Unerwünschte Gefühle von Snuggle ================================================================================ Kapitel 8: Doppeldate --------------------- Tut mir tierisch leid! Ich habe mal wieder ewig gebraucht! Und vielen Dank für eure Kommentare :) Ich habe mich sehr darüber gefreut :D ------------------------------------------------- Reglos stand Chiaki unter der kalten Dusche und hielt seine Augen geschlossen. Seine Gedanken waren gefüllt mit Maron und dem, was sie vorhin getan hatte. Warum hatte er sich so einfach um den Finger wickeln lassen? Warum hätte er beinahe wieder mit ihr geschlafen? Warum hatte er in diesem Moment nicht den Hass verspürt, den er eigentlich verspüren sollte? Und warum schmerzte ihn der Gedanke, dass sie ihn nur ausgenutzt hatte? Zu viele Fragen auf die es keine Antwort gab. Oder vielleicht nur Fragen auf die er keine Antwort haben wollte? Sie hatte schon wieder eine solche Leidenschaft in ihm entfacht, die sich jeden Tag mehr und mehr steigerte und deren Stillung ihm von seiner Verlobten verwehrt wird. Tag für Tag. Eines stand fest: Er wollte Maron! Auch wenn er damit seine Beziehung auf die Kippe stellen würde, er wollte diese Frau um jeden Preis! Es beunruhigte Chiaki, dass er nicht die Gefühle verspürte, die er eigentlich für die Brünette empfinden müsste, die ihn so listig hintergangen hatte. Doch seine Wut war so schnell wieder verschwunden, wie sie es nur eine Stunde zuvor in Maron’s Wohnung verschwunden war. Noch gut zwanzig Minuten blieb er einfach nur in Gedanken versunken stehen und ließ das Wasser auf seinen nackten Körper prasseln. Dann stellte er das Wasser ab, stieg aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte. Er brauchte dringend Ablenkung! Als er jedoch das Bad verließ, wusste er nicht, wo er diese finden sollte. Das einzige, das ihm auf Anhieb einfiel, war der Fernseher. Seufzend ging er auf diesen zu. Er wusste jetzt schon, dass das nichts bringen würde, aber einen Versuch war es immerhin wert. Maron lag auf ihrer Couch, richtete ihren Blick an die Decke und dachte nach. Auf der einen Seite freute sie sich, dass ihr Plan so aufgegangen war, wie sie es geplant hatte, doch auf der anderen Seite plagten sie wieder diese Schuldgefühle. Laut ihrer Planung dürfte sie diese eigentlich nicht haben. Sie hatten weder Sex gehabt, noch hatten sie sich geküsst, doch sie hatte nicht geplant, dass ihr gefallen würde, was er tat. Hatte sie Miyako damit letztendlich doch hintergangen? Das war genau das, was sie hatte vermeiden wollte. War dieses schlechte Gewissen vielleicht doch berechtigt? Warum musste dieser Dreckskerl aber auch so anziehend sein? Maron musste sich eingestehen, dass sie nach dieser kleinen „Turtelei“ einer Affäre nicht abgeneigt wäre- wenn er nicht mit ihrer besten Freundin verlobt wäre! Sie hatte in Sachen Liebe doch immer ein solches Händchen für die Falschen! Wütend schüttelte sie ihren Kopf. Wie konnte sie auch nur eine Minute an eine Affäre mit diesem aufgeblasenen Affen denken? Er ist ein Idiot und würde noch immer einer sein, wenn er Single wäre! Punkt! Seufzend stand die Brünette auf, um ziellos in ihrer Wohnung herumzulaufen. Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie tun könnte, um diese fiesen Gedanken abzuschütteln. Chiaki würde sie fürs Erste aus dem Weg gehen. Er hatte seine Lehre bekommen und die 24-jährige wollte nicht, dass Miyako letztendlich doch noch hinter alles kam. Still ließ sie sich wieder auf der Couch nieder und begann in einer Zeitschrift zu blättern. Chiaki war vor dem Fernseher eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als ein Schlüssel geräuschvoll in das Schloss der Haustür gesteckt wurde. Verschlafen rieb er sich die Augen und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an der Wand. Es war bereits früher Abend. Das musste wohl Miyako sein, die ausnahmsweise pünktlich von der Arbeit kam, was für sie eher ungewöhnlich war. Sie ist eher ein Mensch, der sich so sehr in seine Arbeit reinhängt, dass sie nicht eher Feierabend machte, bevor sie nicht alles erledigt hatte, was es zu erledigen gab. Noch ein letztes Mal wurde der Schlüsse herumgedreht, bevor sich die Tür öffnete und Miyako in die Wohnung kam. Auch heute schien sie recht gut gelaunt zu sein und kam mit einem Lächeln in das Wohnzimmer, wo sie Chiaki auf der Couch vorfand. Seine Augen hatten einen noch immer sehr verschlafenen Eindruck, seine Haare waren sehr durcheinander. Miyako’s Gesichtsausdruck wandelte sich von fröhlich zu belustigt. „Du hast nicht ernsthaft geschlafen, oder?“ fragte sie ihren Verlobten. „Ach, Quatsch. Wie kommst du denn darauf?“ „Versuche es nicht zu leugnen, Chiaki Nagoya!“ Mit diesen Worten verschwand sie in der Küche und suchte in der Küche nach etwas Essbarem. Normalerweise aß sie in ihrer Mittagspause, aber heute hatte Miyako einmal pünktlich Feierabend machen wollen, um etwas Zeit mit Chiaki zu verbringen. Dieser brauchte noch einen kurzen Moment um richtig wach zu werden und folgte Miyako erst nach ein paar Minuten. Kaum hatte er die Küche betreten, wurde er schon von der jungen Frau angesprochen. „Du hast dir ja die Suppe, die ich extra für dich gekocht hatte, gar nicht warm gemacht!“ Der junge Mann schlug sich mit der Hand auf die Stirn. „Tut mir leid, Schatz. Ich muss das total vergessen haben.“ Schulterzuckend nahm die 24-Jährige den Topf mit der Suppe und wandte sich dem Herd zu. Stumm saßen sich die beiden gegenüber und löffelten die Suppe. Eigentlich war das Wetter überhaupt nicht geeignet dafür. Es ist unglaublich schwül, die Sonne scheit gnadenlos vom Himmel, weit und breit ist kein Wölkchen zu sehen und die Temperaturskala klettert rasant in Richtung der 30-Grad-Marke. Da Miyako das Essen aber nicht wegwerfen wollte und sie generell ein sehr sparsamer Mensch war, hätte sie sich nicht bereit erklärt etwas anderes zu kochen. Wieder einmal war Chiaki am Nachdenken, als Miyako die Stille durchbrach, die beim Essen so gut wie immer herrschte. „Hattest du dich jetzt eigentlich bei Maron entschuldigt, Chiaki?“ Verdammt! Warum musste sie schon wieder auf dieses Thema kommen? Was sollte er Miyako sagen? ‚Ja, Schatz. Und bei dieser Gelegenheit bin ich beinahe auch gleich mit ihr in die Kiste gesprungen’? Vor Allem… hatte er sich eigentlich bei ihr entschuldigt? Er konnte sich nicht mehr ganz erinnern. Alles woran er sich erinnern konnte war, als Maron… Schnell verwarf der junge Mann die Gedanken an das Geschehene. Er sollte in der Gegenwart seiner Verlobten nicht daran denken. Wer weiß, was ihm herausrutschen würde. Er brauchte dringend Ablenkung! Und da kam ihm die rettende Idee. „Ja, hab ich. Aber sag mal, jetzt haben wir schon ein wenig Zeit. Was hältst du davon, wenn wir heute Abend mal wieder irgendwo hingehen?“ versuchte er das Thema elegant zu wechseln. „Ja, wieso nicht. Woran hast du denn gedacht?“ „Ich weiß nicht. Worauf hast du denn Lust? Kino, Disco…?“ „Mmhhh…“, kurz überlegte Miyako „ Disco hört sich nicht schlecht an. Hey! Mir kommt da eine tolle Idee! Warum nehmen wir nicht Maron mit? Immerhin habt ihr euch ja jetzt versöhnt!“ Eigentlich hatte sich auf Chiaki’s Gesicht ein flüchtiges triumphierendes Lächeln geschlichen, das bei Miyako’s Worten sofort wieder verschwand. „Weißt du Liebling… ich dachte eigentlich, dass wir alleine gehen- nur wir zwei.