Zum Inhalt der Seite

Gemeinsam einsam

Was letztlich bleibt, ist der Schmerz
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was letztlich bleibt...

Ich bin schwul. Das ist das Einzige, was mir am Morgen im Kopf herumgeht, während alle anderen Mr. Dickenson zuhören.

Schwul.

Am Abend zuvor waren wir auf einer Party gewesen, irgendeine Presseparty. Einige hübsche Mädchen hatten mich dort angesprochen, aber ich hatte nur Augen für einen Jungen gehabt. Und das, obwohl ich all die Jahre gedacht habe, ich würde auf Hillary stehen.

Ich hatte mich ihm angenähert, hatte mit ihm geknutscht und er hat mich befummelt. Wir waren beide total geil, aber dann hat Max mich angerufen. Wo ich sei? Sie wollen gehen. Ich bin gegangen, ohne ihn noch einmal anzusehen.

Ich kenne nicht seinen Namen. Ich weiß nicht wo er wohnt. Ich habe nicht einmal eine Telefonnummer.

Aber ihm habe ich zu verdanken, dass ich jetzt weiß, dass ich auf Jungs stehe.

Dickenson erzählt uns etwas von einem Urlaub. Max fragt ihn ganz begeistert, wie genau er das meint und warum die BBA uns einen Urlaub finanzieren will. Die Antwort darauf ist leicht. Dickenson glaubt, er könne die Freundschaft zwischen den Teams wieder herstellen, wenn er uns zusammen in ein Haus sperrt.

Seit der letzten Weltmeisterschaft ist nichts mehr, wie es war. Dank Kai hassen die Blitzkriegboys uns, dank Mariah und Emily, die einen heftigen Streit hatten, hassen sich die White Tigers und die Allstars.

Eigentlich kommt keiner mehr mit keinem aus. Das soll sich ändern. Ich glaube nicht daran, aber Dickenson schon.

„Warum bist du so still, Tyson?“, will Ray wissen, als wir das Gebäude verlassen. Klar, dass er fragt. Eigentlich bin ich es sonst immer, der laut schreiend und jubelnd reagiert, wenn so etwas, wie ein Urlaub angekündigt wird.

Aber seit gestern Abend fühle ich mich verdorben. Seit dem ich die Zunge von diesem Kerl tief in meinem Rachen hatte fühle ich mich anders, als zuvor. Als wäre ich reifer geworden. Und schmutzig. Als gehöre ich nicht mehr dazu.

Ich zucke nur mit den Schultern.
 

Drei Tage später stehen wir vor zwei Ferienhäuser auf Sylt. Das liegt in Deutschland. Vielleicht auch in Dänemark, ich bin mir nicht sicher, aber es ist mir egal. Der Flug war lang und ich habe keine Lust mehr. Mariah und Emily hatten im Flugzeug einen heftigen Streit. Sie waren mit uns angereist, da sich beide Teams noch in Japan befanden. Die Blitzkriegboys waren wohl schon da. Gestern angekommen. Sagt zumindest Dickenson.

Wir treten ein. Es ist schön hier. Die Häuser liegen irgendwo in der Pampa. Wir sind also abgeschnitten vom Rest der Welt. Davor liegt die Landstraße und dann nur eine weite Wiese aus hohem Gras.

Hinter den Häusern, die eng und dicht beieinander stehen, liegt der Strand und das Meer. Eine ideale Gegend, um uns zu zwingen, uns zu vertragen.

Im ersten Haus wohnen wohl die Blitzkriegboys. Zumindest nehmen wir das an, weil ein Pullover in dem Flur liegt, den wir betreten.

Der Flur ist groß, weitläufig. Gegenüber der Eingangstür liegen Panoramafenster und eine gläserne Türe, die zum Meer führt. Das Meer kann man von hier aus sehen. Wellen schlagen leise gegen den Strand.

