Host Club vs. Maid Club - eine MMFF von Akiona ================================================================================ Kapitel 6: Our fascinating Holidaytrip -------------------------------------- Hallo, meine Lieben. Ich muss mal eben erst sagen, dass der Ort und die Geschichte drumherum von mir erfunden worden ist. ;-) Und jetzt: Genießt den ersten Teil des Herbsturlaubs ___________________________________________________________ "E-es...es...ES GEHT UM HARUHIIIIII!!" "Nggg...Chef? Beruhig dich erstmal. Was ist denn los?", nuschelte Hikaru Hitachiin müde ins Telefon. Es war gerade mal 8 Uhr in der früh, als sein handy geklingelt hatte und der Host Club King völlig hysterisch in den Hörer gekreischt hatte. "Meine Tochter! Sie wurde entführt!" "Haruhi wurde entführt? Chef, denkst du nicht, dass du da wieder etwas verwechselst? Das ganze Szenario hatten wir doch schonmal. Wahrscheinlich ist Haruhi über die Ferien wieder in Karuizawa." Verschlafen blickte Kaoru seinen Bruder an, der versuchte den Franzosen zu besänftigen. Beide waren noch total müde, da sie schließlich erst spät von dem Ball nach Hause gekommen waren. Schließlich hatten sie die anderen noch Zuhause absetzen müssen und waren danach erst ins Bett gekommen. "Nein! Diesmal wurde Haruhi WIRKLICH entführt! Ich habe mit Haruhis Vater gesprochen. Er hat keine Ahnung, wo sie steckt und sie ist seit gestern Abend nicht heimgekehrt. So glaubt mir doch! Wir müssen Haruhi sofort retten!" "W-Was? Du meinst das ganze also ernst?" "Natürlich meine ich das ernst! Wie könnte ich jemand scherzen, wenn es um meine wundervolle, liebenswürdige Tochter geeheeheeht?" "Hm. Verstanden. Wir beeilen uns und treffen uns dann..." "..bei Kyouya. Wir treffen uns bei Kyouya. Bis später." tut...tut...tut Verwirrt blickte Hikaru auf sein Handy. Warum trafen sie sich bei Kyouya? Und warum war das Gespräch jetzt so plötzlich beendet worden? Und wo zur Hölle konnte Haruhi nur stecken?! Sofort erklärte der ältere Zwilling seinem Bruder den Anlass des Telefonats und mit einem mal zogen sie sich um und ließen sich mit ihrer Limo zum Hause Ootori fahren. Dort angekommen wartete bereits vor dem Anwesen der Rest des Host Clubs, sowie ein riesiger Hubschrauber. "Hikaru? Wofür ist der Hubschrauber?", murmelte Kaoru leise und blickte aus dem Fenster, bevor der Wagen zum stehen kam. "Keine Ahnung, Kaoru." "HIKAHIKA! KAOKAO! Beeilt euch! Wir müssen HaruHaru retten!", ereilte die Zwillinge sofort die weinende Stimme Honeys, der auf Moris Schulter hockte. Neben den beiden befanden sich auch Tamaki und Kyouya. "Chef! Was ist denn überhaupt jetzt los? Und wofür der Hubschrauber?" "Wir haben eine Nachricht von Haruhis Entführer erhalten und Kyouyas Familie konnte ihn orten. Wir fliegen nun sofort selbst dorthin und retten meine geliebte, kleine Tochter.", erklärte Tamaki mit Hundeaugen und drückte nun die gesamte Mannschaft zum Hubschrauber. Lediglich Kyouya blieb hinter ihm stehen und murmelte vor sich hin. "Ich hab wirklich keine Ahnung, warum ich da mitspiele..." Und so stieg auch Kyouya schließlich ein und bald darauf hob der Hubschrauber ab. Es war bedenklich eng im Inneren, da nicht nur die Hosts im Inneren Platz fanden, sondern auch eine riesige Menge an Gepäck. "Hmm...wofür ist denn das ganze? Ist das Spionage- und Rettungszeug, damit wir HaruHaru befreien können?" "Nein, Honey, tut mir Leid. Aber das ist alles euer Gepäck." Sowohl Honey und Mori, als auch die Zwillinge blickten Tamaki verwirrt an und sprachen synchron: "Unser Gepäck?" Auf einmal breitete sich auf Tamakis Gesicht ein breites und zufriedenes Grinsen aus. "Ganz genau! Wir, der Ouran High School Host Club, befinden uns nämlich auf dem Weg in eine Kurzurlaub! Und ich habe eure Angestellten Zuhause gebeten eure Sachen schonmal zu packen und bei Kyouya abzuliefern." "Ähm..aber Chef, was wird denn nun aus Haruhi?", fragte Kaoru äußerst besorgt, doch er erntete als Antwort erst einmal ein leises Lachen. "Haruhi wartet bereits auf uns. Das alles wurde bis ins kleinste Detail von Elisabeth und mir geplant. Hat mein Schauspiel euch beeindruckt?", brabbelte Tamaki dann vor sich hin und schien sich mit seinen Armen selber zu umarmen. Währenddessen ballten die Zwillinge schon wütend die Fäuste und auch Honey schien wirklich wütend zu sein. "Du hast uns angelogen, TamaTama.", knurrte Honey zwar mit seiner niedlichen Stimme, doch sein Gesichtsausdruck verriet Durst nach Blut. "Dabei haben wir uns-" "-wirklich Sorgen um Haruhi gemacht!" "A-Aber...Hey, Leute...kein Grund böse zu werden...ich meine...ich meine...AAAH, KYOUYA, HILF MIR!" Und schon droschen drei Hosts auf den King ein, der versuchte sich zu befreien. Doch auch Mori half ihm nicht. Auch er war ziemlich besorgt gewesen, als er gehört hatte, dass Haruhi verschwunden war. "Puh...Gut, das reicht.", sagte Hikaru und lehnte sich wieder zurück. Auch die anderen hatten jetzt wieder ordnungsgemäß Platz genommen. Tamaki saß noch ein wenig verängstigt und mit Tränen und Blut im Gesicht auf seinem Sitz. "Du hättest auch vorher sagen können, dass wir in den Urlaub fahren mit den Mädels." "Dann hätten wir unsere Sachen auch freiwillig gepackt." Mori und Honey nickten zustimmend, als die Zwillinge gesprochen hatten. "Das habe ich Tamaki auch gesagt, aber er wollte sich von dieser Idee einfach nicht abbringen lassen. Sowas nennt man 'Drama Queen'.", sprach Kyouya auf einmal und schob mit einem Finger seine Brille hoch, während er aus dem Fenster blickte. "Aber wo fliegen wir denn nun eigentlich hin?", fragte Honey und gähnte danach. Auch für ihn war es noch zu früh und Tamaki hatte lediglich seine dunkle Seite nicht kennen gelernt, da er sich Sorgen um Haruhi gemacht hatte. "Oh...wir landen in einem kleinen Ort in der Nähe von Kyoto. Wenn ihr euch wegen der Unterkunft beschweren wollt, dann bitte bei Tamaki. Ich habe damit nichts zu tun. Das war alles seine hirnrissige Idee.", grummelte Kyouya und hielt sich die Handfläche an die Stirn. Genau wie Honey, hatte auch er in dieser Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Zumal ihm das mit Elisabeth immer noch schwer im Magen lag. "Wegen der Unterkunft?", fragte Hikaru verwirrt und blickte seinen Bruder an, doch auch dieser zuckte nur mit den Schultern. Und da nun keiner mehr antwortete, warteten alle einfach ab, bis sie schließlich an ihrem Urlaubsziel landeten. "Sie sind da! Sie sind da!", rief Anissa Cho aufgeregt, als sie den Hubschrauber am Himmel erblickte. Am Leib trug sie ein grünes T-Shirt, welches von den grün-schwarz-karierten Hosenträgern teilweise überdeckt wurde. Diese Hose ging im gleichen Muster hinab bis kurz über die Knie. An ihren Füßen befanden sich hellblaue Stiefel und auf ihrem Kopf trug sie eine Cappy, welche ein kleines Schild mit der Aufschrift "PROUD FREAK" besaß. Nun traten auch die anderen Maids und Haruhi zu dem Blondschopf und blickte auf den langsam landendten Hubschrauber. Bald schon öffneten sich die Türen und ein Host nach dem anderen sprang aus dem inneren. Da schritt Elisabeth auch schon auf sie zu. "Freut mich, dass ihr es geschafft habt. Vielleicht hätten wir euch eher davon erzählen sollen, aber wir wollten eigentlich, dass dieser Trip eine schöne Überraschung wird.", sprach sie ruhig. Ihre Stimme konnte man auch gut erkennen, da die Propeller mittlerweile abgestellt waren. "Kein Ding. Also wo übernachten wir?", fragte Hikaru, als er Liz durch die Haare wuschelte