Six Months - Die Symphonie deines Herzens von *Fane* (The-Bella-und-Edward-All-Human-Story) ================================================================================ Kapitel 17: Coda: Traurige Gewissheit - Teil 3 (Bella & Edward) --------------------------------------------------------------- eig sollte das neue kap "rückschlag" heißen ... aber ich habe es umbenannt... habe immer zwischen den beiden titel geschwankt und mich jetzt doch umentschieden ^^^^^^ könnt ja mal schauen, was ihr lieber mögt ^^ hach und in dem kap ist auch meine lieblingsstelle.... ihr dürft mal raten ^^ ich verrate sie hinterher auch ;) ^^ Musik: Dan Wilson - Breathless http://www.youtube.com/watch?v=M4q9DU5pBvg "leider" ist das "nur" eine acoustic version.. die auch sehr geil ist, aber die "richtige" mag ich noch lieber... finde ich nur leider auf youtube nicht :( schade... aber dann diese hier ^^ http://img513.imageshack.us/img513/5089/bannerteil3.jpg Normalerweise hatte ich mittwochs nach der Laborstunde immer eine lange Pause und danach noch eine Vorlesung zur etwas späteren Zeit. Wie sich dann aber herausstellte, fiel diese aus, sodass ich wieder sehr früh zu Hause war und noch genügend Zeit hatte, bis Edward am Abend kommen würde. Eigentlich, dachte ich dann, könnte er auch eher kommen. Ich griff nach meinem Handy und schrieb ihm, dass er direkt nach seiner letzten Lehrveranstaltung, er hatte eigentlich eher Schluss als ich, kommen könnte. Edward willigte postwendend ein. Entspannt räumte ich die Wohnung auf, aß etwas und atmete einfach tief die frische Luft am Fenster ein, denn heute hatte ich, nach Edwards gestriger Korrektur, meine Abschlussarbeit abgegeben. Ein herrlich befreiendes Gefühl. Nun musste ich nichts mehr selbst verfassen – abgesehen von den Thesenblättern und Ergebnisanalysen für den erkrankten Mr. John –, sondern nur noch die Klausuren Ende Februar bzw. Anfang März. Edward und ich hatten uns gestern, wie es auch heute sein würde, bei mir getroffen und würden die nächsten beiden Tage in der Bibliothek weiter arbeiten. Dort war es zurzeit leider so voll, dass absolute Ruhe nicht mehr wirklich gegeben war. Das panische Literatursuchen und Hausarbeitenverfassen hatte begonnen. Nicht bei mir, ich war fertig, freute ich mich innerlich und genoss noch einen Augenblick das erleichterte Glücksgefühl, ehe ich mich an die Zusammenfassungen für die Klausuren machte. Meine Finger glitten kurz über den silbernen Ring. Ein weiteres Glücksgefühl kam hinzu. So viel Glück konnte man gleichzeitig gar nicht empfinden… Ich war gerade bei einem sehr spannenden neuen Feld der Genforschung angelangt, als mein Handy durchdringend zu piepen begann. Meine Mutter rief mich aus Deutschland an. Vielleicht waren schon Ergebnisse da!, schoss es mir aufgeregt und voller Hoffnungen durch den Kopf. „Mum? Ich bin’s“, ging ich rasch heran. Ich hörte wie jemand Luft zog. „Bella…“ Ihr Tonfall war so kläglich, dass es mich alarmierte. Ein Dolch ins Herz. Sofort. „Mum? Mum, bist du’s? Was ist los?“ Keine Antwort. Mit vor Schreck verzerrtem Gesicht stand ich vor meinem Bett. „Mum?“, rief ich dieses Mal ins Telefon. „Hallo Bella, hier ist Phil“, kam es matt von der anderen Seite. „Schön, dass wir dich schon erreichen konnten.“ Er sprach fremd. Es klang wie abgelesen. „Was ist los?“, wiederholte ich mich leiser und spürte die Anspannung überall in meinen Gliedern. Mir war bei Phils maschinellem Ton plötzlich speiübel geworden. „Wir haben erste Ergebnisse bekommen“, meinte Phil langsam. Mir war danach, ihn zu rütteln, damit er schneller redete, doch ich versuchte mich eindringlich in Geduld zu üben und beschaulicher zu atmen. „Sie haben Krebszellen gefunden“, vernahm ich tonlos. Ich hob den Kopf und starrte regungslos an die Wand – unfähig ein Wort über die Lippen zu bringen. Meine Gedanken stoppten allesamt. „Die Ärztin hat heute sofort angerufen, nachdem die ersten Tests ausgewertet wurden und wir sind dann zu ihr gefahren“, sprach Phil ruhiger, als ich es ihm zugetraut hätte und daher umso erstaunlicher, weiter. „In jedem Fall hat deine Mutter noch Krebszellen in sich, das Ausmaß und die ganzen… ganzen anderen Sachen“, er atmete geräuschvoll ein und schien durcheinander, „sind noch nicht bekannt.“ Meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und kribbelten meine Lider. Alles war verschwommen. „Es ist nicht vorbei?“, fragte ich mehr zu mir selbst. „Nach vier Jahren finden sie noch-“ Ich war meiner Stimme nicht mehr mächtig. „Das kann nicht sein…Phil, das kann nicht sein, das darf nicht sein… unmöglich…“ Meine Gedanken flossen nur so an mir vorbei, dass ich sie kaum fassen konnte. Mir kamen Bilder der letzten Jahre, Bilder der glücklichen Jahre davor, Bilder von der Zeit in Amerika als Kind, in den Sinn. Wenn sie jetzt noch Krebszellen fanden- ich malte es mir nicht aus, doch ich wusste nahezu, was das bedeutete. „Kann ich sie sprechen?“, bat ich unter erzitternder Stimme. „Bitte“, setzte ich kaum vernehmbar piepsig hinzu. Die Tränen ergossen sich über mein Gesicht und ich hielt sie nicht auf. Nur die Lippen presste ich aneinander, um nicht zu schluchzen. „Das geht gerade nicht, Bella“, Phils Stimme wurde zunehmend dünner, „deiner Mutter geht es nicht gut…“ „Bitte“, weinte ich ins Telefon, „ich will mit ihr reden.“ Es half kaum noch Selbstbeherrschung, um mein Schluchzen zu unterdrücken. „Wir müssen jetzt noch mal ins Krankenhaus. Wir melden uns, sobald wir genaueres wissen“, sagte Phil trocken. „Zu jeder Zeit, ja?“, wisperte ich. „Ja.“ „Gut“, brachte ich noch nickend hervor. „Eines noch“, kam es von Phil mit zitterndem Unterton, „ich soll dich von deiner Mutter an die Abmachung erinnern. Halte dich daran, das ist einzige, was sie sich jetzt wünscht.“ Einen Augenblick blieb es still, dann tutete es. Ich ließ mein Handy aus den Fingern aufs Bett gleiten und stand einfach nur da – versucht, alles zu realisieren. Die Abmachung…, pochte es in mir. Ich wandte den Blick ins Zimmer und es verging kaum eine Sekunde, in der ich den Entschluss gefasst hatte: Ich flog zurück. Sofort. Eilends holte ich meine Koffer unter dem Bett hervor und schmiss meine Kleidungsstücke in den einen und meine Unterlagen, samt Zettelstapel und Bücher, in den anderen. Etwas presste sich von innen hart auf meine Brust, mein Atem schnellte, mein Kopf war leer. Ich funktionierte nur noch, während ich mir immer wieder durchs Gesicht strich und Tränen wegwischte. Was tat ich in Amerika? Warum war ich überhaupt hier? Wer war auf diese Schnapsidee mit Amerika gekommen? Von Anfang an völlig sinnfrei! Ich lief ins Bad und pfefferte alles, was wichtig war, in den Kulturbeutel. Um die Sachen, die ich hier lassen würde – Lebensmittel, ein paar Anziehsachen, angebrochenes Duschgel und so weiter –, würde ich Dad bitten, sich zu kümmern. Auch um die Sache mit der Uni. Hals über Kopf stürzte ich zu den Uni-Unterlagen und suchte nach dem Blankoflugticket, während die Wohnung von jetzt auf gleich völlig verwüstet aussah. Hoffend, dass ich einen sehr schnellen Flug irgendwo nach Deutschland oder wenigstens Europa bekam, steckte ich es in die Hosentasche. Meine Gedanken waren voll mit den ganzen praktischen Regelungen, kaum ein Gedankengang verirrte sich zu der Ursache für meine überstürzte Abreise. Ich hatte das Gefühl, als platzte ich von innen. Implosion. Auf der ganzen Linie. Völlig durcheinander, es kreiste alles in mir, sah ich in die Wohnung. Was noch? Was nicht? Was fehlte? Wohin musste ich? Wie kam da hin? Wann würde ich fliegen? Wann war ich bei meiner Mutter? Was war mit der Uni? Es klingelte. Ich schreckte hoch. In die Realität gerissen. Mein Kopf schnellte zur Uhr. Edward. Scheiße. Was jetzt? Was sollte ich tun? Nicht aufmachen? Er würde warten. Oder mich anrufen? Oder sollte ich ihm eben texten, dass ich doch keine Zeit hatte? Oder das ich krank war? Ich lief verstört kreuz und quer. Es klingelte wieder. Abwimmeln, sagte ich mir und schon, ehe ich einen weiteren, sinnigen Gedanken daran verschwendet hatte, drückte ich auf. Ich hatte eigentlich nicht mal recht darüber nachgedacht. Mein Körper tat, was er wollte. Ich würde ihm sagen, dass- dass mir was dazwischen gekommen war- dass- Dad! Ja! Er hatte angerufen- wir trafen uns gleich- und mit Edward dann morgen- Es gab kein „Morgen“, sagte etwas langsam und