Links von uns liegt die Küche. Die Türe ist offen und wir sehen eine große Küche im Landhausstil mit einem großen Esstisch, an dem genug Leute platz hatten. Außerdem musste in der Richtung – wieder laut Dickenson – ein großes Wohnzimmer liegen.

Rechts von uns waren drei Einzelzimmer, ein Bad und eine Treppe. Oben lagen weitere Zimmer, Einzel- und Doppelzimmer, und noch zwei Bäder.

Auf der eben genannten Treppe klapperte es nun und ein kleines Männchen kommt herunter, das wir, als es ins Licht tritt, als Ian erkennen.

In der Hand hat er eine Jeans und als er uns sieht, verzieht er das Gesicht.

„Ihr seit ja auch schon da,“ stellt er genervt fest und es ist Mr. Dickenson, der als einziges lacht, weil er glaubt, Ian mache einen Spaß. Wir anderen lachen nicht, denn wir wissen, dass Ian keinen Spaß macht.

Oben hört man jemanden laut nach dem kleinen Russen schreien, dann poltert jemand die Treppen herunter.

Es ist Bryan, nur in Boxershorts und T-Shirt. Ich mustere ihn. Aber es erregt mich nicht, seinen halbnackten Körper zu bestaunen. Und das wiederum beruhigt mich, weil ich nicht auf Bryan stehen möchte.

„Du mieser Kleiner… Warum klaust du meine Jeans?“, schreit er und Ian lacht fies.

„Sind das Bärchen auf deiner Hose?“, feixt er und Bryan will nach ihm schnappen, aber klein und wendig, weicht Ian zurück.

„Sei froh, dass du sie anhast. Sonst müssten dich die Anderen jetzt nackt sehen.“

Damit deutet Ian zu uns und Bryan wendet sich uns zu. Er sieht uns überrascht an, dann wird er rot und will sich auf Ian stürzen. Wieder weicht dieser aus und es beginnt ein heftiger Streit auf russisch.

Im Versuch, das Geschrei zu übertünchen, fragt Dickenson, wer nun mit den Blitzkriegboys in ein Haus ziehen möchte und keiner von unseren Teams meldet sich. In jedes Haus passen zwei Teams. Aber uns wäre es nur Recht, wenn drei Teams sich eines hätten teilen können.

„Dann entscheide ich,“ meint Dickenson doch unser Aufmerksamkeit wendet sich auf ein anderes Geschehen.

Tala Iwanov.

Er tritt aus einem der Zimmer im Erdgeschoss, eigentlich auf den Weg in die Küche, was sein schneller Schritt in diese Richtung erahnen lässt. Doch als er Bryan halbnackt vor Ian stehen sieht, hält er überrascht inne.

„Was ist hier los?“, fragt er. Ian lacht nur als Antwort und Bryan schreit etwas auf russisch. Tala schreit zurück und blickt dann zu uns. Er macht ein Geräusch – teils abfällig, teils genervt –, dann geht er in die Küche, ohne uns weiter zu beachten.

Ich sehe ihm nach, lecke mir die Lippen. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, denn Tala möchte ich genauso wenig toll finden, wie Bryan. Aber dennoch heftet sich mein Blick auf seine offenen roten Haare, die auf seine breiten Schultern fallen, auf seinen breiten Rücken und das weiße T-Shirt, durch das sich seine Muskeln abzeichnen. Mein Blick wandert zu den weiß-roten Shorts, in denen sich sein Hintern bei jedem Schritt abhebt, rund und klein und knackig und perfekt.

Ich schlucke schwer und bin froh, als er in der Küche verschwindet.

„In Anbetracht der Lage, welche Teams im Moment nicht ganz miteinander klar kommen…“, fängt Dickenson an und uns ist klar, auf was er hinaus will.