und mit Kaoru an ihr vorbei ging und die anderen begrüßte. Die Antwort lieferte Haruhi. "Umm...also...ich weiß, an sowas seid ihr nicht gewohnt. Aber ich habe keinen Reisepass und die Mädels wollten mich unbedingt mitnehmen." "Hä?", kam es synchron von den Zwillingen. Da deutete Katzuragi, die hinter Haruhi stand, grinsend nach hinten. Sie trug ein kurzes, schwarzes Kleid und ein silbernes Medaillon um den Hals. An den Füßen hatte sie schwarze Pumps mit ein wenig Absatz. Die beiden Zwillinge blickten an ihr vorbei und erblickten einen großen Eingang zu einem...Bungalowpark? "Bungalowpark?" "Weißt du was das ist, Kaoru?" "Nein, keinen Schwimmer." Da seufzten die Mädels nur. Die kleine Sion, in einem putzigen rosa Sommerkleid mit einem weißen kurzärmligen Strickjäckchen und weißen Ballerinas, sagte dann nur knapp: "Tamakis Wunsch war ein 'Urlaub-des-einfachen-Volkes'" "Jepp! Darum machen wir es wie bei einem Schulauslug für arme Leute! Wir Mädels gehen in einen Bungalow und Ihr Jungs teilt euch einen.", erklärte Rika lächelnd. Sie trug einen knielangen dunkelblauen Rock, darüber ein weißes Top und einen dunkelgrauen Blazer. Darauf fielen jedoch ihre langen, heute gelockten, Haare. "Wirklich freundlich, Rika-chan.", grummelte Haruhi dann etwas genervt, als ihr plötzlich ein kreischender Honey in die Arme fiel. "HaruHaru, ich bin so froh, dass es Dir gut geht." "Aber sicher doch..." Haruhi hatte es etwas schwer Luft zu bekommen, doch da Mori schon an und hob den kleinen Honey hoch. "Sei vorsichtig mit anderen Leuten.", murmelte er nur, setzte seinen kleinen Freund ab und tätschelte ihm liebevoll den Kopf. "Ist ja gut jetzt! Holt euer Gepäck und lasst uns gehen! Wir haben noch ne Menge vor heute.", rief Ayame rüber, die direkt neben ihrer Freundin Rika stand. Ihr Outfit bestand aus einem engen weißen Kleidchen mit Ruschen und Knöpfen vor der Brust. An den Beinen hatte sie zusätzlich eine weiße Netzstrumpfhose an. Außerdem trug sie noch weiße, etwas hohe Schuhe. Ihre langen Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden, und ihren Pony hielt ein Perlenband nach hinten. Etwas meckernd folgten die Hosts dann also den Mädels. Da fing es nämlich schon an. Sie musste ihr Gepäck selber zu den Bungalows tragen. Naja, außer Kyouya, der den Hubschrauberpiloten dazu verdonnert hatte seinen Koffer zu tragen. Er war der letzte, der ausstieg. Und was ihn verwunderte: Elisabeth stand immer noch da und schien auf ihn zu warten. Er mussterte sie. Ein langarmiges, weißes Oberteil mit einer schwarzen Weste und eine enge schwarze Hose. Dazu weiße HighHeels mit einer Schleife hinten dran. "Ich hoffe auf einen wunderschönen, gemeinsamen Urlaub,Kyo-chan", kicherte sie lächelnd und zwinkerte ihm zu. Wütend ballte Kyouya die Faust. Diese gespielte Freundlichkeit...und dann noch dieser SPITZNAME. Der Schattenkönig begann innerlich zu kochen und schritt auf sie zu, wechselte dann aber plötzlich die Persönlichkeit und lächelte ihr mit seinem höflichen Host-Lächeln entgegen. Dabei legte er zwei Finger der linken Hand sanft unter Elisabeth Kinn. "Das hoffe ich auch.", hauchte er dann jedoch mit gefährlicher Stimme und erntete nun einen leicht bösen Blick von Liz. Schweigend wandten sich beide nun jedoch voneinander ab und schritten in Richtung des Jungenbungalows. Dort war mittlerweile schon ein ganz schöner Trubel. Kein Wunder, wie man sich denken kann. Man stelle sich nur mal vor, dass man eine Horde reicher Jünglinge in eine kleine Baracke setzt. In der untersten Etage ein Aufenthaltsraum mit 2 kleinen Sofas, einem großen Esstisch mit insgesamt 6 Stühlen und einer kleinen, schäbig grünen Küche. Der Kühlschrank selbstverständlich leer. Eine kleine Tür führte zu einem Minibadezimmer, das aus einer Toilette, einem Waschbecken und einer wirklich bedrückend engen Dusche bestand. Ging man dann die steinerne Treppe hoch, gelangte man in EIN Schlafzimmer. Eines! Mit 3 Etagenbetten. Und außer Hikaru und Kaoru war keiner daran gewohnt sein Zimmer mit anderen zu teilen. Mori schien sich daran jedoch nicht zu stören und Honey fand das anscheinend sehr aufregend und lustig. Die Zwillinge hatten ihre Bedenken dabei ein Zimmer mit ihrem Chef zu teilen, Kyouya fand das alles enorm nervig und Tamaki beschwerte sich nur heulend, dass Haruhi ja bei den Mädchen schlafen würde. "Aber...Tochter! Das ist doch unser gemeinsamer Urlaub. Du solltest bei Papa schlafen. Wir können uns aneinander kuscheln, das wird klappen." "Ich verzichte." "Wie herzlos von dir, Haruhiiiiiiii." Anissa kicherte währenddessen, als die Jungs ihre Koffer schwermütig nach oben schleppten. Richtige Schränke gab es dort auch nicht. Jediglich ein Schrank mit einem winzigen Fach für jeden von ihnen. Aber da sie eh nur zwei Nächte bleiben würden, lohnte es sich nicht auszupacken. "Gut, gut! Jetzt macht ich flott fertig, okay? Wir haben schließlich einen Ausflug geplant.", berichtete Katzuragi zwinkernd, als sich die Maids und Haruhi dann zurückzogen und die Hosts in ihrer winzigen Behausung zurückließen. Der Mädchenbungalow befand sich direkt neben dem der Jungs, daher hatten die Mädchen keinen weiten weg. Und während sie in ihrem Aufenthaltsraum warteten, diskutierten die Hosts schon aufgeregt, wo es wohl hingehen würde. Selbst Tamaki konnte da keine Auskünfte geben, da die Tagesplanung ganz Elisabeth überlassen worden war. "Sie ist ein wahres Organisationstalent, nicht wahr, Takashi?", fragte Honey grinsend, woraufhin sein großer Freund nur nickte. "Naja...gehen wir endlich los. Es wird schon lustig.", sagte dann Kaoru, als sich die Hosts alle bequeme Sachen angezogen hatten. Und schon verließen dreizehn Leute gemeinsam wieder das Gelände. Die Mädchen nun mit kleinen Handtaschen und gemeinsam stiegen sie in einen kleinen Bus ein, der sie zu ihrem Zielport bringen sollte. Jeweils zwei Personen saßen immer nebeneinander. In der hintersten Reihe auf der linken Seite Honey und Mori, wobei Honey die ganze Zeit mit seinem Stoffhasen spielte. Ihnen gegenüber, auf der rechten Seite, waren dann nun Anissa und Katzuragi. Und während Anissa laut irgendwelche Animesongs sang, war Katzuragi äußerst schweigsam und starrte mit rosa Wangen nur auf ihre Füße. Nur manchmal schweifte ihr Blick ab und sie blickte zu Mori, der nur eine Gangbreite von ihr entfernt war. Vor den beiden Cousins befanden sich die Zwillinge. Kaoru lugte dabei über den Sitz vor sich in das Buch, welches Sion gerade las, während Hikaru sich mit Frederica zu zoffen schien, da sie auf der anderen Seite ihm gegenüber saß. Ihre Sitznachbarin, Ayame hingegen war ebenfalls sehr schweigsam, als sie die beiden Personen vor sich betrachtete. Tamaki wuschelte Haruhi immer wieder durchs Haar und erzählte irgendeinen Quatsch, den er in der vergangenen Nacht geträumt hatte. Und auch Haruhi brachte dies teilweise zum lachen. Dies waren Ayames Beobachtungen. Kyouya hatte sich neben Sion gesetzt. Er hatte in ihr die ruhigste Person gesehen und war sich sicher, dass er bei ihr am besten aufgehoben war, wenn er nicht vor lauter Dummheit der anderen Amok laufen wollte. Und schließlich war da noch Elisabeth. Diese hatte jedoch vorne beim Fahrer Platz genommen, um ihm das Ziel zu sagen und noch die Abfahrtszeit für nachher abzuklären. Insgesamt war es ein Chaos. Diese gesamte Fahrt war ein Chaos. Die Hauptgründe waren aber wohl Anissa, Hikaru und Frederika...aber auch Honey und Tamaki. Doch alles hat einmal ein Ende, so