eisig in mir. Ich wischte es fort. Heftig atmend stand ich vor der noch geschlossenen Wohnungstür. Ich schluckte mehrmals und versuchte mich zu beruhigen. Ganz ruhig, sagte ich mir tausendmal, du musst jetzt glaubwürdig sein. Mein Gesicht!, fiel mir plötzlich ein. Ich raste ins Bad. Meine Augen waren rot vom weinen, aber ich hatte das Make-up schon weggepackt- Es klopfte. Oh Gott, Mist, Mist, Mist. Mehr fiel mir nicht ein. Außer, dass es jetzt so schon irgendwie gehen musste. Zögernd blieb ich einen Moment vor der Tür stehen und berührte diese. Mehr trennte uns nicht mehr. Keine Panik, mach’ es ihm begreiflich, dann geht er und du fliegst zurück nach Deutschland. Weiter kam ich in Gedanken nicht. Die Konsequenz daraus, das, was das für uns bedeutete, wagte ich nicht mal zu denken. Ich hielt einen Augenblick die Luft an, bevor ich die Tür einen Spalt öffnete. „Hey, ähm, später- ähm, mein Dad- wir treffen uns gleich und wir- also du und ich- ähm- sehen uns dann später-“, presste ich japsend hervor, sah mehrmals zu Boden und hustete zwischendurch. Meine Knie fühlten sich weich an und jedes Wort war von heftigem Atmen begleitet. Ich versuchte leicht zu lächeln, aber es schmerzte in meinem ganzen Körper. „Tschüß“, flüsterte ich, ohne ihn wirklich anzusehen vermochte und wollte die Tür schließen. „Halt stopp, was-“, brachte er hervor und hielt den Fuß in die Tür, während er gleichzeitig dagegen drückte. „Was ist los? Warum geht es heute nicht?“ Ich versuchte meine Gesichtszüge zu glätten, doch schaffte es kaum. „Geh einfach, ja? Heute nicht, bitte-“ Es war längst zu spät. Wieder flossen Tränen über meine Wangen und meine Stimme erhellte sich. „Bella, was ist passiert?“, fragte Edward entsetzt und machte einen Schritt auf mich zu, während er die Tür weiter öffnete. Ich wich von ihm zurück, als er die Hände nach mir ausstreckte. Er sollte gehen, er sollte verschwinden, flehte ich innerlich. Ich konnte nicht mehr sprechen. Nicht in diesem Moment. „Was- Was machst du?“, fragte er weiter nach, als er nun einen Blick auf die Wohnung werfen konnte und das Chaos bzw. mein Kofferpacken sah. Ich schluckte fest. „Aufräumen“, versuchte ich es mit dünner Stimme weiter. „Was ist hier los?“, forderte er Erklärungen ein, war weiter in die Wohnung gegangen und begutachtete alles. Als ich nichts sagte und kläglich versuchte einen Heulkrampf zu unterdrücken, kam er wieder auf mich zu. Er legte die Hände rechts und links an meine Schultern und beugte sich herab, um mir in die Augen zu sehen. Sein klarer Blick stach mir ins Gesicht. Es peitschte mich von allen Seiten. „Nichts“, murmelte ich, wandte mich von ihm ab und ließ dann den Tränen freien Lauf. Ich stolperte rückwärts ins Zimmer hinein. Edward schloss nun auch die Tür und kam, den Blick schweifend, hinter mir her. „Ich sehe doch, das was los ist, Bella. Du-“ Er atmete tief durch. „Du reist ab?“ Er schüttelte während dessen mit aufgerissenen Augen ungläubig den Kopf. „Geh! Geh einfach!“, bat ich schluchzend. „Hau ab!“ „Warum gehst du? Wegen mir?“, ignorierte er mein Anliegen ihm gegenüber. „Ach, du hast doch keine Ahnung!“, schrie ich ihn förmlich an. Das Gesicht in den Händen. Er war das letzte, was mich jetzt kümmerte… „Dann sag es mir doch!“, forderte er mich auch lauter werdend auf. Wir standen uns gegenüber. Die Uhr tickte die Sekunden herunter. Meter trennten uns. Nur mein lautes Schluchzen war zu vernehmen. Ich wollte hier nicht stehen und flennen und wenn er nicht dazwischen gekommen wäre, hätte ich das wohl erfolgreich unterdrücken können. Vielleicht hätte ich es bis ins Flugzeug geschafft, vielleicht sogar länger. Er machte mich verletzlich. „Bitte sag es mir“, flüsterte er inständig. Als ich aufsah, seinen zärtlichen Blick in Empfang nahm, konnte ich einfach nicht mehr. Standhalten ging nicht mehr, mir fehlte die Kraft. „Meine Mutter- sie haben noch Krebszellen in ihrem Körper gefunden“, fiepte ich. Edwards Gesichtszüge wiesen Bestürzung über die Nachricht auf. Er kam näher zu mir. „Bella, das tut mir so unendlich leid…“, sagte er mitfühlend und wollte mich berühren, doch ich machte einen Schritt zurück. „Lass mich und geh’ jetzt!