Deshalb finde ich es nicht schlimm, dass ich plötzlich sage: „Wir bleiben hier.“

Auch, wenn mich alle verwirrt ansehen, mein Team sogar ein wenig nach dem Motto: Bist du verrückt? Nun, alle außer Kai. Der starrt auf sein Handy, als wäre ihm alles egal. Vielleicht ist es ihm das sogar.

Aber es wäre eh so gekommen und so ist es gut, denke ich, als Tala wieder aus der Küche kommt.

Nun ist es seine durchtrainierte Brust, die man durch das Shirt erahnen kann.

In der Hand hat er einen Pfirsich und als er in diesen hinein beißt, regt sich etwas in meiner Hose. Hastig halte ich meinen Rücksack vor mein bestes Stück, während ich seinen Lippen zusehe, wie sie sich an die Frucht schmiegen, seine weißen Zähne, die in das zarte Fleisch stoßen. Ich beiße mir auf die Lippen, als ein wenig Sanft an seinen Mundwinkeln herunter rinnt und sehe gierig zu, als seine Zunge diesen aufsammelt.

„Tyson?“, hörte ich Max fragen und sehe zu meinem besten Freund.

„Alles klar? Du schwitzt so.“ Ich winke ab.

Dickenson und die anderen Teams verschwinden, wir bleiben zurück.

Ian und Bryan stehen noch immer da und streiten. Tala steht nun bei ihnen, vor Bryan, sagt etwas zu ihm, entreißt Ian die Jeans und gibt sie dem Lilahaarigen. In dem Moment hören wir ihn lachen. Ich wusste nicht, dass Tala lachen kann, aber nun höre und sehe ich es mit eigenen Augen. Er dreht sich zu uns, lacht und gibt die Sicht frei, auf einen knallroten Bryan, der seine Bärchen-Shorts wieder nach oben zieht. Ian flitzt los, in ein Zimmer im Erdgeschoss und knallt die Tür zu, schließt ab, so dass Bryan ihm nicht folgen kann. Dieser stürmt nun die Treppen hoch und zurück bleibt Tala, der uns einen abschätzenden Blick zuwirft, ehe auch er wieder in seinem Zimmer verschwindet. Dann ist der Schauplatz wie leer gefegt und es ist fast, als wären wir alleine hier.
 

Hillary nimmt das freie Zimmer unten, wir anderen gehen hoch. Jedes Team muss eines der zwei Doppelzimmer benutzen. Bryan und Spencer teilen sich das eine, das andere nehmen Max und ich in Beschlag.

„Warum wolltest du hier bleiben?“, fragt Max, während wir auspacken. Als ich ihm sage, es wäre eh darauf hinaus gelaufen und es wäre auch besser so, wenn die beiden anderen Teams sich aussprechen, sagt er nichts mehr dagegen, stimmt zu. Ob er mir glaubt, dass dies alles ist, weiß ich nicht, aber er bohrt nicht weiter nach.
 

Wir werden in die Küche getrieben, von der ungeheuren Sehnsucht nach Nahrung. Vom nahen ist die Küche ganz schön, selbst, wenn Landhaus nicht unser Stil ist.

Eigentlich kocht immer nur Hillary oder Ray, aber da keiner der beiden zu sehen ist, müssen Max und ich uns selbst behelfen.

Während Max die Speisekammer entdeckt und etwas herausholt, höre ich draußen Schritte und weiß, dass es Hillary ist. Nicht, weil ich aus romantischen Gründen heraus genau erkenne, dass die gleichmäßigen kleinen Schritte ihr gehören, sondern weil ich denke, dass niemand außer einem Mädchen in diesem Haus Absätze trägt. Diese klappern auf den Steinfließen im Flur und werden zu helleren Tönen, als sie auf das Laminat in der Küche treffen.

Hillary sieht uns überrascht an, dann nimmt sie Max lächelnd das Gemüse und die Nudeln ab, die er herausgesucht hat und beginnt zu kochen, als wüsste sie genau, dass es bei uns nicht gelingen würde.