auch diese Fahrt, die bei Kyouya anscheinend Tinitus veranlasst hatte. Gemeinsam stiegen die Maids und Hosts aus und blickte dem riesigen Gebäude entgegen, welches sich vor ihnen auftat. "Das ist ein Schloss." "Das ist nicht einfach nur ein Schloss, Haruhi. Das ist ein Schloss nach altem, europäischem Baustil. Damals sind wohl Europäer hier aufgetaucht und dachten sie könnten sich eine Kolonie bauen, also errichteten sie als Festung dieses Schloss. Doch aus der Kolonie wurde dennoch nichts." "Ah...danke für diese Info, Kyouya-senpai." Aufgeregt betraten alle also das Gelände und staunten nicht schlecht bei dem Anblick des Innenhofs. Dort waren in einige Mauern prachtvolle Skulpturen eingemeißelt worden. Im Zentrum befand sich ein kleiner Brunnen mit einer hineinpinkelnden Figur dahinter. Grinsend umarmten die Zwillinge diese Figur, als Sion mit einer hochprofessionellen Spielgelreflexkamera ein Bild schoss. Leicht lächelnd betrachtete sie dieses Foto auf der großen Kamera, die gewaltig wirkte, wenn man sie mit dem Band um den schlanken Hals des kleinen, zierlichen Körpers. "Hey, Sion-chan, du magst fotografieren?" "Hai, Kaoru...Fotos sind sehr schön...sie halten alles fest.", murmelte sie, als sie sich langsam hinkniete und einen Schmetterling fotografierte, der sich auf einem Blatt niedergelassen hatte. Sobald das Foto geschlossen war, blickte sie dem davonflatternden Schmetterling auch schon hinterher. "Trödelt nicht! Unser Touristenführer wartet doch schoooon!", rief Anissa laut und alle gingen hinüber zu dem mindestens 300 Jahre alten Mann, der ein kleines Mikrofon vor seinen Lippen hängen hatte, welches mit einem Lautsprecher verbunden war, das an seinen Hüften befestigt war. So konnten ihn alle Hosts und Maids hören, auch wenn sie etwas weiter weg standen. Und so begann die Tour durch die alte Burg auch schon. Es hatten sich erstaunlich viele Touristengruppen eingefunden. Mori trug Honey währenddessen Honey auf seinen Schultern und trottete den Gang entlang. Außer Elisabeth, Kyouya und Sion schien sich keiner sonderlich für das zu interessieren, was der Gruppenleiter über das Schloss und dessen Geschichte zu berichten hatte. Tamaki war nur hellauf begeistert von den prächtigen Gemälden, die die Wände zierten und malte sich die ganze Zeit aus, wie er sich auf so einem Bild machen würde, umrahmt von Gold. Und Haruhi musste sich dies widerwillig anhören und immer wenn sie versuchte dem zu entkommen, hatte Tamaki sie sich wieder geschnappt. Ayame und Rika liefen Händchen haltend durch den Gang und erneut versuchte Hikaru die Schwarzhaarige zu ärgern, indem er ihr immer wieder in die Seite piekte. "Lass das endlich...", zischte diese genervt und versuchte nicht zu laut zu sein. Generell ertönte nur die Stimme des Gruppenführers gemeinsam mit einem ätzenden Summen aus dem Lautsprecher. "Sei nicht so empfindlich, Rika-chan...soll ich auch dein Händchen halten?" "Nicht einmal, wenn du der letzte Kerl auf Erden wärst." "Ach, komm schon." "Verpiesel Dich, Hitachiin." "Ich dachte wir reden uns mit Vornamen an?" "Ich hab meine Meinung geändert." "Rika-chan?", murmelte Ayame leise. "Äh...hai?" "Sei bitte lieb zu Hikaru. Er mag dich nur und weiß nicht, wie er es sagen soll." "WA-?! Nein! Nein, Ayame. Ich mag sie überhaupt nicht...ich meine..." Mit hochgehobenen Handflächen und leicht roten Wangen bestritt Hikaru das Ganze und erntete von Rika nur einen kurzen bösen Blick. Dann wandte sie den Kopf allerdings ab und schritt schnell mit Ayame weiter. "Sag sowas nicht, Aya-chan...dieser kleine Bengel nimmt sowas sofort wörtlich. Und ich meine es ernst, wenn ich sage: Nicht einmal, wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre!" Grummelnd sah Hikaru den beiden nach, als sein Bruder kichernd neben ihm auftauchte. "Da weist dich wohl jemand in die Schranken, huh?" "Auf wessen Seite stehst du?" "Auf ihrer." "Toller Bruder bist du." Daraufhin lächelte Kaoru nur noch leicht, klopfte dem Älteren auf die Schulter und beide lachten sich an. Natürlich stimmte es nicht. Kaoru stand immer hinter Hikaru, auch wenn dieser im Unrecht war. Was er immer war. Das Schlusslicht der Truppe bildete nun noch Anissa. Gähnend und äußerst gelangweilt. Also sie hatte sich diesen Ausflug wirklich spannender vorgestellt. Den Blick ließ sie träge schweifen, als sie auf einmal etwas klappern hörte. Sofort blieb sie stehen und blickte in den Gang, welcher allerdings von einem Absperrband abgegrenzt war. Doch eine Anissa lässt sich von sowas wie einem Papierband nicht zurückhalten. Vorallem nicht, wenn sie gerade eine kleine klappernde Figur erblickt. Und zwar in einer Rüstung. "Ein Geist..", murmelte Anissa mit leuchtenden Augen und war prompt unter das Band hinweg gekrochen und der kleinen Gestalt gefolgt. Mal wieder war eine Person der Gruppe abhanden gekommen. Nach einigen weiteren Minuten erreichte die Gruppe dann auch schon den Thronsaal. "Wofür gab es einen Thronsaal, wenn es keinen König gab?", fragte Haruhi, die hinauf zur Decke blickte. Diese war wirklich gewaltig hoch und mit Engelsmalereien verziert. "krrav...tscchh..klrr.." "?" "Der Lautsprecher ist vor 2 Minuten kaputt gegangen. Der Reiseleiter hat es nicht gemerkt.", antwortete Sion, die nun in einem kleinen Reiseführer blätterte. "Ah...hmm.." "Riiika-chaaan.." "Hikaru...lass mich doch endlich in Ruhe.", meckerte Frederika, die sich jetzt hinter Mori versteckt hatte. "Bist du mit all deinen Kundinnen so? Wenn ja, weiß ich nicht, wie die das mit dir aushalten." "Nein...und was soll das denn heißen?" "Dass du nervtötend bist und mich zur Weißglut treibst.", sagte Rika dann trocken. Schmollend verschränkte Hikaru nun die Arme vor der Brust nuschelte etwas vor sich hin. "Was sich liebt, das neckt sich.", flüsterte Katzuragi etwas weiter weg, als sie die beiden lächelnd beobachtete. Elisabeth stimmte ihr dabei zu, als sie ihre Zöpfe öffnete und die Haare einmal mit den Fingern durchkämmte. Währenddessen hatte Tamaki es sich auf dem Thron bequem gemacht und gestikulierte herum, als ob er wirklich ein mittelalterlicher König wäre. "Übertreibst du nicht etwas, Tamaki?" "Aber Kyouya...das hier ist GENAU mein Terrain. Wo sonst sollte ein wunderschöner König, wie ich sein, wenn nicht auf diesem von Gold und Edelsteinen gespicktem Thron?" "Wie eingebildet er wieder ist...", grummelte Haruhi nur, doch vernahm ein Kichern von Ayame, welche Tamaki ebenfalls beobachtete. "Es passt doch irgendwie, oder nicht?" Haruhi konnte nur lächelnd und nicken. Ayame hatte schon Recht. "Ähm...sag mal, Takashi...wo steckt eigentlich Ani-chan?", murmelte Honey, der immer noch auf Moris Schultern saß und sich im Saal umblickte. Mit einem mal waren die Stimmen erloschen und es erklang nur noch das Knacken und Rauschen aus dem defekten Lautsprecher. Und mit einem Satz eilten sie alle den Gang zurück und blickten sich entsetzt um. "Aniiii-chaaan?" "ANISSA!" "Aniiiiiii...wo steckst duuuu?" Manche Touristengruppen blickten die Mädchen und Jungs schon genervt an, als diese rufend an ihnen vorbei hetzten und nach ihrer Freundin Ausschau hielten. Doch niemand blieb an dem Absperrband stehen. Und so gelangen alle wieder in den Innenhof, wo sie ihre Suche fortsetzen. Auch in der kleinen Cafeteria, die man dort eingerichtet hatte, befand sich Anissa nicht. Selbst als sich die Gruppe für kurze Zeit in Teams aufgelöst hatte, um so zu suchen, ergab die Suche keinen Erfolg. "Bestimmt hat sie jemand