“, forderte ich ihn auf. „Ich muss packen, verschwinde!“ Edward starrte mich an. „Du kannst jetzt nicht fliegen! Du kannst nicht einfach das Semester abbrechen! Was ist mit den Abschlussprüfungen und-“ „Mich hält nichts hier!“, kreischte ich außer mir. Ich erkannte genau, wie sich sein Blick trübte, doch es war die Wahrheit. Meine Mutter war mir wichtiger als alles andere; als mein Studium; als meine Gefühle für Edward. Das klang hart und musste ihm sicherlich wehtun, doch so war es. „Es geht hier nicht um mich oder um uns“, begann Edward, „sondern um dich-“ „Eben! Und deshalb fliege ich heute! Kannst du nicht einfach gehen?!“ Und es mir nicht so schwer machen??, fügte ich in Gedanken hinzu. Je länger er hier war, desto mehr glimmte das auf, was ich in den letzten Tagen an Glück mit ihm empfunden hatte. Besonders all das vom vorgestrigen Tag… Das Kino, die gemeinsame Zeit mit ihm- Ich hatte dem ganzen nie einen Sinn gegeben, warum vorgestern? Warum war ich so leichtgläubig gewesen und hatte mich von seinem Charme beflügeln lassen??? „Das verlangt deine Mutter? Darum hat sie dich gebeten? Dass du hier alles stehen und liegen lässt und Hals über Kopf nach Deutschland fliegst?“, redete Edward mir fassungslos ins Gewissen. „Das kann ich nicht glauben-“ „Glaub’, was du willst“, murrte ich. „Sie kann das doch nicht wollen“, ging Edward nicht darauf ein. „Es ist mir egal, was sie will, aber ich muss jetzt für sie da sein!“, fauchte ich. „Ich kann nicht hier bleiben und mein Leben genießen, während es ihr immer schlechter geht und sie bald stirbt!“ „Das ist doch nicht gesagt-“ „VERSCHWINDE!!“, schrie ich lauthals und glitt zu Boden in die Knie. Es tat alles so weh, es tat alles so weh. Alle Gefühle in mir. Als wetteiferten sie um meine Aufmerksamkeit. Ich wusste nicht mehr, was ich denken und wie ich das Ganze durchhalten sollte… „Hey Liebes“, hauchte Edward mir eine Sanftmut entgegnen, die mich nur noch mehr zu strafen schien. Er hatte sich direkt vor mir hingehockt. Ich wimmelte seine Arme ab, die er um mich schlingen wollte. „Geh’“, presste ich fast tonlos hervor. Ich bemerkte wie Edward aufstand. Endlich hatte er es kapiert, hoffte ich und blieb am Boden sitzen. Das Gesicht noch mit meinen Händen verdeckt. Sobald er weg war, würde ich mich beruhigen, meinen klaren Verstand walten lassen und mich dann endlich, wie auch immer, auf den Weg zum Flughafen machen. Ich sah nach einer langen, verstrichenen Minute auf. Die Tür war nicht geöffnet worden, geschweige denn ins Schloss gefallen. Ich erkannte Edward, der mit einem Handy, etwas entfernt, vor dem noch nicht eingepackten Laptop saß. Meinem?!?!, fragte ich mich entsetzt. Ich wandte mich pfeilschnell zu meinem Bett um. Kein Handy. Ich riss den Kopf zu Edward um. Mein Handy. „Was machst du?!“, entfuhr es mir und stand sofort bei ihm, doch er ignorierte mich und drehte sich weg. „Gib es mir wieder!“, rief ich und versuchte ihm mein Handy abzunehmen. Seelenruhig erhob sich Edward, nahm dann sein Handy dazu und tippte. „Sag mal, spinnst du?! Was machst du?! Gib es mir wieder!“, schimpfte ich. Er hielt schließlich sein Handy ans Ohr und warf mir meines entgegen. Ich fing es irritiert auf und beobachtete erschüttert, was er tat. „Guten Tag, Edward Cullen, Bellas Freund. Mit wem spreche ich?“, meldete er sich. Er runzelte konzentriert die Stirn. Rief er bei mir zu Hause an?!?!?!?!!? „Gib’ mir dein Handy!“, forderte ich nun lautstark. Er hielt mich von sich weg und brummelte mehrmals zustimmend in sein Handy. Was sollte das?! Phil konnte kaum Englisch! Er würde ihn gar nicht wirklich verstehen!, schoss es mir durch den Kopf. „Ja, vielen Dank. Misses Dwyer? Ja, Edward Cullen hier, Bellas Freund. Entschuldigen Sie die Störung, kann ich kurz mit Ihnen reden? Es wird nicht lange dauern“, bat er höflich und sehr langsam. Meine Mutter?!?!? Was zum Teufel- „Edward, gib’ sie mir!!“, protestierte ich weiter, obwohl ich kaum noch Kraft hatte. „Misses Dwyer, ich habe eine Frage. Und zwar ist Bella im Begriff heute noch zu Ihnen oder zumindest irgendwo nach Deutschland, vermute ich mal, zu fliegen. Ich würde gerne wissen, ob Sie das begrüßen. Sie packt gerade.