Während sie das Gemüse schneidet, summt sie vor sich hin. Wir sitzen mittlerweile am Küchentisch und sehen uns fragend an.

„Hillary?“, meinte ich dann, ein wenig besorgt um ihren Geisteszustand.

„Bryan ist süß, oder?“, fragt sie und Max lacht los. Ich weiß erst gar nicht warum, aber dann geht mir auf, dass es tatsächlich komisch ist, Bryan als süß zu betiteln.

„Trifft es gewalttätig nicht eher?“, fragt er nun und wir lachen wieder los.

„Nein. Er ist süß. Wie er da so im Flur stand, halbnackt. Süß und extrem sexy,“ widerspricht sie mit vollem Ernst und wir lachen wieder. Sie ignoriert uns und seufzt verliebt.

In dem Moment tritt auch Ray in den Raum und Max verkündet ihm sogleich die Neuigkeit.

„Du wechselst deine Lover öfter, wie Unterhose,“ grinst der und Hillary errötet, sagt aber nichts dazu.

„Nun, wer kann es dir verdenken. Tyson bekomm nicht mit, wenn Mädchen auf ihn stehen,“ Ray schenkt mir ein bezauberndes Lächeln, ich zeige ihm den Mittelfinger , „Und Kai ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“

Hillary kicherte leise, komisch; es ist eine Zustimmung zu Rays Aussage, die eigentlich nur ein Scherz hatte sein sollen.

„Und Bryan ist süß,“ schnurre ich und wir drei Jungs lachen wieder.

Eben jener Bryan kommt mit Spencer im Gepäck in die Küche, während wir uns auf unseren Stühlen winden und Hillary etwas anbrät.

„Ist ja schön, dass ihr euch amüsiert,“ ertönt eine kalte Stimme und wir blicken zu Spencer, den einzigen, der Blitzkriegboys, den wir noch nicht gesehen haben.

„In der Tat,“ presst Ray zwischen den Zähnen hervor.

„Belagert ihr die Küche noch länger, oder können wir uns dann was zu Essen machen?“ Mit >wir< meinte er sich und Bryan, der jetzt ebenfalls in der Küche auftaucht und Hillary ein verzücktes Quieken abringt, das in einem Stimmengewirr auf russisch untergeht. Nachdem Spencer und Bryan eine Lösung gefunden zu haben scheinen, verschwindet der Lilahaarige in der Speisekammer und Spencer sucht ein paar Teller.

Mit Brot und Beilagen bewaffnet, verlassen sie die Küche wieder.

„Sexy,“ flüstert Ray leise und wir fangen erneut das Lachen an.

Ich glaube, dass war das letzte Mal, dass ich so gelacht habe.
 

Wenig später essen wir Hillarys Nudel-Gemüse-Pfanne. Kai und Kenny sind ebenfalls aufgetaucht und es scheint, als wäre alles harmonisch. Hillary schwärmt von Bryan, wir hören zu und essen. Irgendwann aber fragt Kai – ja wirklich, man glaubt es kaum – Hillary, was sie nur an Bryan findet.

„Er ist sexy,“ erörtert ihm Ray daraufhin und Max grinst breit. Ich starre auf meine Nudeln und frage mich, warum Kai sich auf solch eine Frage herunterlässt. Im Gegensatz zu mir, scheint dies dem Team nicht aufzufallen, aber vielleicht habe ich wirklich im Moment eine eher tiefgründigere Phase.
 

Die Nacht ist erholsam. Das Rauschen des Meeres wiegt uns in den Schlaf und weckt uns sanft am Morgen.

Max und ich treten noch in unseren Schalfanzügen in die Küche. Bei Max ist das nicht schlimm, seiner ist blau kariert und ansehnlich. Meiner hingegen ist ausgewaschen und eine ausgeblichene Mickey Mouse ziert das Oberteil.

