Ich liebte einen Vampir... von abgemeldet (und bleib in Ewigkeit mit ihm verbunden) ================================================================================ Kapitel 9: Ein Geschenk der Ewigkeit und das kleine Kind -------------------------------------------------------- Kapitel 9: Ein Geschenk der Ewigkeit und das kleine Kind Die Tage schlichen dahin. Lewis nahm kaum Blut zu sich, er brauchte es auch im Moment auch nicht. Viel mehr beschäftigte ihn das was Marina zuletzt gesagt hatte. Er solle auf den Sonnenaufgang warten. Doch warum? Er würde sterben wenn er sich der grellen Sonne, des Vampirs ärgsten Feind aussetzen würde. Aber er vertraute ihr. Der zweite Tag ging zu Neige und Lewis begab sich zurück zum Wasser. Das ferne Rauschen des Meeres konnte er schon von weitem hören. Bis es Tag werden würde musste er sich anderweitig beschäftigen. Ungeduldig scharrte er mit dem Fuß Löcher in den Sand. Dann kündigte sich am Horizont der neue Morgen an. Der Himmel färbte sich am Horizont erst rot, dann verloschen die ersten Sterne. Langsam fragte er sich wo Marina blieb. Es war kaum noch Zeit. Doch dann horchte Lewis auf als er die süße Melodie der Meerjungfrau hörte. Schon von weitem sah er sie auf sich zu schwimmen. “Ich habe sie dir mitgebracht, deine Gabe.” sagte sie freudig. “Was soll das denn sein?” hackte er skeptisch nach. “Schließ die Augen.” forderte sie lächelnd. Etwas verwundert über die Aufforderung schloss Lewis dann doch noch die Augen. Marina beugte sich zu ihm vor und berührte ihre Lippen mit seinen. Ein helles blaues Licht umgab die beiden und ließ das Wasser um sie herum verschwinden. Es fühlte sich an als ob Lewis fliegen könnte. Doch so schnell es auch begonnen hatte, so schnell war es auch schon wieder vorbei. Und in dem Moment ging die Sonne auf. Lewis versuchte seine Augen zu bedecken, sich vor den versengenden Strahlen zu schützen, aber Marina nahm seine Hände wieder fort. “Schau Lewis. Du kannst die Sonne sehen.” sagte sie freudig. Verblüfft sah sich der Vampir um. Er verbrannte nicht, noch verfiel er zu Staub. Es war so als würde er in der dunkelsten Nacht umher wandeln. “Dies ist meine Gabe Lewis. Du kannst wieder am Tage leben, und du bist noch immer ein Vampir.” “Aber warum hast du das getan?” Das Meermädchen lächelte. “Ich kenne die Entbehrung nicht dorthin gehen zu können wohin man will. Ich möchte dass du diese Entbehrungen nicht mehr hast. Und ich werde von nun an für immer leben.” das gab Lewis ein Rätsel auf. “Ich gab dir die Gabe am Tag zu leben, dafür gabst du mir die Unsterblichkeit. Sozusagen haben wir jeder von uns einen Teil an den anderen abgegeben ohne etwas zu verlieren.” “Verstehe. Wie kann ich dir jemals danken Marina?” Das Meermädchen überlegte gut. “Wenn du eines Tages ein Mädchen kennen lernst und du dich in sie verliebst, dann gib ihr diese magische Kette. Sie wird sie schützen, vor allem bösen. Das ist meine einzige Bedingung.” Mit diesen Worten gab Marina ihm eine Kette aus reinstem Silber. Ein Anhänger in Form einer Muschel hang an ihr. Vorsichtig legte Lewis sie in sie Hände und gab sein Versprechen darauf. “Ich schwöre es…” Danica umklammerte ihren Hals. Die silberne Kette schimmerte leicht im Licht. Der kleine Anhänger lag in ihrer Hand und es war so als ob die Vampirin ihn nicht mehr loslassen wollte. “Seitdem kann ich am Tage leben.” schloss er. “Und so habe ich auch die Gabe an dich, mein Schatz, weitergegeben. Noch immer leicht zitternd stand Danica da. Es war fast unglaublich, doch sie stand vor ihm da, lebendig. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie schenkte ihm ein warmes lächeln. Ein schweres Seufzen war zu hören was selbst Lewis erleichterte. Sie flogen wieder weiter, wieder zurück in den Wald aus dem sie gekommen waren. Mitten über dem Wald hörte Danica auf einmal ein klägliches Weinen. Doch war auch der Geruch von frischem Blut zu riechen. Auch Lewis hatte es gerochen und nickte. Dort war etwas… oder jemand… Sie flogen hinab. Dort unter einem alten Baum saß ein kleiner Junge von gerade einmal 4 Jahren. Er erschrak bei dem Anblick der beiden Vampire die vor ihm erschienen. Er weinte bitterlich. Danica schritt langsam auf den Jungen zu. Sie erhob ihre Hände um ihn zu sagen dass von ihnen keine Gefahr ausging. “Hab keine Angst. Wir tun dir nichts.” behutsam berührte sie ihn am Kopf. Doch er drückte sich ängstlich von ihnen weg. “Mama… Papa…” flüsterte der Kleine. Schon bildeten sich neue kleine Tränen in seinen Augen. Es schien als ob er schon vorher geweint hatte. Seine alten Tränenspuren waren noch gut zu erkennen. “Wo sind deine Eltern? Sind sie nicht da?” fragte Danica. Der Kleine drehte sich um und zeigte auf zwei Leichen in der Nähe die noch nicht lange tot waren. Das Blut roch noch sehr frisch. Es war ein Wunder dass der Junge überhaupt überlebt hatte. Ein eigenartiger Geruch strömte von den Leichen aus. “Oh…” Danica und auch Lewis wussten wer sie getötet hatte. Es war ein Werwolf gewesen. Kratzer an den Bäumen, Blutflecken überall und Bisswunden an den Leichen. Danica nahm den kleinen Jungen zögerlich in den Arm. Dieses Mal machte er keine Anstalten sich zur Wehr zu setzten. Er klammerte sich sogar an die Vampirin. „Sie werden nicht wieder auferstehen. Dafür haben die Werwölfe ihre Tat zu gut gemacht.“ Erklärte der Vampir und besah sich die Frau, die mit ihren toten Augen zum Himmel hinauf sah. „Zu starker Blutverlust.“ Der kleine Junge schluchzte und wischte sich den Rotz von der Nase. Mitleidig sah Danica ihn an. “Lewis, wir müssen ihn mitnehmen. Wenn wir ihn hier lassen dann wird der oder die Werwölfe zurückkehren um das zu vollenden was er mit seinen Eltern begonnen hat.” Lewis kam jetzt zu ihnen. Er sah Danica, dann den Jungen an. “Dann können wir uns nicht verwandeln. Aber du hast Recht. Wie heißt du Kleiner?” Der kleine war noch völlig verängstigt um zu antworten. Aber sie wollten ihn auch nicht drängen. So gingen sie zu dritt weiter durch den Wald. Sie beeilten sich fort von dem Ort zu kommen und rannten eine Weile, Danica mit dem Jungen auf dem Arm. Er wimmerte noch immer und er schluchzte. Immer wieder streichelte Danica seinen Kopf. Es war schwierig sich zurückzuhalten und dem kleinen nicht den Lebenssaft zu rauben. Aber sie beide hatten andere Sorgen. Nach einer halben Stunde in der Dunkelheit des Waldes sahen sie durch die vielen Bäume ein schwaches Licht einer Lampe. Sie schwankte im Wind umher. Es schien von einem schönen Holzhaus aus. Die Tür war vollkommen aus den Angeln gehoben und die Fenster weit aufgerissen. Hier roch es stark nach alten Blut und nassen Hund. Dem Blut der Eltern. “Hier hatte der Kleine gewohnt.” sagte Danica leise. Lewis nickte. Der Junge machte Anstalten herunter genommen zu werden und Danica setzte ihn runter. Sofort lief der Kleine ins Schlafzimmer der Eltern. Hier war alles umgeschmissen. Überall lagen Federn aus den Kopfkissen und die Schränke waren nur noch Kleinholz. Und doch suchte der Junge etwas. Als er es gefunden hatte fing er erneut an zu weinen. Danica hockte sich zu ihm. Er hielt eine Stoffpuppe in den Händen. Auch an ihr klebte das schon trockene Blut. Er drückte sie so sehr an sich, dass Danica auch die Tränen kamen. “Lewis?” Lewis sah auf. Er hatte sich im Raum umgesehen und versucht die zerstörten Möbel beiseite zu schieben. “Wir können nicht weiter. Hier ist sein zuhause. Hier könnten wir doch wohnen.” Lewis sah sich nochmals um. Dann nickte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)