...arg...egoistisches Arschloch. Er hasste sich selbst und Kai hatte ja nicht einmal gewusst was passiert war. Nein, das wusste wieder nur Uruha, weil Uruha ihn gefunden hatte, weil Uruha ihn beinahe grün und blau geschlagen hätte. Fast hätte er sich einmal Reita gegenüber verplappert, aber das war es auch schon. Keiner kannte die traurige Seite an Miseinen. Ruki rutsche an der Wand hinab. Hier hatte er ja wohl seine Ruhe. Wer kam schon hier her? Um die Uhrzeit. Die meisten Gäste hatten doch schon auf ihrem Zimmer die Toilette besucht und wenn sie mussten würden sie sicher auch wieder genau da hin gehen. Dieses Lied, dieses verdammte Lied. Er würde doch mit Kai sprechen müssen es aus der Setlist zu nehmen. Zumindest heute. Er hatte ja schon so mit sich zu kämpfen, wenn er es sang. Aber heute würde es wohl schlimm werden. Außerdem hatte er eh ein Lied, das er heute singen wollte. Traurig lächelte er und wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel. Total unnütz, denn sofort kamen neue. Scheiß Schwäche. "tsuyogatte bakari ja hontou no kao wasurechau kara, tama ni chikara wo nuite dare ka ni tayoru koto mo daiji desu", zitierte er sich selbst, flüsterte die Worte ganz leise. "Ich habe wundervolle Freunde..." Ja die hatte er und wenn er sich ihnen etwas öffnen würde, dann würde er es wohl auch schaffen, doch es viel ihm so verdammt schwer, obwohl er normal kein Mensch war, der zögerte Gefühle zu offenbaren. Erschrocken zuckte Ruki zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte und jetzt begann er auch seine Umgebung zu realisieren. Er brauchte gar nicht aufblicken um zu sehen wer da vor - oder neben? - ihm stand. Kyos unverwechselbarer Duft, denn genau das war es für Ruki, verriet ihn. Er schniefte leise und versuchte die Tränen zu verstecken. Ausgerechnet Kyo sollte ihn nicht so sehen. Er hatte doch gesagt er würde nicht mehr wegen ihm weinen. Gut, es war nicht wegen ihm, aber Kyo sollte ihn überhaupt nicht weinen sehen. Niemals. Und doch. Er musste aufsehen. Ungläubig weiteten sich seine Augen, als er Kyos Hand an seiner Wange spürte und augenblicklich begann seine Haut zu kribbeln. Wie er ihn doch hasste, seinen verräterischen Körper. Er verriet doch immer die Gefühle, die Ruki nicht haben wollte, die er einfach vergessen wollte. "Entschuldigung, dass ich dich stören muss, aber ich habe das Gefühl, dass wir unbedingt mal miteinander reden sollten." Kyos Stimme verursachte eine Gänsehaut auf seinem Körper. Hatte er sich geirrt oder hatte sie weicher als sonst geklungen? Nein, das musste Einbildung gewesen sein, auch wenn Kyo ihn hin und wieder nicht zu hassen schien, auch wenn Kaoru es ihm versichert hatte, so würde der Blonde es doch nie wirklich durchblicken lassen. Wie paralysiert nickte Ruki und sah Kyo fragend in die Augen. Diese Augen die ihn immer wieder faszinierten. Er schluckte trocken. Verdammter Kyo, was machte er es ihm auch so schwer? Was musste er auch in allen Dingen, die er tat so anziehend auf Ruki wirken? 2004-10-03, 3 Tag, 9Uhr in Tokyo, Kyo Sein Schlaf war wirklich unruhig und genießen schien er ihn auch nicht. Dass sein Traum auch nicht gerade der beste war, war wohl offensichtlich, schließlich konnte man das seinen Bewegungen und Gesichtszügen entnehmen. Gott hasste er es von seiner Vergangenheit zu träumen, aber wie sollte er das denn verhindern - er war nun mal kein Gott, also musste er damit leben. Pech gehabt würde er doch einfach mal behaupten. Auch wenn er nicht so gut schlief, schlief der Sänger ziemlich lange, so auch Heute. Murrend drehte er sich auf die Seite, bevor er blinzeln musste. Frustriert und mal wieder ganz toll gelaunt, öffnete der Vocal seine Augen und rieb sich kurz über diese, sie schmerzten ziemlich und das konnte er überhaupt nicht ab. Alles was er jetzt noch wollte war ein Traumlosen Schlaf, aber den schien er ja nicht zu bekommen. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, erhob sich dann müde - und vor allem erschöpft - und machte sich auf den Weg ins Bad, wo er erst einmal duschen ging, damit ihn keiner so sehen konnte, das wollte er ja mal gar nicht. Vor allem dufte Ruki das nicht sehen, schließlich war er nur wegen ihm so K.O. Nach einigen Minuten war er mit allem fertig und machte sich auf den Weg nach unten um etwas zu essen, auch wenn er eigentlich keinen Hunger hatte, aber er musste etwas essen, sonst würde er heute Abend einfach zusammenbrechen und das wollte er ganz und gar nicht... Unten angekommen ließ er sich an einem freien Tisch sinken und wartete erst einmal auf irgendjemanden aus seiner Band, währenddessen bettete er seinen Kopf auf seinen verschränkten Armen und holte eine Runde seines wohl verdienten Schlafes nach. "Oh hey Kyo! Schon wach?", meinte Kaoru lächelnd und ließ sich neben ihm sinken, nahm sich die Karte zur Hand, die ihnen bereit gestellt wurde und suchte sich etwas aus, bevor er sich wieder Kyo widmete. Müde blinzelte dieser seinen Leader an und zog eine Augenbraue nach oben. „Morgen Kao.”, nuschelte Kyo leise, während er sich über seine Augen rieb und versuchte den Schlaf aus den Augen zu bekommen. "Du hast nicht gut geschlafen, richtig?", fragte der Leader seufzend, bevor er der Kellnerin sagte, was er haben wollte. „Hmm… nein, habe ich wirklich nicht, aber ist schon okay. Ich bin wach genug für die Proben, also kein Grund zur Besorgnis.”, meinte der Blonde, der sich dann auch schnell etwas bestellte, als die Kellnerin gerade da war. Kaoru seufzte leise auf, als er die Worte Kyos wahrnahm. "Ich hoffe, dass du deinen Worten gerecht wirst, schließlich ist deine Stimme das wichtigste 'Instrument'.", meinte der Leader und pattete Kyos Schulter leicht, was diesen nur seufzen ließ. „Ja mit mir ist alles bestens. Kein Grund zur Sorge. Meiner Stimme geht es gut und sie kann es kaum erwarten wieder zu singen. Also bitte mach dir keine Sorgen.” Kyo wandte den Blick von der Kellnerin, die sich verbeugt hatte und dann wieder gegangen war, ab und schenkte seinem Leader wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Und du… Wie hast du in der ersten Nacht geschlafen??”, fragte der Vocal und fuhr sich kurz durch sein Haar. Dass Kai und Ruki auch schon hier waren interessierte den Blonden überhaupt nicht. Warum auch?? "Ich habe geschlafen wie ein Bandleader das immer tut. Kennst mich doch.", grinste der Größere den Anderen an, bevor er sich leicht zu Kyo beugte, um ihn genauer zu betrachten. "Hat Shinya dich denn wenigstens noch gefunden? Oder hast du unsere arme Band-Mami abblitzen lassen?", fragte Kaoru dann aber vorsichtig nach. Ja Kaoru wusste ganz genau wie man von seinen Problemen auf andere zu sprechen kam. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, als Kaoru ihn dann wegen Shinya fragte und ließ seinen Kopf leicht sinken. „Ja er hat mich gefunden. War ja auch nicht allzu schwer, war ja auf meinem Zimmer. Und na ja ich wollte eben nicht reden, also konnte er auch direkt wieder gehen... Ihr wisst doch alle, dass ich mit niemanden rede. Wieso kommt dann immer wieder einer von euch?? Ich komme schon zu euch da braucht ihr euch wirklich keinen Kopf darum machen…, ihr wisst doch wie sehr ich so was leiden kann.”, sprach der Sänger ernst und blickte seinen Leader auch so an... Er hatte echt keinen Bedarf davon Gebrauch zu nehmen. Das waren seine Probleme und Punkt!! Das hatte wirklich Keinen was anzugehen! "Da hast du wohl Recht, aber du kennst ja Shinya. Er lässt nichts unversucht", meinte Kaoru leicht lachend, machte dann aber Platz für ihr Frühstück, welches die junge Kellnerin ihnen brachte. Bei den Worten von Kaoru musste Kyo schließlich schmunzeln, stimmte das doch voll und ganz. Shinya war eben neugierig und hatte schon immer versucht die Probleme von Anderen zu lösen, so auch seine. Und einmal hatte Kyo es sogar zugelassen, aber nur weil Shinya da ziemlich mit drin hing. Wieso musste er auch was mit seinem Bruder anfangen?? Da hatte er sich wirklich selber ins Bein geschossen - okay er sollte wirklich nicht mehr daran denken, schließlich gehörte das absolut nicht hier hin. Vor allem nicht jetzt! "Du hast gestern Abend echt was verpasst. Nachdem Uruha wieder gekommen ist, haben Aoi, Kai und Ruki mit den Losen so ein komisches Spiel gespielt. Ich glaub so‘n Pärchenlosenspiel. Sehr merkwürdig, aber scheinbar auch sehr amüsant. Ich habe nicht wirklich aufgepasst, habe mich mit Uruha und Shinya unterhalten. Aber als ich dann rauf wollte habe ich die Dinger natürlich wieder eingesammelt und die Pärchen lagen noch da. Meiner lag neben Reita. Ja mal so gar nicht mein Typ.", lachte der Leader leise, unterbrach damit sich selbst und Kyo in seinen Gedanken, worüber dieser wirklich froh war, doch das würde er nie zu geben. Aufmerksam lauschte Kyo also den Worten seines Leaders und musste schmunzeln. „Dieser Typ mit dem Stoff um der Nase...ja~ der passt wirklich nicht zu dir. Das sind echt Kinder... Das ist doch echt Kindergarten... wer glaubt schon an so einen Mist... Wer kommt überhaupt auf so einen Mist?? Na ja wer hat auch schon erwartet das Gazette erwachsen sind - ich auf jeden Fall nicht.”, gab der Sänger seine Meinung dazu Preis und tippte sich mit seinem Finger gegen die Stirn, um das noch etwas zu veranschaulichen. Mit wem die Kinder ihn zusammen gesteckt hatten, wollte er gar nicht wissen, darum fragte er auch gar nicht erst nach und hoffte das Kaoru es ihm nicht sagen würde, der Blonde hatte da nämlich ein ganz ungutes Gefühl. Kaoru lachte leise und musterte ihn amüsiert. "Wie recht du hast. Ich meine, die haben keine Ahnung, was wirklich auf sie zukommt. Das wird kein Zuckerschlecken.", meinte der Leader und strich sich durch sein Haar, bevor er einen Bissen seines Essens nahm. Kyo nickte nur leicht bei seiner Aussage und ließ seinen Blick auf den Tisch gleiten. Verdammt er hatte einfach keinen Hunger, wenn Kaoru jetzt einen Aufstand machte, hatte er den Salat - na tolle Wurst. "Sie haben natürlich noch mehr Pärchen gezogen. Bis auf Shinya hatten sie alle irgendjemanden. Das passendste war Dai mit Toshi. Die haben bestimmt ab und zu mal was am laufen", kicherte Kaoru amüsiert, wie ein kleines aufgeregtes Kind, bevor er dann aber verstummte und sich seinem Essen widmete. „Kaoru ich w-...” "Das kuriose fand ich immer noch die Zusammenstellung mit dir und Ruki. Ihr passt gar nicht zusammen… und doch denke ich, das Ruki es sehr schwer mit nimmt, dass du ihn so fertig machst. Na ja... Egal war ja nur ein dämliches Spiel, dass sie von ihren Fans ab geguckt haben.", unterbrach der Leader Kyo und ließ ihn genau das hören was er nicht hatte hören wollen. Wieso? Augenblicklich zog sich alles ihn ihm zusammen und ihm wurde von einem Moment auf den Anderen ganz schlecht. Sofort sprang der Sänger auf und warf seinem Leader einem kurzen entschuldigenden Blick zu, bevor er auch schon aus dem Hotelrestaurant flüchtete und sich auf der nächstbesten Toilette übergab - Scheiße! Wieso machte ihn das so verdammt fertig?? Nur weil er wirklich für ihn Gefühle hatte, sie aber nicht zulassen wollte?? Und weil Ruki für ihn Gefühle hatte??? Weil sie zusammen wirklich glücklich sein könnten??? – Nein! Mit ihm konnte keiner glücklich sein, wie konnte man sich überhaupt in jemanden wie ihn verlieben?? Er verstand das wirklich nicht, absolut nicht. Wieso konnte der Blonde nicht einfach über seinen Schatten springen und es einfach versuchen?? Ach ja genau - er wurde einfach schon zu oft verarscht, ist zu oft auf die Nase geflogen und das wollte er einfach nicht noch einmal erleben... Ja das war der Grund - oder auch nicht.... Ach woher sollte er auch wissen woher seine Macken kamen, oder sein Pech??? Nach einigen Minuten des Nachdenkens und vor allem übergeben, machte sich der Sänger auf den Rückweg und ließ sich dann wieder auf seinem Platz sinken. „Frag bloß nicht!”, unterbrach Kyo seinen Leader direkt, hatte er doch absolut keine Lust auf die Fragen, die er dann beantworten musste. Nein darauf konnte er heute wirklich verzichten! Kaoru schwieg und Kyo war ihm wirklich dankbar dafür, dass er nicht nachfragte, sondern einfach nur schwieg und sein Frühstück zu sich nahm. "Du Kyo? Wenn es dir wirklich scheiße geht ja? Dann sag mir bitte Bescheid." Als Kaoru dann damit doch das Wort ergriff, wollte Kyo ihn schon unterbrechen, doch stattdessen seufzte er leise resigniert auf und fuhr sich durch sein Haar. "Keine Sorge Kao, wenn es mir scheiße geht, sag ich schon Bescheid.", gab der Kleinere von sich und ließ dabei kurz seinen Blick durch den Raum gleiten, wobei sein Blick dann bei Ruki hängen blieb, der gerade auf Kai zuging und diesem ein paar Noten in die Hand drückte. Was für ein beschissener Zeitpunkt. Damit wird er seinen Leader nur unnötig beschäftigen und von seiner eigentlichen Arbeit ablenken. Da sprach wohl die Unerfahrenheit heraus und der Leichtsinn, den er immer wieder bei Ruki bemerkte. Kaoru erhob sich, drehte sich zu Kyo, legte seine Hand auf seine Schulter und drückte sie leicht. "Iss was. Bitte. Wir haben Heute und Morgen einen anstrengenden Tag. Du brauchst die Kraft." Erst Kaoru holte ihn mit seinen Worten in die Realität zurück und nun bemerkte auch er erst einmal was er schon wieder angestellt hatte, denn eigentlich wollte er keinen Gedanken mehr an den kleinen Sänger verschwenden und doch tat er es mal wieder, tat es immer noch. Total paralysiert griff er nach einem Stück Brot und knabberte an diesem. "Okay Papi.", gab er nur leise von sich, konnte seine Augen nicht von dem anderem Sänger lassen, der auf einmal begann leise zu singen, doch er verstand jedes Wort laut und deutlich und dabei riss ihm jedes verdammte Wort seine Eingeweide hinaus. Warum tat ihm der Jüngere das an? Merkte er überhaupt was er mit ihm anstellte? Wohl kaum, sonst würde er nicht so rücksichtslos zu ihm sein. Er rammte ihm förmlich ein Messer gnadenlos in sein Herz, ohne zu zögern, ohne jegliches Wissen, ohne einmal an seine Gefühle zu denken. Begriff Ruki überhaupt, dass es ihn so wahnsinnig fertig machte, ihm unter die Augen zu treten? Merkte er, dass es ihn schmerzte ihn singen zu hören? Er war total in seiner Welt gefangen. Eine Welt in der nur er und Ruki existierten und so löste sich diese Welt in Luft auf, als Ruki auf einmal aus seinem Blickwinkel und aus dem Raum verschwand. „Kyo?? Was ist los mit dir??”, fragte Kao, bekam jedoch keine Antwort, da sein Gegenüber diese Worte doch einfach nicht bemerkte. „Kyo! Ver-..“ Noch bevor Kaoru diese Worte ganz aussprechen konnte, war Kyo aufgesprungen und war aus dem Raum gerannt. Kyo lehnte sich im Gang gegen die Wand und atmete tief durch, bevor er dort hin ging, wo er den Anderen Vocal vermutete. - Auf dem Männerklo - Leise öffnete Kyo die Tür und schlich sich in das öffentliche Klo des Hotels, ließ die Tür so leise wie möglich ins Schloss fallen und schob sich den Weg entlang, als auch schon ein leises Schluchzen an sein Ohr drang und kurz darauf die Worte, die ihn hart schlucken ließen. Warum musste er auch unbedingt so ein Lied singen? Eines das ihn selbst zweifeln ließ. Seine Taten kamen ihm so dumm vor. Langsam schob er sich weiter die Wand entlang und sah um die Ecke, wo er ihn dann endlich an der Wand lehnen sah – weinend. Leise ging er auf ihn zu, sah Ruki eine Weile stumm an, bevor er langsam seine Hand auf seine Schulter legte und sie leicht drückte. Kyo spürte deutlich wie Ruki zusammen zuckte, doch es störte ihn nicht. Kurz überlegte er, doch bevor er seine Hand heben konnte, hatte er sie auch schon wieder sinken lassen. "Entschuldigung, dass ich dich stören muss, aber ich habe das Gefühl, dass wir unbedingt mal miteinander reden sollten.", sagte Kyo leise, strich ihm noch die Tränen weg, bevor er langsam versuchte Ruki in die Augen zu sehen. Es viel ihm verdammt schwer den Augenkontakt zuhalten, den er gerade mit dem Anderen aufgebaut hatte. Er musste seine Mauer aufrecht halten... Er musste stark bleiben, durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Er durfte einfach nicht gegen sein Verlangen verlieren. Kyo nahm all die Reaktionen des fremden Körpers auf, obwohl er das ganz und gar nicht wollte. Er wollte nicht spüren, wie er immer wieder genauso reagierte, wie er es nicht wollte. Das leichte Nicken nahm er jedoch nur schwach wahr, so dauerte es auch eine Weile bis er überhaupt anfing zu sprechen. Seine Gedanken kreisten, schwirrten unsortiert in seinem Kopf umher und so konnte er einfach keinen klaren Gedanken fassen. Augenblicklich ließ er von dem Körper des Jüngeren ab und wandte ihm den Rücken zu, fuhr sich über sein Gesicht und drehte sich dann wieder zu Ruki um. "Pass auf, kleiner Möchtegern Sänger, wenn du nicht langsam damit aufhörst endlich diese scheiß Deprischeiße sein zu lassen, dreh ich dir den Hals um. Ich kann das nicht ab, wenn jemand in meiner unmittelbaren Nähe so eine Show abzieht, kapiert. Deine Deprispielchen kannst du zu Hause abziehen, aber nicht hier, wo Jederzeit irgendwelche Leute aufkreuzen können. Kannst du den Scheiß nicht mal etwas professioneller machen, anstatt dich selbst vor deinen eigenen Leuten zu blamieren.", kam es von dem Vocal, bevor er Ruki noch einmal ansah und sich dann abwandte. Natürlich hatte er gesehen, wie sich Rukis Augen geschockt geweitet hatten und sich sein Gesicht vor Wut verzerrte, doch das war ihm egal. Er konnte das einfach nicht mehr zulassen. "Ich habe keinen Bock darauf, wenn du mir auf der Bühne die Show stiehlst, also reiß dich mal zusammen, du Heulsuse.", kam es noch von dem Blonden, bevor er das WC auch schon wieder verließ, um das Hotel ganz zu verlassen, schließlich hatte er keinen Bock und keine Nerven für den Kleinen. Er wusste nicht mal warum er ihm nachgegangen war. Vielleicht war anfangs noch etwas Mitleid und Sorge dabei, oder wie auch immer. Er brauchte jetzt eine Kippe. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, hatte er schon eine Kippe zwischen den Lippen und hatte sie sich angezündet. Keine Sekunde später saß er auf der Bank direkt neben dem Eingang des Hotels und hing seinen Gedanken nach. Kyo fuhr sich seufzend durch sein Haar, bevor er wieder einen Zug seiner Zigarette nahm. Warum er Ruki immer und immer wieder so böse Worte an den Kopf warf? Die Frage konnte er sich selbst in 1000 Varianten beantworten. Er wollte sich selbst schützen. Sein kaputtes Leben vor noch mehr Scherben schützen, doch immer wieder sank er zurück in die schwarzen Tiefen seines Lebens, die ihn so stark beeinflussten, dass er psychisch total kaputt war. Er konnte einfach nicht mehr mit dieser Bürde leben und doch musste er diese Welt mit seinem Leben beglücken. Und dann kam dieser Möchtegern Rockstar und machte seinen Schutzwall zu einem kleinen Häufchen Elend. "Fuck!", fluchte der Blonde leise, stampfte dabei mit seinem Fuß auf den Boden und erhob sich dann, schnippte den Stummel weg und ging wieder ins Hotel, um direkt rauf in sein Zimmer zu gehen, wo hoffentlich niemand auf ihn wartete, außer seinem Laptop. Seufzend hatte sich der Sängers Dir en Greys auf sein Bett fallen lassen und starrte an die Decke, bis er sich dazu durchringen konnte nach seinem Notebook zu greifen und dieses anzumachen, um wenige Sekunden später seine Finger über die Tasten gleiten zulassen. //Du tust das richtige Kyo. Lass dich nicht von dem Möchtegern Vocal um den Finger wickeln.. Das hast du nicht nötig.//, sprach er sich selbst Mut zu und atmete dann tief durch. ein wenig später Kyo fuhr sich immer wieder nachdenklich durch sein Haar, ließ sich anschließend einfach nach hinten fallen und schlug mit seiner geballten Faust auf die Matratze ein, gefolgt von einem "Fuck!". Er konnte das einfach nicht. Irgendetwas machte er immer wieder falsch. Warum landete er immer wieder in diesem Loch? Er verstand das einfach nicht. Warum hasste ihn sein Leben so? Genervt stellte er sein Notebook weg, speicherte zuvor alles ab und ließ es herunterfahren, bevor er sich ins Bad begab, um sich dort einen Ladung kaltes Wasser ins Gesicht zu hauen. Nach kurzem überlegen jedoch entschloss er erst einmal seine Nikotinsucht zu befriedigen, wobei er erneut in seinen dunklen Gedanken versank. Er merkte gar nicht, wie sich seine freie Hand in seine Brust krallte, erst als er langsam wieder zu sich kam, fiel ihm der leichte Schmerz auf, den seine Fingernägel verursacht hatten. Erneut glitt ein frustriertes 'Fuck!' über seine Lippen. Warum musste er auch ständig an diesen abgebrochenen Meter denken. Leise knurrend, warf er sich eine Stoffjacke über und ging aus dem Zimmer, blieb aber vor dem von Ruki stehen. Was er da nun tat, begriff er selbst nicht, aber irgendwas drängte ihn dazu. Er konnte es nicht beschreiben, doch er musste den Worten, die leise durch die Tür drangen lauschen und so lehnte er sich sachte gegen sie und lauschte dem Gespräch von Kai und Ruki. "Warum muss ich mich ausgerechnet in dieses Arschloch verlieben?", drang Rukis Stimme durch seinen Kopf, bevor erst einmal Stille herrschte. Diese Aussage war für Kyo nichts Neues seitdem er ihm diesen Vortrag am Vortag gehalten hatte. "Verliebt in Kyo?... Ach Ruki, Kyo ist so ein Mensch… so was überfordert ihn. Weißt du, Kyo lag gestern in seinem Bett und hat geweint... Er war verzweifelt… Ich habe es gespürt und ich denke, dass er nicht damit klarkommt. Oder ihn hält irgendetwas zurück deine Gefühle zu erwidern... Und ich denke auch, dass er dich nicht hasst. Ich denke nur, dass er einfach ein Sturkopf ist, genauso wie du, nur dass er auch sehr misstrauisch ist. Vertrauen ist schwierig... Für ihn vielleicht.", drang nun auch Kais Stimme an sein Ohr und ließ ihn hart schlucken. Er hatte ihn weinen sehen? Er hatte doch geschlafen. //Fuck… Was für ein Idiot.//, dachte er, doch größtenteils hatte Kai recht. Er hatte Angst. Große Angst wieder verletzt zu werden. "Sag so etwas nicht, er hat es mir gerade doch erst wieder gezeigt. Selbst wenn er mich nicht hasst, ich geh ihm auf den Nerv... Warum muss ich mich überhaupt verlieben? Und dann in Kyo? Reicht das mit Mizuki nicht schon?" Kurz stockte Kyo. Wer zum Teufel war Mizuki? Er hatte doch gewusst, dass er ihm nicht vertrauen durfte und nun hatte er seine Bestätigung. Nicht nur er, nein auch noch jemand anderes belastete den Sänger und das wurmte ihn, wenn wollte er der einzige Mensch in Rukis Leben sein, der ihm wirklich alles bedeutete, doch dies war scheinbar nicht der Fall und somit war für ihn die Sache gegessen, abgehakt und sein Herz schmerzte. "Lass uns etwas versprechen.", drang Rukis Stimme nach langem wieder an sein Ohr, war er mit sich selbst doch viel zu weit abgedriftet. "Und das wäre?" "Lass uns besser werden als Dir en Grey. Vielleicht nicht Heute. Vielleicht auch nicht Morgen, oder nächstes Jahr, aber eines Tages können wir an sie denken und uns sagen. 'Sie waren ebenbürtige Konkurrenten, ein Anstoß, aber sie haben nichts mehr mit uns gemeinsam.' Lass uns nicht vom Weg abweichen, wir selbst bleiben, immer Spaß haben, wie viel Stress wir auch haben mögen. Ich möchte nicht, dass wir irgendwann solche Griesgräme sind wie die da." Kyo musste sich ein Lachen verkneifen. Echt niedlich wie Ruki versuchte der Realität zu entkommen. Er hatte doch keine Ahnung was ihn noch erwarten würde. Seufzend stieß er sich von der Tür ab und verließ den Flur des Hotels und ging wieder einmal in das Restaurant des Hotels, um noch etwas zu essen, da er doch Hunger bekommen hatte. Ein gewisses Lächeln lag immer noch auf seinen Lippen, bevor er endlich seinen Kopf schüttelte. //Wenigstens geht er endlich seinen eigenen Weg. Wenigstens das hat dieser naive Schwachkopf begriffen.// dachte der Blonde sich, schüttelte erneut den Kopf und schob sich etwas Brot in den Mund. Kyo saß eine Weile einfach nur schweigend da und steckte sich ein Stück Brot nach dem Anderen in den Mund und verfolgte seine wirren Gedankengänge, als er auf einmal aus diesen gerissen wurde. „Guten Morgen Kyo“, flötete Shinya gut gelaunt, während er sich gegenüber von ihm sinken ließ. Irritiert blickte der Blonde auf und musterte Shinya leicht. "Morgen.", murmelte er leise, steckte sich das letzte Stück Brot in den Mund. "Seit wann bist du denn so spät dran? Sonst bist du doch immer einer der ersten, mit Kao zusammen.", meinte er Schulter zuckend, lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück und betrachtete die sehr faszinierende Decke. „Ich hab zu gut geschlafen.“, antwortete Shinya auf seine Frage und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. Eine Bedienung kam sofort heran und Shinya bestellte sich Unmenge zu futtern, dass sie verblüfft die Augenbrauen hob, angesichts des schmalen jungen Mannes, doch natürlich kommentarlos abzog. Kyo interessierte das nicht wirklich, kam er von seinen Gedanken doch einfach nicht mehr los, da machte die Anwesenheit von Shinya die ganze Situation auch nicht besser. Sich langsam zusammenraufend, lehnte er sich ein wenig über den Tisch und sah den Jüngsten aus ihrer Band an. "Ich sollte das Lieben aufgeben. Ein für alle Mal. Es bricht mir immer wieder das Herz und das verkrafte ich nicht länger.", hauchte er leise in seine Richtung und sah ihn aus trüben Augen an, hoffte das Shinya verstand. Shinya verschluckte sich fast an seinem ersten Orangensaft, setzte das Glas schnell wieder ab und wandte sich Kyo mit großen besorgten Augen zu. „Aber Kyo…“, setzte Shinya langsam an, als die Bedienung sie unterbrach und aufdeckte. „...Liebe ist eben… schwierig“, sprach er schließlich weiter, so leise, das Kyo es kaum verstand. „Aber sie…“ er brach ab. Shinya räusperte sich, nahm einen Schluck heißen Kaffees und legte sich ein paar Worte zu Recht. „Liebe hat viel zu viele schöne Seiten, als dass man sie aufgeben sollte.“, meinte er schließlich und lächelte Kyo zaghaft an. Kyo lehnte sich wieder in dem Stuhl zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Dann verrate mir doch warum ich immer wieder verletzt werde. Wo ist da bitte etwas Schönes? Ich fühle mich nur hintergangen und missbraucht. Ich lasse mir sämtliche Dinge vorwerfe, die ich nie verbrochen habe und dann…" Er brach ab, schüttelte leicht den Kopf und nahm einen Schluck seines Wassers, bevor er nach seiner Schachtel Kippen griff. "Du weißt doch ganz genau wie es war. Warum muss ich es dir erst erklären? Ich kann das nicht länger. Ich werde selbst schon verletzt, wenn ich mit demjenigen nicht zusammen bin.", erneut schüttelte er den Kopf und erhob sich. "Ich muss was frische Luft schnappen. Iss du in Ruhe. Ich brauch jetzt etwas Zeit, sonst könnt ihr mich den restlichen Tag in die Tonne kloppen. Und lass dir was einfallen, was wir in der Freizeit machen, damit wir nichts mit Gazette zusammen machen müssen. Irgendwas wichtiges.", meinte er, wandte sich dann, ohne auf eine Antwort Shinyas zu warten, ab und verließ das Restaurant. Schnurstracks lief er an Kaoru vorbei, der gerade die Treppe runter kam und offenbar auch in den Speisesaal wollte, ohne auch nur ein Laut von sich zu geben, schob er sich eine Kippe zwischen die Lippen, die er sich aus der Packung geangelt hatte und begann diese zu rauchen. Seufzend wollte er sich auf der Bank vor dem Hotel sinken lassen, als er bemerkte wer da saß. "Oh...", gab er nur leise von sich, bevor er sich auch schon wieder von Uruha abwandte, doch dieser schien kein Problem damit zu haben. "Schon gut, du kannst ruhig her kommen. Ich werde dich weder auffressen noch ausquetschen, sofern es dich nicht stört, neben einer fremden Person zu sitzen, dürfte es also keine Probleme geben.", erklärte dieser und schenkte ihm einen freundlichen Blick, woraufhin Kyo nur leicht nickte und sich neben ihn sinken ließ. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, bevor er wieder an dem Glimmstängel zog und den beißenden Rauch inhalierte. "Du kennst Ruki von euch doch am besten nicht wahr?", fragte der Blonde zögerlich nach einer Weile des Schweigens und blickte kurz auf die Uhr, bevor er wieder an dem Giftstoff zog und Uruha ansah, der leicht fragend nickte. "Weißt du wer Mizuki ist?", fragte er gerade heraus. Er musste wissen wer oder was diese Person war. Welche Bedeutung hatte sie für den Sänger und… konnte diese Person eine eventuelle Beziehung zu Ruki beeinflussen? Er musste es unbedingt wissen, egal ob ihn Uruha fragen würde, woher er diesen Namen kannte, geschweige denn warum ihn das überhaupt interessierte. Er musste einfach, es führte kein Weg dran vorbei. Er kam einfach mit diesen unklaren Gedanken nicht klar. Sie erdrückten ihn, nahmen ihm die Luft zum atmen. "Woher kennst du diesen Namen?", hauchte Uruha mit vor Schock aufgerissenen Augen. Augenblicklich wurde Kyo klar, das Mizuki nicht irgendwer war, sie musste eine tiefere Bedeutung haben, da war er sich sicher. Dieser Gedanke schmerzte unendlich und dennoch schwieg er, lieber beobachtete er die Mimik des Anderen, die sich schlagartig geändert hatte. "Bitte sei ehrlich Kyo. Mizuki ist ein sehr...sehr heikles Thema. Etwas, dass Ruki nie in den Mund nimmt. Also verstehe ich nicht, woher du es weißt." Er sah ihn flehend an. "Ah ist das so?", fragte der Blonde und zog an dem Glimmstängel schnippte ihn dann aber weg und drehte sich wieder zu dem Gitarristen. "Ich hab zufällig gehört, wie er diesen Namen gesagt hat, als er mit Kai über sein Gefühlschaos gesprochen hatte. Er hat ihn nur beiläufig erwähnt. 'Warum muss ich mich überhaupt verlieben? Und dann in Kyo? Reicht das mit Mizuki nicht schon?' - ja genau das hatte er gesagt.", meinte der Vocal und zuckte leicht mit den Schultern, obwohl diese Geste gar nicht zu seinen momentan Gefühlsregungen passte. "Ich weiß mich geht es nichts an, aber… -", er brach ab, wandte sein Augenmerk von dem Jüngeren ab und sah kurz Richtung Himmel. "Ich weiß, dass ich ihn mit meinem Verhalten verletze, aber so bin ich nun mal. Na ja egal...vergiss es einfach.", meinte Kyo dann und erhob sich, wollte Uruha alleine lassen, doch irgendwie überwog der Drang nach diesem Wissen. "Warte.", meinte Uruha leise und sah ihn an. "Ich werde dir erzählen wer sie ist, da ich glaube, dass es vielleicht eurer Beziehung, wie auch immer sie aussehen mag, helfen könnte. Dass du Rukis Beharren besser verstehst. Vielleicht." Er nickte auf die Bank, genau dahin wo Kyo eben gesessen hatte, um ihn zu bedeuten, dass er sich wieder setzten sollte. Was Kyo auch tat. Uruha nahm sein Handy raus und durchsuchte eine Weile den Bilderspeicher, bis er es Kyo hinhielt. Man sah auf dem Bild ihn, ein wirklich hübsches Mädchen und Ruki. Alle drei strahlten sie um die Wette und Ruki hatte zärtlich einen Arm um das Mädchen geschlungen, dass sich an ihn lehnte. "Das ist Mizuki.", begann er leise und schluckte. Kyo betrachtete das Bild der Drei. "Sie war Rukis, wie hat er es immer genannt?", kurz dachte er nach ehe er traurig lächelte. "Ach ja, erste und einzige wahre Liebe." Zittrig atmete Uruha durch, während Kyo glaubte das sein Herz in tausend Teile zersprang. Dieser stechende Schmerz durchbohrte seine Brust und es kotze ihn gerade mehr als an ihn darauf überhaupt angesprochen zu haben. Er wusste es doch, er hätte es lieber nicht erfahren sollen. "Die beiden waren ungefähr ein Jahr zusammen. Ruki hat es aber geheim gehalten, da er nicht wollte, dass die Anderen Angst bekämen Mizuki könnte seine Karriere beeinflussen oder dergleichen. Obgleich sie es wohl getan hätte. Wäre alles so gekommen wie geplant wäre Ruki vor einem Monat ausgestiegen und hätte angefangen zu studieren." Er fuhr sich durch die Haare. "Die beiden wollten sogar heiraten und alles. Aber...einen Tag vor der Hochzeit starb Mizuki. Ganz plötzlich. Du kannst dir sicher vorstellen, in was für ein Loch Ruki das geworfen hat?" Uruha sah zu Kyo und ballte die Hände zu Fäusten. "Ich weiß nicht ob du dich noch an das Lied heute Morgen erinnerst? Miseinen? Nach Mizukis Tod hatte Ruki versucht sich das Leben zu nehmen, er war sich sicher nie wieder glücklich zu werden. Die letzten Zeilen von Miseinen sind sozusagen sein Endgültiger, musikalischer Selbstmord, da er es nicht geschafft hat. Zum Glück. Ich hab ihn gerade noch so aufhalten können." Uruha schüttelte den Kopf. "Reila...das neue Lied, ist quasi der Abschied von Mizuki." Tief atmete er durch und schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken. "Vielleicht verstehst du ja jetzt, was Ruki an seiner Liebe zu dir genau fertig macht? Es sind nicht deine Worte. Auch nicht unbedingt deine Abweisung. Sondern eher dein Zweifel an seinen Gefühlen. Ruki ist ein Mensch, der sehr leidenschaftlich liebt, und einer, der mit so etwas nie Späße treibt. Wenn er liebt, dann liebt er die Person bis in den Tod und darüber hinaus. Darum versteht er es selbst nicht, wie er jetzt schon wieder einen Menschen lieben kann. Da es ihn verletzt, dass er jetzt, wo er doch gerade erst sein Glück verloren hat, schon wieder eine Liebe in den Sand verläuft...Es kommt ihm vor wie ein Fluch, dass er nicht glücklich lieben darf. Und für einen Menschen wie Ruki, der sich so an Gefühle klammert, ist das noch schlimmer als für jeden anderen von uns." Das konnte nicht sein. Das konnte er nicht glauben, das durfte er nicht glauben. Sollte das wirklich die Wahrheit, um diese geheimnisvolle Person sein. Sie hatte Ruki zerstören wollen, seinen Traum, oder war es nicht sein Traum? Kannte er Ruki so wenig? Wusste er überhaupt wer Ruki war? Er kannte nicht mal seinen richtigen Namen… gut Ruki kannte seinen jetzt auch nicht, aber… Was geschah hier überhaupt? Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf und hob seine Hand. "Das reicht. Mehr will ich nicht hören.", gab er leise von sich, angelte leicht zitternd nach einer Kippe und zündete sie sich an. Seine ganze Welt stand Kopf, sein ganzer Glaube. Hatte er wirklich sein ganzes Vertrauen verloren, dass er keinerlei Vertrauen in Ruki stecken konnte? So schien es wohl und so blieb es. Was sollte er denn machen? "Tut mir leid, aber das was Ruki durchgemacht hat… es ist sicher nicht leicht für ihn, aber... glaub mir ich kann Ruki da nicht helfen.", sagte er matt und erhob sich dann erneut, wollte einfach nur noch weg, wollte schreien, wollte seiner Wut, seinen Bedenken freien Lauf lassen, doch er konnte nicht und so musste er mal wieder alles in sich hinein fressen. "Fuck!", fluchte er leise und fuhr sich fahrig durch sein Haar… was sollte er denn jetzt machen? Er wusste gar nicht wie er damit umgehen sollte, vor allem nicht, wenn er Ruki jeden Augenblick über den Weg laufen könnte. Frustriert zog er an dem Glimmstängel, drückte ihn dann aber Augenblicklich auf den Boden wieder aus und wollte zurück in das Hotel, wollte Shinya zur Rate ziehen, war er doch derjenige der ihn am besten verstand. "Itaii,..." Kyo erschrak als ein Poltern, direkt neben ihm, an sein Ohr drang und dann das leise wimmern. Augenblicklich zog sich alles in ihm zusammen, als er realisierte, dass es niemand Anderes als Ruki war. Kurz bis er sich hart auf seine Lippe, bevor er sich doch dazu durchdrang ihm die Hand zu geben, um ihm aufzuhelfen. Ruki nahm diese auch zögerlich an. "Hast du dir weh getan? Pass das nächste Mal auf, wo du deine Füße hinsetzt, das kann böse Folgen haben.", sagte er recht kühl, half ihm aber trotz allem. "Ich kann mich auch nur bemühen, aber danke, alles ok.", gab Ruki leise von sich, als dieser wieder auf seinen Füßen stand und atmete tief durch. Er wusste nicht wieso, aber immer wieder suchte er die Nähe des Anderen und es machte ihn regelrecht irre, dass ihn immer wieder diese Gefühle übermannten, wenn er ihn sah, oder hörte. Er konnte das nicht, egal was ihm Uruha erzählt hatte. Egal ob Ruki ihn wirklich liebte - ihn allein. Doch anderseits... Er schüttelte seinen Kopf und wandte sich von dem anderen Vocal ab, wollte noch ein letztes Mal für den heutigen Morgen in das Hotelrestaurant gehen, doch Ruki hinderte ihn daran, seine Worte, die er gehört hatte hinderten ihn einfach daran von dem Anderen Abstand zu nehmen. Seufzend drehte er sich zu dem Vocal um und sah ihn an. "Tut mir Leid wegen vorhin. Ich weiß, dass ich nicht gerade nett zu dir bin… also… ehm na ja ich hoffe du nimmst mir das nicht all zu krumm.", meinte Kyo leicht lächelnd, wobei ihm das Lächeln kläglich misslang. Nun gut so war er nun einmal. Verwirrt blinzelte Ruki ihn an, doch dann wurde das Blinzeln zu einem kleinen Lächeln, welches sich zögerlich auf seinen Lippen ausbreitete. "Schon ok. Ich weiß, dass nicht alle wie ich durch die Gegend hüpfen können und nur gute Laune haben. Du wolltest nur mein Bestes. Dafür kann ich dir kaum Vorwürfe machen, oder?" Kyo seufzte leise, kratzte sich am Hinterkopf und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Wohl wahr. Ich geh halt anders mit den Dingen um als du.", meinte Kyo und schüttelte erneut den Kopf, über seine eigene Dummheit, als ihm dann aber ein Verband um Ruki's Hand auffiel. Seufzend griff er, ohne nachzudenken, nach der Hand des Jüngeren, zog ihn somit näher an sich ran, unbeabsichtigt, und betrachtete die Hand, schüttelte erneut den Kopf und sah Ruki an. Das Ruki dabei zusammen zuckte, hatte er zwar mitbekommen, ging aber nicht darauf ein. "Das musste doch nicht sein. Kannst du nicht mir das nächste Mal eine rein hauen, das tut dir wenigstens nicht so weh.", meinte er und ließ die Hand wieder los, jedoch konnte er den Augenkontakt mit Ruki nicht mehr lösen. Was war das bitte? Was war mit ihm los? Hatte ihm diese Geschichte mit dieser Mizuki nun vollends den Kopf verdreht. Er war doch verrückt, was tat er nur?? Er machte doch alles nur noch schlimmer, als es eh schon war. Er war doch so ein Idiot! Verlegen zuckten Rukis Mundwinkel. "Besser nicht. Das wäre eine Schande um dein schönes Gesicht." Ruki blinzelte. Ok, er hatte jetzt nicht schön gesagt? Verlegen biss er sich auf die Unterlippe. Sicher hatte Ruki das nicht mit Absicht gesagt, dennoch ließen Kyo die Worte aufknurren. "Sag so was nicht.", brummelte er leise vor sich hin und wich langsam aber sicher einen Schritt von ihm und schüttelte leicht seinen Kopf. "Entschuldige.", nuschelte Ruki leise, doch diese Worte konnten auch nichts mehr daran ändern,dass das für Kyo hier zu Ende war. "Außerdem könnte ich das gar nicht.", wisperte Ruki leise, ohne den Blick zu lösen. "Wir sollten die Unterhaltung hier und jetzt beenden.", gab Kyo von sich, beendete jedoch seinen Satz in Gedanken. //Sonst endet das in einer riesigen Katastrophe.// So gesagt so getan. "Wir sehen uns ja dann gleich und passe auf wo du hin trittst.", meinte Kyo noch, bevor er sich schnellen Schrittes in das Restaurant bewegte und sich vor Shinya sinken ließ, der immer noch am Essen war. "Ich halt das nicht aus. Mein Kopf platzt gleich und mein verkorkstes Herz scheint zu zerspringen... Mann was soll ich denn tun?", fragte er den Drummer und fasste ihn an seinem Shirt, zog ihn zu sich und sah ihm in die Augen. Diesem glitt sein Löffel aus der Hand, welcher klirrend zu Boden ging und dort einfach liegen blieb. "Ich will nicht schon wieder dort landen! Ich will nicht noch einmal diesen Schmerz spüren. Es tut doch so weh.", jammerte er schon fast kläglich und ließ sich zurückfallen. Er war ein Wrack… ein nervlich total aufgelöstes und fertiges Wrack. „Kyo?“, brachte Shinya nur hervor, beugte sich vor und zog den Kleineren in eine Umarmung. „Komm mit!“ ______________________________________________________ Kapitel 4: Part 1; Ein Tag mit Leader-sama, Kaoru ------------------------------------------------- 2004-10-03, 3 Tag, Morgens, in irgendeinem verwahrlosten Hotel in Tokyo, Kaoru Nun saß er hier – alleine. Kyo hatte ihn ja verlassen. Super. Was war überhaupt mit ihrem Sänger los? Er verstand das überhaupt nicht. Müde fuhr er sich mit seiner Hand über seinen total verspannten Nacken und ließ seinen Kopf auf dem Tisch sinken. Wieso hatte er auch so verdammt viel arbeiten müssen und dann auch noch einpennen müssen? Hätte er sich nicht erst in sein weiches Bett retten können, dann hätte er jetzt nicht solche tierischen Schmerzen im Nacken. „Shinyaa~a...“, brachte er verbittert über seine Lippen, hätte er diesen doch jetzt liebend gerne hinter sich, um seine langen Finger auf seinem Rücken zu spüren, die seine richtig miese Verspannung lösen würden, aber nein dem war ja nicht so. Er könnte heulen. Diesen Abend würde er sich einfach ins Bett legen und schlafen und das Arbeiten auf den nächsten Tag verschieben. Wieso war er auch so verdammt Pflichtbewusst? Sich seufzend durch seine Haare fahrend, erhob er sich wieder und sah zu den beiden Gazette-membern. Okay vielleicht sollte er sich einfach zu diesen gesellen und die Sache mit Kyo vergessen – eine gute Idee. Er würde eh nicht mit ihm reden. Vielleicht sollte er Shinya einfach fragen, obwohl – er ließ es lieber, sonst würde Kyo sonst was mit ihm anstellen… daran wollte er nicht denken. Schaudernd schüttelte er seinen Kopf und trat auf die beiden Musiker zu. Mit einem kleinen aber ehrlichen Lächeln auf den Lippen, legte er dem Leadgitarristen Gazettes eine Hand auf die Schulter. „Morgen ihr zwei.” "Oh, guten Morgen Kaoru.", lächelte Uruha ihn an und nickte leicht. "Guten Morgen.", sagte nun auch Kai lächelnd. "Na? Hast du die Nacht mit unserem Sänger gut überstanden? Hat er nicht irgendwelche Knuddelambitionen oder dergleichen bekommen?", kicherte der hellbrünette Leadgitarrist. Grinsend wackelte Uruha mit dem Kopf, bevor er sich einen Kaffee und einen Obstsalat bei der Kellnerin bestellte, die gerade zu ihrem Tisch gekommen war. Kaoru sah die anderen Beiden an und schüttelte dann leicht seinen Kopf. Wie kam Uruha bloß auf so was. Er hatte ja schon geahnt, dass die Jüngeren irgendwelche Macken hatten, aber das alle davon wussten - naja okay. Lächelnd nahm Kaoru die Hand von der Schulter des Anderen und erhob dann seine Stimme. „Naja überlebt habe ich das natürlich, sonst würde ich hier ja nicht stehen. Aber euer Sänger ist wirklich zutraulich und hat mir einiges erzählt, wobei ich mir den Gedanken nicht verkneifen kann, dass ich denke, dass das mit Kyo mehr zu sagen hat als Ruki bis jetzt zugeben will... Okay mal abgesehen von Kyo der auch ganz schön merkwürdig ist und unser Sänger ist alles andere als zutraulich, offen oder sonst dergleichen. Wenn ihr da was erfahren wollt beißt ihr auf Granit, also lasst es einfach. Ich habe es auch schon aufgegeben.”, erklärte der Leader sachlich und verdrängte seinen Stress und seine Sorgen professionell. Er war eben schon geübt was so was anging. Leicht lächelte der jüngere Gitarrist zu Kaoru hoch. "Keine Sorge, ich hänge an meinen Zähnen. An mir wird die Laune eures Vocals sicher nicht scheitern." Leise seufzte Uruha und schüttelte den Kopf und ließ sich auf einen Stuhl neben Kai sinken. "Ja, da ist eine Menge mehr fürchte ich. Und ich vermute, dass das während dieser Tour nicht geklärt werden wird. Nicht mit den beiden Sturköpfen. Wir können nur warten, bis die Tour vorbei ist und hoffen, dass sie sich wieder ein bekommen, wenn sie einander nicht mehr sehen." Traurig lächelnd fuhr Uruha sich durch die Haare, während Kai bestätigend nickte und ihm somit recht gab. "Ja, oder sie fallen mal Beide mächtig auf die Schnauze. Vielleicht klappt das ja.", meinte Uruha kurz Schulter zuckend und trank einen Schluck Kaffee. Nachdenklich wickelte sich Uruha eine Haarsträhne um den Finger. "Ehm, ach ja wegen Kyo." Kai sah Kaoru etwas enttäuscht an. "Ihr hättet mich wenigstens warnen können, dass er es nicht mag, aufgeweckt zu werden..." Kaoru zuckte leicht mit seinem Schultern, bevor er sich den Beiden gegenüber sinken ließ. "Hmm - tut mir Leid Kai, das habe ich vergessen zu erwähnen, aber das nächste Mal weißt du ja Bescheid.", grinste er breit und strich sich durch sein Haar, bevor er den Blick von Kai bemerkte und sah wie dieser begann zu schmollen. Leicht verwundert sah er ihn an. "Okay, das nächste Mal warnst du mich aber besser.", forderte dieser dann und ließ Kaoru leicht nicken. "Hmm… Da gibt es tatsächlich noch etwas. Kommt niemals auf die Idee ihn irgendwann mal süß zu nennen!", warnte er die Beiden vor und lachte dann amüsiert auf. "Ich denke als süß werde ich ihn sowieso nie bezeichnen, aber vielen Dank für die Warnung.", entfuhr es Kai grinsend, was Kaoru zum Lachen brachte. Das sagten sie alle, aber irgendwann passierte es dennoch. Nun gut, er hatte ihn ja vor gewarnt. Nun hatte er auch das geklärt und konnte sich wieder dem bekannten Problem ihrer Vocals widmen. Eigentlich hatte er gar keine Lust darauf, aber vielleicht war es ja nötig. "Hmm, ich denke wir lassen die Beide einfach in Ruhe. Sie werden wohl selbst wissen was für sie gut ist und was nicht. Wir können uns nicht darauf konzentrieren, wir haben eine Tour zu meistern, also wird das hinten angestellt." Kaoru wiegte seinen Kopf leicht in den Händen, beobachtete wie Uruha schmunzelnd zwischen ihnen hin und her blickte. "Wisst ihr was? Ich glaube unter anderen Umständen hätte es mit uns geklappt.", meinte Uruha nachdenklich und lächelte traurig, bevor dieser auch endlich seinen Salat bekam und gemächlich begann zu essen. Ein kurzen Blick auf die Uhr werfend, stellte Kaoru fest, dass sie noch zwei Stunden bis zu ihrem Treffen hatten – Zeit genug. Nachdenklich schwieg er erst einmal eine Weile, ließ Uruha essen und Kai seinen Kaffee trinken. "Hmm ich will deine Gedanken jetzt nicht fortführen Uruha, aber ich selbst glaube, dass es dann auch große Differenzen geben würde.", meinte Kaoru dann aber und fuhr sich seufzend durch sein Haar. Er war nicht der Ansicht, dass sie irgendwann mal eine bessere Tour haben könnten, da es einfach zu vorhersehbar war. Er wusste ganz genau, dass Kyo immer Ärger machen würde und so änderte er seine Meinung auch nicht. "Ich bin trotzdem gespannt wie die Tour verlaufen wird.", meinte er dann leise nachdenklich und bat die Kellnerin um einen Kaffee. Uruha brummte. "Sei nicht immer so pessimistisch, Kaoru. Gerade du als Leader solltest etwas optimistischer sein, sonst wird deine Band das auch nicht werden." Kaoru zog eine Augenbraue hoch, schüttelte leicht seinen Kopf, doch das liebe Lächeln Uruhas ließ ihn leicht verwundert drein blicken, das passte irgendwie absolut nicht zusammen. „Pessimistisch?? Vielleicht aus deiner Sicht aber nicht aus meiner. Ich kenne meine Pappenheimer und kann das genau einschätzen. Eine Couplingtour mit Kyo als Sänger ist noch nie gut gegangen. Also vergiss deinen Gedanken direkt.”, brachte Kaoru hervor, zog dann aber seine Augenbraue nur dümmlich weiter nach oben, als ihm der Gitarrist durch seine Haare wuschelte. Kopfschüttelnd richtete er seine Haare wieder und musterte die Beiden. Leise seufzte Uruha. "Ich kann mir vorstellen, dass das nicht gut geht, aber das meinte ich nicht. Die Einstellung Kaoru, die ist die Falsche.", versuchte er es zu erklären. "Ohne euch Vorwürfe zu machen, es ist ja ganz natürlich, dass ihr so denkt. Aber ihr seid mit dem Gedanken an die Tour gegangen, dass wir Anfänger sind. Nobodys, die euch quasi nur benutzten, also erwartet ihr auch nicht viel von der Tour. Kyo hin oder Kyo her. Eine Band besteht nicht nur aus einem Mann." „Wow warte mal, du hast mich gerade nicht richtig verstanden. Es geht nicht darum, dass ihr Anfänger seid! Auch wenn ihr schon berühmt wärt, wäre das nicht gut gegangen. Einige und damit ist hauptsächlich Kyo gemeint, können andere Bands einfach nicht ab, weil sie seinen Idealen nicht entsprechen, da könnt ihr noch so berühmt sein, Kyo wird immer etwas gegen euch haben. Und das ist nicht nur auf Kyo bezogen, ich habe auch viel auszusetzen doch ich bringe das noch lange nicht so herüber wie er. Ich hoffe du hast mich jetzt verstanden.” Irgendwie war ihm das gerade alles andere als Recht, aber er wollte nicht, dass er irgendwas Falsches über ihn dachte. Er mochte Couplingtouren nicht und da war er definitiv nicht der einzige in der Band. Leise brummte Uruha und zuckte leicht mit den Schultern. "Na dann ist ja gut.", seufzend fuhr sich Uruha durch die Haare, bevor er aufblickte und gelangweilt ein paar Angestellten zuhörte, die sich über einen zerbrochenen Spiegel im Bad unterhielten, er schnappte irgendwas von Blut auf. Da waren wohl ein paar bekloppte aneinander geraten, schlussfolgerte er schmunzelnd, ehe sich sein Gesichtsausdruck deutlich veränderte. "Die haben doch nicht...?", meinte er fassungslos und wurde bleich wie ein Leichentuch. "Ich hoffe nicht?", brachte Kai hervor, bevor er sich auch schon erhob. "Ich gehe lieber nach schauen.." „Hmm.. Na ja ich weiß ja nicht..”, murmelte der Leader leise und legte seine Stirn in Falten, um nachzudenken, was erdenklich schwer fiel, immerhin war es gerade mal 10Uhr und er hatte kaum geschlafen. Ja das waren tolle Voraussetzungen für einen Tag voller Arbeit und Stress. Leicht nickte er, als der Drummer meinte mal nachsehen zu müssen, er selber zuckte nur leicht mit den Schultern, kannte er doch die Brutalität seines Vocals zu genüge und konnte sich gut denken, dass dieser den Spiegel zerschlagen hatte. Also worüber sollte er sich Sorgen machen?? Um die Hand seines Sängers?? Nun ja da war er selber Schuld und brauchen tat er diese nicht wirklich, also. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, beobachtete er, wie Uruha seinen Leader bittend ansah. "Schaust du? Ich mache mir echt sorgen, nicht unbedingt weil Kyo etwas gemacht haben könnte einfach wegen Ruki und..." Er biss sich auf die Unterlippe und schenkte Kai einen bedeutungsvollen Blick. "Wartet nicht auf mich~", sagte Kai noch leise, ehe er einfach ging. „Okay.. Wir sehen uns dann im Meetingraum, oder so.”, meinte Kaoru und sah dem Drummer kurz nach, bevor er seinen Blick wieder Uruha schenkte, was ihn zum Nachdenken brachte. Dieser schob gerade seinen Salat bei Seite und legte traurig seinen Kopf auf den Tisch. "Hat er dir gestern irgendetwas erzählt? Ruki meine ich...", fragend und auch ein wenig flehend sah er Kaoru an. Leicht lächelte dieser ihn an, bevor er fragend seine Stirn in Falten legte und nachdachte. „Na ja er hat mir erzählt, dass es ihn fertig macht, dass Kyo so abweisend zu ihm ist und denkt, dass er ihn hasst. Ich habe ihm gesagt dass das nicht so ist. Kyo geht anders mit den Menschen um, die er hasst und vor allem würde er sich selbst nicht fertig machen, wenn er Ruki hassen würde... Wenn du mich fragst ist da viel mehr im Busch. Kyo scheint irgendwas zu bedrücken und das macht mir langsam richtig Sorgen, zumal keiner an ihn ran kommt. Das hat noch nie jemand geschafft. Shinya hatte nur leicht an der Oberfläche kratzen können und weiß mehr, aber das war es auch schon.”, meinte der Leader besorgt, machte er sich doch immer noch Sorgen wegen dem Verhalten ihres Sängers. Er verstand das einfach nicht, er konnte sich da absolut keinen Reim drauf machen. "Ano...Kaoru? Kann ich dich um einen Gefallen bitten?" Er schielte durch sein Pony hindurch zu dem Älteren hoch. "Ich weiß nicht wie viel oder ob du überhaupt etwas ausrichten kannst, aber kannst du vielleicht versuchen Kyo etwas zurück zu nehmen? Natürlich müssen wir auch mit Ruki reden, aber ich befürchte, wenn das so weiter geht wie im Moment, ist unser Sänger am Ende der Tour reif für die Psychiatrie...Ruki sieht zwar nicht so aus, und er behauptet auch etwas völlig anderes, aber er nimmt sich Kyos Worte sehr zu Herzen." Uruha biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite. "Nicht nur weil es Kyo ist... manchmal reicht schon, dass einer von uns etwas auszusetzen hat und Ruki versinkt in Selbstvorwürfen. Ich möchte nicht, dass er kaputt geht." „Ich soll ihm das sagen?? Nein das kannst du vergessen, ich laufe doch nicht ins offene Messer! Du solltest deinem Sänger lieber sagen, dass er bei Kyo hinter den Zeilen lesen und nicht alles so auf die Goldwaage legen muss, so wie er das macht. Kyo spricht in Rätseln, darum versteht ihn auch keiner. Du musst bei ihm immer anders an die Sache ran gehen.”, erklärte der Gitarrist und schüttelte leicht seinen Kopf. Ruki war so unerfahren und Naiv... Da war es nur logisch, dass er sich ständig fertig machte und nicht mehr geradeaus sehen konnte. Das alles war Humbug. Ruki sollte sich vernünftig mit Kyo auseinander setzen, oder lernen mit seiner Art zurechtzukommen. Er selber hatte das schnell hin bekommen, immerhin war Kyo früher noch nicht ganz so verkorkst wie heute, dennoch konnte man das hin bekommen wenn man wollte… und er glaubte schon, dass Ruki das wollte. „Du kannst nichts an Kyos Art verändern, das haben wir schon oft versucht und sind doppelt so oft dran gescheitert.”, meinte er matt und blickte ihn entschuldigend an. Was sollte er denn machen? Kyo ließ sich einfach nichts sagen, da konnte er machen was er wollte. Schwach nickte Uruha und fuhr sich durch die Haare. "Ich habe es befürchtet.", murmelte er leise. "Also sitzen wir in einer Sackgasse. Mahhhhh~ ich will nicht...", jammerte er. Etwas verwundert musterte der Leader den Anderen und seufzte leise. „Tut mir echt leid, aber da kann wirklich keiner was dran ändern außer Ruki selbst.”, brachte der Braunhaarige hervor, was sollte er auch anderes sagen. Er wollte ihm keine Versprechungen machen, die er eh nicht halten konnte. Das tat er eben einfach nicht. Als Uruha dann aufstand und sich entschuldigte, schüttelte er nur den Kopf und musterte ihn genau. „Schon okay...nicht schlimm.”, meinte Kaoru nur, bevor der Brünette ihn auch schon die nächste Frage stellte. "Wie spät ist es eigentlich?" „Umm...-” Ein kurzer Blick auf seine Uhr. „... 11uhr.. Also wir haben noch eine Stunde.”, sagte der Leader dann und sah sich kurz um, doch er konnte keinen weiteren seiner Leute entdecken - wo blieben die den?? Wieder fiel sein Blick auf Uruha, welcher seufzend einen Spiegel hervor zog und sich seine Haare richtete. Leicht verwundert musterte er ihn, musste dann aber unweigerlich kichern – zu niedlich. Nachdenklich nickte Uruha und steckte die Hände in die Hosentaschen. "‘Ne Stunde...mhm..." Er kaute sich auf der Unterlippe herum, bevor er seine Hand aus seiner Hosentasche nahm und die Tasche seiner Weste durchsuchte. "Ich geh einen rauchen, kommst du mit?", erkundigte er sich und sah fragend zu Kaoru runter, während er sich schon mal einen Giftstängel aus der Verpackung holte. Leicht nickte der Leader und sah sich erneut um, na hoffentlich würden die Anderen bald ihren Arsch hierher bewegen, sonst würde er ziemlich ungemütlich werden, immerhin hasste er es wie die Pest, wenn jemand zu spät kam und das wusste seine Band ganz genau! Seufzend erhob er sich, bevor er dem Anderen folgte. „Kann ich eine von dir haben?? Meine liegen oben.”, lächelte Kaoru lieb. Es gab eben nichts Besseres als Morgens eine zu rauchen, um den ganzen Stress kurzweilig zu vergessen. Uruha schmunzelte leicht, bevor er ihm auch schon seine Kippen vor die Nase hielt und Kaoru sich diese zwischen seine Lippen steckte. Kaum hatte er das getan, hatte ihm Uruha diese auch schon angezündet. Dankend sah er ihn an, bevor er sich an die Wand lehnte und genüsslich an der Zigarette zog - das tat wirklich gut. "Sag mal..." Er sah Kaoru an. "Kann ich dich mal etwas fragen?" Kaoru sah auf. „Frag ruhig.”, meinte er nur lächelnd, hatte er doch nichts dagegen, wenn ihn Uruha irgendwas fragte. Wenn es ihm nicht passen würde, würde er einfach nicht antworten, eine ganz einfache und simple Angelegenheit. "Na ja..." Er drehte sich zu Kaoru. "Wie stehst du eigentlich zu Kyos Texten?", erkundigte er sich neugierig. "Versteh mich nicht falsch, du kannst natürlich nichts gegen sie haben, immerhin bist du mit ihm in einer Band und so... aber ich meine...persönlich finde ich einige Texte schon, ziemlich... krass.", murmelte er und sah nachdenklich in den Himmel, zog hin und wieder an seiner Zigarette. "Mag auch an mir liegen und Gazette ist nun wirklich anders als Dir en Grey, aber ich könnte das nicht." Leicht zuckte er mit den Schultern. "Vor allem nicht, wenn ich wüsste, dass die meisten Lieder so tief in der Seele sitzen. Mich zerreißt es ja jetzt bei Ruki schon manchmal." Diese Frage traf ihn wirklich mitten ins Gesicht. Erst mal musste er nachdenken. Der Andere hatte Recht, Kyos Texte waren nicht gerade harmlos und vor allem saßen sie tief, die Auswahl der Setlist fiel ihm manchmal wirklich schwer, aber dafür hatte Kyo auch unbedeutendere Texte geschrieben, auch wenn es wenige waren - sehr wenige! Seufzend fuhr sich der Leader durch sein Haar und sah den Anderen dann fest in die Augen. „Weißt du die Texte, die er schreibt und wie er sie singt, ist seine Methode schlimme Dinge zu verarbeiten und ich bin der letzte, der ihm so etwas verbieten würde. Zum anderen schreibt er die Texte und gibt sie mir erst ein Jahr später, weil er es zuerst so verarbeiten will und wenn das nicht geht, tut er es auf der Bühne... Aber Texte die noch heftiger sind lasse ich nicht zu. Entweder muss er sie umschreiben oder eben für sich alleine singen, irgendwo habe auch ich eine Grenze... Na ja.” Kurz machte er eine Pause. „Im Grunde finde ich seine Texte aber gut. Man kann viel rein interpretieren, aber der einzige der die Wahrheit kennt ist er. Weißt du es ist einfach schon immer so gewesen und irgendwann gewöhnt man sich daran, dass die Texte so eine tiefe Bedeutung haben. Kyo weiß schon was er tut, darum werden wir ihm nicht im Weg stehen.”, erklärte Kaoru leise, nachdenklich, war das alles doch wirklich etwas persönlich aber nun gut. So sehr wollte er auch nicht ins Detail gehen, also ließ er seine genaue persönliche Meinung zu den Texten des Sängers in seinem Inneren. Das ihn manche Texte selber belasteten, weil sie sich mit seinem Leben überschnitten, aber nun gut das war jetzt nicht das Thema. Nachdenklich nickte Uruha und stieß den Rauch aus. "Verstehe.", seufzte er. "Na ja...aus der Sicht hab ich es noch nicht ganz so stark betrachtet.", gestand er und sah in die Ferne. Kaoru schmunzelte leicht und schüttelte seinen Kopf. „Man sollte alles im Leben aus mehreren Perspektiven betrachten.”, gab der Leader von sich, bevor dieser seinen Blick ebenfalls in den Himmel schweifen ließ. Leise lachte Uruha und schüttelte den Kopf. "Was haben sich die Männer da oben nur gedacht, ausgerechnet uns gemeinsam auf Tour zu schicken?", schmunzelte er und schloss die Augen, killte am Boden seine Zigarette, steckte sich aber sofort wieder eine neue an. Die Worte ließen Kaoru nur aufseufzen. „Ganz einfach... Sie versprechen sich davon Erfolge und ein coupling zwischen unseren Labels... Zu mindestens hofft das einer von beiden, sonst wäre das hier überflüssig.”, gab er seine Vermutung preis und seufzte erneut leise, das war doch alles zum kotzen. Wenn er das hier alles ohne Grund machen würde, würde er sicher keinen Finger krümmen. Doch für ihn und seine Band hatte das alles eine Bedeutung. Sie mussten sich beweisen, dass sie immer noch besser waren als die neuen - nichts gegen Gazette. "Mhmmm~", leicht schmunzelte der Jüngere. "Na ja...wir werden sehen. Jetzt sitzen wir drin, also müssen wir auch das Beste daraus machen.", meinte er lächelnd und trat seine Zigarette aus. Kaoru schüttelte nur leicht seinen Kopf, bevor auch er seine Zigarette auf dem Boden ausdrückte. „Das stimmt wohl und das werde ich auch machen, immerhin bin ich kein Leader, der so schnell aufgibt.”, meinte er, verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. "Und jetzt hör auf dauernd so griesgrämig zu gucken und lächle mal, das kann sich ja keiner mehr antun.", lachte Uruha leise. "Auch wenn du vielleicht keinen Grund dazu hast, wenn du lachst, geht es dir automatisch besser, glaub mir." Kaoru lachte auf und schüttelte erneut seinen Kopf. „Ich bitte dich, es ist morgens und ich habe gerade wirklich keinen Grund zu lächeln. Wenn ich damit anfange halten die Anderen mich für verrückt, also lass lieber mal.”, meinte der Gitarrist und fuhr sich kurz durch sein Haar. Leise musste Uruha kichern. "Gut wenn du das sagst." Nachdenklich sah er auf die Uhr. "Noch immer 45 Minuten.", seufzte er. Grummelnd fuhr er sich durch die Haare. "Was müssen die auch alle noch schlafen." „Ja, ich meine… Es ist einfach nicht meine Art den Anderen ein Dauerlächeln zu schenken wie euer Leader. Ich bin eben ganz anders als Kai und vor allem ziemlich streng was Pünktlichkeit an geht... Na ja und noch ein paar mehr kleine Macken, aber das liegt bestimmt nicht an unser Band. Guck dir Shin, Dai oder Toshi an, die grinsen und lachen auch den lieben langen Tag. Das ist meine persönliche Einstellung. Auch wenn wir solche Songs raus bringen, diese PVs und das alles, sagt das noch lange nichts über die Bandmember aus, das sagt nur aus was wir mögen und was wir der Welt und unseren Fans vermitteln wollen.”, erklärte Kaoru, fuhr sich dann aber seufzend durch sein Haar, bevor er sich erhob und dem anderem Gitarristen direkt in die Augen sah. „Du vergleichst mich viel zu sehr mit meiner Band!” Nein das war keine Feststellung, das war eine Tatsache!! „Du solltest mich als Menschen sehen und nicht als Musiker, dann bekommst du auch wieder ein anderes Bild von mir. Na ja okay, genug gequasselt, ich sollte mich auf den Weg machen und schon mal alles vorbereiten, damit wir das alles gleich schnell durchgehen können.”, meinte Kaoru, winkte die Worte des Anderen einfach ab. Ihm war klar, dass es langweilig war, aber da konnte er nun mal nichts dran ändern - okay er hätte das Treffen auf später verlegen können aber nun gut. Jetzt war es eh zu spät, also auch egal. Seufzend wandte er sich ab und verschwand im Hotel, wo er sich kurz umsah. Ja bald würde das Chaos beginnen und er stand mitten drin - wie er sich freute. Verwirrt sah er dem Blonden etwas nach, der gerade an ihm vorbei lief und keinen Ton gesagt hatte - na ganz toll. Kyo war ja super drauf. Das war echt unschön. So konnte Kaoru schon an 10 Fingern abzählen, wie der heutige Tag ablaufen würde. Kyo würde kein Wort sagen und nur zicken, wenn er angesprochen werden würde. Er würde wie immer seine Sache machen und sich dann früh verpissen. Wahrscheinlich würde er die ganze Nacht wegbleiben, um sich wieder ein zubekommen... oder er wird die ganze Nacht wach liegen und schreiben... Na ja was wusste er schon. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und öffnete dann die Tür, um in den Meetingraum zu kommen. Dort angekommen sah er Kai und Aoi - na klasse. Okay das würde er schon irgendwie hin bekommen. "Morgen ihr Beiden.", meinte er freundlich und kam dann auf die Beiden zu. Kurz fiel sein Blick auf den anderen Gitarristen, bevor er sich wieder Kai zu wandte. "Können wir beide vielleicht gerade nochmal alles durch gehen, bevor die Anderen kommen und uns dazwischen funken.", sagte Kaoru in seinem typischem Leaderton und ließ sich neben dem Schwarzhaarigen sinken, hoffte er doch inständig dass dieser seinen Bandmember kurz außen vor lassen konnte und ihn machen ließ. "Ja sicher, klar doch." Kai lächelte Aoi entschuldigend an, bevor er sich wieder an Kaoru wandte. "Dann schnell, bevor die restlichen Leute kommen." Dieser hatte nur abgewunken und sich mit seinem Croissant ans Fenster verzogen. Kaoru lächelte den Gitarristen kurz dankbar an, bevor er seine Sachen auf den Tisch legte und Kai ernst ansah. "Also gut. Ich habe die ganze Nacht daran gesessen, die Tagesabläufe fertig zuschreiben. Nachher muss ich noch einige Telefonate führen, damit das mit dem Fotoshooting auch alles klappt. Dazu müssen wir uns noch überlegen wie wir das mit dem 'zusammen weggehen' machen sollen. Also bitte frag deine Band ob sie Ideen haben.", erklärte er kurz und zeigte Kai seine Pläne auf dem Laptop. Natürlich hatte er sich die Mühe noch nicht gemacht alles auszudrucken - wofür auch? Immerhin konnte Kai noch einiges ändern, wenn er wollte, schließlich konnte er es nicht einfach so bestimmen. Kai blickte Kaoru an, hörte ihm zu und nickte daraufhin. "Ich werde sie auf jeden Fall fragen. Aber ich denke niemand wird da Probleme haben..." Kai wandte sich an den Laptop und blickte auf den Bildschirm. Nachdenklich tippte er sich gegen die Lippen. "Das Fotoshooting wird gemischt gemacht...nicht? Wir müssen nur aufpassen wie wir wen aufteilen, damit die Anderen auch gut mitarbeiten. Wir schauen halt, wie es bis dahin geworden ist. Ansonsten frag ich wie gesagt meine Leute heute Abend mal." Äußerte sich Kai und sah wieder auf. Kaoru nickte leicht und schloss dann den Laptop auch schon. "Die genauere Planung wird eh erst am Tag zuvor, oder erst kurz zuvor, endgültig beschlossen." "Ja richtig.. Ja … ehm darauf sollten wir achten, wie es läuft.. da bin ich ganz deiner Meinung.. und wenn wird der Fotograph die besagten Personen zusammen tauschen, wobei ich sagen muss, dass Kyo bei solchen Dingen sehr professionell vorgeht und es vorzieht sich zurück zu halten.. Na ja du wirst es sicher live erleben.", meinte er und zuckte leicht mit den Schultern, bevor er sich zurück lehnte und seine Arme vor der Brust verschränkte. "Hmm...ich zweifle nicht an den Fähigkeiten aller hier. Nur manchmal muss man anders lenken, um den Weg richtig fahren zu können." Seufzend lehnte er sich nach vorne, griff nach seinem Kaffee und trank genüsslich einen Schluck. "Jetzt heißt es wohl warten.", meinte Kaoru, sah auf seine Armbanduhr und dann zum Staff, die mittlerweile auch schon den Raum betreten hatten, um sich mit den beiden Leadern kurz zu schließen.. "Aoi komm her~ du wolltest mir doch was erzählen!" Kurz sah der Angesprochene zu dem Drummer, lächelte dann aber und tapste zu diesem, setzte sich zu ihm. "Jetzt hast du Zeit, ja?", fragte er nochmal vorsichtshalber nach und sah von Kai zu Kaoru und wieder zurück. Dieser nickte nur. Lächelnd wandte er sich also an Kai, holte tief Luft und begann zu erzählen. "Meinst du, das hat was zu bedeuten? Ich glaub das liegt ja nur an dem Zettelspiel von gestern~", überlegte Aoi und sah seinen Leader fragend an. "Ist nicht wahr..?", fragte Kai nach. "Doch hab ich.", meinte er nochmal bestätigend und wurde ein wenig rot. "Also hast du auch von dir, mir und Uruha geträumt?" "Aoi..aber ich denke nicht, dass das was zu bedeuten hat. Du bist einfach nur mit dem Gedanken ins Bett gegangen und hast darüber geträumt...dir gefällt die Vorstellung was?" Kai wippte mit den Augenbrauen und lachte los. Aoi seufzte leise, gestikulierte ein wenig mit den Armen und seufzte auf. "Hai~... es war schon seltsam. Du hast uns beide herumkommandiert~...dabei tust du das auch jetzt schon.", lachte der Gitarrist und legte den Kopf schief, wurde auch wieder etwas rot. "Und wie habe ich euch herumkommandiert?", fragte er, bekam aber keine wirkliche Antwort. "Es ist doch eine schöne Vorstellung, oder willst du das etwa leugnen?", neckte er seinen Leader und wippte ebenso leicht mit den Augenbrauen. "Gib es zu, Kai. Du stehst doch total auf diese Vorstellung", lachte Aoi und zwinkerte dem Jüngeren zu. Kai wurde knallrot. "Bitte was?" Kai saß nun aufrecht auf seinem Stuhl und hielt den Kaffeebecher fest in seiner Hand, als könne er fallen, wenn er ihn nicht halten würde. "Aber nicht doch Aoi, soll das ein Angebot sein?" Kai hatte sich wieder gekriegt und lächelte nun so ganz unschuldig, als könnte er kein Wässerchen trüben. Kaoru saß schweigend neben den Beiden und lauschte den Worten. Oh Gott - dieses verdammte Spiel. Mit wem war er gleich nochmal zusammen gekommen?? Achjaa~ Reita. Alles klar?! Aber ansonsten ging es denen noch gut.... Aber Kyo und Ruki - WTF?! Das konnte doch jetzt wirklich nicht sein. War es etwa das warum es Ruki so fertig machte, dass Kyo ihn immer anging???! Scheiße nein daran wollte er nun wirklich nicht denken. Kyo und eine Beziehung???? - Niemals! Das ging doch von vorne rein nach hinten los. "Argh Gott!! Ihr treibt mir da Fantasien in den Kopf, die ich da gar nicht haben will. Bitte... Also Reita und Ich jaa.. Also ich weiß ja nicht, der ist doch viel zu jung für mich.", brachte Kaoru hervor und sah die beiden Gazettos entsetzt an. Das konnten die doch einfach nicht ernst meinen.. "Also... eh ja vergesst es.", brachte er dann verwirrt hinterher und wandte sich von den Beiden ab, er sollte echt aufhören darüber nachzudenken. Er sollte sich wirklich auf seine Arbeit konzentrieren. "Wie Reita und zu jung? Ach was, das Alter spielt da keine Rolle, das sind doch nur ein paar Jährchen!", meinte Kai und musste nun wirklich lachen. Der Gesichtsausdruck von Kaoru war unbezahlbar. Lachend lehnte sich Aoi leicht vor, hielt sich den Bauch. "Genau~ Was spielt denn da das Alter für eine Rolle? Je verrückter und unterschiedlicher ihr seid, desto besser", kicherte Aoi, konnte sich nicht zurückhalten. Kaoru sah zu den Beiden und zog zögerlich eine Augenbraue nach oben. "Ihr seid doch verrückt.. Sag Aoi was hast du den von mir und Reita geträumt? Wir haben uns sicher immer gezofft was?", fragte er und sah dann zu Kai. Das die Beiden über ihn lachten war echt nicht fair. "Hört auf zu lachen, das ist gemein von euch. Ich hab auch Gefühle, die ihr damit verletzt.", dropte er leicht, kränkten die Beiden ihn doch wirklich. So abwegig war das gar nicht und wenn er sich das Recht überlegte, konnte er sich auch gut was mit Reita vorstellen, aber ganz sicherlich keine Beziehung, er war einfach kein Beziehungsmensch, das ließ seine Arbeit auch nicht zu. "Tut mir echt leid, ehrlich." Kai lächelte Kaoru an und trank seinen Kaffee leer, ehe er den Pappbecher in den Müll warf und sich streckte. "Und du willst das wirklich wissen, ja?", fragte er Kaoru vorsichtshalber nochmal, doch dieser nickte und er begann zu erzählen. "Rei saß auf deinem Schoß~ du hast ihm im Nacken gekrault und er hat sich an dich gekuschelt und leise geschnurrt“. "Toll.. so lieb bin ich aber gar nicht und Reita sieht auch nicht wirklich so aus, als würde er schnurren können..", meinte er brummend und ließ seinen Blick zwischen den Beiden hin und her wandern, bevor er an Aois Schulter packte und ihn ansah. "Und das wars ja? Oder kam da noch mehr?", fragte er neugierig, woraufhin Kai begann zu lachen und sich die Tränen aus dem Augenwinkel wischte. Aoi blinzelte und sah Kaoru ins Gesicht. Aoi räusperte sich leise, kratzte sich verlegen an der Wange und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Ihr saht nicht unbedingt verweichlicht aus...eher Stolz..und glücklich~", seufzte er leise. "Ich mein~ ...Rei ist ein lieber Kerl. Und jeder kuschelt ab und zu gerne mal..du sicher auch, Kaoru-san", meinte Aoi schließlich vorsichtig und lächelte ihn an. Langsam zog dieser seine Augenbraue nach oben und schüttelte seinen Kopf. "Ehm.. jaa schon, aber so wie du es gerade beschrieben hast?.. ich weiß ja nicht.", meinte Kaoru und musste unweigerlich an gestern Abend denken, wo Ruki in seinen Armen gelegen hatte und sich bei ihm ausgeheult hatte. Leise seufzte er auf. Doch dann kam auch schon Kai und zog ihn aus seinen Gedanken. "Hey Kaoru? Stehst du auf Reita, obwohl du vorhin gemeint hast, dass er nicht dein Typ wäre?", fragte er nach "Blödsinn!", brachte der Leader hervor, wusste allerdings genau, dass er sich das sicherlich nicht nehmen würde. Er kannte sich gut genug, um zu wissen, dass er da nichts anbrennen lassen würde. "Vielleicht sollten wir das Thema doch belassen, langsam wird mir das echt noch unangenehm.", meinte er verlegen und kratzte sich leicht am Hinterkopf, bevor sein Blick auf die große Uhr an der Wand fiel. Kai nickte nur und Aoi schnaubte. Klar Kaoru hatte ihn ausgefragt und somit auf das Thema gebracht, er hätte sich echt zurücknehmen sollen. „Ich hätte da echt nicht weiter nachhaken sollen. Tut mir Leid... ich bin eben momentan etwas durcheinander.", gab er daher von sich und fuhr sich kurz durch sein Haar. Aoi war scheinbar alles andere als begeistert und Kai.. er verstand ihn wohl mehr oder minder. "Das tut der Stress, das kenne ich. Meine Band treibt mich oft in den Wahnsinn..", meinte er verstehend. Leicht schmunzelte Kaoru und fuhr sich über sein Gesicht. Super das hatte er echt toll hin bekommen. Erneut schüttelte er den Kopf und sah dann zu Kai auf. "Mich treiben sie nicht in den Wahnsinn, die sind der Wahnsinn in Person... Aber ich mache mir eher Sorgen um sie.. vor allem um Kyo. Ich weiß dass er gut auf sich selber aufpassen kann, aber..-" abrupt brach er ab, wollte er es den Beiden doch nicht erzählen, was er damals erlebt hatte. Nein das konnte er den Beiden einfach nicht aufbürden. Hatte er es selber noch nicht mal verarbeitet - okay er sollte wirklich an etwas anderes denken. "Gomen... vergesst das einfach.", brachte er dann hervor und lächelte Kai kurz an, bevor er sich an Aoi wandte und diesem ein sanftes Lächeln schenkte. Doch was brachte ihm das??? Nicht wirklich viel aber okay... vielleicht sollte er mit dem Gitarristen mal sprechen... - ja das wäre vielleicht eine Idee. "Ehm Aoi-kun??", fragte der Leader dann wieder in seinem typischen Leaderton. Als Aoi sich dann auch zu ihm umdrehte und nickte, lächelte er erneut. "Hai~?", schenkte er ihm also seine Aufmerksamkeit und sah den Älteren sogar relativ freundlich an. "Kann ich nachher vielleicht mal mit dir reden.. unter vier Augen?", fragte er dann und hoffte, dass Aoi zustimmen würde. Allerdings wusste er selber nicht so genau was er sich darunter eigentlich versprach, aber er hatte ja noch Zeit genug um sich was einfallen zu lassen. Lächelnd nahm er das 'Ja' des Gitarristen war und wandte sich dann seinen ankommenden Bandmembern zu. Wunderschön. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, erhob er sich und sah sich in der Runde um. //4...7..8....8! das fehlen zwei!// Stellte er in Gedanken fest und fuhr sich durch sein Haar, bevor er in die Hände klatschte. "So könnt ihr jetzt mal so freundlich sein und euch auf eure 4 Buchstaben setzen und eure Klappe halten?!", brachte Kaoru in seinem typischem Leaderton hervor und musterte alle Anwesenden kurz, bevor ihm auch auffiel wer hier fehlte - na große Klasse. "Da Kyo und Shinya es scheinbar nicht nötig haben hier aufzutauchen... fangen wir jetzt an!", brachte er hervor und warf Kai einen kurzen Blick zu. Er hatte da schon eine Vorahnung wieso ausgerechnet die Beiden gerade nicht da waren. Hatte er doch deutlich mitbekommen, wie fertig der Blonde gewesen war. Vielleicht musste er Shinya gar nicht mehr darum bitten, mit dem Anderen zu sprechen, vielleicht tat er das gerade in diesem Augenblick. Okay er sollte daran jetzt nicht denken, er hatte besseres zu tun. "Also, machen wir das alles hier kurz und knackig! Jeden Tag bekommt ihr einen Tagesplan, der eingehalten wird. Wir stehen unter Zeitdruck und müssen alles gut durchziehen, also könnt ihr euch darauf schon mal gefasst machen. Dazu sind um 13 Uhr die Proben angesetzt, wo wir gleich zusammen hinfahren werden. Die Proben sind natürlich in den jeweiligen Bands getrennt. Sie gehen bis 18 Uhr, dann habt ihr Freizeit.", erklärte Kaoru und ließ sich wieder sinken, nachdem er das Wort an Kai übergeben hatte. Seinen Jungs würde er später noch etwas sagen, sobald sie vollzählig waren. Zuerst sollte er da wirklich mal gucken was da los war. "Wann haben wir denn dann Zeit fürs Mittagessen, wenn wir gleich schon zur Probe losfahren wollen?", fragte Aoi was Kai nicken ließ. "Du hast noch genau..." Er sah auf seine Armbanduhr und dann wieder zu Aoi. "Eine halbe Stunde Zeit um hier noch was zu essen, dann müssen wir auch schon los." Zufrieden bekam er die Reaktionen der Anderen mit und musste über die Aktion von Ruki schmunzeln, aber nun gut... wenn er so war bitte. Doch als er seine beiden Bandmember betrachtete, zuckte seine Augenbraue schon gefährlich nach oben. Das konnte nun wirklich nicht angehen. Beide schienen Hundemüde zu sein und Daisukes Magen hörte er sogar bis hier hin. Konnten die nicht einmal vernünftig schlafen gehen, anstatt ihren Fantasien nachzugehen. Hatte er doch das Angebot von Daisuke mitbekommen und die Reaktion von Toshiya auch und wenn das wahr war, konnte die Beiden sich auf einen Denkzettel gefasst machen. Kurz seufzte er auf, bevor er sich zu Kai wandte und ihn ernst ansah. "Ich denke ich sollte kurz nach Kyo und Shinya sehen und dann werde ich entscheiden wie wir fortfahren. Ich denke mal du kannst mit deiner Band schon vorfahren, wir werden eh mit zwei Auto´s fahren. Der Bus ist dafür Verschwendung.", meinte Kaoru und erhob sich dann, bevor er Aoi noch einen Blick schenkte, schließlich wollte er ja noch mit ihm reden, das konnte er ja auch machen, während dieser aß. Aoi tapste in Kaorus Richtung, sah ihn leicht fragend an. "Du wolltest mit mir sprechen..?", begann er fragend und sah leicht verlegen auf seine Füße. Kurz sah der Leader auf, als Aoi auf ihn zu kam und lächelte diesen dann sanft an. "Ja.. aber wir können das gerne im Restaurant machen, dann kannst du auch noch etwas essen.", brachte er hervor, bevor er Toshiya auch schon seine Aufmerksamkeit schenkte, da er anfing zu lachen. Er fand das absolut nicht witzig. "Also Kao..." Toshiya zog einen Schmollmund. "Was denkst du denn schon wieder von mir? Ich habe geschlafen. Mal echt jetzt. Du hast das doch nicht etwa ernst genommen was ich da gesagt habe?" Fragend zog er eine Augenbraue hoch. Mit einem vielsagende Grinsen auf den Lippen, legte er seine Hand auf seine Schulter und drückte diese leicht. "Weißt du Toshi, bei dir bin ich da nie sicher, wie ernst du etwas meinst, außerdem traue ich dir so etwas schon zu.", grinste er schelmisch, wusste er doch ganz genau wozu Toshiya so fähig war. Daisuke schluckte sein Grinsen hinunter und setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf. Betont desinteressiert ging er an Kaoru und Toshiya vorbei, blieb dann wie zufällig kurz vor ihnen stehen und drehte den Kopf. "Ach Toshiya. Kao kannst du's doch erzählen, ich denke der versteht das. Und außerdem... war ich so schlecht?", fragte Daisuke pikiert und setzte einen vorwurfsvollen Blick auf. "Gestern Nacht hast du das aber noch anders gesehen, glaube ich. Deinem Gewimmer und Gebettel nach zu urteilen..." Er stopfte die Hände in die Hosentaschen und machte sich fröhlich pfeifend auf zum Frühstücksraum. "Du solltest wirklich nicht so schüchtern sein, ich werde euch schon nicht den Kopf abreißen. Ich werde euch nur zur Strafarbeiten verdonnern!! Ihr beide werden den Proberaum auf und nachher wieder abbauen und zwar alleine. Und ihr sorgt dafür, das alles dahin kommt wo es hingehört und jetzt ab. Holt eure Sachen oder esst noch was.", brachte Kaoru in seinen Typischen Manieren hervor und wandte sich von den Beiden dann ab. Sich das Grinsen verkneifend wandte er sich an Aoi. Als Daisuke und Toshiya außer Hörweite war, begann er zu lachen. Langsam bekam er sich wieder ein, bevor er sich wieder an Aoi wandte. "Also warum ich mit dir reden wollte.. Also das mit Reita. Ich wollte ihn wirklich nicht kränken und dich auch nicht. Tut mir echt leid. Eigentlich bin ich kein Mensch, der mit so etwas schlecht umgehen kann, aber irgendwie hatte mich das doch etwas überfordert. Ich hoffe du kannst mir verzeihen und Reita nichts davon erzählen.", sagte Kaoru und ließ sich dann mit Aoi an einem der Tische sinken. Sogleich wurden sie auch schon von der Kellnerin besucht. „Kaffee.", meinte Kaoru nur und sah Aoi dann fragend an, welcher sich ebenfalls sinken ließ und sich einen Tee und etwas zu Essen bestellte. "Ich glaube nicht, dass dir das einfach so herausgerutscht ist~", begann er schließlich langsam, überlegte immer noch. "Jetzt wo ich darüber nachgedacht habe, habe ich einfach das Gefühl, dass du uns alle, also the Gazette nicht ernst nimmst. Es hat nicht nur mit dem blöden Pärchenspiel zu tun..." Aoi hielt einen Moment inne, die Kellnerin brachte ihnen ihre gewünschten Sachen. Als diese schließlich wieder weg war, räusperte er sich leise. "Keine Sorge, ich werde Reita nichts sagen", murmelte er dann aber nur noch. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und sah Aoi dann doch leicht genervt an. Kaoru hatte schweigend da gesessen und in seinem Kaffee herum gerührt. Gut Aoi konnte über ihn denken was er wollte, aber das? Das war nun wirklich nicht die Wahrheit und das würde er dem Guten auch sagen. Er mochte es nicht, wenn man ihn in eine Schublade steckte. "Nein nein wenn ich euch nicht ernst nehmen würde, würde ich gar nicht erst mit dir reden. Ich bin Leader und kann mir solchen voreiligen Schlüsse nicht leisten, okay! Ich habe Respekt vor euch und eurem Können. Das wie ihr die Fans verzaubert und vor allem nehme ich euch ernst.. doch mein Respekt bleibt nur solange ihr uns auch respektiert. Ich weiß ganz genau das unsere beiden Bands nicht gerade wie die Faust aufs Auge passen, aber dennoch versuchen Kai und ich das Beste daraus zu machen. Ich hoffe nicht, dass du an meinen Leaderqualitäten zweifelst, denn ich weiß schon was ich mache und um ehrlich zu sein würde ich mir von einem Newcomer, wie ihr es seid, bestimmt nicht sagen lassen, dass ich ein schlechter Leader sei.", sagte Kaoru, war er durch die Worte des Gitarristen schnell auf 180 gekommen, was er noch so einigermaßen unterdrücken konnte. Aoi sollte wirklich aufpassen, wie er mit ihm sprach und vor allem was er ihm da an den Kopf warf, konnte er so was doch absolut nicht leiden. Aoi zuckte leicht mit den Schultern. "So ist es eben herübergekommen~... aber gut, belassen wir es einfach dabei. Ändern kann man es sowieso nicht mehr", meinte er relativ diplomatisch und biss in das zweite Croissant, dass er sich an diesem Tag gönnte. Aoi holte tief Luft, sah seinem Gegenüber fest in die Augen. "Ich weiß was du meinst, Kaoru. Ich zweifel weder an deinen Qualitäten, noch an denen deiner Band oder dem, was unsere Bands hier noch zusammen erreichen werden. Ich weiß, dass ihr und vor allem auch du mehr Erfahrung habt und ich möchte das auch gar nicht bestreiten. Um ehrlich zu sein warst du als Gitarrist sogar eine Art Idol für mich~...", gab Aoi leise zu, strich sich leicht über den Arm. Seufzend lehnte sich der Leader zurück und fuhr sich über sein Gesicht, bevor er versuchte wieder einigermaßen Fuß zu fassen. Gott, ihm machte das gerade mehr als fertig. Scheiße!! Er durfte sich davon einfach nichts anmerken lassen. Er war der Ältere, der mehr Erfahrung hatte, also musste er es auch so herüber bringen. Er sollte diese Diskussion wirklich beenden. "Dann ist doch alles okay. Ich habe ja nicht gesagt, dass du das tust, nicht... Aoi bitte... Du kannst so was doch nicht einfach so einwerfen..", brachte er hervor und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. Immerhin hatte er nicht alle Tage einen angehenden sehr guten Gitarristen vor sich sitzen, der ihn als Idol sah. "Aber um ehrlich zu sein...finde ich es auch ziemlich dreist von dir zu sagen, dass wir euch als 'Newcomer' nichts zu sagen haben. Genau deswegen bin ich der Meinung, dass du uns nicht ernst nimmst. Ich möchte dich nicht beleidigen. Versteh das bitte nicht falsch, aber du solltest mit 'Kritik', auch wenn sie von Jüngeren und Unerfahrenen kommt, klar kommen können.", rechtfertigte sich Aoi. Doch Kaoru schüttelte nur erneut seinen Kopf und lächelte Aoi dann wieder an. "Mit Kritik umgehen und an den Kopf geworfen zu bekommen, das man alles falsch machen würde, sind schon zwei verschieden paar Schuhe, ich hoffe das weißt du. Kritik nehme ich gerne an, solange sie begründet ist.. ich würde sie auch von dir annehmen, wenn sie begründet ist. Ich kann es einfach nur nicht leiden wenn mir einer kommt, der mir sagt, dass ich nichts könnte und ich sage damit nicht das du das tust. Ich wollte dir das nur mal sagen, damit du weißt wie ich dazu stehe. Immerhin denkst du ja, dass ich euch nicht ernst nehme und wie eben schon einmal gesagt, nehme ich euch ernst...", erklärte er, hoffte er doch das Aoi jetzt verstehen würde was er meinte. Er meinte doch nichts von dem Böse, aber so stand er eben zu den Dingen. Er war eben der Meinung, dass wenn man jede Kritik ernst nehmen würde, also auch die, die nicht begründet ist, es man nicht lange aushalten könnte, so berühmt zu sein und so viel Verantwortung in die Hände zu bekommen. Man muss eben wissen, was man als Kritik ansieht und was nur Bullshit ist. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll~" Aoi sah Kaoru fragend an, hoffte irgendwie ein Indiz dafür zu erhalten, was der Andere gerade von ihm erwartete. "Ich...würde sagen, ich lass es einfach so. Ich kenne dich und deine Band nicht wirklich und möchte es mir ungern jetzt schon mit euch verscherzen. Vielleicht fällt es mir zu einem anderen Zeitpunkt leichter mit dir darüber zu reden." Aois Wangen zierte eine leichte Röte, was Kaoru schmunzeln ließ, doch dann legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, wusste er doch genau das Aoi ihn jetzt verstanden hatte. Wahrscheinlich musste er sich das einfach noch mal durch den Kopf gehen lassen, bevor er sich weiter mit ihm darüber unterhalten wollte. Erneut lächelnd erhob er sich dann und trat auf Aoi zu, dem er seine Hand auf die Schulter legte und ihn von oben her ansah. "So leicht schaffst du es nicht mich zu vergraulen.", grinste Kaoru und hob dann wieder seine Hand. Aoi musste leicht schmunzeln, offenbar hatte er schon eine kleine Gewohnheit des anderen entdeckt, auch wenn es so eine banale war. "Dabei macht vergraulen soviel Spaß", grinste Aoi schließlich nur und sah zu Kaoru auf. "Na ja wenn du Lust hast können wir uns nach den Proben treffen und ich zeig dir ein paar Tricks, wie du deine kleinen Patzer wett machen kannst. Ich finde nämlich schon dass du ziemlich gut Gitarre spielen kannst und um das zu perfektionieren, würde ich dir gerne Helfen wenn du mich lässt.", lächelte der Leader sanft und sah Aoi dann fragend an. Hoffte er doch inständig, dass Aoi sein Angebot annehmen würde, immerhin hatte er wirklich mal Lust sich mit einem anderen Gitarristen hinzusetzen und zu tüfteln. Erstaunt nickte der Schwarzhaarige. "Wenn du das mit mir machen möchtest~… gerne, ich würde mich freuen", lächelte Aoi lieb und nickte noch einmal bestätigend. "Gut.. Also um halb 7 vor dem Meetingraum. Bis dahin habe ich schon alles vorbereitet, damit wir ein bisschen Spaß haben können.", sagte Kaoru, seine Zweideutigkeit in den Worten einfach ignorierend. Doch keine 2 Sekunden später wurde er sich dieser bewusst und schüttelte leicht seinen Kopf. Er war doch echt dämlich. "Was genau musst du denn für gewissen Spaß vorbereiten?", fragte er mit leicht versautem Ton, grinste immer noch ein wenig. "Ano.. also mit unseren Gitarren, ne.", fügte er dann noch hinzu und grinste ihn leicht verlegen an. Gott er sollte wirklich aufhören so verdammt zweideutig zu sein. Das die Gazettes mit ihrem kleines Spielchen das erst gefordert hatte, wollte er Aoi bestimmt nicht auf die Nase binden. "Mit den Gitarren zusammen? Ich glaub das wird schmerzhaft", meinte Aoi bloß und lachte nun etwas lauter. Vor lauter Lachen musste sich dieser seinen Bauch halten. "Mhmh~..aber ich bin gespannt~...wie das heute Abend wird", kicherte er leise, strich sich auch eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Kaoru schüttelte nur seinen Kopf und fuhr sich dann kurz durch sein Haar. "Na Verstärker aufbauen, die Gitarren holen und so weiter.", klärte Kaoru ihn dann auf und musste auch anfangen zu lachen. Die Vorstellung war einfach nur komisch. Verdammt wieso schaffte es der Andere ihn zum Lachen zu bringen?? Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Als Kaoru es dann aber geschafft hatte sich wieder ein zubekommen, sah er ihn an und schluckte kurz. Also wenn er ehrlich sein sollte sah Aoi wirklich nicht schlecht aus.... - NEIN das sollte er sich wirklich schnell aus dem Kopf schlagen. "Ja ich auch.. Na ja wir sehen uns dann später.", lächelte er noch leicht und wandte sich dann ab. Kurz zog er sein Handy hervor und erblickte die SMS von Shinya. Na das konnte ja vielversprechend werden. Seufzend schrieb er ihm zurück und fuhr sich genervt durch sein Haar. Konnte es nicht einmal so laufen, wie er sich das vorstellte? Er sollte jetzt einen kühlen Kopf bewahren und die anderen Beiden suchen und diese aufklären. Draußen wurde er dann auch schon fündig. "Dai!! Toshi!! Kommt bitte mal her!!", brachte er ernst hervor und schenkte Reita ein kleines Lächeln, bevor er sich wieder auf seine Aufgaben konzentrierte. Seine jetzige war es seine Jungs zusammenzurufen und sie in gewisse Dinge einzuweisen. "Was gibt‘s denn? Wir waren gerade auf dem Weg zu dir", meinte Toshiya mit einem mehr als nur vielsagendem Blick. "Was denn?", fragte nun auch Daisuke. Ein kleines Schmunzeln glitt über seine Lippen, als er die Beiden sah und schüttelte leicht seinen Kopf, bevor er sie noch näher zu sich zog. "Passt auf. Ich weiß nicht genau was los ist, aber scheinbar ist Kyo zusammengebrochen. Ich weiß nichts genaues aber Shinya kümmert sich um ihn und sobald es ihm besser geht, werden sie nachkommen. Also ich bitte euch einfach professionell zu arbeiten, damit ihr fit für das Konzert seid. Ich hoffe doch ihr könnt das verstehen. ", brachte Kaoru hervor und zog sich dann seine Kippen hervor, bevor er sich eine zwischen die Lippen steckte und anzündete. "Wie jetzt? Er ist zusammengebrochen?", murmelte Daisuke fassungslos. "Aber dennoch müssen wir hart arbeiten, immerhin sollten wir ein gutes Vorbild für Gazette sein.", sagte Kaoru, nachdem er an seiner Zigarette gezogen hatte und sie wieder aus seinem Mund genommen hatte, um den Rauch auszustoßen. "Ist okay." meinte Toshiya, zustimmend nickend. "Ich hab mich schon gewundert warum du nichts gesagt hast wegen den Beiden. Aber wenn das so ist kann ich Verstehen, dass Shinya wieder Mama gespielt hat und ebenfalls nicht da war." Aber jetzt hatte er doch eine Frage. "Sag mal haben die anderen dich schon darauf angesprochen? Immerhin kommt so was nicht sonderlich gut wenn zwei von uns fehlen oder?" Er sah Kaoru abwartend an. "Nein und es ist auch besser so, wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich den Anderen nicht auf die Nase binden, das unser Sänger etwas labil ist.", brachte Kaoru hervor und sah die beiden ernst an. Sie wussten doch ganz genau, dass solche Ausfälle ihres Sängers stets unter ihnen blieben und keiner den Sänger drauf ansprach, immerhin wusste jeder von ihnen genau wie Kyo reagieren würde. „Und noch etwas. Das mit eurer Strafarbeit war Spaß. Ich bestrafe euch doch nicht für so etwas - wie sehe ich den aus?! Wenn ihr wirklich was mit einander haben solltet, freue ich mich für euch, wenn nicht tjaa dann eben auch.“, gab Kaoru grinsend von sich, bevor er an seiner Kippe zog. "Nur Spaß?", hakte Toshiya nach und zog einen Schmollmund, dann sah er zu Daisuke "Die Schokolade bekomme ich trotzdem noch." Sonst wäre er wirklich beleidigt, nur weil Kaoru die 'Strafe' zurückzog hieß das noch lange nicht das Toshiya so einfach auf seine versprochene Schokolade verzichtete. "Du kannst ja richtig freundlich sein.", lobte Dai Kaoru und grinste breit. "Und ja, deine Schokolade bekommst du trotzdem.", wandte er sich an Toshiya und pattete ihm die Schulter. "Das hat nichts mit Nettigkeit zu tun, ich wollte euch lediglich schocken. Damit ihr daran denkt pünktlich da zu sein und vor allem, dass ihr schon gegessen habt und eure Konzentration auf Hochtouren läuft.", meinte Kaoru leicht grinsend und schnippte den Zigarettenstummel weg. "Ach ja Kaoru. Du bekommst nichts davon ab", beschloss der Bassist einfach mal. "Und ich habe nichts mit Dai, damit das jetzt auch mal klar ist", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Schokolade??? Danke Toshi aber ich hätte auch keinen Appetit.", winkte er nur ab und lauschte dann Daisuke's Worten. "Also sollen wir jetzt ohne Schlagzeug und Gesang proben? Das wird ein Desaster! Wenn das Schlagzeug fehlt wird es Toshiya sicherlich verdammt schwer fallen sich zu orientieren, was dann wiederum bedeutet, dass wir keinen Bass haben, der den Takt hält. Das würde dann bedeuten, dass ich persönlich mehr als verwirrt wäre.", gab er zu bedenken und sah Kaoru zweifelnd an. "Hai.. wir werden zuerst alle alleine spielen, damit ich genau sehen kann das ihr nicht eingerostet seid. Davor werden wir uns etwas warm spielen und dann hoffe ich, dass die Beiden kommen.", erklärte Kaoru seinen Plan, wie er die Proben gestalten wollte und so machten sich Dir en Grey auch schon auf den Weg zu ihrem provisorischen Proberaum.. Nach einigen Minuten kamen sie auch dort an. Seufzend öffnete Kaoru die Tür und streckte alle Viere von sich, bevor er verwirrt in den Wagen sah und Daisuke und Toshiya schlafend vor fand. Das war doch wirklich nicht ihr ernst. Na die konnten was erleben. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen griff er in seinen Rucksack und holte eine Trillerpfeife aus dieser. Kurz sah er zu dem Fahrer. "Halten sie sich mal die Ohren zu.", meinte der Leader, krabbelte wieder ins Auto und positionierte sich so vor Daisuke und Toshiya, dass er beiden direkt ansehen konnte. Tief holte er Luft, bevor er dann laut in die Pfeife blies. Ein ohrenbetäubendes Geräusch kam aus der Pfeife und sollte den Schlaf der Beiden unterbrechen. Augenblicklich schreckten die Beiden aus ihren Träumen, wobei Toshiya nur müde blinzelte und ihn doof fragte, ob sie schon da wahren. Leicht verdrehte er die Augen. "Scheiße! Kaoru, du Arsch!", keifte Daisuke, der mit dem Kopf gegen irgendwas gestoßen war und rieb sich mit tränenden Augen den Kopf. "Manno~", quengelte er wehleidig und bedachte den Leader mit bitterbösen Blicken. Was für eine ätzende Art Jemanden zu wecken! Daisuke zog kurz in Erwägung sich beim ersten Konzert absichtlich zu verspielen, aber das würde erstens Kaoru fuchsteufelswild machen und ihn zweitens selbst ziemlich stressen, da er für solche Spielchen doch zu perfektionistisch war. Grummelnd krabbelte er aus dem Wagen und rieb sich die Augen. "Asoziales Pack", knurrte er leise in seinen nicht vorhandenen Bart. Der Rothaarige war nun sichtlich beleidigt und schmollte vor sich hin. Zufrieden betrachtete der Leader die Beiden, krabbelte dann auch aus dem Wagen, bevor er seine Tasche schulterte und auf die Halle deutete, da ihn Toshiya gefragt hatte, wohin sie den mussten. "Dahin müssen wir jetzt und zwar zackig!! Es wird in meinen Proben nicht geschlafen, verstanden!", brachte Kaoru in seinem typischen Ton hervor und wartete noch kurz auf Daisuke, der beleidigt zu sein schien, was ihn aber recht wenig interessierte. Schließlich war er das selber schuld. Was konnte er denn dafür, dass Daisuke nicht genug schlief?! Sie waren auf einer Tour und da duldete er es nicht, wenn sie in der Zeit schliefen wo sie arbeiten konnten und das mussten sie alle wissen. Wieso also machten sie immer denselben Fehler? Kurz nickte er den beiden Staffmitgliedern zu, bevor er durch die Türe ging und sich den Weg in ihren provisorischen Proberaum bahnte. Dort angekommen ließ er seine Sachen auf den Boden sinken und sah sich erst einmal um, um zu gucken ob alles da war. Zufrieden hob er sein Baby an und strich kurz darüber, bevor er sich den anderen Beiden zu wandte. "Na dann, lasst uns uns einspielen!", sagte Kaoru ernst und hing sich seine Gitarre um den Hals, bevor er begann sie und den Verstärker richtig einzustellen. Die Beiden folgten und taten es ihm gleich. _____________________________________________ Kapitel 5: Akt 4; Erinnerung ---------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, in Shinyas Zimmer, während dem Meeting, Kyo “Komm mit!“ Mit diesen Worten zog der Blonde seinen Sänger mit sich nach oben, musste doch nun wirklich nicht die ganze Welt von Kyos Kummer erfahren. Kyo schwieg, ließ sich einfach mitziehen, bekam nichts mehr wirklich um sich herum mit. Es war einfach alles leer und schwarz. „Setze dich“, bot Shinya ihm an und ließ sich nach ihm auf seinem Bett sinken. „Möchtest du Schokolade?“ Nur langsam sickerten die Worte Shinyas in sein Bewusstsein und ließen ihn nur leicht den Kopf schütteln. Er wusste nicht was er tun sollte. Sein Kopf drängte sich gegen seine Gefühle und sein Schmerz, der bei dem Gedanken aufkeimte, wieder verletzt zu werden, griff sie an. Er war vollkommen durcheinander.. mit seinem Latein am Ende. Am liebsten würde er einfach nur noch Schreien.. - kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, krallten sich seine Hände in seinen Haarschopf und er schrie. - Schrie seinen Schmerz hinaus. Es war ihm egal, ob Shinya nun einen Hörschaden erlitt, den hatte er eh schon soweit er wusste. Kyo rutschte einfach vom Bett herunter und kniete nun auf dem Boden, verstummte augenblicklich und stützte sich mit seinen Händen auf dem Boden ab, atmete schwer. "Fuck..", fluchte er leise und begann seinen Kopf zu schütteln. Er wollte diese Gedanken loswerden.. einfach alles fallen lassen und sich in seine Welt zurück ziehen - Stop - Augenblicklich rappelte er sich auf, drehte sich zu Shinya um und sah ihn an. Geweint hatte er nicht, er hatte sich zusammenreißen können, doch seine Augen strahlten diese Trauer aus, die jedoch im selben Moment aus diesen verschwand. "Wir sind auf Tour.. Ich.. Ich kann nicht einfach zusammenbrechen..", sagte der Blonde glatt wie hypnotisiert, lenkte er seine Gedanken doch gerade Stur auf die Tour - da war doch noch etwas? Das Meeting! - FUCK! „Das Meeting, Shinya!“, rief er plötzlich und wirkte schon, als wolle er einfach losstürmen, doch der Drummer legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm und zwang ihn zurück aufs Bett. "Aber..", doch schon wurde er unterbrochen. „Keine Panik, Kyo“ Er lächelte zitternd. „Kaoru wird das verstehen, ich habe ihm schon Bescheid gesagt.“ Kyo wollte weg, man sah es ihm an. Er wollte immer weg. Er rannte vor Gesprächen davon, als könne er so seinen Problemen und seinem Leid entfliehen. „Kyo, du kannst nicht immer weglaufen“, sprach Shinya es ganz offen an. Er seufzte und steckte sich ein Stückchen Schokolade in den Mund. //Du kannst nicht immer weglaufen!.... Du kannst nicht immer weglaufen! Kyo du kannst vor deinen Verdammten Problemen nicht weglaufen. Es geht nicht - wieso? Ich habe es doch bis jetzt immer geschafft.... Ja und wie lange ist das gut gegangen?? Nicht lange!!! Reiß dich mal zusammen und vertrau einem doch einmal etwas an. Shinya ist da do-.. KLAPPE! Ich kann das nicht! Das geht einfach nicht - verdammt spring über deinen Schatten!!!// Durch die Worte des Drummers bildete sich ein innerer Konflikt in dem Sänger, der ihn erneut zu Boden trieb. "Hör auf!! Halt den Mund! Ich will das alles nicht hören!!", brachte er schon fast verzweifelt hervor - sein Kopf schien zu platzen. Er krallte seine Finger erneut in seine Kopfhaut und versuchte das Pochen zu unterdrücken, doch es klappte nicht. „Davon wird die ganze Situation nicht besser… Ich kann deine Gefühle nicht fühlen, doch ich weiß ja was du alles durchgemacht hast und die Sache mit meinem Bruder-“ Er bremste sich selbst. Die Worte des Drummers - das was er sagte - es war wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Augenblicklich verkrampfte sich sein Herz und veranlasste Kyo seine Hand tief in seine Brust zu krallen. "Schmerz...", wisperte er leise, bevor er mit seinem Oberkörper auf den Boden sackte und weinend liegen blieb. Sein Körper zitterte, sein Schluchzen war kaum zu überhören, der Schmerz war kaum zu überhören. Die Worte Shinya's brannten sich in seinen Kopf und ließen einfach nicht mehr von ihm ab. Alles was der Drummer danach sagte, flog an ihm vorbei wie Luft - unbemerkt. Seine ganze Seele - sein Gehirn, hing in der Vergangenheit - an dem Menschen den Kyo über alles geliebt hatte, dem er sich vor die Füße geworfen hatte und ihm jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hatte - Shun! -> "Du bist langweilig! und so verdammt anhänglich. Du bist ein Möchtegern-Sänger, was soll ich überhaupt mit dir?? Was besseres als dich zu benutzen und zu betrügen kann man mit dir gar nicht machen. Du bist einfach billig Tooru. Du hast nicht mal den Mumm in der Hose um irgendwas zu machen, du bist eine Memme!!" <- Immer und immer wieder hallten diese Worte durch seinen Kopf und schienen ihn von innen heraus zu zerstören. Alles was er sagte, alles was er getan hatte, alles hatte nur auf diesen Punkt hinaus gespielt. Sein Herz weinte - sein Herz brach in tausend Teile. Sein Leben war ein Nichts, ein zusammen gewürfelter Haufen voller Schmerz und Leid. Sein Gefühle... sein Gewissen... sein Körper... Alles es gehörte gar nicht ihm, er lebte in einer nicht vorhandenen Welt. Eingeschlossen in der tiefsten Dunkelheit - allein. Doch diese Wärme, die ihn zu umfangen schien - woher? Wieso jetzt?? - Shun... Er spürte es deutlich, es war die selbe Wärme wie von ihm, es war die selbe Gestik, bevor sie in der Kiste landeten und Kyo wieder mal alles mit sich machen ließ, was der Andere wollte - Schmerz! Sein ganzer Körper schien von diesem Schmerz gefangen genommen zu werden. Ihn durchfuhr ein Zittern. Ein Wimmern glitt über seine Lippen, ein hohles Geräusch durch glitt den Raum, als Kyo's Körper nun komplett auf den Boden landete und sich zusammen zog. Er wollte das doch nicht, wieso kam es immer und immer wieder hoch. "Shun~", wimmerte Kyo leise und biss sich hart auf seine Unterlippe, bevor er seine Augen öffnete und Shinya ins Gesicht sah. Nein das war nicht Shun..... wieso war er immer noch nicht von ihm los gekommen, war er doch eigentlich davon ausgegangen, als er diesen Drang zu dem anderen Sänger gespürt hatte - ein Stich mitten ins Herz. Wo war er? Was tat er? Sein Leben? Am Ende? Wünschte er sich doch einfach nur noch fort, zurück in die Dunkelheit... Der Drummer versuchte ein Lächeln - es zitterte mal wieder, doch nahm der Kleinere das durch seinen verschwommenen Blick sicher nicht einmal wahr. Kyo schien sich wieder zu beruhigen, doch tat er das wirklich? Nein. Wie auch, wie konnte man sich da so schnell wieder beruhigen, dass man nicht mehr einfach nur zitternd und wimmernd am Boden liegen kann. Kyo konnte das auf jeden Fall jetzt nicht! Shinya erhob sich langsam und streckte Kyo seine Hand hin, um auch ihm hoch zu helfen, dann zwang er ihn sich auf dem Bett niederzulassen und lief hinüber zu dem kleinen Tischchen, auf dem eine Flasche Wasser bereitstand, öffnete diese zischend und füllte ein Glas. Wenig später saß er neben Kyo, der apathisch auf den Teppichboden starrte, wo er bis vor kurzem noch gelegen hatte. "Hier, Kyo." Shinya hielt ihm das Wasserglas hin. Langsam hob er seine Hand und umfasste das Glas, welches ihm Shinya in die Hand gedrückt hatte und führte es leicht zitternd zu seinem Mund, wo er es in einem Zug lehrte, immerhin fühlte sich seine Kehle an wie ein trockene Wüste und so was konnte er wirklich nicht ab. Langsam stellte er das Glas beiseite und hob leicht seinen Blick, ließ ihn kurz über Shinya gleiten, bevor er sich wieder abwandte und sich auf seine Unterlippe biss. "Geht‘s wieder?" Fragte ihn der Andere, doch Kyo antwortete nicht. Wieso auch? Man konnte ihm doch deutlich ansehen, dass es ihm gar nicht besser gehen konnte. Wieso fragte Shinya überhaupt? Erneut glitt sein Blick zu dem Drummer, bevor er sich erhob und ins Bad ging. Ohne ein Wort zu sagen. Er brauchte keinen Grund - er ging einfach. Dort angekommen schmiss er sich erst einmal eine Tonne kaltes Wasser ins Gesicht, bevor er sich am Waschbecken festhielt und in den Spiegel starrte - Gott sah er scheiße aus. Oh bitte lieber Gott lass das keinen merken - Wunschdenken. Seufzend ließ er sich auf den Klodeckel sinken und fuhr sich über seine Oberarme. Was sollte er denn jetzt machen? Er musste eindeutig von diesem Arsch los kommen und am besten schaffte er das indem er seinen Schmerz hinaus sang, oder schrie. Er brauchte das jetzt einfach und danach würde er sich direkt in sein Zimmer verdrücken und schlafen, wollte er heute nicht noch einmal mit dem anderem Sänger zusammen stoßen und in so ein Tief fallen, wie er es eben getan hatte. Mit diesem Entschluss kam er wieder zu Shinya und sah ihn an. Sein Blick war Gefühls- und Emotionslos. Hatte er auch keinen Grund dazu seine Gefühle zu zeigen. "Lass uns fahren, ich muss singen!", brachte er so ernst, wie es ihm gerade möglich war, hervor und sah Shinya fest in die Augen. Wenn dieser noch einmal diesen Namen in den Mund nehmen sollte, würde er ihn lynchen, immerhin war es Shinya's Schuld, dass er dahin zurück gefallen war.. Shinya erhob sich, aber verließ sein Zimmer nicht, ohne sich eine Tafel Schokolade in die Jackentasche zu stopfen. Er zog die Türe hinter sich zu. Der Knall hallte in dem verlassenen Gang wieder. Schweigend lief er neben dem Drummer her und war ihm dankbar, dass er einfach seine Klappe hielt. Unten angekommen stieg er mit ihm in den bereit stehenden Wagen ein und so ließen sie sich zu dem Proberaum fahren. Sein Blick glitt aus dem Fenster, hing er doch wieder seinen Gedanken nach, die ihm mal wieder so gar nicht gefallen wollten - wie auch, wenn er sich immer noch nicht ganz beruhigt hatte. Leicht biss er sich auf seine Lippe, als sie endlich ankamen und den improvisierten Proberaum anvisierten. Kaum waren sie drinnen, kam auch schon Kaoru auf sie zu und sah sie ernst an. Ja diesen Blick kannte er nur zu gut. Scheinbar war er besorgt und sauer zugleich - das war echt eine tolle Mischung. "Fit zum Singen?", fragte der Leader und legte seinem Vocal seine Hand auf die Schulter und drückte diese leicht. "Klar.", meinte Kyo nur auf seine Frage und stiefelte auch schon auf sein Mikrofon zu, welches er in seine Hand nahm und sich kurz zu Daisuke umdrehte. Dessen Blick war auch nicht gerade ohne. Ja eigentlich beichtete man alles seinen besten Freunden, aber bei Kyo war das eben anders und Daisuke hatte das schon früh eingesehen, wofür er ihm wirklich dankbar war. Bei Daisuke konnte er sich wenigstens ankuscheln, ohne dass er ihn gleich ausquetschen würde. Das würde er bestimmt wieder in Anspruch nehmen, vielleicht nicht jetzt, aber vielleicht heute Abend... Mal sehen wie es ihm nach den Proben ging. "Okay dann würde ich sagen wir spielen zusammen die Setlist durch und werden dann an den Liedern arbeiten an denen es hapert. Also bitte!", meinte Kaoru ernst und legte sich seine Gitarre wieder um, bevor er die Anderen ernst ansah. "Na los Shin bewege dich!", meinte der Leader ernst und Shinya folgte den Worten. "Okay ich bin bereit.. Fangen wir an mit Mazohyst of Decadence.", meinte Kyo und wartete darauf das Shinya anstimmen würde.. Das Lied war wirklich gut, da konnte er sämtlichen Emotionen freien Lauf lassen, ohne das die Anderen was mitbekommen würden - so hoffte er.. Die Proben verliefen im Groben und Ganzen ganz gut ab -> Bis auf die kleinen Pausen, weil Kyo zusammengebrochen war, weil ihn der Song zu sehr berührt hatte. Das kleine durcheinander was entstanden war, als Kyo 'Mushi' singen sollte und die kleinen Aussetzer der anderen Member, weil es ihnen einfach zu viel wurde. Aber im Großen und Ganzen eine doch recht zufriedenstellende Probe, wenn man die Umstände bedachte. Es war schon schlimmer gekommen. Nun konnten sie endlich wieder zum Hotel. Nach einem kleinen Gespräch zwischen Daisuke und Kyo, hatten die Beiden sich für den Abend verabredet, brauchte der kleine Sänger, doch einfach mal den Halt seines Gitarristen. Nachdem Kaoru die Proben offiziell beendet hatte, erhob sich der Sänger und machte sich mit seiner Band auf den Weg zu ihrem Wagen. Kaoru wollte noch etwas dort bleiben, da er noch etwas zu erledigen hatte, wer wusste schon was, aber das war Kyo auch ziemlich egal. Nach einer kurzen Diskussion, hatten sie beschlossen in ein Restaurant zu fahren und dort etwas essen zu gehen. Wie gesagt so getan. Keine 10 Minuten später saßen sie in einem Restaurant an einem runden Tisch und jeder studierte die Speisekarte, vor allem Shinya. Kyo ließ sich seufzend auf einen Stuhl sinken und zog die Karte zu sich, begutachtete sie und sah dann zu den Anderen. Erneut aufseufzend legte er die Karte wieder weg und bestellte sich nur eine Cola, als die Bedienung fragte. Irgendwie war ihm der Appetit vergangen und die anderen schienen es auch nicht wirklich zu bemerken. Gut für ihn, schlecht für seinen Magen. Kyo schwieg lieber vor sich hin, sah erst auf, als die Kellnerin die Getränke brachte und nahm einen großen Schluck. "Und wie steht ihr zum Konzert morgen? Immer noch so mies?", wollte Shinya wissen, als sie alle an ihrem Getränk nippen konnten. Kyo sah zu Shinya, schüttelte dann aber leicht den Kopf und erhob sich. "Ich geh eine rauchen.", meinte er, konnte sich einfach nicht zusammenreißen, diesen Drang zu unterdrücken und so ging er einfach nach Draußen, ging ein paar Schritte, während er sich die Kippe zwischen die Lippen steckte und anzündete. Leise seufzend stieß er den Rauch aus und starrte in den Himmel. Langsam wurde es dunkel.. War etwa schon wieder Winter?? Konnte er gar nicht glauben.. Er lehnte sich an eine Wand, wo er im Verborgenen stand und rauchte dort genüsslich seine Zigarette, jagte seinen wirren, total dummen und belanglosen Gedanken nach. Nach einigen Minuten und 3 weiteren Zigaretten, stieß er sich von der Wand ab und ging zurück ins Restaurant. Dort angekommen ließ er sich auf seinem Platz sinken. "Das Essen schmeckt fabelhaft, du musst es probieren!" Shinya schob ihm seinen Teller hin. "Ente", erklärte er und machte sich über einen beiliegenden Krautsalat her. Kyo sah seinen Drummer an und zog gekonnt eine Augenbraue nach oben. "Fein.", meinte er leise und nahm einen Schluck seiner Cola, bevor er sich doch wirklich ein Stück Ente in den Mund schob, doch den Rest gab er dem Drummer wieder. "Ja wirklich gut, aber ich habe keinen Hunger, danke..", meinte er und lehnte sich in dem Stuhl zurück, beobachtete seine Chaoskumpanen und lächelte leicht. Er war wirklich froh seine Band bei sich zu haben, ohne sie würde er wohl zu Grunde gehen. Und er war auch wirklich stolz auf seine Jungs, dass sie es mit ihm aushielten. "Jungs..? Ich danke euch, dass ihr immer für mich da seid, wenn ich euch brauche.", sagte er dann und lächelte die Drei an. Ein ehrliches Lächeln, ein sanftes. Shinya sah überrascht von seinem himmlisch würzigen Curry auf. "Das ist doch selbstverständlich!" Shinya lächelte warm. "Kein Problem. wir sind schließlich Freunde.", lächelte Toshiya, bevor er sich an Daisuke wandte. "Komm Dai lass uns teilen.", meinte er und grinste den Anderen an. "Totchi hat Recht. Dafür sind Freunde da!" Er lächelte den Sänger an, bevor er sich an den Bassisten wandte. "Mit dir teile ich doch immer gern, Toshiya.", sagte Daisuke übertrieben freundlich und grinste breit. Er stocherte mit seinen Essstäbchen in dem auf dem Teller befindlichen Abendessen herum und hielt sie Toshiya vor die Nase. "Da wir ja eine inoffizielle Bandaffäre haben, gestattest du mir doch bestimmt, dich zu füttern, oder?" "Ich gebe dir gleich Affäre." Er blies leicht beleidigt die Wangen auf. "Vergiss nicht das ich noch Schokolade will", sagte Toshiya und drehte sich erst mal weg. Kyo grinste nur über das Verhalten seiner Bandmember. Typisch. Er liebte es einfach mit seinen Pappenheimern zusammen wegzugehen. Das befreite ihn irgendwie von seinen ganzen Sorgen. Er würde echt nicht wissen, was er ohne sie machen würde. Auch wenn sie nicht viel taten, was die meisten dachten, reichte es Kyo schon vollkommen, wenn sie einfach nur anwesend waren und so taten als wäre nichts geschehen. So machten sie ihn einfach glücklich. Nach einer Stunde waren sie endlich fertig, hatten bezahlt und verließen zusammen das Restaurant. Draußen angekommen sah er sich kurz um, bevor sein Blick auf Shinya fiel. "Fahren wir zurück?", stellte dieser die Frage. "Jup, lasst uns zum Hotel fahren. Morgen wird ein anstrengender Tag.", sagte Kyo und stieg in den Wagen, der auf sie gewartete hatte. Nachdem alle eingestiegen waren, fuhr der Wagen auch schon wieder Richtung Hotel. "Hmm Dai.. kommst du mit zu mir aufs Zimmer oder soll ich mit zu dir kommen?", fragte er den Gitarristen dann und sah ihn an. Er wollte ja ein wenig mit ihm reden, bzw. kuscheln. Er brauchte momentan so viel Unterstützung, damit er die Tour wirklich überleben würde. Er wusste nicht wie weit es gehen würde, doch es würde nicht einfach für den Sänger werden, dass wusste er genau. Verwirrt blinzelte ihn Daisuke an, bevor er leicht nickte. "Wir können zu mir. Ich schätze, Reita ist jemand, der im Normalfall nicht schon um halb zehn zurück ins Hotel geht." Er grinste. Leise seufzte der Sänger auf, bevor er leicht nickte. Ja den Gedanken hatte er auch. Reita war mehr der Macho-typ.. der gerne mal ein Bierchen trank, oder sogar über den Durst trank. Okay er wollte jetzt nicht weiter über diesen Nachdenken, hatte er doch genug Probleme am Hals, um die er sich noch kümmern musste, schon alleine die Schmerzen in seiner Brustgegend oder diese wirren Gedanken, die ständig um diesen Mistkerl kreisten. Wieso hatte Shinya das auch eingeworfen, das machte ihn wirklich irre. Aber so irre nun wieder auch nicht. Den Schmerz hatte er sich eben doch ganz gut von der Seele geschrien und nun fühlte er sich um einiges besser. Dennoch könnte es besser sein. Aber okay man konnte ja nicht immer alles haben. Der Wagen hielt schließlich vor der Hotelanlage und ließ sie alle aussteigen. Shinya und Toshiya verabschiedeten sich auch gleich und verschwanden im Hotel, während Daisuke Kyo seine Zigarettenpackung vor die Nase hielt und ihm eine anbot. Kyo nickte nur leicht und nahm sich eine aus der Packung, bevor er sie sich zwischen seine Lippen schob und sein Feuerzeug aus seiner Hosentasche heraus kramte, um sie anzünden zu können. Lächelnd zog er an ihr und stieß den Rauch wieder aus. Ja so konnte man leben. Er war richtig abhängig von den Teilen, auch wenn er mal ohne konnte, aber dennoch. Sie beruhigten ihn einfach. Er verstand gar nicht wieso Ruki nicht mehr rauchte. Seine Stimme würde so oder so irgendwann den Bach runter gehen, da war es nun wirklich egal ob in 3 oder 4 Jahren. Vor allem wenn man singen kann, dann kann man es auch, wenn man geraucht hat. Seiner Meinung nach war das Rauchen nicht gefährlich für seine Stimme, vielleicht verändert sie sich etwas, aber seine Stimme hat sich seit 1997 bis jetzt auch verändert. Also wieso sollte er auf das Nikotin verzichten?? Er sah da keinen Grund. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen sah er den Rothaarigen dankend an und ließ sich vor dem Hotel auf einer Bank sinken. Daisuke ließ sich neben dem Sänger auf die weiß gestrichene Bank fallen. Eine Weile saßen Beide nebeneinander und rauchten schweigend ihre Zigaretten. Der Rothaarige sah in den schmutzig grauen Nachthimmel und stieß eine bläuliche Rauchwolke aus. Kyo genoss diese Ruhe und schloss leicht seine Augen, bevor er sich einfach auf die Seite gleiten ließ und seinen Kopf auf Daisukes Schoß legte. Seine Beine ließ er einfach von der Bank baumeln. Kurz öffnete er seine Augen, bevor er einen Zug seiner Zigarette nahm und den Rauch wieder ausstieß. "Sag mal Kyo.", begann er schließlich und wandte den Kopf seinem Nebenmann zu, Kyo öffnete seine Augen und sah zu dem Gitarristen hoch. "Was ist eigentlich in letzter Zeit los mit dir?" Er bemühte sich, diese Worte so unaufdringlich wie möglich wirken zu lassen. Ein kleines, aber trauriges Lächeln legte sich auf die Lippen des Sängers. "Nichts..", meinte Kyo nur und starrte unschuldig in den Himmel. Er wollte Daisuke nicht mit runter ziehen und vor allem gingen seine Probleme keinen außer ihm selbst etwas an. Sie sollten endlich lernen, dass er ungern über das sprach was ihn belastete. Er würde damit klarkommen und wenn nicht würde er schon zu ihnen kommen. Wieso konnte Daisuke nicht einfach seine Klappe halten und einfach diese Ruhe genießen, dieses schöne Gefühl zwischen ihnen, wenn sie so lagen, oder einfach nur kuschelten. Er liebte es einfach so nah bei ihm sein zu können, es schien ihn einfach zu beruhigen, ihn wieder klar denken zu lassen und das wollte er sich einfach nicht dadurch zerstören, dass er ihm alles erzählte. Daisuke seufzte leise, während er leicht seinen Kopf schüttelte. "Ok, ich versteh schon. Solltest du drüber reden wollen, dann komm zu mir. Du weißt, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit ein offenes Ohr für dich habe, oder?" Der Rothaarige nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und inhalierte den Giftstoff. Dann streckte er die freie Hand aus und strich dem Sänger sanft durch die Haare. "Versprich mir bitte, dass du keine Dummheiten mehr machst, ok?", sagte er leise. Kyo lächelte sanft und sah dem Gitarristen dann auch wieder in die Augen, bevor er noch mal an seinem Glimmstängel zog und den Rauch wieder ausstieß. "Hai.. ich weiß Dai..", hauchte der Blonde nur leise, wusste er doch, dass seine Freunde und seine Band immer für ihn da waren, doch er nahm es eigentlich nie an. Er mochte es einfach nicht Anderen seine Probleme auf den Hals zu jagen. Er hatte es doch bei Shinya gesehen. Kyo hatte ihn mit runter gezogen und das war alles seine Schuld. Das konnte er sicher nie wieder gut machen. "Das kann ich nicht versprechen und das weißt du auch..", brachte er hervor und biss sich leicht auf seine Lippe. Ja früher... na ja so lange war es nun wieder auch nicht her. Er wusste, dass es lebensgefährlich war, immerhin war er Klein und wenig Blut.. Also musste er aufpassen, auch wenn er das nicht tat, weil es ihm eigentlich egal war, immerhin wollte er den Schmerz loswerden und ohne sich zu verletzen schaffte er es einfach nicht mehr. Wieso das so war wusste er nicht, es war einfach so. "Ach Tooru. Verdammt nochmal... Wieso tust du dir das an?" Seine Worte klangen weder anklagend, noch Beschuldigend, sondern schlicht und einfach traurig. "Du brauchst Hilfe. Ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber du brauchst einfach Hilfe. In welcher Form auch immer." Er legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Geistesabwesend ließ er seine Finger durch die blonden Haare des Anderen gleiten. Schon allein sein richtiger Name, ließ ihn merklich zusammen zucken, bevor sein Blick direkt auf Daisuke lag. "Bitte nenne mich nicht so! Du weißt dass ich es nicht mag.", murrte Kyo, ließ sich aber weiter durch sein Haar fahren. Es tat irgendwie gut. Er brauchte niemanden den er lieben konnte, mit dem er dann Kuscheln konnte, er hatte Daisuke und das reichte ihm vollkommen aus. Er wollte nicht schon wieder so viel riskieren und dann so tief fallen, nein, nie wieder. "Mou~ ich brauche keine Hilfe. Dai bitte! Ich komme schon zurecht und wenn es zu viel werden sollte, weiß ich ja wo ich hingehen kann. Also bitte hör damit auf..Wie du es sagst, ich möchte es nicht hören.", sagte er ernst, schloss dann aber seine Augen und genoss einfach nur noch die Hand, die ihn gerade vergessen ließ und das gefiel ihm... sehr sogar. Natürlich war ihm bewusst, dass Daisuke ihn zu Dingen bringen wollte, die er um jeden Preis verhindern wollte. Er würde sicher nicht zu so einem Psychologen gehen. Da würde er direkt flüchten. Und das wussten alle, darum hoffte er auch, dass sie niemals auf die Idee kommen würden, ihn da gewaltsam hinzuschleppen. Lieber würde er sich umbringen, als das zu zulassen. So gut die Anderen das auch meinten, das würde Kyo nie als gut empfinden. Leise seufzte der Blonde und genoss es einfach weiter hin so von Daisuke gestreichelt zu werden. Nach einiger Zeit, hatte er seine Zigarette gekillt und einfach auf den Boden fallen lassen, ihm war das gerade ziemlich egal, ob man das für gut heißen würde oder nicht, aber er hatte gerade absolut keine Lust aufzustehen. "Hmm und wollen wir langsam rein gehen? Oder noch etwas hier liegen bleiben?", fragte er dann, hatte er das andere Thema doch einfach abgehakt. Er hatte absolut keine Lust mehr darüber zu reden, sonst würde er sicher wieder in ein tiefes Loch fallen und das wäre alles andere als gut, vor allem vor einem Konzert.. "Ich bin auch für reingehen. Langsam wird es kühl.", murmelte der Gitarrist und tat es Kyo gleich, indem er seine Zigarettenleiche neben die Bank warf. Kyo nickte leicht und erhob sich dann langsam, bevor er zu Daisuke hoch sah und schmunzeln musste. "Mann, wir sind echt richtige Rockstars. Wir werfen unsere Kippen einfach so auf den Boden." "Du bist echt durchgeknallt. So was macht man nicht nur als Rockstar.", meinte der Sänger und schüttelte seinen Kopf. Daisuke war einfach viiiel zu Kindisch. Na ja was sollte es, er fühlte sich wohl bei ihm und das zählte, oder nicht? Daisuke erhob sich ächzend und gähnte. "Lass mich halt. Nur weil du alt bist!", sagte Die gespielt beleidigt und plusterte die Wangen auf. "Tzz ich bin nicht alt, du bist älter als ich...", murrte er und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er war doch nicht alt? Er war noch Jung und sah für sein Alter auch noch verdammt gut aus. Okay Daisuke sah auch noch verdammt gut aus, aber dennoch. "Also, gehen wir auf mein Zimmer? Das Bett ist bequem, da lässt es sich prima drauf rumgammeln.", sagte er lächelnd. Seufzend fuhr sich der Sänger durch sein Haar, nickte dann aber leicht. "Hai auf dein Zimmer. Moar Dai wir werden wahrscheinlich die gleichen Betten haben, aber okay.", meinte er Kopfschüttelnd und grinste nur. "Oh. Du weißt nicht zufällig, wo ich hier in der Nähe Schokolade herbekommen kann?" Kyo fing an zu lachen, war es doch einfach zu lustig. "Dai ich bitte dich, da ist ein Restaurant, wenn du da keine bekommst, kannst du sie sicher Shinya abkaufen.", lachte er nur und schüttelte erneut seinen Kopf, fand er das doch einfach zu komisch. Hatte er da doch so einen Verdacht, wem Daisuke die Schokolade kaufen musste.. "Nö. Meins ist cooler als deins. Punkt. Aber du könntest Recht haben. Vielleicht haben die da unten tatsächlich Schokolade." Er grübelte eine Weile. "Shinya werde ich sicher nicht danach fragen. Der schlägt mich, wenn ich an seine Süßigkeiten will. Wahrscheinlich bricht er sich bei dem Versuch mir was zu tun den Arm, aber darauf will ich es trotzdem nicht anlegen. Ich glaub ich guck morgen früh mal nach der Schokolade..." Er grinste allein beim Gedanken daran. "Bitte.. Shinya.. niemals, man muss nur wissen wie man ihn fragt.", grinste Kyo und ging dann mit ihm ins Hotel. "Hey, Shinya ist der Mieseste von uns allen, wenn du mich fragst. Der tut nur immer so nett und unschuldig. Stille Wasser sind tief und schmutzig.", sagte Daisuke mit einem verschwörerischen Augenbrauen wippen. "Du hast echt Wahnvorstellungen. Shinya ist doch nicht der Mieseste hier, das bin ich.", grinste Kyo fies. Nach einer Weile erreichten beide die Hotelzimmertür. Langsam drückte der Gitarrist sein Ohr gegen das Holz. "Ok, alles klar. Keine verdächtigen Geräusche. Ich glaube Reita ist noch unterwegs. Oder er pennt. Allerdings ist das unwahrscheinlich.", sinnierte er und öffnete die Tür. Lächelnd folgte ihm der Sänger ins Zimmer und ließ sich einfach aufs Bett fallen, schloss seine Augen und zog die Luft tief ein. Doch dann setzte er sich auf und sah Die aus seinen zu Schlitzen geformten Augen an. "Was ist?", fragte er irritiert. "Er ist Duschen!", stellte er dann trocken fest und verschränkte erneut seine Arme vor seiner Brust. "Bring ihn dazu zu gehen, oder ich scheuche ihn höchst persönlich raus.", meinte er leise zischend, hatte er doch absolut keinen Bock auf eine dritte Person! "Mist. Ich hätte nicht gedacht, dass er schon hier ist.", murrte der Gitarrist und ließ sich neben Kyo aufs Bett fallen. "Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann ihn nicht einfach raus werfen!", zischte er leise und warf einen verstohlenen Blick zur Badezimmertür. "Du sollst nicht Denken Dai!!", grinste er böse und drehte sich dann zu ihm und legte seinen Kopf auf seine Brust und schloss kurz seine Augen. "Du musst Handeln.", grinste er schelmisch und ließ seine Hand unter sein Shirt wandern, schob es somit immer weiter nach oben. Ja, Kyo wusste genau was er da tat und wie er ganz schnell Leute aus seiner Umgebung verscheuchen konnte. Grinsend hob er seinen Kopf und erhob sich dann auch leicht, bevor er sich breitbeinig auf den Anderen setzte und zu ihm runter sah, bemerkte er doch schon den fragenden Blick. Lächelnd beugte er sich zu ihm runter und legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Handeln, nicht Denken, Dai.", raunte er und zog ihm dann sein Shirt über den Kopf. Daisuke sah ohne sowieso besser aus. Er verstand nicht wieso er auf Konzerten immer sein Shirt an lies, er zog es doch auch aus. Die Badezimmertür wurde geöffnet und man konnte deutlich Schritte hören. "Eh...ich hab euch gar nicht reinkommen gehört...", kam es leicht verlegen von Reita, doch wandte er seinen Blick nicht von ihnen ab. Kyo konnte es zu deutlich spüren. "Stör ich zufällig?" Perplex über diese Worte wurde Kyo aber auch schon in einen Kuss gezogen und erwiderte diesen nur zu gerne, wollte er dem blonden Bassisten doch mal zeigen, dass sie nicht alt und verklemmt waren! Sie waren alles andere als das. Zufrieden seufzte er in den Kuss und ließ seine Augen langsam zu driften. Gott, tat das gut… einfach solche weichen Lippen auf seinen zu spüren ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, was danach passieren könnte. Seine One-Night-Stands waren fast alle für den Arsch, immerhin ging es da immer um Sex, dennoch wusste er nie was für eine Tusse er sich da ins Bett geholt hatte. Na ja darüber wollte er jetzt wirklich nicht nachdenken. Viel lieber konzentrierte er sich auf den Kuss seines Gitarristen. „Lasst euch nicht stören Jungs", kam es von dem Bassisten, der sich etwas anzog und auf den Balkon verschwand. Kyo seufzte innerlich auf, das war doch wirklich nicht zu fassen. Da würde er emotionslos neben ihnen sitzen und einfach zugucken??? Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Als Daisuke den Kuss dann löste, leckte er sich kurz über seine Lippen, bevor er sein Augenmerk auf ihn richtete. "Also auf den Balkon befördert haben wir ihn schon mal. Das ist immerhin ein Anfang." "Super.. Aber da bleibt er nur bis er seine Zigarette zu Ende geraucht hat und dann kommt er wieder und würde uns dabei zu sehen, wie wir mit einander rummachen. Woh.. moar die sind schon pervers..", stellte Kyo trocken fest und fuhr sich durch sein Haar, bevor er Daisuke fragend ansah. "Ich muss zugeben, ich bin auch etwas schockiert. Der kennt da nix. Steht da und raucht.", murmelte er und hob eine Augenbraue. Langsam breitete sich ein Grinsen auf seinen Zügen aus. "Ach die sind alle noch jung. Klar sind die notgeil. In dem Alter war ich ja selbst noch schlimmer, als ich‘s jetzt noch bin." Daisuke lachte und setzte sich, Kyo noch immer auf dem Schoß, ein Stück auf. "Natürlich. Schiebe es darauf, dass sie noch zu jung sind. Du hast sie doch nicht mehr alle.", murrte Kyo ungehalten, hielt sich aber an ihm fest. "Und was sollen wir machen??", fragte Kyo dann, bevor er begann zu überlegen. Er brauchte nicht mal lange und er hatte eine Idee, ob sie Daisuke gefallen würde, war eine Andere Sache. "Was hältst du von Baden?", fragte er dann amüsiert, war er doch schon lang nicht mehr mit jemand anderem zusammen baden gewesen.. "Ähm.", stotterte er "Ich glaub nicht, dass das so eine gute Idee ist. Ich wollte morgen früh duschen und außerdem schlafe ich in der Badewanne immer ein.", versuchte Daisuke sich da raus zureden. "Du kannst gern baden gehen, aber ich bleibe lieber hier und schimmle vor mich hin." "Na und das ist doch egal. Dann gehst du eben heute baden und morgen nicht mehr duschen. Ich will doch nur deine Nähe genießen und zwar ohne seine..." Kyo deutete nach draußen. "..Blicke und seine Anwesenheit.", murrte er beleidigt und verschränkte seine Arme vor der Brust, fand er das überhaupt nicht nett, dass Daisuke ihn sitzen lassen wollte und das nur weil er Gefahr laufen könnte in der Badewanne ein zu schlafen. Er war doch da und würde ihn mit Sicherheit wach halten. "Du hast sie doch nicht mehr alle...", murmelte Kyo beleidigt. Daraufhin hob Daisuke eine Augenbraue "Und das fällt dir erst jetzt auf?" Er lächelte unsicher, da er merkte, wie die Stimmung des Sängers kippte. "Hey, sei nicht sauer, ja? Ich geh jetzt einfach da raus und schaffe ihn uns vom Hals. Ich glaube, der traut sich einfach nicht mehr rein. Lass mich nur machen..." Er warf einen Blick auf den Balkon, auf dem Reita herumstand und seine X-te Kippe rauchte. "Ich sorge schon dafür, dass wir gleich ungestört sind." Mit diesen Worten schob er Kyo vorsichtig von seiner Hüfte, fuhr sich kurz durch die zerwuschelten Haare und stand auf. Sein Weg führte ihn punktgenau zur Balkontür, die er öffnete. Kalte Nachtluft schlug ihm entgegen. Gespannt verfolgte Kyo das Gespräch, konnte er es doch gar nicht abwarten, bis Reita endlich verschwunden war. Nein eigentlich hatte er nichts gegen den Bassisten, aber er wollte einfach ein wenig mit Daisuke alleine sein. "Hey.", sagte Daisuke und fragte sich im selben Augenblick, was er hier eigentlich tat. "Also ich will echt nicht unhöflich klingen, oder so. Ich will dich im Normalfall auch wirklich nicht loswerden, aber Kyo und ich würden gern etwas... ähm- Zeit alleine verbringen.", stammelte er und versuchte dabei nicht allzu dämlich auszusehen. Reita sah Daisuke an und ließ seinen Blick dann zu Kyo wandern. "Schon klar.." Seufzend ging der Bassist an Daisuke vorbei ins Schlafzimmer und holte aus dem Badezimmer seine Klamotten. Verlegen kratzte Daisuke sich im Nacken. "Sorry Mann, echt.", murmelte er mit einem schiefen Grinsen. Daisuke folgte ihm und schloss die Balkontür hinter sich. Unsicher tapste er zum Bett, während der blonde Bassist sich in Schale warf und mit einem "lasst es krachen" durch die Tür verschwand. //Super..// grinste Kyo zufrieden und legte sich dann wieder gemütlich auf das Bett. Zwar würde er mit Daisuke nicht rummachen, aber kuscheln tat er. Die Worte des Bassisten brachte ihn doch tatsächlich zum Lachen, doch dann sah er wieder zu Daisuke und zog eine Augenbraue hoch. Daisuke starrte noch eine Weile auf die nun geschlossene Zimmertür und wandte sich dann Kyo zu. "Ich glaube ich hätte ihn von Anfang an einfach fragen sollen..." „Ist doch egal. Jetzt ist er weg und wir haben endlich unsere Ruhe.", meinte Kyo leise und zog Daisuke dann zu sich aufs Bett runter. Seufzend lehnte er sich an den Größeren und schloss seine Augen. Woraufhin Daisuke seine Arme um den schmalen Körper legte. "So ist es schon viel besser. Jetzt kann ich mich wieder voll und ganz auf diese Ruhe konzentrieren.", hauchte er leise und tat das auch gleich. Er mochte es einfach, bei Daisuke liegen zu können und zu genießen. Kein Anderer verursachte diese unbeschreibliche Ruhe bei ihm. "Na ja, du teilst dir ja nicht dein Zimmer mit ihm und darfst dir gleich das Genöle anhören.", sagte Daisuke grinsend und begann Kyos Nacken zu kraulen. "Fragt sich also, wie lange man hier von Ruhe sprechen kann..." Daisuke schloss seine Augen. "Ach was der wird schon nichts sagen..", meinte Kyo leise und seufzte leise auf. "Du bist doch ein ganz lieber..", fügte er noch hinzu und strich ihm dann leicht über seinen nackten Oberkörper. Er auf jeden Fall konnte ihm nicht lange böse sein. Daisuke war einfach ein viel zu lieber Mensch, dem konnte man einfach nicht böse sein. Ihm selbst konnte man sehr wohl böse sein. "Klar wird der was sagen. Du kannst schon mal beten, dass nicht irgendwelche Gerüchte bis zu Kaoru durchkommen. Nachher werde ich noch die offizielle Bandschlampe. Angeblich hab ich was mit dir und mit Toshiya... und überhaupt." Er seufzte theatralisch und drückte den Sänger unbewusst näher an sich. "Ach rede keinen Unsinn.. und jetzt psssst!", grinste der Sänger leicht und schloss dann wieder seine Augen, musste er doch einfach seine Augen schließen, anders konnte er einfach nicht genießen. Also tat er das auch, dass er allerdings über diese Ruhe hinweg einschlief, war eher unbeabsichtigt gewesen, dennoch schlief er einfach ein.. Daisuke blieb eine Weile mit geschlossenen Augen liegen, bis er plötzlich bemerkte, wie die Atemzüge des Blonden tiefer und gleichmäßiger wurden. Vorsichtig öffnete er ein Auge. Der Sänger schlief tief und fest. Ein Lächeln schlich sich auf Daisukes Züge und er strich Kyo sanft über den zerzausten Haarschopf. "Schlaf schön", flüsterte er. Leise murrte der Sänger auf, genoss es aber sichtlich an ihn gekuschelt liegen zu dürfen. Seine Gedanken waren wirr und drifteten ab... viel zu weit ab.. Viel zu weit für seinen Geschmack und seine Nerven... Die Hand die auf Daisukes Bauch lag verkrampfte sich leicht, auch sein Gesicht verzog sich. Sein ganzer Körper spannte sich an, sein Herz hämmerte gegen seine Brust, genauso wie sein Atem total flach wurde - es war der Horror. "Kyo. Hey.", sagte der Gitarrist leise, aber mit Nachdruck. Bilder, Geschehnisse von früher verfolgten ihn und schienen ihn nicht mehr loslassen zu wollen. Ein Zittern übermannte ihn. Wieso? Wieso konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Zitternd verkrampfte sich der Sänger noch mehr, zuckte immer wieder heftig zusammen. Dass er auch noch anfing zu schwitzen und sein Atem noch flacher wurde, zeugte wohl davon, dass er einen Alptraum hatte. Als Daisuke ihn so sachte an der Schulter rüttelte, begann er nur noch mehr zu zittern. Wieso mussten ihn auch immer alle anfassen, wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? "Kyo. Wach auf! Du träumst.", sagte er, diesmal etwas lauter. Wieder einmal war er mit dem Verhalten des Sängers überfordert. Als Kyo auch nach weiteren Weckversuchen keine Regung zeigte, entschied Daisuke sich, es auf eine andere Tour zu versuchen. Er schlang beide Arme um die Taille des Blonden und drückte ihn an sich. Sanft kraulte er Kyos Nacken, hoffe, ihn so wenigstens etwas zu beruhigen. Kyos Körper erzitterte unter jeder Berührung des Gitarristen, doch der feste Griff ließ ihn ruhiger werden, ließ dieses stechende Gefühl verschwinden und er wurde langsam aber sicher wieder wach. Geschockt blickte er auf die Brust seines Gitarristen, krallte sich fest in das Fleisch unter seinen Fingernägeln und drückte sich dann erschrocken von dem Älteren weg, flog durch den Schwung glatt von Bett. Daisuke konnte sich den Schmerzenslaut kaum verkneifen und stöhnte auf. "Fuck..", fluchte Kyo leise auf, rieb sich seinen Kopf und fuhr sich über sein nasses Gesicht. Leicht schüttelte er seinen Kopf, bevor er sich auch schon aufrappelte und Daisuke entschuldigend ansah. Dieser sah ihn aus geschockten Augen an. "Kyo, was-" "Es tut mir Leid..", murmelte er leise, bevor er auch schon die Flucht ergriff.. Fast schon Panisch stürmte er die Treppen runter und stolperte aus dem Hoteleingang/Ausgang...~ _________________________________________________________ Kapitel 6: Akt 5; Ein schockierender Einblick --------------------------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, kurz vor 12 in der Hotellobby eines verwahrlosten Hotels in Tokyo , Ruki "Wir sollten die Unterhaltung hier und jetzt beenden.." Ruki bemerkte sofort, wie die Stimmung umschlug und schluckte. Verdammt. Da hatte ihn sein Mundwerk mal wieder um eine schöne Erinnerung mehr gebracht. Leicht nickte er und sah auf den Boden. Er wollte nicht sehen wie Kyo ging, wusste er doch, dass es wohl ein Abschied bedeutete, ein Abschied von dem Frieden zwischen ihnen. Einen Zustand, den er gerade mehr als nur genossen hatte. Bei Kyos Worten kam er fast in die Versuchung noch einmal zu stolpern und sich vielleicht den Fuß zu brechen, damit Kyo hier bleiben musste. Doch er schluckte es hinunter und wisperte stattdessen ein leises 'ok'. Erst als er Kyo nicht mehr hörte, kam wieder Leben in seinen Körper. Seufzend hockte er sich auf die Treppe und dachte nach. Er wusste nicht, ob er froh über das gerade Geschehene sein sollte oder nicht. Zu einem hatte es ihm endlich das bestätigt, was er immer vermutet hatte. Dass auch Kyo eine gute Seite hatte, dass auch Kyo ein Mensch war, der diese Charakterliche Eigenart besaß, die Ruki so liebte und an Mizuki geliebt hatte, aber auch schwach bei Menschen wie Kyo wiederfand. Sie war nur kurz durchgeschimmert, doch er hatte nicht verpasst sie zu sehen. Zum anderen verfluchte er es, denn es hatte ihm Hoffnungen gemacht, seine Liebe zu Kyo nur noch mehr in sein Herz gefressen und einmal mehr den Wunsch in ihm geweckt zu erfahren wie Kyo wirklich tief drinnen aussah...sein Lächeln zu sehen. Einmal wollte er Kyo wirklich aus vollem Herzen lachen hören. Es musste Ewigkeiten her sein, dass der Ältere das getan hatte. Wie war er wohl gewesen, bevor ihm, was auch immer, zugestoßen war? Sicher war er der liebenswerteste Mensch gewesen, den man sich vorstellen konnte. Denn, dass Kyo einmal anders gewesen sein musste war Ruki klar. Vielleicht schon immer etwas verdreht und auch mit dieser pessimistischen Einstellung gesegnet. Aber keinesfalls immer so...so... "Taka?" Sein Name ließ ihn aufblicken. Direkt in Uruhas besorgtes Gesicht. Doch als sich ihre Blicke trafen, und wie automatisch ihre Gedanken und Gefühle austauschten, lächelte der Ex Leader. "Es hat also doch etwas gebracht.", meinte er leise und Ruki sah ihn verwirrt an. Doch er wank nur ab. "Na komm. Lass das Trübsal blasen und lächel mal wieder, mhm? Du weißt schon...macht glücklich." Leise lachte Ruki, als er seinen ehemaligen Standartspruch hörte und nickte. "Ich gebe mein bestes.", versprach er und quiekte auf, als Uruha ihn plötzlich auf die Arme nahm. Laut lachte Ruki und zappelte rum. "Wahhhh Ruha lass mich runter… ich kann selbst laufen.", kicherte er und wehrte sich, passte aber auf, dass es nie zu doll wurde. So alberten die beiden den ganzen Weg zum Meetingraum herum und Ruki hatte das Gefühl, dass eine riesige Last von seinen Schultern fiel. Es war als würde er zum ersten Mal einen Lichtstrahl erhaschen, der weit weg tief in der Dunkelheit leuchtete. Aber er wurde stetig heller...und er musste nur noch seine Hand nach ihm ausstrecken, dann würde er ihn sicher bald erreichen und seine Welt würde wieder in gleißendes Licht getaucht werden. Lachend stolperten Uruha und Ruki in den Meetingraum. Vor allem Ruki war am Kichern und hielt sich denn Bauch, da es sich der Gitarrist zur Aufgabe gemacht hatte seinen kleinen Vocal zu Tode zu kitzeln. "Hör auf...Uru...hör auf ich flehe dich an.", japste der kleine Sänger und schnappte immer wieder nach Luft. Lachen und Atmen vertrug sich eben nicht. Doch Uruha zeigte keine Gnade und kitzelte munter weiter. "Uruuuuuuuuu ich mach auch alles was du willst.", jammerte der kleinste im Raum weiter und augenblicklich wurde der Brünette Gitarrist hellhörig, erbarmte sich jedoch noch nicht. "Alles?", hakte er also nach und Ruki nickte sofort heftig. "Alles...", wimmerte er mit Tränen in den Augen. "ok." Auf einmal waren die Hände weg und Ruki atmete erleichtert durch. "Wenn wir zu Hause sind putzt du meine Wohnung.", meinte Uruha gelassen und warf sich auf einen Stuhl, strahlte breit in die Runde. Ruki wurde blass. Sehr blass. "WAAASSS?", geschockt sah er Uruha an. Jeder der die Wohnung des Gitarristen kannte, wusste warum Ruki so fassungslos war. Der Brünette war keinesfalls Dreck anhäufend oder dergleichen. Mindestens alle 4 Monate stand ein Wohnung-komplett-putzen bei ihm auf dem Programm. Aber er war die Unordnung in Person, wenn er es nicht auf das Gegenteil anlegte. Und somit konnte Ruki schon einmal locker 2 Tage für die gesamte Wohnung einplanen. "Ja. Du hast dich nicht verhört und jetzt kannst du auch noch meine Kosmetik-Sammlung ausmisten." Wimmernd krallte sich Ruki an den nächstbesten, Kai um genau zu sein. "Mach was, er will mich umbringen." Fragend sah Kai den kleinen Vocal an und hielt ihn fest. "Was ist denn los..?" Doch Ruki antwortete gar nicht mehr auf die Frage, hatte Kaoru das Meeting doch schon begonnen, so ließ er sich auf seine 4 Buchstaben sinken. Aber nicht auf einen Stuhl! Oh nein. Er hatte kurzerhand Reita beansprucht, den er breit angrinste. Der sollte ihn jetzt mal vor Uruha beschützen! Nicht dass der ihn schon wieder durchkitzelte! Neee das brauchte er echt nicht. Und stur wie er war ließ er auch nicht mit sich reden und blieb munter da sitzen, hörte Kaoru aufmerksam zu. Gut. Damit hatte er kein Problem. Er konnte auch unter Druck arbeiten. Alles paletti. Und Pläne waren immer gut, da Ruki gern etwas verpeilte. Allerdings, was brachte es ihm es zu wissen, wann er wo sein sollte, wenn er eh zu trottelig war es zu tun? Reita störte sich nicht allzu sehr an dem kleinen Sänger auf seinem Schoß und legte kurzerhand einen Arm um dessen Hüfte, um ihn ein wenig beiseite zu schieben und wieder etwas sehen zu können. Reita schmunzelte etwas, als er Ruki ansah. „Also halt dich am besten immer in unserer Nähe auf, damit du nicht irgendwo zwischen Tür und Angel verloren gehst“. Breit grinste Ruki ihn an und zwickte ihn in die verdeckte Nase. "Keine Sorge, ich hatte nicht vor einen auf Do-it-yourself zu machen. Ich kenne mich gut genug.", schmunzelte er und hörte sich dann den Rest an. Woar...Kaoru klang irgendwie...angepisst. Schade. Wenn er so sanft war wie gestern war er angenehmer, vor allem auch attraktiver. Aber das strich er besser aus seinem Gedankenprotokoll. Gut es war nichts neues für ihn, dass er der Meinung war ein Mann wäre attraktiv und Ruki wusste auch, dass das nichts zu bedeuten hatte. An Kyo kam eh keiner ran. Aber es musste ja trotzdem nicht sein. Nicht auszudenken, wenn ihm seine Gedanken raus rutschen sollten. Neiiiin das wäre nicht gut. Leicht schüttelte er den Kopf, um auch ja solche, falsch auffassbaren, Gedanken zu verscheuchen, ehe er wieder locker die Beine hin und her baumeln ließ und fragend zu Kai sah, sobald Kaoru weg war. "Heißt das, wir dürfen jetzt essen, oder sollen wir zu den Proben?", fragend legte er den Kopf schief. Irgendwie widersprach sich das, nicht? "Du darfst noch essen...", meinte Kai nur lächelnd und wandte sich dann ab, ehe er zum Speisesaal ging. "Also...ist noch eine halbe Stunde Zeit, damit Aoi sich den Magen vollschlagen kann...dementsprechend kannst du dir auch noch was hinter hauen Ruki..", fasste Reita es noch einmal für den Kleineren zusammen. "Also..wäre ich der Meinung, dass wir losmachen, damit Aoi nicht so schlingen muss.", sagte er mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und schob Ruki zeitgleich von seinem Schoß um aufzustehen. Er streckte sich kurz und schaute seine Member an. "Also..wollen wir?" Der Blonde war schon fast mit einem Fuß im Restaurant, weil die anderen nicht wirklich aus dem Knick kamen, doch als Kai die Initiative ergriff und die anderen mitschleifte, konnte auch der Bassist guten Gewissens mitgehen. Er schaute nochmal kurz zu Aoi, welcher sich aber von ihnen abwandte und ging. Verwirrt warf er einen fragenden Blick zu Kai. „Warum kommt Aoi nun doch nicht mit? Immerhin war er doch derjenige, der nach was Essbarem geschrien hatte.“, bemerkte er mit einem Schmunzeln und legte dann einen Arm auf die Schulter ihres Vocals. Wenig später trafen sie dann auch schon im Restaurant ein wobei Reita sich mit dem Rest seiner Band gleich einen Tisch schnappte und sich erst mal einen Milchkaffee bestellte. "Ehm, ja. Kaoru wollte nochmal mit ihm sprechen… ich bin mir nicht sicher warum. Ich habe da nur so eine Vermutung.", sagte Kai leicht mit den Schultern zuckend und setzte sich mit Ruki zu Reita an den Tisch. "Aoi hat nämlich über dieses Pärchen-lose-Spiel geträumt und..." Kai stockte; wurde etwas rot um die Nase und seufzte kurz. "Na ja..Kaoru hat zugehört, als er mir das erzählt hatte und sich etwas eingemischt.. Und du weißt ja wie Aoi ist.", meinte Kai dann noch und bestellte sich lieber noch einen Kaffee, dieses mal mit einem Croissant. Eine Weile lauschte Ruki den Worten der Anderen, aß aber lieber ordentlich anstatt sich zu beteiligen. Er wollte ja gestärkt zur Probe. Irgendwann stand er auf, erklärte den anderen er müsse noch etwas packen und verschwand dann hoch auf sein Zimmer. Kaoru war nicht da als er aufschloss und das war auch gut so. Nachdenklich setzte er sich auf sein Bett und nahm den Bilderrahmen, auf dem Nachttisch, in die Hand. Leise seufzte er. Es war ein Foto aus Gazettes ganz, ganz alten Zeiten. Na ja ok, nachdem Kai eingestiegen war. Aber es war trotzdem alt. Er seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. Und wo waren sie nun? Es hatte sich so vieles verändert. Sie hatten sich verändert, waren gereift, auch wenn man es ihnen nicht oft ansah. Er überschlug die Beine und stellte das Bild zurück. Er hatte Angst, dass diese Tour sie erwachsen werden lassen würde. Das wäre das grausamste in seinen Augen. Ruki hasste Erwachsene, sie versperrten Gefühle und lebten stur für die Gesellschaft und das wollte er nicht. Seufzend stand er auf und verließ, seinen Rucksack geschultert, den Raum. Auf dem Weg nach unten traf er Uruha, der offenbar auch oben gewesen war. Sie nickten sich zu und trafen bald auf ihre Bandkollegen. "Na habt ihr uns schon vermisst?", grinste er in die Runde. Allgemeines Gelächter folgte und alle quetschten sich in den Van. Die Fahrt verlief typisch für Gazette, sie lachten und redeten, nur Ruki hing seinen Gedanken nach. Als sie da waren, stiegen sie alle aus, dennoch war Ruki immer noch ganz woanders, woraufhin Uruha in am Kragen packte und ihn zu sich zog. Kurzerhand drückte er ihn Reita an die Hand. "Pass mal auf unseren Sänger auf.", schmunzelte er. "Sonst findet er sich bald in Timbuktu wieder und wir können nicht auftreten." Auf Rukis wütendes Schnauben konnte er nur lachen, doch wenigstens war der Kleine brav und blieb in der Herde. Nachdem sie auch endlich den Proberaum betraten, konnten die Proben beginnen. Kurz ließ Ruki seinen Blick umherschweifen, bevor er zu seinem Mikrofon ging und darauf wartete, dass die Anderen bereit waren. Nachdem alle ihre Instrumente eingestellt hatten und er seine Stimme warm gesungen hatte, konnten die Proben beginnen. Ruki ließ sich einfach in die Musik fallen. Er vergaß alles um sich herum und genoss einfach die Töne, die die Instrumente erzeugten, ließ seine Stimme dazu fließen. Hier gab es keine Sorgen, keine unglückliche Liebe, keine Trauer und kein Schmerz. In der Musik gab es für Ruki nichts schlechtes und er hoffte, dass es immer so bleiben würde. Das er Gazette nie verlieren würde. Sie waren doch seine Familie. Kais Aufforderung zur Pause ließ ihn aus seiner - fast schon - Schwebe erwachen. Verpeilt sah er sich um. "Schon?", wie lange hatten sie jetzt eigentlich geprobt? Doch noch nicht so lange, dass es Zeit für Pause war oder? Aber sein Hals war langsam trocken. Also ergab er sich seufzend und nahm dankbar lächelnd die Wasserflasche entgegen, die Uruha ihm reichte, nachdem dieser sich vom Boden erhoben hatte, auf dem er bei dem Wort ‚Pause‘ hatte fallen lassen. „Wir spielen als erstes, denn wir sind die Vorband." Mit einer geübten Handbewegung zündete Kai sich einen Glimmstängel an und zog genüsslich daran. "Also sind wir uns einig, dass wir unser Bestes geben werden, damit Dir en Grey baff sein wird. Sie haben uns so was von unterschätzt, hab ich Recht?" "Wir bringen die Menge so zum toben, dass sie bei Dir en Grey schon so fertig sind, dass sie alle nach Hause gehen~", lachte Aoi und übertrieb mal wieder ein wenig. Breit grinsend nickte Ruki. Doch als er bemerkte, dass Kai rauchte, kräuselte sich sein Näschen und er riss das nächste Fenster auf, inhalierte tief die Luft. Er konnte ja verstehen, dass sie rauchten, immerhin hatte er das früher selbst getan, und tat es ab und an auch jetzt noch. Aber jetzt wo er es nur so selten tat stank es doch ganz schön. Und es kratzte so unangenehm in der Lunge, hatte es das eigentlich schon immer? Ruki machte es sich auf dem Fensterbrett bequem und atmete die frische Luft ein. Die Anderen wussten damit mittlerweile umzugehen. Er ließ sie rauchen und sie ihn seine Luft genießen. Er tat es ja zu einem gutem Zweck und seine Freunde wussten ja auch, dass es nicht böse gemeint war, wenn er sich mal, so wie eben, an die frische Luft drängte. Seufzend schloss er die Augen und lehnte sich an die Mauer. "Mhm...Kai? Wie lange ist die Pause noch?", erkundigte er sich. Er hatte auf dem Flur einen Kaffeeautomaten gesehen, und irgendwie gerade die extreme Lust einen zu trinken. Einen Kaffee verstand sich...nicht den Automaten. Was dachte er schon wieder so wirr? „5 Minuten.“, meinte Kai, nachdem er auf seine Armbanduhr gesehen hatte. Schnell hüpfte Ruki von der Fensterbank und verschwand auch schon aus dem Raum, um sich seinen Kaffee zu holen. Nachdem er den Raum betreten hatte, stellte er letzteren auf die Fensterbank, damit er dort schneller abkühlen konnte, bevor er ihn trinken würde. Kurz sah er sich um. Die 5 Minuten vergingen auch wie im Fluge und so machten sie auch schon weiter. Die Proben verliefen ganz gut, so das Kai sich nicht beschweren brauchte und Ruki recht zufrieden war. "So Leute..wir können los, für heute sind wir fertig." Kai stand auf und packte seine Sachen zusammen, bemerkte wie auch die Anderen sich regten und es ihm gleich taten. Aoi verkündete noch, dass er sich gleich mit Kaoru treffen würde, was Ruki leise seufzen ließ. Ein Treffen mit Kaoru soso...Er musterte Uruha, der noch viel weniger erfreut schien. Was er wohl hatte? Na ja... er würde es schon von sich aus erzählen, wenn er wollte... wenn nicht... na ja. Uruha war manchmal eine richtig harte Nuss was so etwas anging. Fast so schlimm wie er selbst. Uruha ging mit den Anderen zum Wagen, doch Ruki sah Aoi noch kurz nachdenklich an, ehe er lächelte. "Solange du Spaß hast.", lächelte er und verließ mit Aoi das Gebäude. Aoi seufzte leise. Warum wurde eigentlich nur er angemotzt? Natürlich nahm er diesmal sein Baby mit. Das musste sein! Er wollte nicht wieder auf Kaoru angewiesen sein, sollte ihm eine Idee kommen. Das wäre mehr als ärgerlich. Ruki quetschte sich zu Reita nach hinten, während es sich Uruha weiter vorn bequem machte. "So dann können wir.", grinste der Jüngste in die Runde. Sie fuhren zurück zum Hotel, wo Ruki sofort raus sprang, um seine Gitarre rein zu bringen. Nachdem er diese nach oben gebracht hatte, kam er wieder zu den Anderen und sah sie fragend an. Sie hatten natürlich auf ihn gewartet, wollten sie doch nicht etwas entscheiden was Ruki nicht wollte. "Habt ihr eine Idee, was wir jetzt machen?", fragte Kai dann und ließ alle aufsehen. Der Bassist sah seinen Leader an und zuckte nur leicht mit den Schultern. "Mir ist es eigentlich egal wohin wir gehen. Wir können uns ja auch einfach mal Draußen etwas umsehen, vielleicht gibt es hier in der Nähe eine kleine Bar oder so etwas", meinte er mit einem leichten Lächeln und fuchtelte dabei etwas mit seiner Zigarettenschachtel herum. Ruki nickte. "Ich bin eher für Spazieren gehen." Denn in Bars wurde geraucht und irgendwie war Rukis Lunge heute etwas überempfindlich. Das lag vermutlich daran, dass er die letzten Tage nur wenig Rauch inhaliert hatte. Während der Proben wurde ja eher selten geraucht und dann war er sofort nach Hause um sich vorzubereiten. Mit Hundeaugen sah er die Anderen an. "Bitteeee nur ganz kurz.", nuschelte er. Besonders auf Uruha lag sein Blick, denn wenn er diesen rum hatte, dürfte der Rest nicht schwer fallen. Doch der Gitarrist reagierte ganz anders als erwartet. "Ach macht doch was ihr wollt.", murrte er. "Ich bin müde und hau mich aufs Ohr." Uruha hob die Hand und ließ seine verwirrten Bandmember zurück. Ruki blinzelte seinem Kumpel nach. "Okeyyy...." Fragend sah er zu den verbliebenen beiden. Was war das gewesen? Am Morgen hatte Uruha doch noch blendende Laune gehabt und auch bei den Proben hatte er sich nichts anmerken lassen. Manchmal wurde er nicht schlau aus ihrem Ex-Leader. Sich verwirrt am Kopf kratzend sah er die beiden wieder an. "Also wie ist das nun?" Seufzend zuckte Kai mit den Schultern. "Dann gehen wir spazieren, ich würde auch gerne sehen, was es hier so gibt, ist das okay Reita?", fragte er den Bassisten und sah erst zu Ruki und dann zu dem gefragten, ehe er sich das Haar nach hinten strich. Der Blonde sah dem scheinbar leicht mies gelaunten Gitarristen nach und wandte seinen Blick etwas irritiert wieder den anderen Beiden zu. "Was ist ihm denn über die Leber gelaufen?", fragte er und zuckte leicht mit den Schultern. "Ja natürlich ist das okay", stimmte Reita zu und werkelte dabei immer noch mit der Zigarettenschachtel in seiner Hand herum. Unsicher zuckte Ruki mit den Schultern. "Was weiß ich.", brummte er. Sollte Uruha sich doch ausmiesepetern. Na gut, jeder durfte mal schlechte Laune haben, er wollte da nicht so sein. Leise seufzte er und streckte sich. "Ruuuki~ wollen wir uns nicht zuerst duschen gehen oder so? Bevor wir spazieren gehen?" Kai machte große Augen und kaute auf der Unterlippe herum. Ruki sah zu Kai und blies die Wangen auf. "Natürlich jetzt, wann sonst? Wenn wir es uns alle bequem gemacht haben? Dann will keiner von uns mehr raus, und das weißt du?", brummte er. Es war eine Tatsache, würden sie alle erst duschen ect. wären sie viel zu bequem, um einen Schritt vor das Hotel zu setzen. Nein so und nicht anders musste es sein, ganz sicher. "Na kommt ihr Zwei.", lächelnd schnappte er die Beiden an den Handgelenken und zog sie raus, ging aber sofort von Reita auf Abstand, als er die Zigaretten bemerkte. "Muss das sein?", murmelte er leise. Natürlich erlaubte er es ihm, aber momentan nervte es ihn irgendwie. Vermutlich war das sein Stolz und dass er Morgen 100% geben wollte und eben diese dumme Angst um seine Stimme hatte. Seufzend hängte er sich an Kai und genoss die frische Luft um sie herum. So frisch die Luft in Tokyo eben war. "Nur die eine okay Ruki? Ich hab heute früh das letzte Mal eine geraucht, also gönne mir das doch", meinte er mit einem leichten Schmollen auf den Lippen. Ruki seufzte und nickte, lächelte Reita entschuldigend an. "Ok." Der Ältere wusste wie es gemeint war, da war sich Ruki sicher. Glücklich trabte er durch die Straßen und sah sich um. In dieser Ecke Tokyos war er noch nie gewesen und das, obwohl er schon gut über ein Jahr hier lebte. Nein, mehr noch. 2? 3? Er wusste es nicht mehr. Kai und Reita beschwerten sich nur, was Ruki murren ließ, doch er ließ sich von den Beiden aber nicht stören. Wieso kannte er diesen Teil noch nicht? Egal. Kai hatte Recht. Hier gab es nichts Besonderes. Aber dennoch sah er sich neugierig um. Aber wieso wurde ihm wenig später wieder unterstellt nicht zu wissen wo er war? Er wusste es sehr wohl! Darum führte er sie auch zurück, denn auch der kleine Wirbelwind hatte irgendwie keine Lust mehr. Und vor allem... "HUNGEEEEEERRR!", schreiend rannte er in das Restaurant und machte es sich breit grinsend bequem. Der Hunger siegte eben immer. Dass er alle Blicke auf sich gezogen hatte, war Ruki reichlich egal. Er war es gewohnt und es störte ihn auch nicht, wie es Aoi zum Beispiel getan hätte. Lässig strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht und lehnte sich zurück. Kurz darauf kamen auch schon die anderen Beiden, was Ruki grinsen ließ. "Nächstes Mal rennst du nicht einfach wie abgestochen los", mahnte der Blonde den Sänger. Rukis Blick wurde nahezu treudoof und unschuldig. "Aber ich hatte doch solchen Hunger.", schniefte er leise. "Ich konnte nicht warten... Und du kannst mich doch auch nicht hungern lassen." Aus großen Augen sah er zu Reita hoch. Das musste einfach ziehen. Die Bedienung kam und erlöste Ruki. "Eine Cola und dann einen einfachen Salat und Spagetti und dann einen Kindereisbecher.", strahlte Ruki sie breit an. Die Frau musste auch sonst etwas von ihm denken, aber es war ihm egal. Er stand zu seiner Art, hatte kein Problem damit und es musste manchmal sein. Es war seine Art mit Stress und dergleichen umzugehen. Er wurde einfach kindlich, weil er so vieles viel lockerer sah und besser damit klar kam. Auch war es eine Art Maske für ihn, um sich zu schützen. Und so ganz nebenbei...er liebte die Smarties auf den Kindereisbechern. Und die Eissorten waren auch toll. Also, warum nicht einen essen? "Ich denke ich nehme ein Bier und einmal Teriyaki-Beef bitte." Reita legte die Karte beiseite und sah der Bedienung noch hinterher, die ging, sobald Kai seine Bestellung aufgegeben hatte. Reita lehnte sich etwas zurück und wartete. "Was ist eigentlich mit Uruha? Hat jemand eine Ahnung?", fragte Kai einfach mal so in die Runde. "Ich hab keine Ahnung was mit ihm los ist...vielleicht ist ihm der Zeitplan nicht geheuer…wer weiß." Reita zuckte mit seinen Schultern und sah zu Ruki, welcher traurig seufzte. Ja was war mit Uruha? Leise schnaubte er. "Sei nicht albern Reita. Wir wissen beide, das Uruha ein zu souveräner Mensch ist, um mit so etwas Probleme zu haben." Er war ja nicht umsonst vor Kai ihr Leader gewesen. Uruha hatte keine Probleme mit Zeitplänen, egal wie straff sie waren. Nein, irgendetwas musste dem Gitarristen nicht passen, ihm wirklich zu schaffen machen. "Wann hat das bei ihm eigentlich angefangen?", fragend sah er in die Runde. "Habt ihr irgendwas bemerkt?" Man musste kein Sherlock Holmes sein um die Sorge in Rukis Augen zu sehen. Zwar betitelte er Reita als seinen besten Freund, aber Uruha war ihm mindestens genauso nahe, durch die Geheimnisse, die sie teilten vielleicht noch näher. Es wurmte ihn, dass er dem Blond-Brünetten nicht helfen konnte, wo dieser doch immer für ihn da war. "Ich denke Ruki hat recht. Da muss irgendetwas anderes sein...Und wenn ich mich recht entsinne hat Uruha damit angefangen so zu sein, als Aoi gesagt hat, dass er sich mit Kaoru trifft. Eifersucht? Ich hab keine Ahnung, es ist nur so ein Gefühl, dass es damit irgendetwas zu tun hat.", gab Kai seine Meinung preis und sah die anderen Beiden an. Nachdenklich nickte Ruki. So ein Mist, er hatte die letzten Tage so viel um die Ohren gehabt, dass er sich kaum mit den anderen beschäftigt hatte. Ganz und gar nicht gut. Er konnte Uruha überhaupt nicht einschätzen. "Na ja...vielleicht...", er seufzte. "Lasst uns Morgen mit ihm reden. Wenn er morgen noch so komisch drauf ist reden wir. Wenn nicht, dann lassen wir ihn von selbst kommen, mhm?", fragend sah Ruki in die Runde. Es wäre sicher nicht gut für das Bandklima Uruha zu bedrängen, aber genauso wenig wäre es gut ihn rumbocken zu lassen. Verzwickt. „Langsam müsste Aoi aber auch mal wieder auftauchen oder?? Das kann doch nicht ewig lang mit Kaoru rumhängen.