Ray sitzt bereits am Küchentisch und liest Zeitung. Vor ihm steht ein Schälchen mit Müsli. Er kommentiert unseren Aufzug mit einem Brauenhochziehen, sagt aber nichts. Ganz im Gegensatz zu Bryan, der nun in die Küche tritt: „Sexy!“ Dazu ein höhnischer Blick. Ich werde nie verstehen, was Hillary an ihm findet. Er ist bereits angezogen, ebenso Spencer, der nun ebenfalls hereinkommt.

Max und ich nehmen uns ebenfalls das Müsli und ein wenig Milch und kippen es uns in zwei Schüsseln. Obwohl wir Urlaub haben, halten wir uns an den Speiseplan, den Kai uns erstellt hat. Da zeigt sich das wahre Sportlerherz – oder die Hörigkeit gegenüber unseren Leaders.

Eben jener Leader tritt nun in die Küche. Er war joggen, ist noch verschwitzt und begnügt sich mit einer Banane zum Frühstück. Das wir Müsli essen, quittiert er mit einem zufriedenen Blick.

Es sind wieder die High Heels, die Hillary verraten, noch ehe sie die Küche betritt. Sie hat sich in Schale geworfen, tief ausgeschnittenes Top, kurzer Rock. Erfolg hat sie, Bryan begutachtet sie von der Seite und scheint zufrieden mit dem, was er sieht. Spencer starrt hingegen nur auf sein Brot, dass er sich gemacht hat.

Mich überrascht, dass auch Kai zu Hillary schaut, nur kurz zwar, aber er tut es.

Im Schlepptau hat Hillary Kenny, der in ihrem Glanz total unterzugehen scheint. Er hält Dizzy im Arm und verabschiedete sich um zu Emily zu gehen.

Wir sehen ihm nach, als er die Küche verlässt. Wir hätten Daichi nicht in das Ferienlager gehen lassen dürfen, kommt es mir. Dann wäre er jetzt mit hier und es wäre ein wenig interessanter. Aber das ist nicht zu ändern.

Ich weiß nicht, ob es Zufall ist, oder Absicht, aber Bryan greift nun an Hillary vorbei in die Obstschale, um sich einen Apfel zu nehmen und berührt ihren Arm dabei.

Den genervt-nachsichtigen Ausdruck, den man dabei bei Spencer beobachten kann, sagt mir aber, dass es wohl keine Fügung des Schicksals war.

„Wo ist eigentlich Tala?“, fragt der große Hüne nun in die Runde, meint aber eigentlich nur seinen Teamkollegen. Der zuckt mit den Schultern.

Im nächsten Moment tritt besagte Person in den Raum und ich verschlucke mich fast an meinem Müsli.

Er sieht so umwerfend aus, mit dem vom Schlaf zerwuschelten Haaren, den kurzen Boxershorts und dem weißen T-Shirt.

Mein Blick heftet sich fest, an diesen endlos langen Beinen, die sich mit forschen Schritt in die Küche bewegen.

„Irgendwer hat meinen Wecker ausgestellt,“ verkündet er, ehe jemand fragen kann. Das wir daraufhin alle an Ian denken müssen, ist uns verziehen.

Der kleine Terrorzwerg tritt sogleich in die Küche und grinst breit, als er Talas Aufzug sieht.

„Hat dein Wecker nicht geklingelt?“

Ich danke Ian im stillen, während ich weiterhin Tala anstarre, der sich ein wenig Müsli genehmigt und dabei einen verschlafenen Blick im Gesicht hat, der mich hinfort schmelzen lässt.

Ich muss es mir eingestehen: Ich will ihn!
 

Wir spielen Karten. Wir sitzen im Wohnzimmer und spielen Karten, obwohl draußen die Sonne scheint. Aber den ganzen Strand belagern die Allstars und die White Tigers und wir hören das Geschrei, das uns verkündet, dass es besser ist, Abstand zu halten.