entfüüüührt!", kreischte Tamaki. "Du und deine Entführungen...", antwortete Kyouya nur trocken, den in den Himmel hinauf blickte und seufzte. Und auf einmal erkannte er die Wahrheit. "Da oben ist sie." "Was?", erklang es im Chor und die Gruppe folgte dem Blick Kyouyas. Und tatsächlich, da war Anissa. Auf dem Dach. Kriechend. "UM GOTTES WILLEN!", schrie Katzuragi. Ayame schlug geschockt und verängstigt die Hand vor den Mund. "Wir...müssen sie dort runter holen.", sagte Rika hektisch und blickte zu den Jungs. "Ich hole sie.", bemerkte Mori knapp und wollte zu einem Sprint ansetzen. Doch jemand kam ihm zuvor. "K-Kaoru! Warte!", rief dessen älterer Bruder ihm zu. Zitternd blickte der Rest der Truppe nun nach oben und wartete. Beeil Dich, Kaoru., dachten sie allesamt, als Anissa plötzlich mit dem Fuß abrutschte und eine Dachziegel hinunterfiel. Diese brauste sofort auf ein kleines Kind hinunter, welches langsam den Blick hob und den Ziegel sah. Doch bevor dem kleinen Junge etwas geschehen konnte, war Tamaki schon aufgetaucht und hatte den Jungen vom Fleck gerissen, sodass der Ziegel nur auf dem Boden aufschlug und in Tausend Stücke zerbrach. "Thank you, Sir!", bedankte sich der Kleine, der sofort weinend und aufgeregt in die Arme seiner Mutter rannte. "Verdammt, was macht Ani-chan denn da?", rief Elisabeth nun, die beobachtete, wie Anissa immer weiter krabbelte. Anscheinend verfolgte sie irgendetwas? Und, zum Teufel nochmal, Anissa kletterte immer weiter auf das Dachende zu, sodass vor ihr nun schließlich nur noch die Dachrinne war. Und plötzlich geschah es! Anissa streckte den Arm aus und ergriff etwas silbernes, welches zu klein war, als dass man es erkennen konnte. Doch da rutschte sie auch schon weg und drohte in die Tiefe zu stürzen. Just in diesem Moment sprang Kaoru jedoch von dem angrenzenden Balkon auf das Dacht und hielt Anissa fest. Unten auf dem Boden hielten nun alle die Luft an, sogar die anderen Touristengruppen schauten nun gespannt zu dem Pärchen dort auf dem Dach. Doch zum Glück konnte Kaoru Anissa wieder auf den Balkon hiefen. Dort nahmen sie zwei Wachmänner entgegen und halfen danach auch dem Host wieder hoch, der keuchend mit Anissa auf dem Boden kniete. "Was...Was hast du dir..Was hast du dir dabei nur gedacht?", brachte er abgehakt hervor und sein Herz schlug ihm noch bis zum Hals. Sein Gegenüber blickte erst traurig rein, ehe sie ihm tief in die Augen blickte und etwas hochhob. Und sofort blickte Kaoru in ein kleines Paar von schwarzen Kulleraugen. "Das ist ein West Highland Terrier. Jemand hat ihm so ein süßes Ritterkostüm verpasst.", murmelte sie lächelnd und drückte den kleinen Hund an sich. Dies verlanlasste den Zwilling erst zur Sprachlosigkeit, ehe er leicht grinsend den Kopf senkte, die Vorderseite ihrer Cappy packte und ihr diese ins Gesicht zog. "Mach das nie wieder.", sprach er lachend und erhob sich, wobei er ihr dann auch aufhalf. "Haiii, Kao-chaaaan.", quietschte der Blondschopf nun wieder vergnügt. Kaum waren die beiden auf dem Boden angekommen, rasten die Mädchen allesamt Anissa entgegen und schlossen diese in ihre Arme. Da flossen wirklich einige Tränen. Die meisten kamen dabei von Tamaki, der sich mit in das Gekuschel gedrängelt hatte. "Tja...scheint mir, da haben wir nochmal Glück gehabt.", murmelte Kyouya, seine Brille hochschiebend. Auch Mori und Honey atmeten erleichtert aus, während Hikaru zu seinem Bruder geeilt war und sich nach dessen Wohlbefinden erkundigt hatte. "Hey, Ani...was hast du da?" "Das, meine liebe Sion, ist ein kleiner Terrier. Ich nehm ihn mit nach Hause." "Aber was, wenn er jemandem gehört?" "Das hab ich schon geklärt, Liz. Die Wachleute da oben meinten, dass der schon seit Wochen durch das Gemäuer streunert. Irgend 'n anderer Cosplayfreak hat ihm dann dieses Outfit verpasst. Oder sollte ich sagen...hat ihr dieses Outfit verpasst." "Das ist also ein Mädchen?", fragte Honey neugierig. "Hai, willst du mal nachsehen?", entgegnete Anissa grinsend und hielt Honey den Hund hin, welcher allerdings nur den Kopf hastig schüttelte. "Na, da das ganze hier nochmal gut ausgegangen ist, fahren wir wieder zurück. Wir haben eine Ewigkeit damit verbracht dich zu finden, Anissa!" "Gomen, Liz.." "Fahren wir zurück...wir sollten noch einkaufen, etwas essen und uns dann fertig machen für heute Abend!", verkündete Katzuragi nun laut und hob den Arm in den Himmel. Anscheinend hatte sie ihre Gute Laune jetzt nach diesem Schockmoment zurück und schnatterte während der Rückfahrt unentwegt. "Sag mal, Ani...wie willst du das Hündchen nennen?", fragte Ayame, die sich im Bus nach hinten gedreht hatte und den Hund von da aus streichelte. Diesen hatten sie mittlerweile jedoch aus der schweren Uniform befreit, auch wenn Anissa das wirklich unglaublich süß fand. "Kaori. Sie heißt Kaori." Und da konnten die Maids nur grinsen und lachen. Wieder dauerte es nicht lange und für Kyouya gestaltete sich die Rückfahrt auch zu einem echten Höllentrip. Von Ruhe hatte da wohl noch keiner etwas gehört. Zwischendurch hielt der Bus noch an einem Supermarkt, in dem Haruhi, Elisabeth, Sion und Kyouya einkaufen gingen. Kyouya nur, um dem Lärm zu entgehen, die der Rest im Bus beim 'Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst'-Spiel veranstalteten. Doch da sie nur wenige Tage da bleiben würden, brauchten sie hauptsächlich etwas zu Trinken, einige Süßigkeiten und etwas zum Essen, was Haruhi zum Nachmittagsessen kochen wollte. Als die vier wieder in den Bus stiegen, hatte das Spiel gewechselt. "Na kommt schon. Könnt ihr uns sagen, wer von uns beiden Hikaru ist?", erklang es synchron und allein, als Haruhi das hörte, seufzte sie genervt auf und setzte sich schweigend auf ihren Platz. "Äähm...ich glaube du bist Hikaru!", sagte Katzuragi scharf und deutete auf Kaoru. Anissa nickte eifrig und war somit derselben Meinung. "Also ich weiß nicht...ich glaube viel mehr das ist Kaoru, oder?", murmelte Ayame leise, als sie die Zwillinge betrachtete, welche sich ihre Mützchen aufgezogen hatten, um ihre Scheitel zu verdecken. "Aya-chan hat Recht." Verwirrt blickten die Mädchen zu Rika, welche jetzt in Sions Reiseführer blätterte, dabei aber nicht wirklich in ihm las. "Das ist richtig.", verkündete dann auch Haruhi und somit waren sich die anderen jetzt auch sicher. "Rika-chan, wie kann es, dass du sie bereits zu unterscheiden weißt?", fragte Honey blinzelnd und drückte seinen Usa-chan an sich. "Naja, weißt du...", begann Frederika und drehte langsam den Kopf, sodass sie die Zwillinge lächelnd ansah. "..ich fühle gegenüber Hikaru instinktiv eine viel größere Abneigung." "Wie erfreulich.", grummelte dieser, als sein Bruder und der Rest der Gruppe Hikaru dafür auslachte. "Alles anschnallen, bitte!", erklang auf einmal eine Männerstimme, die des Fahrers und schon startete der Motor wieder und fuhr Richtung Bungalowpark zurück, wo alle hektisch ausstiegen. Und während die Mädels Haruhi beim Kochen halfen, erkundeten Tamaki und Kyouya den Park, Honey hielt seinen Mittagsschlaf, Mori hatte seine Kendosachen mit dabei und trainierte und die Zwillinge spielten gemeinsam auf ihren tragbaren Konsolen. Es dauerte auch gar nicht so lang, wie alle befürchteten, da war das Essen schon serviert. Dennoch bestanden die Mädchen seltsamerweise darauf das Essen, einen einfachen Eintopf mit Fleisch und Gemüse, im Jungenbungalow zu servieren. Zwar gab es nicht genug Stühle an dem Tisch, doch das machte