“, warf Reita ein. Auf diese Anmerkung über Aoi nickte Ruki langsam. "Was machen die so lange?", fragend sah er sich um, wie als würde er erwarten, dass aller paar Sekunden ihr Rhythmusgitarrist um die Ecke biegen würde. Dem war natürlich nicht so. Er schüttelte langsam den Kopf. "Leute das wird mir zu viel.", gestand er schließlich schräg grinsend. "Seit wir hier sind steht alles Kopf." Endlich kam ihr Essen, aber so wirklich konnte sich Ruki nicht darauf konzentrieren. Kai sah auf, als ihr Essen kam und nahm das Besteck zur Hand, wobei er jeden einen Guten Appetit wünschte. "Itadakimasu!", sagte er lächelnd und fing an seine Suppe zu genießen. "Aoi ist kein kleines Kind mehr.", sagte er ruhig, als er den ersten Schluck nahm. "Er wird sich schon noch melden und Uruha auch. Da bin ich mir sicher. Vielleicht sind beide ja schon auf ihren Zimmern, haben keine Lust mehr oder so ähnlich.", fügte Kai noch hinzu. "Du hast wahrscheinlich recht...die Beiden sind immerhin erwachsen. Der einzige auf den wir hier permanent aufpassen müssen ist ja eh nur unser Ruki", meinte der Blonde leicht lachend und sah zu Ruki, der einen Schmollmund zog. Grinsend schnappte sich der Bassist sein Bier und trank einen Schluck. "Spitze. Ach Kai..wann soll das morgen eigentlich noch mal alles losgehen? Du bist doch da besser im Bilde als ich." Er sah fragend zu dem Leader und stocherte nebenbei etwas in seinem Teriyaki herum. Ruki seufzte und schüttelte den Kopf. Sie hatten recht. Außerdem konnten sie im Moment nichts ändern. Leider... Lustlos begann er sein Essen zu essen, ließ sogar das Eis stehen. Er machte sich trotzdem Sorgen, vor allem um Uruha. Es wurmte ihn, dass der blonde Gitarrist immer für ihn da war, er aber umgekehrt nichts machen konnte. Ihm waren die Hände gebunden. Wie oft trichterte ihm Uruha ein, er solle reden? Und er selbst tat es nicht. Irgendwann schob er den Teller von sich. "Leute nehmt‘s mir nicht übel, aber ich bin gerade irgendwie...", ja was war er? Unsicher zuckte er mit den Schultern. "Der Tag war lang. …bin sicher nur müde. Entschuldigt mich, bitte." Was für ein Glück, dass sie das Essen hier nicht bezahlen mussten. Also konnte er einfach aufstehen und das Restaurant in Richtung seines Zimmers verlassen. Ruki war wirklich müde und es war auch nichts neues, das das von jetzt auf gleich auf ihn zu kam. Die Ärzte meinten mal es könne an seiner Krankheit liegen, auch wenn plötzliche Schwächeanfälle nicht zur regulären Symptomatik gehörten. Solange sie sich nur in Müdigkeit äußerten war es Ruki auch relativ egal. Träge schleppte er sich in das Zimmer und sah sich verwirrt um. Kaoru musste da sein, sonst wäre der Laptop nicht an, aber wo war er? Dann hörte Ruki das Wasser und ihm ging ein Licht auf. "Oh..." Er schmiss sich auf sein Bett und sah an die Wand. Doch dann schielte er wieder zu dem Laptop. Was machte Kaoru gerade? Die Neugier ergriff von Ruki Besitz und ließ ihn sich aufrichten. Er schielte zur Badtür, doch die schien sich nicht so bald öffnen zu wollen. Langsam erhob er sich und schritt zum Laptop, beugte sich neugierig über diesen und las was er sah. Es war ein Liedtext. Ruki war überrascht. Er war komplett auf Englisch...und das was er verstand an dem Text, denn so gut war sein Englisch nun auch wieder nicht, war sehr aggressiv. Am liebsten würde er ein Wörterbuch zur Rate ziehen. Er verfolgte neugierig das Lied und langsam bildete es sich in seinem Kopf. Den Gazette Sänger schüttelte es. Was hatte Kyo dazu veranlasst so etwas zu schreiben? "Oh Kami… Ruki... das ist wirklich kein Text den du lesen solltest...", brachte Kaoru hervor und bis sich auf die Unterlippe. "Ich meine... Kyo… ach vergiss es...", sagte Kaoru schüttelte dann aber heftig seinen Kopf. Erschrocken ruckte Rukis Kopf hoch, als er Kaoru wahrnahm und er lächelte verlegen. "Gomen." Er kratzte sich am Hinterkopf und richtete sich wieder richtig auf. "Ich war einfach nur so neugierig.", erklärte er und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, ehe er sich wieder auf sein Bett setzte. Warum war Kaoru auf einmal so aufgeregt? Er schien jedenfalls nicht sauer, dass er es gelesen hatte. Nachdenklich sah er an die Decke. Kaoru seufzte leise und ließ seinen Kopf hängen. "Ist schon okay... Ich meine du wirst ihn bestimmt nicht nachahmen und so einen Text schreiben... hoffe ich mal.", meinte er leise und ließ sich dann auf sein Bett sinken. Schnell schüttelte er den Kopf. "Nein um Gottes willen.", schoss es aus Ruki raus und man konnte sogar leichte Belustigung aus seinen Worten hören. Nein, Ruki würde so etwas nie schreiben. Seine eigenen Texte mochten auch alles andere als quietschig rosa sein, wobei vielleicht waren es einige, aber er würde nie so brutale Texte schreiben. Sein Ziel war es Menschen mit seiner Musik zu befreien, ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern und er bezweifelte, dass das mit solch einem Text ging. "Duu? Kaoru? Darf ich dich mal was fragen? Also zu dem Text meine ich." Er sah den Älteren wieder an. Ruki wusste, dass Kyo Texte nie ohne Grund oder Hintergedanken schrieb. Von daher, schockierte es ihn doch irgendwo ihn wirklich so aggressiv zu hören. Normal richteten sich seine Texte nie so direkt an eine Person? Oder war es vielleicht nicht mal eine Person und er interpretierte zu viel hinein? Seit wann interpretierte er eigentlich Kyos Texte? Normal ließ Ruki Musik durch sich durch strömen und genoss sie viel lieber, als sich mit den Details auseinander zu setzten. Er war der Meinung, dass er eh nie die Wahrheit finden würde, nicht wenn er den Verfasser nicht als seinen besten Freund betiteln konnte. Manchmal verstand er ja sogar sich selbst nicht. Aber das lag wohl an seiner eigenen, zeitweiligen Verwirrtheit. "Hmm Frag nur. Tu dir keinen Zwang an.", meinte er und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht, bevor er dann doch noch einmal aufstand und sich noch ein Handtuch nahm, um sich seine Haare trocken zu rubbeln. "Meinst du, er hat es ernst gemeint?", fragend sah er zu Kaoru hoch und hoffte, dass es dieser verstand. Seine Frage war wohl wirklich unglücklich formuliert. Er wusste natürlich, dass Kyo so etwas wie im Text nie machen würde, zumindest hoffte er das mal stark. Aber das Gefühl, das Gefühl es machen zu wollen, dieser Ärger oder Frust. Er fragte sich, ob die Aggression wirklich so stark gewesen war, wie der Text ihn vermuten ließ. Wenn ja, dann tat ihm die Person gegen die diese Gefühle gerichtet wurden aufrichtig Leid. Immerhin kannte er Kyo mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass man seinen Zorn nicht am eigenen Leib zu spüren bekommen wollte. Er eingeschlossen....wobei. Lieber sah er Kyo wütend als emotionslos. Denn das zeigte ihm zumindest, dass er Kyo nicht am Arsch vorbei ging sondern ihn doch irgendwo beschäftigte, egal ob jetzt negativ oder positiv. Aber er war zumindest keine Luft für den älteren Sänger. Unsicher fuhr er sich über den Verband an seiner Hand. Nein...das war er nicht. Aber vielleicht wäre es doch für sie beide gesünder. Kaoru schmiss das Handtuch auf sein Bett und zog sich erst einmal eine Hose an, bevor er sich zu Ruki drehte und auf ihn zu kam. "Hmm.. na ja ich weiß nicht so recht. Ich kann ihn da nicht so gut einschätzen. Aber ich befürchte, dass er es ernst gemeint hat.", gab er von sich und seufzte leise auf. "Aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht auf wen sich der Text beziehen soll. Ich kann nur vermuten. Meine Vermutung liegt auf euch... Na ja er hat den Text geschrieben, als ich bekannt gegeben habe, dass wir mit euch auf Tour gehen müssen. Er ist ziemlich an die Decke gegangen und hat sich dann erst mal verschanzt, um zu schreiben, hat mir dann am nächsten Tag diesen Text auf den Tisch geknallt und sich direkt wieder verpisst. Na ja es kann aber auch sein, dass sich der Text auf das Management bezieht, immerhin ist das schuld daran. Aber wenn du es genau wissen willst, musst du ihn selber fragen.", erklärte er und zuckte leicht mit seinen Schultern. Ruki machte es sich auf sein Bett bequem und schloss die Augen. Trotz allem hörte er Kaoru aufmerksam zu. Natürlich. Immerhin wollte er nicht umsonst gefragt haben. Leicht runzelte er die Stirn bei Kaorus Worten, doch je weiter Kaoru sprach, um so mehr hatte er das Gefühl keine Luft zu bekommen. Als Kaoru geendet hatte, lag Ruki mit weit aufgerissenen Augen im Bett, die Hände in das Laken gekrallt. Wie bitte? Ruki verfolgte seine Gedanken zurück und ihm wurde zusehends schlechter. Würde er Kyo doch nur am Arsch vorbei gehen. "Ich glaube ich muss an die Luft...", murmelte er und richtete sich auf. Das musste er jetzt erst einmal verarbeiten. Er ging raus auf den Balkon und atmete tief die frische Luft ein. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Kaoru im Zimmer geraucht haben musste, aber er schob den Gedanken zur Seite und schloss die Augen, während er sich an das Geländer krallte. Er war weiter als Kaoru. Er wusste gegen wen sich Kyos Zorn richtete. Er hatte es selbst gespürt...und das war erst der Anfang. Leicht begann Ruki zu zittern, als er mühsam die Tränen unterdrückte. Am liebsten würde er gegen das Geländer treten, aber dann bestand die Wahrscheinlichkeit, dass er sich etwas brach. Es hatte ihn schon viel zu lange verschont. Es sollte eben nicht sein, er sollte nie mehr glücklich werden. Am liebsten würde er einfach vergessen. Kyo vergessen. Aber es ging nicht. Und das tat furchtbar weh. Nach einiger Zeit kam Ruki wieder. Zwar biss ihn der Rauch in die Nase, aber es war nichts was er nicht verkraften konnte, darum sagte er nichts. Es hatte verhältnismäßig lange gedauert bis er sich beruhigt hatte. Doch ihm war keine Träne entkommen. Keine einzige. Ein wenig machte dies Ruki Angst. Er wollte nicht abstumpfen. Aber genauso wenig wollte er zu sehr seinen Gefühlen nachgeben. Wortlos schlurfte er an Kaoru vorbei und schnappte sich ein paar Sachen ehe er in das Bad verschwand um zu duschen. Dies tat er auch ausgiebig. Viel zu lange hatte er es nicht mehr. Zwei Mal duschen! Das war eine Premiere. Normal waren es mindestens Vier Mal am Tag. Aber er war auf Tour, da musste das wohl auch zurücktreten. Nachdem er auch die üblichen Badleiden hinter sich gebracht hatte und nur noch Shorts und ein Shirt ihn bekleideten, schlurfte er wieder in das Zimmer. "Stört es dich wenn ich das große Licht ausmache?", murmelte er und sah fragend in Kaorus Richtung ohne ihn anzusehen. Seine kränkliche Müdigkeit hatte weiter angegriffen und er war, um ehrlich zu sein, froh darüber. Wenn er von Erschöpfung einschlief, würde er zumindest nichts träumen. Hoffte er jedenfalls. Er ließ sich auf sein Bett sinken und atmete tief durch. Morgen würden sie das erste Konzert geben. Er musste fit sein. Physisch und Psychisch. "Nein natürlich nicht, aber ich werde jetzt auch schlafen gehen, auch ein Leader muss fit sein und letzte Nacht habe ich nicht wirklich viel geschlafen.", erklärte er sich und schloss seinen Laptop, packte seine Sachen bei Seite. Leicht nickte Ruki. "Gut, dann mach aus wenn du so weit bist.", nuschelte er noch und legte sich hin. Doch dann besann er sich anders. Er hatte nie vor sie zu nehmen. Niemals. Hatte er sich doch geschworen allein fertig zu werden, aber heute, heute musste es sein. Langsam setzte sich Ruki auf und ging dann zu seinem Rucksack, zog eine Packung Tabletten heraus, und nahm sich, nach kurzem Zögern 3. Die er schnell mit Wasser runter spülte. "Wenn ich morgen nicht von allein aufwache kannst du gern Gewalt anwenden, um mich zu wecken.", meinte er nüchtern und legte sich wieder hin, er zog die Decke ganz hoch, ehe er sich einkugelte und die Augen schloss. Er wollte jetzt nicht daran denken, dass er nachgegeben hatte. Er wollte einfach nur schlafen, Traumlos schlafen, in der kindlichen Vorstellung, dass, wenn er am nächsten Tag aufwachte, alles wieder in Ordnung wäre. Und so driftete Ruki weg, in einen Schlaf der eher einer Bewusstlosigkeit gleich kam, als dem eigentlich menschlichen Schlaf... ____________________________________________________________________ Kapitel 7: Part 2; Ein Tag mit Leader-sama, Kaoru ------------------------------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, ca. 18:30, in dem Meetingraum von irgendeinem verwahrlosten Hotel in Tokyo, Kaoru Seufzend stellte Kaoru seine Sachen ab und sah sich kurz um, bevor er kurzerhand die Tische auf Seite schob und die Stühle übereinander stapelte. Zwei stellte er für sie hin, immerhin brauchten sie doch was zum sitzen, auch wenn man sicherlich auch den Boden dazu nutzen konnte. Schnell hatte er seinen Laptop hervorgekramt und ihn angemacht. Noch einen Aschenbecher besorgt und schon konnte es losgehen. So saß Kaoru auf seinem Stuhl, hielt seine Akustikgitarre auf dem Schoß und rauchte genüsslich, während er ab und zu ein paar Töne auf seiner Gitarre anschlug. Jetzt musste nur noch Aoi kommen und sie konnten beginnen. Kaoru drückte gerade seine Zigarette aus, als die Tür aufging und Aoi mit einer Banane im Mund herein kam – was für ein Anblick. Kaoru schluckte trocken, als Aoi auch noch abbiss. Schnell schüttelte er seinen Kopf. "Bin ich etwa zu spät..?", fragte Aoi unsicher und sah nochmal auf die Uhr. Er schloss die Tür hinter sich und kam zu Kaoru getapst, setzte sich auf den anderen Stuhl, der wohl für ihn gedacht war. "Nein, nein bist du nicht. Mach dir keine Sorgen.", meinte Kaoru lächelnd und besah sich Aoi kurz, bevor er die Gitarre wieder auf Seite stellte. "Und wie war die Probe? Alles glatt gelaufen?", fragte Kaoru interessiert und lächelte Aoi lieb an. Dieser lächelte verlegen, aß schnell seine Banane auf und ließ die Schale unauffällig in einer der Mülltonnen verschwinden. "Hai~ kann man so sagen. Ich kann morgen gar nicht mehr abwarten~", grinste er ein wenig und man sah ihm wirklich an, dass er sich auf das kommende Konzert freute. Kaoru lächelte sanft, sah zu Aoi und musste leicht schmunzeln. "Das ist schön, dass du dich drauf freust. Ist euer erster richtiger Gig was?", fragte er und sah den Jüngeren mit einem sanften lächeln an. Aoi nickte leicht und lehnte sich zurück. "Könnte man so sagen...zumindest haben wir noch nie in dieser Halle gespielt…Bei euch auch alles okay?", fragte Aoi noch nach "Hmm ich bin ja mal gespannt, wie diese Tour bei den Fans ankommt. Soweit ich gehört habe, sind alle Konzerte ausverkauft.", meinte Kaoru und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich glaube sie werden es gut finden. Wir haben ja schon öfter gehört, dass sich unsere Musikstile ähneln... Den Fans wird es wohl gefallen~", meinte Aoi und zuckte leicht mit den Schultern. "Gut das du Instrumente bei hast... ich habe meine glatt in der Konzerthalle bei den anderen vergessen, tut mir Leid.", seufzte Aoi und strich sich ein paar Strähnen aus der Stirn, woraufhin Kaoru zu lachen begann. "Ach vergesslich bist du auch noch." "So vergesslich bin ich eigentlich gar nicht~...keine Ahnung wie das passieren konnte.", redete Aoi sich direkt raus. „Ja das sagt man dann.“, meinte Kaoru lachend und griff dann nach einer E-Gitarre, packte sie aus und reichte sie dem Jüngeren. "Sei vorsichtig. Das ist eine meiner Besten meiner Babys.", meinte er und strich kurz über den Hals, bevor er sich wieder auf seinen Stuhl sinken ließ. "Dann spiele mal was. Ach ja der Verstärker steht da, wenn du den brauchst.", meinte er und deutete auf diesen. Aoi nickte leicht und spielte den schnellen Rhythmus eines ihrer neuesten Lieder, Carry?. Lächelnd zog Kaoru eine Zigarette aus seiner Packung und steckte sie sich an, zog genüsslich daran, bevor er dann auch schon den Klängen seines Babys lauschte. Sie hörten sich echt nicht schlecht an, aber ein bisschen dran feilen konnte man schon. So nahm er die Kippe zwischen seine Lippen und legte seine Hand an die von Aoi, die den Hals festhielt. Langsam löste er sie und schüttelte sie leicht durch, bevor er sie sachte wieder an den Hals legte. "Verkrampfe die Hand nicht so. Wenn du sie lockerer lässt, bekommst du sanftere Töne und leichtere Übergänge hin… und du verspielst dich auch nicht so leicht.", meinte er dann und nahm die Kippe wieder aus dem Mund, stieß den Rauch aus und lauschte den weiteren Tönen des Gitarristen. Aoi hatte ihn überrascht angesehen, nickte dann aber nur. Kaoru ließ ihn weiterspielen, doch dann erhob er sich, zog aus seiner Tasche ein ungebrauchtes Tuch hervor und bat Aoi kurz zu stoppen. Kurzerhand hatte er die Gitarre auf seinem Schoß und klemmte das Tuch am Halsende unter die Saiten und sah zu dem Anderen, lächelte sanft, bevor seine Finger über die Saiten glitten und diese sachte anschlugen. "Ah schon besser..", murmelte er mit der Kippe im Mund und reichte ihm die Gitarre wieder. "Versuchs nochmal.", meinte er, nachdem er die Kippe wieder aus dem Mund genommen hatte und die Asche in den Aschenbecher schnippte. Aoi runzelte nur leicht die Stirn, nahm dann aber wieder die Schönheit an sich und begann von neuem. Kaoru ignorierte die Gesten des Anderen, war es ihm doch eigentlich ziemlich egal, wie er darauf reagierte, wenn er ihm seine Gitarre wegnahm, um kurz etwas Fehlendes einzufügen. Leise seufzte er auf, zog nochmal an dem Glimmstängel, bevor er ihn im Aschenbecher ausdrückte. Weiterhin lauschte er den Klängen und lächelte zufrieden, als Aoi geendet hatte. "Sehr schön.. Gefällt mir. Aber das ist ja nicht alles was ihr geschrieben habt nicht?", fragte er den Dunkelhaarigen, gab ihm ein Plek und sah ihn auffordernd an. "Natürlich haben wir noch andere Lieder~ ich wollte dir nur erst mal das eine komplett vorspielen~", schnaubte Aoi ein wenig und traute sich dem Älteren in die Seite zu pieken. Kurz sah dieser etwas verwirrt zu Aoi, sah ihn dann aber gespielt böse an. "Oder magst du mal was von uns spielen?", fragte er und reichte ihm ein Blatt, auf dem die Noten und Akkorde für eines ihrer Lieder drauf standen, welches sie noch nicht heraus gebracht hatten. Sie hatten es schon öfter geprobt, doch aufgenommen hatten sie es noch nicht, da es noch nicht ganz fertig war. Er war gespannt, ob Aoi vielleicht noch einen Vorschlag hatte, was man vielleicht noch besser machen könnte. Zum anderen war er gespannt, ob er überhaupt die Musik schrieb, ob er damit was anfangen konnte oder nicht. Aoi nahm das Plek entgegen, wollte Kaoru gerade nach einem Lieder Wunsch fragen, als er ihm den Vorschlag gab etwas von Dir en Grey zu spielen. Aoi zögerte nicht lange, nahm das Notenblatt in eine Hand, mit der anderen hielt er die Gitarre fest, wollte sie auf keinen Fall fallen lassen. Sein Blick huschte über die Noten und Akkorde, nach einer Weile runzelte er die Stirn. "Schnell~...", murmelte er bloß, als er kaum Pausen entdeckte und über die Takte sah. Aoi legte sich das Blatt auf die Knie, nahm die Gitarre wieder richtig in die Hand und schlug einige der Töne an, die er für schwierig hielt. Erst nach einer Weile begann er von vorne, spielte erst ein wenig langsamer die abgehackten Töne, als es der Takt vorgab, um sich an die Noten zu gewöhnen. "Es ist...interessant~", gab er Kaoru schließlich seine Meinung kund, lächelte ihn kurz an. Dieser war schon recht positiv überrascht, dass er wirklich etwas von ihnen spielen wollte, ohne Protest. Lächelnd beobachtete er ihn also und nickte dann leicht, als er den leisen Kommentar von sich gab, lauschte den kleinen Tönen dann und wartete darauf, dass er endlich begann, was er dann auch nach einigen Minuten tat. Er lauschte den Tönen und sah den Jungen dann an, als er fertig war. "Nicht schlecht, für den Anfang. Wie lange spielst du schon Gitarre?", fragte Kaoru dann und schmunzelte leicht. "Das Lied ist entstanden, als Kyo erfahren hat, dass wir mit euch auf Tour gehen. Den Songtext dazu willst du nicht lesen.", meinte er schmunzelnd und strich sich eine nervende Haarsträhne hinters Ohr, bevor er Aoi dann auch schon die Gitarre nahm und selbst ein paar Takte drauf spielte. Ihm ein paar Griffe zeigte, die diesem das Spielen erleichtern könnten. So verging die Zeit ziemlich schnell und er bemerkte gar nicht, dass er dem Anderen durch die ganzen Tricks und Berührungen immer näher kam. Irgendwann saßen sie auf dem Boden und spielten zusammen irgendwelche lustigen Liedchen und sangen auch dazu. "Du, ich geh mal schnell was zutrinken holen.", meinte er dann, legte die Gitarre beiseite und nahm die leere Flasche in die Hand, die sie schon leer getrunken hatten, hob seine Schachtel Zigaretten auf und seufzte leise. "Neue Kippen brauch ich auch...“, murmelte er leise vor sich hin, woraufhin sich Aoi aufrappelte und ihn angrinste. "Ich komm mit, wenn es dich nicht stört~", meinte er leise. Kaoru sah zu dem anderen und nickte leicht. "Klar wieso sollte ich was dagegen haben?", fragte er und tapste mit ihm raus, schloss aber zuvor den Raum ab, steckte den Schlüssel in die Hosentasche und ging mit ihm den Flur entlang. "Was sollen wir den zu Trinken holen? Sollen wir uns ‘nen Bier gönnen? Oder magst du keins?", fragte er, als sie an der Bar ankamen, wo er sich zum Glück auch neue Kippen kaufen konnte, was er auch gleich tat. "Bier hört sich gut an~ obwohl ich ja auch nichts gegen Sekt hätte", schmunzelte Aoi leise und sah sich in der Bar um. Lächelnd bestellte Kao sich ein Bier, ließ sich auf einem Hocker an der Bar sinken, zog sich eine Kippe aus der Schachtel und steckte sie sich zwischen die Lippen, inhalierte kurz darauf genüsslich den Rauch und hielt Aoi die Packung vor die Nase. "Willst du auch?", fragte er und musterte den Jungen. Er hatte den Blick auf seine Zigarettenschachtel bemerkt und war sich sicher, dass der Jüngere auch eine haben wollte… so war es dann auch. Grinsend zündete er sie ihm an und legte beides wieder neben sich, nahm einen Schluck seines Bieres nachdem er mit Aoi angestoßen hatte und grinste diesen viel sagend an. "Auf eine gute Tour~", schmunzelte er und nahm einen großen Schluck des bitteren Getränks. Aoi stellte sein Glas ab, zog an seiner gesponserten Zigarette und inhalierte das giftige Nikotin tief und stieß den Rauch wieder gegen die Decke aus. "Die schmecken gut~... was sind das für welche?" Gerade wollte er ihm die Packung vor die Nase halten, als Aoi sich schon über ihn hinweg beugte und nach selbiger griff. Schmunzelnd betrachtete er dessen Rücken und ließ seine Hand unachtsam über diesen gleiten und legte seinen Arm dann um seinen Körper, so dass er so sitzen bleiben musste. Aoi ruderte leicht mit den Armen und gab ein gemaultes "Hey~" von sich, um Kaoru klar zu machen, dass er die Position ganz und gar nicht mochte. Grinsend zog er an dem Glimmstängel, stieß den Rauch gegen Decke aus und beugte sich dann zu dem Jüngeren. "Das hat der Herr nun von seiner Neugierde.", grinste er breit und leckte ihm frech wie er war, über sein Ohr. Leicht fuhr der Schwarzhaarige zusammen. "Neugierde sollte nie bestraft werden~...", schnaubte Aoi daraufhin nur leise und man hörte deutlich aus seiner Stimme, dass er ein wenig schmollte. Kaoru kicherte leise, als er sich so beschwerte und musste sich schwer zusammenreißen, um nicht gleich vor Lachen vom Stuhl zufallen. Dabei machte ihm Aoi die Situation nicht wirklich leicht, als er sich in seinen Oberschenkel krallte, um sich dort abstützen zu können, aber nun gut, wenn er wollte. „Wie lang willst du mich noch in dieser Position lassen?", schmollte er weiter und piekte ihm wieder in den Bauch, kam er doch in seiner jetzigen Position ziemlich gut an diesen heran. Grinsend nahm Kaoru den Piekser in seinen Bauch zur Kenntnis, ließ ihn dann aber los, stützte ihn aber so, dass er nicht den Boden knutschen musste und grinste frech. "Na bereust du es? Oder würdest du es wieder tun wollen?", fragte er grinsend und musste sich wieder einmal das Lachen verkneifen, zog dann aber an seinem Glimmstängel und aschte in den vorgesehenen Aschenbecher, nahm einen Schluck seines Bieres und sah dann wieder zu Aoi, der wieder einmal leicht schmollte. Irgendwie sah er ja süß aus, wenn er schmollte. Lächelnd sah er ihn an und verlor sich glatt in den Augen des Gitarristen. Wie tief konnten Augen sein? ~ huch.. Irritiert blinzelte er und sah Aoi auch so an, wusste er doch nicht wieso der ihm mit den Händen so vor der Nase herumfuchtelte, also schnappte er sich eine Hand und drückte sie runter. "Jup. Alles bestens.", meinte er und wandte sich von ihm ab, nahm einen kräftigen Schluck und bestellte nach, bevor er auch schon den letzten Zug seiner Zigarette nahm. Die Dinger waren viel zu schnell wieder aufgeraucht. Leise murrte er auf und fuhr sich durch sein Haar. "Sollen wir wieder zurück? Oder sollen wir hier bleiben?", fragte der Ältere, nahm erneut einen kräftigen Schluck seines neuen Bieres und erhob sich dann, griff nach seiner Schachtel und steckte sie ein, bevor er auch das Bier schon in einem Zug leer trank. Ja darin hatte er wohl Übung. Leicht schmunzelnd piekte er Aoi in die Seite, hob ihn von seinem Hocker und warf ihn sich über die Schulter. Zwar war er nicht sooo leicht, aber für ihn war das nichts und das sich der Jüngere beschwerte war er gewohnt von Shinya, wenn er ihn so über die Schulter warf. Ach jaaaaa… "Was machst du~?", zeterte Aoi und strampelte dabei mit Händen und Füßen. "Lass mich runter oder du wirst es bereuen~", schmollte er brummend und klopfte dem Älteren immer wieder auf dem Rücken herum, wollte ihn so dazu animieren von ihm abzulassen. Ein paar der anderen Gäste sahen schon lachend zu ihnen herüber. Auch Kaoru lachte leise auf, schlug auf seinen Hintern und grinste zufrieden. "Sei lieber still da oben, sonst lass ich dich fallen und das könnte weh tun.", meinte er und schon war der andere still. Zumindest so halbwegs, denn rumzetern tat er immer noch. Leise kichernd nahm er einen Arm von den Beinen Aoi's, die er fest umklammert hatte und schloss die Tür auf, schloss sie hinter sich wieder und ließ ihn dann auf dem großen Tisch runter. "Na hat dir der Ausflug gefallen?", fragte Kaoru und grinste ihn frech an, streckte ihm die Zunge raus und piekte ihm dann in den Bauch, bevor er sich auch schon wieder auf den Boden sinken ließ. Erschrocken keuchte der Ältere auf, als Aoi ihn zu Boden beförderte und sich dann unter dem Jüngeren wieder fand. Leise murrte er, betrachtete den Boden und linste dann zur Seite. "Und wie gefällt dir die Sicht da unten?", fragte er genauso frech und grinste fies, blieb auf dem Älteren liegen und machte sich ganz schwer. "Sehr schön, ehrlich.", meinte er und umfasste dann mit der Hand, die er frei kämpfte, das Handgelenk Aois und drückte es zur Seite, versuchte ihn somit von sich runter zuziehen, was allerdings nicht klappen wollte. Die Position, die er eingenommen hatte, war sehr unbequem und auf Dauer würden das seine Beine nicht aushalten. "Geh bitte runter von mir Aoi, sonst muss ich böse werden und das willst du nicht.", meinte er dann, doch der Jüngere ging nicht von ihm runter. "Iie~ ich geh sicher nicht runter~", lachte dieser, was Kaoru zum murren brachte. So stützte er sich mit beiden Händen auf dem Boden ab und drehte sich mit einem Ruck zur Seite. Aoi kippte und er blieb einfach auf dem umgeworfenen Aoi liegen und atmete erleichtert auf. "Man ey… meine Beine sind eingeschlafen.", brummte er missmutig. "Geh runter, alter Mann~ du bist schwer", schnaufte Aoi leise und piekte dem Älteren immer wieder in die Seite. Kaoru sah den anderen an und zog eine Augenbraue nach oben. "Alter Mann? Wer ist hier ein alter Mann?", fragte er und sah sich um, erhob sich leicht, drückte Aoi dann aber zu Boden und sah ihn von oben an. "Ich bin nicht alt. Ich bin nur reifer.", meinte er murrend und ließ sich auf ihm sinken, tippte ihm – ihn anstarrend - auf der Brust herum. Aoi versuchte noch immer sich zu befreien. "Alter und Reife sind zwei unterschiedliche Dinge~ und du bist nur alt", grinste er bloß wieder, schluckte dann aber, als Kaoru ihm so nah kam. "Du hast einen schönen Körper weißt du das eigentlich?", fragte Kaoru, ihm sanft über die Wange streichend. "Und schöne Augen hast du auch.", meinte er dann, leise aber ernst. Er spaßte bei solchen Dingen nicht. Wenn er so etwas sagte, war es immer wahr, zumindest in seinen Augen. Leicht lächelte er dann aber, als er das rote Gesicht Aoi's sah. "Das muss dir nicht peinlich sein.", meinte er, erhob sich langsam, setzte sich neben ihn und griff nach seinen Kippen. "Willst du auch noch eine?", fragte er leise und drehte sich zu ihm, stockte dann aber. Gott, sah er niedlich aus mit den roten Wangen und wie er da lag. Gott, er sollte sich den Gedanken lieber ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen, das war nicht wirklich das was sie auf einer Tour machen sollten, aber was konnte er denn dafür, wenn ihn Aoi so verführte, vielleicht nicht mit Absicht, aber er tat es keine Frage... Aoi nickte leicht auf die Frage und erhob sich schnell. Leicht lächelnd reichte Kaoru ihm seine angezündete Zigarette und schob sich eine zweite zwischen die Lippen, zündete sie sich an und zog genüsslich daran. Er brauchte das jetzt einfach, der Junge machte ihn noch verrückt und zu seinem Pech merkte er das auch noch wo ganz anders. Erneut leise seufzend, sah er zu dem Jüngeren, nahm seine Kippe aus dem Mund und legte sie in den Aschenbecher, bevor er Aoi seine auch schon geklaut hatte, dieser sah ihn nur verwundert an, doch Kaoru ließ sich nicht stören und lehnte sich vor, um ihm seine Lippen aufzulegen. Diese sündigen Lippen schmeckten richtig gut. Sein Gehirn hatte einfach abgeschaltet und seine Triebe waren nun am Werke. Er wollte den Jüngeren! Jetzt sofort! Er würde sonst noch verrückt werden. Nur ein Problem gab es da noch, wollte Aoi auch? Oder stand er nicht auf Kerle. Nach dem was sie bei den Losen für Witze gerissen hatten, glaubte er letzteres jedoch weniger. Langsam schloss er seine Augen, um diese Lippen zu genießen, die so schön weich waren, auch wenn sie von einem Piercing gestört wurden, aber das war ihm ziemlich egal. Als Kaoru realisierte, dass er den Jüngeren da gerade wirklich küsste, löste er sich augenblicklich und sah den anderen entschuldigend an. „Tut mir Leid...“, murmelte er leise, fuhr sich fahrig durch sein Haar und reichte ihm seine Kippe wieder, sich seine eigene nehmend. Was hatte er nur getan? Er hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Er war doch echt ein Idiot. Langsam erhob sich der Leader Diru’s und ließ sich auf einen der beiden Stühle sinken, wagte es nicht den Jüngeren anzusehen. Er wusste einfach nicht, wie dieser darauf reagiert hatte. Er hatte ihn nicht weg gestoßen, aber den Kuss wirklich erwidert hatte er auch nicht. Was sollte er denn jetzt machen. Das war peinlich… und das auch noch als Leader und Ältester. Seufzend zog er an der Kippe und inhalierte den Giftstoff. Er brauchte jetzt Zeit zum nachdenken, oder eine Reaktion von Aoi. Dieser blinzelte überrascht, spürte die Hitze in seinen Wangen und fuhr sich mit einem Finger über die gerade geküssten Lippen. Unsicher sah er zu Kaoru, leckte sich kurz über die Unterlippe und räusperte sich leise. „Ich…“, begann er leise, doch seine Stimme verlor schnell den Klang und Aoi senkte beschämt den Blick. „Ich bin kein Fangirlie~…mich haut so ein einfacher Kuss nicht um...“, lachte er leise und klang seltsam schrill. Verwirrt sah er zu dem Jüngeren rüber und zog eine Augenbraue hoch. “Nicht? Muss ich da härtere Geschütze auffahren?“, fragte er und strich sich sein Haar hinters Ohr, nahm den letzten Zug seiner Zigarette und drückte sie im Aschenbecher aus, wobei er wieder aufstehen musste um sich zu diesem zu beugen. Aoi lachte leise, nickte leicht. „So leicht kriegt mich kein J-Rocker rum~“ Seufzend hockte er sich wieder auf seine Knie und sah den Jüngeren abschätzend an. „Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, hast du nichts dagegen, wenn ich dich in Grund und Boden knutsche ja?“, fragte er und grinste dann. Das konnte Aoi nur zu gerne haben. Sich gierig über die Lippen leckend drückte er Aoi erneut sanft gegen Boden und krabbelte über ihn, legte ihm ein weiteres mal seine Lippen auf, doch diesmal forschender und begieriger als vorher. Das was der Jüngere wollte, konnte er ihm schließlich geben, also wieso nicht. Dagegen sprach nichts, außer der Jüngere würde doch noch Protest einlegen, was er nicht hoffte, weil es dann wirklich peinlich für ihn werden würde. Kaoru ließ seine Hand in den Nacken des Jüngeren wandern, zog ihn etwas an sich ran und strich mit seiner Zunge über diese sündhaften Lippen, bevor er sich auch schon Zutritt verschaffte und in sein Reich eindrang. Spielerisch umspielte er die Zunge des Anderen und genoss es mit dem Jüngeren so sein Spiel zu treiben. Gut „Spiel“ konnte man es nicht nennen. Es war eher Begierde, die er stillen wollte. Er hatte schon so lange nichts Anständiges gehabt, dass er sich richtig darauf freute den Jüngeren nun regelrecht zu verführen, was er dann auch tat. Langsam löste er sich, küsste seine Kehle hinunter, weiter runter zu seinem Hals und ließ seine Hand unter das Shirt gleiten. Wenn Aoi jetzt etwas sagen würde, würde er aufhören, doch wirklich wollte er nicht aufhören und abgeneigt schien der Jüngere ja auch nicht. Wer konnte schon von sich behaupten, dass sein Vorbild über einen hergefallen war. Aoi keuchte leise auf, was Kaoru zufrieden aufsehen ließ. Grinsend sah er zu dem Jüngeren und leckte sich verführerisch über die Lippen. Aoi war wirklich ein Leckerbissen, er sah gut aus, hatte Charme und verdammt viel Können, das gefiel ihm, reizte ihn. Langsam ließ er seine Hand weiter unter sein Shirt gleiten und schob es somit langsam hoch, hielt aber den Augenkontakt mit dem Jüngeren, wollte jede Reaktion des Gitarristen mitbekommen.. "Ich hoffe~... dich stört Körperschmuck nicht", hauchte Aoi irgendwann leise, und kraulte dem Anderen sanft den Nacken. Etwas irritiert blickte er den Jüngeren an, schüttelte dann aber lächelnd den Kopf. "Keine Sorge...“, raunte er und zog ihm sein Shirt dann einfach aus, bevor er sich auch sein eigenen auszog und grinste den Jüngeren sanft an, bevor er seine Hände über seinen Oberkörper streichen ließ. "Gut gehalten~", murmelte Aoi leise, strich seinem Gegenüber einmal über Brust und Bauch und musste leicht lächeln. Kaoru musste leicht grinsen, hauchte ein leises 'Ich weiß' auf seine erregte Haut. "Sehr schön...“, hauchte Kaoru leise und spielte mit seinen Fingern an seiner Brustwarze herum und küsste sich die süße Haut herunter. An seinem Bauchnabel stoppte er, tunkte mit seiner Zunge in das Loch und spielte ein wenig an dem Bauchnabelpiercing. Warum sollte er damit ein Problem haben? Es war eher interessant an solchen Dingen zu spielen und dabei festzustellen, dass es den Betreffenden nur noch geiler machte. Grinsend fuhr er dann mit seiner freien Hand, über den Schritt, ganz unbeabsichtigt drückte er ein wenig zu, bevor er diese seine Seite entlang streichen ließ. Schnurrend genoss der Jüngere die Berührungen, drückte sich leicht gegen ihn und verlange leise hauchend nach mehr. Aoi konnte ein leises Stöhnen nicht zurückhalten, als Kaoru ihm über den Schritt strich. "W-warte~...", keuchte er heiser und schob Kaoru von sich, drückte ihn auf den Boden und hockte sich über ihn. Seine Stimme bereitete ihm eine Gänsehaut, sie war wirklich faszinierend. "Lass mich dir einen Gefallen tun~", hauchte Aoi erregt gegen die Lippen des Älteren und verschloss sie mit seinen, öffnete nebenbei mit seinen Händen Kaorus Gürtel und Hose und zog sie diesem runter. "Nur zu, Kleiner.", nuschelte er in den Kuss und erwiderte diesen augenblicklich. Deutlich spürte er Aois Hände an seiner Hüfte und ließ ihn machen. Leise keuchte er auf, war es doch schon recht eng dort unten geworden, durch das Ausziehen der Hose, die über sein bestes Stück gerieben hatte. Leicht zog er an der Lippe des Anderen und spielte mit seiner Zunge an dem Piercing herum, ließ seine Hände über seinen Rücken streichen, reizte ihn dort ein wenig. Er genoss diese Nähe des Jüngeren und fühlte sich selbst auch wieder ein klein wenig jünger. Aoi lächelte leicht, vertiefte den Kuss mit Kaoru, keuchte ihm leise in den Mund. Er kämpfte um die Dominanz in diesem Kuss und erhielt diese auch. Er hatte Kaoru im selben Moment über die nackte Erregung gestrichen und scheinbar hatte ihn das einen Moment das Küssen vergessen lassen. Aoi grinste in den Kuss, rieb die Härte in seiner Hand auf und ab und wollte den Älteren erst einmal richtig schön spitz machen. Nur langsam löste er sich von seinen Lippen, leckte über die geküssten Lippen und hauchte ihm noch nachträglich einen zärtlichen Kuss auf die Unterlippe. Kaoru keuchte und streckte sich dem Anderen willig entgegen. Nur langsam wanderte Aoi mit seiner Zunge über Kaorus Körper, blieb an besonders weichen Stellen immer stehen und saugte sich sanft fest. allerdings so leicht, dass bloß eine schwache Rötung zurück blieb, nichts, was auf Dauer von jemandem entdeckt werden könnte. Aoi näherte sich mit seinen Lippen immer mehr der Körpermitte des Älteren und warf auch einen kurzen Blick auf diese. Unwillkürlich leckte er sich die Lippen. Der Ältere hatte eindeutig was zu bieten. Aoi zögerte nicht lange und hauchte ihm einen Schmatzer auf die Spitze seiner Erregung, rieb mit der Hand immer noch leicht über die Wurzel. Hart keucht Kaoru auf, streckte sich ihm gierig entgegen, drückte dabei seinen Rücken durch und ließ erneut leises Keuchen über seine Lippen rollen. Das was der Jüngere tat, konnte er wirklich gut. Es würde ihn schon interessieren, ob er es oft machte und wie viel Übung er dafür gebraucht hat, um so mit dem besten Stück des Mannes umgehen zu können. Gierig drückte er sich ihm entgegen, wollte dass er ihn so intim berührte und noch viel mehr. Immer wieder stöhnte er leise auf, genoss es und schloss dabei seine Augen. Seine Hände krallten sich langsam aber sicher in den Haarschopf des Jüngeren. Kaorus Stöhnen spornte ihn an und Aoi zögerte nicht lange seine Lippen komplett um das heiße Fleisch zu stülpen und ihn tief in sich aufzunehmen. Er versuchte dem Älteren so gut es ging einzuheizen, spürte am Zucken des Gliedes in seinem Mund, dass er scheinbar Erfolg hatte. Keuchend kratzte er mit seinen Zähnen über die empfindliche Haut, bewegte den Kopf auf und ab und ließ sich ein wenig von Kaoru führen. Nach einiger Zeit löste er sich angestrengt von dem Anderen, hockte vor ihm und wischte sich über die Lippen. Aoi hatte bemerkt, dass es bei ihm so langsam auch knapp wurde, deswegen hatte er sich schnell von seiner Hose und der Shorts befreit, die schon ziemlich eng war. Aoi warf die Klamotten einfach beiseite und sah Kaoru mit einem viel sagenden Blick an und spreizte seine Beine einladend, lehnte sich zurück. "Komm~..." Kaoru brauchte noch einen Moment bevor er realisierte was Aoi von ihm wollte, doch dann nickte er leicht. "Hai.. hast du ein Gummi?", fragte er und sah den Jüngeren an, der nur auf seine Hose deutete, die er eben noch ausgezogen hatte. "Ah gut.", murmelte er, kramte in seiner Hosentasche nach dem Gummi und rollte es über seinen Prallen Penis, beugte sich wieder über ihn und zog ihn in einen verlangenden Kuss, bevor er sachte mit seinem Daumen über seinen Anus strich und leicht seinen Muskelring massierte - ihn so auf das Eindringen vorbereitete. Kaoru löste den Kuss mit dem Jüngeren nicht, da es trocken doch schon etwas unangenehm war, doch an Gleitgel hatte er nun zum besten Willen nicht gedacht, so zog er seine Finger noch einmal hervor und befeuchtete sie ordentlich mit seiner Spucke(*) an, bevor er mit einem Finger in ihn drang, den Kuss wieder aufnahm und sich ganz auf den Körper unter ihm konzentrierte. Kaum hatte sich Aoi an den einen Finger gewöhnt, fügte er den Zweiten hinzu und auch noch einen Dritten, bevor er mit seinem Glied in ihn eindrang, sich mit einem heißeren Stöhnen tief in ihn schob und erst mal verharrte. Aoi stöhnte laut auf, kippte den Kopf in den Nacken, krallte aber gleichzeitig seine Finger in Kaorus Rücken und schob ihn von sich, soweit, dass er wieder aus ihm heraus rutschte. Aoi atmete hektisch keuchend, hielt Kaoru immer noch auf Abstand, welcher das auch ohne großen Widerstand zu ließ. Er wollte den Jüngeren schließlich nicht verletzten. "Kami~..g-gomen... nicht... wir sollten nicht...“, stöhnte er völlig geschafft. "Schon okay...", hauchte Kaoru leise, sah dann aber verwundert auf, als er den Brünetten zweiten Gitarristen Gazettes in der Tür erblickte. Huch~ Wie kam der den hier rein. "Lasst euch von mir nicht stören.", knurrte Uruha leise, betrat den Raum nun endlich, sah unter den Tisch und da lag tatsächlich sein Portemonnaie, welches er schon seit geraumer Zeit gesucht hatte. Er griff danach und rauschte wieder raus, knallte die Tür noch extra laut. "Hast nicht gestört.", meinte Kaoru noch, erhob sich und zog sich das Gummi erst mal ab und warf es weg, bevor er sich von Aoi ganz abwandte und an sich runter sah. //Na ganz toll..// murmelte er, sah dann wieder zu Aoi. "Kannst du denn wenigstens noch?", fragte Kaoru und fuhr sich seufzend durch sein Haar. War echt sehr super gelaufen und peinlich war es auch noch, da Uruha sie gesehen hatte. Dieser schien ja wirklich sehr begeistert von der Entdeckung zu sein. Warum hatte er eigentlich nicht abgeschlossen? Ach ja er hatte Aoi über der Schulter gehabt. "Tut mir Leid, wenn das jetzt bei euch in der Band Ärger gibt. Du kannst ihm ruhig sagen, dass ich dich verführt habe, oder sonst irgendwas. Ist mir egal, Hauptsache du bekommst keinen Stress in deiner eigenen Band okay?!", schlug er ihm vor, bevor er nach seinen Zigaretten griff und sich eine anzündete. Das brauchte er jetzt einfach. Aoi biss sich auf die Lippe, hatte sich hingehockt und die Arme um seine Beine geschlungen. Seine Erregung hatte sich verabschiedet. Kurz schielte er zu Kaoru rüber, sah diesen Verlegen an und räusperte sich. "Keine Sorge...ich kriege das schon hin~", hauchte er ziemlich leise und schloss für einen weiteren Moment die Augen. "Ich...bringe es noch zu ende...okay? Mit dem Mund… aber schließe bitte die Tür ab, ja?", seufzte Aoi und robbte schon mal in Kaorus Richtung. Kaoru sah den Jungen an und schüttelte leicht den Kopf, erhob sich dann aber und verschloss die Tür, bevor er sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ und den Jungen ansah. "Mach dir keine Sorgen Aoi. Für mich ist das okay. Ich mach mir nur Sorgen um dich, schließlich ist Uruha bei dir in der Band und könnte dir Ärger bereiten nicht mir.", sagte er und zog ihn zu sich, hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und strich ihm sanft sein Haar nach hinten. "Ich weiß...ich kann mir vorstellen, was auf mich zukommen wird. Aber es ist meine eigene Schuld...", seufzte Aoi bloß und zuckte leicht mit den Schultern. Kaoru nickte verstehend, bevor er sich über seine trockenen Lippen leckte. Seufzend zog er an seiner Kippe, stieß den Rauch wieder aus und sah zu dem Jüngeren nach unten, spreizte seine Beine, so dass er besser an sein gutes Stück heran kam und lächelte sanft. Aoi hockte sich zwischen Kaorus Beine, griff nach dessen Erregung und hielt sie sanft, ehe er mit seiner Zunge von der Wurzel aus bis zur Spitze leckte und ihn dann in den Mund nahm. Er nahm klein Kaoru in einem schnellen Rhythmus auf, drückte seine Zunge immer wieder gegen die spürbaren Venen. Kaoru keuchte immer wieder leise auf, liebte er es doch so verwöhnt zu werden, dennoch machte er es für Aoi kurz und ließ sich einfach fallen ohne groß irgendetwas zurück zuhalten. So kam er nach einiger Mundarbeit des Anderen heiser aufstöhnend in seinem Mund. Er hatte sich mal wieder in seinen Haarschopf gekrallt und den Kopf in den Nacken geworfen. Schwer atmete er, hätte beinah seine Zigarette fallen lassen, die er in der Hand hielt, die sich nicht in seinen Haarschopf gekrallt hatte und versuchte sich wieder zu beruhigen. Langsam führte er die fast auf gerauchte Zigarette an seinen Mund und zog daran, bevor er sie dann an Aoi weitergab, damit er auch noch mal ziehen konnte, wenn er wollte, oder sie eben ausdrücken konnte. Aoi schluckte die warme Flüssigkeit, leckte Kaoru noch einmal sanft ab, ehe er sich von ihm löste und wieder normal zu ihm hoch sah. Sein Atem war ein wenig beschleunigt, aber er lächelte relativ zufrieden. "Du schmeckst gut~ anders als die meisten!", sagte er ihm schließlich auch und lachte leise, nahm dankbar die Zigarette an und gönnte sich seinen letzten Zug, ehe er sie ausdrückte. "Danke. Du bist wirklich gut mit dem Mund.", sagte Kaoru leise und strich ihm sanft über die Wange. Bei dem Kompliment wurde Aoi leicht rot, winkte dann ab. "Freut mich, dass es dir gefallen hat~... wir können ja mal wieder drauf zurückkommen...so als Druckabbau.", hauchte Aoi grinsend und stahl Kaoru noch einen kleinen Kuss, ehe er sich komplett aufsetzte und nach seinen Klamotten griff. "Hmm finde ich gut.", lächelte er und gab ihm noch einen kleinen Kuss. Kaoru fuhr sich kurz darauf durch sein Haar, erhob sich und sammelte ebenfalls seine Kleidung ein, schlüpfte in diese und begann den Raum wieder aufzuräumen. "Hilfst du mir noch?", fragte der Gitarrist und bekam auch sogleich die Hilfe des Anderen. Sie schoben den Tisch wieder an die richtige Stelle, stellten die Stühle parat und packten die Gitarren wieder in ihre Taschen. Als sie fertig waren, schloss er die Tür wieder auf und zog seine Zigarettenschachtel hervor. "Gehen wir Raus, noch eine rauchen?", fragte er dann und sah ihn mit einem Lächeln an, bevor er die Tür wieder verriegelte, nachdem Beide den Raum verlassen hatten. Aoi begleitete Kaoru nach Draußen vor das Hotel, wo sie sich eine weitere Kippe gönnten. "Du rauchst ganz schön viel, eh?", schmunzelte Aoi leise. Der Ältere lachte leicht auf, als er das hörte, zuckte dann aber leicht mit den Schultern. "Jop.. Kettenraucher halt.", meinte er grinsend und leckte sich über die Lippen. Sie redeten noch eine Weile, ehe Aoi sich von dem Älteren verabschiedete. „Ich möchte versuchen Uruha zu erreichen." Hatte er ihm erklärt und Kaoru hatte verständnisvoll genickt. Aoi verabschiedete sich von dem Älteren, kniff ihm, frech wie er war, nochmal in den Hintern und rannte lachend davon, Richtung Park. "Das bekommst du doppelt zurück.", rief er ihm nach und rieb sich sein Hinterteil, bevor er noch den letzten Zug seiner Kippe nahm und sie dann auf dem Boden ausdrückte. Sich kurz über die frierenden Arme reibend, ging er wieder ins Hotel, dieses mal erst ins Restaurant, eine Kleinigkeit essen, da ihn der kleine Ausflug doch sehr geschwächt hatte. So gönnte er sich einen saftigen Salat und verzog sich dann auf sein Zimmer. Ruki war noch nicht wieder da, was für ihn recht vorteilhaft war, da konnte er in Ruhe seiner Arbeit nachgehen und zuvor ein schönes beruhigendes Bad nehmen. Zufrieden auf seufzend setzte er sich an seinen Laptop öffnete den Text seines Vocals und kramte die überarbeiteten Blätter hervor und tippte es in das dafür vorgesehene Programm ein. Es klang nun wirklich perfekt. Schön aggressiv. Gähnend streckte er sich und erhob sich dann, nachdem er seine Zigarette, die er währen des arbeiten geraucht hatte, ausdrückte. Seufzend ging er ins Bad, stellte das Wasser aus, welches er zuvor angemacht hatte und fühlte wie heiß es war, doch es war recht angenehm. Zufrieden aufseufzend entledigte er sich seiner Klamotten, legte Aschenbecher und Zigarettenschachtel auf den Badewannenrand und stieg in das schöne flauschige und schaumige Badewasser. Ein erneutes wohliges seufzen glitt über seine Lippen, als er endlich in der Wanne saß und genießerisch die Augen schloss. Achjaaaa tat das gut... __________________________________________________ Kapitel 8: Akt 6; first step ---------------------------- 2004-10-03, 3. Tag, Abends vor irgendeinem verwahrlosten Hotel in Tokyo, Kyo Geschockt blickte er auf die Brust seines Gitarristen, krallte sich fest in das Fleisch unter seinen Fingernägeln und drückte sich dann erschrocken von dem Jüngeren weg, flog durch den Schwung glatt vom Bett. Daisuke konnte sich den Schmerzenslaut kaum verkneifen und stöhnte auf. "Fuck..", fluchte er leise auf, rieb sich seinen Kopf und fuhr sich über sein Schweiß nasses Gesicht. Leicht schüttelte er seinen Kopf, bevor er sich auch schon auf rappelte und Daisuke entschuldigend ansah. Dieser sah ihn aus geschockten Augen an. "Kyo, was-" "Es tut mir Leid..", murmelte er leise, bevor er auch schon fluchtartig die Flucht ergriff.. Fast schon panisch stürmte er die Treppen runter und stolperte aus dem Hoteleingang/Ausgang...~ "Fuck…“, fluchte Kyo erneut auf, bevor er sich erschöpft auf der Bank sinken ließ, auf der er zuvor mit Daisuke gesessen hatte. Sein ganzer Leib zitterte wie verrückt, er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Augenblicklich krallten sich seine Fingernägel in seine Oberschenkel, hielten sich verbissen fest. In seinem Kopf schwirrten die Bilder, die ihn erneut schwitzen ließen.. Warum konnten sie ihn nicht endlich in Ruhe lassen??? War er so ein böses Kind gewesen, was bestraft werden musste, mit all dem Leid der Menschheit. "Ahh~" Ein panischer Schrei glitt über seine Lippen, während er seine Augen auf riss und in den Himmel starrte. Kurz darauf krallten sich seine Hände krampfhaft in seine Kopfhaut und rissen seinen Kopf nach unten. Er machte sich klein, versteckte sich… wollte allein sein. Einige Zeit saß er stumm da, folgte seinen wirren Gedankengängen, bevor seine Beine ihn langsam aber sicher zu seinem Zimmer führten. Er steuerte direkt darauf zu und prallte ohne zu stoppen gegen die Tür. Leicht sackte er in sich zusammen und sah die Tür an, versuchte mit seiner Hand den Türgriff zu umschließen und mit der Anderen den Schlüssel heraus zu kramen. Nach gut 5 Minuten hatte er es endlich geschafft die Tür aufzuschließen, sich an dieser hochzuziehen und hineinzugehen. Leise auf seufzend, machte er die Tür zu, lehnte sich dagegen und sah sich um. Es sah alles so verschwommen aus. Er konnte kaum die Gestalten draußen auf dem Balkon war nehmen, doch es war ihm ziemlich egal. Sich seufzend von der Tür abstoßend, setzte er sich an den Tisch und zog seinen Laptop zu sich, den er am Morgen auf den Tisch zurück gestellt hatte. Augenblicklich hatte er ihn aufgeklappt und hatte das Schreibprogramm geöffnet, wo er wie hypnotisiert drauf herum tippte. "Kyo-san...?", drang es an sein Ohr, was ihn kurz aufsehen ließ. Kurz sah er Kai an, sah dann aber wieder auf seinen Laptop und hatte nicht vor ihm erneut einen Blick zu schenken. "Lass mich…“, brachte er leise hervor, hielt seinen Blick gesenkt und biss sich hart auf die Unterlippe. Der Schmerz spiegelte sich deutlich in seinen Augen wieder, weshalb auch niemand die Chance haben durfte in diese zu blicken. Sein Körper zitterte immer noch leicht. Das seine Haare, wo er vorhin seine Hände hinein gekrallt hatte, wieder leicht rötlich gefärbt waren, war ihm ziemlich egal. Zwar hatte er nicht feste zu gepackt, aber da seine Kopfhaut noch von Gestern so beschädigt war, war es ein leichtes die Wunden wieder zum aufplatzen zu bringen. Kyo hoffte inständig das Kai ihn einfach nur in Ruhe lassen würde, denn heute würde er für nichts mehr garantieren. "Komm, leg dich ins Bett, ja? Ich kann dir einen Tee machen, okay? Sonst wirst du noch krank und das will ich nicht." Kai sprach ruhig, versuchte nicht aufdringlich herüber zukommen. Kyo's Hand glitt langsam an seine Schläfe, massierte sie leicht, bevor seine auf einmal stechenden Augen, die von Kai fixierten. "Wer hat dich darum gebeten mir zu helfen?! KEINER!!", fuhr er den Leader der anderen Band an und zog ihn auf seine Füße, nachdem er sich erhoben hatte. Seine Gedanken kreisten, verloren den Halt, doch sein Zorn lag momentan nur auf dem Drummer. Er hatte ihn zur falschen Zeit angesprochen und das würde er nun zu spüren bekommen. Ein funkeln glitt durch seine Augen, als er seine Hand ruckartig auf die Brust seines Gegenübers ein preschen ließ, so dass er nach hinten weg sein Gleichgewicht verlor und auf seinem Hintern landete. Der entsetze Blick in Kais Augen ging einfach an ihm vorbei, so beugte er sich erneut zu ihm runter und zog ihn an seinem Shirt zu sich hoch, sah ihn finster an und drückte ihn gegen die nächstbeste Wand, bevor sich seine Hand unkontrolliert um seine Kehle schlang und zudrückte. "Hast du was auf den Ohren?!", zischte Kyo wütend, wiederholte er doch nur sehr ungern seine Aussagen bezüglich irgendwelcher Aufforderungen, die die Anderen schön zu befolgen hatten. "...Nein verdammt…lass los!", brachte Kai leise hervor. "Du tust mir weh..." Kyo sah schwarz. Die jämmerlich gesprochenen Worte Kai's drangen nicht zu ihm durch. Sein ganzer Hass lag auf diesen kleinen, jämmerlich wimmernden Häufchen Elend, welches er hart gegen die Wand drückte. Dem er seinen ganzen Zorn spüren ließ, der seinen Körper durchströmte und ihn bitterlich erzittern ließ. "Du bist so Naiv...", glitt es über seine Lippen, während er mit seinen Augen die Kai's fixierte, Kais Gesicht lief rot an. Ein Anzeichen dafür, dass ihm die Luft knapp wurde, doch das war ihm gerade ziemlich egal. Kyo wollte ihn zappeln sehen, ängstlich schreien hören. So schlangen sich seine Finger noch fester um die Kehle Kais, seine vor Wut funkelnden Augen schienen die Kai`s zu durchbohren und ihn regelrecht aufzuspießen. Die röchelnden Geräusche des Drummers, zauberten ihm ein bestialisches Grinsen auf die Lippen. Er spürte auch die Hände Kai`s die sich verzweifelt um sein Handgelenk geschlungen hatten und versuchten ihn von sich weg zudrücken, doch kurz bevor dem Drummer wirklich die Luft ausging, stieß er ihn nochmals hart gegen die Wand und befreite sich aus den klammernden Händen und ließ somit auch von seiner Kehle ab. Das Grinsen war nicht aus seinem Gesicht gewichen, er ergötzte sich lieber an dem Anblick, den ihm der Drummer bot. So erniedrigt und jämmerlich. Er fühlte sich für diesen Moment stark, doch was er getan hatte, hatte er bis jetzt immer noch nicht realisiert. Kai sank auf den Boden und hustete heftig, brauchte er doch wieder Luft, damit er ordentlich atmen konnte. Ängstlich sah dieser zu Kyo auf, welcher ihn immer noch grinsend ansah. Panisch rappelte der Drummer sich auf und verließ fluchtartig das Zimmer. Kyos Augen folgten dem Drummer, bevor er sich fahrig durch sein immer noch leicht feuchtes Haar fuhr. Seufzend ging er zur Tür und machte sie zu, ließ sich dann wieder auf seinem Stuhl sinken und sah auf seinen Laptop, wo schon ein paar Zeilen eines neuen Songs standen. »I can't sleep again tonight Because you exist Because I was raped by you Why do you believe their voices? I won't be able to sleep again tomorrow« (1) Leise seufzte der Vocal auf, stützte sich mit seinem Ellbogen auf der Tischplatte ab und fuhr immer wieder mit seinen Händen über sein Gesicht oder durch sein Haar. Langsam wurde ihm bewusst was geschehen war, was er getan hatte. Und es war sicher nicht sehr positiv beitragend für ihre gemeinsame Tour. Tief atmete er durch, bevor er sich wieder zusammen reißen konnte sich auf seinen Text zu konzentrieren. Kaum hatte er das geschafft, schossen ihm erneut die Bilder von damals durch seinen Kopf, gekreuzt mit den Geschehnissen vor einigen Minuten. "Fuck...", fluchte er leise auf und ließ seine geballte Faust auf die Tischplatte schlagen. Es war wirklich nicht vorteilhaft gewesen Kai fasst zu tote zu würgen. Leise vor sich hin murrend, griff er nach seinen Zigaretten, zündete sie sich augenblicklich an und zog gierig daran, bevor er sich wirklich wieder seinem Text widmen konnte. Nach langem tippen griff er nach seinem Handy und hoffte inständig, dass die Bandmama noch wach war. »Shin... kannst du zu mir kommen... Ich halt das nicht aus... mein Kopf tut so weh...« , schrieb er dem Drummer und legte sein Handy wieder bei Seite, nahm sich erneut eine Kippe und steckte sie sich an. Kyo fuhr sich immer wieder über sein Haar, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch es gelang ihm einfach nicht. Leise seufzend erhob er sich dann, als es an der Tür klopfte. Langsam öffnete er sie und sah Shinya traurig an. "Hier bin ich." Shinya versuchte mal wieder die Situation mit einem schiefen Lächeln zu retten. "Danke..." "Kein Problem. Ich bin doch immer für dich da." Kyo zog ihn mit rein, steckte seinen Kopf kurz aus der Tür, doch entdecken konnte er keinen, so verschloss er die Tür wieder und ließ sich wieder auf dem Stuhl sinken. Erneut glitten seine Hände durch sein Haar, während sich sein Blick wieder Richtung Laptop richtete. "Ich glaub ich hab gerade ziemlichen Mist gebaut. Ich... Wusste nicht mehr was ich tue. Ich hab einfach nur noch schwarz gesehen. Das musst du mir glauben Shin. Ich wollte ihn nicht ernsthaft verletzten... Wirklich nicht...", hauchte er, sah ihn mit verzweifelt geweiteten Augen an. "Ich wollte doch nie einen anderen Menschen verletzen.", brachte Kyo erstickt hervor. Dann herrschte eine Weile Stille. Shinyas Stimme zitterte etwas, als er leise sprach: "Das weiß ich doch." Sein Lächeln blieb aus. "Was ist denn passiert?" Kurz ließ Kyo seinen Blick sinken, starrte auf seine Hände, die immer noch leicht zitterten. "Ich…Kai hat mich... " Er brach ab, sah langsam zu dem Anderen auf und sah ihn aus traurigen Augen an. "Er hat versucht mich beim Schreiben zu stören... und ich… Ich hab nur noch schwarz gesehen…", murmelte er leise, hielt seine Hände vor sein Gesicht und presste sie dagegen. Er konnte es selbst noch nicht fassen, was er wirklich getan hatte. Sonst wurde er doch nicht so handgreiflich. "Ich habe ihn von mich gestoßen, ihn gegen die Wand gedrückt und..." Er brach erneut ab, sah Shinya in seine geschockten Augen. Schnell ließ er seinen Blick wieder sinken. "Und dann... dann habe ich ihn..." Wieder brach er ab, sah zu Shinya auf und tat das, was er bei Kai gemacht hatte, bei sich selbst. Krampfhaft schlangen sich seine eigenen Finger um seine Kehle und drückten einfach zu. Seine Augen wurden leer, fixierten aber den Drummer seiner eigenen Band weiterhin. Er verstand sicher was er getan hatte, doch wirklich realisieren tat er jetzt auch nichts mehr. Er hatte sich gerade selbst ausgeknockt. "Kyo!", schrie Shinya entsetzt, sprang zu ihm und packte seine Handgelenke, riss sie grob weg. "Lass das!" Er zog ihn in seine Arme. Kyo ließ sich einfach nur nach vorne kippen und rang nach Luft. "Du hast einfach über reagiert... du hast nur... das wird schon wieder...", murmelte er. "Fuck...", fluchte er leise, ballte seine Hand zur Faust und schlug auf den Boden ein. Was tat er hier eigentlich? Hatte er nun total den Verstand verloren? Seufzend setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden und legte seine Arme in den Schoß, ließ seinen Kopf sinken. Lange folgte er einfach nur seinen wirren Gedankengängen, bevor er realisierte, dass er nicht allein in seinem Zimmer war. "Es tut mir Leid...", murmelte er leise und erhob sich langsam wieder. "Ich geh duschen.", sagte er leise und sah kurz zu Shinya, bevor er sich abwandte und im Bad verschwand, wo er sich gründlich wusch. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es eine schwere Zeit sein würde. Er hatte geahnt, dass das niemals gut gehen würde. Am liebsten hätte er das Management verklagt, aufgeschlitzt und Gazette per Post geschickt. Leise seufzend fuhr er sich durch sein nasses Haar und legte seine Kopf in den Nacken, so dass das Wasser über sein Gesicht lief. Langsam aber sicher sollte er doch abgehärtet sein, doch immer wieder durchbrach jemand seinen Schutzwall, das konnte doch nicht wahr sein. Was machte er falsch, dass er ständig brach. Lange stand er unter der Dusche, bevor er sich endlich abtrocknete und das Wasser abstellte. Er band sich das Handtuch um die Hüfte und föhnte sich die Haare trocken. Kyo wusste, dass er Heute nicht mehr schlafen ging, so stylte er sich seine Haare auch direkt und legte leichtes Makeup auf, bevor er das Bad wieder verließ und sich anzog. "Danke Shin, dass du gekommen bist. Ich glaub ich wäre verzweifelt ohne deine Hilfe...", hauchte er leise und ließ sich wieder auf seinem Stuhl sinken, sah zu dem Text auf seinem Laptop und musste leicht den Kopf über sich selbst schütteln. Er war so ein Frack geworden. Shinya strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Ich sagte doch, ich bin immer für dich da." Er versuchte seine Stimme so warm wie möglich klingen zu lassen. "Soll ich heute Nacht hier bleiben?", fragte er und sah Kyo fragend an. Nach einer Weile nickte dieser auf die Frage, wandte sich dann aber wieder seinem Laptop zu. Er musste den Text einfach auf Papier bringen und morgen Kaoru geben, genauso wie den anderen Text, den er gestern geschrieben hatte. Er brauchte das einfach... wobei... lieber behielt er die Texte noch für sich und verarbeitete das erst einmal. Er brauchte Zeit. Er brauchte immer Zeit um seine Texte verarbeiten zu können. Kurz warf er seinen Blick zu Shinya, der sich auf sein Bett gelegt hatte und weggenickt war. Er sah schon niedlich aus wenn er so schlief. Langsam erhob er sich und trat auf den Drummer zu, bevor er die Decke über ihn legte und leise seufzte. "Gott.. was würde ich nur machen, wenn du nicht da gewesen wärst??", brachte er leise hervor und biss sich auf seine Unterlippe. Er hätte sich wahrscheinlich das Leben genommen, hätte er doch keinen Sinn mehr darin gesehen weiter zu leben - nicht nachdem was damals passiert war. Schwer schluckte er, bevor er sich wieder seinem Text zu wandte, denn schlafen würde er heute Nacht sicher nicht mehr. Lange saß Kyo einfach auf dem Stuhl und lauschte seinen wirren Gedanken, die durch seinen Kopf spuckten. Er wollte einfach vergessen, doch er schaffte es einfach nicht mehr. Den Text hatte er noch lange nicht fertig geschrieben, hatte er diesen doch ständig wieder löschen müssen, da er total unzufrieden damit war. Dennoch hatte er den Anfang abgespeichert. Doch irgendwann hatte er den Laptop weggepackt, hatte er doch einfach keine Lust mehr sich weiterhin sein Hirn zu zermartern. Vielleicht sollte er sich das auch ganz gut überlegen, wie er das formulieren sollte, damit es nicht gleich jeder erkennen konnte, was er damit meinte. Seufzend versank er erneut in seiner Gedankenwelt und versuchte irgendwie alles wieder so hinzu bekommen, wie es sein sollte. Als Kai am Morgen das Zimmer betrat, bewegte sich Kyo keinen Millimeter, ließ es so aussehen als würde er schlafen. Als dieser dann aber so leise wie möglich seine Tasche schulterte und das Zimmer verlassen wollte, stieß Kyo die Luft aus und erhob sich dann. Mit schnellen Schritten hatte er Kai am Handgelenk gefasst und ihn sachte zu sich gedreht. "Kai... ich wollte das nicht. Es tut mir Leid. Es ist nur. ich weiß auch nicht. Aber es tut mir wirklich Leid.", brachte er leise hervor und sah den Drummer nicht direkt an, konnte er ihm einfach nicht in die Augen sehen, wollte er nicht, dass er diesen Schmerz sah. Diesen Schmerz, der ihn schon die ganze Zeit belästigte. Es war einfach nur noch unangenehm. "Es tut mir wirklich Leid...", hauchte er nochmals und ließ Kai dann wieder los, wandte sich von ihm ab und ließ sich bei Shinya auf dem Bett sinken, bemerkte nicht wie Kai das Zimmer verließ, beobachtete ihren Drummer eine Weile beim schlafen, doch dies tat Shinya nicht mehr lange. "Guten Morgen", murmelte Shinya und ließ Kyo aufsehen. "Morgen...“, murmelte er nur. Shinya seufzte, fixierte die weißbezogene Decke über seinen Beinen und strich sie mit den Fingern von Falten frei. "Ich hab Hunger", meinte er dann und strahlte Kyo an. "Ich geh schnell rüber in mein Zimmer, mach mich fertig und dann treffen wir uns unten, okay?" Schon sprang er auf und huschte zur Tür. "Bis gleich." Seufzend sah er den Blonden an und zuckte leicht mit den Schultern. Momentan hatte er nicht wirklich Lust zu reden, daher blieb er auch echt wortkarg. Also nickte er auf Shinyas Worte, dass er rüber gehen würde und sie sich dann unten treffen würden, nur leicht. Wahrscheinlich würde er nicht mal etwas essen können, aber Shinya würde ihm sicher etwas vor die Nase stellen und sehen wollen, dass er etwas aß. Sonst würde er sicher auf der Bühne zusammenbrechen und das wollten sie alle nicht, also würde er sich wohl dazu zwingen müssen. Seufzend erhob er sich und machte sich dann auch schon auf den Weg nach unten, wo er sich an einen Tisch setzte und sich eine Cola bestellte. Er brauchte nun mal auch etwas zu trinken. Seufzend wartete er auf ihren Drummer, hoffte er inständig, dass dieser sich nicht mit ihm unterhalten würde, denn mehr als ein Nicken oder Kopfschütteln würde er heute wohl nicht mehr bekommen. Die Worte, die er an Kai gerichtet hatte, waren schon genug Worte für den heutigen Tag. Ein mahnendes 'Kyo?' seitens Kaoru, ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken und zu seinem Leader hoch blicken. Verwirrt sah er diesen an. "Ist alles okay bei dir?", fragte Kaoru dann und bekam ein Kopfschütteln seitens Kyos. "Was ist los Kyo?", fragte Kaoru dann und ließ sich neben ihm sinken, doch als Antwort bekam er nur ein leises Seufzen zu hören. "Kyo rede doch mit mir, anstatt solche Geräusche von dir zu geben." Doch wieder ein Kopfschütteln, hatte Kyo doch nicht wirklich vor mit seinem Leader zu sprechen, doch dieser baute sich vor ihm auf und stemmte seine Arme in seine Hüfte. "Wenn du jetzt nicht vernünftig mit mir redest, zieh ich dir deine Ohren lang und hänge dich an diesen in deinem Zimmer auf. Also raus mit der Sprache!!", murrte der Leader ungehalten, doch Kyo sah ihn nur unbeeindruckt an, doch dann öffnete er seinen Mund. "Ich hatte einen Alptraum!" Geschockt sah ihn der Leader an, doch dann fuhr er sich seufzend durch sein Haar und schüttelte seinen Kopf. "Wenn du bis um 12 Uhr nicht fit bist und ordentlich singst, kannst du was erleben!!", murrte Kaoru noch, wandte sich dann aber ab und ließ den Sänger wieder alleine. Kyo seufzte leise auf und starrte wieder in seine total interessante Cola, die er immer noch nicht angerührt hatte. Sie hatte ihm immerhin mehr zu erzählen, als der Tisch, also war sie deutlich interessanter. "Entschuldige, dass du warten musstest." Shinya ließ sich strahlend und in einer fließenden Bewegung neben den Sänger nieder. Kyo zuckte nur leicht mit seinen Schultern. „Schon okay...“, murmelte Kyo nur leise, hatte er doch nicht besonders viel Lust seine Stimme zu erheben. "Sind das da drüben Kaoru und Ruki?" Leicht nickte Kyo, doch es war ihm ziemlich egal. Wenn Ruki auch nur in seine Nähe kommen würde, würde er sofort weg brechen, sich wieder sonst was antun, oder doch Amok laufen. Er konnte den Kleineren einfach nicht mehr in seiner Nähe ertragen - er war ihm eindeutig zu nah! Shinya sah den Sänger fragend an und angelte gleichzeitig nach der Speisekarte. Was würde er heute nehmen? "Was möchtest du denn haben, Kyo?" Er wusste, welche Antwort der Kleine bevorzugt hätte, doch das ließ er nicht gelten. "Du musst etwas essen", seufzte Shinya. "Sonst klappst du noch zusammen..." Kyo schüttelte nur leicht seinen Kopf, er hatte keinen Hunger und daran würde Shinya auch nichts ändern können. Dennoch wusste er ganz genau das Shinya Recht hatte. Wenn er nichts essen würde, würde er spätestens auf der Bühne zusammenbrechen und das konnte er seinen Fans nicht antun. Schwer schluckte der Blonde, bevor er abermals seine Stimme erhob. "Ein Brot?", fragte er mehr, als das es eine Aussage war. Was wusste er schon, was Shinya als genug ansah, um ihn auf den Beinen halten zu können? "Zwei Brote." Kyo zuckte nur leicht mit den Schultern, ließ er sich doch gerade viel zu leicht breitschlagen, aber was sollte er auch machen. Sie hatten heute ein Konzert und da sollte er wirklich an sein Wohl denken und wenigstens ein bisschen essen. Leise seufzte der Sänger, nickte dann aber, als Shinya meinte das er die Beiden begrüßen wolle. Klar wieso nicht, aber er würde hier bleiben. Er würde sich freiwillig nicht in seine Nähe begeben. Nein niemals. Er war doch nicht lebensmüde. „Ich brauch nicht lange", versicherte Shinya, lächelte noch, schob dann den Stuhl zurück und erhob sich. Kyo nickte nur leicht und nahm einen Schluck seiner noch unberührten Cola. Und da.. schon wieder sprach sie mit ihm. Sie war wirklich unterhaltsam, scheinbar unterhaltsamer als Shinya, sonst hätte Kyo wohl mehr Lust seine Stimme zu erheben und mit dem Drummer ein vernünftiges Gespräch anzufangen. Ja man konnte wirklich schon sagen, dass er das Getränk hypnotisierte oder doch das Getränk ihn? Dennoch riss Shinya ihn aus dem Bann der Cola und ließ ihn aufsehen. "Hmm?" "So schnell geht das." Kaum saß der Drummer, wurde ihnen aufgetischt. "Hier Brot." Shinya reichte es an den Kleineren weiter. "Was möchtest du da drauf? Marmelade? Zucker ist wichtig." Kyo musterte das Brot und die Marmelade, doch er zuckte nur leicht mit seinen Schultern, war ihm das doch recht egal was er darauf tat, essen würde er es eh nicht wollen. Shinya zwang ihn schließlich mehr oder weniger dazu etwas zu essen, wofür er ihm auch dankbar war, dennoch würde er das sicher nicht zugeben. Als Shinya dann aber das Brot mit Marmelade beschmiert hatte, nahm er es entgegen und kaute darauf herum. Ja man merkte deutlich, dass er keinen Hunger hatte, aber nun gut. Shinya würde sicher keine Ruhe geben, bis er die zwei Scheiben Brot in seinen Magen gezwungen hatte. Jaaa, er wusste ja wie wichtig das war, dennoch was sollte er den bitte machen?? Er hatte eben keinen Hunger, ihm war der Appetit sichtlich vergangen, seit Beginn dieser Tour schon. Normalerweise aß er ja ganz normal, aber durch das Ereignis, diese Gefühle - das ging einfach nicht mehr. Da hatte er einfach keinen Hunger mehr… und dazu kam auch noch dieser Drang, am liebsten in die Luft zu springen und alles auseinander reisen zu wollen.. "Spüle mit deiner Cola!", riet Shin ihm schmatzend zu und schob sich einen Löffel mit Ei zwischen die Lippen. Als er endlich den ersten Bissen runter geschluckt hatte, sah er Shinya an und zuckte leicht mit den Schultern. Hatte er doch einfach keine Lust zu reden. Aber die Idee war nicht schlecht, dann hatte er zwar keinen Gesprächspartner mehr, aber er konnte sich ja eine Neue bestellen. So nahm er seine Cola und schluckte den zweiten Bissen mit dieser runter. Irgendwie ekelte ihn das Brot richtig an. Widerwillig biss er erneut rein und aß. Nach einer 3/4 Stunde hatte er es doch wirklich geschafft, die zwei Brote zu essen und hatte nun einen vollkommen zufriedenen Shinya vor sich sitzen - na wenigstens einer. "Eiskaffee ist etwas sehr feines, willst du auch, Kyo?", fragte er und hielt ihm einen beladenen Löffel hin. Kyo schüttelte nur seinen Kopf und starrte wieder gebannt auf seine Cola, die er sich ja erneut bestellt hatte. Ja Cola machte auch wach, also warum Kaffee oder so etwas trinken?? Außerdem war er gar nicht müde... Zwar hatte er nicht geschlafen, aber das war ihm noch nicht sonderlich aufgefallen. Er schlief eben gerne mittags, statt abends. Abends konnte er sich einfach besser auf das Schreiben konzentrieren, wieso wusste er selber nicht so recht, aber das war ihm auch ziemlich egal. Er nahm sich das was er brauchte und wenn er müde werden würde, würde er sich eben aufs Ohr hauen. Nachdenklich leerte er sein Glas und begann dieses auf dem Tisch Erkundungen machen zu lassen, das war mal eine spannende Beschäftigung. "Wollen wir raus gehen?", fragte Shinya. "Dann kannst du noch eine Rauchen." Kyo sah auf und nickte leicht, bevor er sich auch schon erhob und dem Drummer nach Draußen folgte. Auf dem Weg nach draußen schob er sich schon seine geliebte Zigarette in den Mund, bevor er sie auch, kaum dass er das Hotel verlassen hatte, anzündete. Seufzend stieß er den Rauch wieder aus und sah sich erst einmal um, doch als er Ruki auf der Bank erblickte, zog sich in ihm alles zusammen, was sich nur zusammen ziehen konnte, wieso musste er auch schon hier sein, konnte er nicht einfach ganz weit weg sein, ihn einfach in Ruhe lassen. Ja im Speiseraum hatte er den Kleinen nicht bemerkt gehabt, immerhin hatte Kaoru ihn mit seiner Größe gut verdecken können. Erneut auf seufzend zog er an seiner Kippe und musterte ihren Leader kurz, der scheinbar gerade alles geklärt haben musste, immerhin sah dieser doch ziemlich zufrieden aus. Ja.. und er?? Er war alles andere als zufrieden. "Shinya?", fragte er dann leise, sah den Drummer an und schmunzelte kurz, wandte sich dann aber ab und ließ sich auf einer Bank sinken, die etwas weiter weg stand, wollte er doch so viel Abstand zwischen Ruki und ihn bringen wie es nur ging. Er ertrug dessen Anwesenheit einfach nicht mehr, es machte ihn total fertig. Shinya hustete kurz und wedelte mit der Hand den Rauch weg. "Nichtraucher ziehen ihn an.", erklärte er sich selbst, als Kyo sich schon abwandte. "Was denn?" "Wo schaust du denn hin?" Er folgte seinem Blick. "Ruki?" Er klang ehrlich verwundert. "Meinst du er könnte eine ernsthafte Konkurrenz werden?" Shinya lachte und legte Kyo beruhigend einen Arm um die Schulter. Kyo hatte die Beiden mit einem Handzeichen begrüßt, bevor seine Aufmerksamkeit wieder auf anderen Dingen lag, wie sich selbst zu bemitleiden und zu schlagen. Okay er sollte aufhören an so einen Schwachsinn zu denken, schließlich hatte sich Shinya gerade unmittelbar neben ihn gesetzt und einen Arm um ihn gelegt. STOP!! Das war eindeutig zu nah! Augenblicklich pustete er ihm den Rauch ins Gesicht und nahm seinen Arm von seiner Schulter. "Den kannst du bei dir lassen.", murrte er leise und hockte sich doch etwa 5 cm weiter von dem Drummer weg. So auffällig wollte er es dann doch nicht mehr machen, schließlich reichte das schon als Zeichen, dass er gerade alles andere als Körperkontakt haben wollte. Seufzend schüttelte er seinen Kopf. Das Shinya nach dieser Aktion sich beleidigt weg drehte und einen Schmollmund zog interessierte ihn herzlich wenig, so etwas hatte ihn um ehrlich zu sein noch nie gestört. Doch auf seine Frage musste er einfach antworten, also tat er das auch, zwar in einem ziemlich verächtlichen Ton, aber das war ihm ziemlich egal. "Konkurrenz?? Soll ich lachen, behalte deine Ideen für dich Shinya. Der Kleine wird es niemals zu irgendetwas bringen!", zischte er leise, verstieß er da gerade mehr als recht gegen seine eigenen Prinzipien - Heute nur das Nötigste zu sagen! Okay... er wusste ganz genau, dass Ruki es zu etwas bringen würde, immerhin war er nicht dumm und der Kleine sah gut aus und konnte für gewisse Menschen auch gut singen. Okay er sollte unbedingt aufhören hier herum zu philosophieren, sonst würde Shinya eh wieder Fragen stellen und darauf hatte er absolut keine Lust. Dass Shinya auf seine Aussage seufzen musste, bekam er gar nicht mit, hatte ihn doch gerade etwas ganz anderes in seinen Bann gezogen und das waren sicher nicht Kaoru und Reita die da turtelten, nein es war Ruki – schon wieder. Doch was er da sah erinnerte ihn nur zu gut an sich selber, wenn er apathisch irgendwo saß und versuchte seinen Schmerz zu bekämpfen. Kyo sah deutlich, dass der Jüngere Schmerzen haben musste, ob sie seelische oder körperliche waren, wollte er jetzt nicht definieren, aber das konnte ihm auch egal sein, schließlich sollte er sich eigentlich nicht für den Jüngeren interessieren – ja die Betonung lag auf EIGENTLICH! Frustriert schnaubte er auf, sah dann aber zu Shinya, dessen Blick eindeutig auf etwas anderem, aber scheinbar interessantem lag. Langsam folgte er seinem Blick und blieb bei den Anderen stehen. Doch was er da zu sehen bekam, ließ ihn, ebenso wie Shinya, schmunzeln. Okay er wollte nicht wissen was da vor sich ging, schon alleine der Ausdruck in Daisukes Gesicht, verhieß nichts Gutes, oder besser gesagt nichts wissenswertes, genauso wenig, wie das Verhalten Kao's, der sich eindeutig an den Bassisten der Anderen Band ran machte und sich daraus einen Spaß machte, Daisuke zu ärgern. Kopfschüttelnd wandte er sich von dem Geschehen ab und fixierte erneut den Sänger, der nun total verkrampft auf der Bank saß und zu weinen schien – okay hatte er sich eben noch mit ihm verglichen?? Er nahm alles wieder zurück. Er heulte nicht! Außer es ging ihm wirklich, wirklich beschissen, wie gestern auf dem Zimmer von Shinya, aber da war er auch ganz woanders... und es war etwas ganz anderes... Okay Themenwechsel. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und erhob sich dann auch, als Kaoru das von ihnen verlangte. Auch Shinya hatte sich erhoben und war direkt hinter ihm in den Van eingestiegen. Kurz nickte er den Anwesenden zu, verschränkte seine Arme vor seiner Brust, wandte dann aber seinen Blick aus dem Fenster und starrte gebannt aus diesem, wie er es fast immer tat, wenn sie mit dem Auto fuhren. Das Gequatsche um ihn herum blendete der Blonde einfach aus, da es ihn nicht interessierte wie sich Dai und Toshi mal wieder in die Haare bekamen und auch nicht wie Kao Dai in Grund und Boden boxte. Was sollte er machen? So waren die Jungs eben. Er hingegen verfolgte lieber seine Gedanken, suchte mit seinen Augen die Straßen, nachdem anderen Van ab, doch sie konnten ihn nicht finden. Er machte sich wahnsinnig große Sorgen um Ruki und um seine Verfassung, doch er merkte auch wie es ihn selber runter zog. Es war ein schrecklicher Gedanke, der ihn wieder einmal erfasste. Kyo erinnerte sich nur zu gut an das Gespräch mit Uruha, wo er ihm erzählt hatte, dass Rukis damalige Freundin verstorben war. Er konnte ja verstehen, dass es einen wirklich mitnahm, doch konnte Ruki ihn dann verstehen? Konnte Ruki seine Ängste verstehen? Konnte er seine Texte so verstehen, wie sie wirklich gemeint waren, wie sie sich in seinem Kopf gesponnen hatten? Konnte Ruki ihn wirklich nachvollziehen...? Fragen über Fragen, die seinen Kopf zu durchbohren schienen und nicht mehr klar denken ließen. Fragen, für die er keine Antwort hatte und für die er niemals eine Antwort bekommen würde. Ruki war ihm nicht gewachsen. Das war eine Tatsache und damit musste er sich abfinden. Er und Kyo selber auch, doch er konnte nicht. Dieser Drang in ihm, der nach diesem Jungen schrie, war so schmerzhaft groß, dass er nicht wusste, wie er ihn verbergen sollte. Er wusste, dass es für ihn am schwersten werden würde, wenn sie sich ein Zimmer teilten. Erst dann würde das Drama wirklich losgehen. Ein Drama was die Welt noch nie gesehen hatte, dabei war sich Kyo sicher. Diesen Augenblick würde er nicht verkraften. Es würde sein Herz zerreißen, das letzte Stück was davon übrig geblieben war. Er wusste einfach nicht, wie er diese brennenden Gefühle abstellen konnte. Es ging nicht und das schlimmste war - tief in seinem Inneren, ja da, da wollte er sie nicht mal abstellen, doch er musste, sonst würde er gnadenlos daran zerbrechen.. "Und jetzt setzt verdammt nochmal ne andere Miene auf, sonst werde ich echt ungemütlich.", drang es plötzlich an sein Ohr und ließ ihn aufsehen. Leise seufzend, fuhr er sich über seine Schläfen und krabbelte dann auch aus dem Van, vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen, zog die eine aber sofort wieder hervor, nur damit er sich eine Zigarette anstecken konnte und genüsslich eine Rauchen konnte. Er beachtete die Fans nicht, hatte eine gleichgültige Miene aufgelegt und ging langsam, dicht gefolgt von einem Stuff, zu dem Eingang, drehte sich wieder um und sah kurz rauf in den Himmel, bevor er an der Kippe zog und den bläulichen Rauch wieder ausstieß. "Findest du nicht, dass wir wunderschönes Wetter haben für Oktober.", seufzte er leise und sah kurz über die kleine Menge, die schon darauf wartete, dass es los ging. Er tippte eher darauf, dass diese kreische Girlies alle nur hauptsächlich wegen Gazette hier waren. Leichter Würgereiz überkam ihn und er schauderte, warf die angefangene Zigarette einfach auf den Boden und betrat die Halle. Wie ihn diese Fangirlies auf den Keks gingen. Kyo ging durch die Gänge, sah sich nach ihrem Raum um und betrat diesen dann, als er diesen endlich gefunden hatte. Kurz glitt sein Blick über die Tische zu den Stühlen, wo sich Kaoru auf einen gepflanzt hatte und auf seiner Gitarre rumklimperte und hinter ihm stand Shinya, der ihm mal wieder beruhigend die Schultern massierte. Na super - ein unentspannter Leader war wirklich nichts tolles. Als dann hinter ihm die Tür auf ging, drehte er sich um, zog eine Augenbraue nach oben und sah Toshiya nach, der sich irgendwo sinken ließ und weiterhin seiner Musik lauschte - was für eine Stimmung. Kurz darauf folgte auch schon Daisuke, der schnurstracks an ihm vorbei rauschte, seine rote Gitarre fixierend und auf diese ohne Gnade zusteuerte - Super - und dabei hatte er gedacht, dass er immer derjenige war, der vor einem Auftritt unerträglich ignorant war. Leise grummelnd trat er auf den Rothaarigen zu und sah ihn an, zog erneut seine Augenbraue in die Höhe. "Kann ich mal kurz mit dir reden?", fragte er leise, so dass es nur Daisuke mitbekam, wie er erneut seinem Vorsatz den Rücken kehrte. Kyo merke deutlich wie Daisuke zusammen zuckte, sagte aber nichts dazu, wahrscheinlich war er einfach nur zu vertieft gewesen. "Klar. Was gibt‘s denn?", fragte der Rothaarige so beiläufig wie möglich. Vorsichtig hob er seine Gitarre über den Kopf und stellte sie neben sich in den dafür vorgesehenen Ständer. Dann erhob er sich und schaute Kyo erwartungsvoll an. Kyo seufzte leise auf, fuhr sich mit seiner Hand über seinen Oberarm und sah kurz zu den Anderen. Vorsichtig legte er seine Hand auf Daisukes Brust und sah zu ihm hoch. "Tut mir Leid. Wegen gestern.. Ich hoffe es tut nicht all zu weh.", hauchte er leise, sah wieder runter und setzte sein all bekanntes Wir - haben - gleich - ein - Konzert - Gesicht auf und ließ seinen Blick erneut durch den Raum wandern, wo die Stuffleute durch die Gegend wusselten und nicht wussten was sie machen sollten, weil die Anderen irgendwie noch keine Lust hatten sich irgendwie fertig zu machen, geschweige denn aufzustehen und Gazette bei ihrem Soundscheck zu zusehen. Wer hatte darauf auch schon Lust? - er sicher nicht. Immerhin wollte er Ruki so lange es ging aus dem Weg gehen, denn er wollte verhindern einen weiteren Nervenzusammenbruch zu erleiden. "Ach halb so wild. Es tut nicht mehr weh und in ein paar Tagen sieht man bestimmt nichts mehr davon.", sagte der Rothaarige, um den Sänger zu beruhigen. Kyo sah diesen mit einem ganz kleinen Lächeln an und nickte leicht. "Okay...