Ich liebte einen Vampir... von abgemeldet (und bleib in Ewigkeit mit ihm verbunden) ================================================================================ Kapitel 6: Bekannte Bedrohung ----------------------------- Kapitel 6: Bekannte Bedrohung Nach einer Weile kam das Skelett mit einem sehr elegant gekleideten Vampir zurück. Sein Haar war silbern- grau und reichte ihm bis zu den Schultern. Er hatte es zu einem leichten Zopf zusammengefasst. Seine Kleidung war eines Fürsten nur allzu gerecht. Ein roter Umhang verbarg für das menschliche Auge ein reich verziertes Schwert, das locker an der Hüfte es Vampirs befestigt war. Darunter trug er ein schwarzes Wildlederwams. Die Hose war aus gegerbten Leder. Seine Stiefel waren mit silbernen Schnallen verziert. Er schritt sofort auf Lewis zu und umarmte ihn. “Lewis. Wie lange ist es schon her?” Lewis erwiderte die Umarmung. “Keine Ahnung. Wohl mehr als 200 Jahre. Gut siehst du aus.” Danica musste sich das Lachen verkneifen. “Gut siehst du aus” zu einem Vampir zu sagen war ja wohl etwas komisch. Zumal Vampire nicht altern. “Xavier... Darf ich dir Danica vorstellen? Sie ist meine Freundin.” Lewis ging nun zu Danica und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. “Oh, Lady Danica. Hoch erfreut Euch kennen zu lernen. Ihr seht bezaubernd aus.” sagte der Vampir mit einer überschwänglichen Geste. Er ergriff ihre Hand und küsste sie. So hatte sich Danica immer eine Begrüßung von ihrem ehemaligen Ehemann gewünscht. Sie errötete leicht und genierte sich zusehend. “Doch sag Lewis. Was ist der Grund eures Besuchs?” “Wir brauchen deinen Schutz. Danica ist die vor kurzem verstorbene Königin dieses Landes. Ich habe sie wiederbelebt. Ich hatte befürchtet dass die Hauptmänner sie als ihre gestorbene Königin wieder erkennen könnten und wohlmöglich auch Magier dafür einsetzen würden die Wahrheit ans Licht zu bringen. Daher bin ich mit ihr hier zu dir gekommen. Ich wette dass der Hauptmann auch schon bei dir war.” Xavier nickte. “Oh ja, jetzt erkenne ich Euch.” sagte er erst zu Danica, dann zu Lewis: “Ja, sie waren gestern hier. Sie hatten mehrere Boten ausgeschickt um das Land so schnell wie möglich über diesen “schrecklichen” Vorfall zu informieren. Für die Menschen scheint es ein schlimmes Verbrechen zu sein den Leichnam der Königin nicht mehr in der Kirche vorzufinden.” er lächelte Danica freundlich an. “Natürlich könnt ihr hier so lange bleiben wie ihr wollt, ich bekomme so schrecklich selten Besuch von anderen Artgenossen, ihr könnt euch das gar nicht vorstellen.” er drehte sich um und führte sie die Treppe hinauf zu einem wunderschönen Schlafzimmer. Es war stilvoll eingerichtet. Rechts von der Tür knisterte auch hier ein Feuer. Auf der anderen Seite war ein wunderschönes Himmelbett mit Vorhängen die man leicht zuziehen konnte um den darin Schlafenden vor fremden Blicken zu schützen. An den Wänden hangen ein paar Banner der Familie die hier vor Xavier lebten. Er hatte ihnen auf der Treppe erzählt das er dieses Schloss vom jüngsten Familienmitglied das das Erbe antreten sollte “geschenkt” bekommen hatte. Diese Banner waren also schon weit mehr als 300 Jahre alt. Vielleicht sogar schon 400 Jahre. “So, ihr müsst verzeihen, aber ich habe keine Särge hier für euch. Ihr müsstet in dem Bett schlafen. Es wäre aber nur für diese eine Nacht. Ich werde sofort meine Sklaven beauftragen zwei Särge zu bauen.” Dann zog er sich zurück, doch nicht ohne noch einmal Danicas Hand zu küssen. Wieder wurde sie rot. Danica legte sich sofort ins Bett. Lewis sah noch eine Weile aus dem Fenster. “Er ist