Die Teamzusammenführung scheint nicht ganz zu funktionieren.

Auch bei uns läuft sie nicht wirklich. Ray, Max und ich sind zwar zusammen hier, aber von Kenny, Kai und Hillary fehlt jede Spur, die Russen sind auf ihren Zimmern.

Irgendwann ertönt oben harte russische Rapmusik und wenig später taucht Ian auf, verzieht leidend das Gesicht und meint: „Bryan und Spencer haben das Zimmer über mir. Wenn sie wenigstens einen guten Geschmack hätte, aber…“, er lässt den Satz unbeendet, doch wir wissen, was er meint. Unschlüssig steht er im Türrahmen und sieht uns zu, bis Max fragt, ob er vielleicht mitspielen möchte. Er nickt begeistert, nimmt bei uns platz und dann spielen wir schon zu viert.

Es dauert nicht lange, da taucht auch Tala auf. Hübsch und ansehnlich, wie immer, wenn auch mittlerweile in Jeans – die er bis zu den Waden hochgekrempelt hat – und in einem engen schwarzen Muskelshirt.

Er umklammert mit bitterer Mine ein Buch und hockt sich auf die Couch, liest dort weiter.

„Warum sagst du nicht, sie sollen die Musik ausmachen?“, fragt Ian und Tala beachtet ihn nicht.

„Oh man, dass mit dem Wecker war ein Spaß!“, ruft der Kleine frustriert und wir grinsen.

„Magst du mitspielen?“, frage ich dann Tala und er schüttelt nur den Kopf.

„Tala hasst Spiele, die machen Spaß,“ erläutert uns Ian und Tala zeigt ihm den Mittelfinger.

Als die Musik aufhört, sind wir alle dankbar. Hört man sie im Wohnzimmer nicht allzu sehr, ist sie dennoch präsent.

Ian verschwindet wieder und weil es gleich Mittagszeit ist, geht Max in die Küche, um zu kochen. Ray will telefonieren, dann meint er zu Max, kommt er nach und hilft ihm.

„Warum wolltet ihr unbedingt mit zu uns ins Haus?“, will Tala plötzlich von mir wissen. Ich war zurück geblieben, um die Karten einzusammeln und aufzuräumen. Er liest noch immer.

„Ich weiß nicht. Ich mag euch irgendwie,“ meine ich ehrlich und er sieht mich ungläubig an, dann lächelt er, nur ganz flüchtig, so dass ich fast fürchte, ich habe es mir eingebildet.

„Aha.“
 

Hillary sitzt neben Bryan, betatscht ihn und ich habe deshalb das Glück, Tala neben mir zu haben.

Die Jungs haben für alle gekocht, eine nette Geste, die die Blitzkriegboys ein wenig zutraulich machen soll.

Während ich kaum esse sondern nur zu Tala schiele, schielt der zu Bryan und Hillary und scheint genervt zu sein.

Wer kann es ihm verdenken?

„Gehen wir dann alle zusammen ans Meer? Die anderen haben sich verzogen!“, fragt Max und erhält kaum Zuspruch, aber auch keine Widerrede und so sitzen wir wenig später tatsächlich alle am Meer.

Bryan liegt ein paar Meter von uns allen im Sand, ein Buch in der Hand, und liest. Hillary sitzt neben ihn, sie starrt nur aufs Wasser.

Spencer und Ray sitzen auf der Terrasse, tauschen zu unserer Belustigung Kochrezepte aus.

Max und Ian scheinen sich gesucht und gefunden zu haben, denn sie albern gemeinsam im Wasser herum, wie Kinder.

Das alles wird beobachtet, von Tala und mir. Wir liegen auf den vielen Decken, die wir am Strand ausgebreitet haben, er nur wenige Meter von mir entfernt.

„Ist die immer so aufdringlich?“, will er wissen und nickt zu Hillary. Ich zucke mit den Schultern. "Mal mehr, mal weniger."

