Host Club vs. Maid Club - eine MMFF von Akiona ================================================================================ Kapitel 13: Midchapter: The day we met -------------------------------------- Er hatte sie schon lange gekannt. Und er hatte sie ebenso lange geliebt. In seiner dunklen und kalten Welt gab es diesen einen Lichtschein und jener war sie. Auch noch sechzehn Jahre später erinnert er sich ganz genau an ihre erste Begegnung. Es war noch die erste Schulwoche seines Lebens und es fiel ihm immer schwer Freunde zu machen. Bis dato hatte er keine gehabt. Alle waren vielmehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu fangen und sich zu verstecken. Oder sie spielten mit irgendwelchen Spielzeugen. Auch er besaß ein Spielzeug. Doch als er es den anderen zeigte, da begannen sie zu weinen, weil sie sich so davor fürchteten. Doch es änderte nichts an seiner Liebe zu diesem Objekt. Er verbrachte die Pausen ständig im Schulgebäude, obwohl man ihm verboten hatte während der Pausenzeiten drinnen zu sein. Die Besenkammer war jedoch nie abgeschlossen und dort verkroch er sich immer sobald die Schulglocke zur Pause ertönte. Hier war er geschützt. Er hörte nicht das klirrende Lachen der anderen Kinder und sah auch nicht ihre fröhlichen Gesichter, die ihn daran erinnerten, dass er keiner von ihnen war. Doch an jenem Tag vor sechzehn Jahren, als er wieder zwischen den Besen hockte, öffnete sich die Tür und ein Mädchen betrat die Kammer. Er erkannte sie. Sie saß in seiner Klasse, in der zweiten Reihe. Sie war beliebt. Sie war fröhlich. Ständig tümmelten sich die anderen Klassenkameradin um sie. „Oh, was tust du denn hier?“ Der Junge antwortete nicht. Was sollte er auch sagen. Stattdessen zog er nur den Kopf weiter ein und richtete den Blick wieder zu Boden. „Du bist doch in meiner Klasse, nicht wahr? Du sitzt immer ganz hinten. Hey, sag mal gibt’s hier irgendwo einen Eimer und einen Lappen. Ich hab mit meinem Trinkpäckchen ´ne riesige Pfütze im Klassenzimmer hinterlassen und die muss ich schnell beseitigen, bevor ich Ärger von unserem Klassenlehrer bekomme.“ Zuerst schien der Junge wieder nicht zu reagieren. Doch ganz leicht richtete er sich auf und zog einen Putzeimer hervor. Mittlerweile kannte er das Inventar der Besenkammer bestens. Er schob den Eimer mit dem Lappen langsam zu ihr rüber. „Super, danke. Also dann…viel Spaß noch? Hihi…hey, warte mal! Ist das dein Kuscheltier??“ Er zuckte zusammen und blickte dann fragend auf seine rechte Hand in der sich sein Spielzeug befand. Er nickte schüchtern. „Das sieht wirklich süß aus! Ich habe einen kleinen Plüschhund. Wollen wir die beiden nicht mal gemeinsam Tee trinken lassen?“, fragte das kleine Mädchen aufgeregt und schien ihr Dilemma mit dem Trinkpäckchen schon hinter sich gelassen zu haben. Nun traute sich der kleine Kerl ihr langsam ins Gesicht zu blicken. Er war scheu und es viel ihm oft schwer den Leuten direkt in die Augen zuschauen. Doch als er es tat, verstand er weshalb sie so beliebt unter den anderen Kindern war. Ihre Augen leuchteten wie Sterne und ihr Lächeln war heller als die Sonne. Ihre Haare glänzten und die ganze Atmosphäre um sie herum schien prickelnd. Sie verbreitete gute Laune unter den anderen. Sie spielte mit allen Kindern und behandelte alle gleich. Alle wollten mit ihr befreundet sein und er wusste sie wollte auch mit allen befreundet sein. Nicht weil sie sich davon etwas versprach. Sie wollte die Menschen glücklich sehen. Denn erst das machte sie glücklich. Wieder nickte der Junge langsam und noch heller wurde ihr Lächeln. Da streckte sie ihm ihre kleine Hand entgegen. Zögernd hob er seinen Arm und legte seine Hand in ihre. Mit einem Ruck half sie ihm auf die Füße zu kommen. Es war der Beginn einer Freundschaft, die dazu bestimmt war, mehr zu sein. Er wusste es von dem Tage an. Sie sollte seine Frau werden. Nie wieder würde er ein Geschöpf auf Erden finden, welches die gleiche Anmut und Hingabe besaß wie sie. Jahrelang hatten sie sich nahe gestanden. Hatten sich in den jungen Jahren zum Spielen verabredet. In den späteren Jahren hatten sie sich zum Lernen getroffen. Und immer wieder bekam er das Gefühl mit ihr der freieste Mensch auf Erden zu sein. Doch dann schien sie ihm zu entgleiten. Er brachte ihr an jenem Nachmittag wieder Mathematik bei. Das war alles andere als ihre Stärke. Er liebte es an ihr. Wie sie sich verzweifelt durch die Haare fuhr, weil sie die Gleichungen auf dem Papier nicht verstand. Wie sie immer wieder so tat als würde sie einschlafen, weil sie dem „langweiligen Quatsch“ nicht länger zuhören wollte. Ihre Unperfektheit war es, die sie für ihn perfekt machte. Sie war das Mädchen aus Fleisch und Blut, was alle verzaubern konnte. Doch er kannte sie mittlerweile auch hinter den Kulissen. Kannte ihre Schwächen, ihre Sorgen, ihre Ängste und er liebte alles an ihr. „Ich wurde gebeten einem neuen Club beizutreten.