nichts, da manche sich einfach auf die Sofas setzten oder wie Hikaru und Honey sich auf den Küchentresen setzten. Es war egal, wo genau man saß. Zusammen schmeckte alles nämlich himmlisch, auch wenn es kein Gourmetsushi war. "Wauwauwauwauwau..", bellte Kaori dann quiekend, um auch einige Fleischbrocken abgreifen zu können. Natürlich würde Anissa ihren neu gewonnenen Lieblings nicht verhungern lassen und überließ ihr die halbe Portion. "Es ist schon 6 Uhr, Leute!", bemerkte Sion auf einmal und sofort sprangen die Mädchen auf, entschuldigten sich und eilten zurück in ihren Bungalow. Elisabeth hinterließ nur noch die Worte: "Wir überlassen euch dann mal das abspülen." Und genervt blickten die Hosts den Mädchen hinterher und begannen selber zu putzen. Irgendwie wurde das zur Gewohnheit, seit sie sich mit den Mädchen abgaben. "Sagt mal...was haben die Mädchen eigentlich noch vor?", fragte sich Tamaki und begutachtete sein Spiegelbild in den polierten Tellern. "Keine Ahnung. Hoffentlich nicht irgend n weiber Kram. So Musical und so...", meinte Hikaru, der mit aller Kraft versuchte einen hartnäckigen Flech zu entfernen. "Vielleicht spielen wir ja etwas schönes! Oder, was meinst du, Takashi?" "Ja." "Wohl kaum. Ich habe mich vorhin etwas mit einer Lady unterhalten, die aus dieser Ortschaft hier kommt. Sie erwähnte ein Straßenfest, was einmal im Jahr ist." "Ein Straßenfest?!", schrie Tamaki sofort mit strahlenden Augen und stellte sich schon vor, wie er mit all seinen Töchtern im Arm durch die Straßen lief und alle anderen ihn dafür bewunderten, dass er so schöne Mädchen als Töchter hatte. "Komm wieder auf den Boden.", ermahnte ihn Kyouya dann sofort, als auf einmal ein Klopfen ertönte. Morinozuka Takashi schritt auf die Tür zu und öffnete diese, als eine total aufgedrehte Anissa in den Raum platzte. Am Leib einen grünen Kimono mit gelben Ahornblättern drauf. "OOOOY! Na kommt schon, kommt schon! Es wird bald dunkel, ihr wollt doch das Fest nicht verpassen, oder?" "Ani-chan...wir gehen also wirklich auf ein Straßenfest?", fragte Kaoru, der auf sie zukam und ihr gleichzeitig noch ein Kompliment für das Outfit und die Hochsteckfrisur machte. "Haaaiii...kommt schon. Wir gehen zu Fuß dorthin. Das ist nicht weit und wird toll." Also zogen die Hosts ihre Jacken über und folgten dem quietschenden Blondschopf, wo sie dann auch die anderen trafen. "Haaaaruhiiiii!!", kreischte Tamaki auf einmal, als er seine 'Tochter' erblickte. Sofort hatte der Franzose den kleinen Host an sich gedrückt und sich im Kreis mit dem gedreht, wobei Haruhi beinah schlecht wurde. "Oh man, ihr braucht ja echt ewig, Leute. Könnten wir vielleicht mal langsam los?", beschwerte sich Katzu nun, welche einen blauen Kimono mit rosanen Sternen trug. "Auf gehts! Auf gehts!", unterstützten sie die Zwillinge synchron und rannten voran, allerding kehrten sie bald zurück, da sie feststellen mussten den Weg nicht zu kennen. "Nur mir nach. Ich war heute morgen schon da und hab mich umgesehen.", sagte Elizabeth in ihrem pinken Kimono mit gelben Herzchen an den Stoffenden von Armen und Beinen. Dies war der Aufruf Liz zu folgen, dem alle auch brav nachgingen. Tamaki konnte das ganze währenddessen kaum erwarten und drückte Haruhi immer noch gespannt an sich. Bereits nach 7 Minuten zu Fuß sahen sie die Lichter der Laternen, welche aufgehangen worden waren und die Dunkelheit vertrieben. Die Straße war voller Menschen und die meisten Frauen trugen ebenfalls edle Kimonos. "WOOOW, Takashi! Ist das nicht beeindruckend?", quiekte Honey, der als erster zu den Ständen hetzte und sich die ganzen Kunsthandwerke dort anschaute. "Ja.", bemerkte sein Freund nur knapp. Haruhi riss sich in dem Moment los, als sie einen Sushi-Stand erspähte. Kyouya folgte ihr unauffällig und begutachtete vorallem die Preise, die wirklich niedrig waren. War ja halt kein Gourmetessen. Anissa, Katzuragi und Tamaki waren daraufhin zu einem Stand gegangen, an dem eine Frau kleine Rätsel vorführte. Darunter fielen Zauberwürfel und kleine ineinander verhakte Metallstäbe, die man voneinander trennen sollte. "Wooooow. Wie cool! Ich kauf eins, ich kauf eins!", rief Anissa. "Ich auch! Ich auch!", erklang es von Tamaki. Und so standen beide mit unterschiedlichen Metall-entknot-Gerätschaften auf der Straße und drehten alles rundherum, aber ohne auf die Lösung zu kommen. "Hahaha...jetzt habt ihr es euch gekauft und kriegt es nicht auseinander.", lachte Katzuragi daraufhin schadenfroh. Die Zwillinge hatten sich an einem Takoyaki-Stand niedergelassen und futterten vor sich hin. "Willst du dir das denn nicht ansehen, Hikaru?" "Hmm...vielleicht wenn ich der letzte Mann auf Erden wäre." "Wie bitte?" "Ach nichts. Willst du dir das denn nicht anschaun? Der Chef und Ani scheinen da irgendwas zu haben." "Hmm. Ich geh vielleicht mal rüber. Schau dich auch etwas um und grübel hier nicht über irgendnen Blödsinn rum." Mit diesen letzten Worten schlang Kaoru seine Portion runter, erhob sich und eilte rüber zu Anissa, um sich von dieser ihr Rätsel erklären zu lassen. Hikaru blickte seinem Bruder kurz nach, bis sein Blick abschweifte. Nur wenige Meter von ihm weg waren Elisabeth, Frederica, Honey und Mori. Eigentlich interessierte es ihn nicht wirklich, was sie dort trieben, aber trotzdem schritt er zu ihnen hinüber und blickte ihnen über die Schultern. "Goldfische?" Elisabeth drehte den Kopf nach hinten und nickte lächelnd: "Ja, Honey fand sie süß, aber wir schaffen es nicht so ganz einen einzufangen." "Ihr wollt für Honey einen Goldfisch?" "Nein, für Rika-chan." "Du willst einen Goldfisch?" "Eigentlich nicht. Nur Liz und Honey wollten unbedingt einen fangen und brauchten nen Deppen, der den dann nachher mitnimmt.", grummelte Frederika relativ desinteressiert an dem ganzen Thema. Hikaru lachte also einmal auf. In diesem Moment nahm Mori das kleine Netzchen in die Hand und hatte auch schon einen der vielen Goldfische eingefangen, der in ein kleines, mit Wasser gefülltes Tütchen getan wurde. Ohne ein Wort reichte er dieses dann Rika, welche es verwirrt entgegennahm, dann jedoch leicht errötete und lächelte. Sie wollte wohl einen. Oder wollte sie nur einen von...?, dachte Hikaru dann und drehte den Blick langsam nach Mori. Einige Sekunden vergingen in denen er seinen Clubkameraden einfach nur ansah. Oder vielmehr: starrte. "Oy, Hikaru? Alles in Ordnung? Hörst du mich?" Die zarte Stimme Elisabeths hatte Hikaru aus seinen Gedanken zurück geholt. Dieser lächelte leicht, nickte kurz und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie alle weiter gehen sollten. Nun versammelten sich alle wieder und aus dem Nichts kamen auch Ayame und Sion wieder dazu, die jeder etwas in den Händen hielten. "Hey, was habt ihr denn da?", fragte Kaoru neugierig, als Ayame schon begann ihren Gegenstand aus einer kleinen Papierverpackung zu holen. Es war eine kleine, weiße Dose mit roten Blumen und anderen Verzierungen drauf, die sich gut zu Ayames cremefarbenem Kimono ergänte, die an der linken Hüftseite ein großes, weinrotes Blumenornament besaß. "Was willst du denn damit?", kam es nun von Tamaki, der das Döschen begutachtete. Doch schon drehte Ayame einen kleinen Schalter und der Deckel ging auf. Aus dem Inneren kam ein Figurenpärchen, welches sich zu der gespielten Musik im Kreis bewegt. "Eine Spieluhr. Ich fand sie sehr schön und wollte sie sofort haben.", berichtete die Violetthaarige stolz und zeigte diese erstmal genau ihrer