“ Versuchte er die Situation noch einmal zu retten. Wie sollte er sich bitte ablenken, wenn dieses kleine Biest schon wieder dabei war?! „Aber Maron kennt hier doch noch so gut wie niemanden! Was hältst du davon, wenn wir noch Yamato mitnehmen. Dann können wir sowas wie ein Doppeldate daraus machen!“ „Yamato? Yamato Minazuki?“ Chiaki musste einen Würgereiz unterdrücken. Yamato war mit ihm und Miyako zusammen zur Schule gegangen. Er war eigentlich ein eher plumper, schüchterner und tollpatschiger Junge gewesen. Aber mit den Jahren hatte sich alles geändert. Er wurde immer offener, tat etwas für sein Aussehen und wurde regelrecht attraktiv. Nach seinem Studium übernahm er die Firma, die einst sein Großvater leitete und verdiente sich einen goldenen Hintern damit. Kurzum: heute war er ein superreiches, schnöseliges Arschloch. Miyako hatte das allerdings noch nicht so wahrgenommen. Yamato hatte eine Frau nach der nächsten, führte aber aus Prinzip keine ernsthaften Beziehungen. Und sowas wollte seine Verlobte auf ihre beste Freundin loslassen? Das würde er auf gar keinen Fall zulassen! Immerhin hatte er noch eine Rechnung mit Maron zu begleichen. Was soviel hieß, dass er selbst der einzige Mann war, der sich an sie ranmachen durfte! Miyako verstand nicht so ganz, warum Chiaki’s Gesichtsausdruck auf einmal so sauer war. In der Schule hatte er sich mit Yamato eigentlich ganz gut verstanden. „Was hast du denn?“ fragte sie ihren Verlobten etwas irritiert. „Ich finde die Idee mit Yamato gar nicht so gut. Er hat es noch nie ernst mit Frauen gemeint.“ „Dann wird es höchste Zeit, dass eine Frau kommt, die ihn in die Schranken weißt. Und ich glaube Maron ist da genau die Richtige!“ Vergnügt sprang sie auf und steuerte auf das Telefon zu, um Maron und Yamato Bescheid zu geben. Widerwillig ging Chiaki in das Badezimmer um sich- wohl oder übel- für das so genannte „Doppeldate“ fertig zu machen. Seufzend stand Maron vor ihrem Spiegel. Miyako hatte sie vor ungefähr einer Stunde angerufen, um ihr mitzuteilen, dass sie und Chiaki heute Abend in eine Disco gehen wollten und hatte sie gefragt, ob sie nicht auch mitgehen wolle. Eigentlich hatte die junge Frau überhaupt keine Lust, vor Allem weil Chiaki wieder einmal dabei war. Leider war ihr spontan keine gute Ausrede eingefallen. So ein Mist! Außerdem hatte Miyako noch von einem Yamato Minazuki gesprochen, der ebenfalls mitkommen würde. Zwar war Maron nicht gerade in der Stimmung Männer kennenzulernen, aber vielleicht könnte sie das auf andere Gedanken bringen, als immer nur diesen Mistkerl Chiaki Nagoya! Ein letztes Mal checkte die Brünette ihr Aussehen. Sie hatte sich ein dunkelrotes Cocktailkleid angezogen, das ihr knapp bis über die Knie reichte. Der Stoff war leicht und das Kleid trägerlos. In solchen Discos konnte es ziemlich heiß werden. Besonders auf der Tanzfläche. Dazu trug sie hohe, schwarze Schuhe. Ihre lockigen Haare hatte sie sich teilweise hochgesteckt, sodass nur vereinzelte Strähnen in ihr Gesicht hingen. Schminke hatte sie nur sehr dezent aufgetragen. Schon einen Moment später klingelte es an der Haustür. Mit gespielt guter Laune öffnete sie die Haustür und begrüßte Miyako, die tatsächlich gute Laune zu haben schien. Chiaki der neben ihr stand, würdigte Maron allerdings keines Blickes. Stattdessen sah er sich nur ziellos im Hausflur um, als wäre er noch nie in seinem Leben hier gewesen. „Yamato treffen wir erst an der Disco. Er ist sehr spät aus seiner Firma gekommen.