Geliebter Pirat von xXSasukeUchihaXx (Jack x ?) ================================================================================ Kapitel 10: Abschied unter Tränen --------------------------------- "Captain, Ihr solltet Miss Ocean mit dem Beiboot zum Pier bringen, denkt Ihr nicht auch?" erwähnte Gibbs und ließ den Anker ins Wasser fallen, um das Schiff hinter der Bucht versteckt halten zu können. Die Nacht war schon seit einiger Zeit angebrochen und nur ungern erinnerte sich der Ältere an den heutigen Tag zurück. Seit den frühen Morgenstunden stand Jack beim Steuer, hielt seine Augen auf den Horizont gerichtet und hatte seither kein einziges Wort über die Lippen gebracht. Nein, stattdessen hatte er immer wieder zu seiner Rumflasche gegriffen und sich den Rum die Kehle hinab laufen lassen. Jack nickte diesen weisen Worten zu, machte eine wirsche Handbewegung und deutete an, dass Gibbs das Beiboot zu Wasser lassen könne. Nun war der Augenblick gekommen, dachte er sich insgeheim und genehmigte sich erneut einen kräftigen Schluck aus seiner Rumflasche. In der Nacht hatte er Ocean beobachtet, hatte sich ihr Gesicht und ihren süßlichen Geruch eingeprägt und war ihr keine einzige Sekunde von der Seite gewichen. Eigentlich war er total müde, ersehnte sich ein wenig Schlaf, aber Mr. Gibbs hatte schon die gestrige Nacht das Steuer übernommen, weswegen er heute Morgen vorsichtig aufgestanden, die junge Frau mit der Bettdecke zugedeckt hatte und anschließend mit einigen Rumflaschen aufs Deck gegangen war. "Jack, ich... Vergesst meine Worte über Frauen am Bord" stammelte Gibbs und ließ das Beiboot zu Wasser. Vielleicht hätte er seine Meinung für sich behalten sollen, oder? Woher hätte er denn bloß wissen sollen, dass Jack mit dieser Entscheidung, eigentlich seinen Vorschlag, nicht umgehen konnte? Jack hatte noch nie eine ernste Bindung zu einer Frau gepflegt, jedenfalls war Gibbs nichts in dieser Richtung bekannt. Eigentlich war der meist trottelige und vor allem witzige Pirat der Typ Mann, welcher mit charmanten Worten jede Frau dazu brachte, mit ihm ins Bett zu steigen. Er erzählte ihnen von der großen Liebe, machte die Frauen dementsprechend zu Wachs in seinen Händen und nahm sich schließlich das, worauf er eigentlich aus war. Letzten Endes brach er viele Herzen, aber dessen war sich sein Captain durchaus bewusst. Schritte rissen den Älteren aus seine Gedanken, ehe er dem Captain hinterher sah und seufzte schließlich leise aus. Gefühle, dachte er sich insgeheim. Aus diesem einfachen Grund waren Frauen am Bord unerwünscht und nun bekam der Captain zu spüren, wie sich solche Gefühle auf einem Mann auswirkten. Jack öffnete derweil die Tür zu seiner Kajüte, legte ein zaghaftes Lächeln auf und beobachtete Ocean, welche auf einem Stuhl saß und nun erschrocken zu ihm aufblickte. Noch kein einziges Wort hatte er am heutigen Tag mit ihr gewechselt, war ihr weitgehend aus dem Weg gegangen und hatte die Kleine ihrem Schicksal und ihrer Trauer überlassen. "Nimm deine Habseligkeiten, Ocean. Ich bringe dich zum Pier" murmelte er, wendete sich um und lief zurück zu Gibbs. Die junge Frau erhob sich, senkte ihren Kopf jedoch gen Boden und ergriff ihren Koffer mit den wenigen Kleidern. Den ganzen Tag über war er ihr aus dem Weg gegangen, hatte nun das erste Mal seit