“ Er nickte stumm, während er sie reden ließ. Ich hatte aufgegeben und stand einfach nur da. Die Arme hängend, den Kopf ebenfalls. Tränen tropften von meinem Kinn herab, zu Boden. „Gut, danke. Das habe ich mir fast gedacht. Ja, Sie haben mein Wort. Entschuldigen Sie nochmals die Störung und gute Besserung.“ Er legte auf, doch ich verharrte weiter in meiner Position. „Deine Mutter verlangt von dir, dass du hier bleibst und auf keinen Fall vor Ende des Semesters zurückkommst. Ich habe ihr versprochen, dass das in ihrem Sinne passieren wird und ich dich nicht gehen lasse.“ Mit zitternden Lippen sah ich zu ihm auf. Meine Augen schmerzten. „Warum tust du mir das an?“, formten meine Lippen leise. Worte, die ich ihn schon mal gefragt hatte. Betroffen schaute er mir ins Gesicht und näherte sich mir. Ich leistete keinen Widerstand mehr. Es ging nicht mehr. Er schloss die Arme um mich und führte, mit der Hand in meinem Nacken, mein Gesicht zu seiner Brust, welches ich dann seitlich an ihn legte. Ich presste die vielen Tränen hervor, die dann seinen Pullover benetzten. Seine Hand glitt von meinem Nacken zu meinem Haar, über das er nun andächtig strich; seine Wangenpartie hatte er sachte auf meinen Kopf gelegt. Es tat so gut. Und doch breitete sich der Schmerz in meinem ganzen Körper aus und ließ ihn mich überall spüren. „Du kommst jetzt erst einmal mit zu mir“, flüsterte er über mir. „Was?“, wisperte ich mit trockenem Hals und daraus resultierendem rauen Ton. Ich machte mich ein wenig frei von ihm, um ihm in die Augen zu sehen. „Du ziehst jetzt erst einmal zu mir“, wiederholte er sich ähnlich und langte nach dem Koffer mit den Unisachen. Ich beobachtete stumm, wie er den Laptop herunterfuhr und die Kabel einpackte. „Das geht nicht“, sagte ich kaum überzeugt. Ich meinte es so, doch ich fühlte mich zu schwach, um es gefasster rüber zu bringen. „Gut, ich argumentiere, wie du es immer tust“, wandte Edward ein und stellte sich vor mich. „Du hast bei mir viel mehr Zeit für deine ganzen Prüfungen zu lernen, weil du weder kochen, noch einkaufen, noch sauber machen oder so was machen musst. Du kannst in Ruhe lernen, du hast unsere Bibliothek zur Verfügung und die Unterlagen meines Vaters“, ratterte er herunter. Langsam schritt er auf mich zu, legte die Hände an mein vermutlich knallrotes, aber mit Sicherheit nasses Gesicht, und neigte sich ein wenig hinab. „Und du bist bei mir“, ergänzte er sanft und küsste meine Wange. „Komm, wir gehen.“ Er nahm den Koffer in die eine Hand und mich an die andere, nachdem er mir meine Jacke übergeworfen hatte. Wortlos schleifte er mich förmlich zur Haustür hinter sich her und schloss auf. Er schob mich durch, dann folgte er mit dem Koffer. Ich erkannte niemanden im Wohnzimmer. Er ging mit mir rasch durch dieses, die Treppen hoch und steuerte dann sein Zimmer an, als er sich Stirn runzelnd zu mir umsah. Ich nahm das ganze nur so halb war, als trübte ein grauer Schleier über meinen Augen die Sicht. Alles in mir fühlte sich entkräftet an. „Wir haben oben auch mehrere Gästezimmer-“ Ich schüttelte kraftlos den Kopf. „Nein, ist schon gut.“ Ich ging vor in sein Zimmer und blieb mit im Raum stehen. Edward stellte den Koffer nahe der Tür ab, nachdem er Licht angemacht hatte. Er nahm mir die Jacke ab und führte mich dann zu seinem fein säuberlich gemachten Bett. Willenlos zog ich mir Schuhe und Strickjacke aus und legte mich nach seiner stummen Aufforderung in sein Bett. Ich wischte mir einmal durchs nasse Gesicht und legte jenes dann in das weiche, aufgeschüttelte Kissen. Er reichte mir die Decke, die ich dann unfähig nur über den Po zog. Mein leerer Blick war geradeaus auf irgendetwas gerichtet, was ich gar nicht wirklich wahrnahm. Edward korrigierte die Decke und hob sie bis zu meinen Schultern hoch, ehe er sich vor mich hockte und mir tief in die Augen sah. Eine Hand streichelte meinen Kopf. „Schlaf erst mal, Liebste“, hauchte er, küsste meine Stirn und ließ mich, bei gelöschtem Licht, allein zurück. Ich wandte mich auf die andere Seite, spürte etwas in meiner Hosentasche und griff hinein. Das Flugticket. Wieder bildeten sich unaufhörliche Tränen. Ich schmiss