“ Erklärte Miyako, während sie die Umarmung wieder löste. Maron holte noch schnell ihre Handtasche aus der Wohnung, schloss die Tür hinter sich und verschloss diese, indem sie den Schlüssel zweimal im Schloss drehte. „Okay, ich bin soweit! Wollen wir?“ verkündete sie lächelnd und ging in Richtung des Aufzuges. Als sie bei der Disco ankamen, fiel Maron sofort ein Mann ins Auge, der auf etwas oder jemanden zu warten schien. Das musste wohl dieser Yamato sein, von dem Miyako gesprochen hatte. Ihr Verdacht bestätigte sich, als ihre beste Freundin auf diesen zuging und zu ihr führte. „Maron? Darf ich vorstellen: Das ist Yamato Minazuki. Yamato: meine beste Freundin Maron Kusakabe!“ Verkündete die junge Frau strahlend. Yamato ergriff die Hand der Brünetten und küsste diese kurz. „Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen. Miyako hat mir schon viel von ihnen erzählt.“ Chiaki wandte seinen Kopf ab und streckte seine Zunge raus, als müsse er sich übergeben. Er hasste dieses schnöselige Gehabe! Dieser Kerl sollte nur seine Finger von Maron lassen! Der junge Mann konnte deutlich spüren, dass eine Mischung aus Wut und Eifersucht in ihm hochkroch. Maron unterdessen errötete leicht. Charmant schien dieser Yamato schon mal zu sein. Sie begann ihn etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Er hatte kurze braune Haare, von denen ihm wenige Strähnen ins Gesicht hingen. Seine Gesichtszüge waren markant und unter dem engen Hemd, das er trug, zeichneten sich leichte Muskeln ab, was ihn sehr attraktiv machte. „Warum lassen wir das Förmliche nicht und duzen uns?“ versuchte sie das Ganze etwas aufzulockern. Eigentlich stand sie nicht auf Typen, die versuchten sich mit Handküssen oder Ähnlichem einzuschleimen. Da sie aber bereits bemerkt hatte, dass Chiaki Yamato nicht besonders leiden konnte, sah sie kein Problem ein wenig mit diesem zu flirten. „Sehr gerne.“ Mit einem charmanten Lächeln bot er der 24-Jährigen seinen Arm zum Einhaken an und führte sie anschließend in die Disco. Chiaki saß gelangweilt auf einem der Barhocker und schaute Maron zu, wie sie auf der Tanzfläche mit diesem reichen Schnösel tanzte. Miyako war zurzeit auf der Toilette. In seinem Blick spiegelte sich die pure Eifersucht. Er wollte sie! Und da würde ihm Yamato auf keinen Fall in die Quere kommen! Er spürte, wie sich erneut etwas in sich regte, wenn er die Brünette so tanzen sah. Am liebsten wäre er direkt über sie hergefallen, so scharf sah sie dabei aus. Yamato dagegen sah eher sehr unbeholfen aus, kam sich selbst aber sichtlich toll vor. Und auf sowas standen manche Frauen? Wahrscheinlich machte Yamato Frauen nur bei Dates klar, bei denen er nicht tanzen musste oder die Frauen von Grund auf betrunken waren. Die Musik war so laut aufgedreht, dass Chiaki nicht bemerkte, dass seine Verlobte von der Toilette zurückgekommen war und ihn fragte, ob irgendetwas sei. Erst nachdem sie ihm zum dritten Mal ihre Frage gestellt hatte, verneinte er. „Willst du tanzen?“ rief Miyako Chiaki entgegen. Dieser schüttelte allerdings nur mit einem entschuldigenden Lächeln den Kopf. Er war nun wirklich nicht in der Stimmung dafür. Miyako lächelte ihm noch einmal zu und verschwand dann auf der vollen Tanzfläche. Die Disco war sehr modern eingerichtet und war sehr sauber. Das meiste im Raum war in weiß gehalten und überall waren Lichter angebracht, die entweder in rosa oder grün aufleuchteten. Die Tanzfläche wurde durch Fliesen symbolisiert, die in den verschiedensten Farben blinkten oder aufleuchteten. Eine kleine Treppe mit zwei Stufen trennte diesen Bereich von den anderen Teilen der Disco. Gelangweilt seufzte der junge Mann auf und beobachtete