besten Freundin. Währenddessen verbarg Sion ihr Gekauftes schnell in ihrer Tasche, sodass keiner mehr darauf einging. Just in diesem Moment erklang ein lauter Gong von etwas weiter weg. Interessiert wandte sich die Gruppe dem Geräusch zu, dem jetzt auch alle anderen Besucher des Straßenfestes folgten. Gemeinsam erreichten sie einen kleinen Platz auf dem eine winzige Bühne stand. Kinder und alte Menschen hatten die Möglichkeiten sich rundherum um die Bühne hinzusetzen, um dem folgenden Spektakel zuzuschauen. "Was geht denn hier vor?" "Ich schätze mal das wird eine Aufführung...oder genauer gesagt: Soetwas wie ein Ritual, Haruhi." "Ähm...danke, Kyouya. Was für ein Ritual denn?" "Das kann ich dir auch nicht genau sagen." Schon nach wenigen Minuten hatte sich scheinbar die ganze Stadt auf dem winzigen Platz versammelt und schaute gespannt hinauf zu der Bühne. Es wurde langsam wirklich eng dort und Mori konnte leider nur Honey und Haruhi hochhalten. Bald schon betraten maskierte Männer die Bühne und schienen wirklich einen uralten Tanz aufzuführen bei dem sie immer wieder komische Laute von sich gaben, die teilweise wie Gebete klangen. Tamaki hoffte, dass es sich NICHT um Flüche handelte. Es dauerte auch gar nicht wirklich lang, da war die Show auch schon vorüber, die Darsteller verbeugten sich und ernteten dafür einen riesigen Applaus von Seiten des Publikums. "Das war wirklich toll, wie die das gemacht haben. Nicht wahr?" "Daaaaa hast du absolut Recht, Honey, mein Freund! Das ganze wirkte ungemein majestätisch oder nicht? Möglicherweise sollte ich mich auch einmal in einer Aufführung probieren. Ja, wäre das denn nicht DIE Idee für unseren Club? Ich seh es schon vor mir!" "Spar's dir bitte für heute, Tamaki-senpai." "A-Aber...Haruhiiii." Alle Hosts und Maids verfielen sofort in schallendes Gelächter, als sie dem verträumten Tamaki bei seinen Wahnvorstellungen zuhörten und Haruhi ihn mal wieder eiskalt auf den Boden der Tatsachen holte und ihr Desinteresse zur Schau stellte. "Aber sag mal...Tochter...warum trägst du keinen Kimono, sondern nur diese schäbigen Jeaaaans??", kreischte Tamaki laut, packte Haruhi an den Schultern und blickte sie mit einem entsetzen Hundeblick an, während ihm die Tränen Wasserfallähnlich übers Gesicht liefen. "Nun ja...ich finde das einfach viel bequemer." "Buuhuuhuu...Mutter, Haruhi ist so gemein." "Beruhig dich, mein Vater." "Hmm...jemand meinte gerade, dass es gleich ein Feuerwerk gibt.", kam es auf einmal überraschender Weise von der stillen Sion. "Ein Feuerwerk? Das ist ja KLASSE!", schallte es synchron von den beiden Zwillingen her. "Sehen wir es uns an! Los, lasst uns den BESTEN Platz dafür finden!", stimmte auch Anissa mit ein, griff jeweils einen Arm eines Zwillings und düste mit einem Affenzahn wieder vom Platz hinweg und die Straße entlang und hinterließ den Rest der Gruppe schweigend und ihnen hinterher blickend. . . . "Ooooy! Wartet mal, ich will mit!", rief Katzuragi dann hinterher und wurde von Mori verfolgt, der immer noch Honey und Haruhi auf den Schultern trug. "Hinterher!", schrie dann auch Tamaki und schubste Kyouya voran und lief selber hinterher. Das war dann auch das Signal, dass endlich alle losliefen. Schließlich mussten sie Anissa ja irgendwie einholen. Doch das war wirklich nicht einfach, wenn man die unglaubliche Menge an Menschen beachtete, die sich auf der Straße tummelte. Noch 6 Minuten bis zum Feuerwerk "Umm..wo...sind denn alle hin?" Komplett verloren stand Higurashi Sion zwischen einem Haufen von Menschen, die sie beinah plattzudrücken schienen. Panisch blickte sie sich um, doch konnte kaum etwas sehen. Überall warem fremde Menschen um sie herum und keiner schien sie wirklich wahrzunehmen. "Ich...hey! Wo seid ihr denn?", rief sie, doch ihre zarte Stimme drang kaum an ein Ohr. Und dennoch schwebte sie plötzlich, ohja! Wie aus dem Nichts stieg sie vom Boden empor und war auf einmal in der Luft. Sie begriff auch bald warum: Haninozuka Mitsukuni, der auf Moris Schulter die perfekte Sicht über alles hatte, musste sie entdeckt haben und Mori hatte sie hochgehoben. Zwar wurde es auf Mori als Reittier jetzt eng, doch irgendwie ging es und er suchte sich seinen Weg direkt durch die Menge und schritt hinter die ganzen Stände, wo eine große Wiese war. Auf einer Bank setzte er die drei ab, nickte Mitsukuni zu und verschwand wieder in der Menge. "Umm..Honey-senpai...wo geht Mori-senpai denn hin?", fragte Haruhi. "Jemanden suchen.", kicherte Honey nur, als er auf einmal einen Geruch wahrnahm. Sofort erkannte er vor seinem Gesicht ein kleines Päckchen. Es war das, was Sion schnell in ihrer Tasche hatte verschwinden lassen. "Für...mich?" Zwar hatte Sion den Kopf weggedreht, doch Haruhi konnte dafür umso deutlicher sehen, dass ihre Wangen puterrot waren, als sie nickte. "Wow, danke...was ist das denn? Woooow!" Schnell hatte Honey das Papier abgmacht, da erkannte auch schon eine Art Einmachglas, das voller verschiedener Süßigkeiten war. "Danke, Sion-chan. Das ist sehr nett von dir." Nun brachte sie wieder den Mut auf ihn anzusehen, nickte allerdings wieder nur und lächelte ihn sanft an. Noch 5 Minuten bis zum Feuerwerk Mitten im Getümmel suchte Morinozuka Takashi seinen Weg. Er war ihr direkt gefolgt, als sie losgerannt war, doch hatte irgendwann in dem Gedrängel die Übersicht verloren. Da war es für ihn erst einmal das wichtigste gewesen Honey, Sion und Haruhi dort heraus zu bringen. Doch jetzt wo er wieder mitten drin war, musste er Katzuragi finden. Er spürte, dass auch sie von den anderen getrennt worden war. Doch er konnte kaum etwas erkennen und das obwohl er mit seiner Größe über die meisten Menschen drübersehen konnte. Er drehte sich einige Male im Kreis und wurde immer wieder von Passanten weggeschubst, die sich selber ihren Weg durch die Menge bahnten. Doch auf einmal spürte er etwas in seinem Rücken. Dieses Gefühl wanderte nach vorne bis zu seiner Brust. Mori senkte den Blick und blickte auf ein Paar Hände mit schlanken, langen, weiblichen Fingern. Langsam drehte er den Kopf dann nach hinten und stellte fest, dass Ju Katzuragi sich von hinten an den Riesen gedrückt hatte. "Ich...ich halt mich nur fest. Okay?", rief sie laut, aber ohne ihn anzusehen. Sie musste laut reden, da er sie sonst wahrscheinlich nicht gehört hätte bei diesem enormen Lärm. Lächelnd nickte Mori, drehte sich um, legte einen Arm um sie und drückte sie somit an sich. "Ich bring dich hier raus.", sagte er knapp und schritt mit ihr vorran, ohne den Griff in irgendeiner Weise zu lockern. Natürlich achtete er auch darauf, dass er sie nicht zu heftig anpackte und somit verletzte. Kurze Zeit später entkamen sie dem Getummel auch schon und Mori führte Katzuragi Weg von der Straßenmeute. Doch Honey, Haruhi und Sion konnte er nicht mehr sehen. Er war in der Masse anscheinend weiter weggedrängt worden, als er angenommen hatte. Vor ihm lag jetzt auch nicht mehr die einfache Wiese, sondern ein kleiner Bach mit einzelnen Bäumen überall. Dennoch konnten die anderen drei nicht sonderlich weit weg sein. Nun löste Katzuragi sich auch schnell und peinlich berührt aus seinem griff und lief zu dem kleinen Bach hinüber, beugte sich über den und hielt einen Winger ins Wasser. "Brrr...eiskalt dieses Wasser." "...Hm." Der Moment des peinlichen Schweigens war gekommen und sie beide hatten gewusst, dass dieser Moment früher oder später kommen würde. Seit dem ball hatten sie nicht mehr wirklich