Tala legt sich hin, lässt sich sonnen, ich glaube, irgendwann schläft er ein. Ich könnte jetzt zu Max und Ian ins Wasser, aber ich will nicht. Ich begnüge mich damit, mich mit Sonnencreme einzuschmieren und Tala anzusehen.

Tala, wie er dort liegt, das Gesicht entspannt. Seine dichten Wimpern, seine süße Stupsnase, die schmalen Lippen, die ebenmäßigen markanten Gesichtszüge.

Tala, mit seinen dunkelroten Badeshorts, die doch nicht die durchtrainierten, langen Beine verbergen können.

Tala, mit seinem wahnsinnigen Oberkörper, den breiten Schultern, den schmalen Hüften, den straffen Bauchmuskeln.

„Tyson?“, ich reiße die Augen auf und sehe ihn an. Er hat die Augen geöffnet, sieht mich fragend an.

Ich liebe seine Augen. Sie haben so eine wunderschöne Farbe.

„Ja?“, frage ich zurück und er grinst ganz kurz, als wüsste er genau, was mich abgelenkt hat.

„Cremst du mich auch ein?“, fragt er und dreht sich auf den Rücken. Ich starre ihn an, ihn und seinen tollen Rücken, ebenfalls muskulös. Da sage ich nicht nein, lasse sofort Sonnencreme auf die aufgeheizte Haut laufen und meine Hände beginnen zittern, die Creme zu verteilen

Ich creme ihn langsamer ein, als nötig. Mit zarten Bewegungen, als wollte ich ihn damit verführen. Er hat die Arme verschränkt und das Kinn darauf gestützt, die Augen geschlossen. Meine Hände wandern zu seinen Seiten, meine Fingerkuppen streifen seine Bauchmuskeln. Er wehrt sich nicht, mein Herz klopft wie wild.

Ich verteile die creme auf seinen Schultern, seinem wunderschönen Nacken. Wandere über seine Oberarme und Unterarme, ohne dass er protestiert. In meiner Hose regt sich etwas und ich merke, wie ich angestrengter Atme. Als die Creme verteilt scheint, kann ich kaum noch an mich halten. Ich fahre mit dem Finger an seinem Hosenbund entlang, bin versucht, meine Hand darunter zu schieben, aber in dem Moment richtet er sich auf.

„Danke,“ meint er nur, ignoriert, was ich gerade tat und tun wollte.

Ich nicke nur und lege mich wieder auf meinen Platz. Er sieht mich prüfend an, sagt nichts. Ich strecke den Arm aus, berühre seine Hand, nur kurz. Mich trifft sein fragender Blick, ich schließe die Augen.

…ist der Schmerz

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Last_Tear
2011-10-13T07:14:03+00:00 13.10.2011 09:14
Wuhu O_O
Wieso wollt ich das nich lesen? XD
Das is geil geschrieben O.o
*HUST*
Scheiß aufs Pairing XD
Es is RAWR *o*
*sabba*
Aber wtf ohne Vorbereitung X___x Ohne Gleitgel XD Ohne Kondome °-°
Tala tut mir leid xD
Sein armes Arsch
*prust*
Nein, eigentlich nicht XD
RAWR XD Ja, so hart wie möglich vögeln °-° Verdrängt alle Gedanken und Schmerzen, vor allem wenn man dann ohnmächtig zusammenbricht *schnurr*
*hust*
Gott, ich mal wieder, vergiss es ey XD
Und dabei les ich soo selten deutsche Pornos O.o
Englische sind doch viiiiel Besser XD
Aber wtf O__o
Bryan...und...Mariah?!
*stare+
*stare*
Ok XD
DAMIt kann ich leben x.x
*fiep*
Ababababaab Kai+Hillary >_< Irgh >o< Klischeeheterobeybladepair XD
*hau*
Schäm dich dafür XD
Von:  Noir10
2011-05-27T18:13:48+00:00 27.05.2011 20:13
Das ist woirklich hart da will man sich gar nciht erst verlieben haha, aber trotzdem hat dir story mir gefallen auch wenn sie mich fast zum heulen gebracht hätte!!
^^-^^