weiterhin Maron. Es musste sich doch irgendwie eine Gelegenheit ergeben ihr näher zu kommen, ohne dass Miyako oder sonst wer etwas davon mitbekam! Chiaki wurde erst wieder aufmerksam, als die Brünette Yamato etwas ins Ohr rief, um die Musik zu übertönen und dann in Richtung der Toiletten verschwand. Schnell sprang er auf und warf noch schnell einen flüchtigen Blick zu seiner Verlobten, die sich offensichtlich blendend amüsierte und keine Anstalten machte, die Tanzfläche in näherer Zeit zu verlassen. Kurz blickte sich Chiaki auffällig unauffällig um und machte sich anschließend ebenfalls auf den Weg zu den Toiletten. Jetzt oder nie. Das war seine Chance! Der Gang, in denen sich die Toiletten befanden, war ebenfalls sehr reinlich und weiß gefliest. Für Männer und Frauen gab es jeweils mehrere Toiletten, sodass keine langen Wartezeiten entstehen konnten. Zurzeit befand sich aber kaum eine Menschenseele in diesem Flur. Er konnte gerade noch sehen, dass Maron in der hintersten Damentoilette verschwand und sah sich noch einmal um, ob ihn auch wirklich niemand beobachtete. Zufrieden stellte er fest, dass dem nicht so war und folgte ihr letztendlich mit schnellen Schritten. Als er den Raum betrat, beugte sich Maron gerade über das Waschbecken, um ihr Gesicht mit einer Hand voll Wasser zu kühlen. Sie hatte ihn anscheinend noch nicht bemerkt. Ohne ein Geräusch von sich zu geben, kontrollierte er, ob sie alleine waren. Da dies der Fall war, nahm er den Mülleimer, der eigentlich geleert werden müsste und stellte ihn an die Tür, in der Hoffnung, dass er verhindern würde, dass sie von irgendjemandem gestört würden. Als Maron sich wieder aufrichtete und in den Spiegel blickte, erschrak sie, als sie Chiaki sah. Was wollte er hier? Sie wollte ihm doch aus dem Weg gehen! „Ich glaube du hast dich verlaufen.“ Murmelte sie ohne sich umzudrehen. „Wieso?“ „Das ist die Mädchentoilette.“ „Na und?“ Seine Antworten waren nur sehr knapp und beiläufig. Mit jedem Wort kam er ihr näher. Langsam wurde Maron nervös. Er gab ihr keine richtigen Antworten und kam ihr immer näher. Was hatte er nun schon wieder vor? Schließlich hatte er sie erreicht, schlang seine Arme von hinten um ihre Taille, sodass er sie näher an sich ziehen konnte. Erschrocken keuchte sie auf. Verlangend und doch fast zärtlich begann er ihren Hals zu küssen. Eine gewisse Erleichterung machte sich in ihm breit. Widerwillig schloss die 24-Jährige ihre Augen und musste wieder einmal feststellen, dass sie genoss, was er tat. „Chiaki… nicht!“ versuchte sie sich halbherzig zu wehren. Dass sie allerdings kläglich versagte, musste sie im gleichen Moment feststellen. Als er von ihrem Hals abließ und begann an ihrem Ohrläppchen zu knabbern, war es vollkommen um sie geschehen und sie seufzte auf. „Sicher?“ flüsterte er. Von Seiten Maron’s kam keine Reaktion. Er sollte nicht aufhören! Kurz schreckte sie aus ihren Gedanken hoch, als er sie umdrehte, auf das Waschbecken setzte und sich zwischen ihren Beinen platzierte. „Das war nicht in Ordnung, was du heute Mittag mit mir gemacht hast, Prinzesschen.“ Wisperte er in ihr Ohr. „Ich weiß nicht was du meinst.“ Antwortete sie, während sie ihre Augen noch immer geschlossen hielt. „Ach nein? Vielleicht muss ich dich erst noch einmal daran erinnern.