miteinander geredet, geschweige denn waren sie bisher allein gewesen. Es hatte keine Möglichkeit gegeben über alles zu reden, was zwischen ihnen lag. Und auch jetzt in diesem Augenblick der Zweisamkeit vermochte keiner den richtigen Anfang zu finden. Auch die Gedanken der beiden kreisten nur um dasselbe. Was empfanden sie denn schließlich füreinander? Sie waren seit der 1. Klasser der Oberstufe in einer Klasse gewesen. Sie hatte ihn hin und wieder um Hilfe gebeten, wenn sie etwas nicht verstand und nun seit einigen Wochen waren sie...Freunde. Ja, genau, Freunde waren sie. Freunde, die im dunkeln eng miteinander getanzt hatten, während alle anderen schon in ihren Betten lagen. "Möchtest du wieder tanzen?" "Ah?" Verwirrt hatte Katzuragi aufgeblickt. Sie hatte weder erwartet Mori sprechen zu hören, noch diese Frage von ihm. "Nein." Und sie lief hinüber und umarmte ihn und flüsterte es ihm ins Ohr. "Dennoch Danke. Es war ein schöner Abend gestern." "Und heute." Noch 4 Minuten bis zum Feuerwerk "Kyouuuuya, wo sind die anderen denn nur?", jammerte Tamaki, während er sich an Kyouya festklammerte. "Was weiß ich. Du musstest ja auch unbedingt wieder hinterherhetzen. Du solltst dich in Geduld üben, Tamaki. Das wäre eine Tugend." "Ach Kyouya, nimm das ganze doch nicht so- ... DAVORNE! MIR NACH!" "Tamaki, warte!" Doch es war bereits zu spät. Tamaki war einem violetten Haarschopf hinterher geeilt und hatte Kyouya einfach stehen gelassen. Und zugegeben: Kyouya hatte eigentlich keine Lust seinem Clubchef hinterher zu eilen. Stattdessen schlug er seinen eigenen Weg ein, der ihn aus dem Getummel herausbringen sollte, was sich jedoch als erstaunlich schwierig erwies. Dennoch brauchte er es irgendwie fertig und als er sich umsah, erblickte er lediglich Mori und Katzuragi. Doch die Atmosphäre, die die beiden umgab, während sie ihn vollquasselte und er ihr lächelnd zuhörte, war selbst für den so eiskalten Ootori Nachkommen zu spüren. Also schlug er die Richtung zum Bach ein, wo einige Meter weiter eine kleine Brücke stand. Zu seinem Leidwesen würde er dort nicht allein sein. "Oy, Kyo-chan!", kicherte Elisabeth, als sie den Schwarzhaarigen auf sich zukommen sah. Sie lehnte sich an die Brücke und blickte noch hinüber zu Mori und Katzuragi. Sie hoffte nur, dass die beiden es bemerkten und sich dadurch gestört fühlten. "Elisabeth, ..." "Liz reicht." "Elisabeth, war das ganze hier wirklich deine Idee? Du scheinst mir nicht unbedingt wie jemand, der große Massen gut leiden kann." Liz lachte auf, als der Host sich direkt neben sie stellte und sich ebenfalls an das Brückengelände lehnte. Auch er blickte in die RIchtung von Katzuragi und Mori. Währenddessen musterte ELisabeth ihn. In dieser Position sah er eindeutig ziemlich lässig aus. Das passte gar nicht wirklich zu ihm. Seine Haare waren doch so ordentlich gekämmt und seine Jacke bis obenhin zugeknöpft. Mit einem Satz sprang Liz also auf ihn zu und durchwuschelte ihm seine Haare und riss die obersten zwei Knöpfe der Jacke auf. "Was machst du da?!", giftete Kyouya schon, als Elisabeth von ihm abließ, ihn nochmal von genau betrachtete und selbstzufrieden nickte. "Ja, das wirkt schon viel cooler. Du bist doch 'der cool Typ' bei euch im Club oder nicht?" "Findest du ich bin es sonst nicht?" "Nein, nein. Ich finde Männer mit Geld ungemein attraktiv." "Haben nicht alle auf der Ouran ziemlich viel Geld?" "Haruhi!" Kyouya blickte sie einen Moment schweigend an, bis er anfing zu lachen und dafür dann nur verwirrte Blicke von Elisabeth zu sehen bekam. "Naja...Haruhi ist ja jetzt nicht wirklich ein Mann. Apropos...woher wusstest du es?" "Woher wusste ich was?" Kyouya drehte sich um und lehnte nun mit dem Rücken gegen das Gelände. Anschließend hob er den Blick und besah sich den riesigen, wolkenlosen Himmel. "Dass Haruhi ein Mädchen ist. Du wusstest es." "Intuition?" "Wer soll Dir das glauben?" "Haha...tja. Das ist sozusagen mein Geheimnis." Elisabeth kicherte leicht und blickte noch einmal zu Mori und Katzuragi. Was machte Katzu-chan da für komische Dehnübungen? Doch auf einmal spürte sie etwas an ihrer Wange. Und als sie den Kopf drehte, blickte sie in Kyouyas Augen. "Ich würde dieses Geheimnis wirklich gerne mit Dir teilen.", hauchte er sanft. Und in diesem Moment verabscheute Kyouya sich selber. Es war das, was sein Vater ihm angeordnet hatte und dem hatte er Folge zu leisten. "...Ich blättere manchmal in ein paar Akten." "Interessant. Interessant." Einige Sekunden vergingen in denen sie sich anblickten. Doch der Blick trug wenig Romantik. Während Kyouya lediglich seine Maske trug, war Elisabeth schlichtweg verwirrt. Was war das jetzt auf einmal? Sie hatten sich doch sonst schon offen bekämpft. Warum also jetzt die Fassade. "Wir sind uns sehr ähnlich, Miss Elisabeth." "Es scheint so.", antwortete sie dann auch mit einem Fake-Lächeln und legte ihre Hand auf die seine, die noch an ihrer Wange ruhte. "Was für ein wunderbarer Moment, Kyou-chan.", sprach sie dann, jedoch voller Ironie, woraufhin ein leises, geröcheltes Lachen aus der Kehle drang und er sich langsam zu ihr hinunter beugte. "Du willst also sagen, dass das zwischen uns beiden so ganz romantisch ist?" "Spürst du das Knistern nicht, Kyo-chan?" Noch einmal dasselbe lachen wie kurz zuvor. "Ich werde es spüren. In dem Moment in dem ich Dir deine Maske hinunterreiße." Und für diesen Moment entglitten Liz schon ihre Gesichtszüge. Es war jetzt offiziell ein Krieg. Noch 3 Minuten bis zum Feuerwerk "Du genießt meine Nähe wohl, hm?" "Das ist reine Nützlichkeit. DIe Leute würden mich sonst zerquetschen." Noch immer auf der vollen Straße lehnte Kobayashi Frederica sich mit dem Rücken an eine Laterne. Unmittelbar vor ihr befand sich Hikaru, welcher dafür sorgte, dass Rika nicht von der Menge mitgerissen wurde. Seine Arme stützte er rechts und links neben ihrem Kopf ab. "Trotz dieser Position ist das nicht sehr romantisch.", schrie der ältere Hitachiinzwilling. Es war einfach zu laut und zu viele Menschen. Rika hob als Antwort einfach nur eine Augenbraue und begann an seinem Verstand zu zweifeln. Er ging ihr schon auf die Nerven. Doch dieses Spiel konnte man zu zweit spielen. "Willst du mich denn so sehr, Hikaru?" Mit diesen Worten packte sie den Host am Kragen und zog ihn zu sich runter, sodass ihre Lippen nur einen Zentimeter getrennt voneinander waren. Ihre Augen waren halbgeschlossen. Die von Hikaru jedoch weit aufgerissen und die Wangen stark rötlich gefärbt. Verstehe! So bringt man ihn zum Schweigen., dachte sich Frederica, die Hikaru wirklich sprachlos gemacht hatte. "Ist jedoch nicht in meinem Interesse.", sagte sie dann und ließ ihn wieder los, zusehend wie er sich weglehnte und eher beleidigt schien. "Du spielst doch nur mit Menschen." "Was tust du anderes?" "Rika-chan, das ist..." "...schon lange vorbei? Dass ich nicht lache." In diesem Moment holte Hikaru mit der rechten Hand aus und schlug diese mit aller Kraft in den Laternenpfahl hinter ihr. "ES IST GENUG! Kannst du dich denn nicht zusammenreißen? Es tut mir ja leid, was mit Ayame damals passiert ist, aber ich habe keine Lust es mir immer wieder von DIR unter die Nase reiben zu lassen!" Nun war es Frederica, die sprachlos war und nachdem Hikaru sie einige Sekunden lang wütend angesehen hatte, wandte er sich plötzlich ab und wollte davonstürmen. In diesem Moment riss Rika den Arm nach vorne und griff nach seinem Handgelenk, doch schon hatte sie sich aus