“, brachte er über seine Lippen, bevor er auch schon wieder seinen Blick abwandte und an die gegenüberliegende Wand starrte. "Ich glaub nicht, dass du es mir sagen wirst, aber ich würde mich mies fühlen, wenn ich nicht wenigstens nachfragen würde... Was war los gestern?" Kyo löste seine starre Fixierung der interessanten Wand und sah kurz zu Daisuke, bevor er augenblicklich seinen Kopf wieder senkte und sich auf seine Unterlippe biss. "Ich.. na ja ich hatte einen Alptraum.", brachte er ziemlich leise hervor, wollte er einfach nicht, dass die Anderen irgendwas davon mitbekamen, vor allem der Drummer nicht. Immerhin konnte sich dieser zusammenreimen von was oder wem dieser sogenannte Alptraum gehandelt hatte. Schließlich gab es nicht besonders viele Dinge, die den Sänger so aus der Haut fahren ließen, dass er seine eigenen Bandmitglieder und Freunde verletzte. Viel lieber verletzte er sich selbst, als dass die Anderen unter ihm leiden mussten. Leicht schüttelte er seinen Kopf und ließ sich dann einfach auf einen der Stühle sinken, sah noch mal zu Daisuke hoch, bevor er wieder seinen Blick abwandte und schwieg. "Ja. So was in der Art hab ich mir schon fast gedacht.", murmelte Daisuke und wandte sich wieder seiner Gitarre zu. Seufzend fuhr er sich durch sein blondes Haar und fuhr sich dann immer wieder über die Augen, irgendwie kam die Müdigkeit nun doch durch. Er hatte heute Nacht einfach nicht mehr schlafen können, wie auch?? Wenn er diese Gedanken im Kopf hatte, die ihn am liebsten irgendwo hinreißen wollten, aber sicher nicht ins Leben. Still verfluchte er sich, dass er seinen Laptop nicht mitgenommen hatte, um an dem Song weiter arbeiten zu können, aber vielleicht konnte er diesen einfach auf Papier schreiben und so dran arbeiten... ja das war eine Idee. Solange sie noch nicht raus mussten, konnte er das in Angriff nehmen. Also winkte er einen Stuff zu sich und fragte ihn wo er hier Blätter und einen Stift her bekommen würde. Keine 2 Minuten später war der Sänger auch schon aus dem Raum verschwunden und besorgte sich das fehlende Material. Dass er dabei an Ruki und den Anderen Gazettos vorbei gelaufen war, hatte er gar nicht mitbekommen, was vielleicht auch besser so war. Zielstrebig hatte er die Sachen geholt und kehrte dann auch schon zu den Anderen zurück, wo er sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ und begann auf dem Blattpapier rumzukritzeln...- seine Schrift war eben nicht sonderlich leserlich. Schnell hatte er die erste Strophe auf das Papier gekritzelt und nahm den Stift kurz in den Mund um zu überlegen, ob er das so schreiben konnte. Eigentlich war es total einfach es zuschreiben, aber bei gewissen Sachen war er sich einfach nicht sicher, ob er so viel preis geben konnte oder nicht. »Ah, I can't sleep again tonight Because you exist Because I was raped by you Why do you believe their voices? Ah, I won't be able to sleep again tomorrow « Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, beließ die Strophe dann aber dabei und schrieb weiter, viel ihm das schreiben doch gerade leicht, da er genau dieses Gefühl in sich trug, es war einfach ätzend. »I threw away, even my slightest hope Deep down And I go mad again tonight - And again tonight I go mad « (1) Erneut seufzte er auf und musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht schon wieder zurück zufallen, wäre das doch das letzte was er vor dem Konzert gebrauchen konnte. Und dennoch tat er es. "Fuck!", fluchte er auf und erhob sich, wobei er gegen Daisuke stieß und diesen verwirrt anblickte. Hatte er sich etwa hinter ihn geschlichen und wollte lesen was er da geschrieben hatte? - na ganz toll. Murrend fuhr er sich durch sein leicht gestyltes Haar und drückte Daisuke den Zettel in die Hand. "Das ist doch alles Mist!", knurrte Kyo ungehalten und ließ sich auf dem Sofa sinken, verschränkte demonstrativ seine Arme vor seiner Brust und schloss kurz seine Augen. Das war doch wirklich zum kotzen. Wieso musste er diesen Text auch auf Englisch schreiben...- stimmt dann verstanden ihn die meisten Fans nicht. Vielleicht lag er mit seiner Vermutung auch falsch, aber was sollte es. Ihm war es ziemlich egal, vielleicht würde er den Text auch komplett sein lassen, vielleicht war es doch einfach zu Privat. Okay bei ‚Mushi‘ hatte er auch nicht gezögert. "Es ist ziemlich offen, finde ich. Anders als das, was du sonst schreibst.", sagte Daisuke und hielt Kyo den Zettel hin. "Ist es schon fertig?" Verwirrt sah der Sänger auf, als Daisuke sich neben ihm sinken ließ und zog eine Augenbraue hoch. "Ich weiß! Darum ist es auch scheiße.", murrte Kyo leise und blickte auf den Text, schüttelte dann aber seinen Kopf und seufzte leise. Hatte er den restlichen Text doch im Kopf. Alles was er aufschreiben wollte... immer und immer wieder... es dann verbrennen und irgendwie versuchen es einfach zu vergessen. Wieso konnte er es nicht einfach vergessen, verdrängen, irgendwo einschließen?? Wieso musste er es so offen mit sich herum tragen, dass er jeden Moment daran zerbrechen könnte. Langsam streckte er seine Hand aus und nahm den Zettel. Kurz überlegte er, doch dann schrieb er einfach das auf, was er endlich los werden wollte - es endlich vergessen wollte, um jemals wieder richtig schlafen zu können. »Ah, I can't sleep again tonight Because you exist Because I was raped by you Why do you believe their voices? I can't coexist in the fabricated society with a crowl There is no meaning in living The world is full of psychoes In your mind« (1) Mit einem traurigem Lächeln auf den Lippen, gab er Daisuke den Zettel, wagte es aber nicht diesen anzusehen, war es doch einfach nur noch erniedrigend. Normalerweise, ließ er nie Andere seine Texte lesen, bevor er sich nicht 100% sicher war, dass er darüber hinweg war. Aber Heute... Heute war einfach alles anders. Die ganze Tour war anders, wieso mussten sie das nochmal machen?? Kyo schwieg und wartete darauf, dass Dai irgendwas sagen würde. Dass das alles ein bisschen untypisch war wusste er, aber momentan war eben alles ein bisschen anders, da konnte er nichts dran ändern, irgendwie musste er ja darüber hinweg kommen. Und ob Daisuke das nun lesen würde oder nicht, würde auch keinen großen Unterschied machen, immerhin hatte er keine Namen genannt und das würde Daisuke auch niemals erfahren, da war er sich ziemlich sicher. "Ist das an jemand bestimmtes gerichtet?", fragte Dai gerade so laut, dass Kyo ihn verstand, dieser sah den Gitarristen an, schwieg aber. Was sollte er den darauf sagen? 'Nein wie kommst du den darauf, meine Texte handeln nie von irgendeiner Person, dass sauge ich mir alles aus den Fingern.' oder 'Ja natürlich von dem habe ich geträumt, darum musste ich das einfach aufschreiben, weil es mich ja so überhaupt nicht belastet.' oder noch besser 'Ja klar es richtet sich an Shun, Shinyas älteren Bruder, wusstest du nicht, dass ich eine Beziehung mit ihm hatte?' Okay keine einzige dieser Möglichkeiten, würde er Daisuke erzählen, er würde es einfach sein lassen und schweigen - ja! Das war eine gute Idee, einfach schweigen und so tun, als hätte er die Frage gar nicht wahrgenommen, das war wirklich eine gute Lösung. Also drehte sich der Sänger wieder von dem Gitarristen weg und starrte auf den Boden, wo er begann die Flusen zu zählen, einfach nur damit er abgelenkt war. Das war wirklich eine gute Methode. "Hier.", sagte Daisuke nach einer Weile des Schweigens und hielt Kyo den Zettel hin. Kyo seufzte leise auf und nahm dann auch den Zettel entgegen, betrachtete ihn kurz, bevor er ihn einfach zerknüllte und in eine Ecke warf. Ja eigentlich wollte er den Mülleimer treffen, aber das ging wohl ziemlich daneben. Emotionslos, blickte er Daisuke an, erhob sich dann aber und stellte sich vor den Spiegel. Betrachtete sich eine Weile, bevor er einfach begann etwas an seinen Haaren herum zu zupfen. Bis zum Konzert musste er die ja auch noch richtig machen und vor allem musste er noch gucken, was er überhaupt anzog. Am besten gar nichts, dann konnte ihn direkt die ganze Welt sehen - Gott war er Heute negativ eingestellt. Irgendwie freute er sich überhaupt nicht auf das bevorstehende Konzert, das machte ihn noch wahnsinnig. Sonst war er doch immer entspannt und freute sich einfach nur, wieder auf der Bühne zu stehen. Seufzend fuhr er sich über die Brust, bevor er erneut das Zimmer verließ und durch den Backstagebereich marschierte. Jaaaa eigentlich wollte er da nicht zuhören, aber irgendwie musste er sich doch in Stimmung bringen. Also begab er sich in den oberen Bereich der Halle und ließ sich im 1. Stock auf einen der Plätze sinken. Von hier oben hatte er wirklich einen guten Blick auf die Bühne und konnte alle gut beobachten, vor allem Ruki. Erneut seufzte er auf, verdrängte aber den Gedanken und beobachtete einfach nur schweigend... _____________________________________________________________________ Kapitel 9: Part 3; Ein Tag mit Leader-sama, Kaoru ------------------------------------------------- 2004-10-04, 4. Tag, ca. 9Uhr morgens , in Kaorus und Rukis Hotelzimmer, Kaoru Kaoru wachte ziemlich früh auf, wälzte sich noch eine Weile gähnend in seinem Bett bevor er aufstand. Kurz glitt sein Blick zu Ruki, der noch zu schlafen schien. Deutlich erinnerte er sich noch an die Worte des Vocals und seufzte leise auf - Was er wohl genommen hatte? Er wusste es nicht. Er konnte nur auf Schlaftabletten tippen und hoffen, dass es auch so war. Sich durch sein zerstrubbeltes Haar fahrend, ging er ins Bad und unterzog sich einer schnellen Katzenwäsche, glättete sich seine Haare und zog sich an. Eine schwarze Hose und ein schwarzes Shirt sollten für den Anfang reichen. Anschließend ging Kaoru dann wieder zurück ins Zimmer, wo der Vocal immer noch seelenruhig schlief, so sah es zumindest aus. Kurz glitt sein Blick zu seiner Zigarettenschachtel, die auf dem Tisch lag und dann zu der Uhr an seinem Handgelenk. Halb 10. Er hatte noch genug Zeit und Ruki wohl auch. Leicht lächelnd griff er nach seiner Packung, öffnete die Balkontür und vollzog dort sein allmorgendliches Ritual – rauchen. Eine ganze Viertelstunde vergoldete er mit seinem Morgenritual und streckte sich dann genüsslich, bevor er das Zimmer wieder betrat und aus seiner Tasche seinen Papierkram hervorzog. Seufzend stellte er schon einmal den Plan für die nächste Stadt zusammen, deswegen musste er sich noch unbedingt mit Kai zusammensetzen. Sie mussten sich noch entscheiden was sie genau alles in Yokohama machen würden, schließlich mussten sie zwei Konzerte geben und hatten noch einen freien Tag. Sie konnten nicht die ganze Zeit proben, das war ihm durch den gestrigen Tag klar geworden. Seufzend strich er das Wort 'Proben' durch. Erneut glitt sein Blick zu Ruki. Irgendwie machte er sich wirklich Sorgen. Er hatte das Gefühl, dass er zu einem zweiten Kyo mutierte. Leise seufzend fuhr sich der Leader durch sein Haar und erhob sich dann, ging auf die Tasche Rukis zu, sah aber nochmal zu ihm, doch dieser bewegte sich noch nicht mal wirklich. Kurz überlegend, ob er das wirklich tun sollte, griff dann aber in die Tasche und zog die Kiste hervor, die der Vocal gestern in der Hand gehalten hatte. Neugierig und besorgt öffnete er die Kiste und betrachtete den Inhalt, zog einer der Tablettenschachteln raus und las sich die kurze Beschreibung durch. Sie mussten verschrieben worden sein. So starke Schlaftabletten konnte man ohne ärztliches Attest nicht erwerben. Seufzend betrachtete er den restlichen Inhalt, zog das Bild hervor, wo er Ruki, Uruha und ein unbekanntes Mädchen erkennen konnte. Leicht verwirrt runzelte er seine Stirn und steckte das Bild wieder zurück, immerhin war das Ruki's Privatsphäre, dennoch war er gerade zu neugierig und wollte wissen was mit dem Kleinen los war, vielleicht konnte er ihm auch irgendwie helfen? Schließlich wusste er, dass das Problem eindeutig bei Kyo lag, aber wieso?! Seufzend schob er die Schachteln auf Seite und erblickte die kleine Rasierklinge und musste hart schlucken. Nicht doch. Hatte es ihn so schwer erwischt, oder hatte es was mit dem Mädchen auf dem Bild zu tun? Es sah so aus, als würden sie zusammen sein. Was war nur geschehen? So viele Fragen, die sich über dem Kleinen auftaten und er hatte nur noch eine Nacht, um das heraus zu bekommen. Kurz wandte er seinen Blick zu Ruki, doch dieser schien sich immer noch nicht bewegt zu haben, also wirkten die Tabletten noch. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und blickte wieder in die Kiste, wo ihm ein Buch ins Auge fiel. Es war ein schlichtes schwarzes Buch mit einem roten Lesezeichen drin. Zögernd nahm er das Band in die Hand und schlug die Seite auf, doch bevor er zu lesen begann, sah er nochmals zu Ruki, doch dieser hatte sich immer noch nicht bewegt. Schwer schluckend wandte er sich dem Text zu und las: "30. September 0.45 ‚Roter Schnee‘ Ich lief stundenlang durch den Schnee, ich dachte er würde nicht mehr enden. Überhaupt war da nichts. Nur der Schnee, nicht mal der Mond war zu sehen. Ich hatte nichts an, außer meinen Schlafsachen, doch trotzdem habe ich nicht gefroren, es fühlte sich an, als wäre ich schon tot und würde trotzdem noch etwas suchen. Irgendwann kam dann aber eine Senke in die ich hinunter geklettert bin. Irgendwie wusste ich, was mich dort erwartete. Mein Traum - ich wusste es. Ich ging ganz ruhig darauf zu. Mizuki lag im Schnee, genauso blass und weiß, wie alles um sie herum. Ich wollte mich zu ihr runter beugen und sie küssen, doch dann habe ich wegen etwas gestockt. Ich habe auf etwas gewartet, doch ich wusste nicht was. Wieder wusste es nur mein Traum - Ich. Auf einmal veränderte sich die ganze Umgebung. Der Schnee um mich und sie wurde rot. Und sie verschwand. Auf einmal lag nicht mehr Mizuki da. Ich wollte weinen, sie sollte mich nicht verlassen, ich war verzweifelt, doch mein Traum - Ich war ruhig. Vor mir lag jemand anderes, ich wusste wer es war und ich wusste, dass die Wunden auf seiner Haut für den roten Schnee verantwortlich waren. Ich spürte wie mein Traum - Ich lächelte und ich beugte mich endlich runter zu ihm und küsste ihn. Die Person hatte keinen Puls mehr, sie war genauso tot wie Mizuki. Und irgendwie fühlte ich mich schuldig, aber etwas sagte mir, dass das nicht lange bleiben würde. Plötzlich hatte ich eine Rasierklinge in der Hand. Und wie als hätte ich es schon vor Monaten geplant, setzte ich sie an meiner Pulsader an und schnitt sie der Länge nach auf. Dann wurde alles schwarz. Das letzte woran ich mich erinnere bevor ich aufgewacht bin war meine eigene Stimme. „Jetzt bin ich wieder bei dir… Kyo.““ Augenblicklich wurde ihm alles klar. Diese junge Frau auf dem Bild, schien seine Freundin gewesen zu sein und musste wohl gestorben sein und dann… aber das ergab keinen Sinn. Kyo war nicht tot. Schnell schlug er das Buch wieder zu und legte es zurück in die Kiste, tat diese wieder in die Tasche und ließ sich bei dem Jüngeren aufs Bett sinken und strich ihm sanft über die Wange. "Warum? Warum ausgerechnet Kyo?", fragte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Kyo war kein Mensch zum verlieben. Er hatte noch nie erlebt, dass Kyo eine Beziehung hatte und wenn, er hätte es keinem von ihnen erzählt. Leise seufzte der Leader Dir en Grey's auf und legte seine Hand auf seine Schulter, rüttelte leicht an dieser. "Wach auf Ruki!", sagte er und ließ nicht von seiner Schulter ab. Er wusste nicht warum, aber er hatte Angst, dass Ruki nicht mehr aufwachen würde, obwohl sein Herz noch schlug. Aber das was er gerade gelesen hatte, machte es ihm schwer das zu glauben. "Ruki bitte wach auf!", bat er den Jüngeren und rüttelte etwas fester an seiner Schulter. Erleichtert atmete er auf, als Ruki leise vor sich hin murrte und langsam seine Augen öffnete. "Morgen.", nuschelte es. "Morgen...", gab er den Gruß zurück und ließ von seiner Schulter ab, erhob sich und lächelte den Vocal lieb an. Er sah so unbeschwert aus. Er wollte ihm diesen Moment nicht kaputt machen. "Alles ok?", murmelte er verschlafen und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Ja alles okay.", bestätigte Kaoru und wandte sich von dem Sänger ab. "Ich wollte dich nur früh genug wecken, damit du genügend Zeit hast dich fertig zu machen. Gehen wir gleich zusammen runter Frühstücken?", fragte der Leader und sah den Jüngeren an, bevor er nach seiner Zigarettenschachtel griff und sich schon einmal eine Zigarette heraus zog. Er musste jetzt erst mal unbedingt eine rauchen, bevor er wirklich normal mit Ruki sprechen konnte. Der Schock lag ihm immer noch in seinen Gliedern und er glaubte jetzt noch mehr, dass Ruki wirklich ein zweiter Kyo war, nur war er wesentlich leichter zu durchschauen im Gegensatz zu Kyo, der sich vor allem und jeden verschloss. "Mhm...frühstücken klingt gut.", nuschelte der Jüngere und setzte sich auf, streckte sich erst einmal ausgiebig. "Ich geh nur fix duschen.", meinte er dann noch schnell. Kaoru nickte nur leicht. “Ich geh eine rauchen." Mit diesen Worten verließ er auch schon das Zimmer und betrat erneut den Balkon, zündete sich das kleine Ding an und stieß nervös den Rauch in die Luft aus. //War das irgendwie so ein Sängersyndrom, dass die alle solche Probleme hatten?// Schoss es ihm durch den Kopf, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder, kannte er doch genug Sänger, die nicht daran litten... Kaoru stand ziemlich lange da und war irgendwie in seinen Gedanken versunken, machte ihm das doch alles ein bisschen Sorgen. Wie sollte das bloß weiter gehen. Kyo war schon am Ende und Ruki sah auch nicht viel besser aus. Irgendwas musste zwischen den Beiden schon gelaufen sein. Sonst würde Kyo niemals so in sich zusammenfallen. Er merkte es nur deutlich, wenn der Andere sang. Daraus konnte man doch gut erkennen, wie nah ihm die Texte gingen und wie es ihm momentan ging. Zwar konnte er es nicht so gut einschätzen, dennoch war der Unterschied erkennbar. Als Ruki dann aber raus kam und meinte er sei fertig, zuckte er merklich zusammen und drehte sich ruckartig herum. "Ehm okay. Ich auch.", meinte Kaoru nur und schmiss den Zigarettenstummel über die Brüstung. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und folgte dann dem Sänger wieder ins Zimmer. "Na dann lass uns mal runter gehen.", meinte der Leader und ging mit dem Sänger runter ins Hotelrestaurant, wo er auch sogleich Kyo erblickte. Kurz sah er ihn an, doch dann wandte er seinen Blick wieder zu Ruki und blickte ihn fragend an. "Sollen wir uns woanders hinsetzen.. Ich denke Kyo ist momentan nicht sonderlich gesprächig.", brachte Kaoru hervor. Er wollte einfach nicht, dass die Beiden abermals aneinander gerieten. Das wäre für das Konzert heute Abend bestimmt nicht produktiv. Ruki biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. "Er ist dein Sänger, wäre es nicht etwas...komisch, wenn du dich nicht zu ihm setzt?" Leise seufzte der Leader und schüttelte leicht seinen Kopf. "Ich kenne Kyo nun schon lange genug, um zu wissen, dass der da gerade keinen Ton mehr über die Lippen bringt und alleine sein will, oder nur eine Person an sich ran lässt und das ist Shinya. Also entweder wartet er, dass die Zeit rum geht, oder er wartet auf Shinya und da will ich ihn ganz sicher nicht ansprechen, immerhin kenne ich seine Launen und ich möchte mir meinen Tag dadurch nicht vermiesen. Das wird heute noch schlimm genug.", erklärte er sich und setzte sich auf einen der freien Plätze, bestellte sich auch direkt einen Kaffee und ein großes Frühstück. Schließlich brauchte er heute viel Kraft, denn so ein Konzert spielte sich nicht von alleine. Leicht lächelnd sah er den Sänger an und bat ihn sich hinzusetzen. Der Blick den Ruki seinem Sänger zugeworfen hatte, war ihm allerdings nicht entgangen und wieder machte er sich Sorgen. "Ruki?", fragte er dann leise, blickte den Sänger direkt in die Augen, bevor er dann aber aufsah und seinen Kaffee entgegen nahm. Doch dann sah er wieder zu ihm. "Du hast Gefühle für ihn, stimmt‘s? Ich will jetzt nicht direkt sagen, dass du dich in ihn verliebt hast, aber du hast Gefühle…", brachte er ziemlich ernst über die Lippen, dabei wollte er doch etwas gefühlvoller klingen, was ihm aber nicht so ganz gelungen war. Überrascht ruckte Rukis Kopf hoch, wie ein aufgescheuchtes Reh sah er Kaoru ertappt an. Hart schluckte Ruki und sah in sein Glas. Seine Hände zitterten merklich. "Können wir über etwas anderes sprechen?", bat er leise. "Das ist nichts was Heute unbedingt zur Sprache gebracht werden sollte." Leise seufzte der Leader und schüttelte leicht seinen Kopf, bevor er einen Schluck seines Kaffees nahm. "Natürlich… Ich wollte nicht... tut mir Leid Ruki.", brachte er leise hervor und biss sich auf seine Unterlippe, bevor er Kyo noch einen kurzen Blick zu warf. Ruki lächelte gequält. "Du hast nichts falsch gemacht, also kein Grund dich zu entschuldigen. Es war einfach nicht der richtige Augenblick.", erklärte er Kaoru, woraufhin Kaoru nur leicht nickte, nachdem er sich wieder an Ruki gewandt hatte. Seufzend nahm er noch einen Schluck und lächelte den Kleineren dann sanft an. "Na dann schlag mal ein anderes Thema vor... oder nein warte ich habe eins.", lächelte Kaoru sanft und nahm noch einen Schluck seines Kaffees. "Also ein bisschen habe ich mich ja doch über euch erkundet, wäre auch doof wenn nicht… und ich habe es ja letzte Nacht hören dürfen, dass du selber auch Gitarre spielst. Kyo kann zwar auch spielen, aber nur so weit um Texte zu komponieren, aber er ist nicht wirklich gut. Aber bei dir klang es wirklich gut. Also nicht perfekt, aber gut. Also wenn ich mich jetzt nicht selbst schneide, würde ich behaupten, dass du locker mit Uruha und Aoi mit halten könntest. Wobei… Aoi ist durch letzte Nacht doch um einiges besser geworden, er lernt wirklich schnell.", erzählte der Leader Dir en Grey's und lächelte Ruki weiterhin sanft an. Die Röte ihn Rukis Gesicht ließ ihn leicht schmunzeln, doch er sagte nichts dazu, konnte er es sich doch nur zu gut vorstellen, dass ihn seine Aussage verlegen gemacht hatte. "Findest du?" In dem Moment kam auch ihr Essen und Ruki konnte anderweitig seine Verlegenheit überspielen. Auch Kaoru sah auf und machte sich sogleich über das Essen her. "Nun ja, ich würde nicht sagen, dass ich so gut wie Aoi und Uruha bin. Beide haben eine Menge versteckte Talente was ihr Gitarrenspiel angeht. Ich bin da eher Mittelmaß. Aber ich bin ja auch kein Gitarrist.", er schmunzelte. "Ich habe es nur zum Komponieren gelernt. Von Uruha.", er nickte nachdenklich. "Eigentlich bin ich ja sogar Drummer." Ruki grinste verlegen. "Aber dann stieg irgendwann unser Sänger aus, und da ich keinen Bock hatte, dass die Band wegen dem Trottel zu Grunde geht, hab ich es übernommen. Na ja die Band trennte sich trotzdem und zwei Bands später war Gazette geboren." Leicht lächelte er. "Das ist, soweit ich weiß, das einzige wo wir euch etwas voraus haben.", schmunzelte er. "Wir haben in mehr Bands als ihr gespielt. Soweit ich weiß war jeder von euch in Maximal zwei, richtig? Uruha, Rei und ich waren vor Gazette sogar in 4." Ruki lachte leise. "Keine allzu schlechte Erfahrung wie ich finde. Es hat uns gelehrt wie wir am besten mit Menschen klar kommen, ob wir sie nun mögen oder nicht." Jetzt waren sie ganz schön vom Thema abgewichen. "Hmm kann schon sein, aber dafür können wir sagen, dass wir schon ziemlich lange zusammen spielen und das harmoniert. Bei uns läuft auf der Bühne so gut wie nichts schief. Wir haben gelernt uns zu ergänzen und das klappt ziemlich gut. Wenn man ständig die Band wechselt, fällt das im nach hinein doch ziemlich schwer, weil du dich immer umstellen musst." Nachdenklich hatte er die Worte ausgesprochen, war er doch genau dieser Meinung, aber natürlich konnte man auch daraus Erfahrungen ziehen. "Na ja.. aber eigentlich ist es egal was vorher war, Heute zählt. Nur das was ihr Heute seid und nicht dass was ihr vor 2 Jahren wart.", meinte er und verdrückte gerade seinen letzten Bissen, bevor er sich einen neuen Kaffee bestellte. Zustimmend nickte Ruki. "Mhm...stimmt. Das werden wir wohl auch nicht schaffen zu übertrumpfen, es sei denn, ihr bekommt plötzlich Lust euch zu trennen.", lachte er leise. "Was wir natürlich nicht hoffen wollen." Ruki aß seine Pfannkuchen und lächelte leicht. "Na ja Gazette wird halten. Da bin ich mir sicher. Die Chemie stimmt. Das merkt man einfach. Das haben Uruha, Rei und ich ja auch. Wir brauchten nur noch die perfekte Ergänzung und die haben wir jetzt endlich gefunden.", lächelte er glücklich. "Jetzt können wir uns darauf konzentrieren Japan zu erobern." "Ich denke schon, dass ihr das schaffen werdet. Ich meine ihr seid gut. Also packt ihr das schon.", sagte Kaoru zuversichtlich, doch so wirklich teilte er Rukis Optimismus nicht. Immerhin hatte er sich in Kyo verliebt, das nahm er jetzt mal stark an. Die Reaktion des Anderen hatte auch eindeutig dafür gesprochen. Und diese Gefühle konnten noch Probleme mit sich bringen, da war Kaoru sich ziemlich sicher. Er wollte sich gar nicht ausmalen was alles passieren konnte. Wie würde Kyo die Gefühle des Sängers überhaupt aufnehmen, oder wusste er schon von ihnen und war deshalb so fertig? Okay… er sollte jetzt wirklich keine Hypothesen aufstellen, das wäre wirklich nicht gut. Vor allem weil er total in seine Gedanken versinken würde. Gott er musste das echt los werden. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und blickte Ruki mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen an. "Bist du schon sehr aufgeregt wegen dem Konzert?", fragte er dann und musste leicht schmunzeln. Schließlich verspürte er keine Nervosität und auch keinen Drang sich irgendwie abzulenken. Das hatte er ziemlich früh abgelegt, schließlich musste er sich um ganz andere Sachen kümmern, da blieb einfach keine Zeit mehr um nervös zu sein. Man sah Ruki deutlich an, dass er nachdachte, so ließ Kaoru ihm auch die Zeit, ehe der Sänger auch schon den Kopf schüttelte. "Nicht in dem Sinne wie du es sicher meinst. Ich bin aufgeregt, aber weil ich mich freue wieder singen zu können, um mit Menschen meine Musik teilen zu können und nicht weil ich nervös bin.", erklärte er lächelnd. "Wobei das sicher noch kommt. Ich bin der Meinung ohne Nervosität vor einem Konzert geht nichts. Das macht es so schön spannend.", grinste er. "Falls sie nicht von allein kommt werde ich sie mir schon machen.", lachte er leise. Kaoru nickte nur leicht, fuhr sich dann aber über sein Gesicht. "Ich glaube das sieht jeder anders. Früher hat es mich einfach nur genervt und heute habe ich absolut keine Zeit mehr dafür. Ich muss mich noch um so viel kümmern, dass ich das total verdränge. Kai wird das auch noch kennen lernen. Leader sein ist absolut nicht einfach.", erklärte er und fuhr sich erneut durch sein Haar, Heute hatte er es echt damit. Er sollte endlich mal aufhören und einen ordentlichen Gedanken fassen, bevor er weiter so in ihnen versunken da saß und die Zeit verstreichen ließ - schrecklich. "Na ja wie gesagt bei jedem ist das anders...", lächelte er und blickte erneut zu Kyo, der immer noch alleine da saß. "Du wirst das heute Abend merken. Während Dai, Toshi, Shin und ich, nur noch Müll von uns lassen, um alles lockerer zumachen, die Stylisten an uns ran lassen und einfach nur unbesorgt da sind, ist Kyo total in sich gekehrt, schminkt und stylt sich selber. Er lässt absolut ungern jemanden an sich ran. Dazu ist er einfach nur still und redet nur das nötigste. Manchmal denke ich, er geht einfach noch mal die Texte durch, aber wenn man genau hinsieht, merkt man, dass seine Muskeln und alles einfach total locker sind. Er entspannt sich vollkommen und lässt alles von sich abfallen, bevor er Draußen auf der Bühne steht und wieder eine perfekte Performance liefert. Manchmal kann ich echt nicht fassen wie er das anstellt.", meinte er leicht nachdenklich und nahm noch einen Schluck seines Kaffees. Nachdenklich wog Ruki den Kopf hin und her. "Mhm... sammelt wohl Energie.", meinte er nachdenklich. Auch wenn es bei ihm durchaus anders aussah, wenn er Energie sammelte. "Na, dann werde ich euch heute Abend ja gewaltig auf den Nerv gehen. Zum Glück sind wir vor euch dran.", lachte er leise und überschlug die Beine. "Ich habe meinen Ruf als Bandflummi nicht umsonst.", kichernd sah er aus dem Fenster hinter Kaoru. Kaoru glaubte ihm das nicht wirklich, wahrscheinlich würde er Kyo auf die Nerven fallen, aber den anderen? Er bezweifelte es. "Wir werden sehen wie sehr du uns auf die Nerven gehst. Ich Persönlich denke du wirst Kyo auf die Nerven gehen, aber den Anderen nicht.", lächelte er sanft und schielte noch einmal zu ihrem Sänger, der immer noch alleine saß und in seine Cola starrte. Was für ein toller Anblick. Seufzend bestellte er sich noch einen Kaffee, bevor er wieder zu Ruki sah. "Und Kai ist auch nie besonders ruhig vor lives. Er sitzt wie auf Hummeln, wenn er denn mal sitzt. Dauernd rennt er irgendwo rum um Sachen zu beobachten, zu korrigieren, zu managen. Wie du sagst… Leader sein ist Stress, aber er hat gern diese Arbeit, weil er Sachen lieber selber macht, anstatt rum zu sitzen.", leicht lächelte er. "Unser Manager bekommt jedes Mal die Krise. Wie wird das erst in den richtig großen Hallen werden? Dann finden wir ja Kai gar nicht mehr." Amüsiert schüttelte er den Kopf. "Ich glaube wir schenken ihm einen Piepser zum Geburtstag und kleben ihn mit Sekundenkleber an ihm fest." "Jap…so ist es.", grinste Kaoru auf seine Worte, erhob sich dann aber und sah Ruki noch mal an. "Ich glaube ich gucke gerade mal nach ihm, bin gleich wieder da.", lächelte er sanft und ging dann auf Kyo zu, der nicht mal seinen Blick hob. Erst als Kaoru ein mahnendes 'Kyo?' von sich gab, hob dieser seinen Blick und sah seinen Leader verwirrt an. "Ist alles okay bei dir?", fragte Kao dann und bekam ein Kopfschütteln - Moment! Er bekam ein Kopfschütteln, er hatte zugegeben, dass es ihm schlecht ging?! Okay das war ihm jetzt ganz neu. "Was ist los Kyo?", fragte Kaoru dann und ließ sich neben ihm sinken, doch als Antwort bekam er nur ein leises Seufzen zu hören - na ganz toll, was sollte er den nun damit anfangen. "Kyo rede doch mit mir, anstatt solche Geräusche von dir zu geben." Doch wieder ein Kopfschütteln. Oh jetzt hatte er eine leise Vorahnung - Kyo hatte das Sprechen verloren. WTF?! Schnell schüttelte er seinen Kopf und baute sich vor dem Sänger auf. "Wenn du jetzt nicht vernünftig mit mir redest, zieh ich dir deine Ohren lang und hänge dich an ihnen in deinem Zimmer auf. Also raus mit der Sprache!!", murrte er ungehalten, ja er konnte auch anders. Kyo blickte Kaoru nur unbeeindruckt an, doch dann öffnete er seinen Mund, doch was diesen verließ ließ Kaoru Sternchen sehen. "Ich hatte einen Alptraum!" Okay.... - OKAY! Kyo hatte einen Alptraum und darum saß er hier wie 7 Tage Regenwetter. Okay er saß immer da wie 7 Tage Regenwetter, aber nun gut. Seufzend fuhr sich der Leader durch sein Haar und schüttelte leicht seinen Kopf. "Wenn du bis um 12 Uhr nicht fit bist und ordentlich singst, kannst du was erleben!!", murrte Kaoru noch und wandte sich dann komplett von dem Anderen ab. Resigniert schüttelte er seinen Kopf und ließ sich wieder bei Ruki sinken. Nahm einen großen Schluck seines Kaffees und schloss dabei kurz seine Augen, bevor er sie wieder öffnete und Ruki musterte, doch dieser lächelte ihn nur leicht an. "Alles in Ordnung?", erkundigte er sich. Kaoru schwieg noch eine Weile, bevor er entschloss, doch seine Stimme zu erheben und dem Sänger mitzuteilen was ihn so verstimmte. "Ja eigentlich schon.. Kyo ist... na ja komisch. Überhaupt nicht so wie sonst. Sonst schweigt er immer, wenn es ihm nicht gut geht, aber eben... Gott er hat es zugegeben. Das habe ich echt noch nie erlebt… Gomen. Aber das ist merkwürdig und das macht mir noch mehr Sorgen, als wenn er es verschweigen würde.", gab er preis, ließ das mit dem Alptraum aber bei sich, schließlich wusste er nicht, ob Kyo wollen würde, dass jeder Arsch das wusste. "Oh." Ruki biss sich auf die Unterlippe und sah auf den Tisch. Seufzend fuhr er sich durch sein glattes Haar und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er Ruki wieder seinem Blick zu wandte. "Na ja ich hoffe es bessert sich im Laufe der Tour. Ich möchte nicht, dass er als Wrack endet.", brachte Kaoru hervor und biss sich leicht auf seine Unterlippe. Ihm gefiel es überhaupt nicht, wie sich das ganze entwickelte. So sehr er Couplingtouren mochte, diese war ein reinster Albtraum. Er wollte nach Ha~ause! "Ja...ich hoffe auch, dass es besser wird.", nuschelte der Sänger leise. Kaoru nickte leicht und nahm noch einen Schluck seines Kaffees. "Hai...", murmelte er leise und fuhr sich erneut durch sein Haar, bevor er noch mal zu ihrem Sänger sah. "Er braucht Abwechslung, etwas das ihn auf andere Gedanken bringt. Aber ich denke davon wird er nichts hören wollen.", nuschelte Ruki leise. "Abwechslung??", fragte Kaoru verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. "Mit dem Singen hat er schon genug Ablenkung, das kannst du mir glauben, außerdem ist, dass das einzige was ihn irgendwie ablenken kann.", meinte Kaoru, leerte dann seine Tasse und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte doch absolut keine Ahnung was er mit Kyo machen sollte. Wo blieb denn Shinya, wenn man ihn mal brauchte? "Gott ich hoffe die Tour wird kein Desaster, sonst werde ich echt irre.", murmelte er und fuhr sich erneut durch sein Haar. Was sollte er denn machen?? Er hatte doch keine Ahnung was den Sänger belastete, vor allem hatte er keine Ahnung was zwischen ihren Sängern lief. Das alles verwirrte ihn total. Kaoru schmunzelte leicht und beobachtete den Sänger ihm gegenüber genau, doch irgendwann wurde ihm das zu bunt. "Worüber denkst du nach, Ruki-kun?", fragte er dann leise und legte seinen Kopf in seine Hände und musterte den Anderen genau. Er wusste sehr gut, wie Menschen aussahen, wenn sie nachdachten, hatte er das doch zu oft in seinem Leben gesehen. Leise seufzte er auf und winkte die Kellnerin erneut zu sich. "Noch einen Kaffee bitte.", meinte er nur, hielt den Blick aber weiterhin auf Ruki gerichtet, wollte er doch keine seiner Reaktionen verpassen. "Du denkst über Kyo nach stimmt‘s? Worüber auch sonst.", meinte er und legte seinen Kopf leicht schief, versuchte aus der ganzen Sache schlau zu werden. Aber irgendwie schien es einfach nicht zu klappen - so ein Mist! Überrascht sah Ruki auf. Er lächelte verlegen und wuschelte sich durch die Haare. "Na ja...auch.", gestand er und lachte leise. Leicht wog er den Kopf hin und her. "Aber eigentlich über Haustiere. Und dann meinen Hund." Ein kleines Strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus und Rukis Augen begannen zu leuchten, als er von Sabu sprach. "Guten Morgen" Feuchte Strähnen fielen Shinya ins Gesicht und kitzelten ihn, als er sich leicht nach vorne beugte, um Kaoru und Ruki zu begrüßen. "Wie geht es euch?" Verwirrt hob Kaoru seinen Kopf und musterte Shinya kurz, bevor er dann endlich wieder seiner Sprache mächtig war. "Morgen Shin...", meinte er und folgte Shinyas Blick, der zu Kyo glitt, ha er wusste es doch. Kyo hatte wirklich auf den Blonden gewartet. "Habt ihr auch gut geschlafen?", fragte Shinya weiter, schielte kurz zu Kyo. Natürlich merkte er das Shinya diese Frage aufwarf, wieso sie sich hier hin gesetzt hatten und nicht zu ihrem Sänger, aber ob er ihm das beantworten konnte??? Nein nicht so wie er es wusste, aber er konnte improvisieren. Dafür brauchte Shinya es nicht mal aussprechen, diese Frage konnte man ihm deutlich ansehen. "Bestens…und gut. Und wie sieht es bei dir aus?", fragte er dann und fuhr sich dann kurz durch sein Haar, bevor er kurz zu Ruki sah. "Er ist Heute weder gesprächig, noch habe ich sonderlich viel Lust mich von seiner Laune runterziehen zu lassen. Du kennst ihn! Außerdem haben Kyo und Ruki es nicht so mit einander und ich wollte einer Diskussion aus dem Weg gehen. Da er sowieso lieber alleine ist, habe ich mich mit Ruki weggesetzt." Rechtfertigte Kaoru sich, lächelte Shinya dann aber sanft an. Dieser hob nur eine Augenbraue. "Und jetzt mach nicht so ein Gesicht, heute ist das Konzert, da bist du doch sonst auch immer happy!", meinte er und knuffte seinem Drummer leicht in die Seite, wollte er ihn doch zum Lachen bringen. Shinya versuchte das Lächeln zu erwidern, schaffte es aber nicht wirklich überzeugend rüber zu bekommen. "Ich freue mich ja auch", hob er an, doch er brach ab, schüttelte den Kopf. "Ich möchte euch nicht weiter stören! Guten Appetit noch! Und gib heute Abend dein bestes, Ruki!" Er klopfte ihm Mut machend auf die Schulter und schwebte dann wieder zu Kyo, der seine Cola zu hypnotisieren schien. "Na das hoffe ich doch.", lächelte der Leader und nickte dann leicht, bevor ihm überhaupt auffiel was Ruki für ein Gesicht zog. Verwirrt blinzelte Kaoru, sah seinem Drummer aber dann noch kurz nach, bevor er sich wieder zu dem Kleineren beugte. "Du hast ernsthaft Kyo mit einem Haustier in Verbindung gebracht??? Das letzte Haustier was der Gute hatte, ist nach einem Tag aus der Wohnung geflogen, weil es ihn genervt hat es zu füttern. Ich glaube diesen Gedanken solltest du direkt wieder verbannen. Kyo und Haustiere passt ganz und gar nicht.", meinte er und schmunzelte leicht. Ja an die Szene konnte er sich noch allzu gut erinnern, immerhin hatten sie es ihm Geschenkt gehabt, was ihn aber nicht daran gehindert hatte, es wieder abzugeben. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und schüttelte leicht seinen Kopf. Leise lachte Ruki und nickte. "Ich hab es ja auch sofort verworfen. Aber zuerst dachte ich, es sei eine nette Abwechslung. Na ja...wohl eher nicht.", lächelte er. "Aber mein Sabu ist es jedenfalls, für mich." Wieder musste er verträumt lächeln. "Aber sag mal Ruki?? Hast du irgendwas gegen Shin? Oder wieso ziehst du so ein Gesicht, wenn er dir zu nahe kommt??", fragte er dann gerade heraus. Ja eigentlich konnte er Menschen gut beurteilen, aber Kyo warf bei ihm immer Fragen auf, aber na gut. Kyo war auch kompliziert ohne Ende. "Nein...nein nicht wirklich.", meinte er locker. "Na dann bin ich ja beruhigt.", grinste Kaoru. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und musterte den Sänger, merkte gar nicht wie die Minuten verstrichen und sie sich der 12 Uhr immer mehr näherten. Doch dann brachte ihn Ruki doch etwas aus der Bahn. Dass er keine Gedanken lesen konnte war klar, aber diese Blicke sagten eindeutig alles. "Ruki?", fragte er dann, hob seine Hand und fuchtelte mit dieser vor seiner Nase herum. "Hallo Erde an Ruki?!", meinte Kaoru dann, musste dann aber schlucken. "Ruki, wenn du ihn weiter so anstarrst, wird bald jeder wissen, dass du hochkantig in ihn verschossen bist.", brachte der Leader dann hervor und musste grinsen, war das doch zu amüsant. "Und hör auf so niedergeschlagen zu sein, ich wette mit dir, dass Kyo nur scheu ist.", grinste er aufmunternd und hoffte Ruki irgendwie aufheitern zu können, doch scheinbar half das auch nichts, den dieser reagierte überhaupt nicht. Okay. Wahrscheinlich war er einfach viel zu sehr in seinen Gedanken gefangen. Seufzend schüttelte er seinen Kopf, sah dann aber auf seine Uhr und schluckte. Scheiße! Eigentlich hätte er vor 5 Minuten schon raus gemusst und sich mit den Fahrern in Verbindung setzen müssen. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, erhob er sich und griff Ruki dann einfach an seiner Hand und zog ihn mit sich nach Draußen. Reden brauchte er nun wirklich nicht, immerhin nahm es Ruki eh nicht war. Also warum unnötig Energie verschwenden? Draußen angekommen setzte er Ruki auf die Bank und ging dann zu den beiden Fahrern, die schon ungeduldig auf ihn warteten. „Gomen naisai.“, brachte er hervor und verbeugte sich leicht vor den Beiden, bevor er mit ihnen das klärte, was sie wissen mussten. Nachdem er dann endlich fertig war, schob er sich eine Zigarette zwischen die Lippen und sah sich erst einmal um, wollte er doch wissen ob schon jemand Anderes hier war, aber dem Anschein nach war noch keiner da. Kaoru sah auf als Shinya und Kyo dem Weg nach Draußen gefunden hatten, doch so schnell sie gekommen waren, hatten sie sich auch schon wieder auf die etwas abgelegenere Bank gesetzt. //Schön weit weg von Ruki// - Schoss es ihm durch den Kopf und ließ ihn leise auf seufzen, als sein Blick auf Daisuke und Reita fiel. Ein leises 'Hi' glitt über seine Lippen, bevor er seinen Blick zu Ruki wandte, doch dieser schien in seinen Gedanken gefangen zu sein - super. Dann lauschte er doch einfach mal dem Gespräch von Daisuke und Reita... genau Reita, der mit ihm ein Paar darstellen sollte und mit dem er, dank der nächsten Auslosung in ein Zimmer kommen würde. Uh Gott da kam ihm doch glatt eine idiotische Idee. Okay er war Leader, aber das hieß noch lange nicht, dass er Andere nicht 'verarschen' durfte. Grinsend trat er auf die Beiden zu und gab Reita einen Klaps auf seinen Knackarsch, bevor er ein sündhaftes "Hi Schatz." von sich gab. Aber das war noch lange nicht alles. Mit einem süßen, verführerischen Lächeln auf den Lippen, beugte er sich nah genug an Reita, aber immer noch so dass Daisuke alles sehen und hören konnte. "Du sollst doch nicht so viel Rauchen. Du sollst doch auf das hören was der Arzt sagt, also wirklich.", brachte Kaoru hervor, nahm sich dessen Kippe und nahm einen Zug von dieser. Zwar hatte er seine eigene immer noch in seiner Hand, aber das war ihm gerade mehr als egal. Das Gesicht was Reita dabei zog, war einfach göttlich und er musste sich schwer zusammenreißen, um nicht laut los zu prusten. Unsicher glitt Reitas Blick über die beiden Dirumember. "Ihr steht auf so was oder? Dai..ich werde dein Ego nicht mehr aufpolieren", meinte er mit einem leichten verlegenen Lachen. Daisukes Augenbraue ging derweil auf Wanderschaft, während ihm seine Zigarette aus dem Mund gefallen war und auf dem Boden gelandet war. Geschockt sah er auf die beiden Männer vor sich. "Ähm.", brachte er hervor und ging einige Schritte nach hinten. "Ähm." Mehr als verwirrt blickte er den Beiden entgegen. "Ich- geh- dann mal...", stotterte er und machte auf der Stelle kehrt. Kaoru konnte einfach nicht mehr und musste einfach los lachen. Gott wie göttlich. Dass Daisuke auch so aus der Rolle fiel, hätte er echt nicht gedacht, eigentlich hatte er gedacht, dass Daisuke wusste, dass das eindeutig Spaß war, aber okay. Immer noch lachend, sah er die Beiden an und musste sich eine Lachträne aus dem Auge wischen. "Kami.. ihr beide... eure Gesichter.. göttlich...", kicherte er weiter vor sich hin, versuchte dann aber sich wieder zusammenzureißen. Derweil hatte er die Zigaretten auf den Boden ausgedrückt, sie störten ihn gerade einfach. Schließlich hatte er da noch eine Idee, wollte er dem Ganzen doch das Sahnehäubchen aufsetzen. Wieder vollkommen ernst, wandte er sich an Reita und legte seine Hand unter sein Kinn und hob es leicht an, bevor er in einem mehr als verführerischen Ton zu sprechen begann. "Du siehst wirklich süß aus, wenn du rot wirst." Sein Gesicht war ernst, todernst, wenn man es genau betrachtete, immerhin musste er sich das erneute Lachen verkneifen. Aber er wollte, dass es so echt wie möglich herüber kam, dennoch musste er Reita noch auf seine Frage antworten. "Und, ja ich stehe auf so etwas wie dich.", hauchte er weiterhin in diesem verführerischen Ton und zwinkerte leicht, bevor er dann wieder langsam von ihm abließ, dennoch lag sein Blick weiterhin auf dem blonden Bassisten. "Bitte was?", kam es nun wirklich leise über die Lippen des Bassisten. Der schwieg dann erst einmal, bevor er einmal tief Luft holte und Kaoru ansah. "Du willst...wohl echt, dass ich heute Abend beim Auftritt total versage, hm?" Kaoru schmunzelte leicht, als er die Worte des Bassisten hörte und musste unweigerlich grinsen. "Ach was so was würde ich niemals wollen." "Alter! Wenn du den Kleinen flach legen willst, dann such dir ein Zimmer dafür! Oder regelt das heute Abend. Mir egal.", knurrte Daisuke und warf Kaoru böse Blicke zu. "So was erträgt doch kein normal denkender Mensch am frühen Morgen!" Kopfschüttelnd wandte Die sich ab und warf Shinya einen Hilfesuchenden Blick zu. Der schaute jedoch gerade einem Baum beim Wachsen zu und schien ihn nicht zu bemerken. Murrend stemmte er seine Arme in die Seiten und funkelte den Gitarristen an. "Andou Daisuke du willst wohl Instrumente schrubben!!", murrte Kaoru ungehalten und funkelte ihn vielsagend an, konnte er es überhaupt nicht ab, am Morgen so angeknurrt zu werden, wenn er sich einmal in seinem Leben einen kleinen Spaß gönnte. Okay soooo ganz Spaß war es nun wieder auch nicht, aber das musste er nun wirklich keinem auf die Nase binden. Der Kleine interessierte ihn schon und er würde ihn unheimlich gerne mal unter seine Fittiche nehmen, genauso wie Aoi letzte Nacht, nur schien dieser ja überrumpelt von dem Ganzen. Na ja er konnte auch nicht alles haben. Es war doch nur Sex. Okay… vielleicht sahen die Jüngeren das ja etwas anders, aber nun gut, darüber wollte er nun nicht philosophieren. Daisuke verdrehte genervt die Augen. "Ja ja. Bla. Soweit waren wir Gestern schon mal. Deine Instrumente kannst du selber schrubben." Missmutig drehte er sich weg. Kaoru schnaubte, trat auf Daisuke zu und packte diesen an der Schulter, bevor er diesen zu sich drehte. Langsam nervte ihn das wirklich. "Was soll das eigentlich?! Darf ich nicht einmal meinen Spaß haben, oder bin ich dazu verdonnert für den Rest meines Lebens ernst zu bleiben, nur weil ich Leader bin? Oder bist du eifersüchtig, dabei dachte ich du stehst nicht auf Kerle. Also hör auf so einen Terz zu machen, das hält ja nicht mal meine Oma aus.", brachte er hervor und schüttelte leicht seinen Kopf, konnte er doch absolut nicht verstehen, wieso Daisuke sich so aufregte. Gott das war Spaß. Aber so abgeneigt war er nun wirklich nicht. Dennoch konnte er nicht von diesen Gesichtern genug bekommen, wenn man sie so schockte. Immer wurde alles auf die Goldwaage gelegt und das nur weil er Leader war und sonst immer ernst blieb. Gott wo waren sie den, auf dem nächsten Bonzentreff oder was?? Daisukes Stimmung regte ihn mehr als alles Andere auf. Wie konnte man nur so verdammt verklemmt sein. Kyo war ihm da ja sogar lieber, der hielt wenigstens einfach seinen Rand und gab einen bissigen Kommentar ab, wie 'du hast nen Knall', 'guck mal richtig hin' oder 'So was baggerst du an, kein Wunder das du jeden Tag was anderes im Bett hast'. "Sobald du die sinnvollere und weniger nervende Gewohnheiten ausdenkst um Spaß zu haben, gerne.", konterte Daisuke und durchbohrte den Leader förmlich mit bösen Blicken. "Und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Nur genervt von deinen Kindereien.“ Diese Worte waren Daisukes inoffizielle Rache für die geschätzten zehntausend Male, in denen Kaoru ihm angedroht hatte irgendwelche Instrumente zu putzen, Proberäume aufzuräumen, oder Verstärker anzuschließen, da war sich Kaoru sicher. "Und ich mach Terz so viel ich will.", fügte er trotzig hinzu. "Hör halt weg, wenn es dir nicht passt." Beleidigt schlich er davon, um in einer abgelegenen Ecke in Ruhe seiner Nikotinsucht frönen zu können. Kaoru schüttelte nur leicht seinen Kopf, sah ihm noch kurz nach, bevor er sich aber ab- und zu wieder Reita zuwandte. Augenblicklich war die Sache mit seinem Gitarristen vergessen und es bildete sich ein süffisantes Lächeln auf seinen Lippen. Er konnte einfach nicht ablassen, so legte er seinen Zeigefinger auf Reitas Wange und strich langsam über diese, bis sein Finger unter seinem Kinn war und er dieses wieder leicht anhob. "Und so mein Süßer den Rest klären wir, wenn wir zusammen auf einem Zimmer sind.", hauchte er wieder mit seiner verführerischen Stimme und zwinkerte dem Blonden viel sagend zu. "Du spielst mit dem Feuer", meinte der Blonde leise, so dass nur Kaoru ihn hören konnte. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und sah den anderen an. Kaoru grinste nur, merkte deutlich wie unsicher Reita wurde und das brachte ihn leicht zum schmunzeln. Einfach zu niedlich. Grinsend sah er den Bassisten an, ließ dann aber von ihm ab und tippte ihm mit seinem Finger gegen die Stirn. "Falsch! Du spielst mit dem Feuer.", brachte er raunend hervor und blickte ihn direkt in die Augen, bevor er erneut von ihm abließ und ihn, frech wie er heute Morgen war, in den Arsch kniff. Grinsend griff er nach seinen Zigaretten und schob sich eine zwischen die Lippen, bevor er Reita seine Schachtel hinhielt. „Auch eine?“, fragte er und riss Reita somit aus seinen Gedanken, an was er wohl dachte? "Ja danke…die kann ich gerade auch echt gebrauchen", meinte er mit einem leichten Lachen und nahm dankend eine der Zigaretten entgegen und zündete sich diese sogleich an. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und lächelte Reita sanft an. "Nichts zu danken.", meinte er nur und genoss die Zigarette in vollen Zügen. "Und keine Angst Reita, wenn ich mit dir in der Kiste landen wollen würde, würde ich das ganz anders machen, was natürlich nicht heißt, dass du nicht in mein Beuteschema fallen würdest.", grinste er und schmunzelte leicht. Der Blonde zog etwas an seiner gespendeten Zigarette und schmunzelte etwas bei Kaorus Worten. "Kein Ding. Ich habe keine Angst. Ich bin nur solche Scherze nicht allzu sehr gewöhnt. Bei uns macht so was Niemand", meinte er mit einem leichten Lachen. "Gott seid ihr Spießer. Wenn ihr schon so ein dämliches Spiel spielt und die Zettel liegen lasst, dann solltet ihr euch den Konsequenzen bewusst sein.", meinte Kaoru Schulter zuckend und zog erneut an seiner Zigarette, bevor er den bläulichen Qualm wieder ausstieß. "Spießer? Na ja gut das vielleicht nun nicht, aber... na gut in gewisser Art und Weise hast du Recht, zumindest könnte ich mir nicht vorstellen das Kai so drauf ist, aber was dieses blöde Spiel anbelangt, damit hab ich nun wirklich nichts am Hut.", meinte der Bassist und hob leicht abwehrend eine Hand in die Höhe. "Da fallen mir bei weitem bessere Dinge ein, um sich die Zeit zu vertreiben", fügte er noch hinzu und sah dann zu dem Leader. "Habe auch nicht behauptet dass du es hast.", meinte er ernst und schmunzelte erneut. "Echt?? Na dann lass mal hören ich bin ja gespannt, was dem Bassisten Gazettes so alles einfällt, wenn man Langeweile hat.", forderte er Reita heraus und sah ihn auch so an. Wollte er doch mehr über ihn erfahren. Okay er wollte generell mehr über alle Mitglieder der Band erfahren, darum redete er doch auch so viel mit ihnen. Den einzigen den er bis jetzt noch nicht näher kennen gelernt hatte war Uruha, mit dem er beim ersten Abendessen eine Unterhaltung geführt hatte und mit Reita, mit dem er ja gerade sprach. Aoi war er doch schon ziemlich nah gekommen und Ruki... ja den kannte er jetzt auch soweit, dass er ihn durchschauen konnte. "Alles zu seiner Zeit Kaoru", meinte der Blonde mit dem Anflug eines Grinsens. "Okay. Bei mir ist es eben so, dass ich so etwas doch lieber einfach auf mich zukommen lasse und durch dumme Aktionen, passiert das eben. Also keine Angst mit Absicht werde ich dich sicher nicht um den Finger wickeln, um dich in die Kiste zu bekommen. Dai dreht da vollkommen ab. Er hat einfach zu viel Fantasie.", meinte er Kopf schüttelnd. "Na ja Spontanität ist da irgendwie eh immer reizvoller als so eine geplanten Aktion.", meinte Reita und zog ein weiteres Mal an der Zigarette. Er atmete den Rauch langsam aus und beobachtete diesen, ehe er wieder zu Kaoru sah. "Na ja.. ich hoffe du kommst wieder runter, bevor das hier alles los geht, sonst hast du da unten sicher ein Problemchen... ehm sorry das ich deinen kleinen Mann etwas gereizt habe.", grinste der Leader leicht verlegen und lächelte ihn an. "Ja mach dir da mal keine Gedanken um mich. Ich bekomme das hin", sagte er mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und zuckte etwas mit den Schultern. "Aber du solltest ihn nicht zu sehr unterschätzen. Dieses Wörtchen 'klein' geht da doch extrem aufs Ego" Leicht kratzte der Blonde sich am Hinterkopf. Gekonnt zog Kaoru eine Augenbraue hoch. "Im Gegensatz zu deinem Körper ist er klein. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass deiner größer ist, als du selbst.", rechtfertigte er sich und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust, während seine Zigarette zwischen seinen Lippen verweilte. "Schon okay, ich hab‘s begriffen. Du musst mich da etwas entschuldigen, immerhin hast du mir eben ganz schön den Kopf verdreht", gab der Bassist mit einem Grinsen zu und schaute kurz in Daisuke's Richtung. Grinsend zog er an seinem Glimmstängelchen. "Tja ich habe es halt drauf, oder wie würde das Aoi betiteln 'Der alte Mann hat es ja noch drauf'.", brachte Kaoru lachend hervor und musste über seine eigenen Worte schmunzeln. Apropos, wo war der schwarzhaarige Gitarrist eigentlich?? "Verstehe. Ja das würde er vermutlich sagen." Reita nickte nur leicht. Als die letzten Drei dann endlich kamen, klatschte er in die Hände und sah sie zufrieden an. "Auch endlich den Weg her gefunden, aber 6 plus 3 macht 9!...", brachte Kaoru hervor und sah sich suchend um, bevor ihm auch auffiel wer hier fehlte. "… Wo ist KAI?!" Das konnte doch jetzt wirklich nicht wahr sein, wo war denn der andere Leader? Gerade als Leader sollte man immer pünktlich sein. Das konnte er jetzt wirklich nicht fassen. Okay er hatte immer noch ein paar Minuten, aber bei Kao konnte man nie früh genug da sein. Schmunzelnd sah er den Anderen an und blickte dann zu Kai, als dieser endlich aufgetaucht war. Etwas verwundert war er ja schon und warum zum Geier trug er ein Tuch um den Hals?? War das Heut zu Tage cool? Okay.. das war jetzt wirklich egal, schließlich war das die Sache des Anderen aber nun gut. Als Reita ihn dann fragte, ob es endlich losgehen würde, nickte er leicht und sah sich nochmal um. "Okay.. Also wir fahren mit den kleinen Autos..." kurz deutete er auf die Vans, mit denen sie auch gestern schon gefahren waren. ".. und in diesen steigt Gazette ein und in den Anderen wir. Also wenn ich bitten darf, die Zeit drängt." Während sich die Anderen auf den Weg in die Wagen begaben, fiel sein Blick auf den kleinen Sänger, der sich keinen Millimeter vom Fleck bewegt hatte, seit dem sie Draußen angekommen waren. Schmunzelnd kam er auf ihn zu, ehe er sein Schluchzen vernahm. Sofort ließ er sich vor ihm auf die Knie sinken und zog ihn erst mal an sich, merkte deutlich wie Ruki erzitterte. Schließlich hatte er absolut keine Ahnung was er machen sollte und das einzige was ihm einfiel, war versuchen ihn zu trösten. "Kami, Ruki was ist los mit dir?? Wieso weinst du?", fragte er leise und versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, strich ihm immer mal wieder über den Rücken, während seine Lippen beruhigende Worte verließen. Was sollte er den sonst machen, er hatte doch absolut keine Ahnung. "Mizuki..." Der Name war nur ein Wispern, ein verzweifelter Hauch, fast ein Flehen. Total überfordert mit der Situation versuchte er Ruki weiterhin zu beruhigen, doch scheinbar schien das nicht ganz zu klappen, lieber fing er nur noch mehr an zu heulen. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Mit so vielen Emotionen wurde er noch nie überschüttet. Gott er hatte doch keine Ahnung was er machen sollte. Verbittert biss er sich auf seine Unterlippe und zog Ruki erstmals zu sich hoch, damit er ihn besser halten konnte. "Warum darf ich nicht glücklich sein?", schluchzte der Sänger leise. "Ruki…", hauchte er leise, biss sich erneut auf die Unterlippe. "Ich.. ich weiß es nicht...", hauchte Kaoru leise, senkte seinen Blick. Irgendwie musste er die Situation doch in den Griff bekommen. "Ruki bitte beruhige dich wieder. Du kannst doch nicht einfach zusammenbrechen, nicht vor dem Konzert.", brachte er hilflos hervor, zog ihn dann aber einige Schritte mit sich. Sie standen jetzt schon unter Zeitdruck und so ein... 'Zwischenfall' war alles andere als gut. Langsamen Schrittes brachte er Ruki also zu den Anderen Gazettos und sah sie ernst an. "Wir haben nicht so viel Zeit. Ich weiß nicht wirklich was er hat, aber es scheint ihn alles fertig zu machen.", brachte er hervor und strich Ruki weiterhin sanft über den Rücken, ließ ihn sich dann aber von Uruha abnehmen und sah diesen vielsagend an, bevor er sich dann aber abwandte und zu ihrem Wagen ging. Er konnte jetzt nicht bei ihm bleiben, er musste die Kontrolle, den Überblick behalten. Schließlich war er Leader. Seufzend und leicht fertig mit den Nerven stieg er in den Wagen ein, forderte Shinya und Kyo auch noch auf, die auch so gleich folgten. Sie hatten Zeitdruck und da konnten sie jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie mussten sich schon ranhalten. So fuhren die Dirumember, wie auch die Anderen endlich los, um zur Konzerthalle zukommen, der Zepp Tokyo! Klar für Gazette war es eine richtig große Halle, doch für Diru war es schon normal, immerhin hatten sie schon oft genug dort gespielt. ____________________________________ Kapitel 10: Akt 7; [Tokyo] Zepp Tokyo ------------------------------------- 2004-10-04, 4. Tag, ca. 12:30 Uhr, vor der Zepp Tokyo, Ruki Ruki schüttelte den Kopf und schob sein Mikrofon wieder richtig hin. "Nein wir fangen jetzt an.", meinte er bestimmt. Er ließ die Halswirbel knacken und streckte sich nochmal. Er wurde alt...ein wenig. Ruki stieß die Luft aus und schloss die Augen, da Kai anschlug und das erste Lied ihres heutigen Abends erklang. 'Anata no tame no kono inochi' Ruki grinste schräg. Bilder schossen ihm durch den Kopf. Vor zwei Tagen hatte er Kyo dieses Lied noch an den Kopf geschmissen, seine Seele nackt vor ihm auf den Tisch gelegt für kurze Zeit. Dabei...war das Lied doch nie für ihn gewesen. Er hatte es für niemanden geschrieben. Für die Gesellschaft. Weil er mal Psycho sein wollte, weil es in seinem Kopf gespukt hatte und nun passte es so perfekt zu seinen Gefühlen zu Kyo. Wer hätte das gedacht? Beinah hätte Ruki gelacht. Gruselig. In der Pause öffnete er die Augen und ließ seine Augen durch den Zuschauerraum schweifen. Der ruhige Part kam und Ruki begann mit zärtlicher Stimme zu singen. Seine Augen blieben auf einmal an einem Punkt hängen und er war froh, dass sein gesanglicher Part zu Ende war. Ihm stockte der Atem, als er Kyo sah. Als er sah, wie Kyos Gesicht...so entspannt... so... Er biss sich auf die Unterlippe und sah weg. Dass er damit die letzte Zeile ausließ war ihm egal. Künstlerische Freiheit. Er bemerkte Uruhas besorgten Blick im Nacken. Also hatte er es auch gesehen. Aber es war ok. Ruki würde es schaffen - Irgendwie. "Hey ihr~ alles klar bei euch?", begrüßte Aoi die beiden Diru-member einfach mal und nickte ihnen zu. Als auf einmal jemand neben ihm herum schrie, zuckte Ruki zusammen und starrte Aoi entgeistert an. Was. Sollte. DAS?! Sie hatten verdammt nochmal Soundcheck. Seine Hand landete in seinem Gesicht und er stöhnte genervt auf. Klasse. Musste Aoi seine Aufmerksamkeit noch extra dorthin lenken? Eine Wasserflasche wurde in sein Blickfeld gehalten und als er zur Seite sah stand da ein beruhigend lächelnder Uruha. "Reg dich ab Ruki. Er versucht sich einfach locker zu machen.", meinte der Ältere, was Ruki grummeln ließ. Sanft strich Uruha ihrem Vocal eine Strähne aus dem Gesicht. "Ru?" "mhm?" "Du schaffst das." Seufzend sah er Uruha nach. Na klasse. Das hatte ihm jetzt viel gebracht. Er trank ein paar Schlucke Wasser und verfolgte dann das Gespräch. Daisuke lächelte etwas unsicher auf die Worte und winkte dem Schwarzhaarigen kurz zu. "Ja soweit schon und bei euch? Seid ihr schon aufgeregt?" Grinsend fuchtelte der Angesprochene ein wenig mit der Hand, wollte damit andeuten, dass sie das schon meistern würden. "Wenn ich nur für mich spreche~ ich bin schrecklich aufgeregt~", lachte der Schwarzhaarige verlegen und strich über seine Saiten. "Und ihr? Was hat euch hier hin gebracht? Müsst ihr nicht irgendwie in die Maske oder so?", fragte Aoi interessiert nach. "Also ich persönlich hatte Langeweile. Kyo auch, schätze ich. Und keine Angst. Ihr werdet euren Job heute Abend sicherlich gut machen.", erklärte Daisuke und warf dem leise grummelnden Sänger einen Blick zu. Der schien tatsächlich in dieser sitzenden Position eingeschlafen zu sein. "Was zum..?", murmelte Daisuke zu sich selbst und hob die Augenbrauen. Wie konnte ein einzelner Mensch so viel und vor allem an so vielen unmöglichen Orten einfach einschlafen? "Keine Ahnung, wann wir in die Maske müssen. So lange dauert das bei uns mittlerweile ja eh nicht mehr." Er grinste schief. Während Daisuke sich mit Aoi unterhielt, rutschte der schmale Körper neben ihm langsam aber sicher nach hinten. Alarmiert drückte Daisuke Kyo fester an sich und rutschte langsam von dem Wellenbrecher herunter. "Ich glaube ich bring das hier." Er deutete grinsend mit dem Kopf auf Kyo. "Mal zum nächstbesten Sofa." Vorsichtig nahm er Kyo auf den Arm und schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Dann jedoch bemerkte er Reitas Blick und erwiderte dessen Grinsen. Der Rothaarige nickte den Mitgliedern der anderen Band noch einmal zu. Winken fiel flach, denn beide Hände waren momentan damit beschäftigt, einen gewissen Sänger festzuhalten, der noch immer seelenruhig schlief. Schließlich drehte Daisuke sich um und verließ die Halle. Ruki sah den Beiden noch nach, bevor er sich abwandte und sich zu den Anderen drehte. "Weiter?", fragend sah er in die Runde. Sie hatten immerhin gerade erst ein Lied hinter sich. Nicht besonders viel. Er bemerkte Kais besorgten Blick im Nacken und drehte sich zu ihm um, schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Es war ok. Momentan fühlte er sich beschwingt von ihrer Musik. Da konnte Kyo ihn nicht so tief runterziehen. Das nächste was sie durch probten war Doredarake no seishun, dann Carry und SxDxR. Seufzend lehnte sich Ruki gegen das Mikro und schloss die Augen. "Leute. Ihr macht besser weiter, ich boykottiere." Er grinste leicht. "Keine Sorge mir geht's gut. Aber technisch ist ja alles ok und ich will noch etwas Ruhe, bevor der Stress mit Maske und alles losgeht." Er hob die Hand. "Dann macht mal fleißig weiter.", lachte er und schritt von der Bühne. Jetzt hieß es nur den ganzen Visagisten auszuweichen. Wenn die spitz bekamen, dass er fertig war, würden sie ihn sofort zum schminken zerren, aber er wollte noch nicht. Er wollte noch eine Weile Takanori sein, auch wenn ihn keiner so nannte, ehe er voll und ganz zu Ruki wurde. Denn Ruki war anders. Es war keine zweite Persönlichkeit, aber er lebte unter diesem Namen Dinge aus, die Takanori nie gekonnt hätte oder für die er schlicht weg zu feige wäre. So in seinen Gedanken gefangen, lief er durch die Gänge und streckte sich. Sein Blick huschte umher und blieb an blonden Haaren hängen. Moment...blond? Ruki blinzelte...konnte das…? Langsam trat er näher und stand schließlich Kyo gegenüber. Na ja, er sah auf ihn runter. Leicht glitt sein Kopf in die Schräge. Er schlief. Und irgendwie...sah das...süß aus. Ruki musste sich auf die Unterlippe beißen, um sich ein Grinsen zu verkneifen. Wenn Kyo seine Gedanken hören könnte! Oh er wäre so was von tot. Zum Glück konnte er es nicht. Sein Blick glitt über das entspannte Gesicht und ein leises, fast schon sehnsüchtiges Seufzen glitt über Rukis Lippen. Wie konnte eine Person nur so schön sein? Klasse...jetzt hatte er wieder etwas gefunden um Kyo zu...arg. Das war doch zum kotzen. Er ging neben dem Schlafenden in die Hocke und betrachtete ihn eine Weile. Ohne dass er es bemerkte, hob sich langsam seine Hand. Er wollte nur ein Mal wissen...wissen ob diese blasse Haut, wirklich so kalt war wie das Porzellan, dem sie so ähnlich sah. So kalt wie die Person, die sie zu verstecken schien. Nein...Kyo war nicht kalt und seine Haut war es auch nicht. Sie war angenehm warm, als Rukis Finger sanft über die Wange des Sängers glitten. Traurig folgte er seinen Fingerspitzen. Was machte er hier eigentlich? Wenn Kyo aufwachen würde, wäre er dran. Und außerdem wollte er das doch nicht. Er wollte sich doch nicht immer und immer wieder in ihn verlieben, sehen was für ihn unerreichbar war. Eine einzelne Träne entkam seinem Auge, doch er konnte weder den Blick abwenden, noch seine Finger von der warmen Haut nehmen. ... "Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass du für einen Mann unbeschreiblich weiche Haut hast?", fragte der Mann, an den sich der Blonde angeschmiegt hatte. Es fühlte sich alles so gut an. Seine Finger auf seiner Haut, die brennende Spuren hinterließen, sein Atem der seine angeheizte Haut traf - einfach alles. "Nein…", hauchte der Sänger leise, blickte ihn aus seinen verliebten und total blinden Augen an. "Dann sag ich es dir jetzt. Sie ist unbeschreiblich weich, ich muss mich schon dazu zwingen meine Finger von dir zulassen." Kyo seufzte leise. ... Plötzlich begann Kyos Körper zu zittern, während sich sein Gesicht schmerzerfüllt verzog. Zitternd zog Kyo sich zusammen und versuchte sich irgendwie zu schützen, sich von diesen Fingern zu entziehen, die sich klammheimlich um seinen ganzen Körper schlichen und ihn zu erdrücken schienen. Keuchend und Schweiß nass saß er kerzengerade auf der Couch und starrte auf seine zitternden Hände. "Kuso...", fluchte der Sänger leise, fuhr sich fahrig über sein Gesicht, bevor sein Blick auf Ruki fiel. Erschrocken zuckte dieser zusammen und zog seine Hand zurück. So ein Mist, was musste Kyo auch von so einer sanften Berührung aufwachen? Er kannte Leute die könnte man im Schlaf vergewaltigen, Kyo zählte offenbar nicht dazu. "Du?!? Was machst du hier??..", fragte Kyo mit bebender Stimme, die er versuchte unter Kontrolle zu bringen, doch er schaffte es einfach nicht, saß der Schock einfach zu tief. Hart schluckte Ruki und sah scheu in Kyos Augen. Er sah aufgewühlt aus, ganz und gar nicht gut. Nur mühsam widerstand er dem Drang ihn in den Arm zu nehmen, ihn zu trösten. Er wollte den Älteren nicht leiden sehen. Betreten senkte er den Blick. Ruki war verwirrt. Er wusste nicht, was er tun sollte. Flieh, du Trottel! Schrie sein Gehirn. Kyo würde ihn nur wieder fertig machen und doch. Er wollte ihn jetzt nicht allein lassen, nicht mit diesen schlechten Gedanken, die ihn plagen mussten. Er wollte ihn ablenken. Und doch wusste er, dass er Kyo nicht die Last von den Schultern würde nehmen können. "Ich..." Er stockte. Nein. Es gab keine Erklärung für sein Handeln. Er war einfach viel zu fasziniert gewesen von dem älteren Sänger. "Gomen, ich hätte das nicht machen dürfen.", wisperte er leise und biss sich auf die Unterlippe. Geh, geh, geh. Geh weg, verdammt! Du Schwachkopf. Hallte es wieder in seinem Kopf. Doch Ruki konnte sich nicht rühren. Er konnte und wollte Kyo nicht allein lassen. Auch wenn dieser es sicher gern wäre. Aber das war keine Lösung, das hatte er selbst erleben müssen. Es machte alles nur noch schlimmer, da man so Zeit bekam darüber nachzudenken. Kyo fuhr sich über sein Gesicht und setzte sich dann erst mal richtig auf die Couch, bevor er Ruki direkt in die Augen sah und leicht nickte. "Einsicht ist der beste Weg zur Besserung.", brachte der Sänger hervor, erhob sich dann und sah auf den anderen Sänger hinunter, bevor er seine Hand auf seinen Kopf legte und ihn leicht von sich drückte. "Fass mich nicht mehr an, oder du hast echt ein Problem!", zischte er ihm auf die Lippen, als er sich zu ihm runter gebeugt hatte und funkelte ihn aus seinen kalten Augen an. Seine Hand an seinen Kopf legend, wandte er sich von dem Sänger ab und sah sich suchend um. Ruki sah dem Anderen nur stumm hinterher. Er hätte es doch wissen müssen. Verdammt. Warum schnitt er sich auch immer wieder in das eigene Fleisch? Es war doch zum kotzen. Seufzend rappelte er sich auf, klopfte den imaginären Dreck von seinen Sachen und sammelte sich kurz. Wenig später sah man ihm nichts mehr an. Aus ihrer Garderobe hatte er wieder seine Sonnenbrille geholt und ging dann die Visagisten suchen. Jetzt war es Zeit Ruki zu werden. Einfach mal stark zu sein. Er musste Kyo vergessen, ihn sich endlich aus dem Kopf schlagen. Wäre es nicht so irre schwer. Seufzend fuhr er sich durch die Haare, doch bald fand er die Verantwortlichen und ließ sich zurück in die Garderobe zerren. Er lehnte sich im Stuhl zurück und steckte sich den MP3-Player in die Ohren, dann ließ er sie an sich werkeln und versuchte einfach nur abzuschalten. Doch es gelang ihm nicht wirklich. Noch immer spürte er Kyos Haut unter seinen Fingern und er verfluchte sich für seine Schwäche... Nervös hibbelte Ruki herum und sprang von einem Bein auf das Andere, während er langsam zum Bühneneingang lief. Es war nicht diese 'hoffentlich mache ich nichts falsch' Nervosität, sondern eher die 'ich kann es kaum erwarten' Variante. Er hörte wie das Intro erklang und sie stellten sich alle in einem Kreis auf, das übliche Glückwünschen und die Schlachtrufe folgten, dann gingen sie rauf. Die Menge kreischte und ließ Ruki breit grinsen. Auch wenn sie sie nur schemenhaft sehen konnten. Sie erkannten sie. Das hieß, hier waren nicht nur Dir en Grey Fans. Erster Punkt für sie. Und wenn erst einmal alle ausgepowert wären, hätten sie den zweiten. Das letzte Disorder war zu hören und Ruki fing fließend mit dem Anfang von 'Anata no tame no kono inochi' an. Sein Blick glitt über die Menge, da jetzt auch teilweise Scheinwerfer über diese glitten und er grinste zufrieden. Das würde geil werden. Das erste Lied missbrauchte er noch zum aufwärmen. Neben den typischen Armwedeln, beugte er sich vor allem viel vor, um den Funken so schnell wie möglich rüber springen zu lassen. Und es funktionierte. Bei 'Doro darake no seishun' machte die Menge schon viel, viel besser mit und führte die typischen ParaPara Bewegungen aus. Wie es eben zu diesem Lied passte. Nach diesem Lied machten sie eine kurze Pause. Glücklich sah Ruki in das Publikum. "Seid ihr gut drauf?" Ein lauter einheitlicher Schrei kam zu ihm zurück und er grinste breit. "Na das will ich doch auch gehofft haben.", lachte er leise. "Wir haben diesmal die riesige Ehre mit Dir en Grey auf Tour zu sein. Aber keine Sorge..." Er grinste. "Davon lassen wir uns nicht beeindrucken." Wieder hallten ihm viele Rufe entgegen. Er sah auch ein paar angepisste Leute. Augenscheinlich Dir en Grey Fans. Aber es juckte ihn nicht. Man konnte es nicht allen Recht machen. "Seid ihr bereit?" Rufe hallten ihm entgegen. "Seid ihr bereit?", wiederholte Ruki. Die Rufe wurden Lauter. "Seid ihr wirklich bereit?" Diesmal war das Gekreische so ohrenbetäubend, dass er sich erst einmal sein Ohr rieb und lachte. "Ja ich höre es. Dann lasst uns ab-rocken. Carry!!!", kündigte er das nächste Lied an und die kleine Ansprache hatte Wunder gewirkt. Die Menge ging ab wie nichts. Zufrieden beugte sich Ruki über sein Podest und spielte immer wieder mit den Fans vor sich. Er genoss es sichtlich auf der Bühne zu sein, vergaß alles außer der Musik und seine Bandkollegen. Sie gingen nahtlos in 'SxDxR' über und das Publikum machte prima mit. Ab und an tigerte Ruki über die Bühne, forderte die Leute mit Handgesten auf mehr zu tun, mehr Energie zu investieren und sie folgten ihm willenlos. Voller Inbrunst und mit breitem Grinsen sang er sein 'Rocken Roll is Dead?' Dieses Lied schien fast schon der Liebling der Halle zu sein, dabei war es noch sehr neu. Er sprang glücklich auf der Bühne herum und bei jedem Mal sangen mehr mit. Es war unglaublich. Er kündigte 'Wakaremichi' an und es wurde kurzzeitig etwas ruhiger, doch die Energie und die Bindung zwischen den Musikern und den Fans brachen nicht ab. 'Zakurogata no yuutsu' war wieder ein Lied, das alle zu mehr Bewegung brachte, aber auch nicht viel, denn es war nicht umsonst mit Akustik Gitarren unterlegt. Der Text war auch viel zu traurig. Mit einem lauten "LINDAA!", kündigte Ruki das nächste Lied an, dass auf keinem Konzert fehlen durfte. Grinsend bemerkte er die begeisterte Reaktion. Alle Fans klatschten mit ihnen und dann ging die Post ab. Es wurde wieder ruhig. Tief atmete Ruki durch. "Das nächste Lied liegt mir sehr am Herzen.", fing er langsam an. "Ich weiß es ist noch neu. Doch ich möchte, dennoch euch alle spüren." Kai schlug an und 'Saraba' begann. Gegen Ende kam er kurz an die Tränen, doch nichts ernsthaftes. Vor allem nichts Sichtbares. 'Best Friedns' brauchte er gar nicht anzukündigen. Musste er auch nicht. Auch so machten alle mit und er konnte nur breit strahlen, doch dann rückte der Abschied immer näher. Er hatte schon bei dem Part wo die Fans singen sollten gemerkt, dass sich einige wirklich verausgabt hatten. Gut, dass das letzte Lied nicht dafür gemacht war. "Ich werde euch vermissen Leute...", sagte er noch, da fing schon 'Shiawase na hibi' an. Erschöpft stützte er sich auf seinem Mikrophonständer ab. Sein Hochmut war mit diesem Lied verflogen. Doch das war absehbar gewesen. Immerhin... Die anderen 4 kamen vor. "So und...trotz dass wir noch Nachfolger haben..." Er grinste. "Es gibt etwas was, dass wir nicht weglassen können." Er sah in das Publikum. "Nehmt euch alle an die Hände.", forderte er. Zufrieden sah er, wie auch jeder ihm folgte. Er senkte das Mikrophon, fasste Uruhas Hand, die bisher frei baumeln musste und zählte mit voller Stimme runter. "San, Ni, ichi..." Und dann sprangen sie alle. Als sie unten waren gab Ruki noch ein kraftvolles "Arigatou" von sich, ehe er geschafft, aber schmunzelnd die Bühne verließ. 2004-10-04, 4. Tag, nach einem grausamen Erwachen in der Zepp Tokyo, Kyo Seine Hand an seinen Kopf legend, wandte er sich von dem Sänger ab und sah sich suchend um. Wo zum Teufel war Daisuke?? Hatte er ihn etwa einfach liegen lassen? Uh~ das bekam er wieder, wenn er ihn in die Finger bekommen würde, doch bevor er sich weiter aufregen konnte, entdeckte er den Schwarz-rothaarigen einige Meter weiter auf einem Stuhl am Gitarre spielen. Langsam bewegte er sich auf ihn zu, wobei er Ruki einfach sitzen ließ. "Baka.", raunte er in das Ohr des Rothaarigen, als er bei ihm angekommen war und legte seine Arme kurz um ihn. Augenblicklich löste er sich wieder von ihm und ließ sich vor ihm auf einen der Stühle sinken, bevor sein Blick in den Spiegel fiel. "Ähm. Morgen.", brabbelte Daisuke sichtlich verwirrt. "Sag mal. Was geht denn hier ab? Hab ich was verpasst?", raunte er und nickte mit dem Kopf in Rukis Richtung. Verwirrt hob er eine Augenbraue und sah Daisuke schmunzelnd an, bevor er zu dem Sänger sah, der sich aber gerade erhob und verschwand. "Verpasst? Nein.", meinte er und zuckte leicht mit den Schultern. Er hatte nicht wirklich Lust Daisuke auf die Nase zubinden, dass der Kleine auf ihn stand, aber vielleicht konnte er es einfach desinteressiert herüber bringen und dann würde er nicht mehr hinterfragen. Ja das war vielleicht eine gute Idee - oder auch nicht. Daisuke legte seine Gitarre auf seinen Schoß und sah Kyo immer ungläubiger an. "Na ja... der Kleine steht auf mich, mehr nicht.", meinte er emotionslos und winkte ab. Ihn interessierte es nicht, okay eigentlich schon, aber er wollte es eigentlich nicht. Er wollte keine Schwäche zulassen, nie wieder. Nie wieder durfte ihm jemand so nah kommen wie damals, das würde er einfach nicht mehr aushalten. Er war dafür einfach nicht gemacht und Punkt. "Sag das jetzt nochmal, bitte." Kyo folgte seiner Aufforderung und wiederholte ein zweites Mal den eben gesagten Satz. "Er steht auf mich." Fassungslos starrte Daisuke sein Gegenüber an. "Seit wann das denn? Ich meine - Hat er dir das gesagt, oder woher weißt du das?" Leise seufzte Kyo und zuckte leicht mit den Schultern. "Weiß nicht so genau, aber er hat es mir indirekt am ersten Tag gesagt, wo wir noch alleine im Meetingraum waren. Ich na ja... Du kennst mich doch ich habe es nicht so mit Beziehungen.", meinte Kyo und zuckte erneut mit seinen Schultern, Währenddessen ging Daisukes Augenbraue auf Wanderschaft und begrüßte dessen Haaransatz, bevor er dann langsam seinen Kopf schüttelte. "Ich fasse es nicht, ey...", murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. "Ausgerechnet Ruki..." Kyo nickte nur leicht. Wieso??? Wieso zum Teufel hatte er es gesagt. Er könnte sich echt selbst erschlagen. Er war so verdammt DUMM! Prüfend musterte ihn Daisuke. "War er der Grund, warum du gestern so fertig mit den Nerven warst?", fragte er ernst, ohne Kyo aus den Augen zu lassen. "Ano... nicht direkt.", erklärte er sich dann und schloss kurz genervt seine Augen. Das war es wohl, der Startschuss für die Neugier des Anderen. Jetzt würde es wohl noch schwerer werden, ihm auszuweichen und seine Fragen zu ignorieren. Er wusste es! Wieso hatte er ihm das gleich auf die Nase gebunden??? Ja richtig, das war eine gute Frage!! "Und was genau ist dann der Grund dafür.", bohrte Daisuke nach. Und da war auch schon die Frage, die Frage, die er nicht hören wollte, die, die er ihm einfach nicht beantworten konnte. Es ging einfach nicht. Er konnte nicht einfach über seinen Schatten springen und alles erzählen, das hatte er noch nie gekonnt. Shinya hatte es alles live miterleben dürfen, immerhin war er in dem Moment, als dass alles passierte unmittelbar in der Nähe. Wieder kamen diese Bilder hoch, die er nicht sehen wollte. Sofort schloss er die Augen und schüttelte seinen Kopf. Irgendwie musste er sie doch weg bekommen. Am liebsten würde er sich erneut irgendeinen Schmerz zu fügen, damit er sich auf etwas konzentrieren konnte, doch Daisuke würde ihn sicher daran hindern. "Ich kann nicht...“, brachte er hervor und biss sich auf seine Lippe, bevor er ihn aus festen Augen ansah. "Ich kann nicht darüber sprechen...", fügte Kyo noch hinzu und schlang seine Arme um seine Körper und versuchte seine Oberarme mit seinen Fingernägeln auf zu kratzen. Alarmiert schreckte Daisuke auf, sorgte dabei fast dafür, dass seine Gitarre auf den Boden fiel. In letzter Sekunde fing er sie auf und stellte sie neben den Stuhl. Dann griff er nach Kyos Händen, um sie festzuhalten und ihn so daran zu hindern sich zu verletzen. "Es tut mir Leid, ok? Wenn du es nicht sagen willst, dann behalte es für dich, das ist ok." Beeilte sich Daisuke zu beteuern. "Es geht mich nichts an und gut. Ich hätte dich nicht drängen dürfen." Er senkte schuldbewusst den Blick und drückte Kyos Hände ein wenig fester. "Hör auf dir weh zu tun, Kyo.", fügte er schließlich leise hinzu. Kyo hatte die Worte kaum realisiert konzentrierte er sich viel lieber auf den Schmerz, wollte er das doch ganz schnell wieder vergessen, doch Daisukes Hände hinderten ihn daran. Was sagte er da... es tat ihm Leid? Wieso ihm, das war doch alles seine eigene Schuld. Er hatte das alles selber zu verantworten. Er war ihm doch direkt in die Arme gelaufen und hatte sich in ihn verliebt. Daisuke trug keine Schuld. Leicht schüttelte er seinen Kopf, nahm dann aber die weiteren Worte wahr und blickte ihn an. Seine Augen bohrten sich in die des Anderen und versuchten aus seinen Augen zu lesen, doch er schaffte es nicht. Er wollte doch nur wissen was er empfand, wenn er ihn so erbärmlich vor sich sitzen hatte.... und da... er erkannte sie, die blanke Panik, die ihm normaler weiße ins Gesicht geschrieben war, funkelte leicht in den Augen des Gitarristen. Wieso hatte er immer so eine Angst, wenn er sich selber verletzen wollte?? War er ihm wichtig? Wichtiger, als ihn als benutztes Stück Fleisch weg zuschmeißen. "Aber-", brachte Kyo hervor, wandte den Blick nicht von den Augen des Anderen ab, konnte er sich einfach nicht davon lösen. Sie faszinierten ihn einfach. Sie zeigten ihm Gefühle, die er nie gespürt hatte, als er bei ihm war. Nie hatte er diese Gefühle gesehen. Immer nur diese verdammte Gier nach seinem Körper. "Ich mache mir Sorgen. Wir alle machen uns Sorgen um dich.", versuchte er dem Sänger zu erklären. "Ich hab tierische Angst, dass du irgendwann zu weit gehst, mit dem, was du tust.", murmelte er und hoffte, dass Kyo verstand worauf er hinaus wollte. Immer noch sah er dem Anderen in die Augen, lauschte seinen Worten und biss sich auf seine Lippe, bevor er endlich seinen Blick abwandte. "Dai~.. ich ... ihr braucht euch keine Sorgen machen, ich schaffe das schon, irgendwie. Nach dem Konzert wird es mir sicher besser gehen. Ich will nicht, dass die Tour den Bach runter geht, dafür haben wir einfach schon zu viel aufgebaut. Dai, bitte. Ich möchte das nicht. Ich ertrage es nicht euch leiden zu sehen... ihr seid mir viel zu wichtig.", brachte er über seine Lippen und sah Daisuke wieder an. Ein genervtes Stöhnen entfuhr dem Rothaarigen. "Kyo, es geht mir hier nicht um die Tour, es geht mir um dich! Und wir leiden nicht direkt, wir sorgen uns. Derjenige der leidet, bist du. Eben weil du mir auch wichtig bist, mach ich mir Sorgen, wenn du wieder solche Dinge bringst wie eben." Daisuke warf einen Blick auf Kyos, zum Glück unversehrte, Oberarme. Ein kleines, zierliches Lächeln hatte sich auf seinen Lippen gebildet, bevor er seine Hand von seinem Arm nahm und sie an Daisukes Wange legte. "Bitte Dai...