das zerknautschte Ticket schlapp auf Edwards Nachttisch und zog die kuschelige Decke höher. Ich war der festen Überzeugung nicht schlafen zu können – tat es aber, sobald ich die Lider aufeinander gelegt hatte. Edward Hatte ich jemals einen Menschen erlebt, dem es so schrecklich ging?, kam es mir zuerst in den Sinn. Ich hörte Alice an der Nähmaschine in ihrem zweiten Zimmer, während ich Emmett entweder oben oder noch in der Uni vermutete. Langsam machte ich mich auf den Weg nach unten. Ich empfand so viel Mitgefühl für sie, wie ich es, da war ich mir sicher, noch nie getan hatte. Ihr Leid, tat mir weh, brannte sich in mein Innerstes. Warum litt so ein wundervoller Mensch nur? „-aber das andere Licht war trotz Energiesparung viel wärmer! Überleg’ doch mal! Das ist eine Innovation!“, hörte ich meine Mutter plötzlich von weitem sagen, als ich am Esstisch angekommen und dort stehen geblieben war. „Wenn du das sagst, ich habe keinen Unterschied feststellen können“, erwiderte mein Vater, wie ich erkannte. Ich sah beide durch die Glastür die Haustür schließen, die Schuhe ablegen und setzte mich selbst auf einen Stuhl am Tisch. Ich musste das selbst alles erst einmal verdauen. „Ja… ganz einfach, weil du nur auf das Licht geachtet hast“, nun schritten beide gemeinsam durch die Glastür, „aber nicht die Wirkung auf der Wand bzw. der Tapete darum herum, nicht wahr?“ Nun bemerkte meine Mutter mich, wie ich im Augenwinkel wahrnahm. „Oh, hallo Edward“, grüßte sie. Ich nickte nur, mehr zu mir selbst fast. „Ist was?“, fragte meine Mutter nach und ging an mir vorbei zum Kühlschrank, wo sie sich etwas zu trinken nahm und mich dann wieder anblickte. „Edward?“, fragte mein Vater nach und rüttelte mich sachte an der Schulter, bevor er sich mir gegenüber setze. Ich atmete ein. „Bella ist hier. Ich- ich habe ihr angeboten, erst mal hier zu bleiben. Ich hoffe, das war in eurem Sinne und ist in Ordnung“, redete ich steif. Ich hörte, wie meine Mutter nun zu uns rüber kam und sich neben meinen Vater setzte. Sie hatte die Augenbrauen zusammen gekniffen. „Bellas Mutter… sie hatte Abschlussuntersuchungen und sie haben wieder Krebszellen gefunden“, begann ich langsam zu berichten, als müsste ich jedes Wort von neu auswählen. „Als ich zu Bella ging, war sie im Begriff zu packen und wollte sofort zurück zu fliegen…“ Meine Eltern warteten und lauschten, während ich angespannt, mit gesenktem Blick, weiter sprach: „:Ich konnte sie weder gehen, noch allein in ihrer Wohnung lassen… Sie wäre zum Flughafen gefahren, sobald ich weg gewesen wäre, mit Sicherheit.“ Ich schaute auf. „Sie schläft jetzt.“ „Du hast das Richtige getan, Edward. Sie kann natürlich so lange bleiben, wie sie will“, ergriff meine Mutter zuerst das Wort. „Danke“, erwiderte ich leise. „Carlisle, was heißt das?“, wandte sie sich dann an meinen Dad neben sich. Ich schaute ihn an, der er nachdenklich vor mir saß. „Stirbt sie?“, fragte ich direkt nach. „Es heißt nicht zwingend, dass sie stirbt. Es heißt aber, dass sie dabei ist, den Kampf gegen den Krebs zu verlieren…“, erklärte er. „Die Behandlung dauerte bei ihr, wenn ich mich recht erinnere, schon sehr lange an – länger als gewöhnlich. Wenn sich dann nicht bald eine Besserung einstellt, dann ist sie irgendwann zu geschwächt, stirbt an Infekten oder Ähnlichem oder-“ Er sah uns beide kurz an. „Oder sie gibt auf.“ Ich senkte betroffen den Blick. Arme Bella… und ihre Mutter erst… „Bella wird das wissen“, fuhr mein Vater fort, „momentan aber vermutlich nur den Weg sehen, dass sie stirbt, und den Rest ausblenden. Weiß sie denn schon mehr?“, fragte er mich. „Ich glaube nicht, sie hat aber auch nicht mehr gesagt…“, meinte ich Schultern zuckend. „Wenn sie nicht mehr weiß, dann kann man sich jetzt eigentlich noch gar kein Urteil erlauben. Es ist ein Rückschlag, kann aber auch einer bleiben und letztlich tritt die Heilung doch ein. Vielleicht genügt eine Operation oder eine geringe Anzahl weiterer Behandlungen schon. Bella wird jetzt nur den schlimmsten Fall im Kopf haben.