ihrer Position herausgelöst, da geriet sie in den Menschenstrom. Doch überraschenderweise zog Hikaru sie zu sich in die Arme und drückte sie an sich. "Vollidiot!" "Vollidiotin!" Und so hatten sie keine Wahl, als gemeinsam dem Strom zu folgen, bis sie wieder am Eingang zum Straßenfest ankamen. Noch 2 Minuten bis zum Feuerwerk "Wie machst du das immer, Ani?" "Was?", mümmelte der Blondschopf, während sie an einer Schokobanane knapperte. "Haha...ich meine: Hast du eine Vorliebe für hohe Plätze?" Während sich die meisten Menschen auf dem Boden rumärgerten, saßen Hitachiin Kaoru und Cho Anissa auf einem Dach einer Schießbude. Die Beine bäumelten locker hinunter, während sie entweder die Menschen beobachteten oder hinaufsahen zu den Sternen. "Ist doch cool hier oben! Und ich sagte doch, dass ich den besten Platz finde, um das Feuerwerk zu sehen." "Ja, da hast du Recht." Kaoru konnte da nur zustimmen. Es war wirklich ein guter Platz. Vorallem hatte er einiges sehen können in dieser Zeit. Besonders seinen Bruder hatte er gesehen, als dieser ein Mädchen mal wieder stehen lassen wollte. Doch tatsächlich hatte Hikaru Rika doch noch geholfen. Für Kaoru war das ein Spektakel, welches er mit Stolz und Freude schaute. "Sag mal...wo ist eigentlich Kaori?" "Bei einer der Parkwächterinnen am Eingang. Ich hab sie dort so lange abgegeben, da ich Angst hatte sie würde weglaufen und dann würde ich sie nicht wiederfinden." "Verstehe. Der Name gefällt mir übrigens." "Ja, ich finde auch, dass Anissa ein cooler Name ist!", kicherte Ani und klopfte sich einmal selbst auf die Schultern. Anschließend schlang sie den Rest ihrer Banane runter, ließ das Holzstäbchen im Mund und legte sich auf den Rücken. "Ähm...eigentlich meinte ich...ich meine...Kaori...also." "Blaaaa, Kaoru." "Ja, also ich...warte. Kaoru?" "Kaoru wer?" "Hitachiin." "Hikaru!" "Nein, Kaoru." "Nein, ich bin Anissa." Ja, das tat er in der Tat. Ihn überforderte es immer noch, wenn Anissa ihn mal wirklich bei seinem Namen rief. Das folgende ergab wenig Sinn. Aber Anissa ergab auch wenig Sinn, wie Kaoru immer wieder feststellte. "Und du bist ne Wucht." "JAWOLL!" Lächelnd legte auch Kaoru sich auf den Rücken, neben der laut lachenden Anissa und drehte sich anschließend auf die Seite, sodass er sie direkt ansah. Nach einer Weile hatte Ani sich beruhigt und schloss die Augen. "Kaoru ist auch ne Wucht." "Wenn ein Freak das sagt, kann das nur stimmen." Und Kaoru schloss die Augen. Noch eine Minute bis zum Feuerwerk "OOOH, NEIIIIN! Wo ist sie nur? HARUHIIIII! Wo bist du denn bloß? HARUHIIIII?" "Tamaki...schrei doch bitte nicht so. Ich bin sicher, dass es ihr gut geht." "Aber, Ayame-chaaaan..." Mit Hundeaugen hockte Tamaki unter einem Baum und weinte vor sich hin. Während sie alle weggerannt waren, war er von seiner Familie getrennt worden und wollte nun einfach nur noch Haruhi suchen. Er zückte sein Handy. "Ich rufe uns einen Hubschrauber. Dann kann ich meine kleine Haruhi von oben aus suchen. Ich muss mich beeilen, bevor jemand meine Haruhi schändet!" "Warum rufst du denn nicht erst Haruhi an?" Durch diese Worte verstärkte sich der Tränenfluss Tamakis nur noch. "Haruhi will mir ihre Nummer nicht geben. Sie meinte ich würde sie dann...dann...IMMER NERVEN!" Ayame seufzte einmal, als sie rüberging und dem Franzosen einmal den Rücken tätschelte. Dann jedoch zückte sie selber ihr Mobiltelefon und wählte eine Nummer. "Oy, Haru-chan. Hier ist Ayame. Ist alles in Ordnung? Tamaki macht sich schon Sorgen um dich. Aha...okay, alles klar. Bis gleich!" Irgendetwas stammelnd saß Tamaki jetzt auf seinen vier Buchstaben und sah die Violetthaarige geschockt an. SIE besaß Haruhis Nummer. ER, ihr Vater, jedoch NICHT. "Ganz ruhig, Tamaki. Es geht ihr gut. Sie meint, dass Honey grad allen eine SMS geschickt hat und wir treffen uns nach dem Feuerwerk am Eingang." Mit diesen Worten hatte sie sich hingehockt und ihm einmal durchs Haar getätschelt. "Aya-chaaaan..." "Jetzt hör doch bitte auf zu weinen, Tamaki. Ich werde nachher allen berichten, wie du mich mal wieder gerettet hast. Hättest du nicht so getan, als bräuchtest du einen Notarzt, hätten uns die Leute nicht so einfach den Weg frei gemacht. Das war eine gute Idee." "Hahaha.." Ein leises Lachen erklang, Tamaki stand plötzlich wieder aufrecht, strich sich selber durchs Haar und hielt Ayame eine Hand hin. "Ja, da hast du wohl recht. Meine Brillianz hat uns erneut gerettet. Ja, ich bin wirklich nicht nur ein Prinz, geboren zu regieren, sondern auch ein wahrer Vater, der sich um seine Engelchen sorgt." Ayame ergriff die Hand und ließ sie aufhelfen. "Ja, das war wirklich- ...oh." Gerade hatte Tamaki sie zu sich hochgezogen, da erklang auf einmal ein lauter Knall und als die beiden in den Himmel sahen, erstrahlte dieser voller Farben und leuchtete hell und warm. "Es ist wunderschön.", murmelte Tamaki, der immer noch Ayames Hand hielt. "Hai...", antwortete sie und blickte kurz auf die Hände. Doch für jetzt musste sie den Anblick des Feuerwerks genießen. Und da war sie nicht die einzige. Egal, wo die Leute um das Straßenfeste versammelt waren. Auf einer Weise, auf einer Brücker, auf einem Dach, am Eingang, an einem Bach oder sogar unter einem Baum - alle besahen sich das Feuerwerk. Und so vergingen die Minuten in denen der Himmel erleuchtet wurde. "Hey, da seid ihr ja!", rief Anissa, als sie und Kaoru zu den anderen stoßen und allesamt berichteten, wie ihnen das Feuerwerk gefallen hatte. Doch es wurde spät und somit Zeit, denn auch für den nächsten Tag hatte Elisabeth etwas geplant. Der Marsch zurück zum Park wurde dabei ziemlich heiter und schließlich kamen sie doch alle zufrieden an. "Hey, geht ihr noch mit zu uns?", rief Hikaru dann zu den Mädchen, alos sie alle vor ihren Bungalows standen. "Tut uns leid. Wir sind alle sehr müde, nicht wahr, Mädels?", entgegnete Elisabeth grinsend und bekam von allen Mädchen, sogar Haruhi, ein lautes, einstimmeges "JAA!" als Antwort. Und sofort waren die Mädchen in ihrer Behausung verschwunden und grübelnd gingen auch die Jungs in ihren eigenen Bungalow. Besonders Kyouya war ziemlich genervt, da er schon keine Lust hatte sich jetzt in ein unbequemes Hochbett zu legen. In einem Raum, mit allen anderen. Er hatte es schon damals bei Elisabeths Pyjamaparty schrecklich gefunden sein Zimmer zu teilen. Doch die Hosts machten sich jetzt alle Bettfertig, da sie nicht wussten, was sie noch anstellen sollten, wenn die Mädchen sich auch zurückgezogen hatten. Kyouya hatte sich extra Ohrstöpsel besorgt und legte sich in eines der unteren Betten. Tamaki in dem Etagenbett über ihm, welcher seinen Teddybär im Arm hielt und immer noch drüber zu weinen schien, dass er Haruhis Nummer von keinem bekommen hatte. Mori lag ebenfalls in einem unteren Bett und starrte lediglich nach oben, als er schon drin lag. Ihn schien etwas zu beschäftigen. Über ihm gähnte Honey schon, als er sein Handy weggelegt hatte. Nachricht gesendet -> Sion, blinkte es auf dem Display, als Mitsukuni die Augen schloss und in das Land der Träume eintrat. Das letzte Etagenbett gehörte den Zwillingen. Unten lag Kaoru, welcher das Spielzeug zum entketten von Anissa bekommen hatte und daran rumwerkelte. Oben war Hikaru, der scheinbar Gameboy spielte. Seltsamerweise jedoch drückte er keinen Knopf und starrte nur auf den schwarzen Bildschirm. Diese Nacht würde ruhig werden. Ruhe kam immer vor dem Sturm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)