“, hauchte er erneut und sah ihn auch so an. Er konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen, machte ihn das doch einfach noch mehr fertig, als er eh schon war. Sah er so doch noch mehr, dass er nur eine Last war und nichts Gutes brachte. "Ist schon gut. Wegen mir brauchst du dir echt keinen Kopf zu machen, mir geht‘s gut. Kümmere dich lieber um dich selbst." Langsam senkte Kyo seinen Blick, fühlte er sich doch einfach nur schuldig für das ganze Schlamassel. Wieso musste Daisuke auch so etwas sagen, konnte er ihm nicht einfach Recht geben und einfach seine Klappe halten? - Nein natürlich nicht. Leise seufzte der blonde Sänger und sah Daisuke dann aus relativ festen Augen an. "Das werde ich, aber du weißt wie ich meine Sorgen bekämpfe.", meinte er knapp, ließ seine Hand sinken, nachdem Daisuke leicht genickt hatte und erhob sich dann, bevor er sich vor den Spiegel stellte. Seine Arme stellte er auf die Ablage, um seinen Blick tief in seine eigenen Augen abschweifen zu lassen. Ja so sah er aus... so war er - ein nichts! Ein Stück Fleisch was man benutzen konnte und wenn es verbraucht war, konnte man ihn einfach wegwerfen. Ja genauso war er in seinem Inneren, doch das wollte er nie wieder zulassen. Dafür war der Schmerz einfach zu groß. Starr starte er in seine Augen und driftete vollkommen ab, bekam nichts mehr um sich herum mit. Wieso auch, war doch alles unwichtig. Kyo bekam gar nicht mit, dass Daisuke sich räusperte wie auch? Er war gerade nicht wirklich anwesend, da bekam man eben nichts mit. Lieber steckte er in seinem Inneren und schlug sich mal wieder grün und blau, weil er so verdammt dämlich war. Dennoch driftete er nach einiger Zeit wieder zurück, wandte sich von dem Spiegel ab und sah in das irritierte und zugleich besorgte Gesicht von Daisuke. "Es ist alles okay, okay!", meinte Kyo Schulterzuckend und ließ sich wieder auf dem Stuhl sinken, wusste er gerade einfach nicht was er machen sollte, doch dann kam ihm eine Idee. Er musste Daisuke einfach nur auf andere Gedanken bringen. "Sag mal, wie lange machen Gazette eigentlich Soundcheck?", fragte er und musste leicht schmunzeln, konnte er sich doch gut vorstellen, dass sie das nicht lange aushalten und diesen früh beenden würden. Das war auf einer Seite natürlich gut, da hatten sie einfach mehr Zeit für ihren Soundcheck, wobei Kyo ja nur einige Silben am Mikro testen musste, so wie die Anderen, die sie brauchten. "Ich hab keine Ahnung. Momentan hab ich von gar nix einen Plan. Ich weiß nicht, wann wir in die Maske müssen, wann Soundcheck ist. Ich weiß gar nichts.", stellte er fest und kratzte sich am Hinterkopf. "Das einzige, dass ich wirklich weiß ist, dass ich jetzt ne Kippe vertragen könnte." "Wie immer verplant.", gab der Blonde von sich und erhob sich dann, griff nach Daisukes Arm und zog ihn einfach mit sich. "Lass mich.", murrte der Größere grinsend, ließ sich dann aber auch bereitwillig mitziehen. Ein kurzer Blick in die Halle, sagte ihm, dass einige der Gazettemembers keine Lust mehr hatten. "Hmm würde sagen in weniger als ner halben Stunde haben wir die Halle, also schaffen wir es noch eine zu Rauchen.", meinte Kyo und zog Daisuke dann einfach weiter. "Nach dem Soundcheck gehen wir in die Maske, wie immer.", fügte er noch hinzu, bevor sie Draußen ankamen und er sich eine Kippe zwischen die Lippen schob und diese anzündete. Keine Sekunde später stand er qualmend an der Wand und genoss es einfach nur. Er konnte eben nicht anders. "Na die scheinen ja professionell zu sein.", sagte Daisuke, mit hörbarem ironischem Unterton und hob die rechte Augenbraue leicht an. Er lehnte sich neben Kyo an die Wand und schaute schweigend in den Himmel, während er an seiner angezündeten Zigarette zog. Kyo nickte nur leicht auf seine Aussage hin und zog genießerisch an seiner Kippe, bevor er den Qualm gegen Himmel stieß. "Ja sind sie, das siehst du doch.", meinte er leicht seinen Kopf schüttelnd. Er hatte doch von Anfang an gesagt, dass sie einfach nicht das Durchhaltevermögen hatten, welches sie brauchten. Na wie gut, das Kaoru es doch so gemeistert hatte, dass sie in den Städten nicht mehrere Konzerte nacheinander hatten. Für Gazette wäre das zu heftig geworden. Sie hätten das niemals durchgehalten. Zwar ist ihr jetziger Zeitplan auch sehr knapp, aber noch lange nicht so, wie wenn sie alleine auf Tour wären. Während Kyo so in Gedanken war, öffnete sich die Glastür zum Gebäude und wenige Sekunden später stand Reita neben ihnen. Kyo hatte diesen gar nicht bemerkt, war ihm das doch gerade auch ziemlich egal. Er hing lieber seinen Gedanken nach. "Hey. Seid ihr schon fertig, oder was?" Daisuke grinste breit, wobei Kyo auch aufsah und den Bassisten erblickte. "Oh.. hi.", meinte er nur knapp, ignorierte ihn dann aber wieder, war ihm doch relativ egal was dieser über ihn dachte. Es interessierte ihn nie, wieso sollte es ihn jetzt interessieren?? "Na ja...was willst du jetzt von mir hören?", fragte er mit einem schiefen Lächeln und zog an seiner Zigarette. "Scheinen alle nicht so zu wollen momentan.", erklärte er und ging etwas auf die Beiden zu. Kyo schmunzelte, drückte dann seine Zigarette aus und sah ihn mit einem bestimmten Funkeln in den Augen an. "Soundcheck‘s gehen bis zu mehreren Stunden, du musst dich einspielen, sonst stehst du auf der Bühne und weißt nicht mehr was du machen musst, weil du einfach hin und weg bist. Aber wenn ihr meint - desto mehr Zeit haben wir und wir brauchen halt zwei bis drei Stunden.", meinte er ernst, schob seine Hände in seine Hosentaschen und warf Daisuke einen kurzen Blick zu. "Kaoru sollte wissen, dass die Bühne jetzt frei ist, also lass uns reingehen.", meinte Kyo und ging dann auch schon vor. Nahm er sich doch einfach mal vor auf die Bühne zu gehen. Dort angekommen nahm er das Mikro in die Hand und sah dann in die Reihen, die später mit unzähligen Fans voll sein würden. "Oh ja.." Die einzelnen Checks der Instrumente waren schnell vollbracht, kurz darauf folgte dann auch schon das Zusammenspiel der Instrumente, währenddessen hatte sich Kyo einfach auf die Bühne gehockt und hing seinen Gedanken nach. Immer wieder hatte er Kaorus Blick auf sich gespürt, doch es interessierte ihn nicht. Es gab jetzt eindeutig wichtigeres. Seufzend drehte Kaoru sich zu seinen Jungs und stoppte ihr Spiel, bevor er sich kurz an den Sänger wandte, der sogleich aufsah und nickte. Jetzt konnte der Soundcheck endlich richtig beginnen und so spielten sie jeden einzelnen Song durch - gut die letzten zwei ließen sie weg, da sie Kyos Stimme jetzt nicht so sehr belasten wollten, wie auch seine Psyche. "Kyo gehst du schon mal in die Maske?!", bat der Leader den Sänger, der darauf nickt und die Bühne verließ. Seine Füße brachten ihn in die Maske, wo er sich einfach auf einen der Stühle sinken ließ und in sein eigenes Spiegelbild starrte. Das Gazette immer noch hier war interessierte ihn herzlich wenig. Er blendete die nervenden Kinder einfach aus und gut war. Ja das war das Beste. Seufzend zupfte er etwas an seinen Harren herum, beschloss aber noch nicht seine Haare zumachen, hatte er doch einfach keine Lust sie jetzt schon zu machen. Er hatte eindeutig noch genug Zeit dafür. Davon ging Kyo einfach mal aus. Als die Anderen dann auch endlich fertig waren erhob er sich und lauschte mit halbem Ohr der Besprechung, bevor er auch schon wieder von dannen zog. Keine 2 Sekunden später saß er wieder auf dem Stuhl und starrte in den Spiegel, doch nach einigen Minuten intensivem Starren, nahm er doch die Sachen, die er brauchte und begann seine Haare zu stylen, sich seine Klamotten rauszusuchen und anzuziehen. Ja genau das lenkte doch am besten ab. Als er mit allem fertig war, betrachtete der Sänger sich im Spiegel und zupfte hier und da an seinem Outfit herum. Das er unter seinem Jackett nichts trug waren alle schon gewohnt, immerhin zog er sich doch recht schnell aus… Viel zu schnell wurde es ihm auf der Bühne einfach zu heiß. Und so schlecht, dass er sich verstecken müsste, sah er sicherlich nicht aus. Selbst wenn, wäre ihm das auch ziemlich egal gewesen. Nun hatte er immer noch Zeit genug und absolut keine Lust das Konzert von Gazette mitzuverfolgen. Wieso auch? Es interessierte ihn einen feuchten Dreck was sie da machten, sie sollten einheizen und wenn sie das nicht schafften waren sie schlecht - Grottenschlecht! Seufzend griff der Blonde nach seiner Zigarettenschachtel, legte sie auf die kleine Bank vor sich und sah in den Spiegel. Was war nur aus ihm geworden? Würde das alles noch schlimmer werden, oder hatte er mittlerweile seine Schmerzensgrenze erreicht?? War dass das Ende? - Nein! Für ihn würde die Musik - sein Leben weiter gehen, auch wenn er bis zum Ende seines Lebens verflucht war - es ihm einfach nicht vergönnt war glücklich zu werden. Fast wie automatisch, zog er sich eine der Zigaretten aus der Schachtel, schob sie sich zwischen die Lippen und inhalierte den giftigen Rauch, nachdem er das kleine Ding angezündet hatte. Kyo hielt sich aus den Vorbereitungen der Anderen heraus, ließ sie rumalbern und sich irre machen, doch für ihn galt wie immer, sich einfach abzuschotten und sein Ding durchzuziehen. Es war für ihn die einzige Möglichkeit sich richtig auf das bevorstehende Konzert vorzubereiten. Noch einmal glitt sein Blick prüfend über sein Spiegelbild, bevor er nach der Setlist griff und diese noch einmal durchging. Es würde gegen Ende ein hartes Stück für ihn, doch irgendwie würde er es schon schaffen, ohne in einem Tief zu landen, ohne an Shun oder an Ruki denken zu müssen. Er würde es einfach ausblenden - Fuck! Er tat es doch echt schon wieder. Leise knurrend, legte er das Blatt weg, drückte die aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus und erhob sich dann, ging auf einen der Staffs zu und regelte noch einige Dinge, bevor ihn seine Beine doch noch einmal kurz zum Bühneneingang trugen, wo ihn die Musik der Gazettos ans Ohr drang und so auch Rukis Stimme, die voller Elan und Freude sang. So ohne Leid, ohne Schmerz, einfach Frei. Schwer seufzte Kyo auf, wandte sich von der Bühne ab und ging zurück, ließ sich auf eine der vielen Couches sinken und starrte gedankenverloren an die gegenüberliegende Wand. Er wollte nicht immer an den Sänger denken, doch er konnte diese Gedanken einfach nicht abstellen. Es ging nicht, egal was er tat... Irgendwie bekam er ihn einfach nicht mehr raus... Seine Gedanken schienen so Abwesend, dass er nicht merkte, wie die Gazettos zurück kamen und Kaoru sie zusammenrief, um noch eine Standpauke zu halten. Erst das ermahnende 'Kyo' erreichte den Vocal Dir en Greys, der dann auch langsam zu den anderen Jungs trat und sich die Kaorus Predigt reinzog. Super. Mehr als 100%?! Gab er nicht immer mehr, als nötig? Seufzend, wandte er sich ab, ließ seinen Blick über den Raum schweifen, bevor er wieder zu den Jungs sah und nickte. Kaum war dieses, für ihn total überflüssige Ritual durchgezogen, wandte er sich erneut von ihnen ab und nahm einen Schluck Wasser, bevor er sich auch schon auf den Weg zu der Bühne machte – vom Rest der Band gefolgt. Und kaum waren die 10 Minuten verstrichen, wurden sie auch endlich gebeten auf die Bühne zu kommen. Das Geschrei der Fans war nicht zu überhören, auch dass es nun endlich wesentlich mehr Männliche Organe dabei waren. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen schmalen Lippen, schlug Shinya ab, der sich dann auch wenige Augenblicke später auf den Weg auf die Bühne machte und ihre Fans begrüßte. Noch ein Abschlag von Daisuke folgte, kurz darauf Toshiya und zu guter Letzt Kaoru. Nun war der große Moment - Er durfte endlich wieder auf die Bühne und seinen Fans - ihren Fans - sein Leid mitteilen, auch wenn viele von ihnen nicht verstanden, warum er seine Lyrik so gewählt hatte, doch er hatte es getan. Ein Abschlag mit dem Staff und schon machte er sich auf den Weg, mit ihrem Intro Shinsou Piano ver., welches ein sehr ruhiges, sehr ungewöhnliches Intro für die Band war, doch dieses Konzert, diese ganze Tour war anders, nur ihre Performance würde so sein, wie sich die Fans es wünschten. Kyo ging erhobenen Hauptes auf die Bühne, warf seinen Arm in die Höhe, sprang auf das Podest und begrüßte seine Fans, die ihn mit Jubel und Geschrei zurück grüßten. Ein breites, zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Nachdem das Intro dann endlich geendet hatte, verließ er das Podest, griff nach seinem Mikro und verzog sich nach hinten. Kurz darauf wurde es dunkel, doch kaum war es Still in der Halle ertönte eine leise Melodie, gefolgt von einem kleinen, glitzernden Lichtspiel, bevor dann auch schon die Gitarren anfingen zu spielen und ein Kinderlachen ertönte. Gleich darauf setzten Shinya's Drums ein und das Konzert konnte beginnen mit 'Mazohyst of Decadence'. Dir en Grey spielten einen Titel nach dem nächsten, den Kyo nur unverständlich schreiend ins Mikrofon verkündete - sagen tat der Sänger Dir en Grey kaum etwas. Ein, zwei kurze Pausen folgten, doch als sie dann an dem letzten Part ihres Konzertes angelangt waren, musste der Vocal tief durchatmen. Er durfte nicht zusammenbrechen, er durfte nicht schwach werden, er musste 200% geben und das tat er auch. 'Kasumi' wie auch 'the Final' vollbrachte er mit Bravour und mit viel Unterstützung ihrer Fans, bevor er sich dann auch an den letzten Titel wagte. Einen Schluck Wasser nehmend und diesen wieder über seinen Fans ausspuckend, verzog er sich wieder nach hinten, während das Licht erneut ausging und es still in der Halle wurde. Man hätte sogar eine Stecknadel fallen hören können, bevor Kyo‘s raue Stimme den Titel seines – für ihn – schwierigsten Songs verkündete. "Mushi..", hauchte er in das Mikrofon und schloss seine Augen. Tief atmete der Sänger durch, schlang seine Hände fest um das Mikrofon und hielt weiterhin seine Augen geschlossen. Stille beherrschte die Halle, bis Kaoru die erste Saite seiner Akustik Gitarre anschlug, kurz darauf begann Shinya leise seine Becken anzuschlagen, dann setzte auch Daisuke ebenfalls mit einer Akustik Gitarre ein. Ein kleiner Scheinwerfer erhellte die Bühne, dort wo Kyo mit geschlossenen Augen auf seinen Einsatz wartete. Dieser kam schon bald. Noch einmal atmete er tief durch, begann dann aber seine goldene Stimme zu erheben und sie durch die volle Halle hallen zu lassen. Gefühle brachen in ihm, so wie in ihren Fans. Diese schwiegen und gaben dem Sänger die Unterstützung, die er bei diesem Song brauchte. "uchiakerarenai dare mo shinjirarenai dare mo kare mo (Niemandem kann ich vertrauen ,jenen kann ich keinen Glauben schenken) hora subete mienai sashikonda hikari ga kiete ima ni mo kareru (Schaut, nichts seht ihr, das auf mich herab scheinende Licht erlischt, gleich werde ich verschwinden) uchiakerarenai koto wa watashi no yowasa watashi no kako (was ich nicht offenbaren kann, ist meine Schwäche, meine Vergangenheit) eru mono mo aru keredo kitto te ni nigiru yasashisa ga kiete yuku to (Es gibt etwas, was ich finden kann, doch die Freundlichkeit, an der ich festhalte, wird auf jeden Fall vergehen.) kokoro ga tozashite ima ni mo kowarete yuku (Mein Herz ist verschlossen, jeden Augenblick wird es zerbrechen) namida wo koroshite warau hibi yo (Um meine Tränen zu unterdrücken, lache ich jeden Tag) kokoro ga shimeshita shinjiru imi no nasa wo (Dieses Herz zeigte mir, dass es keinen Sinn hat zu vertrauen) watashi wo koroshita gizen hitto yo (Es waren die Heuchler, die mich töteten)“ Zitternd fuhr sich Kyo über sein Gesicht, versuchte den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken, der sich versuchte durch seine Kehle zu fressen, um ihm die Stimme zu nehmen, doch das ließ der Vocal nicht zu. Nicht jetzt! Und vor allem nicht vor ihm. Wieder erhob er seine Stimme, um sein Werk zu vollenden. “eru mono mo aru keredo kitto te ni nigiru yasashisa ga (Es gibt etwas, was ich finden kann, doch die Freundlichkeit, an der ich festhalte, wird auf jeden Fall vergehen) arifureta kotae wa ikiru koto hakushi ni modoshite umarekawaru (Die gewöhnliche Antwort darauf ist zu leben, und von vorne zu beginnen, wenn man stirbt und nach seiner Wiedergeburt anders zu werden) kokoro ga tozashite ima ni mo kuzureochiru (Mein Herz ist verschlossen, jeden Augenblick wird es auseinander fallen) namida wo koroshite sakebu hibi yo (Um meine Tränen zu unterdrücken, schreie ich jeden Tag) kokoro ga nokoshita shinjiru imi no tsuyosa (Dieses Herz hinterließ mir die Stärke, zu vertrauen, dass es einen Sinn gibt) watashi wo koroshita watashi kokoro (Es war mein eigenes Herz, das mich tötete)“ Hart schluckte Kyo, biss sich auf seine Unterlippe und versuchte sich auf die Musik zu konzentrieren, die immer noch die Halle erfüllte. Einen Moment lauschte er noch der Melodie, bevor er begann sein Mikrofon hart gegen seine Brust zu schlagen. Jedes Mal, wenn dieses aufschlug, schloss er seine Augen und sah ihn – den Mann den er vergessen wollte. Dem den er genau das nicht geben konnte. Schmerz loderte auf, doch was brachte ihm eine Liebe, wenn er Angst davor hatte verletzt zu werden. War die Musik nicht seine einzige wahre Liebe, die ihn noch nie betrogen, belogen und verletzt hatte? - Ja! Reichte ihm denn diese Liebe nicht? - Doch! Es musste ein Ende haben! Und das war genau hier und jetzt! Er wollte Frei sein. Sich wohlfühlen. Und genau das tat er auf der Bühne – er war frei! „Ahhhhhhhhhhhhhh—h!“, schrie Kyo ins Mikrofon, als auf einmal die Instrumente verstummt waren und sackte auf die Knie, riss seinen Kopf in den Nacken und schluchzte ungehalten auf, gab seinen Entschluss preis, hielt das Mikro aber gegen Boden. Er wollte nicht mehr weinen! Er wollte glücklich sein! Und genau das schaffte er nur mit seiner Musik – ihrer Musik – Er wollte mit ihr verschmelzen. Langsam ließ Kyo seinen Blick sinken, wischte sich die Tränen weg und sah zu ihren Fans, die mit ihm litten, die ebenfalls weinten und verzweifelt seinen Namen schrien. Schleppend krabbelte er zum Bühnenrand und streckte seine Hand nach seinen Fans aus, umklammerte das Mikrofon, welches er langsam wieder zu seinem Gesicht führte und leise hinein hauchte. „Arigatou!“ Mühsam raffte er sich wieder auf und verließ die Bühne ohne ein weiteres Wort. Er fühlte sich gut – ein Lächeln – ein zufriedenes, entschlossenes und glückliches Lächeln... _ Kapitel 11: Akt 8; Spirit in darkness ------------------------------------- 2004-10-04, 4. Tag, nach dem Konzert, im Backstage-Bereich der Zepp Tokyo, Kyo Kurz sah er auf, als er den Arm um seine Schultern spürte, sah somit zu seinem Leader, der ihn verwirrt ansah. "Scheinbar ist alles okay.", brachte Kaoru nur hervor, woraufhin Kyo nur nickte und sich von ihm abwandte. Leise seufzend, aber immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen, griff er nach der Wasserflasche, die der Staff ihnen bereitgestellt hatte und nahm einen kräftigen Schluck. "Das tut so richtig gut.", sagte er leise, ließ den Kopf in den Nacken fallen und den Rest des Wassers über seinen Kopf laufen. SO ließ es sich doch leben. Lange brauchte er sich nicht zu regenerieren, er war eigentlich Top fit und wollte direkt wieder auf die Bühne, doch das konnte der Blonde knicken. Erst einmal ließ er seinen Blick umherwandern, bevor sein Blick an Kai hängen blieb. Schnell erhob er sich, trat auf den Leader der anderen Band zu und sah ihn an. "Kann ich mit dir reden?", fragte Kyo und sah den Jüngeren ernst an. Er wollte sich noch einmal aufrichtig für sein total unterbelichtetes Benehmen entschuldigen und mit ihm alles klären, er war ihm schließlich eine Erklärung schuldig, ob er nun wollte oder nicht. Kyo spürte deutlich wie der Andere zögerte, bevor er sich doch erhob und leicht nickte. "Dann möchtest du sicher woanders hingehen?" Ein Nicken folgte und die beiden Musiker machten sich auf den Weg in einen angrenzenden Raum. Kurz sah Kyo sich um, doch es war keiner dort, so schloss er die Türe und verbeugte sich dann tief vor dem Jüngeren. "Es tut mir Leid Kai. Es tut mir wirklich unbeschreiblich Leid, was ich dir angetan habe. Ich weiß, dass ich es nicht mehr rückgängig machen kann, aber eines kann ich... Ich kann dir sagen warum.", begann Kyo und stellte sich wieder aufrecht hin, sah Kai an und lächelte leicht traurig. "Ich bin wirklich nicht einfach. Und redebedürftig bin ich auch nicht wirklich. Ich bin nicht einmal wirklich gesellig, aber ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Zwar verstecke ich diese, weil ich nicht mehr will, dass ich so verletzt werde, wie ich es schon erlebt habe und das nicht zu selten. Es hat mich kaputt gemacht... Aber gestern... Ich war bei Dai und bin eingeschlafen. Ich mag es neben ihm zu schlafen, er hat eine wirklich beruhigende Wirkung auf mich. Ich weiß nicht warum, aber das spielt auch keine Rolle. Auf jeden Fall hatte ich einen Albtraum... Diese Bilder... sie quälen mich und ich kann es einfach nicht ertragen von ihnen besessen zu sein, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Ich war am Ende. Mein Kopf hat geschmerzt und ich wollte nur noch schreien, aber vor allem wollte ich alleine sein. Als ich aufgewacht bin, habe ich einen ziemlichen Schock bekommen und habe Dai auch nicht gerade heil davon kommen lassen. Mir schwirrte ein Gedanke im Kopf und ich wollte diesen einfach festhalten, darum bin ich zurück gekommen.... aber du... du - ich weiß ich kann dir dafür nicht die Schuld geben... Aber ich habe einfach schwarz gesehen - ich habe dich für ihn gehalten... Ich wollte ihn nur noch tot sehen... Es tut mir Leid Kai.. Es tut mir wirklich Leid und ich bitte dich, verzeih mir meine Tat.", brachte er leise hervor, hielt seinen Blick auf den Boden gerichtet, hatte er doch einfach Angst das Kai den Schmerz in seinen Augen sehen konnte - Diesen verräterischen Schmerz. "Ist schon gut. Es ist glücklicherweise nicht bei irgendjemand anderen passiert." Waren Kais erste Worte, welche ihn aufsehen ließen. Er wusste nicht so Recht ob er ihm da Recht geben sollte oder nicht. "Mach dir bitte keine Gedanken, okay? Vergessen kann ich es zwar noch nicht, aber lass dir nichts anmerken, okay? Es darf schließlich niemand erfahren." Kyo sah Kai nur leicht lächelnd an und nickte erneut. "Ich werde keinem was sagen, versprochen. Ich will selber keinen Stress mit Kaoru, den es sicher auch noch geben wird, aber das ja wegen dem nicht erscheinen, beim gestrigen Meeting.", brachte Kyo hervor, biss sich leicht auf seine Unterlippe. Ja er kannte Kaoru genau, um zu wissen, dass sie da nicht unbestraft davon kamen. Wobei... Wenn er den Grund kennen würde? Ach was dachte er da. Am liebsten wäre es ihm, Kaoru würde das einfach vergessen. Kais leichtes Lächeln nahm er nur nebenbei wahr, war er mit seinen Gedanken doch schon wieder ganz woanders, doch die Worte Kais, rissen ihn aus seinen total banalen Gedanken. "Außerdem wollen wir die Tour erfolgreich zu Ende führen. Nur ich bitte dich, lass es bitte nicht nochmal bei Aoi, Ruki, Reita oder Uruha passieren. Ich mache mir Sorgen um meine Band." Kyo nickte auf diese Worte und seufzte leise. "Sicher nicht.", brachte er leise hervor und biss sich erneut auf seine Unterlippe. Vor allem bei Ruki würde das sicher nicht vorkommen. Egal wie sehr er ihn reizen würde, er würde ihn einfach ignorieren - ihn einfach vergessen. Er war unwichtig! Er brauchte ihn nicht! Niemals! Er würde sich nie wieder an eine Person binden! Augenblicklich veränderte sich sein Ausdruck in seinen Augen, sie wurden wieder kalt und emotionslos, wie man sie bei ihm kannte. "Kai?", fragte Kyo dann aber leise, legte seine Hand auf die Klinke, fixierte den Leader aber weiterhin. "Ja?" Kai sah ihn an. "Ruki sollte mich vergessen, das ist besser für ihn und für mich auch." "Kann sein, aber vielleicht ist genau das nicht gut. Ich kenne Menschen mit Ängsten, aber manchmal muss man sich ihnen stellen, sei es noch so schwer. Und Ruki ist eine wunderbare Person." Die Worte Kais ließen ihn stocken und seinen Blick sinken. "Wahrscheinlich hast du Recht... Ruki ist sicher eine wunderbare Person, dagegen sage ich auch nichts. Er ist wirklich ein toller Mensch, dennoch... er ist mir zu wichtig, als dass ich ihn verletzen will.", brachte er hervor, bevor er sich auf seine Unterlippe biss und den Raum augenblicklich verließ. Gott da hätte er Kai direkt eine Liebeserklärung an den Kopf werfen können. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und verließ die Halle, um erst mal genüsslich eine zu rauchen. Er brauchte jetzt dieses verdammte Nikotin. Kaoru und Reita bemerkte er gar nicht, wie auch, er war gerade etwas in seinen Gedanken gefangen, hatte er doch gerade für sich selber beschlossen, dass er Kai schon viel zu viel gesagt hatte. Jeder würde sich doch dämlich vorkommen, so etwas an den Kopf geklatscht zu bekommen. Kyo war sich sicher, dass Ruki schon bald davon erfahren würde, auch wenn er genau das nicht wollte, aber was sollte er denn machen? Er hatte einfach darauf antworten müssen. Sein Herz hatte sich bei Kais Worten verkrampft und er musste diese Worte einfach los werden. Auch wenn er normalerweise so was für sich behielt, hatte er das Gefühl gehabt, es einfach mal laut aussprechen zu müssen. Ja normalerweise tat er so was nur auf der Bühne und dann in musikalischer Form, aber er hatte sich doch eben noch vorgenommen, das endlich zu vergessen und in seinen Augen war das doch ein Anfang gewesen, oder nicht? Oder hatte er sich gerade selber ins Bein geschossen? Kyo stand eine ganze Weile schweigend an der Wand gelehnt und rauchte genüsslich seine Kippe und versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen. Langsam wieder Ordnung in sein neu erschaffenes Chaos zu bringen, als er auf einmal angesprochen wurde. "Hey... Alles klar?" Erschrocken fuhr er zusammen und sah zu Shinya, der ihn angesprochen hatte. "Hey.. Ja soweit geht es mir ganz gut.", meinte er und schenkte dem Drummer ein leichtes Lächeln, bevor er auch schon den letzten Zug seiner Kippe nahm und den bläulichen Rauch ausstieß. Doch kaum hatte er das Wort Kai von Shinya gehört, sah er ihn leicht traurig an, senkte dann aber seinen Blick gegen Boden. "Er verachtet mich... trotz meiner Erklärung und meiner Entschuldigungen.", meinte er Schulterzuckend, ließ den letzten Teil geflissentlich weg, da selbst Shinya noch nicht wirklich von seinen Gefühlen zu Ruki wusste. Er konnte nur ahnen, doch genauso sollte es auch bleiben. Shinya wusste eh schon viel zu viel. So unterhielten sich die Beiden noch ein wenig, bevor sie von Kaoru angesprochen und dazu aufgefordert wurden mit den Anderen in eine Cocktailbar zu gehen. Leise seufzend nickte Kyo, zog Shinya mit sich und zog sich erst mal ein frisches Shirt an. Nachdem auch Shinya sich frisch gekleidet hatte, machten sich die Beiden auf den Weg zu der Cocktailbar, doch als Kyos Blick auf die 4 Anwesenden fiel, zog er Shinya mit an den Tresen. "Wenn Kao was will, soll er uns rufen.", meinte er, hatte er auch nachher keine Lust mit Ruki an einem Tisch zu sitzen, wenn dieser und die anderen Gazettemember den Weg in die Bar finden würden. Er wusste nicht wie er darauf reagieren würde. Vor allem nicht wenn Alkohol mit im Spiel war. Seufzend hatte Kyo sich ein Bier bestellt, wobei er erst mal bei Alkoholfreiem blieb, immerhin wusste er ganz genau wie viel er vertrug - gar nichts! Also konnte er es auch dabei belassen, wenn er schlimmeres verhindern wollte. Auch wenn Shinya ihn die ganze Zeit beobachtete, sah er ihn kein einziges Mal an, wieso auch? Sein Bier war viel interessanter. Kyo interessierte sich auch nicht wirklich dafür was Shinya trank, immerhin war es seine Sache und Shinya vertrug eindeutig mehr als er selber - war ja auch nicht allzu schwer, das zu schlagen. "Wollen wir tanzen oder so?", kam es dann aber von Shinya und ließ ihn verwirrt aufsehen, bevor er ihn böse ansah. Wie kam er nur auf so eine bescheuerte Idee. Sie hatten gerade ein Konzert hinter sich und da wollte er gerade alles andere, aber sicher nicht tanzen. "War ja nur ein Vorschlag.", gab Shinya verteidigend hervor, woraufhin Kyo nur leise seufzte und seinen Kopf schüttelte, bevor er sich wieder seinem höchst interessanten Getränk zu wandte. "Wie soll es jetzt eigentlich weiter gehen?" Und dennoch bekam Kyo nicht die Ruhe, die er haben wollte - wieso hatte er Shinya noch gleich mitgenommen??? Gute Frage, nächste! Langsam sah er den Anderen an und musterte ihn kurz, bevor er eine Augenbraue hoch zog und ihn abschätzend ansah. "Wie soll was weiter gehen?", fragte Kyo dann leicht irritiert, bevor ihm bewusst wurde, worauf Shinya scheinbar anspielte. "Mir geht es bestens, okay. Ich werde sicher nicht mehr zurück fallen. Ich habe einen Entschluss gefasst. Und das mit Kai wird nicht mehr vorkommen, also mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon.", erklärte er sich, leerte sein Glas und ließ seinen Blick zu den Anderen schweifen. Seiner Meinung nach hatte er genug gesagt. Mehr brauchte der Drummer nicht zu wissen und wenn er sich damit nicht zufrieden geben würde, hatte Shinya eben Pech! Er würde sicher nichts mehr zu dem Thema sagen. "Und jetzt lass uns nicht weiter darüber nachdenken. Wir haben wichtigeres zu tun.", meinte er, sprang vom Hocker und tapste auf die restlichen Member zu. "Hey Jungs.", grüßte er die 4 und ließ sich neben Toshiya sinken, bevor er sich dann doch einen kleinen Cocktail bestellte. Eins durfte er, aber mehr nicht. Hoffentlich wollten ihn die Anderen nicht abfüllen, das wäre echt nicht fair. Nachdem er auch schön von allen gegrüßt wurde und gefragt wurde, wo Shinya blieb, deutete er nur hinter sich, wo Shinya eigentlich sein sollte, aber scheinbar vergnügte dieser sich noch etwas mit seinen Getränken. Kurz ließ er seinen Blick durch den Raum gleiten, bevor sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen legte. "Wo sind denn die Anderen? Haben die noch nicht den Weg her gefunden.", meinte Kyo grinsend. Die Antwort war ihm egal, es ging nur ums Prinzip. "Weiß nicht so genau. Ich hoffe sie kommen jetzt endlich." Hatte ihm Kaoru geantwortet, was ihm eine richtige Genugtuung gab. Oh ja er war einfach so. Immer noch leicht grinsend, nahm er einen Schluck seines Cocktails. Okay... er merkte ja jetzt schon den Alkohol - na hoffentlich würde das gut gehen. Er kannte sich und er wusste ganz genau, wie er war, wenn er mit diesem Zeug in Berührung kam. Aber anderseits wollte er von der jungen Band, den starken machen - wie immer eigentlich und er traute sich einen Cocktail schon zu. Also hatte er diesen auch relativ schnell geleert, bis die anderen Members von Gazette endlich den Weg her gefunden hatten. Das Ruki schlief, bekam er sofort mit, spürte auch direkt, wie es ihm warm ums Herz wurde. Er sah wirklich süß aus, wenn er schlief - Gott! Das sollte er wirklich sein lassen. Für ihn würde es heute eindeutig kein Alkohol mehr geben, sonst würde er sicher noch irgendetwas machen, was gar nicht gut wäre, wie zum Beispiel dem Anderen näher kommen, als gewollt. Uhhh nein daran wollte er nicht denken, doch bevor er diesen Gedanken ablegen konnte und seinen Blick von dem Sänger abwenden konnte, passierte etwas was ihm die Luftröhre zuschnürt - Ruki verlor den Halt und rutschte von seinem Stuhl. Schwer schluckte er, doch sein Körper war schneller als sein Hirn und so rutschte er einfach von der Bank, landete auf seinen Knien und fing Ruki auf, der gerade einen Tiefsturz gegen Boden machte. Leise seufzte er auf und sah zu dem Schlafenden runter, der nun komplett auf seinem Schoss lag und lächelte ihn leicht an, bevor er ihn auf seine Arme hievte und sich wieder aufrappelte. "Mach mal Platz da, Toshi.", knurrte Kyo und setzte Ruki vorsichtig auf den Freigemachten Platz, ließ sich dann wieder auf seinen sinken und ließ somit den jungen Sänger an sich lehnen. Die verwirrten Blicke realisierte er nicht wirklich. Warum auch? Momentan gab es wichtigeres und das lehnte an seiner Schulter. Die Blicke ignorierend bestellte er sich einen neuen Cocktail - ja er verstieß schon wieder gegen seine Regeln, aber er brauchte das jetzt, auch wenn er sich dieses Mal Zeit lassen würde. Kyo bemerkte nur im Augenwinkel, wie Kaoru Sake bestellte und Shinya endlich zu ihnen gestoßen war. Doch als Kaoru dann die kleine Ansprache hielt und die Gläser verteilte, hörte er nur mit einem halben Ohr zu, schob dann auch schon sein Glas wieder zurück und lächelte ihn leicht an. Er widmete sich lieber seinem Cocktail, der den Weg in seinen Magen fand, nachdem er ihm endlich gebracht wurde. So bemerkte er gar nicht, wie Shinya und Aoi die Bar verließen. Auch Uruhas Flucht bekam er nur am Rande mit. Leise seufzte der Vocal, schielte zu dem Jüngeren, bevor er langsam, zögernd einen Arm um seine Hüfte legte, so dass er nicht runter rutschen konnte. Dass der Andere jedoch aufgewacht war, hatte er nicht bemerkt, wie auch? Er war viel zu fasziniert und eingelullt. Er hätte eindeutig nicht so viel trinken sollen. Okay viel war jetzt übertrieben, aber er hatte zu schnell getrunken. Sein Arm lag recht locker um den Jüngeren, doch als er die leichte Bewegung spürte, zog er ihn enger an sich. Er wollte nicht, dass er nochmal fiel und das wollten die Anderen sicher auch nicht. Ein kleines schwaches Lächeln zierte seine Lippen, währenddessen er sich noch mehr Alkohol einflößte, um so nur noch besser vor dem zu fliehen was hier gerade geschah, um eine Ausrede parat zu haben. Als er dann jedoch die Hand auf seinem Schoss spürte, die unmittelbar auf seinem Schritt lag, musste er hart schlucken. Das war jetzt doch nicht etwa pure Absicht? Kurz schielte er zu dem Jüngeren, der es sich wirklich bequem auf seiner Schulter gemacht zu haben schien. //okay..// dachte er und legte seine Hand auf die in seinem Schritt und schob sie langsam zurück, wollte ihn nicht wecken, aber anderseits konnte er die Hand doch nicht da liegen lassen. Sein Herz pochte wie wild. Er hatte Angst... Angst vor dem was geschehen könnte. Schnell trank er den Cocktail aus und schluckte schwer. Uff jetzt war ihm schwindelig. Fuck! Doch Ruki blieb genau dort, wo er war und seine Hand... Man die war schon wieder dort, wo sie nichts zu suchen hatte. "Ruki! Nimm die Hand da weg.", knurrte der Sänger leise, hoffte, dass er auf ihn hörte. Was um sie herum geschah bekam er nicht mit. War er doch viel zu beschäftigt mit diesem kleinen Etwas, welches an ihm lehnte und ihn scheinbar weiterhin ärgern wollte. Das war nicht fair. Doch zuckte dieser heftig zusammen und nahm sofort Abstand von ihm, so dass auch endlich die Hand aus seinem Schritt verschwand. Erleichtert seufzte er auf, sah dann aber zu Ruki, welcher ihn mehr als unsicher anblickte und auf seiner Unterlippe herumkaute. Irgendwie tat er ihm gerade ziemlich Leid. "Es tut mir leid.", hauchte Ruki leise. Beschämt senkte er den Blick. "Bitte verzeih...ich ich..weiß nicht...ich hab geschlafen und...ich wusste nicht was ich tat." Kyo bemerkte deutlich, dass Ruki kurz vor den Tränen stand. Wieso? Er wollte doch nur, dass er seine Hand da wegnahm, nicht das er sich ganz von ihm löste – MOMENT!! Doch das wollte er. Was tat er hier eigentlich? Das war doch nicht er! Ein kurzer Blick fiel auf das Glas, in welchem sich der Alkohol befand, den der Sänger zu sich genommen hatte. Leicht resigniert schüttelte er seinen Kopf, sah dann aber wieder zu Ruki, der wie ein Häufchen Elend neben ihm hockte. „Ist schon okay.“, brachte Kyo hervor, ließ sich dann zurück sinken und wollte seine Aufmerksamkeit den Anderen schenken, doch da machte ihm Ruki einen Strich durch die Rechnung. "Shit...", hauchte dieser leise und ließ Kyo verwirrt aufsehen. "Ich...entschuldige mich...mir ist schlecht.", nuschelte Ruki nur und sprang einfach über Kyo und rannte förmlich zur Toilette. Was war denn jetzt los? Irritiert sah er sich um, doch keiner schien diesen Fluchtversuch zu bemerken. Kurz biss er sich auf die Unterlippe und erhob sich dann, fuhr sich durch sein Haar und schob seine Hände dann in seine Hosentaschen. Fast schon schleichend ging er den Weg, den Ruki zuvor entlang gehechtet war und trat in das Bad ein, in dem er den Jüngeren vermutete. "Ruki? Alles okay bei dir?", fragte er und suchte den Blonden, fand ihn dann auch über einer der Schüsseln, doch als Antwort bekam er nur ein erneutes Würgen. Angewidert wandte er seinen Blick ab, sah dann aber wieder zu ihm. "Du solltest zum Arzt gehen, wenn du die Tabletten nicht verträgst.", gab er dann leise von sich, da er doch gesehen hatte, wie ihm die Packung runter gefallen war. "Normal vertrage ich sie ja.", murmelte Ruki leise. "Ich hab sie nur auf nüchternen Magen genommen." Angewidert wischte dieser sich über die Lippen und öffnete träge seine Augen, ehe er die Schachtel wieder an sich nahm und sich langsam erhob. Kurz darauf hörte man die Spülung und die Tür der Kabine fiel ins Schloss. Skeptisch beobachtete Kyo die Taten des anderen Sängers. Erst als dieser sich den Mund ausgewaschen hatte und wieder zu ihm sah, bemerkte er wie blass und unsicher er auf seinen Beinen war. Er sah wirklich nicht gut aus. "Ich glaube ich gehe besser zurück.", murmelte Ruki, lächelte ihn dann aber entschuldigend an. "Gomen, ich hätte dir das Bild gern erspart.", nuschelte er und stützte sich noch immer an der Wand ab. "Ist schon okay, aber ziemlich leichtsinnig von dir nichts zu Essen.", sagte Kyo und nahm dann seine Hand. "Komm ich bring dich zurück.", sagte Kyo ruhig, zu ruhig für seinen Geschmack, doch der Alkohol schien ihn eher zu beruhigen, anstatt ihn irgendwie anzustacheln noch aggressiver zu sein, als er es eh schon war. Aber er konnte ihn doch jetzt nicht alleine mit dem Taxi fahren lassen. „Aber ich kann auch allein..“ „Keine Wiederworte!“ Kalt und ernst hatte Kyo die Worte ausgesprochen, wollte er das doch jetzt einfach durchziehen und keinen Rückzieher machen. "Weißt du. Ich habe vor Konzerten meistens auch keinen Hunger, aber ich zwinge mich dann selbst dazu etwas zu essen, da ich ganz genau weiß, dass mich einer der Jungs dazu zwingen wird. Es ist wirklich besser wenigstens eine Scheibe Weißbrot zu essen, als gar nichts.", sagte der Vocal - zu viel für seinen Geschmack, doch er blendete es einfach aus. Er wollte jetzt einfach nett zu dem Kleineren sein, wollte ihn in seinem Zustand nicht noch mehr fertig machen. "Hast du Kopfschmerzen?", fragte der Blonde leise. Ein nicken und kurz kramte er in seiner Hosentasche, wo er ein kleines Döschen rausholte und sich reichlich auf die Daumen tat, bevor er auf Ruki zu trat, seine Hände an seinen Kopf legte und behutsam das Balsam auf seine Schläfen ein massierte.. "Es dauert einen Moment aber dann sollte es besser sein.", lächelte er sanft, bevor er seine Hand nahm und ihn kurzer Hand zu sich zog. „Danke.“ Hatte Ruki nur leise gesagt, ehe dieser seinen Blick abwandte. "Und jetzt bringe ich dich erst mal zurück, damit du dich ausruhen kannst und auch was essen kannst… Das solltest du auf jeden Fall tun, sonst klappst du Morgen sicher zusammen und das wollen wir doch nicht.", meinte er noch und verließ mit Ruki dann die Bar, wobei er Ruki eher hinter sich her zog als alles andere. Ob die Anderen sie gesehen hatten oder nicht interessierte ihn gerade herzlich wenig. Ruki war gerade viel wichtiger. Draußen angekommen, begrüßte ihn die kühle Nachtluft, die ihm ein Schauer über den Rücken jagte. Wie sagte man noch so schön? Die frische Luft verstärkte den Alkoholpegel. Und genau das spürte Kyo gerade viel zu deutlich. Sofort ließ er sich gegen die Wand sinken und legte seine Hand an seinen Kopf. Ihm war gerade verdammt schwindelig geworden. Sein Blick war irgendwie verschleiert. Langsam hob er diesen, sah kurz zu Ruki, ehe er nach seinem Handy griff und ein Taxi rief, kannte er den Weg zu ihrem Hotel nicht. Als er das geschafft hatte, ließ er seine Hand träge sinken, griff nach seinen Kippen und zündete sich eine an. Sofort schloss er seine Augen, als er an dieser zog und den Giftstoff inhalierte. Sein Kopf begann zu schmerzen... Kaltes Wasser traf auf sein Gesicht und ließ ihn leise seufzen. Was tat er eigentlich??? Verwirrt sah er sich in der Dusche um, schüttelte nur leicht seinen Kopf, während wirklich komische Gesprächsfetzen durch seinen Kopf huschten. Was sollte das??? Solche Gespräche hatte er niemals mit Ruki geführt. WAS?!!?! Geschockt starrte er an die Wand, während sich dieses Bild in sein Hirn fraß. Er sollte ihn... IHN!! Geküsst haben?? Niemals!! Was für Bilder waren das, die da in seinem Kopf herum schwirrten. Das konnte doch gar nicht wahr sein. Seufzend fuhr er sich mit seiner Hand über sein Gesicht, ehe er das Wasser ausstellte und nach einem Handtuch griff. Wie war er überhaupt in seine Dusche gekommen??? Erneut über sich den Kopf schüttelnd, trocknete er sich ab und schlüpfte dann in seinen flauschigen Bademantel, ehe er aus dem Bad trat und sich eigentlich in sein Bett legen wollte, doch da hatte er auch schon Kai und Reita bemerkt, die scheinbar ihre Party aus der Cocktailbar in ihr Zimmer verlegt hatten. Irgendwie fühlte er sich gerade so angesprochen, von dieser Flasche Rum, die auf dem Tisch stand – was war nur los mit ihm. Die etwas verwirrten Blicke der Beiden bemerkend, schritt er auf sie zu und lächelte sie leicht verlegend an. „Darf ich?“ „Sicher, warum nicht.“, brachte Kai lachend hervor und ließ Kyo erleichtert aufseufzen. Irgendwie freute es ihn, dass Kai das alles so locker zu nehmen schien. So nahm er sich die Flasche, stieß mit den Beiden Gazettemembern an. „Kampai!“ Damit landete der so verhasste Alkohol auch schon in seinem Magen und ließ Kyo das vergessen, was eben noch in seinem Kopf herum schwirrte. Das waren auch einfach Bilder und Worte, die er einfach niemals gesagt haben konnte – oder doch? „Woha Kyo nicht so schnell. Sonst kippst du gleich aus den Latschen.“, brachte Kai panisch hervor, als Kyo nicht mehr aufhören wollte von der Flasche zu trinken. Verwirrt löste er sich von der Flasche und sah Kai an. „Wieso denn nicht?? Ist doch eh alles egal.“ Leise hatte er die Worte ausgesprochen und kassierte auch so gleich, verwirrte Blicke der Beiden. „Was denn?“ Fragend sah er sie an, woraufhin sie nur mit dem Kopf schüttelten. Kyo lachte nur und nahm noch einen Schluck des Alkohols, ehe er nach seinen Kippen greifen wollte, doch diese waren nicht dort wo sie hingehörten. Leise grummelte er, erhob sich aber auch schon und schwankte ins Bad, wo er nach seiner Hose griff und in dieser nach seinen Kippen suchte, doch ohne Erfolg. Schmollend betrat er wieder das Zimmer und sah die Beiden an. „Hat einer von euch eine Kippe?“, fragte er und bekam auch so gleich eine von Kai. „Hier.“ „Danke.“, brachte Kyo nur hervor und zündete sie sich auch so gleich an. Achjeeeeee so spürte er nur noch deutlicher, wie der Alkohol seinen Körper erneut einnahm. Erneut überkam ihm ein Schwindel, welcher ihn seufzen ließ und sich wieder auf sein Bett sinken ließ, ehe er erneut zu der Flasche griff. … Unangenehm pochte sein Kopf und ließ ihn aus seinem ruhigen und erholsamen Schlaf erwachen. Murrend fuhr er sich über sein Gesicht und rieb sich die Schläfen. Wieso musste er auch so viel trinken?? Gott! Hatte er sich gestern eigentlich nicht geschworen nichts zu trinken? Gott er war doch echt ein BAKA! Müde und noch total benommen, öffnete er seine Augen und sah in das schlafende Gesicht Rukis – RUKI?!!! … _______________________________________ Kapitel 12: Akt 9; be my light ------------------------------ 2004-10-05, 5. Tag, Morgens, in einem verwahrlosten Hotel irgendwo in Tokyo, Kyo Unangenehm pochte sein Kopf und ließ ihn aus seinem ruhigen und erholsamen Schlaf erwachen. Murrend fuhr er sich über sein Gesicht und rieb sich die Schläfen. Wieso musste er auch so viel trinken?? Gott! Hatte er sich gestern eigentlich nicht geschworen nichts zu trinken? Gott, er war doch echt ein BAKA! Müde und noch total benommen, öffnete er seine Augen und sah in das schlafende Gesicht Rukis – RUKI?!!! Was machte Ruki bei ihm im Bett oder er bei ihm? öÖ Sofort war er hellwach und riss sich aus der Umarmung, die ihm erst jetzt aufgefallen war. Wieso zum Teufel lagen sie kuschelnd in einem Bett?! Und er war dazu noch halb nackt... okay nur einen Bademantel hatte er an. "Kuso..", fluchte er leise, drückte sich von Ruki weg, doch dann ertönte ein lautes 'Rumps' und besagter Sänger lag auf dem Boden. "Itai..", murrte er leise, schloss kurz seine Augen, bevor er sie wieder öffnete und zu Ruki linste - Er musste hier weg und zwar ganz schnell. Er konnte sich auf das ganze Wirklich keinen Reim machen. Das letzte was er noch wusste war, wie er von Kai die Zustimmung bekommen hatte, dass er mit ihnen trinken durfte, aber der Rest war einfach weg. Ach jaa.. da war noch so eine Lücke.. Von dem Zeitpunkt wo er sich zu den Anderen gesetzt hatte, war auch nur noch alles verschwommen und in Bruchstücken in seinem Kopf. Er konnte sich nur noch dran erinnern, wie er zusammengebrochen war und... scheiße! Er lag in Rukis Armen, bevor er gegangen war und mit Kai und Reita getrunken hatte... An mehr konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Was war nur passiert?? Immer noch auf seinen vier Buchstaben hockend sah er Ruki an, hoffte das dieser von dem ganzen Krach nicht aufwachen würde, denn irgendwie schaffte er es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen - wie er den Alkohol und sich selber verfluchen könnte. Immer noch starrte er auf den Sänger und biss sich hart auf seine Unterlippe. Wie gerne würde er jetzt wissen was letzte Nacht passiert war. Wie er es doch hasste im unwissendem zu sein. Irgendwas musste doch passiert sein, sonst wäre er nicht HIER aufgewacht. Er wusste wie er war, wenn er betrunken war. Er ließ die Hemmungen fallen und er wusste auch in diesem Zustand, dass er mehr für Ruki empfand, als er zugeben wollte und daraus konnte er sich zusammenreimen was passiert sein musste. Sich selber verfluchend, rappelte er sich auf und ging einmal ums Bett, so dass er nun im Rücken von Ruki stand. Mit einem kleinen traurigen Lächeln auf den Lippen beugte er sich über den Sänger und sah ihm direkt ins Gesicht. "Es tut mir Leid Ruki.", hauchte er und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er mit schnellen Schritten das Zimmer verließ. Leise schloss er die Türe, bevor er in seinem Zimmer ankam. Er ignorierte die beiden Anderen und ging direkt ins Bad, wo er erst einmal duschen ging. Er brauchte das jetzt, sonst würde er den heutigen Tag nicht überleben. Als er fertig war, kramte er in seinen Sachen nach seinen Schmerztabletten, da er tierische Kopfschmerzen hatte und da sein Tigerbalsam nur bei leichten Kopfschmerzen half, brauchte er eben eine Tablette. Seufzend warf er sich direkt zwei Tabletten ein und fing dann an seine Sachen zusammen zu packen, dabei war er so leise wie möglich. Als er damit fertig war, schleppte er seine Sachen nach unten und stellte sie in den Eingangsbereich, bevor er Frühstücken ging. Oh ja er hatte Hunger... und wie. Sein Magen war leer, ihm war schlecht, bzw. er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Er musste einfach etwas essen, also tat er es auch. Als er dann auch endlich seine Bestellung bekam, machte er sich über sein Essen her, sah nur kurz auf, als Kaoru ihm einen schönen guten Morgen wünschte. Leicht murrte Kyo auf, war aber sehr erleichtert, dass dieser auch sogleich von dannen zog, doch als er bemerkte zu wem er sich gesellte, zog sich alles in ihm zusammen. Schon wieder tat sich dieses große schwarze Loch auf, was ihm verdeutlichte, dass er keine Ahnung hatte was geschehen war. Murrend widmete er sich wieder seinem Essen, versuchte die ständigen Blicke der Zwei zu ignorieren, was er erfolgreich schaffte. Leise seufzte der Blonde, als er aufgegessen hatte, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und rieb sich die Schläfen trotzdem noch mit Tigerbalsam ein, versuchte dabei seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen. Langsam hob der Blonde seinen Blick, als er ein weiteres Mal angesprochen wurde und zog die Augenbrauen zusammen. Konnten sie ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen? Leicht murrte er, beobachtete Shinya eine Weile, bevor dieser ihn ansprach. "Wie war es gestern noch?", Versuchte Shinya mit sanfter Stimme eine Konversation zu beginnen. Leicht zuckte der Sänger mit seinen Schultern, sah zu der Kellnerin, die Shinya sein Frühstück brachte. "Mehr nicht?", fragte er abschätzend, stibitzte sich ein Toast und stopfte es sich in den Mund, bevor er sich nach vorne lehnte und sich auf seinen Armen abstützte. Lustlos kaute er auf dem Stück Toast rum. "Und bei dir?", fragte er leise murrend, nicht wirklich in der Lage wirklich eine Konversation zu führen. „Yakitori-Himmel“, gab Shinya einen Tipp und grinste den Kleineren an. „Ich habe gegessen und gegessen und dann hab ich geschlafen!“ Leicht schmunzelte der Sänger und nahm dann den letzten Schluck seines Kaffees, bevor er Shinya wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. "Klingt ja spannend.", murrte Kyo leise, winkte die Kellnerin zu sich und bestellte sich noch etwas zu Essen und einen neuen Kaffee. Er brauchte das jetzt einfach, immerhin musste er dieses scheiß Gefühl los werden, sonst würde er sich auf der Fahrt nur noch übergeben und darauf hatte er absolut keine Lust. Also bestellte er sich noch etwas zu Essen, auch wenn es komisch für ihn war, dass er so viel aß, aber eigentlich auch nicht. Er war eigentlich niemand der so wenig aß, dass es auffiel. Er konnte nur nicht essen, wenn ihn irgendwas belastete oder dergleichen. Gut er hatte öfter Probleme damit zu essen, aber das spielte jetzt keine Rolle. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und blickte Shinya erwartungsvoll an. "Hast du eigentlich auch mal etwas anderes in Kopf außer Essen und Drums??", fragte Kyo und zog eine Augenbraue nach oben, wusste er doch absolut nicht was er sagen sollte und auf an schweigen hatte er auch nicht sonderlich Lust. Auch wenn er sich am liebsten in seinem Bett vergraben würde, aber das wäre jetzt wirklich nicht taktisch klug, immerhin würden sie gleich - gut in einer Stunde - fahren und da musste er anwesend sein. Gott er sollte aufhören so viel nach zu denken, das verstärkte seine Kopfschmerzen nur noch mehr. Shinya räusperte sich verhalten, ließ die fluffige Eiportion vorsichtig zurück auf den Teller sinken, legte seine Essstäbchen gewissenhaft daneben, sog mit seinem Strohhalm an einer rosa-süßen Flüssigkeit, bevor er sich erbarmte eine Antwort, auf die recht rhetorische Frage zu geben. "In meinem Kopf ist recht viel Platz, denk ich." Er grinste, als Kyo verwundert und kurz die Augenbrauen zucken ließ. "Ich beschäftige mich nur sehr gerne mit Essen und Drums. Drummen ist mein Beruf, Kyo und Essen meine Passion." Er lachte leise und vergnügte sich mit einem weiteren Schluck Soja-Erdbeermilch, bevor er wieder vom Trinkröhrchen abließ und sich erneut an den Sänger wandte. "Ich glaube, dass du zu wenig Leidenschaft für eine bestimmte Sache hast - vom Singen mal ganz abgesehen, aber das ist eben dein Beruf... deswegen kannst du das nicht nachvollziehen." Da blieb Kyo doch tatsächlich die Spucke ihm Hals stecken. "Arsch!", knurrte er ungehalten, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und sah kurz zu der Kellnerin, die ihm die Sachen brachte. Zügig leerte er seine Tasse und packte das Essen in eine Box, die er bekommen hatte, nachdem er die nette Frau gefragt hatte. Er würde das jetzt einfach mitnehmen und später essen, aber erst mal musste er hier weg. Das ausgerechnet Shinya so etwas zu ihm sagte, machte ihn rasend. Er und nicht genug Leidenschaft für eine bestimmte Sache. Auch wenn Singen sein Beruf war, tat er es auch in seiner Freizeit und er legte, egal ob während der Arbeit oder nicht, so viel Leidenschaft und Ehrgeiz darein, dass man es kaum noch sehen konnte. Er sang aus voller Seele und für ihn gab es nichts besseres, als Tag und Nacht seine Schmerzen von der Seele zu schreien. Ebenso wie das Schreiben von Texten und Gedichten. Murrend erhob er sich und warf Shinya noch einen verachtenden Blick zu. Der brauchte heute wirklich keine Antwort mehr von ihm erwarten und wenn dann würde er ihn nur noch angiften. Er hatte ihn wirklich auf die Palme gebracht und dabei hatte er schon Kopfschmerzen. Knurrend verließ er den Speisesaal und ließ sich draußen auf einer Bank sinken, wo er sich seinem Zigarettenkonsum hingab. Ja so konnte es sich leben lassen, jetzt einfach nicht mehr an den Drummer oder gewisse andere Leute denken und ihm würde es prächtig gehen. Um kurz vor 10 kamen dann auch die Anderen und Kyo lauschte Kaorus Worten, bevor er ebenfalls in den Tourbus einstieg und sich hinten in eins der Betten legte, die Decke über seinen Kopf zog und versuchte zu schlafen. Er hatte keine Lust sich mit irgendjemandem zu Unterhalten und dazu half Schlaf gut gegen Kopfschmerzen und dieses schreckliche Gefühl im Magen... Der Schlaf hatte den Sänger total gefangen genommen und ließ ihn einfach vergessen, oder eher bewusst werden was passiert war. Was er angestellt hatte. Wieso hatte er auch getrunken? Wieso war er so bescheuert und unvorsichtig gewesen, er sollte auf der restlichen Tour, die Finger vom Alkohol lassen, das würde ihm eindeutig besser bekommen, als das was letzte Nacht passiert war.. Dennoch spielte sich in seinen Träumen Bruchteile der gestrigen Nacht vor seinem inneren Auge ab. Wie sehr wünschte er sich, dass er das nicht getan hätte... ... .. . Kyo merkte deutlich, wie Ruki nach ihm schrie, wie er ihn wollte, wie sich alles nach ihm sehnte und er konnte einfach nicht anders, als sich von diesen verlockenden Rufen leiten zu lassen. Und dennoch versuchte das letzte bisschen Verstand was ihm geblieben war, ihn von seinem Tun abzuhalten, doch er ließ es einfach nicht zu. Er löste sich nicht, wehrte sich nicht. Nein niemals. Es würde nicht wieder passieren, sicher nicht... - niemals. Er ließ es nicht mehr zu - keinen Funken, doch was tat er gerade. War es das nicht? Ließ er es nicht zu? Doch. Und wie er das tat. Und dennoch löste er den Kuss nicht - noch nicht. Doch bevor auch nur irgendetwas weiter passieren konnte, passierte etwas was er sich nicht mal im Traum ausgemalt hätte. Fest biss er auf die Lippe Rukis, wobei er eigentlich seine Eigene treffen wollte, doch diese hatte er eindeutig verfehlt. Sofort löste er sich und rutschte von dem Schoß des Anderen, landete auf dem Boden und hielt sich seine Hände vor sein Gesicht - er weinte. "I..ich kann das nicht..", wisperte Kyo leise, bevor er sich nach vorne sinken ließ und sich ganz klein machte. Es ging nicht. Egal wie viel er getrunken hatte. Egal wie sehr er seinen Verstand ausgeschaltet hatte. Die Erinnerungen kamen und fraßen ihn von Innen heraus auf. Er konnte einfach nicht über seinen eigenen Schatten springen und vergessen, wieso er das Lieben aufgegeben hatte. Wieso konnte er es sonst immer, aber bei ihm nicht?? Wieso nicht? Wieso konnte er ihn nicht wie jeden anderen verdammten Arsch flachlegen? Nein es ging einfach nicht.. Er wollte ihn nicht verletzen und doch hatte er es schon getan und zwar unzählige Male. Wieso war er so weit gegangen? Wieso ließ er sich von seiner Vergangenheit einholen? Wieso konnte er nicht einfach vergessen? Hätte er es nicht einfach verdrängen können und ihm mehr geben können, damit er wenigstens einmal etwas von ihm hatte, wenn er ihm sonst schon so viel Hass entgegenbrachte. Auch wenn es in seinen Augen kein Hass war, in Rukis war es der sicher. Dieser saß geschockt da und hielt sich seine Lippe, auf welche er gebissen hatte – er hatte ihn schon wieder verletzt. ... " - Ruki ist wirklich ein toller Mensch, dennoch er ist mir zu wichtig, als dass ich ihn verletzen will." ... "Ich habe nie gesagt, dass ich deine Gefühle nicht erwidern würde, aber ich kann sie einfach nicht raus lassen. Ich will es einfach nicht zulassen. Ich will mich nicht erneut binden, um so hintergangen und ausgenutzt zu werden. Ich habe Angst vor einer Beziehung. Ich habe schreckliche Angst davor." ... "Es zerreißt mir mein Herz dich so zu sehen, zu sehen wie du unter mir leidest, weil ich dir nicht geben kann, was du dir wünschst, weil ich dir nicht geben kann, was ich dir geben könnte, doch die Angst in mir lässt es einfach nicht zu. Ruki... Ich weiß doch selber nicht was ich machen soll, wie ich diese Angst bekämpfen kann, aber um ehrlich zu sein, habe ich selbst Angst davor, die Angst zu bekämpfen." ... "Glücklich...... - ich bin glücklich mit meiner Musik.. Menschen können mich nicht mehr glücklich machen. Bedanken kannst du dich bei Shun.." - Shun! . .. ... Leicht verkrampfte sich der Körper des Sängers, seine Gedanken überschlugen sich, seine Gefühle herrschten über ihn. Wieso? Wieso war er nur so verdammt zerstört, wieso konnte er seine Gefühle nicht einfach zulassen, wieso konnte er nicht einfach vertrauen, wieso konnte er nicht einfach wie jeder Andere sein und lieben - leben können??? Wieso war es ausgerechnet ihm vergönnt so etwas tun zu können? Leicht schmiegte er sich an die Kühle Hand, die über seine Wange fuhr und ihm dann eine der nassen blonden Strähnen aus dem Gesicht strich. Erschrocken fuhr er zusammen und machte einen Satz nach hinten, hatte er doch gerade panische Angst, dass es Shuns Hand war, welche sich über sein Gesicht geschlichen hatte. Doch als er die Augen aufschlug, erblickte er Shinya, welcher ebenso einen Satz nach hinten gemacht hatte und ihn panisch und schockiert ansah. Hatte er es bemerkt?? Ja und wie er es bemerkt hatte, denn Shinya bewegte sich auch schon wieder auf ihn zu, legte seine Hand auf seinen Arm und zog ihn einfach an sich. "Es tut mir Leid...", murmelte dieser leise. "Ne.. nein, mir tut es Leid...", kam es leise von dem Blonden, bevor er sich langsam löste, Shinya mit einem kleinen, aufgezwungenen Lächeln ansah - es sah so falsch und erbärmlich aus. Seufzend erhob sich Kyo, drückte leicht die Schulter Shinyas und sah ihn wieder an. "Geh zu den Anderen und sag Kao, dass ich gleich nachkomme.. So -" Er brach ab, deutete auf sich und ließ dabei seinen Blick traurig sinken. "- werde ich mich nicht der Öffentlichkeit zeigen." Führte er seinen Satz zu Ende und ließ sich rücklings fallen, starrte an die Decke, bevor er nach seiner Kapuzenjacke griff und sich diese über den Körper legte, schließlich wartete er darauf, dass Shinya den Bus verließ - ihn wieder verließ und ihn mit seinen Gedanken zurückließ - diesen Gedanken, die ihm den Verstand zu rauben schienen - Shun - Nachdem Shinya nur leicht, verstehend genickt hatte und den Bus verlassen hatte, griff Kyo nach seiner Tasche und zog seine Sonnenbrille hervor, die er sich sogleich auf die Nase zog. Die Kapuzenjacke fest um sich ziehend und die Kapuze über sein wirres Haar werfend, erhob er sich seufzend und schulterte seine Tasche. So machte er sich dann langsam auf den Weg nach draußen. Sich schon einmal eine Kippe zwischen die Lippen schiebend, stieg er aus dem Bus, sah kurz in den Himmel und steckte sich die Zigarette an, zog daran und stieß den bläulichen Rauch aus, bevor er seine Tasche einem der Staff`s gab und auf ihren Leader zutrat, diesen kurz musterte. "Meinen Zimmerschlüssel!", gab er leise, mit rauer Stimme von sich, sah Kaoru dabei fest an, was er jedoch nur erahnen konnte, da er seine Sonnenbrille trug. Kurz darauf hatte er den Schlüssel auch schon in der Hand und trat an den anderen Membern vorbei und in das Hotel, ging hinauf zu seinem Zimmer und unterzog sich dort erst einmal einer gründlichen Reinigung. Er war fertig - fix und fertig mit der Welt - und so brach er unter der Dusche einfach schluchzend zusammen. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist.. - Ich kann das nicht - // Hart biss sich der Blonde auf die Lippe, umklammerte seine Beine mit den Armen, machte sich so klein wie nur möglich und versuchte sich von der Außenwelt komplett abzuschotten. Er wollte nicht mehr. Er wollte diesen Schmerz nicht mehr verspüren, der seinen Körper von innen zu zerfressen schien. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnten einem Menschen wieder so sehr zu vertrauen, wie ich Shun vertraut habe - Warum? Warum hast du mir das angetan Shun?// Seine Fingernägel bohrten sich hart in seine Waden. Er verkrampfte sich vollkommen und das Zittern seines Körpers wurde schlimmer, kaum auszuhalten, bis er eine warme Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn leicht zu beruhigen schien. //Ruki... Ruki bist du das?? Willst du mich aus meiner Schwärze befreien.. // Ein bitteres Schluchzen war zu hören, bevor er anfing hohl auf zu lachen - so herzlos begann zu lachen. "Kyo..", hauchte der Drummer leise, griff nach seinem Handgelenk und hielt es fest. „Versuch es doch...“, brachte er über seine Lippen, bevor er langsam seine Augen öffnete, die er die ganze Zeit krampfhaft zusammengepresst hatte und blickte Shinya entgegen, der ihn besorgt ansah, fast schon ängstlich. "Si.. sieh doch was dein Bruder mit mir getan hat...", kam es brüchig über die Lippen Kyos. "Ich weiß Kyo.. Ich kann es aber leider nicht Rückgängig machen. Bitte verzeih mir.", hauchte der Drummer leise, deutete eine leichte Verbeugung an, doch Kyo ignorierte es, packte ihn im Nacken und zog ihn einfach in die Wanne, drückte Shinyas Gesicht in das kalte Wasser - Es war nicht das erste Mal, dass Kyo so etwas tat. "Bestrafe mich für die Taten meines Bruders.", bat Shinya leise und ließ es über sich ergehen. Kyo kannte die Grenzen und Shinya vertraute ihrem Vocal voll und ganz. Einige weitere Minuten des Schweigens vergingen, bis Kyo endlich von dem Drummer abließ und er endlich wieder an Luft kam. Röchelnd schnappte dieser nach dem lebensnotwendigen Sauerstoff und hustete leicht. "Warum?? Warum?? Hat er mir das angetan? Warum hat er mein Leben zerstört? Und warum... warum verdammte Scheiße muss ich mich verlieben...?", fragte der Vocal leise, hauchend, bevor er sich langsam aber sicher erhob und das Wasser ausstellte, sich abtrocknete, das Handtuch um die Hüfte band und in den Spiegel sah. //Du siehst verdammt scheiße aus Kyo!// Leicht schüttelte der Blonde den Kopf, sah zu dem Drummer, der immer noch leicht nach Luft schnappte und sich den Hals hielt. "Es tut mir Leid..", kam es leise über die Lippen des Vocals, bevor er im Zimmer verschwand und sich Draußen auf dem Balkon erst einmal eine Zigarette ansteckte. Von hier hatte er einen perfekten Blick auf den Parkplatz, wo die Anderen immer noch standen. Kurz fiel sein Blick auf den kleinen Übeltäter. Leicht verträumt sah er ihn an, bevor er sich auf dem Boden sinken ließ, seinen Kopf gegen die Gitterstäbe lehnte und zu ihm runter stierte. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnten einem Menschen wieder so sehr zu vertrauen. Ich möchte mich ohne jegliche Bedenken in deine Arme fallen lassen, meine Augen schließen und spüren, dass ich frei bin, dass ich es endlich aus diesen Loch geschafft habe. Bitte... bitte lieber Ruki, befreie mich aus den Klauen meiner Gefangenschaft...// Langsam führte er den Glimmstängel an seine Lippen, zog daran und stieß den Rauch in den Himmel. //Ich will doch nur endlich wieder richtig Leben können. Warum lässt er mich nicht?// Bittere, dicke Tränen rannen still und heimlich über seine Wangen, tropften runter von dem Balkon auf die Straße. Warum?? Warum taten sie ihm das alle an? Er wollte doch nur glücklich sein... Nur glücklich mit seinem Ruki. Doch er konnte nicht. Es ging einfach nicht. "Lass uns runter etwas essen, die Anderen gehen sicher auch gleich. Wir wollen doch nicht schon wieder Ärger von Kao bekommen.", meinte Shinya leise, bekam ein stummes Nicken des Sängers zu Antwort, der die Kippe weg schnippte, sich über die Augen wischte und sich dann erhob, sich frische Klamotten anzog und sich erneut seine Mütze über die nassen Haare zog und sich seine Sonnenbrille auf die Nase schob. Was die Dusche jetzt gebracht hatte, wusste er auch nicht genau, doch es war ihm egal. So gingen Kyo und Shinya gemeinsam zu dem Restaurant des Hotels und ließen sich an ihrem reservierten Tisch sinken, wo sie stumm auf ihre Bandkollegen warteten, die auch nacheinander eintrudelten. Kyo jedoch, nahm seine Umgebung nicht wirklich wahr, war er doch mit seinen Gedanken ganz woanders... in einer fremden Welt, in der ihn keiner erreichen konnte. In der er einsam war... wo er keine Gäste duldete, noch nicht. Doch ob es wirklich dazu kommen sollte, wusste er nicht, wusste nicht wie weit er gehen konnte, ohne das ihm der Boden wieder weggerissen wurde. Leise seufzte der Blonde auf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und reagierte auf nichts mehr, spielte nur immer wieder mit seinem Handy herum. Er hatte die Möglichkeit ihm eine Nachricht zu schicken, ihm eine Chance zu geben, an ihn ran zu kommen. Er sollte sich nur gut überlegen, wie er das anstellen wollte, ohne ihn wieder in ein tieferes, schwarzes Loch zu stoßen. Lange überlegte er, ob er es wirklich tun wollte, begann immer wieder zu schreiben. Kurz schloss der Vocal seine Augen, öffnete sie wieder und sah sich in dem Raum um, wo er mit seiner Band, seinen Freunden saß. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, welches so viel Trauer und Schmerz ausstrahlte, dass es schon gar nicht mehr als Lächeln galt. Kurz darauf war er erneut in seiner Gedankenwelt gefangen, überwand sich aber ihm, Ruki, die SMS zu schicken, die seit gefühlten Jahrzehnten in seinem Kopf herumschwirrte. »Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnte einen Menschen wieder so sehr zu vertrauen. Ich möchte mich ohne jegliche Bedenken in deine Arme fallen lassen, meine Augen schließen und spüren, dass ich frei bin, dass ich es endlich aus diesem Loch geschafft habe. Bitte... bitte lieber Ruki, befreie mich aus den Klauen meiner Gefangenschaft, Kyo« Seine Augen fest zusammenpressend, drückte er auf den Knopf für senden und packte sein Handy wieder weg. Er hatte es also tatsächlich getan, hatte Ruki einen Hilferuf gesendet. Nun fragte er sich, ob er ihn auch erhören würde, ob er ihn richtig erkennen würde, ob er wirklich sah, das Kyo versuchte einen Schritt auf ihn zuzugehen. Hart biss er sich auf die Lippe, sah zu Shinya, der nicht wirklich gut aussah. Sich seiner Tat bewusst, erhob er sich langsam, trat auf ihren Leader zu und sah kurz dabei zu ihrem Drummer. "Ich komm gleich wieder." Ein Nicken folgte und schon machte sich Kyo auf den Weg nach Draußen, wo er sich eine Zigarette ansteckte und diese erst mal vernichtete, brauchte er den Stoff doch, um die nächsten Momente zu verkraften. Nachdem er sich aber umsah und Ruki nicht mehr erblickte, zog er eine Augenbraue nach oben. Gut... dann würde er wohl etwas auf die Konfrontation warten müssen. Besser für ihn, so konnte er sich besser darauf konzentrieren, nicht wieder zusammenzubrechen. Seufzend rauchte er seine Zigarette. "DUUUU!", drang es am Kyos Ohr, was ihn irritiert blinzeln ließ. So hob er seinen Blick und sah zu Uruha, welcher auf ihn zu stapfte. Was war denn mit dem los? Wütend funkelte er Kyo an, als er sich vor ihm aufbaute. "Ich habe es nie wissen wollen. Aber was zur Hölle ist gestern passiert? Was hast du getan, dass er jetzt SO...so....weg ist." Tränen traten Uruha in die Augen. Augenblicklich senkte Kyo seinen Blick zu Boden und zuckte leicht mit den Schultern. „Das wüsste ich auch gerne.“, brachte er leise hervor, hob dann aber seinen Blick und zog seine Sonnenbrille von der Nase, ehe er Uruha direkt in seine Augen sah. "Ich habe keine Ahnung wo Ruki ist, geschweige denn was gestern Abend passiert ist. Ich weiß nur, dass es etwas war, was ich sonst nicht zugelassen hätte.", sagte er ruhig, leise. Er gewährte dem Gitarristen gerade Einblick in sein, immer noch, verheultes Gesicht. Seine Augen waren rot und sein Zustand hatte sich nicht wirklich gebessert, auch wenn er diesen Schritt auf Ruki wagen wollte. "Was auch immer du getan hast." Er bohrte seinen Finger in Kyos Brust. "Es ist mir egal. Mir ist auch egal was du Kai angetan hast, obwohl ich dich dafür erwürgen möchte. Aber eines ist mir ganz und gar nicht egal. Und deswegen wirst du Ruki jetzt gefälligst zurückholen." Murrend fasste er Uruha an der Schulter und drückte ihn von sich weg, wollte er schließlich kein Loch in seiner Brust haben. "Ich glaube kaum, dass ich der richtige für diese Aufgabe bin. Ich habe ihm das gesagt, was ich ihm sagen wollte und ich hoffe er weiß, wie er damit umzugehen hat.", sagte Kyo ruhig, wusste aber ganz genau, das Uruha nur noch Bahnhof verstand. Seufzend wandte sich der Vocal von dem Anderen ab, setzte seine Sonnenbrille wieder auf, jedoch drehte er sich noch einmal zu ihm um. "Wenn du ihn finden solltest, sag ihm, dass ich heute Abend an der Bar auf ihn warten werde, damit wir reden können. Wenn es sein Zustand nicht zulassen sollte, sollte er da bleiben wo er ist." Damit wandte Kyo sich ab, doch dann spürte er eine Hand um sein Handgelenk und stockte, blieb wie angewurzelt stehen. "Ich fürchte das kann ich nicht.", meinte Uruha. "Ich....weiß wo er ist. Ich kann es dir sagen, aber ich kann ihn da nicht wegholen. Er hat sich von mir abgeschottet. Ruki würde... ich weiß nicht was er würde, wenn ich ihn da wegholen würde. Ich fürchte... du..." Er stockte und senkte den Blick. Tief holte er Luft. "Ich fürchte du bist die einzige Person, die ihn da momentan weg bekommt." Ernst sah er in Kyos Augen, oder eher in die Richtung, in der er sie vermutete. Tränen stiegen ihm erneut in die Augen. "Kyo bitte...ich...ich weiß, dass ich dazu nicht das Recht habe und viel von dir verlange, aber bitte, ich flehe dich an, hol ihn da weg. Es...es zerstört ihn dort zu sein." Jedes einzelne Wort schien seine Brust enger zu schnüren. Was genau meinte Uruha. Langsam drehte er sich zu dem Gitarristen, fasste diesen an seiner Hand und brachte Uruha dazu ihn los zu lassen, ehe er ihn ansah. "Mizuki?", fragte er leise, konnte er sich an das eine Gespräch mit Uruha doch noch ganz genau erinnern. Uruha nickte zögerlich, woraufhin der Sänger sich fest auf die Lippe biss, seinen Blick sinken ließ und hart schluckte, ehe er zu dem anderen Musiker aufsah. "Ich kann das nicht. Das ist zu früh. Das ist zu viel. Ich will Ruki nicht direkt die Chance verbauen, die er bekommt. Ich kann ihn da jetzt nicht rausholen.", gab Kyo leise von sich, fuhr sich fahrig durch sein Haar, leckte sich über die trockenen Lippen und starrte in den Himmel, bevor er sich einen Glimmstängel ansteckte und gierig daran zog. "Wo soll er sein?", fragte er dann doch leise, sich ein wenig überwindend, doch noch nicht fest davon überzeugt, dass er ihn wirklich suchen ging. Leicht begann er seinen Kopf zu schütteln, fasste sich an die Schläfe und linste zu dem Jüngeren. Ungläubig sah er den Sänger an, zögerte dann aber einen Moment, ehe er ihm die Adresse des Friedhofes nannte. "Du weißt was du da von mir verlangst? Das ist... das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.", sagte Kyo ruhig, versucht seinen Körper irgendwie ruhig zu stellen, denn Uruha strahlte schon förmlich die Bitte aus, dass er, ausgerechnet er Ruki von seinem Trauerplatz befreien sollte. "Ich... weiß... verzeih... ich weiß nur einfach nicht mehr weiter. Er lässt keinen mehr an sich ran." Traurig schluckte er. "Ich... ich könnte mitkommen, wenn dir das irgendwie helfen würde." Die Worte Uruhas wahrnehmend, ballte er seine Hand zur Faust, sah ihm dann aber wieder an und nickte leicht. "Nein... – wenn gehe ich alleine.", brachte er leise über seine Lippen, sich weiterhin schwer zusammenreißend. Er wollte das alleine machen, da konnte er Uruha wirklich nicht gebrauchen. Er wollte nicht, dass jemand anderes sah wie zerbrechlich er wirklich war. Es reichte schon, dass seine Band das wusste. Sich kurz auf seine Lippe beißend, schwer überlegend, sah er zu dem Gitarristen auf. "Ich werde dort hingehen... und versuchen ihn da weg zu bekommen, wenn du Kao Bescheid gibst, dass ich nachher mit ihm sprechen will. Ich muss mich einfach dafür entschuldigen..." Schwer schluckte er, war sich aber mittlerweile sicher, das zu tun, immerhin wollte er Ruki nicht verlieren, nicht jetzt wo er schon so viel Vertrauen aufgebaut hatte. Das konnte er einfach nicht aufs Spiel setzen. Er wollte ihm doch die Chance geben, also musste er dafür auch in der Lage sein. "Geh zu den Anderen, die warten sicherlich schon, ich werde mich um Ruki kümmern - ich schaffe das schon - irgendwie.", hauchte er leise, sah ihn noch mal kurz an, bevor Uruha auch schon nickte und sich gefühlte tausendmal bei ihm bedankte. Seufzend winkte er ab und machte sich auf den Weg. Schnell hatte er sich ein Taxi gerufen und hatte diesem mit leiser Stimme gesagt wo er hinwollte, ehe er sich in das Polster sinken ließ und seine Augen schloss. Gebannt starrte Kyo aus dem Fenster, wieder am zweifeln, ob es wirklich das Richtige war, aber jetzt würde es kein Zurück mehr geben... //Ruki...// Langsam schritt er den Weg entlang, hielt Ausschau nach dem Kleinen, doch irgendwie sah er ihn nirgends. Frustriert seufzte er auf, sich dafür schlagend gefahren zu sein. Wieso hatte er das getan? Er hatte Kaoru doch nur noch wütender gemacht. Doch bevor er weiter denken konnte und sich selbst runter machen konnte, erblickte er den kleinen Sänger, wie er vor einem Grab lag und sich scheinbar nicht mehr bewegte. "Fuck...", kam es über seine Lippen, bevor er auf den Sänger zu lief und ihn in seine Arme zog. "Ruki?? Ruki wach auf? Hey Ruki!", sprach er lauter, wollte er den Anderen doch irgendwie erreichen. Nicht wissend was er tun sollte, schlug er ihm sachte auf die Wange und sagte immer wieder seinen Namen. Immer und immer wieder. Und desto öfter dieser von seinen Lippen perlte, desto Gefühlvoller und Angst ausstrahlender wurde er. "Ruki bitte wach auf!" ______________________________ Kapitel 13: Akt 10; In Zwiesprache mit den Engeln ------------------------------------------------- 2004-10-05, 5. Tag, gegen Mittag, vor dem Hotel in Yokohama, Ruki Ruki war überraschend guter Laune, hatte er es eben perfekt geschafft sich mal wieder etwas selbst vor zumachen, das war noch immer die wirksamste Methode - Verleugne den Schmerz dir gegenüber, dann sieht ihn auch kein anderer. Trotzdem war er froh, dass er Kyo nirgendwo sah. Er hatte sich mit seinem MP3 Player etwas Abseits gestellt, dessen Lautstärke aber soweit runter reguliert, dass er relativ viel in seinem Umfeld mitbekam und so nichts verpassen würde. Wäre auch zu dumm, wenn er eine Ansprache ihrer Leader verpassen würde, die Beiden würden ihn köpfen. Allen voran Kaoru – vermutlich –… er schien jedenfalls noch strenger als Kai zu sein. Aber Kai war ja auch nicht Leader wegen seiner Strenge geworden, sondern wegen seiner Arbeitswut. Er konnte einfach nicht stillsitzen bis ihm alles passte und jedes Detail organisiert war. Schmunzelnd dachte er an diverse Konzerte zurück, bei denen Kai auf einem besonders großen Bienennest gesessen hatte. Da er so in seinen Gedanken versunken war, bekam er nicht mit wie Shinya auf ihn zu trat. So wirbelte er zu ihm herum, als er dessen Hand auf seiner Schulter spürte. Tief atmete er durch. "Puh..." Er nahm die Stöpsel aus den Ohren und lächelte etwas verunglückt. „Gomen, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken, aber kann ich kurz mit dir reden?“, ließ der Drummer verlauten, dessen Blick kurz zu Kaoru glitt. Ein ehrliches Lächeln erschien auf Rukis Zügen. "Ist schon in Ordnung, ich war in Gedanken, da kann das passieren.", lächelte er. Ja keinen Streit anfangen. Und Shinya hatte ihm ja auch nichts getan, auch wenn er jetzt gern Ruhe hätte. Aber na ja... nur fragte er sich, was der Drummer von ihm wollen könnte. "Was gibt es?", erkundigte er sich bei dem Älteren, der auch nicht lange auf eine Antwort warten ließ. "Ich weiß, es geht mich nicht unbedingt etwas an, aber ist Gestern irgendetwas geschehen. Kyo geht es überhaupt nicht gut und ich mache mir verdammt große Sorgen um ihn. Na ja und du warst Gestern scheinbar der letzte mit dem er unterwegs war.", gab er vorsichtig von sich, denn er wollte Ruki keinesfalls irgendwie angreifen oder verletzen.. "Tut mir Leid. Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst… möchtest.", fügte Shinya noch schnell hinzu. Sich stark zusammenreißend, damit seine Gesichtszüge nichts entglitten, sah Ruki ihn an. Verdammt. Er seufzte und sah in den Himmel, steckte die Hände in die Hosentaschen und dachte nach. "Ich...denke nicht dass es ihm recht wäre, wenn ich darüber reden würde.", meinte er leise. "Zumal er es vergessen hat. Zumindest hatte ich sehr den Eindruck." Er sah Shinya an, doch seine Augen hatten nicht mehr diesen Funken Hoffnung, den sie getragen hatten, als er den Bus verlassen hatte. "Es tut mir wirklich leid. Ich kann dir nur so viel sagen, dass er eindeutig zu viel getrunken hat für seine Verhältnisse, dass er sich um mich gekümmert hat und mehr als eine Handlung begangen hat, die er, würde er sich erinnern, bereuen würde." Seufzend schüttelte er den Kopf. Das war auch schon zu viel, aber Kyo sollte wenigstens eine Person haben, die sich um ihn kümmern konnte. Ihn ließ er ja nicht an sich ran. Und das tat weh. Doch er konnte nichts tun. Dabei hatte er in der Nacht doch solche Hoffnung gehabt ihn erreicht zu haben, ein wenig den Schmerz von seiner Seele genommen oder zumindest für einige Zeit erstickt zu haben. Er senkte den Blick. "Entschuldige." Verständlich hatte Shinya genickt, bevor er sich leicht auf seine Unterlippe biss. Langsam griff er nach der Schulter des Sängers, drückte sie leicht, beugte sich dann aber runter zu seinem Ohr. "Eines kannst du mir glauben Ruki-kun. Wenn er getrunken hat und das reichlich, ist er eine treue Seele. Er kann nicht mehr anders, als sich seinen Gefühlen hinzugeben. Ich befürchte, - " Er brach ab, wandte sich entschuldigend kurz von Ruki ab, bevor sein Blick auch schon auf Kyo fiel, der vor Kaoru stand und scheinbar die Schlüssel verlangte. Sich nervös über die Lippen leckend, drehte er sich zu Ruki um. Rukis Herz setzte kurz aus - Verdammt! Er sollte so etwas nicht sagen. Er sollte Ruki nicht solche, wenn auch nicht beabsichtigen, Hoffnungen machen. Damit verletzte er ihn nur. Er verkniff es sich seine Unterlippe zu malträtieren und nickte. "Wie du meinst.", kam es steif von ihm. Er wollte darauf nicht eingehen, nicht weiter darüber nachdenken. Seine Hand in seiner Hosentasche schloss sich um den Ring und er erzitterte leicht. Hier hatte er wichtigeres zu tun. Er konnte es ihr nicht antun hier an Kyo zu denken, sich so an Kyo zu ketten. Auch wenn er es eigentlich versprochen hatte. "Er scheint sich erinnert zu haben, was geschehen ist.", gab Shinya nur leise von sich, bevor er ihm erneut einen entschuldigenden Blick zuwarf und auf Kaoru zulief. Ruki seufzte, während er dem Drummer kurz nachsah – Er wollte auch weg, aber er blieb stehen. Er spürte, dass Uruha immer wieder zu ihm schielte. Noch konnte er nicht weg. Erst einmal musste sein Leadgitarrist die Augen von ihm lassen. Nachdenklich starrte er in den Himmel, bis er auf einmal etwas sah, dass sich bewegte. Verwirrt glitt sein Blick weiter runter und seine Augen weiteten sich, als sie einen kleinen Blondschopf sahen, der sich auf dem Balkon verkrümelte. Fest biss sich Ruki auf die Unterlippe und unterdrückte die Tränen. Warum hatte er jetzt nur diesen verdammten Drang nach oben zu rennen, und Kyo in den Arm zu nehmen? Warum machte ihn dieses Bild so fertig? Er verstand sich selbst nicht, auch wenn er eigentlich die Antwort kannte. Schnell wandte er den Blick ab, sah noch, wie Shinya raus kam und Kyo wieder rein holte. Besser so. Ehe noch irgendwelche Paparazzi sie entdeckten. Das wollte Kyo sicher nicht. Hart schluckte er. Hatte er nicht beschlossen loszulassen? Wo war seine Stärke vom Morgen hin? Einfach verpufft. Traurig schüttelte er den Kopf und atmete tief durch. Er hatte Anderes zu erledigen. Endlich...endlich sah Uruha weg, endlich drehte er ihm den Rücken zu und Ruki nahm die Beine in die Hand. Na ja...eher schlenderte er davon. Alles andere wäre zu auffällig. Etwas weiter vom Hotel rief er sich ein Taxi und nannte eine Adresse. Er würde durchdrehen im Hotel. Egal ob es 'Befehlsverweigerung' war oder nicht. Er musste jetzt dort hin. Gut eine Viertelstunde später stieg er aus und betrat den Park. Es sah zumindest aus wie einer, aber jeder der sich auskannte wusste, dass es ein christlicher Friedhof war. Eine Seltenheit in Japan. Ruki lief durch die Gräber und sah sich traurig um. Es war beklemmend hier unter den Toten. Auf einem kleinen Hügel fand er endlich das gesuchte. Einen schwarzen, reich verzierten, großen Stein. Als er ihn sah stiegen ihm die Tränen in die Augen und er sackte einfach auf die Knie, umfing seinen Körper mit den eignen Armen. Es tat weh es zu sehen. Und doch musste er. Er musste einfach hierher zu Mizuki‘s Grab. Er wollte bei ihr sein verdammt. Er wollte diese Schmerzen nicht mehr. Und doch wusste er, dass er das Versprechen nicht brechen konnte, dass er weiterleben würde - Für sie - Leise schluchzte er. "Verzeih, aber ich kann es nicht...ich kann ihn...nicht Glücklich machen....", wisperte er, ehe Ruki eine vertraute und mehr als erwünschte Schwärze umschloss, fest die Hochzeitsringe umklammernd, sackte er weg und fiel in eine tiefe Ohnmacht. Schwärze umhüllte ihn. Tiefe und dunkle Schwärze. Sie war so angenehm. War das jetzt endlich der Tod? Aber nein...nein, der Tod wäre sicher nicht so. Also lebte er noch. Aber warum war es dann schwarz? Langsam kroch Kälte in Ruki hoch. Er zitterte leicht. Wieso war ihm kalt? Und wieso war es hier so hart? Immer mehr seiner Sinne kehrten zurück. Auf einmal war da etwas warmes, etwas weiches, doch was war es? Ruki konnte es nicht zuordnen. Ein vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase., doch auch den erkannte er nicht. Erst die Stimme brachte ihn näher an sein Bewusstsein. Er kannte die Stimme, er kannte ihren Klang, doch noch nie hatte er sie so gehört. Sie klang so verzweifelt...er klang so verzweifelt. Warum? Was war passiert, dass er so aufgelöst klang? Wehe jemand hatte ihm etwas getan, dann würde Ruki...ja was? Momentan konnte er nichts. Sein ganzer Körper fühlte sich total steif an, in seiner Handfläche brannten eiskalt die Ringe. Er konzentrierte sich auf die Hand. Langsam öffnete er sie und spürte wie die Ringe von ihr fielen. Es war wie ein Befreiungsschlag. Wie der letzte Schritt für Ruki. Träge öffnete er die Lider, sie fühlten sich an wie Blei, aber er musste… Er musste wissen was passiert war. Zuerst war seine Sicht verschwommen. Es war komisch aus dieser stillen Schwärze zu entkommen. Doch langsam wurde sein Blick klarer. Nun erkannte er auch endlich Kyo‘s Gesicht. Er schien so verzweifelt, doch warum? Ruki kam nicht darauf. Wie sollte er auch? Nie würde er auf den Gedanken kommen, dass er der Grund sei. "Kyo?", krächzte er leise. Auch das Reden fiel ihm schwer. Nur langsam wurde er wieder Herr über seinen Körper. Kyo Ein leises klirren riss ihn aus seiner Trance immer wieder Ruki‘s Namen auszusprechen. Verwundert blickte er auf den Boden, wo er die beiden Ringe erblickte. Augenblicklich verkrampfte er sich, krallte sich leicht in den Sänger. Wieso schmerzte es so das zu sehen? Wieso zehrte es so an ihm? Er verstand das nicht. Seine Gedanken schienen wirr, so wirr, dass er gar nicht mitbekam, dass Ruki aufwachte und ihn sehen konnte... - ihn sehen konnte… sehen konnte wie zerbrechlich und hilflos er war. Erst sein Name riss ihn wieder in sein Bewusstsein und ließ ihn leicht zusammenzucken. "Ruki.", hauchte er, strich dem Sänger sanft über seine Wange, bevor er ihn sanft an sich drückte. Doch kaum hatte er das getan, hatte er ihn wieder von sich gedrückt, ließ ihn langsam auf den Boden sinken und erhob sich dann. "Tu..tut mir Leid, Ruki..", brachte Kyo leise hervor, bevor er sich abwenden wollte. Wusste er doch selber nicht, wie er reagieren oder was er machen sollte. Wie sollte er sich denn verhalten. Er wusste es einfach nicht. Alles was er konnte war, kalt sein, weil er keine Gefühle zulassen wollte/konnte. Aber jetzt? Er hatte den Drang dazu Ruki wieder in seine Arme zu schließen, ihn einfach nicht mehr loszulassen, sich ihm einfach hinzugeben. Aber er konnte nicht. "I..ich habe mir Sorgen gemacht.." Glitt es recht emotionslos über seine Lippen, konnte er seine Gefühle doch einfach nicht preisgeben. Er konnte es einfach nicht - noch nicht. So sehr er es auch wollte, er konnte es einfach nicht. Langsam drehte er sich wieder zu dem Sänger, konnte er ihn hier doch nicht einfach alleine lassen und ließ sich vor ihm sinken. Langsam zog er seine Sonnenbrille von seiner Nase und sah ihm direkt in seine Augen. "Ich weiß warum du hier bist... ich weiß es.., aber... bitte vergiss sie endlich... ich will dich nicht teilen..", hauchte er leise, wenn man es noch hauchen nennen konnte. Die Worte waren so leise gesprochen, dass man ihn kaum verstand. Aber was sollte er denn machen, er konnte es nicht einfach heraus posaunen, wie diese Teenager. Er war eben anders. Ruki‘s Blick fiel auf die Ringe, was Kyo hart schlucken ließ. Wieso tat er das? Wieso blickte er auf sie? Bedeutete sie ihm etwa noch so viel? Konnte er sie nicht einfach vergessen? Ja, er war egoistisch, aber er hatte einfach Angst davor, verletzt zu werden - betrogen zu werden. Ein kurzes, leises Lachen drang aus Ruki‘s Kehle, war aber schneller wieder erstickt, als dass man es wirklich bemerkte. Sanft, ganz vorsichtig, schlang er die Arme um Kyo und drückte ihn an sich. Woraufhin sich dieser leicht verkrampfte. Wieso? Er wollte das nicht.. Diese Nähe, sie schien so unerträglich. Wieso tat er das? "Das musst du nicht. Ich war hier, um endgültig Abschied zu nehmen.", meinte er leise. "Ich weiß, dass ich so nicht weiterleben kann wie bisher. Sie hätte es nicht gewollt und ich will es auch nicht mehr." Konnte das wahr sein?? Konnte das wirklich wahr sein? Tat Ruki das wirklich? - Für ihn? Nein, das konnte er nicht glauben und Ruki bewies ihm das auch. Natürlich... er konnte so nicht weiterleben - wer konnte das schon? Er konnte es genauso wenig. Schon allein der Gedanke an Shun ließ ihn schmerzlich aufschreien. Auch wenn dieser nicht tot war, was er sich manchmal wirklich wünschte. Dennoch war das Gefühl so stark, dass er nicht mehr richtig leben konnte. Man konnte das Resultat ja sehen. Ein Gefühlskalter Mensch, der zerbrechlicher war als Glas. "Wie gern würde ich dir helfen...", hauchte er leise. Eher zu sich selbst, als zu Kyo. Bitter lachte Kyo auf. Er wollte ihm helfen. Wie oft hatte er das schon gehört?? Zu oft... Konnte er es nicht einfach tun? Wieso redeten sie immer nur? Wieso konnten sie es nicht einfach tun? Egal wie er reagierte... er brauchte doch irgendjemanden, der ihm Halt geben konnte, oder nicht? Sanft legte er seine Hände an Rukis Schultern und drückte ihn leicht von sich. "Tu es doch einfach...", brachte er hervor, versuchte das zittern zu unterdrücken, welches seinen Körper eingenommen hatte. … Er schaffte es nicht. "Tu es doch...Wieso tust du es nicht einfach Ruki? Wieso stehst du da so untätig herum?? Kannst du es nicht einfach tun?", brach es aus ihm heraus, konnte er es doch einfach nicht mehr für sich behalten. Es schien, als würde alles brechen. Er fühlte sich so miserabel. Wieso tat er das überhaupt? Warum tat er sich das an? Klar er wusste ganz genau warum. Er konnte Shinya einfach nicht mehr ertragen - er konnte ihn nicht mehr ertragen. Es erinnerte einfach zu sehr an ihn. Er hielt das einfach nicht mehr aus. Das war einfach zu viel.. Hatte er nicht eigentlich vorgehabt Ruki da rauszuholen und nicht selber zu fallen? // Fuck!// dachte er sich bitter, sah Ruki wieder in die Augen, doch dann schloss er sie einfach, ließ sich gegen ihn sinken - schwieg. Kurz zögerte Ruki, wirklich minimal, ehe er die Arme um ihn schlang und ihn wieder fest an sich drückte. "Verzeih mir.", hauchte er leise. "Ich will... einfach nur nichts falsch machen Kyo. Ich möchte dir nicht wehtun. Das ist das allerletzte, was mir im Sinn liegt." Er schloss die Augen. Kyo schmiegte sich an den Körper des Anderen, wollte diesen gerade nicht missen, nicht jetzt, wo er es endlich geschafft hatte sich bei ihm fallen zulassen, zwar nur minimal, aber er hatte einen Anfang gemacht. Wieso dachten immer alle etwas falsch zu machen?? Das was am schlimmsten war, war Schweigen. Das wusste der Sänger zur Genüge, immerhin hatte er lange genug geschwiegen. Er hatte es immer getan. Auch wenn er geschrien hatte, in seinen Texten veröffentlicht hatte, was ihn belastete. Dennoch er hatte geschwiegen, wenn er Hilfe brauchte – Immer. Kyo antwortete gar nicht, sah er einfach keinen Sinn darin. Ruki musste selber wissen was er für richtig hielt und was nicht und er würde reagieren. Er würde ihm keine Anleitung von sich geben. Er würde es ihm auch nie erzählen. Niemals. Das würde nur alles wieder aufwühlen und das konnte er nicht riskieren. Vor allem aber wollte er Ruki damit nicht verletzen. Immerhin wusste er nicht, wie dieser darauf reagieren würde. "Lass uns erst einmal weg von hier.", hauchte er leise. "Das ist kein Ort für...einen Neuanfang." Er biss sich auf die Unterlippe. Leicht nickte er und erhob sich langsam, bevor er Ruki seine Hand hinhielt und ihn zu sich hoch zog. Ruki bedankte sich leise. "Dann lass uns zurück gehen.", meinte Kyo leise, drehte sich dennoch nochmal zu dem Grab und hob die Ringe auf. Kurz musterte er sie, bevor er an den Grabstein trat und sie vor den Grabstein legte. //Ruhe in Frieden Mizuki, aber Ruki gehört jetzt mir. Jeder Gedanke an dich soll ihm verwehrt bleiben..// Mit einem kleinen traurigem Lächeln verbeugte er sich, wollte wieder zu Ruki treten, doch dieser war auf ihn zu gekommen, kniete sich nieder und buddelte ein Loch, wo er die Ringe hinein legte und die Erde auf diese schob, ehe er sie festklopfte und sich erhob. Etwas erstaunt hatte er das Geschehen beobachtet, ehe er sich ebenso von dem Grab wegdrehte. "Den Toten sollte man die letzte Ehre erweisen.", hauchte er, strich ihm nur sanft über die Wange, da sich eine Träne von vorhin aus seinem Auge gelöst hatte und sie über seine Wange gelaufen war. "Das sollte man.", bestätigte Ruki lächelnd. Seufzend setzte der Ältere seine Sonnenbrille auf und schritt mit Ruki den Friedhof entlang, bis sie wieder an der Straße ankamen und er ein Taxi rief. "Meinst du ich habe eine Chance von Kaoru ohne zu essen an den Schlüssel zu kommen?" Fragend sah Ruki ihn an. Leicht schüttelte er seinen Kopf. "Ich glaube eher weniger. Der ist bestimmt ziemlich geladen, aber...", meinte Kyo, brach dann aber ab und zog aus seiner Hosentasche seinen Zimmerschlüssel. "Ich denke das sollte reichen oder?", meinte er, sah ihn dabei an, doch ein Lächeln brachte er nicht zustande. Er war immer noch zu sehr in seine Gedanken vertieft. Ruki hatte nur leicht genickt. "Entschuldige die Frage, aber woher wusstest du wo ich bin?" Fragend sah er Kyo an, drehte sich seitlich und lehnte sich so an das Fenster, betrachtete Kyo und seufzte leise. "Uruha hat mich darum gebeten. Er schien ziemlich verzweifelt und aufgebracht.", gab Kyo leise von sich, ließ den Blick dabei sinken und starrte auf seine Hände. "Er meinte, ich wäre der einzige, der dich von ihr wegholen könnte. Warum? Warum bin ich der einzige, der dich von deiner schlimmsten Erinnerung entreißen kann?", fragte der Blonde leise, sich über die Lippen leckend und Ruki langsam wieder ansehend. Er verstand das nicht. Schön und gut Ruki liebte ihn, aber vertraute Ruki ihm etwa schon so sehr, dass er ihm ohne Probleme sein Leben anvertrauen würde. Ihm sogar sein Herz in die Hände legen würde. Er spürte die Finger Rukis, die ihm seine Strähnen aus dem Gesicht fischten, beachtete sie aber nicht wirklich, sondern zog erneut die Sonnenbrille ab. „Ich verstehe... Das ist eine gute Frage...Und die einzige Antwort, die ich dir geben kann, ist dass ich dich liebe. Ich kann es nicht ändern. Es ist einfach so. Sie hat eine Lücke hinterlassen. Und kein Freund der Welt kann diese schließen..." Er sprach nicht weiter, ließ es einfach offen, konnte Kyo es sich doch denken was er meinte. "Würdest du mir wirklich ohne zu zögern dein Herz in meine Hände legen?", fragte er leise, sah dem Jüngeren dabei genau in die Augen, wollte sehen, was er gerade fühlte, wollte sehen wie er reagierte. "Ja.", meinte Ruki, nachdem er seinen Kopf zu ihm gedreht hatte. Sein Blick war ernst. Kyo schwieg, sah Ruki einfach nur an, bis das Taxi hielt. Der Augenkontakt jedoch brach immer noch nicht. Doch irgendwann löste sich Kyo aus der Starre und stieg aus dem Wagen, bezahlte und fuhr sich durch sein Haar, bevor er die Brille wieder aufsetzte und kurz in den Himmel sah. Ruki hatte diese Worte ohne Bedenken ausgesprochen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass nur noch Kyo sein Leben erfüllen konnte und das machte Kyo gerade krank. War das nicht der gleiche Fehler, den er auch begangen hatte, bevor er dann so wahnsinnig hintergangen und verarscht worden war? Hart biss er sich auf die Lippe, ließ seinen Blick sinken und starrte auf seine zitternden Hände, die sich langsam zu Fäusten ballten. "Du hast keine Angst davor, dass ich es einfach zerreißen könnte und in die nächstbeste Ecke schmeißen könnte?", fragte Kyo leise, zögernd, versuchend seine Stimme zu halten, was ihm nur schwer gelang. Er war am Zittern und konnte seinen Körper kaum noch ruhig halten. Augenblicklich krallte er seine Fingernägel in seinen Unterarm und versuchte sich so etwas zu beruhigen. Er wollte jetzt nicht an ihn denken, er wollte doch einfach nur - ja was wollte er eigentlich genau. "Wie sollst du zu mir Vertrauen aufbauen können, wenn ich keines zu dir habe?", Ein Lächeln hatte sich auf Ruki‘s Lippen gelegt. "Ich weiß, dass es dir schwer fällt und deswegen werde ich es auch nie von dir verlangen, aber ich habe es einfach. Ich...weiß, dass dir etwas passiert ist, was dich sehr verletzt hat und ich kann mir nicht vorstellen, dass du zulassen würdest, dass einem Menschen dasselbe passiert wie dir und das auch noch durch dich." Er zuckte mit den Schultern. "Außerdem ist das auch eine Seite von Liebe." Leise seufzend griff er in seine Hosentasche und zog den Schlüssel hervor, reichte diesen Ruki, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Ruki nickte leicht, ehe er den Schlüssel an sich nahm. "Du kannst dir ein paar Klamotten von mir ausleihen, wenn du magst. Ich bleib hier unten. Ich brauch Nikotin.", gab er nur leise von sich, bevor er auch schon seine Kippen raus fischte und sich eine ansteckte. Das war definitiv zu viel für seine Nerven. "Danke." Kurz musterte er Kyo, ehe er wieder leicht nickte, diesmal für sich selbst. Langsam drehte er sich um, stockte, drehte sich wieder zu Kyo und zog ihn noch einmal sanft in seine Arme. "Mach dir keinen Kopf darum, es ist mein Herz und ich entscheide, wem ich es schenke." Damit ließ er ihn los und ging rein. Ruki hatte schon recht, doch wirklich nachvollziehen konnte er diese Gedanken nicht. Wie auch. Ruki kannte ihn kaum. Er wusste nur, dass er Musiker war, dass er seinen Schmerz herausschrie. Ja das tat er oft, manchmal sogar Tage lang, wenn er nicht auf der Bühne stehen konnte. Seufzend fuhr er sich erneut durch sein Haar, zog an der Zigarette und stieß den Rauch aus. Was geschah hier gerade nur? Ging es gerade doch einfach viel zu schnell. Kyo spürte ganz genau, wie er sich langsam wieder verschloss, nur einen kleinen Spalt offen ließ, um Ruki eine Chance zu geben. Eine klitzekleine Chance, die ihn vielleicht aus seinem Selbsthass befreien konnte. Kurz glitt sein Blick zu der Tür, in der Ruki verschwunden war, doch schnell sah er wieder zum Himmel, rauchte seine Zigarette auf und ging dann ins Hotel. Er folgte Ruki auf sein eigenes Zimmer, öffnete die Tür und sah sich um, doch Ruki schien schon unter der Dusche zu sein. Seufzend griff er nach seinem Laptop, der in seiner Handgepäcktasche war und stellte ihn auf den Schreibtisch, klappte ihn auf und begann zu tippen. Er brauchte das jetzt gerade einfach, um seinen Kopf wieder frei zu bekommen. Weg von dem Gedanken an Shun. Sich dafür bereit machend, was auf ihn zukam. Seine Finger griffen nach dem Bügel seiner Brille und zogen sie von seiner Nase, bevor er auch die Mütze abnahm, sich im Stuhl zurücklehnte und leise aufseufzte. Wenn er es recht bedachte musste er sich mit Ruki so oder so kurzschließen, sie hatten schließlich noch eine Aufgabe zu meistern, die ihnen noch einiges an Arbeit abverlangen würde. So hing er mit seinen Gedanken bei einem Text für Ruki und ihn. Ein Text der nur so von Gegensätzen trotzte. Es musste ein Highlight her. Gefangen in seiner eigenen Welt, bekam er erst mal nichts mehr um sich herum mit, was vielleicht vorerst ganz gut so war, so konnte er sich endlich auf etwas Anderes konzentrieren. ___________________________ Kapitel 14: Akt 11; Say... what unites and what seperates us? ------------------------------------------------------------- 2004-10-05, 5. Tag, gegen Mittag, in einem Hotel in Yokohama, Kyo Schlendernd machte Kyo sich auf den Weg zurück zu seinem Zimmer, wo er die Tür aufschloss. Seufzend legte er sich auf sein Bett, steckte sich eine Kippe an und starrte an die Decke, während er die Zigarette rauchte und über das Geschehene nachdachte. War es wirklich der richtige Weg, oder war er einen Schritt zu weit gegangen und hatte Ruki etwas versprochen, dass er nicht halten konnte? Was sollte er denn machen? Sein Körper reagierte halt anders, als sein Hirn und sein Herz war eh noch eine andere Hausnummer. Eine, die er am liebsten noch tiefer in sich verbuddeln würde. Seufzend stieß er den Rauch aus, nahm die Brille ab und fuhr sich über sein Gesicht, bevor er sich erhob und ins Bad ging. Leicht frustriert stieß er erneut den Rauch aus, als er sich im Spiegel betrachtete. Wie konnte man eigentlich nur so scheiße aussehen? Murrend drückte er die Kippe im Waschbecken aus, warf den, durch das Wasser, abgekühlten Stummel in den Mülleimer und sich dann einige Male eine kalte Ladung Wasser ins Gesicht. So langsam sollte er doch wieder klar denken können.. Er trocknete sich gerade ab, als ein Klopfen an sein Ohr drang. Das Handtuch beiseite legend, fuhr er sich durch sein Haar. "Ist offen.", meinte Kyo etwas lauter, ging wieder ins Zimmer, ließ sich auf einem Stuhl sinken und wartete darauf, dass Ruki eintrat - was dieser auch tat. Nachdem sich Ruki ihm gegenüber sinken ließ, hob Kyo seinen Blick und musterte ihn kurz. Ruki legte Block und Stift auf den Tisch und erwiderte den Blick des Sängers. "Zu aller erst... weißt du wie viel Einfluss wir auf das gesamte Lied haben? Ich meine... das Ganze wird sicher sehr kompliziert zu schreiben, auch in der Melodie, bzw. ich weiß nicht welche Besetzung es später haben wird. Auf so etwas sollten wir eigentlich schon jetzt achten oder?", fragend sah er Kyo an, fuhr sich verlegen lächelnd durch sein blondes Haar. "Hmm... ich denk darüber nie nach, wenn ich Texte schreibe. Kao und Ich ergänzen uns in jedem Punkt und er trifft meine Vorstellung immer genau. Also werde ich mich bei diesem Text genauso wenig einschränken lassen, wie bei den Anderen. Mit anderen Worten, mir ist es ziemlich gleich, ob etwas fest steht oder nicht. Wir brauchen erst einmal einen Text um damit arbeiten zu können.", meinte Kyo ernst, keinen Widerspruch zulassend. Wieso sollte er es anders machen als sonst auch? Es war nichts anders. Kaoru musste auf die Veränderungen achten, nicht sie. Sie schrieben immerhin nur den Text und es gab zwei Sänger und nicht mehr, also mussten sie auch nur darauf achten, dass man den Text zu zweit singen konnte. "Ich finde, das alles einfach nur... kompliziert und umständlich. Natürlich ist es nicht schwer ohne Musik einen Text zu schreiben, aber ich möchte, dass der Text irgendwie zu allen passt, verstehst du? Dass er irgendwie auf total verquere Weise diese Tour beschreibt und nicht irgendwas." Verlegen grinste er. Leicht legte der Ältere den Kopf schief, nickte dann aber verstehend. "Ja verstehe ich.. Dann wird der Text aber eine lange Bearbeitungszeit beanspruchen, da die Tour ja gerade erst angefangen hat.", meinte er und fuhr sich kurz durch sein Haar. Ruki zuckte mit den Schultern. "Wir sollen es doch eh erst am Ende singen. Da können wir uns auch ruhig Zeit lassen, finde ich. Und ich will ja nicht jeden Tag erzählen. Es geht mir mehr um die Gegensätze." Er holte Luft. „Sicher singen wir erst am Ende, aber der Text sollte früh genug fertig sein, damit wir die Musik noch dazu machen können und es einstudieren können.“, klärte Kyo ihn auf, schüttelte leicht seinen Kopf. Musste er das nicht eigentlich wissen? Komisch. Vielleicht war er auch nicht ganz auf der Höhe... oder lag es an ihm? Ruki nickte leicht verstehend, wobei er leicht rot geworden war. Scheinbar war ihm das ziemlich peinlich und Kyo konnte das nur zu gut nachvollziehen. "Gut, dann entwickeln wir jetzt also ein Konzept und ein Grundgerüst des Textes?", versuchte er das Ganze noch mal zusammenzufassen. Fragend sah er zu Kyo und lächelte. "Hmm ja... das dachte ich mir.", meinte er ruhig, lehnte sich zurück und steckte sich eine Kippe an, die er genüsslich inhalierte und den Rauch schließlich wieder gegen Decke ausstieß. Ihm war es eigentlich ziemlich egal, ob Ruki das was ausmachte oder nicht. Er wollte hier und jetzt eine rauchen. Punkt. Da gab es nichts zu diskutieren und wenn doch, würde er das hier ganz schnell beenden. Er mochte es überhaupt nicht, wenn man ihm irgendwelche Vorschriften machte, vor allem nicht von solch einem Jungspund, wie Ruki einer war. Rukis Seufzen übergehend, lauschte er lieber den Worten des Jüngeren. "Ich denke es wäre besser den Refrain wegzulassen. Nur Strophen, sonst wird das etwas zu eh... –Musical-mäßig." Überlegend schloss er die Augen und ließ seine Gedanken kreisen. "Und wir brauchen ein Thema." Zustimmend nickte der Ältere, war das doch genau das was ihm auch durch den Kopf ging. Er hatte es ja sowieso nicht mit dem typischen 'Songtext', wiesen seine Texte doch die Struktur eines Gedichtes auf. Kyo stieß den Rauch aus, schloss seine Augen und dachte nach. "Thema?", fragte er dann aber, nahm die Zigarette aus dem Mundwinkel und ließ seinen Kopf nachdenklich zur Seite kippen. Eigentlich dachte er nie über das Thema nach, außer er hatte wirklich ein Thema im Kopf, über das er schreiben wollte, aber die meisten Texte kamen einfach. "Also vom Thema her würde ich sagen, dass was dich bei der Tour am meisten beschäftigt. Wo du diesen Gegensatz am meisten spürst und ihn dann doch irgendwie auf die Tour widerspiegeln kannst - Ist schwer zu erklären. Im Grunde musst du es für dich selbst herausfinden.", erklärte Kyo ruhig, stieß den Rauch erneut aus, nachdem er einen weiteren Zug von seiner Zigarette genommen hatte. Ihm schwirrte da schon so ein Thema im Kopf herum, aber irgendwie hatte er das Verlangen es Ruki selbst herausfinden zu lassen. Ja Ruki sollte ihm doch mal zeigen was er konnte, immerhin war es doch ziemlich offensichtlich. "Das kann aber alles sein.", jammerte Ruki, nachdem er seinen Kopf in den Nacken hatte sinken lassen. "Das fängt bei den Personen an, geht über Zusammenarbeit… … über … ich..." Er seufzte. Schweigen. "Egal...", murmelte Ruki. "Und wie wollen wir den Text schreiben?" Kyo fuhr sich seufzend durch sein Haar, drehte sich zu Ruki um und verdrehte dabei die Augen. "Sei endlich still! So ist es kein Wunder, dass du keine klaren Gedanken fassen kannst." Ruki fuhr erschrocken zusammen und hielt endlich seine Klappe. So wandte er sich von ihm ab und sah auf den Tisch, wo er ebenso ein Blatt liegen hatte. Er begann etwas darauf zu schreiben. Er musste seine Gedanken einfach festhalten. Seufzend zog er ein letztes Mal an seiner Zigarette, stieß den Rauch wieder aus und drückte sie dann in dem Aschenbecher aus. "Pass auf Ruki. Der Text soll nur so von Gegensätzen strotzen, das widerspiegeln was wir bei der Tour erlebt haben. Und das auf einer Gefühlsebene, die kaum ein Mensch verstehen kann. Du musst deine Worte so verpacken, dass kaum einer in der Lage sein wird, deine Texte wirklich richtig zu interpretieren, auch wenn sie glauben, dass sie das geschafft hätten. Ich persönlich benutze sehr viel, um die Menschen zu verwirren und somit baue ich keine klaren Sätze. Was du aus deinen Parts machst ist dir überlassen, sollte aber, dementsprechend, zu meinen passen. Also schalt dein Hirn an und denk im Stillen darüber nach, was du der Welt über unsere Couplingtour berichten möchtest.", sagte Kyo matt, lehnte sich zurück und stieß leise die Luft aus. Er hatte nun schon Fuß gefasst und hatte eine bestimmte Richtung angedeutet.. Ruki begann zu schmunzeln, was Kyo augenblicklich eine Augenbraue nach oben ziehen ließ. Er verstand die Reaktion absolut nicht und so kam er sich verarscht vor. "Was gibt es da zu Schmunzeln?", fragte Kyo daher, legte den Kopf leicht schief. Er mochte es nicht wirklich, wenn jemand über ihn lachte, bzw. wenn jemand in seiner Gegenwart lachte und er nicht wusste warum. Auch Ruki zog die Augenbraue nach oben. "Ich habe nur daran gedacht, wie ich meinen Text schreiben könnte.", erklärte er. Kyo nickte nur leicht und wandte sich wieder ab. Ruki zog seinen Block zu sich und begann irgendetwas in diesen zu kritzeln, was Kyo’s Aufmerksamkeit erregte… - doch diese verflog wieder ziemlich schnell. So erhob er sich und ließ sich dann auf dem Bett fallen, vergrub sein Gesicht in dem Kissen, bevor er kurz seine Augen schloss und seinen Körper zur absoluten Ruhe zwang, drehte sich dann aber auf den Rücken und sah an die Decke. "Und freust du dich schon auf den Ausflug Morgen?", fragte er den Jüngeren, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, sah zu ihm. Erstaunt blinzelte Ruki, ehe er das Gesicht verzog. "Nicht die Bohne.", seufzte er. "Es sei denn, du versprichst mir, dass wir gemeinsam jede Achterbahn ausprobieren und du mich ablenkst." Irritiert zog Kyo eine Augenbraue nach oben und musterte den Jungen ausgiebig. "Nicht dein Ernst oder? Soll ich jetzt dein Babysitter spielen oder was?", fragte er ihn, hörte dann aber das leise genuschelte 'Gomen' und schüttelte leicht den Kopf. "Du hast nen Knall, Ruki..", meinte Kyo, setzte sich auf, erhob sich und kam auf den Jüngeren zu. Er beugte sich halb über ihn und griff nach seinem Blatt, bevor er zu ihm sah und ihm sein Haar aus dem Gesicht strich. Vorsichtig legte er seine Hand an die Wange des Jüngeren und hob sein Gesicht etwas an, ehe er ihm direkt in die Augen sah. "Du bist so ein Kindskopf.", lächelte er leicht, wandte sich dann aber schnell ab und setzte wieder seine Maske auf. Wieso ließ er sie ihm gegenüber manchmal fallen, warum tat er das? Warum konnte er ihm nicht einfach zeigen, wie viel er durfte und wie viel nicht. Durch jede Handlung, die er so vollzog, machte er Ruki immer mehr Hoffnungen, dabei würde das alles noch ziemlich lange dauern, bis er Ruki endgültig ein wenig vertrauen konnte. Unsicher sah Ruki ihn an und erwiderte das Lächeln schwach. "Ich weiß... ich werde auch nie erwachsen, das hat man bei mir schon aufgegeben." "Hmm, dann muss ich dir das wohl noch beibringen.", meinte Kyo. Er wollte sich für die Worte aber am liebsten schlagen und doch konnte er gerade einfach nicht anders. "Wenn es unbedingt sein muss, dann werde ich mit dir den Tag verbringen, aber glaub mir, ich geh auf keine Fahrgeschäfte oder sonst was. Ich bin für so etwas nicht wirklich aufgelegt." Leise seufzte er, wusste er doch ganz genau, dass er den Anderen allen nur zusehen würde, hielt er sich doch fast immer zurück und ließ sie allein rumalbern. Erstaunt sah Ruki den Älteren an. Sofort breitete sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus. "Das reicht mir schon.", versicherte er. "Ich brauche einfach nur etwas Gesellschaft und Ablenkung.“ Leicht nickte der Ältere, ließ sich wieder auf dem Bett sinken und widmete sich nun voll und ganz seinen Notizen, nachdem er noch bekannt gab, dass das sein letztes Wort war und er jetzt etwas Ruhe haben wollte, um sich dem Text zu widmen, den sie schreiben mussten. Langsam entstand eine Struktur, doch so richtig wollte es nicht klappen, also zündete er sich erneut eine Zigarette an, zog genüsslich daran, bevor er den Rauch wieder ausstieß und dabei kurz zu Ruki sah, der auf seinem Block kritzelte. Als er jedoch das Bild erkannte, welches er zuvor gekritzelt hatte, glitt ihm ein kleines Schmunzeln über die Lippen. Langsam schloss er seine Augen und dachte nach. Seine Gedanken huschten mal wieder zu seinem Ex, doch irgendwie waren die Erinnerungen, die in ihm wach wurden, ganz andere als sonst immer. Sie waren friedlich und so idyllisch... .. . "Shun du bist gemein.. ", brummelte Kyo, drehte sich auf der Couch und hockte sich hin, so dass er ihn ansehen konnte. "Bin ich gar nicht.. Was mach ich denn?", fragte der Andere unschuldig, klopfte mit seiner Hand wieder auf seinen Schoß und sah Kyo dabei auffordernd an. Leicht lächelte der Blonde, ließ sich wieder auf der Couch sinken und betete seinen Kopf erneut in dessen Schoß, sah ihn dabei an. "Aber wehe du machst das noch mal.", nörgelte der Sänger, doch Shun schüttelte den Kopf, griff nach dem Block, wo Kyo zuvor ein Herzchen drauf gemalt hatte. - Ja auch Kyo war mal total verliebt und blind und kindisch und hatte so einen Scheiß gemacht.- Lächelnd schrieb Shun also was in das Herz und zeigte es dem Blonden, der darauf anfing zu kichern. "Du bist so ein Idiot.", meinte Kyo, spürte dann aber einen Finger auf seinen Lippen und sah Shun an, der ihm kurz darauf ganz nah kam. "Aber ein Idiot den du liebst.", raunte er und verschloss dann ihre Lippen miteinander... .. . Warum hatte es nicht öfter solche schönen Momente gegeben? Dann wäre er jetzt nicht so, aber Shun hatte seine Liebe zu ihm vollkommen ausgenutzt und ihn bis tief ins Innerste verletzt. Bitter lachte Kyo auf, zog an seinem Glimmstängel und stieß den Rauch aus, bevor er leicht den Kopf schüttelte, sich erhob und nach Draußen auf den Balkon ging um die Zigarette aufzurauchen. Dabei glitt sein Blick immer wieder zu Ruki. Könnte das gleiche bei ihnen auch passieren? Behielt Ruki wirklich recht damit, dass er so etwas niemals jemand Anderem antun würde? Er wusste es, um ehrlich zu sein, nicht, doch das wollte er Ruki nicht sagen. Er wollte ihm nicht sagen wie unsicher er war. Er wollte ihm nicht sagen, dass er sich nicht einmal selbst vertraute. Leise seufzend und Ruki weiterhin beobachtend, rauchte er zu ende, sah zu Ruki's Schande allerdings, dass er die Tabletten schluckte. Kurz fasste er sich an die Brust, bevor er seinen Blick abwandte und seine Gedanken zu dem gestrigen Abend glitten. Da hatte er auch eine Tablettenpackung in den Händen gehalten, die er mit seinen Kippen verwechselt hatte. Allerdings sah er diese Bilder nur sehr verschwommen und konnte sich nicht richtig erinnern. Seufzend schnippte er die Kippe weg, betrat leise das Zimmer und schlich vorsichtig an Ruki. Langsam legte er seine Hand an seine Hüfte und zog ihn an sich ran. "Sag mal... Ich weiß, dass das vielleicht was forsch ist, aber warum schluckst du so viele Tabletten?", fragte er dann einfach geradeheraus, wusste er doch ganz genau, dass er sonst krank würde, vor Sorge… und das konnte er nun absolut nicht gebrauchen. Auch wenn er Ruki nicht das geben konnte, was er tief im Inneren eigentlich wollte, machte er sich große Sorgen um den jungen Sänger. Schließlich war er noch jung und trotzdem musste er sich mit so vielen Medikamenten herumschlagen. Er verstand es nicht und wollte einfach Klarheit. Er spürte deutlich wie der Körper des Jüngeren zusammenzuckte. Hielt er es etwa geheim? Verwirrt sah er ihn an, löste sich langsam von dem Jüngeren, legte eine Hand an sein Kinn und hob sein Gesicht etwas an, um ihn ansehen zu können. "Tut mir Leid, wenn ich mich zu sehr aufdränge... Wenn du nicht drüber reden möchtest ist das okay...", gab Kyo leise von sich, auch wenn es gelogen war, dass es okay wäre, wenn er es ihm nicht sagen würde, aber er wollte Ruki zu nichts zwingen. Er war auch gar nicht in der Position dazu. Unsicher biss Ruki sich auf die Unterlippe. "Ich bin...krank.", murmelte er leise. "Ich bin schon so auf die Welt gekommen. Es ist eine Erbkrankheit. Dafür die Tabletten. Zumindest zum größten Teil." Tief atmete er durch. "Die Anderen hat mir mein Psychiater verschrieben.", nuschelte er kleinlaut. Langsam senkte er wieder den Blick. Kyo hielt den Augenkontakt, merkte ganz genau, dass es Ruki alles andere als leicht fiel mit ihm, vielleicht auch generell, darüber zu sprechen, doch er wollte sich keine unnötigen Sorgen machen. Er hatte wesentlich wichtigeres, um dass er sich kümmern musste und so war er Ruki ziemlich dankbar, dass er ihm die Wahrheit sagte. Verstehend nickte er und musterte Ruki eine Weile stumm. Er wusste nicht genau, wie er das Handhaben sollte, doch er wollte Ruki auch nicht verletzen. "Ach so... darf ich fragen, um was es sich genau handelt?", fragte er dann aber leise, dennoch interessiert. Er wollte wenn schon wissen was Ruki genau für eine Krankheit hatte, damit er wirklich lernen konnte damit umzugehen. Was die Sache mit dem Psychodoc anging, war ihm eigentlich relativ egal. Wenn er das Zeug von diesem brauchte, dann war es so, doch hoffte er, dass er irgendwann darüber hinweg kam und nicht mehr von solch einem Zeug abhängig war. Er selbst hatte niemals in Erwägung gezogen zu solch einem Doktor zu gehen. Er wollte lieber immer alles selber auf Kette bekommen, schließlich hielt er nicht wirklich viel von diesen Menschen, die ihn von irgendetwas Abhängig machen wollten. Er war schon abhängig genug von dem Nikotin, da brauchte er keine Tabletten zusätzlich. Tief atmete Ruki durch, sah ihn immer noch unsicher an, ehe er ganz leise 'Glasknochen', murmelte. Kyo sah den Anderen an, zuckte dann aber nur leicht mit den Schultern, boxte ihn sachte gegen die Schulter. "Dafür das du Glasknochen hast, bist du aber ganz schön robust.", meinte Kyo und grinste leicht, bevor er sich einen Stuhl heranzog und sich drauf sinken ließ. "Jetzt mach dir doch keinen Kopf. So schlimm kann es ja nicht sein, sonst wärst du ja nicht hier.", meinte der Vocal ruhig, sah Ruki dabei an, der nicht wirklich mit der Situation zurecht zu kommen schien. Kurz piekste Kyo ihn in die Seite und sah ihn an. "Jetzt hör auf so zu gucken. Wenn die Ärzte dir ein 'Okay' geben ist doch gut. Du brauchst dich auch nicht zu schämen oder so, ich mein es ist geerbt dafür kannst du ja nichts.", meinte er dann, da Ruki immer noch so ein Gesicht, wie 7 Tage Regenwetter zog und das gefiel ihm nicht. Eigentlich wollte er irgendwie Vertrauen zu ihm aufbauen, nicht ihn dazu ermutigen mit seiner Krankheit klar zukommen. Dafür war er nun wirklich nicht der Richtige. "Hey Ruki – lachen! Das steht dir viel besser, als so ein bedrücktes Gesicht." Sachte knuffte er ihn erneut in die Seite. Was mit ihm los war? Er hatte keinen blassen Dunst, doch scheinbar schien ihm die Nähe zu Ruki richtig gut zu tun. Tief atmete Ruki durch, ehe er Kyo an sah. Sanft begann er zu lächeln und riss sich zusammen. "Du hast Recht, danke.", meinte er und setzte sich hin. "Nur bist du der Erste, der das so locker aufnimmt, das hat mich ein wenig verwirrt." Verlegen lächelte er und begann nachdenklich mit einer Seite seines Blockes zu spielen. Kyo sah den Anderen an, zuckte leicht mit den Schultern. "Hmm mag sein, aber was ist daran so schlimm. Also ich meine du musst zwar Tabletten und so schlucken, aber wenn du bedenkst, dass du dich wenigstens noch frei bewegen kannst und alles machen kannst, dann hast du es doch ganz gut. Ich meine, es gibt viele Menschen, die nicht so ein Glück haben und ein Leben lang an einen Rollstuhl oder dem Krankenbett gefesselt sind. Also!", Kyo zuckte mit den Schultern und machte eine abfällige Handbewegung. "Genieße das Leben so lang du noch kannst." Das sagt genau der richtige, aber was sollte es. Er hat es genossen, sehr sogar, nachdem er sich von seinen Eltern befreit hatte. Ja - ! Leise lachte der Jüngere und nickte. "Gut da muss ich dir recht geben. Es gibt weit aus schlimmeres. Aber weißt du was? Ich beschließe jetzt einfach mal, dass wir jetzt eine Pause machen. Ich komme auf keinen guten Gedanken mehr und etwas Abwechslung, als immer wieder dasselbe Zimmer, kann uns nicht schaden." Auffordernd sah er Kyo an. "Also? Was hältst du von einem Spaziergang?" "Das ist eine gute Idee." Kyo erhob sich, stellte den Stuhl zurück und packte alles in seine Hosentaschen, was er brauchte und zupfte schnell noch etwas an den Haaren herum, bevor er sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase schob. "Also meinetwegen können wir gehen.", meinte Kyo ruhig und sah den Jüngeren auffordernd an. Sofort stand Ruki auf. "Schon unterwegs.", grinste er. "Ist es kalt draußen?" Fragend sah er zu Kyo. "Hmm nein eigentlich nicht... vielleicht ein wenig frisch, aber nicht kalt.", meinte der Blonde, verließ mit ihm das Zimmer und verschloss hinter sich die Tür. "Na dann lass uns gehen.", meinte er, ging mit Ruki die Treppen runter und steckte sich währenddessen eine Kippe zwischen die Lippen. "Sag mal Kyo. Hast du Haustiere?", erkundigte er sich. Irritiert zog Kyo eine Augenbraue hoch und legte den Kopf leicht schief. "Ne.. Ich hab keine Haustiere. Wie kommst du darauf?", fragte er "Wie ich darauf komme?" Er lächelte verträumt. "Ich musste gerade an meinen Hund denken und da hab ich mich halt gefragt, ob du auch ein Haustier hast." Kyo zuckte nur leicht mit den Schultern, es interessierte ihn nicht wirklich, schließlich mochte er die Einsamkeit irgendwie, die er zu Hause genoss. Dort störte ihn keiner und er konnte in Ruhe seine Texte schreiben. Es tat gut dort einfach abschalten zu können. Manchmal verdunkelte er alles, rauchte seine Zigarette und spielte dabei auf seiner Akustik Gitarre, um auf neue Ideen zu kommen, um seine Gefühle, seine Ängste ganz frei zusetzen. Es würde jedes Lebewesen umbringen, das mit ihm unter einem Dach wohnen würde. Seine Angewohnheiten waren ziemlich seltsam und für manche nicht wirklich nachvollziehbar.. Manchmal sogar nicht verkraftbar, aber das war ihm ziemlich egal. So verließ er mit Ruki das Hotel, zündete sich dann den Glimmstängel an und zog daran. Gott er war ja fast schon schlimmer wie Kaoru und die Anderen mit dem Rauchen. Seit wann war das so viel geworden. Leicht schüttelte er seinen Kopf und sah zu dem anderen Sänger, wusste nicht so wirklich was er sonst machen oder sagen sollte. Erneut zog er an dem Glimmstängel, stieß den Rauch wieder gegen Himmel aus und schob sich die freie Hand in die Hosentasche und ging mit Ruki einfach den Weg entlang, auch wenn er keinen Peil hatte wohin dieser führen würde. Als er jedoch das Niesen des Jüngeren vernahm, schüttelte er leicht seinen Kopf, ließ seine Kippe zwischen seinen Lippen hängen und zog sich seine Kapuzenjacke aus, die er Ruki dann um die Schultern legte. "Hier. Mir ist nicht kalt.", sagte er dann, schob seine Hand wieder in die Hosentasche und nahm mit der Anderen die Zigarette wieder in die Hand, stieß den Rauch aus und nahm den letzten Zug, bevor er den Stummel weg schnippte und auch die andere Hand in die Hosentasche schob und gemütlich den Weg entlang ging. "Danke.", nuschelte Ruki, nachdem er ihn überrascht aber auch dankend angesehen hatte. „Nicht zu danken.“, erwiderte er nur leise, sah ihn aber nicht mehr an, sondern hielt sein Blick nach vorne gerichtet, wo er spielende Kinder beobachtete, die so Sorgenfrei aussahen. Leise seufzte er, fuhr sich über sein Gesicht und ließ seine Hand wieder in seiner Hosentasche verschwinden. Nach einer Weile seufzte Ruki und begann leise zu lachen, was Kyo stocken ließ und er sich zu ihm herumdrehte. "Liebe." meinte Ruki schließlich zu sich selbst, ehe er zu Kyo sah. "Das ist der Unterschied zwischen uns. Also auch den Bands. Eigentlich jedem Menschen." Er lächelte leicht. "Wir unterscheiden uns natürlich im Alter, in den Musikrichtungen, im Wesen. Aber das ist so...so klischeehaft. Das ist so etwas Normales." Ruki blickte wieder in den Himmel. "Aber was uns wirklich trennt ist die Liebe." //Liebe?..// Leise lachte Kyo auf, sah zu Ruki, bevor er ihn an der Hand packte und ihn mit zu der Bank zog, die er erblickt hatte. Seufzend ließ er sich sinken, sah Ruki auffordernd an, bevor er leicht nickte. "An dieses Thema hatte ich auch gedacht.“ Leise seufzte er, lehnte sich zurück und sah in den Himmel. „Ich habe nur darauf gewartet, wann du darauf kommst.“ Leicht grinste er, als er den Ausdruck in Rukis Gesicht bemerkte. „Gomen.“, fügte er hinzu, sah dann aber wieder in den Himmel und atmete tief ein, ehe er kurz seine Augen schloss. „Weißt du Ruki... Irgendwie fühle ich mich gerade richtig gut.“ Erstaunt über sich selber, ließ er seinen Kopf gegen die Schulter des Jüngeren sinken und schloss erneut seine Augen, hielt sie aber geschlossen, ehe er den Duft des Anderen wahrnahm und zufrieden seufzte. „Das freut mich.“ Kaum hatte Ruki das gesagt, spürte Kyo den Arm um sich, spürte dass er nicht fest war, sondern locker um ihn lag. Zufrieden und sich sicher fühlend, ließ er sich noch ein Stückchen mehr gegen ihn sinken. Kyo glaubte stark, dass Ruki es endlich verstanden hatte und er endlich Vertrauen in ihn legen konnte, so wie er es gerade tat. „Kyo?“ „Hmm?“ Kyo hatte keine Lust sich zu erheben, noch groß etwas zu sagen, also beließ er es einfach dabei. „Kannst du eigentlich wirklich alle Kanjis, die du in deinen Texten benutzt?“ Verwirrt erhob sich Kyo dann doch und sah den Jüngeren fragend an. „Eh... Wie kommst du den jetzt darauf?“, fragte er verwirrt, verstand er doch absolut nicht, wie der Jüngere darauf kam, vor allem warum ausgerechnet jetzt. „Na ja...“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich frage mich das schon lange und da wir nun einen Text zusammen schreiben sollen...“ „Okay.“, murmelte Kyo leise, lehnte sich an die Bankrückenlehne und zündete sich eine Zigarette an. „Im Grunde kann ich wirklich jedes Kanji, was wohl daran liegt, dass meine Eltern mich damals dazu genötigt haben, wirklich alle Schriftzeichen zu kennen und auch schreiben zu können.“ Seufzend senkte er seinen Blick. „Und das bleibt irgendwie hängen, wenn man sie auch immer und immer wieder benutzt. Irgendwie finde ich es praktisch, so kann nie jemand den wahren Grund herausfinden, warum ich diesen Text geschrieben habe, nicht einmal Kaoru. Es gibt mir eine Art Privatsphäre.“ Leicht zuckte er mit den Schultern, zog gierig an seiner Zigarette, ehe er zu Ruki sah, welcher ihn leicht geschockt ansah. „Mein Leben war nie einfach Ruki, was meinst du wohl warum ich so bin, wie ich bin.“ Erneut zuckte er mit den Schultern, spürte dann aber auch schon die Arme um sich und fand sich in einer sanften, aber ungezwungenen Umarmung wieder. Unhörbar seufzend, ließ er seine Zigarette auf den Boden fallen, schloss seine Augen und genoss es einfach. „Kyo...“, hauchte Ruki leise, mitfühlend. Kyo allerdings erwiderte nichts mehr darauf, genoss es lieber, wieder von ihm gehalten zu werden. Und so ließ er sich einfach fallen, wobei er langsam immer mehr abdriftete und irgendwann seelenruhig an Ruki kuschelnd eingeschlafen war... Kyo bemerkte nicht wirklich, wie ihn Ruki auf den Arm nahm, nur ein leises Grummeln brachte er über seine Lippen, bevor er sich auch schon gemütlich in seine Arme kuschelte und die Nähe einfach nur genoss. Als dann jedoch irgendwann die Wärme verschwand, murrte er leise auf, suchte nach seiner Wärme und Ruhequelle, bis diese endlich wieder zu ihm kam und er sich eng an den Jüngeren schmiegte. Es war wirklich angenehm, dass hatte er auch schon in der letzten Nacht verspürt, nur nicht so deutlich wie heute... .. . Lange schwieg er, sah ihn an, bevor er sich langsam auf seine Knie sinken ließ und sich vor seinem Vater verbeugte. "Ich bitte um Verzeihung, Vater, für mein schlechtes und unsoziales Verhalten.", kam es leise über seine Lippen, bevor er sich langsam auf Aufforderung erhob und in sein Zimmer ging, wo er sich auf dem Boden fallen ließ und an die Decke starrte. Dies war nun der 5. Tag, dass er nichts zu essen bekam und dabei knurrte sein Magen so laut, dass es selbst die Nachbarschaft hören musste, doch sein Vater blieb hartnäckig, hatte den Schlüssel von Kyos Zimmer umgedreht und ihn wieder einmal eingeschlossen. Bitter schluchzte der Kleine auf, griff nach einem Block und fing an zu schreiben - zu lernen. So wie es seine Eltern von ihm verlangten. Am liebsten wäre es seinem Vater noch, wenn er mit seinem eigenen Blut schreiben würde, doch soweit war es zum Glück noch nicht gekommen, auch wenn er sich das gut vorstellen konnte, dass er dies wirklich von ihm verlangen würde. Allein die Tatsache, dass er den Boden mit einer Zahnbürste schrubben und seine Wäsche mit der Hand waschen musste, war für den Jungen zu viel. Er wollte mit seinen Freunden spielen, doch stattdessen verkroch er sich immer tiefer in sich selbst. Vergrub sich in einem tiefen Loch, wo ihn keiner finden konnte. Für die Anderen existierte er doch gar nicht und das machte seinen Vater so wütend. Er wollte, dass sein Sohn der Schlaueste, der Beliebteste und der Schönste an seiner Schule war, doch all dies konnte er nicht sein, wollte er nicht sein... .. . Augenblicklich schlug er die Augen auf, befreite sich aus der Umarmung und setzte sich aufrecht hin, ehe er sich über sein Schweiß nasses Gesicht fuhr. Schnell griff er in seine Hosentasche und zog mit zitternden Händen seine Kippen heraus, steckte sich eine zwischen die Lippen und ging raus auf den Balkon. Ruki hatte er nicht wirklich beachtet, wollte er auch nicht, dass er den Schmerz in seinen Augen sah. Nur aus diesem Grund hatte er seine Sonnenbrille wieder aufgezogen, nach der er geangelt hatte und stand nun zitternd und rauchend auf dem Balkon und starrte in den Himmel. Was wäre wohl aus ihm geworden, wenn er nicht solche Eltern gehabt hätte? Wäre er dann nicht auf Shun reingefallen? Wäre er dann auch noch Sänger einer so erfolgreichen Band geworden? Wütend stieß er den Rauch aus, trat gegen das Gitter und ließ einen frustrierten Schrei los, bevor er anfing zu Lachen. Gott, er hatte echt den Verstand verloren... ________________________________ Kapitel 15: Akt 12; Fear of the Future -------------------------------------- 2004-10-05, 5. Tag, Abends, in einer Karaoke bar in Yokohama, Kyo „Wir haben doch keine Chance gegen Kyo. Das ist wirklich nicht fair.“, maulte Toshiya, welcher immer wieder zu Kyo schielte, der auf der Bank saß und vor sich hin grinste. „Hey Kyo???“ Fragend sah dieser auf und sah dem Gitarristen direkt in sein Gesicht, da dieser sich direkt neben ihm gesetzt hatte. „Du bist doch fair oder? Und singst uns nicht in Grund und Boden?“ „Sicher doch.“ Man hörte nur das Lachen Kaorus, welcher neben Daisuke saß. „Man hört deine Ironie viel zu deutlich Kyo.“, lachte dieser, was Kyo nur seinen Kopf schütteln ließ. „Kommt, so versagt ihr nun auch nicht gegen mich. Vor allem du nicht Dai.“ Leicht boxte er ihm gegen die Schulter, ehe er einen Schluck seiner Cola nahm und die Anderen dann auffordernd ansah. „Kommt schon.“ „Mou...“ Schmollend verschränkte Toshiya seine Arme, was Kyo doch tatsächlich zum Lachen brachte. „Ach komm schon Toshiiii. Es wird sicher lustig.“ Damit drückte der Leader dem Bassisten das Mikro in die Hand, bevor er sich erhob und auffordernd zu Toshiya sah. „Ich suche dann mal ein Lied aus.“, kam es von Shinya, welcher die Fernbedienung hielt und ein Lied aussuchte. Als er dann eins gefunden hatte, drückte er auch schon auf „Play“ und es begann. Schmunzelnd verfolgte Kyo das Geschehen und konnte sich das Lachen an manchen Stellen einfach nicht verkneifen. Lachend stieß er mit Daisuke an und trank einen großen Schluck seiner Cola, während die Anderen sich an Alkoholischen Sachen bedienten. Doch Kyo würde heute nüchtern bleiben, dass hatte er sich zumindest geschworen. „Wooooow Shiniiii!! Das nächste Mal suchst du ein einfacheres Lied aus, das kannst du Kyo singen lassen, aber doch nicht mich.“, maulte der Bassist drauf los, nachdem er sich neben Shinya auf seinem Platz sinken gelassen hatte. „Wieso denn? Du hast es doch gut gesungen.“ „Verarsch‘ mich nicht Shinya! Ich habe gerade mal 2000 Punkte.“ Allgemeines Gelächter. Toshiya war meistens derjenige der verlor, aber da sie eh um nichts spielten, war das ja eh alles nur Spaß und wurde genutzt um das Bandklima zu unterstützen. „Kyo, komm schon, du bist dran.“ Ein leichtes Nicken seitens Kyo und schon hatte sich dieser erhoben, ehe er von Kaoru das Mikro bekam. „Ja Dai! Viel Spaß.“, kicherte Toshiya und reichte diesem das Mikro, welches er annahm und sich neben Kyo stellte. Erneut suchte Shinya ein Lied aus und ließ es die Beiden sinken. So folgte ein Lied nach dem nächsten und die Stimmung wurde immer alkoholreicher . An seinem Glas nippend, sah er gerade dabei zu, wie Toshiya und Daisuke sich an einem Lied von X-Japan versuchten, doch statt das Spektakel zu verfolgen, verfolgte er seine Gedanken, die ihn langsam einholten. Eigentlich hatte er gehofft von diesen in Ruhe gelassen zu werden, doch irgendwie hatte ihn das letzte Lied, was er gesungen hatte einfach zurück geschmissen. So saß er auf seinem Platz, total in sich gekehrt und von den Anderen gar nichts realisierend. So schweiften seine Gedanken unweigerlich an einen Zeitpunkt, der nur wenige Stunden vorher geschehen war... .. . Wütend stieß er den Rauch aus, trat gegen das Gitter und ließ einen frustrierten Schrei los, bevor er anfing zu Lachen. Gott er hatte echt den Verstand verloren... Kyo fuhr sich durch sein Haar, hörte dann aber, wie Jemand raus trat und ihn umdrehte - ihm ins Gesicht sehen wollte. Schnell ließ er seinen Blick sinken, doch Ruki hinderte ihn daran, sah ihn an und zog ihn in seine Arme. "Was immer auch war, es ist vorbei Kyo.", hauchte Ruki leise und drückte ihn fester an sich. Leise seufzte Kyo, drückte sich vorsichtig von dem jüngeren Körper weg, nahm den letzten Zug seiner Zigarette und schmiss den Stummel weg. Seufzend strich er Ruki über die Wange und sah ihn an. "Ich weiß, aber ich hab das Gefühl, dass einfach alles wieder zurückkommt... und das alles auf einmal.", gab er leise von sich, bevor er sich von Ruki weg drehte und sich auf das Gitter lehnte und runter sah. "Mach dir keine Sorgen... das geht wieder weg.", meinte er, führte seine Worte in Gedanken aber weiter //Hoffe ich...// Er konnte und wollte Ruki die Wahrheit nicht sagen, soweit war er noch nicht, auch wenn er am liebsten einfach zusammengebrochen wäre und sich die Seele aus dem Leib geschrien hätte. Warum hatten seine Eltern ihn so gekennzeichnet? Er wurde ja regelrecht von Leid und Hass verfolgt. Nur auf der Bühne erlebte er die Liebe und die Zuneigung seiner Fans. Warum konnte er diese Gefühle nicht immer haben? War es denn so schwer ein vernünftiges Leben zu führen? "Ach fuck ...", fluchte er leise, ballte seine Hand zur Faust und drehte sich zu Ruki um, sah ihn an. "Tut mir Leid, aber soweit bin ich noch nicht.", hauchte er leise, zog Ruki an sich ran und krallte sich an ihm fest. Er wollte ihn eigentlich nicht ausnutzen, aber momentan ging es einfach nicht anders. Ruki legte seine Arme um ihn - hielt ihn. "Nichts muss dir leid tun.", hauchte er leise. "Absolut nichts. Du hast nichts falsch gemacht." Liebevoll strich er über Kyos Rücken und drückte ihn an sich. Kyo lag lange in den Armen des Anderen, hatte seine Augen geschlossen und sich in den Stoff von Ruki's Oberteil gekrallt. Es tat gut einfach Jemanden zu haben, an dem er sich festhalten konnte, der nicht wusste was ihm zu gestoßen war. Der den Übeltäter nicht kannte oder gar mit diesem Verwandt war. Es tat einfach nur noch gut und so löste er sich langsam, sah Ruki an. "Danke ...", murmelte der Blonde leise, schenkte ihm ein kleines Lächeln, bevor er an ihm vorbeiging und wieder reinging... ... Kyo seufzte und fuhr sich durch sein Haar, ehe er zu Daisuke sah, der ihn fragend anblickte. Wo war dieser denn hergekommen?? War er so lange in Gedanken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Daisuke wieder auf seinen Platz zurückgekommen war? „Woran denkst du gerade?“ „Ach an nichts Besonderes ...“, murmelte der Sänger leise. „Irgendwie glaube ich dir das nicht, aber ich lass es. Wenn du nicht reden willst, willst du nicht reden.“ Leicht zuckte er mit den Schultern, wuschelte Kyo dann aber durch sein Haar, woraufhin dieser aufmurrte und es Daisuke gleich tat. Dieser beschwerte sich auch prompt, bevor beide einfach anfingen zu lachen. Kopfschüttelnd lehnte sich Kyo zurück, sah dann aber zu den Anderen, die sie nur verwirrt ansahen. „Was denn?“ Fragend sah er sie an, doch diese schüttelten nur ihre Köpfe und wandten sich ab. Konnte er nicht auch mal etwas Spaß haben oder war das nun auch schon verboten??? Leise seufzend fuhr er sich durch sein Haar, leerte sein Glas und erhob sich. „Na kommt schon, wer will als nächstes gegen mich verlieren?“ Fragend sah er in die Runde, bevor sich Shinya wagemutig erhob und das andere Mikro in die Hand nahm. „Na dann auf Shini, gib dein bestes.“, grinste Kyo, ließ Toshiya dann auch das Lied auswählen und begann dann auch schon zu singen. Irgendwie machte das einfach immer wieder Spaß. Er liebte es eben zu singen und das hier war auch noch total ungebunden, einfach nur schön. Vielleicht sollte er das ja mal mit Ruki machen, würde bestimmt lustig werden – wieso dachte er jetzt schon wieder an diesen kleinen Giftzwerg? Seufzend seinen Kopf schüttelnd und sich am liebsten selbst schlagend, hörte er das Gelächter der anderen und drehte sich verwirrt herum. Bemerkte dann aber erst jetzt, dass er sich durch diesen Gedanken prompt versungen hatte. Was für ein Scheiß. „Hört auf zu lachen! Das kann ja mal passieren!“, knurrte er leicht angepisst, drehte sich wieder herum und sang das Lied zu Ende, ehe er Toshiya das Mikrofon in die Hand drückte und sich wieder auf seinem Platz verdrückte, seine Arme verschränkte und schmollte. Das war einfach scheiße – die waren einfach scheiße! Mittlerweile war es schon halb 1 und so langsam wollte Kyo in sein Bett. Er war müde und Morgen hatten sie ja auch noch diesen verdammten Ausflug. Dieser Tag war einfach viel zu lange gewesen, aber vor allem zu ereignisreich. Er wollte nur noch schlafen. „Lasst uns langsam mal gehen.“, brachte er hervor, bekam dann auch das einstimmige Nicken der Anderen und so machten sie sich zusammen auf den Weg zum Hotel. Am Hotel angekommen, verabschiedete er sich von den Anderen und ging nach Oben auf sein Zimmer. Seufzend kramte er nach seinem Zimmerschlüssel und schloss die Türe auf, bevor er ins Zimmer ging und die Türe hinter sich schloss. Seufzend zog er seinen Hut und seine Brille ab und legte diese auf den Tisch, bevor er sich auf den Stuhl sinken ließ, auf dem Ruki am Mittag gesessen hatte. Tief atmete er durch, bevor sein Blick an dem Block des Jüngeren hängen blieb und nahm ihn auch so gleich in die Hand. Schnell hatte er die Kanjis überflogen, bevor er den Block herum drehte und die Kritzelei musterte. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er langsam seine Fingerspitzen über die Zeichnung gleiten ließ. "Warum ist es so schwer?", fragte er sich leise, erhob sich dann aber und ging auf den Balkon, wo er seine neue Packung öffnete und sich eine der neuen Zigaretten zwischen die Lippen schob. Seufzend zündete er sie an, bevor er sich an das Geländer lehnte und in den Himmel starrte. Genüsslich zog er an der Zigarette, stieß den Rauch gegen Himmel aus, wo er einige Sterne erblickte. Scheinbar wurden sie gerade nicht von Wolken verdeckt. Leicht begann er zu Lächeln, wandte dann aber seinen Blick ab, schnippte die auf gerauchte Zigarette weg und ging dann duschen. Immer wieder huschten seine Gedanken zu dem kleinen Sänger, der einfach nicht mehr aus seinem Kopf wollte. Natürlich hatte er zuerst versucht diese Gefühle zu unterdrücken, doch je mehr er Ruki an sich heran ließ, desto mehr kamen seine eignen Gefühle zum Vorschein. Doch das wollte er eigentlich verhindern, auch wenn er gerne Glücklich war. Er hatte immer noch tierische Angst sich erneut zu binden ... Nur mit einem Handtuch bekleidet, verließ er das Bad und ließ sich dann in seinem Bett fallen. Er wollte jetzt einfach nur noch schlafen und nicht darüber nachdenken. Er wollte endlich seine Ruhe - an nichts mehr denken. Müde schloss er seine Augen, nachdem er die Decke über seinen nackten Körper gezogen hatte und versuchte zu schlafen, was ihm nach einiger Zeit auch gelang ... 2004-10-06, 6. Tag, 4 Uhr Morgens, in einem Hotel in Yokohama, Kyo Von einer erholsamen Nacht konnte der Blonde wirklich nur Träumen, so auch Heute. Sie war wirklich alles andere als erholsam. Sie war grauenhaft! Seine Gedanken kreisten immer wieder um den kleinen Sänger und das was passiert war, was er ihm gesagt hatte und was dieser ihm gesagt hatte. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er das wirklich getan hatte. Wie konnte er nur?? Doch bereuen tat er es irgendwie gar nicht. Es war einfach nur ein wirklich komisches Gefühl, was ihn die ganze Nacht verfolgte. Seufzend drehte er sich herum und vergrub sein Kopf unter seinem Kissen. Er wollte noch nicht aufwachen, er wollte weiter schlafen, doch scheinbar war ihm das nicht gegönnt. Murrend schlug er also die Decke weg und setzte sich aufrecht hin. Sofort fiel sein Blick auf den Gitarristen, der scheinbar seelenruhig in seinem Bett schlief. Gott, der hatte es gut. Er konnte schlafen und er? Er verzweifelte einfach nur noch. Erneut seufzend, griff er nach seinem Bademantel, zog diesen an, ehe er nach seinen Kippen griff und auf dem Balkon verschwand. Sich gegen das Geländer lehnend, zündete er sich eine Zigarette an und inhalierte den Rauch, ehe er ihn wieder ausstieß und seine Augen schloss. Er musste einen klaren Gedanken fassen, doch das war leichter gesagt als getan. Nachdem er auf geraucht hatte, ging er wieder rein, blickte kurz zu dem schlafenden Gitarristen und ließ sich dann auf dem Stuhl sinken, nahm erneut den Block in die Hand und sah die Zeichnung an. Es war vielleicht nur eine alberne, kleine Zeichnung, aber irgendwie machte diese Kyo glücklich, sie zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Langsam und vorsichtig, trennte er das Blatt aus dem Block und verstaute den Zettel in seinem Koffer. Er wollte sie unbedingt behalten. Leise aufseufzend, klappte er den Block zu, legte ihn bei Seite und widmete sich dann seinem Laptop, wo er begann zu schreiben, einfach um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. "Guten Morgen." Erschrocken fuhr Kyo zusammen, fuhr zu dem Gitarristen herum und sah diesen verwirrt an. "Morgen ... Nur erschrecke mich nicht so.", meinte er dann leise, wandte sich seinem Laptop zu, wo er das Geschriebene abspeicherte und diesen herunter fuhr, so konnte er einfach nicht mehr schreiben. "Verzeih. War nicht meine Absicht.", meinte er entschuldigend, ließ Kyo nur leicht nicken. "Hast du etwas dagegen, wenn ich duschen gehe?“ "Ne geh du ruhig.", meinte Kyo, griff nach seinen Kippen und steckte sich eine an, bevor er wieder nach dem Block griff und darin etwas herum blätterte. Wirklich viel stand nicht darin, nur viele kleine Kritzeleien und ein paar angefangene Texte, die er sich durch las, aber sonst nichts besonderes. So verbrachte er seine Zeit mit dem Stöbern in Ruki's Block, sah sich eine Weile das Bild von den 5 an und lächelte sanft, bevor er den Block zur Seite legte, die Kippe auf rauchte und zu Uruha sah, der gerade wieder eintrat. "Na war es schön erfrischend?", fragte er und hielt ihm die Kippenschachtel hin, wollte er doch mal nett sein, schließlich hatte ihn Uruha schon eine Sache über Ruki erzählt und hatte ihn durch seine gestrige Aktion auch wieder ein Schritt näher an ihn gebracht, aber anderseits auch wieder näher an den Abgrund, das jedoch blendete er einfach mal aus. "Natürlich war es das. Wie jeden Morgen.", bestätigte er schmunzelnd. Erstaunt sah er die Schachtel an, schmunzelte dann aber wieder. "Danke." Frech nahm er sich eine, fischte von seinem Nachtschrank sein Feuerzeug und zündete sie sich an. Er sank auf sein Bett und inhalierte genüsslich den Rauch. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen nickte er, beobachtete ihn und legte seine Zigarettenschachtel wieder auf den Tisch. Immerhin hatte er gerade erst geraucht, da brauchte er nicht schon wieder eine rauchen, auch wenn er könnte, aber er wollte es mal lassen. "Gut geschlafen?", erkundigte sich der Gitarrist. "Den Umständen entsprechend.", meinte er, nicht wollend das Uruha wusste, dass er mal wieder schlecht geschlafen hatte. Schlaf war einfach eine Qual für ihn, auch wenn er es oft tat, aber in letzter Zeit war es einfach nur noch eine Qual für ihn. Er erinnerte sich nicht einmal, wann er das letzte Mal gut geschlafen hatte. "Wie sieht es mit dir aus?", fragte er dann, nicht unhöflich sein wollend. Das Uruha in kurzen Hosen rumlief, störte ihn nicht besonders, wieso sollte es auch? Jeder hatte so seine Macken, da war er keine Ausnahme. Also warum sollte er sich beschweren?? Das war nun wirklich nicht notwendig. "Ich?", fragte er erstaunt. "Mhm ... ganz gut würde ich sagen.", schmunzelte er. Leicht zupfte er an seinem Bademantel, bevor er sich erhob und den Anderen kurz musterte. "Ich werde dann auch mal duschen gehen.", meinte er dann, ging zu seinem Koffer und kramte ein paar Klamotten aus diesem und verschwand dann im Bad, wo er sich unter die Dusche stellte und sich wusch. Schnell hatte er sich abgetrocknet und hatte sich auch relativ schnell angezogen, bevor er dann wieder ins Zimmer trat und sich auf seinem Bett sinken ließ. "Ich denke es ist noch zu früh für ein Frühstück. Immerhin haben wir gerade mal 5 Uhr.", meinte Kyo ruhig, sein Blick nach Draußen schweifen lassend. "Oh ... ich dachte es sei später.", meinte Uruha. "Mhm ... wird wohl. Meist ist Frühstück erst ab 7." Uruha zuckte mit den Schultern. Schmunzelnd sah Kyo den Anderen an und nickte leicht. "Jap so ist es ... aber na ja ...", meinte er nur, erhob sich wieder und ging auf den Balkon, wobei er die Türe aber offen ließ. Seufzend schob er sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sich diese an. Wenn er weiter so rauchte, dann würde er sich schon wieder eine neue Packung kaufen müssen – na ja so war das Leben. "Sag mal Uruha, wie benimmt sich Ruki so in einem Freizeitpark?", fragte er zusammenhanglos, nicht wissend, ob Uruha überhaupt verstehen würde was er wollte. Sicher er verriet sich gerade selber, aber was sollte er denn machen?? Er wollte wissen auf was er sich eingelassen hatte. Ruki war nun mal eine Person, die er immer noch nicht richtig einschätzen konnte, was bestimmte Dinge anging. "Wie er sich in einem Freizeitpark benimmt oder wie er sich Heute benehmen wird?", fragte er schließlich und sah Kyo an. "Heute ..." Nicht wissend, ob er das wirklich wissen wollte, dennoch er musste doch wissen wie er war, wenn er Heute seinen Babysitter spielen durfte. Wieso zum Teufel hatte er ihm das versprochen, das war Wahnsinn. Wie sollte er das bitte durchhalten?? Wie sollte er sich verhalten? Konnte er Ruki schon so weit vertrauen?? Konnte er das zulassen?? Konnte er das überhaupt?? Er wusste es doch selber nicht, wahrscheinlich würde es wie immer sein und er tat es einfach und wenn er es nicht konnte, verletzte er Ruki erneut. Er war doch echt ein Arsch. Frustriert stieß er die Luft aus, rauchte dann aber seine Zigarette zu Ende und trat wieder in das Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken, Uruha gespannt ansehend, wollte er es jetzt doch einfach wissen. Immerhin schien Uruha ihn wirklich gut zu kennen, da konnte er sich doch wenigstens schon einmal Mental vorbereiten. Er wollte einfach nicht schon wieder einen Fehler machen und Ruki dabei verletzen. Er mochte es nicht Andere zu verletzen, nur weil er so verdammt dämlich war. Und dennoch Ruki nahm es ihm einfach nicht übel, er schien ihn zu verstehen und darauf Rücksicht zu nehmen. Und danken tat er ihm auch nie dafür ... Irgendwie stiegen Schuldgefühle in ihm hoch, das machte ihn echt kirre. Uruha lehnte sich an die Wand und sah ins Nichts. "Ich denke er wird ... ruhig sein. Ruhiger als sonst. Wir werden froh sein können, wenn wir ein Wort aus ihm raus bekommen. Er wird sich komplett verschließen ... halt nein ..." Er blinzelte und sein Blick huschte zu Kyo. "Für uns ja ... aber ich denke er wird deine Nähe suchen.", meinte er schließlich. Nachdenklich nickte er und fuhr sich durch die Haare. "Normal ist Ruki der reinste Flummi ... aber ich denke Heute werden wir das komplette Gegenteil erleben dürfen. Ihm wird vermutlich sogar egal sein, dass er die Anderen sehen lassen wird, was mit ihm los ist." Langsam zog Kyo eine Augenbraue nach oben. "Wieso? Wie kommst du darauf, dass er so ist und nicht wie sonst immer?", fragte er den Anderen, verstand er das nun wirklich nicht. Ruki sollte sich wegen ihm doch nicht verstellen, nur ... ach wieso sollte er der Grund sein? Konnte doch auch wegen seiner toten Freundin sein - Bestimmt. "Wieso sollte er sich so verhalten, dass er zu mir kommen wird - das ist klar. Ich meine, ich habe es ihm versprochen. Also das würde mich nicht wundern, wenn er die ganze Zeit bei mir ist.", meinte er, versteckte gekonnt sein Lächeln unter seiner Maske. Er wollte nicht das Uruha sah, das ihn der Gedanke glücklich machte. Gefühle durchkommen zu lassen, war einfach nicht seine Art und so sollte es Ruki gegönnt bleiben, das als einziger sehen zu dürfen. Er wollte ihm wenigstens etwas geben, was er Anderen nicht gab. Irgendwie sollte Ruki doch wissen, dass er versuchte gegen das anzukämpfen, was ihn so zurückhielt eine Liebesbeziehung einzugehen. Auch wenn Shinya ihn schon öfter so gesehen hatte, waren das doch eher Gefühle des Schmerzes ... Das zeigte er auch offen auf der Bühne, aber Glücksgefühle? Davon verspürte er kaum welche, doch gestern ... gestern hatte er so oft lächeln müssen. Ruki machte ihn einfach irgendwie glücklich und dennoch konnte er es immer noch nicht zulassen. Es fiel ihm einfach viel zu schwer. "Ganz einfach. Weil in dem Park Mizuki und Ruki ihr erstes Date hatten und zusammengekommen sind. Dieser Ort hat so viele Erinnerungen für Ruki. Er wird alles tun um sich vor eben jenen abzuschotten. Also wird er nicht wie sonst auf jede Achterbahn zu stürmen." KLATSCH! Mitten ins Gesicht! "Mizuki ...", hauchte er leise, machte sich doch gerade Eifersucht in ihm breit. Hatte Ruki sie nicht zurückgelassen, als sie bei ihrem Grab waren, als er die Ringe bei ihr vergraben hatte. Kurz schüttelte er seinen Kopf, sah zu Uruha, bevor er seinen Blick wieder sinken ließ. "Er wird wohl nie von ihr wegkommen, hmm? Egal wie viel ich ihm entgegen bringe.", gab Kyo leise von sich, spürte er doch, wie sehr seine Brust anfing zu schmerzen. Warum tat es jetzt so weh, er hatte es sich doch schon gedacht, aber anderseits, es dann bestätigt zu bekommen machte ihn irre. Kyo wollte nicht, dass Ruki nur einen Gedanken an seine tote Verlobte verschwendete, wenn er mit ihm zusammen sein wollte. Er wollte ihn für sich ganz alleine haben, nur für sich, viel zu groß war die Angst, dann wieder so verletzt und verarscht zu werden. Schnell griff Kyo nach seinen Kippen, steckte sich eine zwischen die Lippen und zündete sie sich an, bevor er den Rauch inhalierte und seufzend wieder ausstieß. Von seinen Gedankengängen hatte er sich natürlich nichts anmerken lassen, schließlich wollte er nicht, dass Uruha sah, wie groß seine Eifersucht war. Wie sehr er deswegen litt. Es war schon fast Krankhaft, aber für Kyo war es ein Selbstschutz. Wenn er, dann niemand anders. Leicht ging die Matratze neben ihm runter, ließ ihn kurz aufsehen. "Das siehst du falsch. Er wird nicht loskommen solange du ihm nicht etwas entgegen bringst.", meinte Uruha schließlich. "Es gibt vieles, was Ruki an sie erinnert und nicht nur ihn. Ich meine Mizuki war gut ein Jahr lang der wichtigste Bestandteil seines Lebens. Es zu vergessen wäre grausam, aber deswegen sucht er deine Nähe, weil du ihm jeden Gedanken an das Vergangene nimmst. Solange du da bist, wird Mizuki kaum eine Chance haben sich in Rukis Gedanken zu schleichen." Er sah Kyo an und lächelte sanft. "Glaub mir Kyo, du bist bereits das wichtigste in seinem Leben. Er hat nur Angst es komplett zuzulassen, aber ich weiß, dass seine ersten und letzten Gedanken dir gelten - Jeden Tag." Sich die Worte Uruhas anhörend, sah Kyo ihn an und man konnte sehen, wie sich sein Körper versteifte, wie er seine Hand in das Bettzeug krallte und Uruha mit einem kalten Blick bedachte. Die Worte Uruha's waren ein Fehler, ein riesengroßer Fehler, denn so wie er das sagte, kam es für ihn so rüber, das Ruki ihn nur ausnutzte. Direkt machte Kyo dicht, erhob sich und ging auf den Balkon, ohne ein weiteres Wort zu sagen und rauchte seine Zigarette zu Ende. Seine Hand umschloss fest das Geländer und seine Augen fixierten die Sterne, die man nur noch ganz schwach und vereinzelt sehen konnte. //Er hat dich nur benutzt und wird es weiterhin tun, so wie es Shun getan hat ...// schoss es ihm durch den Kopf, bevor er sich ruckartig zu Uruha umdrehte und ihn ansah. "Danke.", kam es über seine Lippen, doch dann drehte er sich wieder von ihm weg und lachte hohl auf, schüttelte seinen Kopf und fuhr sich mit seiner freien Hand über sein Gesicht. //Das war es dann wohl ...// Kurz fiel sein Blick auf seine Hosentasche, wo er sein Handy spüren konnte und zog es dann raus, spielte ein wenig damit herum, bevor er sich dazu entschloss Ruki zu schreiben, auch wenn er dann Gefahr lief, ihn und Daisuke zu wecken, sofern diese noch schliefen. »Wir müssen reden. Kyo« ... _______ Kapitel 16: Akt 13; Reductio ad absurdum ---------------------------------------- 2004-10-06, 6. Tag, ca. 5 Uhr Morgens, in einem Hotel in Yokohama, Kyo »Wir müssen reden. Kyo« »Wann und wo?« Leise seufzte der Sänger, rauchte seine Zigarette zu Ende, ließ sie einfach fallen, griff in seine Hosentasche und sah auf sein Handy. »Am besten sofort und irgendwo, wo wir ungestört sind. Kyo« Schnell hatte er die SMS abgeschickt, trat wieder ins Zimmer und sah kurz zu Uruha, der sich in seinem Bett verkrümelt hatte. Kurz zog er eine Augenbraue nach oben, doch dann griff er nach seinen Kippen und dem Schlüssel, wie auch seiner Geldbörse und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Draußen sah er sich um, nach irgendeinem Raum suchend, wo er ungestört mit ihm reden konnte. Er wollte von Ruki wissen, ob das stimmte, was Uruha gesagt hatte, es ließ ihm keine Ruhe mehr und es schmerzte so unglaublich, dass er sich am liebsten einfach irgendwo verbarrikadieren und alles um sich herum ausblenden wollte. Kurz glitt sein Blick durch den Flur, bevor er auch schon auf die Idee kam einfach nach einem Zimmer, bzw. einem Ort zu fragen, wo sie in Ruhe reden konnten. Kaum hatte er den Gedanken gefasst, machte er sich schon auf den Weg, fragte nach einem Raum und bekam diesen auch. Nachdem er den Schlüssel für besagten Raum bekommen hatte, ging er wieder nach oben zu der Zimmertür des Jüngeren und wartete dort auf diesen, was er ihm auch schrieb. "Morgen.", krächzte Ruki leise. Kurz ließ Kyo seinen Blick über diesen schweifen, bevor er ihn an seinem Handgelenk packte und mit sich zog. Ruki gab einen erschrockenen Laut von sich, den Kyo allerdings nicht interessierte. Warum sollte es auch? "Kyo bitte...lass los.", flehte der Jüngere leise. Man konnte deutlich spüren, dass Kyo zum einen sauer war und zum anderen ziemlich verletzt. Noch hielt es sich in Grenzen, denn die Worte kamen von Uruha, nicht von Ruki, doch wenn der diese bestätigte, dann wusste er, um ehrlich zu sein, nicht was er tun würde. Als er Ruki dann in den Raum befördert hatte, schloss er die Tür hinter sich und sah ihn ernst an. Geschockt erwiderte dieser den Blick. "Warum willst du, dass ich Heute den ganzen Tag in deiner Nähe bin, Ruki?", fragte er ihn geradeheraus. "Du hast zu mir gesagt, dass es ein grauenvoller Tag für dich werden würde. Warum? Ist es wegen Mizuki?" Er sah ihn weiterhin an, zeigte ihm allerdings nicht, wie sehr es ihn schmerzte. "Du benutzt mich doch einfach nur, damit du nicht die ganze Zeit an sie denken musst. Du machst nichts anderes, als er." Langsam wurde er lauter und seine Maske fiel. Er hielt das einfach nicht mehr aus und drehte sich weg, versuchte sich wieder zu beruhigen, doch die Wut, die Angst waren immer noch so groß, dass er das einfach nicht konnte. "Aber...das ist nicht wahr." Total verstört. "Wie kannst du?...Verdammt ich will bei dir sein, weil ich dich liebe und nichts anderes." Unaufhaltsam rannen die Tränen über Rukis Wangen. "Ich will doch nur...bei dir...sein können.", schluchzte er leise in seinen Schal. Kyo schwieg, drehte sich nicht um, sondern krallte seine Hand lieber in seine Brust und versuchte weiterhin sich zu beruhigen. Die Worte des Jungen drangen nur halb zu ihm durch … er schien sie nicht verstehen zu wollen. "Wenn Mizuki nicht wäre... diese ganzen Erlebnisse mit ihr in dem Park, dann hättest du mich nicht gebraucht, dann wärst du wie ein kleines Kind auf jede Achterbahn gerannt und hättest deinen Spaß gehabt. Du hättest den Tag vollkommen genossen - ohne mich! Aber dadurch, dass der Park dich so sehr an sie erinnert, brauchst du etwas was dich ablenkt, dass dir Aufmerksamkeit schenkt.", gab er leise von sich, drehte sich langsam zu dem Anderen um und sah ihn aus verletzten Augen an. Er musste sich schwer zusammenreißen, dass er nicht ganz die Fassung verlor, doch Ruki konnte gerade in seine verletzte, fast gänzlich zerstörte Seele blicken. "Lüg mich nicht an verdammt! Ich will nicht schon wieder benutzt werden, als wäre ich wertloser, als ein Stück Dreck. Das verkrafte ich nicht!", brachte er brüchig, aber dennoch zornig hervor. Er wollte doch einfach nur die Wahrheit wissen, wollte doch nur Klarheit haben. Er war bereit sich Ruki zu öffnen, doch langsam bereute er es. Schon jetzt schmerzte der Gedanke, erneut benutzt worden zu sein - wieso?! Geschockt sah er Kyo an und sackte auf seine Knie. Ruki konnte sich nicht mehr halten. "Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr...", murmelte er immer wieder, wie ein Mantra. "Das ist nicht wahr verdammt!!" Platzte es schließlich aus ihm raus. Schluchzend krallte er sich in seinen Pullover. "Ich brauche dich, Vergangenheit hin oder her. Ich brauche dich, weil du mein Herz hast, weil ich ohne dich nicht mehr lachen will, weil ich ohne dich nicht mehr glücklich sein will, weil du meine Luft bist..." Er wurde immer energischer, obgleich er nicht aufschaute. Leise schluchzte er. "Wenn ... wenn du mir nicht glauben kannst, wenn ... du es nicht mal nachvollziehen kannst, dann mach mir nicht solche scheiß Hoffnungen klar?" Nun waren alle Dämme gebrochen. Wütend funkelte er Kyo an. "Ich will dir helfen. Ich will für dich da sein, dich verstehen...dich zu benutzten ist das Letzte, was mir im Sinn schwebt. Aber das scheinst du ja nicht akzeptieren zu wollen. Dann lass es aber verdammt...!!", schluchzte Ruki und sackte ganz zusammen. "Dann reiß es mir nicht wieder und wieder raus.", murmelte er leise. Hart schluckte Kyo, atmete tief durch und schloss seine Augen. Er vernahm die Worte des Anderen, jedes einzelne, seine Verzweiflung, seine Ausdruckskraft und den Schmerz. Kurz leckte er sich über die trockenen Lippen und ließ sich einfach fallen, ballte seine Hände zu Fäusten und schlug sie gegen Boden. "Verdammt! Was machst du mit mir?", fragte Kyo bitter, irgendwie verzweifelt. Hart biss er sich auf seine Unterlippe, bevor er langsam nach dem Anderen suchte, zu ihm krabbelte und ihn in seine Arme zog, ihn fest an sich drückte und sich fest an ihn klammerte. "Ruki... Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich das nicht kann, dass ich dafür vertrauen muss, aber das kann ich nicht. Ich habe Zweifel und vor allem Angst vor dem was mich erwartet, was uns erwartet. Ich..." Er brach ab, schloss seine Augen und vergrub sein Gesicht an seiner Schulter, spürte die Arme des Anderen, die sich um ihn legten. "Es tut mir Leid, dass ich an dir gezweifelt habe.", hauchte Kyo leise, löste sich langsam von ihm und legte seine Hand an seine Wange, hob sein Gesicht somit sanft an und strich ihm die Tränen weg, die ihm über sein Gesicht gelaufen waren. "Es tut mir Leid, dass ich so ein Arschloch bin.", gab er fest von sich, sah ihn dabei fest in die Augen, bevor er seinen Blick sinken ließ, aber sofort wieder aufsah. "Ich weiß, dass du mich nicht verstehen kannst und ich möchte auch nicht, dass du erfährst warum. Ich möchte nicht, dass du siehst, was er mit mir getan hat, okay. Ich möchte einfach, dass du mir zeigst, dass Liebe schön sein kann. Das Liebe ohne Tücken, ohne Schmerz und ohne Lügen sein kann.", hauchte der Vocal leise, strich ihm erneut die Tränen weg und sah ihn sanft Lächelnd an, auch wenn es ein trauriges Lächeln war. "Ich hoffe dass ich das kann.", hauchte Ruki leise. Langsam beruhigte er sich und die Tränen Rukis stoppten. "Das kannst du mit Sicherheit.", hauchte Kyo leise, strich ihm erneut über die Wangen und somit den Rest der Tränen weg. "Es tut mir Leid, dass du überhaupt Zweifel hegen musstest.", murmelte Ruki leise. "Ich...ich würde alles tun, um dir meine Aufrichtigkeit zu beweisen.", hauchte Ruki brüchig und ließ seinen Blick sinken. Leicht hob er Rukis Gesicht an, um ihn ernst in die Augen sehen zu können. "Sei vorsichtig mit dem was du zu mir sagst, ich habe mich dir ein Stück geöffnet, um dir eine Chance zu geben mir zu beweisen, dass du mich wirklich liebst. Ich versuche dir irgendwie zu vertrauen, was mir wahnsinnig schwer fällt, weil ich mir nicht mal selbst vertraue. Verstehe das!", gab er leise preis, ließ seinen Blick kurz sinken. Leicht nickte Ruki. "Ich...ich glaube ich verstehe das, aber ich habe Zeit." Er sah wieder auf und lächelte Kyo an. "Ich kann warten. So lange ich sehe, dass es voran geht." Lächelnd nickte Kyo, erhob sich dann aber, half Ruki dann aber ebenfalls auf die Beine und sah ihn fest an. "Wenn du alles dafür tun würdest, dann vergiss sie, endgültig!", kam es ernst über Kyos Lippen, seine Augen fixierten den Jüngeren und er schien es förmlich in Rukis Augen lesen zu können, dass er das nicht konnte. Er wusste, dass er viel von Ruki verlangte, doch solange diese Frau noch in Rukis Herzen existierte, konnte er ihm nicht vertrauen. Er wollte Ruki für sich ganz allein, nur für sich und niemand anders hatte Zugang zu ihm und genauso sollte es auch anders herum sein, nur Ruki würde Zugang zu ihm haben, zu seinem Herzen. Nur er, aber dafür musste er sie vergessen, ein für alle mal. "Alles was du willst.", hauchte er leise. "Und wenn das nötig ist, damit du mir vertrauen kannst schaff ich das.", gab er überzeugt von sich. Etwas irritiert hob Kyo eine Augenbraue, als er die gehauchten Worte des Anderen vernahm und schluckte leicht, nickte dann aber leicht. "Ja das ist es. Ich möchte, dass ich der einzige bin der zu deinem Herzen Zugang haben darf und im Gegenzug dazu, bist du der einzige der Zugang zu meinem Herzen hat." Fest sah Kyo Ruki dabei an, so dass er merkte wie ernst ihm das Ganze war, doch dann wich Rukis Blick auf dessen Uhr und er redete irgendetwas von Frühstücken. "Frühstücken?", fragte er irritiert, total aus der Bahn geworfen. Verlegen grinsend kratzte sich der junge Sänger am Kopf. "Ich hab Hunger.", gestand er leise. Verlegen hustete er. "Ano... wir müssen ja nicht... wir können auch was anderes machen... oder du." Fragend legte er den Kopf schief und musterte Kyo, wartete auf eine Antwort. "Ach so ja sicher.", meinte er dann nur auf seine Aussage hin und sah ihn dann auffordernd an. "Na dann komm, weil von selbst füllt sich dein Magen sicher nicht.", meinte Kyo und grinste ihn leicht an, von der vorigen Auseinandersetzung war nichts mehr zu sehen und das sollte auch so bleiben. Er wollte das ganz schnell wieder vergessen und wünschte sich inständig, dass Ruki ihn nicht noch einmal so vor den Kopf stoßen würde, bzw. eigentlich war es ja Uruha, der ihm den Floh ins Ohr gesetzt hatte und dieser schien ganz genau gemerkt zu haben, was er mit den Worten angestellt hatte. Nun gut das war jetzt auch egal. "Oh...", zufrieden erwiderte Ruki das Grinsen. "Nein das tut er wohl nicht.", bestätigte er. "Also werde ich dagegen jetzt wohl was machen." Wieder zufrieden mit der Welt öffnete er die Tür. Noch einmal wischte er sich über die Wangen, zückte sein Handy, welches er eingesteckt hatte und eine verspiegelte Rückseite hatte und besah sich darin seine Augen. "Mhm...geht.", beschloss er und ging mit Kyo runter. Dort gingen sie sofort in die hinterste Ecke, so dass sie keiner so schnell finden konnte, denn dann würde die schöne Atmosphäre verschwinden und das wollte er nicht. Ruki schmiss sich auf die weichen Polster, der Sofas an der Wand und streckte sich. Kyo ließ sich auf einem der Stühle sinken, um Ruki besser beobachten zu können. Kaum saßen sie, kam auch schon die Bedienung. "Aaaalso...", begann Ruki. "Einen Latte Macciato, dann Rührei und ..." Er listete eine ganze Reihe an Speisen auf. Nachdem Ruki fertig bestellt hatte, bestellte er sich einen Kaffee und wandte sein Augenmerk wieder auf Ruki. "Ano.. Hast du gut geschlafen?", fragte er dann, nicht wissend was er wirklich sagen sollte, aber er wollte diese erdrückende Stille loswerden. Er mochte es einfach nicht zu schweigen, wenn um ihn herum keiner war der Sprach oder er selbst beschäftigt war. Ja er war schon komisch, aber das sollten jetzt wohl alle bemerkt haben. Er war auch absolut kein einfacher Mensch und er konnte es auch nicht verstehen, wie man sich in ihn verlieben konnte, aber er glaubte das konnte keiner bei sich selbst verstehen. Da war er sicherlich nicht alleine. Überrascht blinzelte Ruki, ehe er wieder strahlte. "Jap. Hätte kaum besser sein können." Lautlos seufzend setzte er sein Kinn auf seiner Handfläche ab. Aufmerksam betrachtete er seine Umgebung, doch die war scheinbar nicht halb so interessant, wie er selbst, so dass sein Blick sehr bald wieder auf ihm lag. "Und du?" Fragend legte er den Kopf schief. Wieso hatte er nachgefragt? War das doch eine Frage, die er ihm nicht beantworten wollte, doch er musste. Er hatte es Ruki indirekt versprochen, indem er sich dazu entschlossen hatte sich ihm zu öffnen. "Ich?", fragte er leise und lächelte leicht, versuchte es zu mindestens. "Na ja ging so. Habe nicht besonders lange geschlafen.", gab er dann leise, unschlüssig von sich und nahm einen Schluck seines Kaffees, der gerade den Weg zu ihm fand, bevor er sich bei der Kellnerin dann auch ein belegtes Brötchen bestellte, zu mehr hatte er nun wirklich keinen Appetit. "Aber mach dir keine Sorgen, ja?", sagte Kyo unsicher, war er sich doch wirklich nicht darüber im Klaren, wie Ruki mit dieser Information umgehen würde. "Du kannst an meinen Träumen leider nichts ändern. Ich kann nur hoffen, dass sie bald von selbst weggehen.", fügte er noch schnell und leise hinzu, trank erneut einen Schluck und wich den Blicken Ruki's aus. “Ich hab es schon befürchtet.", murmelte Ruki. "Trotzdem wünschte ich, ich könnte es." Kurz glitt Kyo's Blick zu dem Anderen, bevor sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen schlich und er langsam den Kopf schüttelte. "Es ist schon okay. Ich denke du tust schon genug für mich.", sagte er ruhig, leerte seinen Kaffee und bestellte sich einen neuen, währenddessen biss er in das frische Brötchen, welches mit den Sachen von Ruki gebracht wurde. "Entschuldige mich bitte kurz." Er lächelte Kyo lieb an, ehe er aufsprang und etwas wegging. Kyo nickte nur leicht und sah ihm kurz nach, bevor er sich ganz seinem Brötchen widmete und dieses vertilgte. Irgendwie bekam er gerade Hunger, der Aufruhr am Morgen hatte ihn wirklich viel Kraft gekostet, so bestellte er sich noch ein ausgiebiges Japanisches Frühstück und begann dieses zu verspeisen. Als Ruki dann endlich wieder zurückkam, hatte er schon die Hälfte seines Frühstückes vertilgt. Fragend sah er ihn an. "Ist alles okay?", fragte er dann aber doch, nahm einen Schluck seines neuen Kaffee's und steckte sich die Stäbchen wieder in den Mund, während er auf eine Antwort des Jüngeren wartete. "Klar. Warum nicht?" Schon machte sich Ruki wieder über sein Essen her. "Gut..", murmelte er, antwortete aber nicht auf seine indirekte Frage, sondern widmete sich weiterhin seinem Frühstück. "Das in Tokyo war besser.", meinte Ruki auf einmal und ließ Kyo verwirrt aufsehen. "Aber das Vanilleeis schmeckt hier besser." Leicht nickte Ruki und zückte sein Handy, um das einzuschreiben. Gekonnt zog Kyo eine Augenbraue hoch. Was sollte das denn? "So was notierst du dir? Ist das denn so wichtig für dich?", fragte er ihn irritiert, hatte er so etwas doch noch nie zuvor gesehen. Zwar war Shinya ziemlich versessen nach Essen, aber er schien sich nie was zu notieren, um zu wissen, wo es am besten schmeckte, weil er nun mal einfach alles aß. Leise lachte er auf die Frage und nickte. "Jap. Wenn es wo schlecht schmeckt, will ich doch nicht in das Hotel zurück. Und das Kindereis sagt auch viel über den Service aus ect. Weil es anzeigt wie viel Mühe man sich für die Gäste macht.", erklärte er. "Das musst du nicht verstehen. Tut keiner.", kicherte er. Kyo zuckte nur kurz mit den Schultern. "Mal nur so ne Frage.", meinte er aus dem Nichts und schielte zu Kyo. "Wann warst du das letzte Mal in einem Freizeitpark?" Skeptisch sah er sein Gegenüber an. Erneut hob er eine Augenbraue und musste leise kichern. Verwirrt blinzelte er, als Kyo kicherte. [Rukis Gedanken: Er hatte gekichert? WTF? War er jetzt im falschen Film? Aber es klang süß. Fuck!!! Nein! Aus. Kyo war nicht süß. Ende. Aber sein Kichern war es...Arggg...Gott, wie verknallt war er bitteschön? Ganz schön. (XD)] "Glaube oder glaube nicht, aber bei jeder Tour machen wir irgendwelche Ausflüge und besuchen irgendwelche Attraktionen in der Stadt, sonst würden wir einfach eingehen. Na ja meistens sind es eigentlich irgendwelche Kneipentouren, aber ab und zu gehen wir auch in Parks. In meiner Freizeit tu ich das nicht, aber das ist auch egal. Ich meine, da habe ich wichtigeres zu tun.", gab er von sich, verschwieg ihm, dass er im Grunde kein Privat Leben mehr hatte, weil er es auch gar nicht mehr wollte. Lautlos seufzte Ruki und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Kommst du wenigstens mit ins Spiegelkabinett?" Lieb sah er Kyo an. Kyo sah den Anderen an, musterte ihn etwas, bevor er sich wieder seinem Essen widmete. "Mal sehen.", meinte er nur knapp auf seine Bitte, sah dann etwas überrascht zu den anderen Beiden, die zu ihnen gestoßen waren und grüßte sie zurück. "Morgen.", meinte er jedoch nur knapp und widmete sich dann seinem Kaffee, den er immer wieder umrührte. Den verwirrten Blick von Shinya bemerkend, drehte er sich zu ihm um und sah ihn an. "Mach dir keine Sorgen Shinya mir geht es gut. Ausgesprochen gut, okay.", meinte er knapp. Hatte er doch einfach nur keine Lust sich mit den Anderen zu Unterhalten. Kurz fiel sein Blick wieder auf Ruki, der nicht wirklich Glücklich aussah. Unhörbar seufzte der Vocal auf und tat etwas so untypisches, wofür er sich am liebsten geschlagen hätte, aber er wollte nicht, dass Ruki dachte er würde sich jetzt nicht mehr mit ihm unterhalten können. So berührte er mit seinem Fuß den von Ruki und sah ihn leicht auffordernd an. Er wollte nicht, dass er nun schwieg. Amüsiert hatte er das Zusammenzucken des Sängers beobachtet, wurde dann aber auch schon angelächelt. "Sag mal...isst du eigentlich süßes?" Kyo blickte kurz auf, als Kaoru und Reita zu ihnen stießen, grüßte sie kurz, bevor er sich Ruki wieder widmete. "Süßes?" Kurz glitt sein Blick zu Shinya, der sich genüsslich über seine Lippen leckte, als die Kellnerin ihm all das leckere Essen vor die Nase stellte. "Na ja.. manchmal, aber wenn ganz selten.", meinte er, bevor er erneut zu Shinya sah und sich dann ein wenig zu Ruki vorbeugte. "Shinya steckt mir meistens was zu.", gab Kyo dann leise von sich und zuckte kurz mit seinen Schultern, zuckte dann aber leicht zusammen, als er die kneifende Hand in seiner Seite spürte und Shinya bösartig ansah. "Hör auf so einen Müll zu erzählen, Baka!", murrte Shinya mit vollen Mund und verführte Kyo somit zum leichten Schmunzeln. "Ist doch so. Du bist doch der verfressene von uns allen.", knurrte Kyo, hielt aber Shinyas Hände dabei fest, so dass er ihn nicht mehr in die Seite kneifen konnte. "Ist doch gar nicht wahr.", brummelte Shinya, befreite sich aus Kyos Griff und wandte sich schmollend wieder seinem Essen zu. "Lass dich nicht unterkriegen Shinya.", zwinkerte Ruki. "Nur weil man viel isst, ist das nichts Schlechtes. Aber ich frage mich wo du das hin packst?" Er musterte Shinya. Kyo sah Ruki an und verschränkte seine Arme bockig vor der Brust. "Ja unterstütze ihn.", grummelte er, widmete sich voll und ganz seinem fast leeren Kaffee, rührte noch etwas drin herum, bevor er ihn leerte und dann in die leere Tasse starrte und Ruki einfach ausblendete, wenn er was von ihm wollte, konnte er ihn ja ansprechen. Shinya hingegen grinste triumphierend, streckte Kyo die Zunge raus und widmete sich dann Ruki's Fragen. "Ach der kann mir nix. Der ist ganz Handzahm, wenn man weiß, wie man mit ihm umzugehen hat.", meinte er grinsend und kniff Kyo in die Seite, der nur leise auf knurrte. Leise kicherte der Drummer und lächelte Ruki lieb an. "Ach jeder hat so seine Macken. Schilddrüsenüberfunktion na ja nicht immer sehr prickelnd, aber es unterstützt meine Liebe fürs Essen.", grinste er. Ruki nickte verstehend und begann Kyo anzulächeln, was Kyo unmittelbar auf sich spürte. Kurz hob er seinen Blick und schielte zu ihm. "Du lass dich nicht unterkriegen.", meinte Ruki einfach nur. "Schlag ruhig zurück.", zwinkerte er und schob sich eine Waffel in den Mund. "Wobei..iff muff finya reft geben. Waf füfef fadet dir nif.", schmatzte er grinsend. Verwirrt sah Kyo auf, legte seinen Kopf leicht schief. "Was?", fragte er, hatte er doch nun wirklich kaum ein Wort verstanden, was Ruki zu ihm gesagt hatte.. Shinya hingegen grinste nur siegessicher, nickte dem Anderen zustimmend zu und sah dann zu Kai, der sich mit Reita aus dem Staub machte. Kurz zuckte er mit seinen Schultern, bevor er sich wieder den anderen Anwesenden widmete. Leise lachte Ruki und schluckte das Essen runter. "Süßes würde dir nicht schaden.", meinte er schließlich und lächelte Kyo lieb an. Kyo verzog etwas das Gesicht, als Ruki das wiederholte und seufzte leise. "Ne lieber nicht, das ist mir zu süß..", seufzte er leise, beobachtete wie Ruki sich eine Haarsträhne hinter die Ohren schob und Reita musterte, der scheinbar alleine zurück gekommen war. "Manchmal will ich ihn für seine Blödheit schlagen.", murmelte Ruki, so leise, dass es vielleicht gerade so Kyo verstehen konnte, da er sich leicht zu ihm vorgebeugt hatte. "Mhm...ich will Zuckerwatte.", meinte er plötzlich., bevor er die genuschelten Worte des Anderen vernahm. "Hä?", fragte Kyo ihn verwirrt, legte den Kopf leicht schief, bettete diesen dann in seinen aufstützenden Händen und seufzte wohlig auf. "Maaaaa....ich hol mir dann aber welche.", meinte der jüngere Sänger. Grummelnd biss er sich auf die Unterlippe. "Mach doch." Irgendwie war er verwirrt. Wie kam Ruki immer auf solche Ideen, so zusammenhangslos, dass er sich immer wieder fragte, ob er was verpasst hatte. "Lass uns ein Spiel spielen.", strahlte Ruki schließlich. "Buchstabenreihe.", kicherte er. Und schon wieder- Wie konnte man so verdammt sprunghaft sein? Er verstand das einfach nicht. "Hä?", fragte er ihn und stupste Shinya mit dem Finger an. "Was meint er?", fragte er diesen, doch der zuckte nur mit den Schultern. "Weiß net.", meinte er, nachdem er runter geschluckt hatte, widmete sich aber wieder voll und ganz seinem heißgeliebten Essen. "Ruki was für ein Spiel ist das denn Bitte? Was muss man da machen.", meinte er, nicht wirklich von der Idee begeistert. Kurz fiel sein Blick zu Kaoru und Reita, die sich von den Anderen regelrecht verabschiedeten. Die Worte ihres Leaders noch vernehmend, nickte er und widmete sich dann wieder voll und ganz dem Jüngeren. "Ehh? Du kennst das nicht?" Als hätte er ein pinkes Pferd gesehen sah er Kyo an. "Na ja...es ist eigentlich einfach. Ich sage ein Wort und du musst eines sagen das mit dem Endbuchstaben meines Wortes beginnt, aber du darfst kein Wort sagen, was wir schon mal hatten." Leicht nickte er. "Meistens nimmt man da noch ne Kategorie, wie ehhh Substantive oder Namen oder Essen und so weiter." Er lächelte. "Ich spiele das relativ gern. Vertreibt gut die Zeit und manchmal entstehen sehr lustige Worte. Das gibt es auch mit zusammengesetzten Worten… auch nicht schlecht die Version." Er plapperte wie ein Wasserfall, das war ihm bewusst aber seine Stimmung war einfach so gut, dass er es nicht verhindern konnte. So war Ruki nun einmal. "Aha.", gab er intelligent von sich, als er die Erklärung des Spieles vernahm, sah ihn dann aber kurz an, bevor er leicht den Kopf schüttelte. "So was kannst du mit deinen Jungs spielen. Ich denke, dass ich aus dem Alter raus bin solche albernen Spielchen zu spielen.", gab er dann von sich, nach dem er sich dann auch schon erhoben hatte und seinen Stuhl heran schob. "Ich geh eine Rauchen. Wir sehen uns später.", sagte Kyo dann noch, verabschiedete sich somit kurzzeitig von den Anderen, sah noch wie Kai wieder kam, doch dann verließ er die Anderen, wie auch das Hotel. Kurz fiel sein Blick auf Kaoru und Reita, bevor er sich dann auch dazu entschied sich zu ihnen zu gesellen. "Hey ihr zwei.", meinte Kyo nur knapp, steckte sich einen Glimmstängel zwischen die Lippen und zündete sich diesen an, bevor er dessen Rauch einatmete und ihn wieder genussvoll ausstieß. "Hoi.", meinte der Leader nur knapp. Genau in diesem Augenblick kam dann auch schon Daisuke angelaufen. "‘Tschuldigung! Verschlafen! Nicht schlagen, bitte!", rief Daisuke keuchend und blieb vor dem Bandleader stehen. Er wühlte in seiner Hosentasche und zündete sich, ebenso wie die Anderen, eine Zigarette an. Anders würde man Kaorus Standpauke nicht ertragen können. Kaoru musste lachen, konnte gar nicht anders und erhob sich, legte die Hand auf Daisukes Schulter und sah ihn an. "Keine Sorge Dai, du hast noch genug Zeit um zu frühstücken.", meinte er sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel wegwischend und ließ sich dann wieder bei Reita sinken. Kurz sah Reita Kaoru an und grinste. "Du hast sie echt unter Kontrolle~" "Tja das ist ein muss bei den Chaoten.", grinste er frech, lehnte sich dann aber zufrieden grinsend zurück und atmete tief die frische Luft ein. "Oh man Daisuke ein Wecker würde dir mal nicht schaden. Soll ich dich morgen früh wecken kommen, dann kannste wenigstens nicht verschlafen, Schlafmütze.", grinste Kyo fies, denn Daisuke wusste ganz genau, wie Kyo ihn wecken würde. Das Ruki das gleiche Zimmer, wie Daisuke bewohnte hatte er total verdrängt, interessierte ihn in diesem Augenblick auch gar nicht, er wollte lieber den gemeinsamen Morgen mit seiner Band irgendwie genießen, schließlich sollte der heutige Tag ja mehr als nur erholsam für die beiden Bands werden. Liebevoll boxte er Daisuke gegen die Schulter, zog an seiner Zigarette und stieß den Rauch genüsslich aus. Daisuke sammelte alle verbleibenden Kräfte und schnippste Kyo mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. "Ruhe, Giftzwerg!", brachte er hervor und ließ sich unvermittelt im Schneidersitz auf den Boden fallen. "Hey.", grummelte Kyo ungehalten und griff nach Daisuke's Handgelenk, doch dieser ließ sich geradewegs auf seinen Hintern fallen und zog Kyo somit mit sich. Dieser landete dadurch unsanft auf Daisuke's Schoß und blinzelte diesen verwirrt an. "Idiot.", knurrte der Blonde und verschränke seine Arme vor der Brust, war er doch jetzt echt beleidigt, da wegen Daisuke seine Kippe den Boden geknutscht hatte, er nun irgendwelche blauen Flecken bekommen würde und dazu jetzt auch noch irgendwie auf Daisuke's Schoß saß, was natürlich wieder tolle Schlagzeilen bringen könnte. Leise knurrend, versuchte sich Kyo irgendwie wieder aufzurichten, doch Daisuke schien irgendwie nicht der richtige, um sich auf diesem ab zu stützen. "Aua!", jammerte der Rothaarige und versuchte den kleinen, rachsüchtigen Sänger von seinem Schoß zu schubsen. "IDIOT!", knurrte er erneut, drückte ihn auf den Boden, klaute ihm seinen Giftstängel und blieb einfach auf seinem Oberkörper sitzen und rauchte dreist dessen Zigarette auf. Das hatte er nun mal davon, wenn er meinte den großen Kyo ärgern zu müssen. "Ich will heim.", stellte Daisuke trocken fest und gab sich alle Mühe einen weinerlichen Unterton zu unterdrücken. Kyo seufzte wohlig auf, stieß den Rauch dabei aus und zog erneut genüsslich an dem eroberten Sargnagel. "Du Jammerlappen, dabei hat der Spaß doch gerade erst begonnen.", meinte Kyo grinsend, erhob sich dann aber von dem Rothaarigen, schnippte die auf gerauchte Kippe weg und reichte Daisuke dann die Hand um ihm aufzuhelfen. "Na komm alter Mann. Auf dem Boden rumlungern ist nicht.", meinte Kyo und half ihm dann auch schon auf die Beine, bevor er ihm seine Kippenschachtel vor die Nase hielt, schließlich wollte er jeglichen Groll, den Daisuke gerade gegen ihn hegte, ganz schnell wieder los werden. "Alt..." Er warf Kyo einen empörten Blick zu "Ich bin nicht alt. Ich bin nur müde. Außerdem werden Männer mit dem Alter interessanter!" Daisuke klopfte sich den Staub von den Klamotten und nahm dankend die Kippe an, die Kyo ihm unter die Nase hielt. Keine drei Sekunden später brannte der Glimmstängel wieder. "Um 11 Uhr treffen wir uns. Gehst du vorher noch was essen?", fragte der Blondschopf dann, nahm sich selbst eine Kippe aus seiner Schachtel und zündete sie sich an - scheiß Kettenraucher hier. Doch statt das Daisuke es für nötig hielt ihm zu antworten, beobachtete er das Geschehen auf der Bank. Was lief den zwischen Kaoru und Reita? Hatte Kauro den deutlich jüngeren wirklich... oh Gott, das wollte er nun wirklich nicht wissen. Und dennoch hatte ihn das Kopfkino schon befallen, doch dieses hielt nicht lange an, da Toshiya ihren Weg kreuzte und sie ihn erst einmal freundlich grüßten, ehe er sich wieder an Dai wandte und diesen böse ansah, immerhin hatte er ihm immer noch nicht geantwortet, weil er ihren perversen Leader beobachten musste. "Öhm~ weiß nicht. Eigentlich hab ich keinen Hunger. Du weißt schon, der Stress und so. Aber wenn du noch was essen willst komm ich mit.", beschloss er und sog das Nikotin tief in seine Lungen. Kurz hob er eine Augenbraue, zog an seinem Glimmstängel und stieß den Rauch seufzend aus. "Im Gegensatz zu dir habe ich schon lange gefrühstückt. Ich bin ja nicht so ne Schnarchnase wie du.", murrte Kyo ungehalten, gar nicht darauf achtend, dass er immer mal wieder am Tag ein kleines Nickerchen machte, weil er einfach fertig war. Erneut zog er an der Zigarette, lehnte sich gegen die Wand und sah in den Himmel. “Lass mich doch. Ich schlafe nun mal gerne” Resignierend gähnte er und streckte sich leicht, lehnte sich an die Wand und betrachtete interessiert seine Füße. "Was hältst du eigentlich von unserem tollen Ausflug heute?", fragte Kyo mit schön viel Ironie in der Stimme, da er immer noch absolut keinen Bock auf diesen dämlichen Park hatte und dann musste er auch noch Babysitter für Ruki spielen. “Ausflug?” Daisuke hob seine fein geschwungenen Augenbrauen und schielte irritiert zu Kyo, ehe es wieder klick bei ihm machte. “Ach so..ich weiß nicht. Was machen wir eigentlich nochmal für einen Ausflug?” Ein kleines Grinsen legte sich auf seine Lippen, da der Rothaarige mal wieder vergessen hatte was nun anstand. Wenn Kaoru das hören würde, würde er den Anderen lynchen und ihn bestimmt anmachen von wegen 'kannst du denn nie zuhören??'. Ein leises Lachen glitt über seine Lippen, bevor er seinen Kopf schüttelte und Daisuke dann wieder ansah, natürlich weiterhin an seiner Zigarette ziehend. „In einen Freizeitpark soweit ich weiß, so mit Achterbahn und Wasserbahn und so ein Zeugs.. Na ja ich werde mir das angucken, aber mich bekommt ihr auf keins dieser scheiß Teile, ich habe absolut keine Lust darauf.“, knurrte Kyo, war er doch schon alleine bei dem Gedanken an die Teile, wieder mies gelaunt. Er konnte diese Dinger eben nicht ab, da konnten sie machen was sie wollten, sie würden ihn da nicht drauf bekommen. “Ein Freizeitpark? Nicht auch noch das” Er verdrehte die Augen und strich sich das kurze Haar zurück, musterte unbeteiligt weiter seine Füße. Er sollte sich mal wieder neue Schuhe kaufen, wenn er die Gelegenheit dazu hatte.. “Komm schon Kyo, die Achterbahnen und so was ist ja wohl das geringste Problem. Was mir zu schaffen macht ist dieser ganze Süß-kram und die viel zu grellen Lichter. Ganz zu schweigen von dieser unnötig lauten Musik” Nun mies gelaunt schnaubte der Gitarrist. “Shinya und Toshi freuen sich bestimmt darauf..”, murrte er weiter. Kyo nickte nur zustimmend. Seine Lust war genauso groß wie Daisukes, wahrscheinlich sogar noch größer. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, nuckelte weiter brav an seiner Kippe und schielte immer mal wieder zu dem Gitarristen, wie auch zu den anderen Dreien, wo sich Kaoru und Reita nun auch noch verabschiedeten. Bestimmt hatte der Lustmolch mal wieder Lust und legte Reita erneut flach, das konnte er sich zumindest gut vorstellen – und schon wieder Kopfkino. Daisuke winkte Kaoru und Reita noch hinterher und verdrehte dann genervt die Augen. “Kaoru kann seinen Schwanz auch nicht in der Hose behalten, was? Ehrlich mal, als Leader Dir en greys sollte man doch meinen er sei erwachsen...” Seine Zigarette auf rauchend, schloss er die Augen und dachte etwas nach. Kyo musste schmunzeln, hatte er doch Recht mit dem was er sagte. „Dai vergiss nicht, der wehrte Herr ist 30 geworden, der höchste Punkt seiner Potenz ist erreicht, das muss er ausnutzen – oder er will sich einfach nur beweisen, dass er es noch kann. Der arme Mann.“, lachte Kyo gehässig, fand er es doch mehr als amüsant, so über ihren Leader lästern zu können. Gut er war vielleicht nicht viel Jünger, aber dennoch hatte er den wunden Punkt noch nicht erreicht. “Du hast wohl Recht, Kyo. Aber du solltest brav den Mund halten.”, schmunzelte er, sah bösartig grinsend zu ihm herab. „Tzee.“ War das einzige was Kyo dazu hervorbrachte, war es ihm doch ziemlich egal, ob Daisuke sich gekränkt fühlte oder nicht. Er selbst war auch nicht mehr der Jüngste, also sollten sie sich mal nicht so anstellen. Wäre ja schlimm, wenn sie alle nur noch rumjammern würde, weil sie ja alle ach so alt waren. “Was meinst du? Lerne ich heute vielleicht ein hübsches Mädchen kennen?” Schmunzelnd entsorgte er seine Zigarette und schüttelte den Kopf. „Boah Dai. Du bist ja fast genauso schlimm wie Kao. Mal ganz ehrlich, du wirst nie jemanden finden, der dich liebt wegen dir, sondern nur wegen deinem Geld und deinem Ruhm. Oh ja so ist das Leben, mein Lieber. Da kannste nichts dran ändern. Was meinst du wohl, warum Kao nur vögelt??“, meinte er, wusste er doch wie Frauen tickten, immerhin hatte er oft genug eine mitgenommen, um mit ihr zu schlafen – mehr aber auch nicht. Er brauchte eben auch ab und zu seinen Spaß und da er Angst hatte für Männer Gefühle zu entwickeln, nahm er sich Frauen mit, die er vögelte. So ein großer Unterschied war das für den blonden Sänger nun auch nicht. “So schlimm wie Kao-chan wäre etwas übertrieben, meinst du nicht?” Er schmunzelte leise und sah sich nach ihrem Leader um, doch dieser war wohl immer noch mit seinem Wildfang am ficken. So vermutete er zumindest. “Ich stelle es schlau an und verrate niemanden mit dem ich schlafe, wer ich bin. Mit Leuten die mich erkennen gehe ich grundsätzlich nicht ins Bett. Also weiß auch keine von meinen Liebhaberinnen von meinem Ruhm und Reichtum. Und wenn schon. Wenn ich niemanden finde, nehme ich ganz einfach dich, Kyo.” Er grinste und strich dem Jüngeren unters Kinn, hob dieses an, damit er ihn ansah und schenkte ihm ein anzügliches Lächeln, ließ dann aber auch schon lachend von ihm ab. Kyo schüttelte nur seinen Kopf und schmunzelte leicht. Daisuke war einfach nur bekloppt. Das Shinya und Kai kamen, bemerkte er nicht mal wirklich. Erst als Kaoru und Reita wieder erschienen, sah er zu diesen und grüßte sie mit einem kleinen Kopfnicken, hatte er doch gerade einfach nicht mehr für sie übrig. Jetzt fehlte ja nur noch halb Gazette – bzw. 3 Leute – also über die Hälfte. “Das wird ein Tag heute...” Nun war es 11 Uhr und Kaoru verkündete auf seine Art und Weise, dass sie nun losfahren würden. Und er hatte absolut keine Lust. Seufzend stieß er sich von der Wand ab, wollte gerade Richtung Van gehen, sah aber dann zu Daisuke und forderte ihn auf ihm zu folgen, wobei sein Blick dann an Ruki hängen blieb. Leise seufzend stieß er die Luft aus, setzte sich seine Sonnenbrille auf die Nase und folgte seinem Leader und Drummer in den Van, ließ sich auf einem freien Platz sinken und sah Kaoru an. "Dieser Ausflug ist so unnötig." "Für dich vielleicht, aber für das Verhältnis unserer beider Bands nicht. Finde dich damit ab, Kyo." "Was für ein Schwachsinn.", knurrte der Vocal leise, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster, wo er einen perfekten Blick auf die Anderen hatte, die noch vor dem Hotel standen. Seufzend schüttelte er den Kopf, beobachtete die andere Band weiterhin, die sich scheinbar schon riesig freute - was für ein Schwachsinn. “Ich stimme Kyo zu. Das bringt es doch nicht. Ich habe jedenfalls nicht vor, mich mit den Kindern zu beschäftigen”, grummelte Dai, nachdem er sich neben Kyo sinken lassen hatte und schloss die Augen. “Weckt mich wenn wir da sind. Ich stürze mich jetzt in meine eigene kleine Welt, in der ich mit einem Bier in der Hand und einer Frau auf meinem Schoß Schäfchen zählen werde”, nuschelte der Rothaarige, verdrehte das letzte Mal die Augen und machte es sich dann bequem, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und versuchte einzuschlafen. “Oder nein, weckt mich nicht.”, waren seine letzten Worte. Leise aufseufzend fuhr sich der blonde Sänger durch sein Haar, sah zu dem Rotschopf und nickte leicht. "Ich dachte du hast so einen guten Draht zu Reita? Oder ist der verflogen, nachdem ich ihn flachgelegt habe?", fragte der Gitarrist provozierend, fixierte den Rothaarigen und sah ihn dabei auffordernd an. Unzufrieden stöhnte besagter Gitarrist auf. “Weißt du was Kaoru? Fick dich. Oder ihn. Es interessiert mich nicht. Ich will einfach nur noch meine Ruhe”, schnaubte er und schmiegte sich an den kleinen Sänger. "Och nicht doch Kao.", meinte Shinya, legte seine Hand auf die Schulter des Leaders und sah ihn an. "Lass ihn in Ruhe, hast du ihn in den letzten Tagen nicht schon genug gepiesackt?", fragte der Drummer, legte den Kopf leicht schief und sah dann zu Kyo, der knurrend seine Arme vor der Brust verschränkt hatte. “Genau Kao-chan. Hör auf Shinya und lass mich in Ruhe.” Leicht lehnte Kyo sich an Daisuke's Schulter und schloss seine Augen. Er wollte einfach nur ein kleines Nickerchen machen, hatte ihn der heutige Morgen doch schon einiges abverlangt. "Weckt mich, wenn wir da sind. Ich habe Verpflichtungen zu erfüllen.", murrte Kyo ungehalten, fing sich dabei aber fragende Blicke ein. "Was denn für eine Verpflichtung?", fragte Shinya verwirrt, konnte er doch mit den Worten des Vocals nichts anfangen. "Muss Babysitten?" Noch verwirrter starrten die Anderen ihn an und ließen ihn aufseufzen. "Ruki!!", brummelte er, öffnete langsam seine Augen wieder und sah die Anderen an. "Keine weiteren Fragen okay? Lasst es einfach gut sein.", knurrte er lehnte sich wieder an Daisuke, der netterweise seinen Arm anhob und er sich so gemütlich an seine Brust schmiegen konnte, um bei ihm etwas Ruhe zu finden. Das Streicheln des Älteren untermalte diesen Effekt noch etwas und da die Anderen auch endlich ihre Schnäbel hielten, konnte er in Frieden die schöne Stille genießen - wie herrlich. _________________ Kapitel 17: Akt 14; The sense of Freedom ---------------------------------------- 2004-10-06, 6. Tag, 12 Uhr, vor dem Hakkeijima Sea Paradise (1) in Yokohama, Kyo Die Fahrt über hatte Kyo wirklich entspannen können und konnte endlich mal zur Ruhe kommen, war das Heute doch schon zu viel für seine Nerven. Gott. Diese ganze Sache machte ihm so verdammt deutlich, dass er Ruki schon viel zu nah an sich ran ließ, sein Vertrauen war schon viel größer, als er glauben wollte und das konnte er einfach nicht zulassen. Er wollte nicht so angreifbar sein, hatte er doch einfach Angst davor, wieder so gegen den Kopf gestoßen zu werden. Wieso auch immer er?? Er musste sich wieder zurückziehen, sonst würde er viel zu labil werden und das konnte er sich nicht erlauben. Er musste Ruki wieder auf eine Distanz bringen, damit er nicht mehr so angreifbar war, wie heute Morgen. Als sie endlich ankamen, weckte Kaoru sie, was Kyo aufknurren ließ. "Kao.", knurrte er, rieb sich dann aber über seine Augen und befreite sich aus der Umarmung seines Gitarristen. Seufzend stieß er die Luft aus, bevor er den Van verließ und alle Glieder von sich streckte. "Ah~ tat das gut.", kam es leise von dem Sänger, bevor er seine Sonnenbrille auf die Nase schob, sich an den Van lehnte und darauf wartete, dass die Anderen auch ausstiegen, damit sie zum Eingang gehen konnten. “Ich hoffe für euch, dass das schnell vorbei ist.” Daisuke gähnte und streckte sich, lehnte sich dann gegen den Wagen und schloss die Augen. "Sagt mal was soll das eigentlich?? Sonst habt ihr euch auch nicht so, wenn wir etwas zusammen unternehmen, könnt ihr das nicht mal positiv sehen. Ich habe absolut keinen Bock mir den ganzen Tag zu ruinieren, weil ihr Beide so ein Gesicht zieht, das ist ja nicht mehr auszuhalten.", brachte Kaoru ernst hervor. Kurz fiel Kyos Blick auf Daisuke, bevor er sich wieder abwandte und sich ebenso wie Kaoru eine Zigaretten zwischen die Lippen schob. Gut er würde sich damit abfinden, dennoch hatte er keinen Bock. "Normalerweise haben wir keine Teenie-band bei uns, die uns den ganzen Tag versauen kann und vor allem muss ich keine Versprechen einlösen." Gequält kamen die Worte über seine Lippen. Daisuke schnaubte ungehalten und zickte Kaoru auch direkt an, er solle ihn doch einfach in Ruhe lassen. Kyo seufzte leise. "Na dann lasst uns mal zum Eingang und dort auf die Anderen warten.", meinte der Leader ernst, was Kyo leicht nicken ließ, bevor er sich von dem Van abstieß und Kaoru und den Anderen auch schon folgte. Warum hatte er ihm gleich das Versprechen gegeben?? - Ach ja seine verstorbene Verlobte. Wie konnte er das vergessen?? Schmerzlich zog sich sein Herz zusammen, ließ ihn doch schon alleine der Gedanke an diese Frau wahnsinnig werden. Wieso hatte er auch davon erfahren müssen - er war schrecklich eifersüchtig auf die Frau. Am Eingang angekommen, lehnte er sich rauchend an die Wand und hoffte inständig, dass der Tag schnell vergehen würde, konnte er die Gedanken an diese Frau doch einfach nicht vergessen. Warum hatte ihm Ruki das auch erzählt?? Hätte er nicht einfach seine Klappe halten können?? Ach man er könnte sich echt erschlagen. Ruki hatte schon viel zu viel Vertrauen bekommen, so dass Kyo gar nicht mehr wusste was er machen sollte. Der Kleine hatte ihm echt den Kopf verdreht und dennoch - er hatte Scheißangst vor der Zukunft. Kyo bemerkte nur aus dem Augenwinkel, wie die Staffmember die wenigen Fans, die sie erkannten, von ihnen fernhielten. Froh darüber, konzentrierte er sich lieber auf das Geschehen, wobei er das direkt wieder bereute, da Ruki und die Anderen nun zu ihnen traten und sie freundlich begrüßten. Ein erneutes Seufzen unterdrückend, wandte er sich an Kaoru, der aber scheinbar nichts Besseres zu tun hatte, als sich an Kai zu wenden und mit diesem alles zu regeln, damit sie den Park betreten konnten. Noch einen Zug seiner Kippe nehmend, sah er sich noch mal um und blieb tatsächlich an Ruki hängen. Irgendwie sah er gerade verdammt niedlich aus - Moment mal! Was dachte er denn bitte da? Kurz den Kopf schüttelnd, zog er noch einmal an dem Glimmstängel, bevor er ihn fallen ließ und auf dem Boden austrat. Genervt nahm er die Karte entgegen und folgte Shinya, der ihn an der Schulter gepackt hatte und ihn sanft hinter sich her zog. "Jetzt zieh nicht so ein Gesicht Kyo. Es wird mit Sicherheit alles halb so wild sein.", hauchte der Drummer leise, bekam jedoch nur ein Schnauben zur Antwort. "Warum hast du ihm das eigentlich versprochen?", stellte Shinya dann die berechtigte Frage und ließ Kyo seufzend aufsehen. "Das ist eine gute Frage.", grummelte er, betrat das Gelände und sah sich um, drehte aber sofort wieder um, blickte dabei dem Anderen Sänger genau in die Augen. Eine Zeit lang verharrte er so, doch Shinya holte ihn schnell zurück und ließ ihn herumfahren. "Ach Shinya. Ich bin einfach nur ein Idiot.", kommentierte er Kopfschüttelnd und setzte einen Fuß vor den nächsten - Er hatte keine Lust. "Sag so etwas doch nicht Kyo.", meinte Shinya ruhig, sah Kyo dabei ernst an, der nur leicht seinen Kopf schüttelte. "Lass es gut sein Shinya.", hauchte er, sah zur Seite und musterte Ruki, der mittlerweile den Weg zu ihm gefunden hatte, kurz bevor er wieder zu Shinya sah und den Kopf leicht zur Seite legte. "Ich denke ich erfülle dann mal meine Pflichten.", meinte Kyo mit einem Deut zu dem Jüngeren, nahm den Wink des Drummers wahr und wandte sich dann dem Vocal der anderen Band zu. "Hey Kleiner.", grüßte er dann auch schon diesen und schielte zu ihm. "Ich hoffe es ist aushaltbar für dich, ansonsten sag einfach Bescheid.", meinte Kyo recht gelassen, schob dabei seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte neben ihm her, sich aber nicht wirklich für die Umgebung interessierend. "Ich komme schon klar.", meinte Ruki ruhig. "Das wichtigste ist Gesellschaft. Und die habe ich ja. Und sogar von dir, was will ich mehr?" Er streckte sich und seufzte zufrieden. "Wir sind recht früh dran. Was denken die sich eigentlich dabei, wenn die uns so früh in einen Vergnügungspark locken? Jetzt ist hier doch noch gar nichts los!", der Experte hatte gesprochen. Kurz musterte er Ruki, blickte dann aber wieder nach vorne und sah sich kurz um. Leicht schüttelte er den Kopf. "Also leer ist es hier definitiv nicht.", meinte Kyo und sah zu Ruki, der verwirrt auf sah und sich umsah. "Ich finde es sehr leer. Warst du mal in Disneyland? So gegen Mittag? Das ist voll...dagegen ist das hier ein...keine Ahnung. Ich habs auch schon voller erlebt.“ Kyo ließ Ruki reden und hörte ihm dabei recht gelangweilt zu, da es ihn nicht wirklich interessierte. Seiner Meinung nach war es voll - zu viele Menschen, die ihm zu nah kommen konnten. ~urgs "Und was machst du die ganze Zeit in solchen Parks, wenn du nicht mit Achterbahnen oder dergleichen fährst?", erkundigte Ruki sich neugierig. Leicht zuckte der Angesprochene mit den Schultern, bevor er seine Kippenschachtel hervor zog. "Rauchen und Nachdenken. Manchmal setze ich mich auch einfach irgendwo hin, trinke eine Cola und schreibe einen Text. Oder ich gucke mir den Park an, einfach um mal auf andere Gedanken zu kommen.", meinte Kyo recht gleichgültig, hätte sich im nächsten Moment selbst gegen die Stirn geschlagen, da er ihm schon wieder seine Seele offenbarte. Was war er nur für ein Idiot. "Oder aber..-" Er brach ab, zog seinen Rucksack hervor, wo er einen Kamera herauszog und sie hoch hielt. "Ich filme die Anderen Idioten, die immer herumalbern.", meinte er dann noch hinzufügend, steckte diese dann aber wieder weg, da er null Bock darauf hatte die Anderen zu filmen. Erstens hatte Daisuke schlechte Laune und zweitens wollte er keine wirklichen Erinnerungen an die überaus bescheuerte Couplingtour, die seine gesamte Gefühlswelt auf den Kopf stellte und ihn in die Verzweiflung trieb. "Kann man sich bei dem Lärm konzentrieren?", fragte der Jüngere skeptisch. "Ok...also können die auch albern sein?" Seufzend schüttelte er den Kopf. "Ihr seid komisch.", seufzte er. Kyo sah auf, fischte seine Ohrstöpsel hervor und wedelte damit vor Rukis Augen herum. "Damit geht alles. Und wenn ich Lust dazu habe, kann ich überall schreiben, genauso wie ich überall schlafen kann. Geht ganz einfach.", meinte er und zuckte mit den Schultern, sah wieder nach vorne. Leise lachte er auf, sah zu ihm und schüttelte seinen Kopf. "Du bekommst echt gar nichts mit oder?", fragte Kyo ihn leicht lächelnd, pokte ihn in die Seite und sah kurz nach den Anderen. "Bekomme ich wohl.", jammerte er. Leise schniefte das kleine Ruki und verschränkte die Arme. "Toshi, Dai und Kao sind noch halbe Kinder. Shinya ist eher ruhig und ziemlich schüchtern und biegt meistens immer alles gerade und manchmal spielt er auch den großen Streitschlichter. Keiner von uns kann ihm wirklich widerstehen. Er bringt alle wieder auf andere Gedanken.", erzählte er, senkte dann jedoch seinen Blick und dachte an die letzten Tage, wo Shinya doch etwas wegen ihm leiden musste. Was musste er auch unbedingt der Bruder von diesem Arsch sein. Leise seufzte er auf. "Selten mach ich auch mal was, aber nur wenn ich gut drauf bin, na ja kennst mich ja mittlerweile etwas.", meinte er dann nur noch hinzufügend und fuhr sich kurz durch sein Haar, ließ Ruki nach seinem Gejammer nach Eis auch sein Eis holen und beobachtete ihn etwas, wie er sein Schokoeis löffelte. Ruki begann zu schmollen. "Was kann ich dafür wenn die vor mir immer aussehen als hätten sie gerade eine ganze Zitrone Gegessen?" Schmunzelnd sah Kyo den Anderen an und schüttelte leicht seinen Kopf. Er würde ihn noch von dem Gegenteil überzeugen können, da war er sich sicher. "Gehen wir ins Aquarium?" "Können wir machen.", meinte er und tapste mit ihm weiter den Weg entlang. Lächelnd steuerte der jüngere Sänger sofort in die Richtung. "Ich bin froh, dass wir hergekommen sind. Ich liebe diesen Park einfach. Das Aquarium ist echt der Hammer..." Seine Augen strahlten glücklich, während er sich langsam dem großen Gebäude näherte. Seine Hände wieder in seine Hosentasche schiebend, folgte er Ruki, der wirklich mehr Kind als alles andere war. Leicht schüttelte er seinen Kopf über den Jungen, folgte ihm einfach und lauschte seinen Worten. "Wenn du das sagst. Ich halte nicht so wirklich viel von solchen Freizeitaktivitäten.", meinte er knapp, schloss kurz seine Augen, bevor er sie langsam wieder öffnete und sich die kleinen Fischchen ansah. Er hatte keine Lust mehr. Ruki war wirklich recht aufgedreht und er - ja er blies Trübsal, weil er keinen Plan hatte, wie er das ganze hier weiterhin verkraften sollte. Shinya konnte ihm nicht mehr wirklich helfen und selbst an Daisukes Brust bekam er Alpträume. Was war nur los. "Es ist fast das Selbe wie mit Vögeln. Wenn sie schwimmen wirken sie so...frei...es gibt nur sie und den großen weiten Ozean. Vielleicht noch ihren Schwarm..." Sein Lächeln verwackelte. Irritiert sah Kyo ihn an, fand er diese Worte doch mehr als absurd. "In Wirklichkeit ist doch keiner Frei. Du wirst immer dein eigener Gefangener sein. Deinem Körper kannst du nicht entfliehen.", gab Kyo leise von sich, sich verfluchend, dass er in diesem Körper gefangen war. Er hasste sein Leben, aber anderseits. Mit seinem Dasein konnte er der Welt die Wahrheit entgegen schreien - sie würden ihm zuhören - irgendwann, da war er sich sicher. Wieder einmal mit seinen Gedanken total abdriftend, blieb er einfach stehen, aus Selbstschutz seinen zerbrechlichen Körper nicht zu verletzen - was Ruki tat, oder sagte, ging Spurlos an ihm vorbei. Seine Gedanken hatten ihn vollkommen eingenommen, so dass er gar nicht bemerkt hatte, dass Ruki einfach weitergegangen war. Langsam fuhr sich der Vocal durch sein Haar, lehnte sich gegen die Scheibe und schloss seine Augen. Was machte er nur falsch? Ein Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn verwirrt umher sehen, bevor er bemerkte, dass es sein eigenes Handy war, welches friedlich vor sich hin bimmelte. Seufzend kramte er es heraus und hob ab. "Nishimura?", meldete er sich brav, hatte er doch nicht auf den Display gesehen, um zu bemerken, dass es Ruki war, der ihn da anrief. Kurz sah sich Kyo um, bemerkte sogleich auch, dass jemand fehlte. "Ruki?", fragte er irritiert, das Telefon wieder total vergessen, welches er sich aber immer noch ans Ohr hielt. Erst als die Stimme des anderen Vocals an sein Ohr drang, bemerkte er das Handy wieder und realisierte, dass es wohl Ruki war, der ihn hier gerade angerufen hatte. "Wo bist du?", fragte Kyo verwirrt, mit der Situation wirklich nicht mehr zu Recht kommend. "Ich bin bei dem riesigen Becken. Dem wo man auch den Wal sieht.", erklärte er. Tief atmete er durch. "Tut mir leid, ich fürchte ich habe nicht aufgepasst wo ich hin laufe.", nuschelte er. "Kommst du her?", fragte er zögerlich. „Ja.. ja sicher...“, murmelte Kyo nur auf seine Worte hin, sah sich um und legte auf. Seufzend steckte er sein Telefon wieder weg und kramte aus der Tasche erneut die Kamera, mit der er begann die Fische zu filmen. Dem Durchgang folgend, kam er dann auch nach einigen Minuten zu dem genannten Ort, richtete die Kamera auf Ruki und trat auf ihn zu. "Guck nicht so betrübt.", meinte er, erhaschte somit auch wieder ein Lächeln des Sängers, bevor er die Kamera auch schon sinken ließ, nachdem er auf Stopp gedrückt hatte. Kyo ließ sich neben ihm sinken, sah zu dem großen Fischbecken und musterte die Fische eine Weile. "Hast du was dagegen, wenn wir an die frische Luft gehen? Ich würde gerne eine rauchen.", meinte er und sah Ruki fragend an, nicht wissend, ob er ihm wirklich zustimmen würde, aber anderseits, seit wann konnte ihm Ruki einen Wunsch abschlagen? Ach er wusste doch auch nicht. Er wusste nicht mal wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Es war doch echt zum Mäuse melken. "Magst du Delfine?", fragte er nachdenklich, nachdem er aufgestanden war und mit Kyo das Gebäude verließ. "Delfine?", wiederholte der Ältere, nachdem er ihn zuerst etwas irritiert angesehen hatte. Ruki bestätigte es mit einem Nicken. Leicht verlegen kratzte er sich am Kopf, bevor er leicht zögernd nickte. "Ja doch schon, aber ist jetzt auch nichts weltbewegendes.", nuschelte er, hatte er doch nie wirklich darüber nachgedacht, flogen doch ganz andere wirre Gedanken in seinen Kopf herum. Als sie endlich Draußen waren, steckte er sich eine Kippe zwischen die Lippen und zündete sie an. Genüsslich zog er daran und stieß den Rauch wieder aus. "Gut, dann gehen wir jetzt zu Ihnen.", beschloss er. "Ich durfte mal zu welchen ans Becken. Früher kannte ich hier eine Trainerin. (2)" Schmunzelnd schob er die Hände in die Hosentaschen. "Wo lang?", fragte er, öffnete die Kamera wieder und hielt sie auf Ruki, ging ein paar Schritte um ihn herum und filmte ihn somit von allen Seiten, dabei lag ein kleines freches Grinsen auf seinen Lippen. Es war zwar kaum zu erkennen, aber wenn man ganz genau hinsah, dann konnte man es sehen. Ruki deutete auf eine Richtung. "Da lang.", grinste er. Kyo folgte dem Anderen, hielt die Kamera auf ihn und ließ sie dann in die Richtung schwenken, in die er zeigte. "Okay.", meinte er dann Schulter zuckend, zog an seiner Kippe und stieß den Rauch wieder aus, bevor er die Kamera wieder zu Ruki schwenken ließ und dessen wunderschönes Lächeln aufzeichnete. Er ging einen Schritt schneller, drehte sich herum, damit er ihn auch wirklich von vorne drauf hatte. Wunderschönes Profil. Als sie dann da waren, filmte er die Delfine, betrachtete sie eine Weile, bevor er wieder zu Ruki ging und diesen wieder filmte. "Willst du zu Ihnen?", fragte er dann, stoppte die Aufnahmen und senkte seine Hand, rauchte auf und warf die Zigarette in einen vorgesehenen Aschenbecher. "Hmm?", drängte er etwas auf die Antwort. Erstaunt sah er Kyo an und blinzelte. Eine Weile musste er das verdauen, ehe er fast automatisch nickte. Ein kleines Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen wieder, als er das Nicken erahnen konnte. "Okay warte kurz.", meinte er, wandte sich an den Staff, der eigentlich nie von seiner Seite gewichen war und tuschelte ein wenig mit ihm, bevor er mit diesem dann auch schon verschwand. Keine 5 Minuten später kam er wieder mit einen der Trainer der Delfine und sah Ruki an. "Hier. Du darfst ein wenig mit ihnen schwimmen gehen, aber nur..." Er hob den Finger und stupste Ruki gegen die Nase. "Wenn du bei der Show mit machst.", meinte er und hielt ihm die Broschüre der nächsten Show vor die Nase, die eigentlich nur für Kinder gemacht war, das hieß schön Artgerecht und nicht all zu aufwendig. "Und ich nehme es auf.", meinte Kyo und deutete auf seine Kamera, die er wieder in der Hand hielt und auf Ruki gerichtet hatte, schließlich wollte er seine Reaktion auf Band haben, warum er das wollte? Er hatte keine Ahnung, es war einfach über ihn gekommen. Total überrumpelt sah Ruki ihn an, doch während sein Gesicht Unglauben widerspiegelte, strahlten seine Augen vor Glück, bevor er Kyo auch schon um den Hals fiel und ihn kurz drückte. Etwas überrascht, aber zufrieden ließ er es einfach zu. "Danke.", hauchte er glücklich. Ruki war so leicht glücklich zu machen. Als er sich von ihm löste, sich die Träne wegwischte und schon weggezogen wurde, stand er nun allein an dem Becken und betrachtete die Tiere, filmte sie eine Weile, während er seinen Gedanken nach hing. Irgendwie stimmte es ihn ja glücklich, den Anderen glücklich zu machen, ihn nicht mehr Trübsal blasen zu sehen, aber anderseits. Er verstand nicht, wie er sich dabei einfach vergessen konnte. Den stechenden Schmerz in seiner Brust. War er so ein Egoist sich selbst gegenüber? Gönnte er sich denn gar nichts mehr im Leben? Als Ruki dann wieder kam und sich den Delfinen widmete, richtete er die Kamera wieder auf ihn, beobachtete ihn wie er sich mit den Tieren anfreundete und dann mit ihnen schwimmen ging - Süß. Kyo filmte Ruki die ganze Zeit. Als die Show begann und sich die Ränge mit Kindern füllten, suchte er lieber das Weite und versteckte sich vor den Quälgeistern. Als er ein Eckchen gefunden hatte, machte er es sich gemütlich und filmte Ruki dann weiter, wie er mitmachte. Er war wirklich putzig, wenn er so Sorgenfrei und Glücklich aussah. Als die Show zu Ende war, steckte er die Cam weg, steckte sich eine Kippe an und rauchte diese genüsslich, während er am Ausgang auf Ruki wartete, der irgendwann dann auch wieder zu ihm kam. "Na wie war es?", fragte er den Sänger. Dieser strahlte Kyo breit an. "Wie soll‘s schon gewesen sein? Es ist...unbeschreiblich diese Tiere sind so schlau und so...verspielt und...wüsste ich‘s nicht besser würde ich sagen die sind total verschmust >_<." Leicht schüttelte er den Kopf und lachte leise. "Sie sind einfach wundervoll." "Hast du geweint?", fragte er dann leicht irritiert, strich sich sein Haar hinters Ohr und sah zu dem Staff, doch dann blickte er wieder zu Ruki, schloss ihn kurz in seine Arme, bevor er sich von ihm löste und ihn ansah. Ruki wischte sich über die Wangen, nachdem Kyo sich wieder gelöst hatte. "Uhm...beim Abschied...ein wenig.", gestand der Jüngere verlegen und wurde rot. "Und was machen wir jetzt?", fragte Kyo nach, nicht wissend, was er tun sollte, denn normal lief er einfach den Anderen hinterher, unterhielt sich mit dem ein oder Anderen und … ja. Er wusste auch nicht so genau. Er war so unbeholfen ganz alleine in dieser großen, bösen Welt. Unsicher zuckte Ruki mit den Schultern. "Gute Frage. Auf Achterbahnen und so willst du ja sicher nicht. Also...denke ich.“ Er sah in den Himmel. "Ist es Zeit jetzt der Biologie nach zu gehen und Mittag zu essen." Er nickte und bestätigte seine Vermutung auf seiner Armbanduhr. Es war Mittagszeit. Kyo betrachtete den Jüngeren, der wirklich wie ein kleiner Diamant strahlte und folgte ihm dann auch. "Hmm ja können wir machen.", meinte er und lächelte ihn sanft an. "Und dann können wir ja mal den Lageplan studieren ob wir was interessantes finden." Leicht lächelte er Kyo an und fuhr sich durch die noch immer feuchten Haare. Lächelnd sah er sich um. "Mhm...auf was hast du Appetit? Soweit ich mich erinnere gibt es hier nen Italiener, japanisch und halt jede Menge Cafés..." Er zuckte hilflos mit den Schultern. "Keine Ahnung. Entscheide du Ruki.", meinte er nur, pattete sich den Bauch und sah in den Himmel. Wirklich Hunger hatte er nicht, aber er wollte Ruki und sich selbst einen Gefallen tun und eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Leicht nickte er und fuhr sich durch die Haare, sah sich ein wenig planlos um. Kurz schielte er zu Kyo, ehe seine Entscheidung fiel. "Café.", meinte er und nickte. "Du willst sicher nicht allzu viel essen und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch keinen großen Hunger." Zufrieden mit dieser Entscheidung lächelte er Kyo kurz an, ehe er zu einem Wegweiser sah und zufrieden nickte. "Da lang." Er deutete in eine Richtung und machte sich auf den Weg. Seine Idee fand er dann doch gut, immerhin mussten sie in einem Café nun wirklich nicht viel essen, gab es dort auch gar nicht erst die große Auswahl. Leicht nickend, folgte er dem Jüngeren und sah sich derweil um, fand er es doch Recht interessant hier, immerhin war das ja nicht einfach ein Vergnügungspark, wie seine Band sie sonst besuchte. "Sag mal....", begann er langsam und sah zu Kyo, welcher seinen Blick gehoben hatte und ihn nun fragend ansah. "Was hast du eigentlich mit den Videos vor, mhm? Mich erpressen, wenn ich berühmt bin?" Er grinste ihn breit an. Laut begann er zu lachen, konnte er doch einfach nicht anders, war seine Frage einfach zu komisch. Verstand er doch nicht, wie er auf so eine Idee kam. "Gar nichts. Wenn wir ein Bandtreffen haben, gucken wir uns meist die alten Sachen an, damit wir was zum Lachen haben. Immerhin bauen Toshi und Dai wirklich nur scheiße, wir haben Glück, dass wir die Beiden nicht an der Backe haben. Manchmal ist das auch ziemlich nervig.", brachte er hervor, schmunzelte dann aber leicht. "Früher haben wir diese Videos noch bei YouTube hochgeladen, zu mindestens wenn Toshi sich mal wieder aufnehmen musste, aber mittlerweile behalten wir das einfach für uns. Wir sind einfach der Meinung, dass unsere Fans unser Privatleben einfach nichts angeht.", erklärte er noch kurz, bevor sie das kleine, Kinderlose(!) Café erreichten und sich in eine ruhige Ecke setzten. Seufzend stellte er seine Tasche auf einen der Stühle und lehnte sich dann gemütlich zurück. Schnell hatte er die Karte in der Hand und musterte sie kurz, bevor er sich auch entschied erst einmal einen Kaffee zu trinken. "Achso...", meinte er und lehnte sich entspannt zurück. "Dann bin ich ja beruhigt.", lachte Ruki leise ehe er sich die Eiskarte schnappte. Als die Kellnerin kam, bestellte er sich erst einmal ein Wasser, einen Kaffee und einen schwarzen Tee. Kyo musterte Ruki eingehend, wie er sich wieder zurücklehnte und sich wieder in der Karte versteckte. Als die Kellnerin wieder kam und ihnen ihre Getränke hinstellte, bestellte sich Ruki Waffeln mit Eierlikör und Schokosoße. Grinsend legte er die Karte weg. Kyo widmete sich seinem Kaffee, den er langsam trank, Ruki weiterhin dabei beobachtend. Er mochte es irgendwie den Jüngeren zu beobachten. Irgendwie faszinierte es ihn, auch wenn er sich noch Heute im Auto geschworen hatte, wieder abweisender zu ihm zu sein, irgendwie gelang es ihm nicht so ganz, machte es ihn doch einfach zu glücklich, wenn Ruki glücklich war. "Weißt du ob es im Hotel so was wie ein Fitnesscenter gibt?", fragend sah er Kyo an. Zufrieden streckte er sich und griff nach seinem Wasser. Die Frage Rukis, riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn aufsehen. Leicht verwundert musterte er den Jüngeren, bevor er leicht mit den Schultern zuckte, seinen Kaffee auf Seite stellend. "Hmm keine Ahnung. Da musst du Kao fragen, der hat immer den Überblick, was die Hotels anzubieten haben und was nicht.", meinte er nur dazu, hatte er doch wirklich keine Ahnung. Sport auf einer Tour war absolut nicht seins. Auf Touren brauchte er Entspannung, immerhin rissen die Konzerte schon an seinen Kräften und Kyo wusste ganz genau, dass er es nicht übertreiben sollte, weswegen er auf Touren nun wirklich nicht viel tat. "Ok...oder ich frage Kai. Je nachdem wen ich eher treffe.", meinte er nachdenklich und spielte mit seinem Handy. Entspannt stützte er den Kopf auf seine Handfläche und sah sich um. Kyo hatte nur leicht genickt, wusste er doch selber nicht wer mit wem unterwegs war. "Du solltest auch etwas essen. Wenigstens etwas Kleines." Gekonnt zog der Ältere eine Augenbraue nach oben, musterte ihn kurz, bevor er zu der Karte griff und sie aufschlug. "Bin dabei, immer mit der Ruhe. Ich habe keinen Grund mich zu hetzen, immerhin haben wir heute den ganzen Tag Zeit.", brachte er hervor, bevor er sich in der Karte vergrub und sich eine Kleinigkeit und einen zweiten Kaffee bestellte. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, nachdem er die Karte weggelegt hatte. Leicht schmunzelte er. Irgendwie lenkten ihn seine Gedanken gerade auf Kaoru, da sie gerade noch von ihm gesprochen hatten. Die Sache mit Kaoru... ja irgendwie war er es ja gewohnt, aber normalerweise nahm er nicht gleich die Mitreisenden durch. Das war schon irgendwie merkwürdig und eins würde er Kaoru wohl auch abraten - sollte er auch nur einen Finger an Ruki legen, würde er ihm höchst persönlich seinen Schwanz abschneiden. Dieser Lüstling sollte es auch nur wagen - Moment? War er gerade wirklich eifersüchtig, obwohl noch gar nichts passiert war, noch nicht mal ansatzweise. Frustriert schlug er sich seine Hand gegen die Stirn, schüttelte über sich selber seinen Kopf, bevor er den verwirrten Blick Rukis bemerkte. Den Blick gekonnt ignorierend nahm er einen Schluck seines Kaffees. "Um...du sag mal...kann ich dich etwas...sehr persönliches fragen?" Unsicher sah er Kyo an. "Du kannst fragen was du willst, ob ich dir antworte wird wohl eine andere Frage sein.", meinte er dann matt. Es hatte ihn noch nie gestört gefragt zu werden, entweder beantwortete er sie, oder er schwieg sie tot. Klar irgendwann nervte es ihn, wenn Kaoru zum Beispiel anfing ihn zu löchern, warum er wieder so schlecht gelaunt war, aber das war auch nervig, aber Ruki - momentan war er absolut nicht nervig, obwohl sich Kyo das die ganze Zeit eingeredet hatte, um ihn auch schön von sich fern halten zu können. Er war echt schwach geworden - scheiß Gefühle!! Leicht nickte er auf Kyos Antwort. Tief atmete er durch und biss sich auf die Unterlippe. "Wie war das...eigentlich bisher bei dir?", fing er zögerlich an. "Ich meine...ich..." Er stockte. "Ehh...." Er wurde leicht rot. "Hattest du schon immer Beziehungen mit Männern? Oder auch Frauen?" Leicht verwirrt hob der Ältere eine Augenbraue, musste er sich jetzt doch wirklich das Lachen verkneifen, sah Ruki doch einfach zu niedlich aus, wie er ihn das fragte. Gut eigentlich redete er ungern darüber, aber Ruki war auch nicht sein Beruf, sondern - ja was war Ruki eigentlich?? Ach was wusste er schon. Lieber dachte er mal darüber nach, was er dem Kleinen antworten würde. Kurz überlegte er, bevor er Ruki wieder ansah. "Na ja.. ich tippe mal darauf, dass du mich fragen willst, ob ich nur auf Männer stehe, richtig?? Nein das ist wohl nicht so, ich fange auch gerne mal etwas mit Frauen an.", gab er kund, verschwieg ihm allerdings, dass seine Männlichen Beziehungen, bzw. seine Bettgeschichten, nach Shun wirklich auf Null gesunken waren. Er wusste von Anfang an, das ihn eine Frau niemals so ausnutzen konnte, wie ein Mann, demnach hatte er einfach nicht die Panik sich näher auf eine Frau einzulassen, als auf einen Kerl, wobei es bei ihm sowieso nur auf Bettgeschichten hinaus lief, wollte er sich doch einfach nicht mehr binden, hatte er doch einfach nur Angst davor. Auch wenn es bei Frauen halb so schlimm war, wie bei Männern, bestand die Angst doch immer noch sich erneut zu binden, weshalb er es einfach ließ und sich nur etwas für eine Nacht suchte, wobei er da bei weiblichen Personen blieb. Auch wenn das alles passiert war, wollte er nicht auf Sex verzichten. "Oh..." Kurz schwieg er, nickte dann aber leicht. "Verstehe." Ein kleines Lächeln bildete sich wieder auf seinen Lippen und er wurde lockerer. Mit einem kurzen Nicken nahm er die Worte wahr, wandte sich dann aber wieder seinem Kaffee zu und vertiefte sich in diesen, konnte er den Jüngeren doch nicht die ganze Zeit anstarren, wie würde das denn herüber kommen?? Er sollte sich echt etwas zurückhalten. Klar sicher, Ruki würde das sicher freuen, wenn er bemerken würde, dass er ihn die ganze Zeit anstarrte und die ganze Zeit über ihn nachdenken musste, aber er wollte ihn verdammt noch mal keine Hoffnung machen. So sehr er das auch wollte, er konnte es einfach nicht zulassen, zumindest jetzt noch nicht und auch nicht in naher Zukunft. Kyo müsste über seinen schwärzten Schatten springen und irgendwie bezweifelte er, dass er das jemals schaffen konnte, auch wenn er es gerne für Ruki tun würde. Die Kellnerin kam und brachte endlich sein Essen. Auch Kyo hatte sein Essen bekommen. "Lass es dir schmecken.", meinte er locker. Und schon war Ruki in der süßen Mischung vertieft. "Lass es dir auch schmecken.", meinte er, sich eine der Erdbeeren, von seinem Crêpe mit Früchten, in den Mund schiebend. Eigentlich würde er diesen ja direkt essen, aber er wollte sich vor Ruki einfach nicht blamieren - okay? Wieso wollte er sich vor Ruki nicht blamieren?? Stimmt er war älter und somit konnte er auch vernünftig essen. Leicht nickte er, um sich seine Gedanken zu bestätigen und schob sich erneut eine Frucht in den Mund auf der er leicht lustlos herumkaute. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen, bevor Rukis Blick auf Kyo fiel und diesem beim Essen beobachtete. Kyo bemerkte den Blick auf sich und sah Ruki demnach leicht fragend an. Er aß eben langsam, fand er das lustig?? Na ja was sollte es. Seufzend steckte er sich weitere Früchte in den Mund, bis er beschloss das nicht mehr zu viel auf dem Crêpe war. Ruki gerade keine Beachtung schenkend, klappte er seinen Crêpe so zusammen, dass er ihn vernünftig essen konnte. So tat er es dann auch, auch wenn er immer noch mit Gabel und Messer aß und sich alles andere als hetzte, immerhin hatte er den ganzen lieben langen Tag Zeit. "Und wie sieht es bei dir aus?" Total aus dem Zusammenhang gerissen, fragte Kyo den Jüngeren die Gegenfrage auf die vorhin noch total zusammen gestotterte Frage Rukis. Konnte Kyo diese Stille zwischen ihnen doch einfach nicht ertragen - warum auch immer. Verwirrt blinzelte der Angesprochene und musste erst einmal nachdenken was er meinen könnte, ehe er leicht rot wurde. "Ehm..." Er dachte noch mal kurz nach. "Sollte ich schon immer auf Männer gestanden haben, hab ich das nicht gemerkt. Bisher hatte ich nur Freundinnen.", meinte er und räusperte sich verlegen. "Das heißt du hast noch absolut keine Ahnung mit Männern?", stellte der Ältere trocken und leicht geschockt fest. Gott wie tief wäre er gesunken, wenn er so betrunken gewesen wäre, dass er Ruki - Oh kami, daran wollte er nun wirklich nicht denken. Wenn, dann sollte das erste Mal schon etwas Schönes sein... nicht so wie bei ihm. Ja er sollte nicht daran denken, aber Ruki hatte ihn gerade daran erinnert. Erinnerungen, die er am liebsten gar nicht mehr haben wollte, aber er kannte immer noch keine Möglichkeit, wie er diese vernichten konnte - es ging einfach nicht. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, schüttelte leicht seinen Kopf, bevor er einen Schluck seines Kaffees nahm und seinen Blick gesenkt hielt. Das hätte er am liebsten gar nicht erst erfahren wollen - wieso hatte er auch gefragt? Verlegen räusperte sich Ruki und schüttelte den Kopf. „Alles ok?", fragte er leise. So in seinen tollen Gedanken gefangen, hatte er ganz vergessen weiter zu essen. Erst Rukis Frage riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn aufsehen. "Uhm.. ja alles bestens...“, murmelte er leise, sich wieder seinem Essen widmend. Er wollte Ruki keine Sorgen bereiten, er wollte einfach nicht, dass es für Ruki nur noch ihn gab und dass er nur noch wissen wollte, ob alles okay war, oder dass er sich sogar hasste, weil er ihn an irgendwas erinnerte. Nein das wollte Kyo auf keinen Fall. "Ok...", murmelte Ruki leise und nickte leicht. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, sah den Jüngeren an, streckte seine Hand aus und strich ihm zaghaft über seine Wange. "Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ich musste einfach nur an etwas denken, was mir nicht gefallen hat. Mehr nicht.", brachte Kyo hervor, entsprach es doch auch der Wahrheit, immerhin hatte er wirklich an etwas gedacht, was ihm absolut nicht gefallen hatte und er würde sich wohl auch bemühen ganz schnell an etwas Anderes zu denken, wie zum Beispiel an Ruki. Ja und da war er auch schon wieder. Niemals würde er zulassen, dass Ruki dasselbe widerfahren würde wie ihm, nein niemals. Dafür war ihm der Jüngere schon viel zu wichtig und dennoch glaubte er, dass Ruki schon längst Dinge erfahren hatte die schlimm genug waren - wieso dachte? Er wusste es ja. Erneut aufseufzend schob er seinen Teller bei Seite und nahm seinen Kaffee zur Hand, den er kurz darauf auch schon leerte. "Wollen wir dann gleich weiter, wenn du fertig bist?", fragte er dann, wollte er doch unbedingt das Thema wechseln und an etwas Anderes denken. Ruki nickte. "Moment." Mit einem großzügigen Happen war das letzte Stück von seinem Teller verschwunden und er kaute schnell runter. Kyo nickte nur leicht. "Und ich zahle.", gespielt böse fixierte er Kyo. "Wenn es unbedingt sein muss...“, murrte er nur leise, mochte er es doch eigentlich nicht, dass ein Anderer für ihn zahlte. Ruki bezahlte lächelnd und schon verließen sie das Café. Draußen angekommen, schob Kyo sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündetet sich diese an, bevor er genüsslich an dieser zog und den Rauch ausstieß. "Und wohin jetzt?", fragte er dann, sah sich kurz um, bevor er wieder zu Ruki sah. "Du kannst ruhig auf eine Achterbahn gehen... ich werde auf dich warte, oder dich filmen.", gab Kyo von sich, wollte er doch nicht, dass Ruki sich den Spaß nahm, nur weil er ungern auf solche Fahrgeschäfte ging. So war er eben und daran würde er auch nichts ändern. Erstaunt sah Ruki ihn an und begann leise zu lachen, bevor er leicht seinen Kopf schüttelte. "Keine Sorge. Ich habe wirklich keine Lust auf das Zeug zu rennen.", schmunzelte er. "Sieh dir doch die Schlangen an. Denkst du ich stehe gern an?" Er schüttelte den Kopf. "Nein danke. Ich gehe nur ganz früh auf Achterbahnen, wenn man sofort dran ist." Auf die Worte Rukis nickte er nur, konnte er das doch gut genug verstehen. Er stellte sich auch nicht gerne in eine Schlange und wartete sich dumm und dämlich, so wie es manche Fans von ihnen taten. Bei dem Gedanken schauderte es ihm. Doch bevor er weiterdenken konnte, wurde er von Ruki aus diesen geholt. "Lass uns ans Wasser." Er deutete in eine Richtung, an der sie einen bis zum Meer ließen. "Ano.. ja können wir machen.", lächelte er und machte sich mit Ruki auf den Weg zum Meer. Dort angekommen, ließ er sich auf den Steg sinken und ließ seine Beine baumeln. Seine Tasche stellte er neben sich, holte die Kamera heraus und filmte das Meer, bevor er Ruki filmte. "Erzähl was Ruki.", grinste er leicht und ließ Ruki los plappern. So war es doch am besten. Wenn Ruki erzählte, konnte er wenigstens mit seinen Gedanken nicht abdriften. So saßen sie einige Zeit am Meer, bevor sie sich auf den Rückweg machte. Immerhin hatten sie kaum noch Zeit. Als Shinya, Daisuke und Kai kamen, kam er auf die Drei zu und filmte sie. "Na dann erzählt mal was ihr feines gemacht habt. Und schön zusammenrücken sonst bekomme ich euch nicht alle drauf." Ja irgendwie mochte er es zu filmen. Zwar passte das absolut nicht zu ihm, aber das war ihm egal. Shinya und Daisuke kannten das ja schon zu genüge und erzählten auch schon drauf los. Das wiederholte er bei allen Tour-Mitgliedern. Auch Aoi und Uruha ließ er nicht aus, auch wenn es ihm nicht sonderlich behagte, aber er wollte ja alle drauf haben. Immerhin sollte das eine Erinnerung an die Tour sein. Okay am meisten sah man Ruki - verdammt. Na ja was sollte es. Als er fertig war, ließ er sich neben Shinya sinken und packte die Kamera wieder weg, wartete nun darauf, dass sie wieder zurückfahren würden. Nachdem alle endlich in die beiden Vans eingestiegen waren, machten sie sich zu dem Restaurant auf, wo der Staff für sie schon reserviert hatte und so verbrachten die beiden Bands einen idyllischen Abend, den alle zum Ausklingen eines wundervollen, entspannenden Tages nutzten. Die Konzerte in Yokohama liefen alle bestens und Kaoru war mit seinen Jungs vollkommen zufrieden. Besser konnte es gar nicht laufen. Wenn die Tour so weiter verlaufen würde, würde alles gut ausgehen, davon ging der Leader aus. __________________________________________ Kapitel 18: Akt 15; Familienerinnerungen – Liebeserinnerungen - Und der Bruch des Selbst ---------------------------------------------------------------------------------------- 13 Jahre früher,Kyo Hart keuchte er auf, als er gegen die Wand gestoßen wurde. Sofort bildeten sich Tränen in seinen Augen, die er krampfhaft versuchte zu unterdrücken. Wieso? Wieso immer er? Das war einfach nicht fair. „Du verdammte Schwuchtel! Verschwinde endlich von hier und lass dich ja nie wieder blicken!“, knurrte der Schwarzhaarige, der Tooru am Kragen gepackt hatte und zu sich hoch zog. Hart schluckte der Junge, biss sich auf seine Unterlippe, während sein Blick auf dem Anderen lag. „HAST DU MICH VERSTANDEN?!“ Tooru bewegte sich keinen Millimeter, hatte er doch wirklich nicht vor die Schule zu verlassen, noch klein bei zu geben, aber er hatte anderseits auch zu große Angst, um den Kopf zu schütteln, oder ihm irgendetwas entgegen zu bringen. Wieso konnte er nicht stärker sein?? „NISHIMURA-KUN!!!“ Erschrocken sahen die beiden Jungen zu der Frau, die wütend auf sie zu lief. Sofort verlor Tooru seinen Halt und fiel zu Boden, hatte ihn der Junge doch einfach losgelassen. Verstört sah er von der Frau, zu dem Jungen und wieder zurück. „Hai Sensei?“, fragte er leise, rappelte sich langsam auf und klopfte sich den Dreck von den Klamotten. „Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass sie keine Schlägereien anfangen sollen. Wie oft soll ich Ihrem Vater denn noch davon berichte-“ „NEIN! Bitte... bitte nur das nicht!“, platzte es plötzlich aus dem ruhigen Jungen heraus, der die Frau panisch und bittend zugleich ansah. Alles nur nicht seine Eltern. „Ich tue alles was sie wollen, Sensei.“ - Mal davon abgesehen, dass er absolut nichts gemacht hatte, sondern wie immer das Opfer war – kniete Tooru nun vor seiner Lehrerin und flehte sie an. „Ist ja gut Nishimura-kun. Das nächste Mal, wenn sie eine Schlägerei anzetteln, werde ich sofort Ihre Eltern davon in Kenntnis setzen.“, brachte sie ernst hervor und ließ Tooru erleichtert aufatmen. Glück gehabt. Langsam erhob er sich wieder, sah seiner Lehrerin dann nach, ehe er eine Hand auf seiner Schulter spürte und erschrocken herumfuhr. „Wir sind hier noch nicht fertig!“, raunte Jung in Toorus Ohr und ließ ihn merklich zusammen zucken. „Bitte lass mich... lass mich doch einfach in Ruhe.“, brachte er brüchig hervor, sackte erneut zu Boden, ehe er seine Hände vor sein Gesicht presste und anfing zu weinen. Er wollte das doch alles nicht. Das war einfach nicht fair. Wieso konnten ihn die Anderen nicht einfach in Ruhe lassen. Es war doch nichts dabei, wenn man auf das eigene Geschlecht stand, oder doch?? War es so falsch? „Träume weiter, so einen Abschaum, wie dich, wollen wir hier nicht haben!“ Kalt und gehässig kamen die Worte herüber und ließen Tooru erbärmlich erzittern. Sein Leben war doch scheiße! „TOORU!!!!!!!!!“ Sofort sah Tooru auf und erblickte seinen Freund. Wenigstens hatte er noch Daisuke. „Daidai?...“ Bitter schluchzte er auf, klammerte sich an seinen Freund und krallte sich in dessen Shirt. „Was machst du auch immer für Sachen, hmm?“ „Ich mache gar nichts...“ „Schh... beruhige dich erst einmal.“ Jung war derweil gegangen, hatte Daisuke ihn doch durch seine Anwesenheit verscheucht. Keiner wollte sich mit ihm anlegen, kreisten doch wirklich dunkle Gerüchte über ihn durch die Stadt. Tooru wusste nicht ob es wahr war oder nicht, aber es war ihm egal, immerhin war er für ihn da und das war alles was für den Fünfzehnjährigen wichtig war. wenige Minuten Später in einem leeren Raum in der Schule „Glaubst du wirklich, dass das funktioniert?“ Leise hatte er die Worte ausgesprochen, während er sich einfach an den Anderen lehnte und seine Augen schloss. „Ich weiß es nicht, Tooru. Aber wenn wir es nicht ausprobieren, können wir das nicht wissen.“ „Aber will ich das wirklich machen? Was ist wenn meine Eltern das erfahren?“, fragend sah er zu Daisuke hoch, spürte deutlich den Blick auf sich und lächelte ihn sanft an. „Es ist ein Risiko... Und ich tue nichts was du nicht willst, also ist es deine Entscheidung, ob wir es machen oder nicht.“, hauchte er leise, strich Tooru sanft durch sein schwarzes Haar. „Ich habe mich lange genug versteckt... Es wird Zeit, dass wir etwas daran ändern, aber vorher... - Ja vorher will ich dich noch einmal spüren. Nicht dass das alles ein Ende hat.“, hauchte er leise, schüchtern, ehe er sich leicht streckte und seine Lippen auf die des Anderen legte. Sanft bewegte er seine Lippen gegen die von Daisuke. Dieser erwiderte den Kuss und schlang seine Arme besitzergreifend um den Jüngeren. „Sicher. Du bekommst alles was du willst von mir, das weißt du doch.“, raunte Daisuke auf die feucht geküssten Lippen und verschloss diese erneut, bevor er Tooru sanft auf den Boden drückte und seine Hände über seinen Körper streichen ließ. Wohlig seufzte der Schwarzhaarige, streckte sich den Fingern entgegen und gab sich dem Anderen voll und ganz hin. Ja das war schön. Zu schön um wahr zu sein. Wieso glaubten alle, dass daran etwas falsch war? Es fühlte sich verdammt richtig an. Leise keuchte Tooru auf, als er die Finger seines Freundes in tieferen Regionen wahrnahm. „Daidai...“, keuchte er leise, streckte sich den Fingern entgegen, die sich schon unter sein Höschen verirrt hatten und seine nackte Haut berührten. Das war gemein. Er war doch so empfindlich. Leicht fing sein Körper an zu zittern, während er sich an Daisuke klammerte und langsam seine Finger unter sein Oberteil streichen ließ. Er wollte auch die nackte Haut unter seinen Fingern spüren. Und so tat er das auch. Erneut keuchend, drückte er sich an seinen Freund, vergrub sein Gesicht an seiner Halsbeuge und klammerte sich richtig an ihn. „Daidaii~i.“ Leise stöhnte er in das Ohr seines Freundes, spürte er die Finger doch nur zu deutlich. Das war wirklich gemein. Daisuke kannte ihn mittlerweile schon gut genug, um seine Schwachstellen zu kennen. „Du bist Heute aber richtig willig, mein Kleiner.“, raunte er auf dessen Haut, bevor er seine Lippen auf dessen Hals senkte und begann an der weichen Haut zu saugen. Oh ja. Augenblicklich begann sein ganzer Körper an zu kribbeln und er erzitterte erneut. Kami! Das waren einfach zu viele Berührungen für seinen Körper. Er war doch noch viel zu jung, um so vielen Reizen standzuhalten. „Daidai~!“ Erneut stöhnte er, krallte sich in den Rücken des Anderen, hatte seinen Kopf erschöpft auf dessen Schulter gelegt. Daisuke schlang seine Arme um ihn und zog ihn einfach auf seinen Schoß, bettete die Beine um seine Hüfte und machte da weiter wo er aufgehört hatte. Etwas verstört ließ Tooru das mit sich machen, lehnte unbeschwert, aber schwer atmend an der Brust des Anderen und ließ sich verwöhnen. Daisuke umfasste das Glied des Jüngeren und begann dieses zu massieren, was Tooru immer wieder aufstöhnen ließ. Und wieder einmal war er dankbar, dass er seine Angst so schnell überwunden hatte, sonst hätte er dieses Glück nun nicht verspüren können. Zufrieden hatte er seine Augen geschlossen, genoss es einfach nur noch von dem Anderen angefasst zu werden. Keuchend und stöhnend, fand er sich auf dem Boden wieder, über ihm hockte Daisuke, der sich gerade seine Hose öffnete und diese dann auch runter zog. Er war so schön – so wunderschön. „Tooru~“, hauchte dieser, ehe er sich über ihn beugte und ihn sanft küsste. „Hai... Es ist alles okay.“, brachte dieser nur hervor, nachdem er den Kuss gelöst hatte und nickte Daisuke noch einmal zu, ehe dieser verstehend nickte und sich tieferen Regionen widmete. Gespannt sah er Daisuke zu, biss sich dann aber leicht auf die Unterlippe, war das doch immer wieder ein Akt, wo Tooru über seinen eignen Schatten springen musste. War das doch wirklich nicht immer angenehm, aber mittlerweile hatte er sich etwas daran gewöhnt und er war fest davon überzeugt, dass es nur besser werden konnte. Sanft umfing er die Hand seines Freundes und hielt sich an diesem fest, sah den besorgten Blick, doch er nickte erneut und entspannte sich, ehe er auch schon den Finger in sich spürte. Doch lange verweilte dieser nicht, denn Daisuke schob auch schon den Zweiten und dann den Dritten dazu. Keuchend räkelte er sich unter ihm, gewöhnte sich aber schnell an die Finger und nickte Daisuke erneut zu, welcher ebenfalls nickte und die Finger aus ihm zog. Kurz darauf spürte Tooru das Glied seines Freundes und stöhnte heiß auf, bäumte sich etwas auf und klammerte sich fester an die Hand des Anderen, doch er hatte sich schnell daran gewöhnt. Lustvoll aufkeuchend, drückte er sich gegen seinen Freund, welcher dann auch begann sich in ihm zu bewegen. „Tooru~ du bist einfach der Wahnsinn.“ Ein Grinsen legte sich auf die Lippen des Jüngeren, ehe er seine Arme um dessen Hals legte und sich an ihn zog. „Du aber auch~.“, brachte er keuchend hervor, versiegelte dann aber ihre Lippen, während er sich weiterhin auf ihm bewegte. Lange hielt er es dennoch nicht aus, so kam der Höhepunkt recht schnell. Stöhnend räkelte Tooru sich unter seinem Freund und kam dann auch mit einem heiseren Schrei in dessen Hand, nachdem Daidai ihn noch etwas massiert hatte. Auch Daisuke ließ nicht lange auf sich warten und kam mit einem lauten Stöhnen in dem Jüngeren, ehe er einen Moment so verweilte und einfach nur genoss. Langsam zog er sich aus ihm zurück, zog das Kondom von seinem Schwanz und schmiss es in eine Tüte. Leise seufzend nahm er sich seine Taschentücher und begann sich und Tooru sauber zu machen, ehe er diese ebenso in die Tüte tat. Tooru lag immer noch schwer keuchend auf dem Boden und beobachtete die Taten des Älteren, lächelte ihn aber zufrieden an. Nichts ging über eine ordentliche Runde Sex. Nachdem sich die Beiden wieder angezogen hatten, machten sie sich zusammen auf den Weg zu einem Raum in der Schule. Händchenhaltend, gingen sie durch die Gänge, bis sie bei besagtem Raum angekommen waren. Zögernd klopfte er gegen die Türe, bis sich diese öffnete. Ein kurzes Gespräch folgte und schon waren die Beiden alleine in dem Raum. „Bist du bereit?“, fragte Daisuke leise, doch statt ihm eine Antwort zu geben, schmiegte Tooru sich enger an seinen Freund. „Ich verstehe.“ Leise gehaucht, ehe er nach dem Mikrofon griff und 'An' drückte. „ACHTUNG! Eine wichtige Durchsage!“, hallte es durch die ganze Schule. Sanft legte Daisuke seinen Arm um seinen Freund und drückte ihn aufmunternd enger an sich. „Nishimura Tooru und Yoshida Daisuke haben euch etwas Wichtiges zu sagen!“ Stille. Daisuke drückte auf 'Aus'. „Du bist dir sicher?“ Ein schüchternes Nicken und Daisuke drückte wieder auf 'An'. „Wir sind ein Liebespaar! Und wenn ihr damit ein Problem habt, interessiert uns das nicht. Wir lieben uns und das ist das wichtigste. Wenn ihr das nicht verstehen könnt, seid ihr echt ARM! Liebe ist ein Geschenk Gottes und es ist vollkommen egal ob Frau oder Mann, die Liebe ist gleich! Keiner kann uns diese Gefühle nehmen, nicht einmal der Tod!“ Ernst hatte er die Worte ausgesprochen, ehe sein Blick auf Tooru fiel, welcher sich einfach nur an ihn klammerte und seine Augen geschlossen hatte. //Wir schaffen das schon!// Nach der Schule bei Tooru zu Hause „DU BIST WAS??????????????????????????!“ Erneut traf ihn ein harter Schlag ins Gesicht, ehe er auf den Boden sackte und seine Arme schützend vor sein Gesicht hielt. Er wusste es!!! Er hatte es gewusst!! Die Lehrer, die konnten einfach nicht ihre Klappe halten. Wieso mussten sie das ausgerechnet ihnen sagen? „Bitte ich kann doch nichts dafür...“, brachte er leise hervor, spürte dann aber den Fuß seines Vaters in seinem Magen. „DU KANNST NICHTS DAFÜR????! Wo lebst du? Du verdammtes BALG! Du kannst nichts richtig machen!! Immer wieder enttäuschst du uns von neuem. Wieso??!“ „Vater...“ „WAGE ES NICHT!!!“ Gekränkt sah er seinen Vater an, schluchzte dann aber bitterlich auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Du bist es nicht wert mich Vater nennen zu dürfen.“ Ein erneuter Tritt traf seinen Magen, was ihn schmerzhaft aufkeuchen ließ. „Verschwinde auf dein Zimmer!!! Deine Mutter und ich werden uns schon überlegen was wir nun mit dir machen, denn so kann das nicht weitergehen!“ Ernst sah er seinen Sohn an, woraufhin Tooru nur nickte und sich langsam aufrappelte. Keuchend hielt er sich an der Wand fest und ging auf sein Zimmer, wo er sich auf den Boden sinken ließ und dort einfach liegen blieb. Er konnte nicht mehr. Seine Nerven lagen gänzlich am Boden und sein Körper schmerzte einfach nur noch. Wieso? Wieso waren seine Eltern so? Wieso konnten sie ihn nicht einfach so akzeptieren wie er war? Warum nicht? Das war einfach nicht fair. Er wollte zu Daidai. Leise aufkeuchend, rappelte er sich auf und griff nach dem Telefon, ehe er Daisukes Nummer eintippte und es an sein Ohr hielt. „Bitte sei da... Bitte.“, hauchte er leise, betend. Er wollte doch nur seine Stimme hören. „Yoshida?“ „Ano... Entschuldigung ist Yoshida Daisuke da? Hier ist Nishimura Tooru.“, brachte er hervor, biss sich leicht auf seine Unterlippe. „Hai... Einen Moment bitte.“ Erleichtert seufzte er auf und hörte dann auch ein paar Sekunden später die Stimme seines Freundes. „Daidai?“ „Hai. Was ist los Tooru?“ Tooru konnte deutlich hören, wie besorgt Daisuke war und das machte ihm Angst. „Ich.. an.. Meine Eltern... Sie wissen es...“ Stille. „Mir tut alles weh Daidai... ich kann nicht mehr.“, wisperte der Jüngere leise, machte sich ganz klein und hoffte so nicht gefunden zu werden. „Tooru.“, hauchte Daisuke. „Gib nicht auf. Sei stark. Du schaffst das! Wir schaffen das!“ Tooru schluchzte auf und hielt sich seine Hand vor den Mund. „Daidai?“, schluchzte er leise. „Hai?“ „Ich liebe dich!“ Damit legte er auf, wartete gar nicht mehr auf eine Antwort, hatte er doch das Knirschen der Treppe wahrgenommen. Er hatte Angst! Und was für eine Angst er hatte. Keine Sekunde später schlug die Türe auf und seine Eltern standen in dieser, sahen angewidert auf ihn nieder. Er fühlte sich so dreckig. „Steh auf du unwürdiges Stück Fleisch!“, herrschte ihn sein Vater an, was ihn zusammen zucken ließ. Doch er blieb einfach sitzen, konnte er sich doch keinen Millimeter bewegen. „Ich sagte 'steh auf!'“ Erneut zuckte er zusammen, versuchte dann auch sich zu erheben, doch anstatt auf die Beine zu kommen, sackte er erneut zu Boden und keuchte auf. „Du Schwächling! Und so was soll mein Sohn sein?!