unglaublich nett.” sagte Danica und kuschelte sich in eines der weichen Schafsfelle. Lewis nickte. “Ja, damals als ich verwandelt worden war und nicht mit der neuen Situation klar kam hatte er mir alles beigebracht. Er ist für mich wie eine Art Ersatzvater.” Er drehte sich um und legte sich neben sie. Er schlang seine Arme um sie. Danica schloss genießerisch die Augen. “Ich liebe dich Danica. Lass mich nie wieder allein.” flüsterte er in ihr Ohr und küsste ihren schlanken Hals. Danica öffnete noch mal die Augen und sah ihn an. “Ich werde dich nie wieder los lassen.” Sie umschloss seine Hand mit ihrer. “So lange ich lebe.” Trotz der Dunkelheit konnte sie sehen, dass er milde lächelte. Es war etwas ironisch gesagt, doch wusste er wie ernst sie es meinte. Sie küssten sich zärtlich und schliefen nach ein paar Minuten ein. Einige Monate zogen ins Land auf den lange währenden Herbst folge ein stürmischer und eisiger Winter. Danica und Lewis hatten sich inzwischen gut in Xaviers Schloss eingelebt. Die Wachen die noch immer nach dem Entführer von Danicas “Leiche” suchten gaben auf. Es hatte keinen Sinn nach einer verfaulenden Leiche zu suchen. In der Zwischenzeit wuchs die kleine Tochter von Danica, die den Namen Keira erhalten hatte bei ihrem Vater und ihrer neuen Mutter auf. Gut behütet auf dem Schloss, das sie nie verlassen durfte. Ihre neue Mutter schenkte dem König gleich Zwillingen das Leben. Einem Mädchen und einem Jungen. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Land. Auch Danica und Lewis erfuhren davon. Den ganzen Tag wütete Danica im Schloss herum. Die beiden Männer versuchten sie zu beruhigen, vergebens. Am Abend schloss sie sich in ihrem Zimmer ein. Niemanden ließ sie herein, auch nicht Lewis. Sie war zwar in den Augen des Königs tot, doch kochte eine riesige Wut in ihr. Selbst die wütende Danica konnte es sich nicht erklären. Eigentlich wollte sie glücklich sein, dass er eine andere hatte, die dumm genug war um auf ihn herein zufallen, doch dass sie einst mit ihm das Bett geteilt hatte, in dem nun eine andere schlief, machte sie wütend. Sie hatte sich gewünscht, dass er niemals einen männlichen Erben auf den Thon hätte setzen können. Nur hatte sich etwas in Xaviers Verhalten geändert. Immer wieder sah er Danica hinter her, unwissend für sie, und immer lüstern und begierig. Xavier hatte schon seit dem ersten Tag ein Auge auf Danica geworfen. Als sich Danica am Abend an dem sie die Nachricht vom Schoss gehört hatte, aus dem Zimmer geschlichen hatte um sich abzureagieren, stieg er durch das Fenster und versteckte sich in der dunkelsten Ecke des Zimmers. Als sie eintrat, sah sie dass das Fenster offen war. Sie ging zum Fenster durch das der Vampir eingestiegen war und schloss es. “Komisch, ich dachte ich hätte es heute Abend geschlossen“ murmelte sie zu sich. Dann sah sie hinaus und sah dem Schnee zu wie er sachte zu Boden schwebte. Es war ein schönes Bild. Die Aufregung des Tages war vergangen. Leise schlich Xavier sich von hinten an sie heran, packte sie und hielt ihren Mund zu. Sie versuchte zu schreien, konnte es jedoch nicht. “Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet, Danica? Endlich sind wir beide alleine. Du kannst so viel schreien wie du willst. Uns hört hier niemand. Auch nicht dein geliebter Lewis.” Danica erkannte seine Stimme und versuchte sich zu wehren. Einen Arm bekam sie frei und rammte ihn in seinen Bauch. Sofort ließ er von ihr ab und sie konnte sich zur Tür retten. Als sie die Tür öffnen wollte merkte sie dass sie verschlossen war. “Hast du geglaubt ich lasse dich einfach gehen?” Er fing