Von:  Imshael
2010-12-04T11:24:59+00:00 04.12.2010 12:24
Hab jetzt Kapitel 1 sowie die "brave" Version von Kapitel 2 gelesen (danke für's Schicken <3) und bin wirklich ein bisschen begeistert :] Klar, das Pairing ist ungewohnt, aber ich finde, du hast es schön umgesetzt. Ich mag den Stil, wie du kleine Details beschreibst und nebenbei einfließen lässt, ohne dass es überladen wirkt, dass du teilweise sehr sachlich schreibst und die Emotionen trotzdem so gut rüberkommen.
Wenn ich die Geschichte so mit anderen hier auf Animexx vergleiche, dann merkt man bei dir vor allem mehr, dass das junge Männer mit... gewissen Bedürfnissen sind, was ich sehr schön authentisch finde. Und heiß, nicht zu vergessen =P
Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Fanfic mit Tyson mögen würde, aber du hast mich überzeugt *g*

Von:  FreeWolf
2010-11-30T19:04:42+00:00 30.11.2010 20:04
Ach, ist das lieb <3

Ich hätte die Jungens vlt nicht nach Sylt gebeamt, aber im Laufe der Zeit.. hey, das war richtig gut^^ (auch wenn ich wieder mal nur die Hälfte lesen konnte >< - typisch minderjährig sein! *ärger*)

*schmus*
weiter so^^
Von: abgemeldet
2010-11-15T18:43:41+00:00 15.11.2010 19:43
Hey die Story ist wirklich cool und auch etwas Traurig
Ich hoffe du machst ne Fortsetzung ^^
*gerne wissen will wie die Bezeihung von Tyson und Tala ausgeht*
Von:  sweetkiss12
2010-11-14T18:58:38+00:00 14.11.2010 19:58
oh man wie traurig ich hatte gehofft das tyson sein glück bekommt
ist eine super story
Von:  sweetkiss12
2010-10-22T22:36:27+00:00 23.10.2010 00:36
also das kapitel finde ich echt gut das pair ist mal was anderes
und das gefällt mir mach weiter so

Von:  lady_j
2010-10-21T15:52:54+00:00 21.10.2010 17:52
oha, ich habe mich nicht vom pair abschrecken lassen und fühlte mich sehr gut aufgehoben in dieser FF. ich mag diese kleinigkeiten, die hier und da am rande erwähnt werden, zum beispiel, dass spencer und ray kochrezepte austauschen oder tala ian den mittelfinger zeigt. etwas schade fand ich die für meinen geschmack recht abgedroschene sonnencreme-szene, andererseits hast du das auch nicht neue thema "beyblader verschiedener teams werden zusammen in den urlaub geschickt" auf eine erfrischend neue art erzählt. also unterm strich mag ichs also^^
Von:  FaLlEn_AnGeL_tO_hElL
2010-10-17T10:25:30+00:00 17.10.2010 12:25
Also ich finde das Kapitel echt schön. Ist mal ein anderes Paring, aber ich finde es trotzdem toll. Wie Tyson immer Tala beobachtet. Das hast du einfach süß gemacht. Vor allem da Tyson ja ein kein wenig schüchtern ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er das immer ist.^^
Du hast eine echt schöne Schreibart und du beschreibst die Dinge auch sehr schön.
In Tyson kann ich mich richtig hineinversetzen, da so etwas öfters vorkommt. Man kennt eine Person schon seit längerem und irgendwann merkt man, dass man für diese Person mehr empfindet. Meist auch mehr, als einem lieb ist,
Ich freu mich echt auf das nächste Kapitel.^^


Zurück