“ „Mhmmm…“, machte ich und drehte das leere Glas vor mir. „Du kannst nicht mehr tun“, sprach mir meine Mutter auf einmal aus der Seele. „Du bist für sie da und mehr kannst du nicht tun, denn zu ändern ist es nicht. Es ist sehr schön zu sehen, wie du dich um sie kümmerst und dich sorgst.“ Ich nickte schwach. „Edward, schau nicht so traurig, ich bin sicher, dass es ihrer Mutter wieder besser gehen wird“, fuhr sie gefühlvoll fort. Ich schwieg. „Bella hat dich verändert. Hast du das eigentlich gemerkt?“ Ich hörte das Lächeln aus ihrer Stimme heraus, obwohl ich nicht aufblickte. Bevor ich mich zu irgendeiner Antwort durchringen konnte, ertönte Alice’ Stimme hinter mir. „Hab’ ich doch richtig gehört, dass ihr gekommen seid“, zwitscherte sie und hielt ein Oberteil vor sich, während sie direkt meine Mutter ansteuerte. „Schau mal, diese Naht hier. Findest du die zu gewagt? Also unpassend?“ „Alice?“, fragte mein Vater dazwischen. „Ist Emmett oben?“ „Ähm, ja“, antwortete sie verwirrt. „Würdest du ihn bitte kurz holen?“, bat mein Vater sie. Alice nickte langsam, doch mit zusammengezogenen Augenbrauen, und tippelte die Treppen hoch. Das Oberteil hielt nun meine Mutter in der Hand und begutachtete es kurz. Mein Vater richtete das Wort an mich: „Sie müssen es erfahren. Es bringt nichts, zu lügen, warum Bella hier ist und warum es ihr nicht gut geht. Außerdem vermeiden wir so ungenehme Situation, wie auch Fettnäpfchen. Siehst du das auch so?“ Ich nickte langsam. Er hatte Recht, natürlich hatte er das… Wenig später setzten sich meine Geschwister zu uns; diesmal jedoch berichtete Dad alles. „Das ist wirklich… heftig“, urteilte Alice. „Die Arme…“ Emmett pflichtete ihr nickend bei und schaute ernst drein – und das war nicht oft bei ihm der Fall. „Ich denke, wir werden sie etwas aufmuntern bzw. ablenken können“, meinte Alice dann mit einem sehr schmalen Lächeln. „Ihr müsst mit solchen Versuchen aufpassen“, mahnte mein Vater an. „Jeder geht anders mit so etwas um und wir müssen akzeptieren, wie Bella es tun wird.“ „Sie wird sich in die Arbeit stürzen“, prognostizierte ich und stand gleichzeitig auf. „Ich sehe nach ihr“, erklärte ich noch und war dann hoch zu meinem Zimmer gegangen. Ich öffnete leise die Tür und schritt ins Zimmer, ehe ich Bella in meinem Bett sah. Sie lag auf der Seite und atmete behaglich. Als ich ihr das letzte mal beim Schlafen zugesehen hatte, war sie krank gewesen und ich war mir sicher, dass sie sich diesen Zeitpunkt zurück wünschen würde, damit das heute alles nicht geschehen war. Ich legte ihr eine Strähne aus dem mittlerweile trockenen Gesicht und streichelte kurz ihre leicht angeschwollene Wange. Sie sah so friedvoll aus, tiefenentspannt. Ich würde es ihr gönnen, dass es auch noch so wäre, wenn sie nachher aufwachte. Ich war mir sicher, dass sie sofort mit dem Lernen begann. Aber mein Vater behielt Recht. Das musste ich dulden. Ich wandte mich von ihr ab und setzte mich an den Tisch mitten in meinem Zimmer, nachdem ich einige Mappen aus ihrem Koffer geholt hatte. Alles war durcheinander. Ich würde etwas für unsere Laborversuche vorarbeiten, vielleicht nahm ich ihr dann wenigstens eine Sorge. „Ed… ward… Mum…“, flüsterte Bella im Schlaf in die Stille. Ich sah auf und zu ihr hinüber. Das hatte sie auch während ihrer Krankheit gesagt… und ich konnte mir einen Hauch Genugtuung, dass sie auch meinen Namen aussprach, nicht verwehren. Es tat gut, dass sie selbst jetzt, selbst im Schlaf, an mich dachte. Ich war ihr nicht gleichgültig, obwohl sie sich das ja immer wieder versucht hatte einzureden. „Lass mich bitte nicht allein“, sprach sie klagend weiter. Das machte mich stutzig. Schlief sie noch? Ich hob den Kopf etwas. Ihre Augen waren geschlossen, wenn auch leicht, auf dem verzerrten Gesicht, zusammengekniffen. Ich wusste, dass dieser Satz mit Sicherheit ihrer Mutter – und nicht mir – galt und trotzdem; niemals würde ich Bella allein lassen, wenn sie mich um meine Anwesenheit bat. Ich wollte mich gerade weiter der Analyse widmen, als Bellas Bewegungen meine Aufmerksamkeit erregten. „Nein…“, wisperte sie piepsend und zog die Decke über den Kopf. „Nein! Nein bitte!