“ Mit einem Ruck zog er sie noch näher an sich heran, rieb sich an ihr, während er immer wieder leicht in ihren Hals biss und kleine rote Male entstehen ließ, die er mit seiner Zunge besänftigte. Maron stöhnte auf. Das wollte sie doch gar nicht mehr zulassen! Aber es war viel zu gut, um jetzt aufzuhören. Die Tatsache, dass Miyako jederzeit hereinplatzen könnte, hatte sie komplett vergessen. Dieser Mann benebelte ihre Sinne viel zu sehr. Fordernd massierte Chiaki ihre Oberschenkel. Dass sie ein Kleid trug und er ihren Slip spürte, erregte ihn umso mehr. Eins war sicher: Er wollte sie. Jetzt. Er verteilte noch ein paar Küsse auf ihrem Hals, knabberte an ihrem Ohrläppchen und entfernte anschließend sein Gesicht ein kleines Stück, um ihr in die Augen sehen zu sehen. Ihr Blick war noch etwas verschleiert, als befände sie sich in einer Art Trance. Und doch konnte er Verlangen in ihnen lesen. Verlangen, Sehnsucht und noch etwas anderes, das er allerdings nicht genau definieren konnte. Langsam senkte er seinen Kopf und kam ihrem Gesicht immer näher. Und dann legte er endlich nach so langer Zeit seine Lippen auf ihre. Maron genoss diesen Kuss in vollen Zügen. All die Gedanken, die sie sich vor nur wenigen Stunden gemacht hatte, waren wie weggeblasen. So, als hätte sie sie nie gehabt. Ohne auf seine Bitte um Einlass zu warten, öffnete sie ihren Mund, um ihn diesen zu gewähren. Schon eine Sekunde später konnte sie spüren, wie seine Zunge immer wieder die ihre berührte und mit ihr spielte. Und noch immer war ihr Kopf wie leergefegt. Als er jedoch seine Hände um ihren Hintern legte und in diesen kurz hinein kniff, war es als würde sie aus ihrer Trance erwachen. Geschockt riss sie ihre Augen auf und stieß ihn von sich. Verwirrt schaute Chiaki die junge Frau an. „Was ist los?“ wollte er wissen, während er schon wieder auf sie zuging. Als er schon wieder seine Lippen auf die ihren legen wollte, sah sie keinen anderen Ausweg und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen stieß sie den Mülleimer von der Tür, womit sie diesen zu Fall brachte und rannte aus der Toilette. Was hatte sie nur getan?! Bevor sie wieder in den eigentlichen Bereich der Disco kam, blieb sie stehen, kontrollierte ob ihre Kleidung am rechten Platz saß und ging erst dann zu den anderen zurück. Ihr fiel sofort Yamato ins Auge, der an der Bar saß. Miyako war weit und breit nicht zu sehen und an Chiaki wollte sie im Moment überhaupt nicht denken. Wie hatte sie nur wieder so dumm sein können? Schnurstracks ging sie auf ihre ‚Begleitung’ zu, von der sie herzlich begrüßt wurde. „Ah, Maron! Da bist du ja wieder! Willst du was Trinken? Einen Cocktail oder einen Schnaps?“ Bei dem Wort ‚Schnaps’ wurde Maron hellhörig. Das war genau das, was sie im Moment gebrauchen konnte! „Ein Schnaps kann nie schaden!“ antwortete sie. Lächelnd wandte sich Yamato an den Barkeeper und bestellte vier Schnaps. Für Maron, Chiaki, Miyako und sich selbst.“ Kaum hatte der Mann hinter dem Tresen das Tablett mit den vier gefüllten Schnapsgläsern auf den Tisch gestellt, griff Maron schon gierig nach dem ersten und leerte es in einem Zug. Kurz verzerrte sich ihr Gesicht. „Sag mal, bist du eigentlich eine Freundin von Miyako oder Chiaki?“ fragte Yamato, um die Brünette in ein Gespräch zu verwickeln. „Von Miyako. Ich glaube das hat sie dir vorhin aber gesagt!“ „Ach ja, stimmt. Und was hältst du so von Chiaki? Ich freu mich ehrlich gesagt für Miyako. Er ist eigentlich ein netter Kerl.“ „Was ich von ihm halte? Ich finde er ist ein dummes, “ Maron leerte ein weiteres Schnapsglas „ignorantes“, ein weiterer Schnaps musste dran glauben „Arschloch!“ Kaum, dass sich Yamato versah, hatte sie auch das letzte der viel Schnapsgläser in einem einzigen Zug leer getrunken und bestellte bereits die nächste Ladung. ----------------------------------------------- Bekomm' ich Kommantare? ;D hab euch lieb eure Snuggle♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)