an zu kichern und kam immer näher zu ihr. Seine Kräfte waren weitaus mächtiger als Danica es sich hätte vorstellen können. Sie presste sich gegen die Tür, ihre Augen vor Angst geweitet. Als der Vampir nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war versuchte sie sich mit Händen und Füßen zu wehren. Wieder packte er ihre Arme und drückte sie zu Boden. Dann zog er sie unter sich, zerriss ihr Kleid. Danicas Augen hatten sich vor Angst geweitet, ihr lief kalter Schweiß die Stirn runter. Nur noch ihre Beine konnte sie bewegen, die aber nutzlos umher strampelten. Sie schloss die Augen, gab aber den Kampf nicht auf. Unerbittlich versuchte der Vampir über ihr sie zu küssen, zu berühren und sie so zum Schweigen zu bringen. Aber Danica wand sich mit ihrem ganzen Körper dagegen. Ihr fiel wieder Joffrey ein, wie er sie misshandelt hatte, doch dieses Mal würde sie nicht aufgeben. Immer wieder versuchte sie ihn zu treten oder irgendwie wehzutun. “Lass dieses unnütze Tun Danica. Sonst muss ich dir noch ernsthaft wehtun.” hauchte er in ihr Ohr, worauf sie eine Gänsehaut bekam. Er berührte ihre Brüste, wurde schon fast grob, griff ihr in den Schritt. Danica wehrte sich, konnte aber nichts gegen die Reaktionen ihres Körpers tun. Sie keuchte, weinte, hoffte dass es schnell vorbei sein möge. Plötzlich wurde die Klinke der Tür herunter gedrückt. Beide sahen auf. Xavier war einem Moment lang abgelenkt und Danica sah nun eine Chance von ihm weg zu kommen. Sie trat ihm mit dem Knie in die Weichteile. Vor Schmerz stöhnte er auf und krümmte sich auf dem Boden. Die Frau lief zur Tür und rüttelte an ihr. “LEWIS? LEWIS! Bist du es?” “Danica! Was ist denn?” Xavier hatte sich in der kurzen Zeit erholt und lief auf die Vampirin zu, packte sie an den Schultern. Danica schrie und versuchte sich zu wehren. Dabei ergriff sie den Schlüssel, der im Schloss steckte und drehte ihn mit letzter Kraft herum Ein leises klicken und die Tür war auf. Die Tür wurde von Lewis aufgerissen. In dem Moment konnte Danica sich nicht mehr halten und flog Rücklinks in die Arme von Xavier. Der, vollkommen überrascht, strauchelte zurück und ließ seine Gefangene los. Schnell eilte Lewis zu ihr. “Da- Danica… was ist denn?” Völlig überrascht starrte er sie an. Dann sah er ins Zimmer, dort lag sein alter Meister, der sich auf dem Boden vor Schmerz krümmte. Das Inventar des Raumes war zum Teil umgeschmissen. “Was ist denn hier passiert?” “Xavier- er hat versucht- mich zu vergewaltigen.” schluchzte sie in sein Hemd. Jetzt sah er richtig zu ihr runter. Ihr Kleid war unten weit aufgerissen und an einigen Stellen fehlte der Saum. Die Ärmel waren auch zerrissen. Die Vampirin zitterte fürchterlich vor Angst. “Was hat-” Lewis konnte nicht glauben was sie eben gesagt hatte. Doch so wie sie, das Zimmer und Xavier aussahen musste er es sich eingestehen. Sein Gesicht verfinsterte sich. Langsam versuchte der am Boden liegende Vampir wieder aufzustehen. Doch wurde er gleich wieder von Lewis zu Boden geschlagen. “Du Mistkerl. Kommst du ihr noch mal zu nah, werde ich dich umbringen.” Immer wieder schlug er auf diesen ein, bis er nicht mehr konnte. Schnaufend ließ er von ihm ab. Er hatte ihn so lange geschlagen bis sein Mentor Blut spuckte. “Du Mistkerl…” wiederholte er. Dann ging er zu Danica, die auf dem Boden gekniet saß. Ihr Gesicht war verweint und ihr gesamter Körper zitterte. Lewis half ihr schweigend hoch. Dann verließen sie das Schloss ohne sich noch einmal um zu sehen. “Das werdet ihr mir büßen…” flüsterte Xavier ihnen voller Wut hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)