“, sagte sie lauter. Ich eilte zu ihr, zu meinem Bett. „Hey, hey, schhht“, machte ich nur, unwissend, was ich tun sollte und schob die Decke wieder unter ihr Gesicht. Nun sah sie mich mit schwachen Augen an. „Es ist alles gut“, hauchte ich und strich ihr über die schweißnasse Stirn. „Es ist alles in Ordnung.“ Mit Angst erfülltem Blick sah sie mich regungslos an. Sie rührte sich nicht, während meine Hand immer wieder ihren Kopf streichelte. „Du kannst weiter schlafen“, meinte ich mit einem milden Lächeln – versucht ehrlich. Bella nickte wie in Trance und ergriff mit ihrer Hand die meinige. Sie legte sie sich an ihre Wange und kuschelte sich an sie. Tränen verließen ihren Augenwinkel. „Du bist bei mir, oder?“, fragte sie mit wenig Stimme. „Die ganze Zeit“, versprach ich. Sie nickte und schloss die müden Augen. Ich hatte mir meinen Laptop aus der Bibliothek geholt und tippte eifrig an dem, was wir eigentlich heute hätten zusammen machen wollen – wenn nichts passiert wäre. Immer wieder sah ich zu ihr herüber. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie viel Angst sie haben musste. Sie musste sich, so weit von ihrer Mutter entfernt, ohnmächtig und untätig fühlen. Wenigstens eines der negativen Gefühle, dass sie mit einem Rückflug teilweise ausgehebelt hätte. Ich konnte verstehen, dass sie zurück wollte, doch das würde auch nichts bringen. Außerdem… Bella regte sich. … wollte ich sie bei mir haben. Sie schob die Decke von sich, setzte sich auf und ließ dann die Beine über den Rand baumeln, während sie die Haare etwas ordnete. Langsam hob sie den Kopf und erblickte mich. Ich lächelte sanft, obgleich perplex, dass sie so schnell wieder wach geworden war. Sie erwiderte es nicht, sondern stand auf und murmelte: „Ich komme sofort. Ich gehe nur kurz ins Bad.“ Ich nickte zwar, sah ihr jedoch eher skeptisch hinterher. Mir war klar gewesen, dass sie so mit der Situation umging, doch trotzdem erschlug es mich. Sie sollte sich ausruhen, vielleicht baden, etwas essen… Akzeptieren!, bläute ich mir ein und rief mir die Worte meines Vaters in den Sinn: Jeder geht anders mit so etwas um… Solange sie im Bad war, lief ich kurz runter in die Küche und schnappte mir eine Karaffe Saft, eine Falsche Wasser und noch zwei Gläser. „Ist sie wach?“, fragte meine Mutter mich, als ich unten war. „Ja, wir arbeiten gleich an unserer Versuchsreihe weiter“, meinte ich einen Hauch niedergeschlagen. „Ich mache bald Abendessen mit Alice. Versuch sie zu überzeugen, dass sie auch kommt. Übrigens hat Alice ein paar Kleidungsstücke für Bella herausgesucht. Sie liegen oben im Wohnzimmer“, teilte meine Mutter mir mit. Nickend verschwand ich nach oben. Ich stellte alles ab, holte den Kleiderberg und brachte ihn in mein Zimmer. Nachdem ich eine Ecke in meinem Kleiderschrank frei gemacht hatte, hing ich alles nacheinander hinein. „Hier sind Sachen für dich, wenn du etwas Frisches anziehen willst“, sagte ich sofort, als sie das Zimmer betrat. Sie schien ihre Haare gekämmt und sich rasch gewaschen zu haben. Sie sah mich an und kam dann nickend zu mir hinüber. Ihr Gesicht war leer. Sie stellte sich vor den Schrank, zog sich ohne weiteres bis auf die Unterwäsche aus – was gar nicht zu ihr passte, doch ich fürchtete, dass ihr momentan alles egal war – und nahm wahllos etwas heraus. Dann setzte sie sich zu mir. Ihr Blick auf die Unterlagen gesenkt. Wie schlecht sie aussah… damit meinte ich nicht ihre Schönheit, die sowieso unübertreffbar war, sondern die Ausdruckslosigkeit in ihrem Gesicht, die mir eiskalt ins Herz schnitt. „Du siehst erschöpft aus“, stellte ich zärtlich fest. „Danke, mir geht’s gut“, entgegnete sie und lächelte für den Bruchteil einer Sekunde energielos auf. Von wegen. Sie sah total geschwächt aus… „Wenn du nichts dagegen hast, mache ich alleine weiter“, bat sie matt. Natürlich hatte ich etwas dagegen!, schrien meine Gedanken, doch ich würde jetzt keine Diskussion beginnen, sondern sagte: „Gut. Ist es okay, wenn ich etwas spiele? Wenn es dich stört, kann ich auch unten spielen, das ist kein Problem…“ „Nein“, erwiderte sie sofort. „Bleib.“ Ich setzte mich ans Klavier, sie an den Laptop. ------------------------------------------ und.... ? was sagt ihr? :) freue mich riesig über kommis :)^^ ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)