“ „Ein neuer Club? Hast du nicht schon einen überfüllten Stundenplan? Wie soll das mit Mathe dann je was werden?“ „Nun sei doch nicht so streng. Mathe braucht später keiner mehr.“ „Das sieht dein Vater sicher anders. Aber nagut…was für ein Club ist es?“ „Kennst du den Host Club?“ „Ähm…ja, aber…der ist doch nur für männliche Mitglieder.“ „Ja, schon. Aber ein Mädchen aus der ersten Oberstufe kam auf mich zu. Sie will einen Club erstellen, der genauso ist wie der vom Host Club. Allerdings werden wir Mädchen dann die männlichen Schüler bedienen. Klingt das nicht aufregend? Ich habe schon eine Liste der anderen Teilnehmer gesehn. Du glaubst nicht wer da alles mitmacht, das sind alles so wunderschöne Mädchen und ich mitten drin. Pass auf…kennst du…“ Sie begann die Namen der anderen Mädchen hinunter zu rasseln, doch in seinem Kopf rauschte es nur. War das ihr ernst? Sie wollte ihre feine, wundervolle Art nun für so etwas hergeben? In seiner Brust tobte es. Er wollte nicht, dass sie sich dazu bereit erklärte. Sie gehörte ihm, er wollte sie nicht teilen. „Warte doch! Willst du diesen Quatsch wirklich mitmachen? Das ist doch einfach irrsinnig. Zeitverschwendung, für sowas bist du viel zu gut, mach das nicht!“, versuchte er sie zu überreden. Sie zog fragend eine Augenbraue hoch und ihre Begeisterung schien nun gelindert. „Warum sagst du sowas? So gemein bist du sonst nicht. Es klingt doch nach Spaß. Und außerdem sage ich doch auch nichts gegen deine Clubaktivitäten.“ „Mein Club ist ganz anders.“ „Weshalb? Ich habe dir gesagt, dass du diesen Club nicht nötig hast und du wolltest, dass ich dir diesen Club lasse und ich habe es so akzeptiert. Warum tust du nicht dasselbe für mich?“ „Es ist ekelhaft. Du bist ein Mädchen. Wenn du es machst bist du nichts anderes als eine Hure!“ Mit einem Satz sprang das Mädchen auf und packte ihre Sachen zusammen. „Jetzt warte doch…so hab ich das nicht gemeint.“ „Doch, das hast du!“ „Bitte bleib doch hier. Es tut mir leid, ich – ..“ „Nein. Schluss jetzt. Wir kennen uns nun schon so lange und du kennst mich. Du weißt, dass es bald soweit ist. Ich habe Spaß verdient, solange ich noch die Zeit dazu habe. Doch die hab ich nicht mehr. Mein Vater meint Anfang nächsten Jahres werde ich die ersten Treffen haben und dann wird bald eine Entscheidung gefällt.“ „Du lügst!“ Er kannte die Geschichte. Schon in der Mittelstufe hatte sie ihm erzählt, dass ihr Vater sie früh verheiraten wollte. Doch wer der Glückliche sein sollte, war noch nicht bekannt. Doch es hieß immer sobald sie 18 sein würde, würden die ersten Treffen mit jungen Männern stattfinden. Ihre Eltern waren sehr traditionell und wollten einen geeigneten Ehemann für sie finden und ihr Leben sichern. Daher sollte auch ein Mann herreichen, der den gleichen Stand wie sie hatte. Er selbst wusste, dass er nie der geeignete Mann sein würde, den ihre Eltern für sie auswählen würden. Doch tief im inneren hatte er immer gehofft, dass es anders kommen würde. Sie würde sich in ihn verlieben und ihre Eltern davon überzeugen können, dass sie zueinander gehörten. Schließlich war auch er wohlhabend. Doch ergab er nicht unbedingt den ersten besten Eindruck als Ehemann. Außerdem kannten ihre Eltern ihn schon seit seinen Kindertagen und schienen ihm gegenüber immer schon vorsichtig. Als er älter wurde, verstand er auch wieso. „Ich lüge nicht. Und ich werde jetzt gehen! Und außerdem habe ich dem Club schon zugesagt!“ Mit diesen letzten Worten verschwand sie völlig. Es gab keine Treffen mehr zwischen den beiden. Sie redeten kaum noch miteinander. Doch es gab keinen Tag an dem er sie nicht aus der Ferne beobachtete. Und in einem inneren keimte ein Plan auf. Ein Plan, der sie zu ihm zurückbringen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)