“ Bitter schluchzte er auf, schmerzten diese Worte doch ungemein, so bemerkte er gar nicht, wie sein Vater auf ihn zu trat und ihn an seiner Schulter zu sich hoch zog – KLATSCH! Laut hallte der Schlag durch das Zimmer. Wie paralysiert legte er seine Hand auf seine schmerzende Wange und sah seinen Vater geschockt an. „Va.. -“ „WAG ES DICH!“ Kalt sah er ihn an. Die Tränen kaum noch wahrnehmend, sackte er auf seine Knie, wandte den Blick aber nicht von seinem Vater ab. „Du wirst nie wieder einen Mann anfassen, ihn nie wieder auch nur mit einem lüsternen Blick ansehen, noch mit ihm intime Gespräche führen! Haben wir uns verstanden?!“ Ein leichtes Nicken folgte. Wie sollte er sich auch seinem Vater widersetzen können? Seine Mutter hatte die ganze Zeit geschwiegen, doch nun schritt sie auf ihn zu, kniete sich zu ihm runter und schloss ihn in ihre Arme. „Du wirst die Schule wechseln.“ Geschockt starrte er ins Leere, nickte aber leicht, abwesend. „Du wirst auf ein Internat gehen, was zu gleich auch eine Religiöse Schule ist, um dir beizubringen was richtig ist und was nicht. Dort wirst du sicher wieder zu Sinnen kommen, mein kleiner Tooru.“, hauchte sie, erhob sich dann aber und lehnte sich an ihren Mann. „Schon Morgen werden wir dich dort hinbringen.“ Mit diesen Worten wandten sie sich ab und ließen Tooru alleine. Dieser saß immer noch wie gelähmt auf demselben Fleck, wie noch vor ein paar Minuten, bis es ihn einfach überkam und er zusammenbrach. Schluchzend und zitternd, lag er auf dem Boden und krümmte sich immer weiter zusammen. Sein Leben – am ENDE! Seine Freiheit? - nicht vorhanden! Sein Herz? - eingesperrt! Seine Seele – angerissen! Seine Gefühle – eiskalt in zwei gerissen. Sein Leben – am ENDE! 13 Jahre später!! 2004-10-09, 9. Tag, in einem Hotelzimmer in Shizuoka Fahrig fuhr sich der blonde Sänger über sein Gesicht, lehnte sich in dem Sessel zurück und schloss seine Augen. Warum hatte er gerade jetzt daran denken müssen? Wieso hatte ihn seine Mutter anrufen müssen? Wieso gerade jetzt? Nur weil er... weil er gestorben war? einige Minuten vorher Vollkommen in seinen Text vertieft, schreckte er auf, als plötzlich sein Handy ging. Verwirrt nahm er es in die Hand. Wer wohl was von ihm wollte? Ruki? Das konnte nicht sein, er hatte ihm doch extra gesagt gehabt, dass er seine Ruhe haben wollte. Leicht schüttelte er seinen Kopf, bevor er auch schon abnahm und sich mit seinem Namen meldete. „Tooru?“, drang die Stimme seiner Mutter an sein Ohr, was ihn augenblicklich verkrampfen ließ. Was wollte sie von ihm? Unbemerkt, begann er zu zittern, konnte es einfach nicht unterdrücken, war der Schmerz doch noch viel zu nah, viel zu real. „Was willst du? Warum rufst du mich mitten auf einer Tour an? Ich habe keine Zeit dafür.“ Kalt hatte er die Worte hervorgebracht. Er wollte dieses Telefonat so schnell beenden, wie es ihm nur möglich war. Am liebsten hätte er direkt wieder aufgelegt, als er die Stimme seiner Mutter erkannt hatte. „Es tut mir Leid Tooru, ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.“ „Komm zum Punkt!“, knurrte Kyo ungehalten, hatte er doch wirklich keine Lust mit seiner Mutter ein Kaffeekränzchen zu halten. „Tooru! Du redest immer noch mit deiner Mutter, also beherrsche dich etwas!“ Auf die Worte hin seufzte er leise, fuhr sich über sein Gesicht und unterdrückte einen bissigen Kommentar, den er ihr gerne an den Kopf geknallt hätte. „Dein Vater ist gestorben. Er wurde in einen Unfall verwickelt. Ich bitte dich nur um diesen einen Gefallen. Erweise ihm die letzte Ehre und komm zu seiner Beerdigung.“ Geschockt starrte er auf irgendeinen Punkt an der Wand, konnte er doch nicht glauben was seine Mutter ihm da gerade gesagt hatte. „Er ist tot?... Seit wann?“, brachte er nach einiger Zeit des Schweigens und des Realisierens hervor. Wie konnte sie ihm das einfach so am Telefon sagen? „Schon vor ein paar Tagen. Ich wusste einfach nicht, ob ich dich wirklich anrufen sollte...“ Verstört glitt sein Blick auf den Tisch, den er nun begann zu fixieren. Seine Hand ballte sich zur Faust. Wie konnte sie es wagen!? „Er ist mein Vater! Wieso sagst du mir das erst jetzt. Ich verstehe dich nicht... das kann ich einfach nicht glauben.“ Langsam führte er seine Hand zu seinem Mund und hielt sie sich vor diesen, um irgendwie zu verhindern, dass seine Mutter mitbekam, wie er anfing zu weinen. „Ich dachte dir wäre dein Vater egal, so oft wie du ihm deinen Hass gezeigt hast..“ „Er ist mir nicht egal!! Er ist mein Vater. Ich habe euch nur gezeigt, wie viel Hass ich gegen euch hege, weil ihr mir das angetan habt und gebracht hat es gar nichts. Und dennoch... egal was ihr getan habt, ihr seid meine Eltern. Ob ich nun will oder nicht.“ Hart biss er sich auf seine Unterlippe. „Wann ist seine Beerdigung?“, fragte er dann aber, fuhr sich über die Augen und strich sich die verräterischen Tränen weg. „Am 25ten.“ Kyo seufzte leise. Super das war mitten in der Tour. Na ja was sollte es. Irgendwie würde er das schon hinbekommen. „Wo?“ „Auf unserem Familienfriedhof.“, brachte die ältere Frau heraus und ließ Kyo nicken, was sie natürlich nicht sehen konnte, doch das war Kyo egal. „Wie viel Uhr?“ Er wollte nicht mehr. Gerade war alles okay und dann das? Konnte er nicht einmal in Ruhe gelassen werden? Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? „16Uhr. Ich danke dir Tooru.“ „Ich werde da sein... Bis dann.“ Damit legte er auf, lehnte sich in den Sessel zurück und schloss seine Augen. Ließ Revue passieren, was für schöne Erinnerungen er mit seinem Vater gehabt hatte. Ein bitteres Lachen verließ seine Lippen, ehe er seinen Tränen freien Lauf ließ. Er konnte sie einfach nicht zurück halten, war es doch sein Vater, der gerade von ihm gegangen war. __________________________________________ Kapitel 19: Akt 16; Ein Albtraum folgt dem nächsten! ---------------------------------------------------- 2004-10-09, 9. Tag, in einem Hotelzimmer in Shizuoka, Ruki „Ruki?! Lass mich rein!?“, drang es durch die Türe seines Zimmers, doch Ruki hatte gerade absolut keine Lust aufzustehen. Woran das lag? Vielleicht an der Tatsache, dass Kyo sich nach dem Freizeitpark in Yokohama total zurückgezogen hatte. Warum? Er verstand den Älteren einfach nicht. Wieso zog er sich jetzt wieder zurück, dabei war doch alles so schön – wirklich schön. Leicht biss sich der Sänger auf seine Unterlippe, bevor er sich dann doch erhob und Aoi die Tür öffnete. „Was ist denn?“ Fragend sah er seinen Bandmember an, welcher recht geschockt und aufgelöst aussah. War irgendwas passiert? Hatten Uruha und er sich gestritten? Nein das glaubte er nicht, dann hätte er Uruha wohl eher hier als Aoi. Oder? „Ich... Dir liegt doch was an Kyo?“ Leicht legte Ruki seinen Kopf schief. Wieso fragte er ihn denn jetzt so etwas? Musste er das verstehen. „Wenn ja dann solltest du sofort mit kommen.“ Nun war er vollends verwirrt. Wieso sollte er denn mit kommen, wenn ihm was an Kyo lag – Moment! Nein das konnte er nicht glauben. Das würde er nicht tun. Niemals! So war er nicht – oder doch? Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, schob er sich an Aoi vorbei und lief zu dem Zimmer des Blonden Sängers. Nein das konnte und wollte er nicht glauben. Niemals! Kyo würde ihn nicht betrügen – Moment! Sie waren nicht einmal zusammen, also durfte Kyo ja wohl machen was er wollte. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen. Der Gedanke tat unendlich weh. Seine Geschwindigkeit hatte rapide abgenommen, so spürte er auch wenige Sekunden später die Hand von Aoi auf seiner Schulter. „Beruhige dich etwas Ruki. Ich befürchte du denkst in eine vollkommen falsche Richtung.“ Ruhig hatte Aoi die Worte ausgesprochen, ehe Ruki auch schon von diesem in Kyos und Aois Zimmer geschoben wurde. Sofort fiel sein Blick auf den Blondschopf, welcher auf dem Boden lag. Diese Position sah mehr als unbequem aus – sehr! Was tat er da? Doch als er genauer hinsah, bemerkte er das Zittern, welches Kyos Körper gefangen hielt. Nein! Kyo weinte?! Warum? Was war verdammt noch mal der Grund. „Was soll ich denn machen Ruki. Ich habe ihn so vorgefunden, als ich eben auf unser Zimmer gekommen bin.“ Aoi klang wirklich Hilflos, doch Ruki wusste es selber nicht. Er könnte ihn in seine Arme ziehen, ihn versuchen zu beruhigen, aber wollte er das? Er hatte die letzte Zeit gemerkt, dass Kyo Abstand gesucht hatte und das versetzte ihm immer wieder einen Stich mitten ins Herz. „Hol einen von den Anderen. Kaoru, oder Daisuke.“ Aoi nickte leicht und verließ dann auch schon den Raum. Nun war Ruki ganz alleine mit Kyo, welcher wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag und zitterte. Kyo hatte es sicher nicht einmal mitbekommen, dass er in der Nähe war, das glaubte er nicht. Dafür war er sicher viel zu weggetreten. Was das wohl verursacht hatte. Ob es wieder mit diesem Mann zu tun hatte? Gerade wollte Ruki auf den Sänger zu treten und ihn endlich in seine Arme nehmen, ihn etwas beruhigen, als die Türe aufgerissen wurde und zwei gewisse Dir en Grey Member in der Türe standen. Warum ausgerechnet er? Wieso hatte Aoi ausgerechnet Shinya geholt. Er konnte ihn einfach nicht leiden, war er doch viel näher an Kyo, als er es war und das machte ihn krank. Ehe Ruki auch nur reagieren konnte, waren Shinya und Kaoru zu Kyo gestürzt. Shinya zog den zitternden Körper zu sich hoch und drückte ihn an sich. „Hey Kyo! Was ist los?! Kyo!“, brachte Shinya verzweifelt hervor. Ruki stand da einfach nur wie bestellt und nicht abgeholt. Sein Blick lag auf den drei Dirus, ehe er seinen Blick kurz auf Aoi wandern ließ. „Ist alles okay?“, fragte dieser den Kleineren, welcher nur mit den Schultern zuckte und seinen Blick wieder abwandte. Irgendwie kam ihm das alles unwirklich vor. „Kyo... Kyo öffne die Augen – Bitte.“ „Kyo~“ „Kyo... ~ Bitte.“ „Kyooo!!“ Kyo Seine Welt drehte sich, so wunderschön, so einladend. Sein Bewusstsein hatte ihn schon lange verlassen, hatte sein Körper doch beschlossen, dass es viel angenehmer so war. So war er irgendwann einfach von dem Stuhl gerutscht und hatte sich auf dem Boden zusammen gekrümmt. Sein Körper hatte sich total verkrampft, während ihn ein endloses Zittern eingeholt hatte. Sein Körper rächte sich – wie so oft. Wie er diesen verräterischen Körper hasste. Seine kleine schwarze Welt, die so erholend und wunderschön ruhig war. Keiner der ihm wehtun konnte, keiner der ihn anlog, betrog, oder hinterging. Wunderschön! Das war eine wunderschöne Welt. Doch etwas fehlte ihm – seine Musik! Er hörte nur zu deutlich die Rufe seiner Fans, wie sie immer wieder seinen Namen riefen – Ja! Ruft meinen Namen, liebt mich, gibt mir die Kraft und bleibt mir treu. Ein Traum. Wie konnte es anders sein. Seine Musik war alles, was ihn noch am Leben hielt. Ohne sie, wäre er schon längst zu Grunde gegangen. Wieso riefen seine Fans immer noch? Hatte er den Gedanken nicht bei Seite geschoben? Und dazu wurde es immer lauter. Das konnte nicht sein – nein! Er wollte nicht, er wollte nicht wieder in diese böse, trostlose Welt. Doch er konnte es nicht verhindern, wieder zurück zu kommen und seine Augen zu öffnen. Sofort schloss er sie wieder, war ihm das Licht doch viel zu hell. „Lasst mich.....~“ Leise gewisperte Worte, ehe er auch schon den Körper des Anderen enger an seinem spürte. Wer war das? Ruki? Nein... dafür war der Oberkörper zu groß. Erneut öffnete er seine Augen und sah direkt in das Gesicht seines Drummers. Irgendwie war es klar gewesen. Shinya konnte ihn nie in Ruhe lassen. Sein schlechtes Gewissen war viel zu groß, um ihn auch nur ein einziges Mal irgendeinen Wunsch abzuschlagen, oder ihm im Dreck liegen zu lassen. „Kyo...“ Das war eindeutig nicht Shinya. Sein Blick glitt etwas durch den Raum und blieb bei Ruki hängen, welcher wie bestellt und nicht abgeholt da stand und einfach nur auf ihn hinunter starrte. Traute er sich nicht ihn anzufassen? Ihm nahe zu sein? Oder hatte er seine stumme Bitte verstanden? Er wandte den Blick ab und erblickte dann auch schon Aoi, welcher immer noch in der Türe stand und mit einem besorgten Blick zu Ruki sah. Ja mach dir Sorgen um ihn, er würde es gebrauchen. Denn Kyo war sich relativ sicher, dass er es nicht schaffen würde, nicht mit seinem Glück. Das war einfach unvorstellbar. Er würde es vermutlich nie schaffen über seinen eigenen Schatten zu springen. Er ließ seinen Blick weiter wandern und hielt dann bei Kaoru inne, welcher einen Lappen hielt und ihm mit diesem den Schweiß und die Tränen vom Gesicht wischte. „Was ist passiert?“, fragte Kaoru leise, sah ihn dabei bittend an. Er wollte eine Antwort, das konnte der Sänger nur zu deutlich sehen. Aber sollte er es ihm wirklich sagen? Nein! Er konnte nicht. Kein Wort verließ seine Lippen. Er wollte nicht, dass sie es alle wussten. Vielleicht würde er es Kaoru sagen, damit er überhaupt nach Hause kommen würde. Leicht nickte er. „Ich sage es dir, wenn die Anderen verschwinden – alle.“ Die letzten Worte immer schärfer werden lassend, spürte er deutlich, wie Shinya den Griff löste und sich dann auch erhob. Kyo sackte dadurch auf den Boden und blieb einen Moment liegen, ehe er sich dann aber erhob und sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ. Kurz fuhr er sich über sein feuchtes Gesicht, ehe er sich auch schon die Haare aus diesem strich. Die Türe fiel ins Schloss und ließ Kyo und Kaoru die einzigen im Raum sein. „Also was ist passiert?“ Erneut drangen die Worte an seine Ohren, was ihn leise seufzen ließ. „Ich bitte dich keinem etwas davon zu sagen – ich möchte das einfach nicht.“, brachte er hervor und bekam dann auch schon ein Nicken seines Leaders. Gut, dann würde er es ihm wohl sagen. Er musste es ihm so oder so irgendwann sagen, damit er überhaupt das Versprechen einhalten konnte. „Meine Mutter hat mich vorhin angerufen.“, begann er, doch schon diese Worte ließen Kaoru geschockt drein blicken, kannten doch alle Bandmember sein verstörtes Verhältnis zu seinen Eltern. Daraus hatte er nie ein Geheimnis gemacht. Damals war er auch noch nicht so gestört, wie nach Shun. „Sie hat mich angerufen, um mich zu bitten meinem Vater die letzte Ehre zu erweisen und auf seine Beerdigung am 25ten zu gehen. Ich habe ihr zu gesagt.“ Damit beendete Kyo seine Erklärung und blickte direkt in das mehr als geschockte Gesicht seines Leaders. Kyo selbst war mittlerweile darüber hinweg und berührte es nur noch wenig. Er hatte genug deswegen geweint. Er hielt es nicht mehr für nötig, nur eine weitere Träne deswegen zu vergießen. „Ich... Kyo... das ist schrecklich... kannst du so überhaupt... ich meine. Ich weiß dass du ihn gehasst hast, aber dennoch... -“ „Es ist schon okay Kao. Ich schaffe das schon, ich möchte nur meiner Mutter diesen Gefallen tun. Ist das machbar?“ Fragend sah der Sänger seinen Leader an. „Um wie viel Uhr ist die Beerdigung?“ „Um 16 Uhr.“ Warum war die Uhrzeit denn so wichtig? Es war doch egal wann, oder nicht? „Um 16 Uhr? Das ist schlecht. Wir haben um 19 Uhr ein Konzert. Okay... wenn Gazette zuerst spielen können wir zwei Stunden drauf rechnen, also 21 Uhr. Aber ob du das schaffst ist fraglich.“ Verwirrt sah Kyo seinen Leader an. Sie hatten ein Konzert? Das konnte doch jetzt echt nicht wahr sein. Seufzend stieß er die Luft aus, erhob sich dann aber und griff nach seinem Handy, bevor er auch schon die Nummer seiner Mutter wählte. „Mal sehen ob wir es nicht auf Morgens verlegen können, dann habe ich genug Zeit um zurück zu kommen.“, brachte er hervor und ließ auch schon wählen. Seine Mutter ging auch recht schnell ans Telefon und so führte er mit dieser eine hitzige Diskussion. Okay im Grunde stellte Kyo sie vor die Wahl. Entweder zog sie die Beerdigung auf Morgens oder er würde nicht kommen. Nun da blieb wohl nicht viel Spielraum. So hatte er nicht lange dafür gebraucht seine Mutter zu überzeugen. Kyo legte auf und ließ sich wieder sinken, ehe er Kaoru leicht zu nickte. „Sie verlegt die Beerdigung auf 10 Uhr. Das müsste zu schaffen sein.“ Leicht nickte der Sänger, was Kaoru leicht zufrieden gucken ließ. „Gut. Ich werde dann gleich alles dafür in die Wege leiten, dass du dort hinkommst. Am besten fliegst du am 24ten hin und kommst nach der Beerdigung zurück. Ich werde das schon klären mach dir keine Sorgen darum Kyo. Konzentriere dich lieber auf das bevorstehende.“ Sanft hatte er die Worte ausgesprochen, erhob sich dann aber auch und ging Richtung Türe. „Ich lasse dich jetzt alleine, wenn etwas ist kannst du gerne zu mir kommen, aber das weißt du ja auch.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge, ehe er das Zimmer verließ und Kyo somit mit seinen Gedanken alleine ließ. Er war ihm wirklich dankbar, dass er das ohne wenn und aber für ihn tat. Nicht jeder wäre so. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er seinen Kopf in den Nacken sinken ließ und an die Decke starrte. Ob er sich eine Rede einfallen lassen sollte – das war doch etwas was er perfekt beherrschte – Texte schreiben. Vier Tage später, nach einem mehr als verunglücktem Konzert in Osoka – Kyo Er wusste ganz genau warum er so auf Abstand gegangen war, empfand er es doch als wirklich besser und jetzt? Jetzt hatte er den Salat. Jetzt musste er sich auch noch ein Zimmer mit ihm teilen! Und dabei hatte er so gehofft, dass das niemals geschehen würde – was für ein Wunschdenken - aber nun war es so weit und dann auch noch 4 Tage, wieso hatte er auch immer so ein Glück? Er verstand es einfach nicht. Seufzend schüttelte er leicht seinen Kopf und schob etwas von dem Reis in seinen Mund, bevor er seinen Blick umher schweifen ließ und kurz an dem Sänger hängen blieb. Es verletzte ihn bestimmt sehr, so wie er sich momentan verhielt. War er doch alles andere als Kontaktfreudig. Immer wieder hatte er den Jüngeren ab gewimmelt, immer wenn er in den letzten Tagen zu ihm gekommen war und ihn darauf ansprechen wollte, was vor Vier Tagen geschehen war. Sicher es wollten alle wissen, doch Kyo hielt sich bedeckt und Kaoru tat es ihm gleich. Schon am nächsten Tag, hatte ihm Kaoru die Tickets gegeben und gesagt, wie sie vorgehen sollten. Er war Kaoru wirklich dankbar gewesen und hatte ihm das auch mehr als deutlich gezeigt. Und irgendwie glaubte er, dass Kaoru das ein wenig stolz machte, dass er endlich mal mit ihm gesprochen hatte. Immer noch lag sein Blick auf Ruki, welcher sich immer wieder etwas zu Essen in den Mund schob und darauf herum kaute. Irgendwie konnte er seine Stimmung voll und ganz verstehen. Wenn man so von der Bühne gefegt wurde, wie sie es bei diesem Konzert wurden, hätte er auch keinen wirklichen Hunger. Auch wenn er am Anfang gesagt hatte, dass so etwas passieren würde, irgendwie hatte er nun wirklich Mitleid mit ihnen und fand es wirklich hart, wie die Fans mit ihnen umgegangen waren. Aber was sollte er machen? Er konnte nichts daran ändern. So war das Leben und Gazette mussten sich damit anfreunden oder aufgeben. Es gab immer wieder Tiefschläge und so auch in seinem Leben. Ruki konnte doch nicht glauben, dass es immer nur Bergauf gehen würde. Es kamen immer wieder Rückschläge. Sicher hatte er die Zeit genossen, wo es wirklich schön zwischen ihnen war und er sich für den Jüngeren öffnen konnte, so wie im Park. Aber glaubte Ruki wirklich, dass es nun immer so sein würde, weil es einmal so war? Dann kannte er ihn nicht! Kyo brauchte einfach diese Distanz zu dem Anderen, er war einfach noch nicht bereit dafür. Seine Angst war noch viel zu groß, um sich dem Anderen ohne Bedenken zu nähern. Er konnte das einfach nicht von ihm verlangen, Ruki wusste es doch. Er hatte es ihm jetzt schon mehr als einmal gesagt, dass er das einfach noch nicht konnte, das sich sein Körper gegen das alles sträubte, genauso wie sein Kopf, nur sein Herz wollte nicht mehr warten. Sein schon in tausend Teile zersprungenes Herz, wollte endlich wieder diese Wärme spüren, die ihn zu umfangen schien, wenn Ruki ihn auch nur minimal berührte. Und dennoch konnte er das immer noch nicht zulassen, aber jetzt? Heute würde die erste Nacht sein, in der er mit Ruki ein Zimmer teilen musste, wo er seine Nähe ertragen musste, die ihn innerlich zerriss, weil er ihm einfach nicht Nahe sein konnte. Egal wie sehr er es wollte, er konnte es einfach nicht. Er war noch lange nicht so weit, ihm so zu vertrauen, dass er ihn so sehr an sich ran lassen konnte, dass er ihm sein Herz schenkte... würde der Tag überhaupt kommen?? Konnte er das überhaupt? Konnte er Ruki diesen Wunsch erfüllen? Leicht schüttelte er seinen Kopf, bevor er die Hand auf seiner Schulter spürte und zu Shinya sah. „Ist alles okay?“, fragte dieser leise, was Kyo nur leicht nicken ließ. Natürlich war alles okay. Er konnte sich nicht beklagen, wenn man mal sein Gefühlschaos außer Acht ließ, war auch wirklich alles in Ordnung. Sein Zustand hatte sich schlagartig gebessert und zum Glück war er auch nicht wieder zurück gefallen. Die Erlebnisse mit Ruki hatte er endlich bei Seite geschoben und konnte endlich wieder nach vorne sehen, wusste was er konnte und was nicht. So verhielt er sich auch die letzten Tage. Der Abstand zwischen Ruki und ihm tat ihm gut und das konnte jeder sehen. Wenn er wollte das es so weiter ging, musste er Ruki nur von sich fern halten, ihn nicht wieder so nah an sich ran lassen und alles würde gut werden. Dass Ruki das nicht so leicht fiel, sah er jeden weiteren Tag, an dem er so mit ihm umging. Es hatte doch auch seine guten Seiten, er konnte den Jüngeren nicht mehr verletzen, wenn er ihn auf dieser Distanz hielt, aber vor allem konnte er Ruki so helfen, helfen Vertrauen aufzubauen... das hoffte er zumindest. Leicht über seine Gedanken schmunzelnd, stützte er sein Gesicht in seiner Hand ab und sah zu Ruki – er war wunderschön. Leicht seinen Kopf schüttelnd, wandte er sich von ihm ab und widmete sich wieder seinem Essen. Er sah erst wieder auf, als er den Blick auf sich spürte. Kurz biss er sich auf seine Unterlippe, bevor er zu dem Sänger sah. Er wollte ihn doch nicht verletzen... Es verletzte ihn doch selber. Geknickt ließ er seinen Blick sinken, fuhr sich kurz durch sein Haar, bevor er erneut seinen Blick hob. Er konnte es einfach nicht sein lassen ihn anzusehen. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, während sein Blick weiterhin auf dem Sänger lag, doch dann spürte er etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel. Die schöne, entspannte Atmosphäre schien sich einfach in Luft aufzulösen – aber wieso? Er verstand das nicht. Wieso wirkte alles jetzt so angespannt? Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich unangenehm an, was Kyo absolut nicht verstand, doch als er seinen Blick hob, wusste er warum – dieser Mann! „Ich habe mir mal erlaubt euer Konzert mitzuverfolgen und ich muss sagen du hast dich echt gesteigert Tooru!“ Die doch Recht kalt gesprochenen Worte, schienen ihn zu zerreißen, sein Blick – dieser unendlich herablassende Blick auf ihm, schien ihm den Verstand zu rauben – was machte er hier? Wieso jetzt? „Shun?!“, kam es erschrocken von Shinya, der sofort aufsprang und seinen Bruder nach Draußen zerrte. Kyo saß wie versteinert auf seinem Platz, seinen Blick nicht von dem Fleck lösend, wo bis eben noch sein, über alles geliebter, Ex stand. Doch von einer Sekunde auf die nächste erwachte sein Körper wieder und Kyo wünschte sich, das dem nicht so wäre, den augenblicklich überschlug sich sein Magen und Kyo hielt sich die Hand vor seinen Mund – ihm war schlecht – bei dem Anblick auch kein Wunder. Sofort sprang er auf und rannte aus dem Raum, um sich auf der Toilette zu übergeben. Kyo stürzte regelrecht in die Kabine und übergab sich. Alleine die Bilder in seinem Kopf veranlassten ihn dazu sein gesamtes Inneres heraus zu würgen. Es war einfach nur schrecklich. Wie konnte er es wagen auch nur in seine Nähe zu kommen? Was sollte das? Hatte er ihn nicht schon genug gequält. Oder hatte er es vermisst ihn so leiden zu sehen und wollte ihn wieder haben? Nein! Nicht mit ihm! Das würde er sicher nicht mit sich machen lassen. So dumm war er nicht noch einmal. Das konnte er ganz schnell wieder vergessen. Die Hand auf seinem Rücken, ließ ihn aufschrecken. Wer war das? Ruki? Shinya? Doch als er sich herum drehte und ihn erblickte zuckte er heftig zusammen, bevor er sich Ruckartig herum drehte und den Mann ansah. Erneut drehte sich sein Magen um, doch dieses Mal konnte er sich zurückhalten. „Tooru..“ Augenblicklich sah er zu Boden, konnte er es doch einfach nicht ertragen, wenn er ihm so unglaublich nahe war und seinen Namen so aussprach. Aber was sollte er machen? Er konnte sich einfach nicht gegen ihn wehren, war er doch wie ein kleiner Junge gegen ihn. „Ich habe dich vermisst.“, raunte Shun, während sich seine Hand an die Wange des Anderen legte und dessen Gesicht sanft zu sich zog. Sanft lagen die Augen des Mannes auf ihm, den er so hasste. Wieso? Wieso sagte er ihm so etwas?? Wieso war er hier? Wieso? „Wieso?“, brachte er hervor, während Tränen über seine Wangen liefen, konnte er sie doch einfach nicht unterdrücken. „Wieso bist du hier? Wieso tust du mir das an?“, brachte er verzweifelt hervor, schlug die Hand des Mannes von sich und stolperte etwas zurück, ehe er gegen die Toilettenwand stieß und einfach an dieser gelehnt stehen blieb. Sein Blick lag auf dem Anderen, versuchte dem Blick standzuhalten, nicht wieder wegzugucken und ihm zu zeigen, dass er schwach war. Und dennoch versagte er und wandte den Blick wieder ab, war es doch einfach nur eine Qual für ihn, ihn ansehen zu müssen. Diese Augen! Diese verdammten Augen. „Weil ich dich liebe.“ „LÜGNER!!“ „Bitte Tooru verschließe nicht die Augen davor, sieh mich an.“ „Nei… nein das kann ich nicht...“, brachte er bitter hervor. Er konnte diesem Blick einfach nicht standhalten. „Tooru ich bitte dich, hör auf deine Augen davor zu verschließen. Ich weiß es ganz genau! Du trägst die Ke-“ Er stockte. Verwirrt sah Kyo zu ihm, doch dann sah er auch schon wie Ruki auf Shun zu kam und diesem am Kragen packte. „Wie kannst du es wagen ihm weh zu tun?“, fauchte Ruki und holte mit seiner geballten Faust aus. Hart traf er Shun im Gesicht und hörte ein Knacken. Shuns Nase war durch…und Rukis Hand auch. Kyo hatte seinen Blick abgewandt und starrte wie gebannt auf den Boden. Wieso hatte er das getan. Langsam legte sich seine Hand an die Kette, die er um seinen Hals trug und umklammerte diese. Ja... er trug sie immer noch, da hatte Shun vollkommen Recht. Auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, hatte er genau gewusst, was er gemeint hatte – die Kette! „Wenn du es noch einmal auch nur wagst in seine Nähe zu kommen…ich schwöre dir, du wirst Bluten und dir wünschen ich hätte dich lieber umgebracht.“ Die Worte ließen Kyo aufsehen. Das durfte er nicht. Langsam ging er einen Schritt auf ihn zu und legte seine Arme von hinten um den Jüngeren. „Hör auf Ruki.“, hauchte er leise, sah langsam zu Shun hoch, welcher sich seine blutende Nase hielt, doch das Grinsen welches sich auf seine Lippen legte war unverkennbar. „Er wird dir nie gehören! Dafür hängt er noch viel zu sehr an mir.“, gab Shun spöttisch von sich und begann zu lachen, ein Lachen was sich unter Kyos Haut fraß und ihn unweigerlich zum Zittern brachte. Seine Arme löste sich und er stolperte erneut zurück, stieß gegen die Wand und sackte an dieser hinunter zu Boden. Die Worte hatten ihn getroffen. Hing er wirklich noch so sehr an Shun, dass er keine neue Beziehung eingehen konnte? Erneut schossen ihm Bilder durch seinen Kopf, welche ihn unweigerlich aufschreien ließen. „Ich hasse dich! Ich verabscheue dich! Du bist die Ausgeburt der Hölle!“, schrie er dem Bruder Shinyas entgegen, welcher ihn geschockt ansah, doch dann begann er zu lachen. „Siehst du! Du hängst noch viel zu sehr~“ „Das will ich nicht hören! Lass mich in Ruhe!“ Kyo klang aufgebracht, verzweifelt, er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte. So legte er einfach seine Hände um seinen Hals und drückte zu. „KYO!“ Kraftlos sackte besagter Musiker zu Boden und blieb einfach Ohnmächtig auf dem Boden liegen. Endlich – Ruhe! Er war geflohen – geflohen vor der Wahrheit, vor der Realität. Kyo würde es sich wohl niemals eingestehen, dass Shun recht hatte. Ruki Geschockt hatte Ruki den Namen von Kyo geschrien, als dieser sich einfach die Luftzufuhr abschnitt und zu Boden glitt. Hatte Shun Recht? Ruckartig drehte er sich herum und funkelte den Älteren an. „Was kann ich denn dafür, wenn er die Wahrheit nicht ertragen kann?“ „Eine Menge! Du hast ihn kaputt gemacht!“ Verwirrt sahen die Beiden zu Shinya, welcher zu Kyo sah, bevor er seinen Blick auf Shun legte. „Wie kannst du es wagen! Wie kannst du nur so grausam sein? Sieh was du angerichtet hast.“, brachte Shinya verzweifelt hervor, er konnte das einfach nicht fassen. Langsam begann er seinen Kopf zu schütteln, sah seinen Bruder dabei aber weiterhin an. „Jetzt fange nicht an zu heulen. Tooru ist alt genug.“ „Das hat damit nichts zu tun Shun. Du hast ihn schon zutiefst verletzt. Du hast ihn verlassen und betrogen, also lass ihn auch in Ruhe. Er hat dir nichts getan. Verschwinde endlich von hier, du mieses Schwein.“, entfuhr es Shinya, der Shun nun auch endlich packte und mit sich raus zog. Ruki war verwirrt und wie verwirrt er war, merkte er erst, als er ein unerträgliches Pochen durch seine Hand fahren spürte. Das hatte er toll hinbekommen. Langsam ließ er sich auf seine Knie sinken und zog Kyo einfach zu sich auf den Schoß. Mit seiner heilen Hand begann er sanft durch sein Haar zu streichen. „Kyo...“, hauchte er leise. Stimmte es was Shun gesagt hatte. Hing er noch so sehr an dem Anderen? Das wollte er einfach nicht glauben. Sanft strich er ihm über seine Wange zu seinem Hals und blieb an seiner Kette hängen. Dieses verdammte Schloss! Hatte es für Kyo eine tiefe Bedeutung? Bei Gelegenheit sollte er ihn mal fragen, aber ob er ihm antworten würde? Irgendwie bezweifelte er das. „Ruki?“ Ruki hob seinen Blick nicht, wollte er seinen Blick doch nicht von Kyo abwenden. Er war immer so schön wenn er schlief. Okay er war auch schön, wenn er nicht schlief, aber so hatte er viel sanftere Gesichtszüge und die gefielen dem Sänger wirklich gut. „Ruki was machst du nur für Sachen?“, drang die Stimme Uruha‘s zu ihm durch, der nun seine Hand in seine nahm und sie betrachtete. Ruki sah gar nicht erst hin, wollte er doch nicht sehen, was er schon wieder angestellt hatte. Als Kaoru dann auch noch kam, löste er sich ungewollt von dem anderen Sänger und erhob sich dann auch, wo er auch gleich von Uruha gepackt wurde. "Ich werde mit Ruki ins Krankenhaus fahren. Nur dass ihr Bescheid wisst.", meinte er ernst und zog den Sänger auch schon mit sich aus der Kabine. Dieser sah ihn böse an doch Uruha kannte kein Erbarmen. "Was ist wenn es so ist wie beim letzten Mal? Verdammt Ruki. Wir können es nicht gebrauchen, dass du im Krankenhaus rumgammelst." Doch Ruki presste nur die Lippen zusammen und sah zur Seite. Kyo war ihm das durchaus wert. Besorgt sah er zu dem anderen Sänger und seufzte. „Okay ich werde mich um Kyo kümmern.“ Kaoru beugte sich etwas zu Ruki. „Mach dir keine Sorge, wir werden ihn schon wieder hinbekommen.“ Sanft lächelte er den Sänger an, welcher nur verunglückt zurück lächelte. Irgendwie bezweifelte er es, dass sie das wirklich schafften. Kyo würde sicher mit Niemanden reden – so wie immer. Diese Sturheit machte ihn langsam richtig Wahnsinnig. ____________________________________ Kapitel 20: Akt 17; Ein Schlag mitten ins Gesicht ------------------------------------------------- 2004-10-13, 13. Tag, in einem Hotelzimmer in Osoka. Kyo "Er... Mein Bruder... Er hatte eine Beziehung mit Kyo... Er hat ihn nur benutzt, Kyo seelisch fertig gemacht... Du hast es selbst gesehen...", drangen die Worte Shinyas langsam zu ihm durch. Was redete er da? Besser gesagt, mit wem redete er da? "Kao…" Da hatte er auch schon die Antwort. Wieso sagte er ihm das? Shinya hatte ihm versprochen niemals jemanden etwas zu sagen, egal was passieren würde. "Es ist schon gut. Du musst nicht weiter sprechen - " "Das will ich auch nicht!" Scharf gesprochen Worte kamen aus Kyos Mund, welcher nun auch seine Augen geöffnet hatte und sich leicht aufgerichtet hatte. Er hatte deutlich sehen können wie Shinya und Kaoru zusammen gezuckt waren. Waren sie so überrascht gewesen? Scheinbar. "Kyo?", kam es von den Beiden synchron. „Verschwindet!! Sofort!" Erneut waren die Worte scharf und ohne Emotionen gesprochen, doch sie trafen Shinya hart, das konnte der Blonde nur zu deutlich sehen, doch es war ihm egal. So egal wie alles Andere es auch war. Er wollte nur noch vergessen, diesen Mann vergessen – alles was geschehen war. "Kyo?", fragte Shinya voller Hoffnung, noch einmal zu ihm durchdringen zu können, doch es brachte nichts. "Raus!", zischte Kyo und ließ den Drummer ängstlich zusammen zucken. Kaoru half Shinya auf die Beine, ehe die Beiden auch schon das Zimmer verließen. Hart biss sich Kyo auf die Unterlippe, setzte sich richtig auf und zog seine Beine an seinen Körper. Wie hatte das nur passieren können? Er war sich doch so sicher gewesen endlich von ihm los gekommen zu sein, doch scheinbar... Scheinbar saß das alles noch viel zu tief in ihm. Er war so verletzlich gewesen, wie ein kleines Kind. Seufzend fuhr er sich über sein Gesicht, versuchte die Bilder wieder aus seinem Kopf zu bekommen, die sich gerade in diesem häuften. Immer mehr traten aus dem Dunklen hervor und bereiteten ihm Schmerzen. Schmerzen, die er nicht mehr bereit war auszuhalten. Hart schluckte er, fuhr sich durch sein Haar und erhob sich dann, sah sich in dem Zimmer um, während sein Blick an dem anderen Bett hängen blieb. Er konnte hier nicht bleiben. Aber wohin sollte er dann? – Raus! Er verließ das Zimmer, klapperte jedes einzelne Zimmer ab, doch keiner war da, niemand der ihm Schutz bieten konnte. Noch ein letzter Versuch. Er drückte die Türklinke herunter, doch auch diese war verschlossen. Deprimiert ließ er sich gegen die Tür fallen, schloss seine Augen und verfiel seinen Gedanken. Das konnte einfach nicht sein. War er wirklich so schwach? So verdammt schwach, dass er nicht einmal einer Konfrontation standhalten konnte? HA! Hatte er wirklich geglaubt er könnte das? Hatte er sich für so stark gehalten? Lachhaft! Er war erbärmlich. Ein Häufchen Elend, welches nicht einmal den Tatsachen ins Gesicht sehen konnte. Tränen traten aus seinen Augen und liefen unkontrolliert seine Wangen hinunter - unbemerkt. Er war ja so erbärmlich. Und er wollte ein Star sein, jemand zu dem man aufsehen konnte? Wer es glaubt wird selig. Doch ehe er seine Selbstzweifel weiter hegen konnte, gab er einen überraschten Laut von sich und landete unkontrolliert in den Armen Daisuke's, der die Tür verwirrt geöffnet hatte. „Kyo?“, kam es verblüfft von dem Rothaarigen, der sofort seine Arme um den Sänger legte und ihn auf die Beine zog, um ihn ins Zimmer zu ziehen. Kyo ließ es einfach mit sich machen und fand sich keine zwei Sekunden später auf dem Bett wieder. „Ich bin so ein Versager... so eine Null…“, brachte Kyo schluchzend hervor, während er sich in das Shirt des Anderen krallte und versuchte den Halt zu finden, den er brauchte. Das einzige was gerade für ihn zählte war dieser Mann, der ihn festhielt und seine Schnauze hielt. Dieser Mann, der ihm Geborgenheit gab. Ihn versuchen ließ zu vergessen, doch nun. Es ging nicht. Er konnte nicht vergessen. "Er war da... Er war da und hat mich mit sich genommen. Er hat mich mit sich genommen, mich von meinen Beinen gerissen, mir den Halt genommen, mir mein Leben genommen. Er hat mich einfach wieder mit sich genommen, ohne zu Fragen. Ich will das nicht. Lass mich gehen... lass mich endlich gehen... Ich will dich verdrängen, dich nie wieder sehen. Ich will das nicht. Ich will dich nicht sehen... Bitte... Bitte geh weg, geh aus meinem Kopf. Lass mich in Ruhe - Ich halte das nicht aus!" Er wurde immer lauter, immer verzweifelter. Die Angst keimte über, nahm ihm den Halt, ließ seine Mauer einstürzen, seine Burg - ein kleines Häufchen Elend. Nichts weiter war er, nur ein kleiner Haufen Dreck, den man beschmutzen, treten und missachten durfte. Sanft wurde er von Daisuke geschoben. Nur zu deutlich konnte er den Blick auf sich spüren, doch wirklich anwesend war Kyo nicht. Er spürte die warme Hand Daisukes nicht, welche sich an seine Wange legte und somit sein Gesicht zu ihm hoch zog. Sein Blick war so leer. „Kyo… Tooru. Du hörst mir jetzt genau zu, okay?“ Keine Reaktion des Sängers. „Ich weiß nicht was dir passiert ist, aber ich bin für dich da. Und was ich ganz klar als dein bester Freund sagen kann, ist, dass es dir gerade wirklich nicht gut geht. Aber du darfst dich jetzt unter keinen Umständen aufgeben, verstanden?“ Immer noch regte sich kein bisschen in Kyo, die Worte erreichten ihn nicht einmal. „Du hast keine Schuld. Egal wer dir das angetan hat. Er ist kein guter Mensch. Du hast nichts falsch gemacht Tooru, okay? Du bist weder ein Versager, noch eine Null. Du bist ein großartiger Mann, hast vieles geleistet und obwohl du so viel Scheiße in deinem Leben erlebt hast, bist du immer wieder aufgestanden. Du hast immer wieder gekämpft und schau wo du jetzt bist. Du bist Sänger einer erfolgreichen Band und viele Fans schauen zu dir auf, wie zu einem Helden. Also bezeichne dich nicht als Versager. Denn das bist du nicht, in keinster Weise. Ich respektiere und bewundere dich für deine Fähigkeit immer wieder aufzustehen, denn das können nicht viele. Und ich bin sicherlich nicht der Einzige.“ Immer noch sah Daisuke ihn an, ließ eine Hand von seiner Wange zu seinem Haar gleiten und streichelte ihn dort, ehe er ihn wieder gegen seine Brust drückte und Kyo ließ es einfach mit sich machen, doch es regte sich immer noch nichts in seinem Körper. „Du sagst du kannst ihn nicht verdrängen. Aber das musst du auch nicht.“ Daisuke platzierte einen freundschaftlichen Kuss auf seiner Stirn, streichelte ihn weiter während er fortfuhr. „Du musst voran schauen, deine schlechten Erfahrungen durch gute ersetzen. Ich weiß, dass es schwer ist, nach so etwas wieder jemandem zu vertrauen. Aber Tooru. Solange du nichts wagst, kann es dir auch nicht besser gehen. Du verdrängst den Schmerz lediglich, anstatt das du dich ihm stellst. Es wird immer wehtun. Aber wenn du den Schmerz durch etwas Schönes ersetzt, wird das schon bald keine Rolle mehr für dich spielen. Denn dann kannst du nicht anders, als den Moment zu genießen und nicht mehr an diese Situation denken. Denn dann bist du glücklich.“ Diese Worte, diese unendlich vielen Worte. Sie prallten einfach an ihm ab, kamen nicht zu ihm durch, doch eins hatte er verstanden – Tooru. "Tooru... Wer ist dieser dumme Tooru?", fragte er leise wispernd, sah Daisuke aus leeren Augen an, so leer wie sie schon lange nicht mehr waren. Ohne Glanz, ohne Gefühl. Nur eine Hülle... ... … "Tooru?" Der Name hallte laut durch den Flur und ließ den Sänger erzittern. Er war wieder da. Was er wohl dieses mal wieder wollte? Wollte er ihm vielleicht endlich das geben was er sich so sehr wünschte? Langsam erhob er sich, trat in den Flur und fiel dem jungen Mann um den Hals. "Shun. Lass mich nicht mehr sitzen. Bitte.", brachte er hervor, wurde dann jedoch weg geschoben und angesehen. "Tooru. Tooru. Sei nicht so Naiv." "Ich bin nicht Naiv!" "Doch das bist du Tooru und wie du das bist.", brachte Shun hervor, schob Kyo Richtung Schlafzimmer, wo er ihn mal wieder gnadenlos ausnutzte. Ihn einfach nahm und achtlos liegen ließ. Es war wie jedes Mal. Jedes Mal seit jenem Tag, wo es angefangen hatte. Sein Blick glitt zur Seite, dort wo er lag – Shun. Er wollte ihn bei sich behalten, doch Shun war anderer Ansicht, so erhob sich dieser und ließ ihn einfach liegen. "Shun? Gehst du wieder? Lässt du mich einfach ausgeschlachtet liegen?", fragte Kyo, sah den Anderen an, der hohl auflachte. "Tooru wann verstehst du endlich." "Was soll ich verstehen?" Aus verständnislosen Augen sah er den Mann an, welcher ihm schon wieder gegen den Kopf stieß. Wieso? "Vergiss es Tooru.", brachte der Mann hervor, verschloss seinen Gürtel und zog sich sein Shirt wieder an, bevor er das Schlafzimmer des Anderen verließ. Kyo hörte nur noch wie die Tür ins Schloss fiel und er ihn einfach so liegen ließ - zurück ließ. Leise seufzte Kyo, fuhr sich übers Gesicht und sah an die Decke. Er verstand es einfach nicht. Warum behandelte er ihn jetzt so? Früher war es doch so schön gewesen. Sie haben so viel gemeinsam gemacht, haben zusammen gesungen, zusammen Musik gemacht, zusammen Spaß gehabt, zusammen gelacht, gegessen und miteinander geschlafen, aber jetzt? Jetzt schlachtete ihn Shun nur noch aus. Er schlief mit ihm und haute wieder ab, ließ ihn allein und schmiss ihn aus der Wohnung. Kyo begriff es einfach nicht und es wurde von Tag zu Tag schlimmer. "Tooru?" Voller Hoffnung setzte sich Kyo auf, sah zu Shun, der wieder gekommen war. "Ja Shun?" "Hast du meine Schlüssel gesehen?" Enttäuscht ließ er sich wieder sinken, schloss seine Augen und deutet auf das Nachtschränkchen. "Ich melde mich bei dir Tooru." "Warum? Warum willst du immer noch mit mir schlafen, aber sonst nichts?", fragte Kyo, doch erneut hörte er nur die Tür ins Schloss fallen. Das konnte einfach nicht sein. Was machte er falsch? Hatte er einen Fehler gemacht? Wieso behandelte er ihn so? Warum? Langsam setzte er sich auf und verließ sein Schlafzimmer, ging ins Bad, wo er sich unter das kalte Wasser seiner Dusche stellte und einfach seinen Gedanken nachhing – so wie immer, wenn er ihn einfach liegen ließ. ... .... "Halt den Mund. Halt einfach den Mund!", brachte Kyo kalt hervor, löste sich von ihm und kramte nach einer Zigarette, die er sich ansteckte. Kräftig zog er daran, wischte sich übers Gesicht und sah an die Wand, während er den Rauch ausstieß. "Vergiss was ich gesagt habe…", sagte er kalt, so kalt, so gefühllos, wie schon lange nicht mehr. Kyo war fertig, ließ keinen mehr ran. Er konnte es einfach nicht mehr. Kaum merkte er wie Daisuke ihm seine Zigarette klaute, zündete er sich einfach eine neue an und hielt sich an dem kleinen Ding fest. Das Daisuke aufgestanden war, hatte er nicht wirklich mitbekommen. Erst die Worte ließen ihn langsam aufsehen. „Ich verstehe, dass es dir gerade scheiße geht Kyo. Ich will dir helfen. Aber wie soll ich das wenn du ständig abblockst? Nur weil es dir scheiße geht, gibt es dir lange nicht die Erlaubnis Gefühle anderer zu verletzten. Auch wenn es hart ist, besonders in einer Situation wie dieser. Wir sind deine Freunde und wollen dir helfen. Es ist nicht fair wenn du deine Wut an uns auslässt.“ Daisuke hatte doch keine Ahnung, er hatte absolut keine Ahnung. "Du kannst mir aber nicht helfen. Das einzige was du kannst, ist mich in deinen Arm zu nehmen und zu hoffen, dass ich mit dir rede. Ich möchte nicht drüber reden, okay. Es ist vorbei.", brachte Kyo hervor, zog erneut an seiner Zigarette. Es war vorbei. Er würde nie wieder mit jemanden reden, das hatte eh keinen Sinn. Das alles hatte keinen Sinn. Sie würden ihn eh nie in Ruhe lassen – diese verdammten Gefühle! Als Daisuke dann aber auf ihn zu kam und sich vor ihn stellte, sah er zu ihm rauf. Was hatte er vor? „Weißt du was? Du kommst jetzt mit mir.“ Und somit packte er den Kleineren am Arm und zog ihn auf seine Beine. "Was hast du vor Daisuke?", fragte Kyo, sah ihn aus seinen Augen an, welche eine Art Angst ausstrahlten. Er wollte nicht zu den Anderen, er wollte es nicht. Er war nicht bereit dazu, würde er überhaupt irgendwann dazu bereit sein, den Anderen unter die Augen zu treten? Er bezweifelte es. Das war sein Ende - Ein paar Stunden vorher in einem Krankenhaus in OsokaRuki Er wollte nicht ins Krankenhaus und dennoch blieb ihm keine andere Wahl. Immerhin zwangen ihn zwei gewisse Bandmember dazu. So folgte Ruki Kai und den Staffmember dann ins Krankenhaus - gestützt von Reita. Halloooo?? Er hatte sich die Hand gebrochen, nicht den Fuß oder sonst was! Und zum alten Opa war er auch noch nicht mutiert. Das war Dirus Job. Als sie bei Kai ankamen, stand schon ein Arzt da, der Ruki auch gleich zum Röntgen beförderte. Nach dem dies hinter ihm lag, unterhielt er sich mit dem Arzt, wie dieser nun weiter fortfahren wollte. Doch das alles kannte er schon. Das Ganze war schon Routine für Ruki. Leise seufzend kam er zu Kai und Reita zurück geschlendert und bekam endlich seine Cola, die er zuvor von einer Krankenschwester erbeten hatte. "So folgendes. Ich habe 3 gebrochene Knochen. Unschön, aber damit muss man leben." Gelassen zuckte er mit den Schultern und trank einen Schluck. "Na ja... ihr könnt ja gern gehen. Ich hab in…" Er sah auf die Uhr. "Zwei Stunden einen Termin mit dem Skalpell." Er grinste leicht. "Erspart mir den dummen Gips. Sie fixieren die Knochen mit Schrauben, da sonst eventuell die Knochen mit dem Gelenk verwachsen könnten, was noch unschöner wäre." Er grinste. "Bis dahin darf ich machen was ich will...oh...außer auf die Hand schlagen." Er kicherte. Ruki hatte die Sache erfolgreich verdrängt. Das alles war so routiniert für ihn, dass er Kyo wenigstens für ein paar Stunden vergessen konnte und rumalbern konnte. Natürlich kotzte es ihn an so zu sein wie er war. Aber er hatte gelernt das Beste daraus zu machen. Er sah wie Reita schon das Handy zückte, zweifelsohne um Uruha Bericht zu erstatten. "In 2 Stunden? Na ja, das können wir noch abwarten…oder Reita?" Kai sah Reita fragend an. "Wir wollen dich ungern alleine lassen~", fügte er noch langsam hinzu und seufzte abermals. Reita sah zu Kai herüber und räusperte sich. „Ich denke, wir sollten noch hier bleiben und unseren Superhelden vor weiteren Verletzungen schützen“, meinte er und stimmte somit Kai zu, dabei verdrehte er etwas die Augen. Leise grummelte Ruki. "Ich bin kein kleines Kind, ich kann auf mich aufpassen", seufzte der Vocal. "Ihr müsst echt nicht da bleiben." Doch sie hatten es bereits über seinen Kopf hinweg entschieden. Wie gemein. Wieso mussten ihn immer alle wie ein kleines Kind behandeln? Das war nicht fair! "Mhm...ich erkunde die Cafeteria. Wehe die haben da Erdbeerkuchen." Leise seufzte Ruki und schlurfte in Richtung Cafeteria. „Habe ich eben was von Erdbeerkuchen gehört?“ "Sehr lustig Reita", grummelte der Sänger und sah ihn böse an. Er hasste Erdbeeren! Leise seufzend kam er bald in dem riesigen Saal und und war innerlich froh nicht über Nacht hier bleiben zu müssen. Einen Vorteil hatte es das Kai und Reita noch da waren, wie er feststellte. Sie konnten ihm sein Tablett tragen. Seine Hand war nur notdürftig verbunden um grobe Verschiebungen entgegenzuwirken. Aber eigentlich wurden seine Knochen bis zur OP ihrem Schicksal überlassen. Man musste dann eh nochmal alles richten. Da machten ein paar minimale Verschiebungen nichts mehr. Bald saßen sie alle an einem abgelegenen Tisch und Ruki schmollte vor sich hin. Ihm war entfallen gewesen, dass er vor der Op nichts essen und trinken durfte. Das war doch nicht auszuhalten. Er hatte bis eben noch Abendbrot gegessen, das wussten die Ärzte auch. Aber sie wollten nicht allzu viel Zeit bis zur OP verstreichen lassen. Seufzend sah er auf die Uhr. "Ich muss wegen Betäubung ´ne Viertelstunde eher los. Wenn ich Glück hab geben sie mir Schlaftabletten." Er lachte leise. "Dann dürft ihr mich nach Hause tragen, ha." Zufrieden damit lehnte er sich zurück. Krankenhäuser waren ihm so vertraut wie verhasst. Und doch...er konnte gerade nichts Schlechtes daran finden hier zu sein. Das war seine Welt. Eine in der kein Kyo etwas an seinem Wesen rütteln konnte. "Ich denke, wenn du fragst, kriegst du sicher Schlaftabletten. Irgendwas, womit du die Schmerzen verschlafen kannst, oder aber auch Schmerztabletten~" Kai streckte sich kurz und ließ verlauten, dass er für sich und Reita noch einen Becher Kaffee besorgen würde und stand auf. "Das sollte deine geringste Sorge sein. Im Schleppen von besoffenen oder schlafenden Freunden bin ich Meister" Reita lachte leise über seine, nicht ernst gemeinte, Provokation. Seufzend schüttelte er den Kopf. "Betäubt werde ich so oder so Kai. Mir geht es darum dass ich keinen Bock hab bei der OP zuzusehen." Er schmunzelte leicht. Dankbar sah er Reita an. Auch wenn Ruki es nicht zeigte. Er war seinen Freunden sehr dankbar, dass sie ihn so unterstützten. Als Kai zurückkam, hielt er Reita einen Becher hin, welcher sich auch direkt bedankte und ihn annahm. "Ruki? Ein Glas Wasser muss doch drin sein, oder?“, brachte Kai besorgt hervor und hielt ihm auch schon eins vor die Nase, welches Ruki dankend annahm. Die Zeit verging wie im Flug und Ruki machte sich dann rechtzeitig auf den Weg zur OP. Fest drückte er die Beiden an sich, wohl wissend, dass nichts passieren würde. Es war ja keine Vollnarkose, doch er wollte ihnen irgendwie seinen Dank verdeutlichen. Beim Anästhesist angelangt, setzte er auch recht schnell seinen Willen durch und kam dann in die OP. Diese dauerte auch recht lange. Schließlich waren seine Knochen munter zersplittert. Ruki fragte sich wirklich warum das nicht eher passiert war. Hatte die Wirkung seiner Tabletten nachgelassen? Er beschloss später mit seinem behandelnden Arzt zu sprechen, per Telefon natürlich. Noch so etwas konnte er sich nicht leisten. Nach der OP beschlossen die Ärzte ihn noch bis zum Aufwachen da zu behalten, denn das sollte nicht allzu lange dauern. Also lag er nun friedlich schlummernd mit Verband in einem Krankenhausbett. Man hatte ihm an den Tropf gehängt und schleuste über diesen nicht nur Vitamine zum Aufbau seines eh kränkelnden Immunsystems, sondern auch Schmerzmittel in seinen Körper. Doch davon bekam Ruki nichts mit. Er wollte gerade einfach nur schlafen und die vertraute Umgebung genießen. Zur selben Zeit in einem Fitnesscenter in einem Hotel in OsokaKyo Hart traf ihn ein Schlag ins Gesicht und ließ ihn leicht zurück taumeln, doch das ließ er nicht lange auf sich sitzen, sammelte sich wieder und schlug wieder auf Daisuke ein. Es war wirklich eine gute Idee gewesen ihn hier hin zu schleppen. Auch wenn er sich zu Beginn gewehrt hatte, aber gegen Daisuke hatte er einfach keine Chance, nicht wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Und das fand er gerade wirklich gut. Es tat mehr als gut seine Wut rauszulassen. Auch wenn er Daisuke dadurch ein paar unschöne Blaue Flecken verpasste. Doch das war nichts, was ihre Visagisten nicht hinbekommen konnten. Immerhin hatten sie am nächsten Tag ein Fotoshooting. Wie er sich schon darauf freute – diese Ironie!!! Sich lieber wieder auf das wesentliche konzentrierend, schlug er erneut auf Daisuke ein, beförderte ihn nun auch zu Boden. Ha! Er war stärker – oder Daisuke schwächelte einfach. Vielleicht hatte er ihn verletzt. So trat er auf ihn zu und half ihm wieder auf die Beine. „Alles okay?“ Seine Stimme klang besorgt, doch der Gitarrist lächelte ihn nur müde an. „Nein, nein. Alles bestens. Der Schlag hat nur gesessen.“ Und damit ging es auch schon weiter. Kyo konnte seiner Wut freien lauf lassen und sich vollkommen auspowern. Aber ob es ihm bei seinem Problem helfen konnte? Erschöpft hatte sich der Sänger auf den Boden fallen lassen und streckte alle Viere von sich. Der Rothaarige tat es ihm gleich, wobei er deutlich den Blick auf sich spüren konnte. „Und konnte ich dir etwas helfen?“ Kyos Gesicht zierte ein leichtes Lächeln. Er musste Daisuke einfach das Gefühl geben, das Richtige getan zu haben. „Ja.“ Langsam erhob sich der Blonde, zog sein Handtuch zu sich und fuhr sich mit diesem über sein Gesicht, ehe er sich die Boxhandschuhe von den Händen zog und sie neben sich hinlegte. „Das erinnert mich immer wieder daran, wie du mich damals auf andere Gedanken gebracht hast.“ Ein leises Lachen verließ die Lippen des Sängers. Damals hatte es ihm wirklich geholfen, doch dieses Mal? Es war anders, ganz anders. Aber dennoch. Für den Moment hatte es ihm wirklich geholfen. Kyo legte die Handschuhe bei Seite und ging dann zum Ausgang. "Sehen wir uns gleich? Ich geh duschen", meinte er und verschwand auch schon, machte sich extra die Mühe rauf in sein Zimmer zu gehen, wo er sich dann duschte und frische Klamotten anzog. Nachdem er fertig war, rauchte er erst einmal eine und starrte Gedanken verloren auf das leere Bett. Wo Ruki wohl war? Es wunderte ihn, dass er immer noch nicht hier war, oder wollte er Kyo einen Gefallen tun und seinen Wunsch respektieren. Leise seufzte er, drückte den Glimmstängel im Aschenbecher aus und verließ dann das Zimmer wieder, suchte nach Daisuke, den er in seinem Zimmer wiederfand. Langsam trat er auf ihn zu, legte seine Hand an seine Wange und betrachtete sein Gesicht. "Ich hoffe die bekommen das bedeckt.", schmunzelte er leicht und strich über das blaue Auge, welches er ihm verpasst hatte, als Daisuke nicht aufgepasst hatte. Wohlig seufzend reckte sich der Gitarrist der kühlen Hand des Sängers entgegen. "Ach...soooo schlimm sieht es doch gar nicht aus. So fest kann klein Kyo doch nicht draufhauen", schmunzelte er und grinste ihn frech an, pattete den Jüngeren. "Willst du mich verärgern?", knurrte Kyo, piekste Daisuke in die Seite, woraufhin dieser zusammenzuckte, wurde dann aber auch schon an die Brust des Rothaarigen gedrückt und konnte sich somit nicht mehr frei bewegen, doch so konnte er sich einfach wieder fallen lassen. Langsam schloss er seine Augen, atmete tief den Duft des Älteren ein. "Und? Wie fühlst du dich?" "Hmm ja etwas besser…", murmelte Kyo, strich sanft über die Brust des Anderen und seufzte leise auf. "Das ist gut", murmelte der Gitarrist etwas und kraulte ihm weiter durchs Haar. "Hast du Lust etwas nach Draußen zu gehen. Etwas spazieren und einfach die frische Luft genießen?", fragte Kyo und erhob sich dann langsam, wuschelte sich selbst durch sein wirres Haar und zog seine Kippen hervor. "Dann können wir auch Sorgenfrei eine rauchen.", meinte er leicht grinsend, schob sich eine der Glimmstängel zwischen die Lippen und reichte Daisuke auch eine, packte die Packung wieder in seine Jackentasche und nahm den Glimmstängel wieder aus dem Mund. "Na meinetwegen", murmelte der Rothaarige und schloss die Lippen um den Filter der Zigarette. Kyo erhob sich ganz und reichte Daisuke die Hand, half ihm hoch und wandte sich dann um, sah sich um. "Danke" Hatte der Rothaarige nur noch verlauten lassen, ehe er sich etwas Wärmeres anzog. Ob er krank war? "Die Anderen scheinen verschollen, hmm?", fragte er den Rothaarigen und musste über sich selbst leicht den Kopf schütteln. "Ach meinst du? Keine Ahnung, außer dir hab ich niemanden gesehen", gab der offen zu, verließ mit ihm das Zimmer und steckte den Schlüssel in eine Tasche seiner Jogginghose. "Aber sie werden schon auftauchen", meinte er dann und so gingen sie zusammen nach Draußen. Daisuke holte sein Feuerzeug hervor und zündete ihnen Beiden die Zigarette an, ehe Kyo auch schon zufrieden seine Zigarette inhalierte. "Danke", murmelte er, legte den Kopf dann etwas in den Nacken und sah in den Himmel, bevor er neben sich sah und den Staffmember ansah, welcher wie immer unmittelbar in ihrer Nähe war, wenn sie das Hotel auch nur einen Meter verließen. Kurz zuckte er mit den Schultern, sah zu Daisuke und lachte kurz auf. "Mit Sicherheit werden sie das, daran Zweifel ich keineswegs", meinte Kyo, schob seine freie Hand in seine Hosentasche und mit der Anderen rauchte er seine Zigarette weiter. Sie gingen einfach den Weg entlang und schwiegen, genossen einfach die Natur, die sie umgab. Lange waren sie an der frischen Luft, genossen es und waren auch ganz froh, dass hier so gut wie nichts los war. Auf Fans hatte er nun wirklich keine Lust. Seufzend ließ er sich auf eine Parkbank sinken, schloss seine Augen und atmete tief durch. "Lass uns wieder zurückgehen. Ich denke ich geh etwas schlafen", meinte Kyo nach einer Weile, erhob sich dann, steckte sich eine neue Kippe an, die er Daisuke reichte und sich selbst noch eine ansteckte. So gingen sie rauchend wieder zurück und schwiegen weiterhin. Kyo hatte nicht das Bedürfnis zu reden und er war froh, dass Daisuke dies akzeptierte. Im Hotel angekommen, trennten sich ihre Wege. Kyo ging auf sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich gegen diese. Tief atmete er durch, stellte fest, dass Ruki immer noch nicht da war, doch es interessierte ihn nicht. Seufzend trat er auf sein Bett zu, zog sich aus und ließ sich in das Bett fallen, kuschelte sich tief in die Decke und schloss seine Augen. Jetzt wollte er einfach nur noch schlafen und so schlief er auch schon kurz darauf erschöpft ein… Kyo schlief ausnahmsweise mal ruhig, doch als die Tür sich öffnete und wieder schloss, wurde er wach. Sein Schlaf war wirklich nicht fest gewesen und so war er von dem leisen Geräusch wach geworden, doch er rührte sich nicht, hielt seine Augen geschlossen, bis er keine Bewegung mehr hörte, nur noch leises klacken. Leicht öffnete er seine Augen und sah Ruki an, sah wie dieser einiges an Pillen schluckte und sah den Verband. Was war passiert? Warum tat er das? Er verstand das nicht. Lange lag er einfach nur still in seinem Bett, bis er sich sicher war, dass Ruki schlief. Langsam erhob er sich, trat auf den Jungen zu und kniete sich dann runter, sah ihm in sein Gesicht, bevor er ihm sanft über die Wange strich. "Was ist passiert?", fragte er leise, hatte er das zwar mitbekommen, doch bewusst war ihm das nicht mehr. Das Geschehen hatte er nur noch vage in Erinnerung. Lange betrachtete er ihn schweigend beim Schlafen, bevor er sich dann langsam erhob und raus auf den Balkon ging um zu rauchen. Vorher hatte er sich noch seinen Morgenmantel übergezogen und war in seine Hausschuhe geschlüpft. Ja er besaß so etwas. So rauchte er seufzend seine Zigarette, hing mit seinen Gedanken bei dem Vorfall vom Abend und sah in die Sterne. Er konnte sie deutlich erkennen und begann sie zu zählen. Versuchte sich wieder ab zu lenken, um von Shun los zu kommen… "Hey Takanori? Guck mal... Wir können gemeinsam die Sterne zählen. Ist der Himmel nicht schön?", brachte er leise über seine Lippen, ließ die Kippe fallen und lehnte sich an das Geländer. Wie sehr wünschte er sich endlich frei sein zu können. Endlich nicht mehr diese Gefühle zu haben, die ihn zu ersticken drohten... "Du solltest wirklich rein kommen...oder dir zumindest was ordentliches anziehen", drang eine Stimme an sein Ohr, welche ihn überrascht herum fahren ließ. Dass dabei seine Kippe, die er sich neu angesteckt hatte, erneut zu Boden ging, interessierte ihn nicht. Kurz glitt sein Blick über den Jüngeren, bevor er sich provokant eine neue Kippe ansteckte und sich wieder abwandte. Zufrieden zog er an ihr, hob erneut seine Hand und sah hinauf in den Himmel. "Ist er Heute nicht schön der Himmel? Und die Sterne wie sie leuchten. Siehst du das Takanori, hmm?", fragte er leise, zog genüsslich an der Kippe und fing wieder neu an zu zählen. Warum wollte er das? Er hatte einen flauschigen Morgenmantel an und Pantoffeln. Was wollte er denn mehr? Reichte doch vollkommen. Ihm war nicht kalt, auch wenn er hier schon geschlagene 2 Stunden stand. Aber es interessierte ihn einfach nicht. Sein ganzer Körper interessierte ihn nicht. Er wollte doch einfach nur frei sein, aber so ging das nicht. Langsam wandte er sich zu dem Jüngeren um, welcher wie gebannt in den Himmel starrte. Die Sterne... sie faszinierten ihn, das wusste er ganz genau, dennoch wollte er seinem Gewissen Gewissheit geben. Was hatte er getan? Warum eigentlich? Er war doch nicht schuld, oder doch? "Was hast du gemacht?", fragte er und deutete auf seine Hand, die schön in einen Verband eingepackt war. "Hu?" Ruki sah auf seine Hand und seufzte dann. "Nichts weiter", meinte er nachdenklich und blickte wieder in den Himmel. "Ist nur gebrochen...passiert halt schnell wenn man Glasknochen hat." Traurig lächelte er. Kyo seufzte leise, fuhr sich über sein Gesicht, rauchte die Zigarette auf und drückte sie auf dem Geländer aus. Kurz darauf ging er an ihm vorbei ins Zimmer und sah sich kurz um, bevor er sich zu Ruki umdrehte. "Aha. So leicht aber nun auch wieder nicht", murrte er ungehalten und ließ sich auf sein Bett fallen. Als ob er ihn vor den Gedanken bewahren konnte. "Doch manchmal reicht es wenn man hinfällt", murmelte Ruki nur leise. "Ich habe keine Ahnung mehr was vorhin passiert ist. Ich weiß nur, dass er auf einmal da war", murmelte er leise, strich mit seinen Fingern über seinen Hals und ging kurz darauf ins Bad, um zu sehen, was er eigentlich angestellt hatte. Leicht schüttelte er über sich selbst den Kopf. Morgen Mittag war das spätestens richtig schön zu sehen, da war er sich ziemlich sicher. Seufzend kam er zurück und sah wieder zu Ruki. "Kannst du mich denn jetzt vielleicht nach vollziehen? Kannst du es?", fragte Kyo ihn eindringlich, fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen dann leicht. "Vergiss es lieber wieder ganz schnell. Ganz schnell.", brachte er hervor, wollte er doch nicht, dass Ruki sich wirklich an dem Gedanken aufhing, welchen Shun ausgesprochen hatte. Seine Worte... er konnte sich an jedes Wort erinnern, welche er gesagt hatte. Doch was hatte Ruki getan? Es war einfach so verschwommen. So fern und dennoch so verdammt nah, dass er kotzen könnte. Dass Ruki wieder ins Zimmer gekommen war, war ihm gar nicht aufgefallen. Erst als er zu diesem sah, bemerkte er, wie der sich zusammen gekugelt hatte und scheinbar wieder zu schlafen schien. Ob es ihm gut ging? Er bezweifelte es. Aber was dachte er daran? Es war egal. Er konnte nichts daran ändern. Doch Ruki schien nicht zu schlafen, was ihm erst dadurch bewusst wurde, als er sich wieder aufsetzte und zu ihm sah. "Kannst du nicht schlafen?", fragte Kyo dann zögerlich, besah sich dabei den Verband an seiner Hand, bevor er wieder zu Ruki aufsah. Lange jedoch konnte er ihn nicht ansehen und so wandte er seinen Blick wieder ab und starrte auf den Boden. "Sag mir bitte die Wahrheit Takanori. Ich möchte wissen, ob dieser Idiot mich noch einmal angefasst hat. Ob er noch einmal meine Lippen spüren konnte, oder sonst so etwas. Ich möchte Gewissheit. Ich möchte doch nur wissen was passiert ist. Was mit mir passiert ist", brachte Kyo flehend hervor, nachdem er sich wieder zu Ruki gedreht hatte und ihn nun ansah. "Versteh das doch", fügte er noch hinzu, bevor er langsam seine Augen schloss und auf den Boden sah. Warum glaubte er eigentlich daran, dass er es ihm wirklich sagen würde? Er wollte ihn vor dem Beschützen was geschehen war, das wollten sie alle. Ruki zögerte, das merkte er deutlich, doch dann sprach er es einfach aus. Sprach das aus, was er hören wollte. "Er hat nichts mehr gemacht.", meinte er ruhig. "Gar nichts. So weit kam er gar nicht. Shinya hat ihn rausgezerrt...oder Kaoru? Ich weiß nicht mehr so genau. Aber ich kann dir versichern, dass er dir nicht mehr zu nahe gekommen ist nachdem du Ohnmächtig wurdest." Ernst sah er Kyo an. Kyo fuhr sich fahrig durch sein Haar, biss sich auf seine Lippe und nickte verstehend, bevor er seinen Blick wieder abwandte. "Ja eh..." Ruki fuhr sich durch die Haare und sah sich um. "Wann müssen wir eigentlich los?", murmelte er nachdenklich. "Kaoru meinte relativ spät für unsere Verhältnisse. Also mach dir keinen Stress…", brachte er hervor, ließ sich auf seinem Bett zurück sinken und kuschelte sich in die Decke, nachdem er Morgenmantel und Schuhe wieder abgelegt hatte. "Dann könnte ich ja noch ´ne Tablette nehmen...", nuschelte der Jüngere, doch Kyo ignorierte die Worte. Sie waren ihm egal – vorerst. "Woher hast du den Bruch wirklich?", fragte er dann und drehte sich zu ihm herum, sah ihm ernst in seine Augen. Er wollte die Wahrheit wissen, war Ruki doch nicht besonders gut im Lügen, im Gegensatz zu ihm, der gerne mal log und allen das Blaue vom Himmel erzählte. Deutlich spürte er die Nervosität des Anderen, sah genau wie er sich auf die Unterlippe biss und mit dem Kissen spielte. Ob er es ihm wirklich sagen wollte? "Ich hab Shun eine reingehauen.", nuschelte er schließlich leise, was Kyo merklich schlucken ließ. Er hatte ihm eine reingehauen und hatte damit den Bruch in Kauf genommen. Wegen ihm? Der ihn die ganze Zeit ignoriert hatte, ihn eiskalt einfach zurück wies? Was war er nur für ein Arsch? Was für ein Egoist er doch war. "Danke", murmelte er leise, wand sich dann aber um und starrte an die Wand. Warum ausgerechnet er? Warum hätte Kaoru ihm nicht die Rippen brechen können. Sein Herz rausreißen können. Für ihn wäre es eine Leichtigkeit gewesen, doch stattdessen musste sich Ruki für ihn die Knochen brechen. Damit kam er nicht klar, überhaupt nicht, das warf ihn in ein totales Chaos. In ein Chaos, welches er nicht haben wollte. Bitter schluckte er, biss sich auf die Lippe und hing so seinen Gedanken nach, die ihn mehr und mehr verwirrten. Er wusste einfach nicht mehr was er wollte, was er fühlte, was er überhaupt denken sollte. Es war alles so surreal. Und dennoch hatte er das Bild genau vor Augen, wie Ruki ihn schlug, die Worte. Er biss sich auf seine Unterlippe. Deutlich spürte er Ruki, wie er ihm näher kam und ihn letztendlich in die Arme zog. Bereitwillig ließ er sich gegen ihn lehnen und schloss leicht seine Augen. "Zerbrich dir darüber jetzt nicht den Kopf. Mir war es das wert, auf mehr kommt es doch nicht an oder?", murmelte er leise. "Jetzt ist wenigstens diese hässliche Nase von ihm kaputt." Lange schwieg Kyo, ließ die Nähe zu, schien sie sogar zu genießen, zumindest ein wenig. Doch irgendwann löste er sich von Ruki, zog seine Beine heran und schlang seine Arme um diese. "Hässlich, hmm?", fragte er leise, musste sich ein kleines Grinsen verkneifen, doch auflachen tat er nicht. Er konnte nicht. "Ja hässlich", bestätigte Ruki. "Ruki? Es tut mir Leid, dass ich so ein Arsch zu dir bin. Und dich ständig verletze, aber ich bin einfach noch nicht bereit dazu. Verstehst du?", fragte er dann leise, sah aber nicht auf, sondern vergrub sein Gesicht lieber an seinen Knien, krallte seine Hände leicht in seine Kopfhaut und schloss seine Augen. Eine kurze Zeit verweilte er so, bis er wieder zu Ruki aufsah. "Hast du noch so ´ne Schlaftablette?", fragte Kyo leise, unsicher, wollte er doch jetzt einfach nur seine Augen schließen und schlafen. Das alles einfach vergessen und dabei wäre es hilfreich, wenn er keinen seiner bescheuerten Träume hatte. Langsam löste er seine Arme von seinen Beinen und ließ diese wieder sinken, zog die Decke über sich, wobei er jedoch scheiterte, da Ruki auf dieser saß. Leicht grummelnd sah er zu diesem, der wohl immer noch ein wenig perplex war. "Mhm...freut mich, dass du auf die Idee selbst gekommen bist." Endlich stand er auf und watschelte zu seinen Tabletten. Er fischte die Schlaftabletten raus und warf Kyo eine Packung zu. "Behalte sie ruhig...ich hab..." Er sah in seinen Koffer. "Wirklich mehr als genug", murmelte er. Kyo sah ihn an und nickte leicht, nahm die Packung entgegen und setzte sich ein wenig auf, bevor er eine der Tabletten - nein er ging doch lieber auf Nummer sicher und nahm sich zwei - mit Wasser schluckte. "Danke", murmelte er, legte die Schachtel bei Seite und kuschelte sich in das recht gemütliche Bett. "Falls du verschläfst, darf ich dich dann wecken?" Fragend sah er zu Kyo, welcher leise zu brummen begann. "Nur wenn es unbedingt sein muss, aber ich garantiere für nichts", gab Kyo eher unverständlich von sich, zog die Decke dann halb über sein Gesicht. "Schlaf gut", kam es noch leise von dem Sänger, bevor er seine Augen schloss und versuchte einzuschlafen, was ihm dann doch recht gut gelang, schließlich war schlafen seine Hauptbeschäftigung, wenn er nicht gerade am Singen war. Und zum anderen, hatte er nicht wirklich viel erholsamen Schlaf in letzter Zeit gehabt. 2004-10-14, 14. Tag, 09:00 Uhr Morgens, in einem Hotelzimmer in Osoka, Kyo Ein wohliges Gefühl machte sich in ihm breit, es tat so wahnsinnig gut einfach zu schlafen, den Schlaf der Gerechten zu schlafen. "Kyo?" Vorsichtig, schüchtern, drang sein Name an sein Ohr und ließ ihn leicht blinzeln. Leise murrte Kyo, drehte sich auf die andere Seite und zog die Decke über seinen Kopf. "Noch 5 Minuten, Kao.", brummte er ungehalten, war es doch einfach viel zu schön in seiner weißen wohlig weichen Wolke. Er wollte nicht aufstehen, wollte das schöne Gefühl der Ruhe nicht missen. Seine Gedanken lagen still und ließen ihn in Frieden, wie angenehm. Doch irgendwie schlich sich ein unangenehmes Gefühl ein und ließ ihn leicht erzittern. Er hatte das Gefühl, das seine Gedanken kreisten, sich um einen Punkt drehten, der ihm Unbehagen bereitete. Augenblicklich schlug er seine Augen auf, schlug die Decke weg und saß kerzengerade in seinem Bett. Zittrig griff er nach seiner Hose, zog seine Kippenschachtel heraus und steckte sich eine der Glimmstängel zwischen die Lippen, bevor er sie auch schon ansteckte und daran zog. Zittrig stieß er den Rauch wieder aus, spürte er doch genau wie sich Angst in seinem Körper breit machte, sofort zog er wieder an dem Glimmstängel, während sich seine andere Hand in das Bettzeug krallte. Gott was war nur mit ihm los? Er verstand sich einfach nicht, doch dann schoss ein Bild durch seinen Kopf, welches ihn erschrak. Augenblicklich verschluckte er sich an dem Rauch und hustete. Warum? Warum ausgerechnet jetzt? Immer noch zitternd schlug er die Decke ganz auf Seite, stieg aus dem Bett und schlang seinen Arm um seinen erbärmlich zitternden Körper. »Du bist so armselig Tooru!« Hart biss er sich auf seine Unterlippe, zog erneut an der Kippe, bevor er sie in einem Aschenbecher, der auf dem Tisch stand, ausdrückte. Doch augenblicklich steckte er sich die Nächste an und ging ins Bad. Er schloss nicht ab, ließ sogar die Türe offen stehen, ließ seinen Bademantel fallen und stand nun nackt und rauchend im Bad - total neben sich - zitternd! Kyo wandte sich um, ließ das Wasser an und stieg unter die Dusche, ließ das Wasser einfach über seinen Körper laufen, bemerkte gar nicht, dass das Wasser eiskalt war und das sich seine Zigarette gerade auflöste. Er war total weggetreten, nicht bei sich, in einer ganz anderen Welt. Es war ihm einfach alles egal. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass er gar nicht alleine war. So stand er da einfach, realisierte nichts um sich herum, doch plötzlich wurde er aus seiner Starre gezogen. Matte Worte drangen an sein Ohr, doch er verstand sie nicht, spürte nur, wie sich sein Körper an die Wärmequelle schmiegte. Er hatte keine Kontrolle über seinen Körper. Er hatte das Gefühl, dass sich seine Seele gerade von seinem Körper verabschiedet hatte. Freiheit? War er vielleicht endlich frei? Doch Augenblicklich spürte er den Schmerz wieder auflodern. Dieser stechende Schmerz in seiner Brust. "Lass mich nicht los", nuschelte Kyo leise, schloss seine Augen und ließ sich einfach gegen den Jüngeren fallen. Seine Beine wollten ihn einfach nicht mehr tragen, so rutschte er einfach an ihm herunter und hockte auf seinen Knien, an ihn gelehnt. Gott er fühlte sich so schwach. So verdammt ausgelaugt, dabei hatte er doch so gut geschlafen. War das etwa alles nur ein Schleier gewesen? Hatte ihn sein Gehirn betrogen. Gott, er wurde hier noch ganz wahnsinnig. "Mach das es weg geht", brachte er über seine Lippen, total aus der Luft gegriffen, einfach drauf los geredet und an den Anderen gekrallt. Er wollte Schutz, Geborgenheit, Liebe, wie ein kleines Kind, das verzweifelt nach seinen geliebten Eltern suchte. "Das hatte ich nicht vor", hauchte Ruki leise. Wieder driftete er einfach weg, bemerkte nur am Rande, dass er getragen und es langsam immer wärmer wurde. Er war einfach nur weiterhin weggetreten und folgte seinen wirren Gedanken, die sich immer noch um diesen einen Punkt drehten - Shun - Um was sonst? Hart schluckte Kyo, biss sich auf seine Unterlippe und krallte sich mit seinen Händen in die Klamotten des Anderen. Er wollte jetzt irgendwie nicht alleine sein, so war er froh, dass der Andere einfach blieb und schwieg, ihm einfach nur Geborgenheit, Wärme und Zuneigung schenkte. Das war doch genau das wonach er gesucht hatte. Lange lag Kyo einfach nur da, hielt seine Augen geschlossen und versuchte seine Gedanken auf einen Nenner zu bringen, doch klappen wollte es nicht. Nur langsam gelang es dem Blonden wieder Gewalt über seinen Körper zu erlangen und seine Mauer aufzubauen. Die Gefühle abzuschotten, den Schmerz weg zuschließen, sich vor der Außenwelt zu verstecken. Langsam löste er sich von dem Anderen, setzte sich auf und sah an sich herunter. Er sollte sich anziehen. So gedacht, so getan. Langsam erhob er sich und schlüpfte, in eine ausgewaschene Jeans, zog sich ein Shirt an und darüber einen bequemen Kapuzenpullover, bevor seine Aufmerksamkeit wieder auf den Jüngeren gelenkt wurde. Er schwieg, wollte nicht drüber reden, stattdessen wandte er sich wieder um, zog sich noch ein paar Socken an und suchte dann nach seinen Zigaretten, die er total aufgeweicht in der Duschwanne wieder fand. Grummelnd fuhr er sich durch sein Haar, verließ das Bad wieder und sah zu Ruki. Schnell griff er nach seinem Schlüssel und seiner Geldbörse, wie auch seinem Handy und verließ das Zimmer. Er brauchte jetzt eine neue Schachtel Kippen und frische Luft tat ihm auch gut. So ging er den Flur entlang und ging gerade durch die Tür, als er ein lautes "KYO!" vernahm. Leise stieß er die Luft aus, blieb aber stehen und drehte sich zu dem Jüngeren herum, welcher keuchend vor ihm stehen blieb. "Ich will reden. Jetzt." Kurzerhand hob er gekonnt eine Augenbraue, schluckte dann aber hart. Doch Kyo wandte sich einfach wieder um und trat aus dem Hotel, schüttelte sich leicht, da es doch kühler war, als er angenommen hatte, doch er schlang einfach nur die Arme um seinen Körper und ging vorwärts, blieb dann aber noch einmal stehen und sah zu dem Jüngeren. "Komm mit.", war nur seine kurze Antwort, drehte sich wieder weg und ging weiter. Doch Kyo schwieg einfach. Er wollte gerade nicht reden, brauchte er doch erst einmal neue Kippen, bevor er irgendetwas sagen konnte. So gingen sie den Weg entlang und kamen auch irgendwann an einen Kiosk vorbei, wo sich Kyo neue Kippen kaufte. Sofort öffnete er die Packung und schob sich eine zwischen die Lippen und zündete sie sich mit dem Feuerzeug an, welches er mit den Zigaretten gekauft hatte. "Worüber willst du reden?", fragte er dann aber nach langem Schweigen, ging weiter den Weg entlang Richtung Park, wo er früher viel spazieren gegangen war. Er kannte sich hier gut aus, war er doch alleine wegen Shun oft hier gewesen. "Ich will, verdammt noch mal, endlich Klarheit", meinte er ruhig, auch wenn man deutlich die Spannung aus seiner Stimme hörte. "Ich habe dieses ewige hin und her satt. Entscheide dich für etwas Kyo. Mal ignorierst du mich komplett und dann...dann kommen wieder so Sachen wie eben oder heute Nacht. Ich kann das langsam nicht mehr. Ich kann akzeptieren, wenn ich keine Chancen habe, ich kann akzeptieren, dass das nicht klappt aber, dann mach nicht...nicht so was. Dann weck nicht verdammt noch mal immer wieder die Hoffnung in mir, dass ich dich doch irgendwie erreichen könnte." Er biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite. Langsam schloss der Blonde seine Augen, stieß den gerade erst aufgenommenen Rauch aus und seufzte tief. Lange schwieg er einfach, ließ die Worte sacken und sich auf einer Bank sinken, die ihm gerade ins Sichtfeld gefallen war. Augenblicklich zog er seine Beine an seinen Körper und bettete seinen Kopf auf seinen Knien ab, während seine Zigarette den Weg in den Mülleimer fand, der neben dieser stand. "Die hätte ich auch gerne", gab Kyo nur matt von sich, legte seine Hände über seinen Kopf und fuhr sich durch sein Haar. "Ich bin genauso schlau wie du", fügte er noch hinzu, ließ seine Hände wieder sinken, klammerte sie lieber um seine Beine, so dass sie nicht von der Bank rutschen konnten. "Ich halt das auch nicht mehr aus… Aber ich kann es nicht ändern, okay. Ich kann es nicht. Es steht nicht in meiner Macht." Vorwurfsvoll sah er ihn an, schüttelte dann jedoch seinen Kopf und bettete ihn wieder auf seinen Knien. "Ich wünschte es wäre alles viel einfacher, aber das ist es nicht. Du gibst viel zu schnell auf. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass es alles andere als leicht sein wird und jetzt zeigst du mir, dass du keine Kraft hast, weil es mich total zurückgeworfen hat. Glaubst du denn, das ist für mich alles ein Spiel?" Unkontrolliert schüttelte er seinen Kopf, löste seine Arme von seinen Beinen und rutschte von der Bank, schritt auf den Jüngeren zu und packte ihn am Kragen. "Glaubst du denn wirklich, dass ich so einfach über meinen Schatten springen kann. Über diesen Schmerz, der mich immer wieder einholt. Glaubst du das? Es gibt vielleicht die ein, oder andere Phase, wo ich das kann - für ein paar Minuten, aber nicht für immer. Es holt mich immer wieder ein. Ich kann es nicht verdrängen. Es geht nicht, okay... Es klappt einfach nicht. Versteh das doch. Egal wie sehr ich es versuche... Es holt mich immer wieder ein. Ich wollte mich dir doch öffnen. Langsam, bedacht, aber...-", er brach ab, wandte sich von dem anderem Sänger ab und biss sich hart auf seine Unterlippe, steckte sich schnell eine neue Kippe an und zog zitternd an ihr. "Ich kann doch auch nicht ahnen, dass er auftaucht... Ich hätte es ahnen können, ja... Aber wirklich darauf vorbereitet war ich nicht. Das war das erste Mal nach Jahren, dass er bei einer Tour aufgetaucht ist.", nuschelte er leise in seinen momentan nicht vorhandenen Bart und zog erneut an der Zigarette. Gott war er froh, dass Ruki den Staffmember weggeschickt hatte, zumindest so weit, dass er das hier nicht mitbekommen würde. "Ich habe nicht aufgegeben", meinte Ruki ruhig. "Bis du mich so weit hast ist noch ein ganzes Stück." Deutlich spürte er die Arme, die sich um ihn legten. Er konnte es nicht genießen – nicht jetzt. "Natürlich konntest du das nicht, und das weiß ich auch.", meinte er leise. "Ich möchte einfach nur ein 'ja' oder ein 'nein'. Es muss nicht einmal eine feste Zusage sein. ich möchte einfach wissen ob ich überhaupt irgendeine Chance habe...", hauchte der Jüngere. Lange schwieg Kyo, ließ die Umarmung weiterhin über sich ergehen, während er seiner Zigarette dabei zusah, wie sie von alleine abbrannte - schön - wie einfach ihr Leben beendet wurde. Kurz schloss er seine Augen, vergrub sein Gesicht in seinen Händen, bevor er sich abrupt von dem Anderen löste und ihn ansah - schweigend ansah. Ein Zittern ging durch seinen Körper, bevor seine Kehle ein kaltes 'Nein' verließ. Augenblicklich drehte er sich um und ging weiter den Weg entlang. Er konnte nicht ja sagen. Es ging nicht. Jemand hatte ihn daran gehindert, nein, er hatte sich selbst daran gehindert vielleicht einen großen Fehler zu begehen. Angst machte sich in dem Sänger breit, tierische Angst vor dem erneuten Schmerz des Betrügens, des Verarschens. Er hielt es einfach nicht aus. Er brauchte diesen Abstand zu dem Jüngeren, auch wenn er wusste, dass er diesen niemals bekommen würde. Nicht jetzt, nicht wo sie gemeinsam auf Tour waren und immer noch an dem gemeinsamen Text feilen mussten. Augenblicklich zog sich ein stechender Schmerz durch seine Brust und ließ ihn laufen. Er wollte einfach weg... weg von hier, weg von ihm, weg von der Welt. Am liebsten würde er einfach gehen und nie wieder kommen, davon laufen - ja verdammt! Er wollte davon laufen, dem Schmerz entkommen, der Liebe entkommen, der Verantwortung entkommen. Er lief und lief, immer schneller, so lange ihn seine Beine trugen, doch irgendwann sackte er einfach auf seine Knie und brach weinend zusammen. Er konnte nicht mehr. All das was auf seinen Schultern lastete, schien ihm allmählich die Luft zu nehmen, die er so dringend zum Atmen brauchte. Er wollte nicht mehr. Er war total am Ende mit seinen Kräften. "Kao...! Beende die Tour.. .Ich kann nicht mehr... ich will es einfach nicht mehr." "Aber Kyo." "Kao... Bitte tu es einfach.", brach es aus dem Sänger heraus, der es doch noch irgendwie geschafft hatte sein Handy aus seiner Hosentasche zu fischen und Kaoru anzurufen, bevor er sich in die Stadt schleppte, sich in der erstbesten Kneipe in die dunkelste Ecke setzte und begann zu trinken. Er wollte einfach alles ertränken und hoffte, dass ihn hier einfach keiner fand... ~~> TO BE CONINUED <~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)