unendlich vielen Stunden etwas zu ihr gesagt und war sofort wieder verschwunden. Nun war der Augenblick gekommen, vor welchen sie sich gefürchtet hatte. Nur noch der Weg zum Pier und er würde endgültig aus ihrem Leben verschwinden. Unsicher betrat Ocean das Deck und erblickte Jack mit Mr. Gibbs bei einer Hängeleiter, die zum Beiboot hinunter führte. Schluckend trat sie an die beiden Männer heran, umklammerte ihren Koffer nur noch mehr mit ihren zierlichen Händen und versuchte ihre aufkommenden Tränen zu verbergen. "Miss Ocean, es hat mich gefreut, Eure Bekanntschaft zu machen" lächelte Gibbs schließlich, um diese erdrückende Stille zu brechen. Er konnte sehr wohl sehen, dass die junge Frau um ihre Fassung kämpfte und wie schwer ihr der Abschied eigentlich fiel. "Es hat mich auch gefreut und... Entschuldigung wegen meinen Angriff gestern Nachmittag, ich... Ihre Geschichten waren sehr interessant und... Sie sind ein netter Mensch, Mr. Gibbs" stammelte Ocean vor sich her, erhob ihre rechte Hand und wischte sich vereinzelte Tränen aus dem Gesicht. "Nicht der Rede wert, Miss Ocean. Ich wünsche Euch alles Gute" erwiderte Gibbs und nun erst trat er an die aufgelöste Frau heran und legte seine Hand auf ihre rechte Schulter. Er war kein Unmensch und wollte ihr wenigstens ein wenig Trost spenden. "Vielen Dank" murmelte die junge Frau und trat nun an Jack heran, welcher ihr den Koffer aus der Hand nahm und mit dem leichten Gepäckstück die Hängeleiter hinunter kletterte. Ocean folgte nur wenige Sekunden später, ließ sich von ihm ins Beiboot helfen und setzte sich schweigend, während Jack die Ruder in die Hände nahm. Auf halbem Wege hörte Jack auf zu rudern, blickte ihr nun in die Augen und betrachtete nochmals ihr hübsches Gesicht. "Du hast mich um Hilfe gebeten, also gib mir deine rechte Hand und schließe deine Augen" sprach er leise, wartete noch einen kurzen Moment und lächelte zaghaft, als sich ihre Augen schlossen und sie ihm ihre Hand reichte. Seine linke Hand hebend, nahm er einen wertvollen Ring von seinem Zeigefinger ab und steckte ihn ihr über ihren zierlichen Mittelfinger. "Du darfst deine Augen wieder öffnen, Ocean" murmelte er, hielt ihre Hand jedoch noch immer fest, während er ihre Reaktion abwartete. "Jack... Ist der Ring etwa gestohlen und wie soll mir ein Ring aus meiner Lage helfen?" entgegnete die junge Frau ihm und nahm den goldenen Ring in Augenschein. Ein großer Stein, in blauer Farbe, funkelte im Mondlicht. Keinen Zweifel, der Ring musste ein Vermögen wert sein, denn der Stein war sicherlich sehr selten. Der Captain belächelte ihre Reaktion, rutschte nun zu ihr rüber und ergriff auch ihre andere Hand, um ihr ein letztes Mal nahe sein zu können. "Dieser Ring gehörte einst meiner Mutter und ist mein Andenken an sie. Du...". "Ein Erbstück, ich.... Ich kann diesen Ring nicht annehmen, Jack, weil... Es stände mir nicht zu" unterbrach Ocean ihn, schüttelte ihren Kopf und wollte erneut das Wort ergreifen, aber Jack kam ihr zuvor. "Doch, du kannst ihn annehmen, weil meine wenigen Erinnerungen dennoch bestehen bleiben, Schätzchen. Hör zu, mit diesen Ring wirst du deinem Verlobten gegenüber treten und ihm sagen, dass du vermählt wurdest. Ich bin Captain eines Schiffes und habe somit das Recht, Menschen zu verheiraten, klar soweit?" erklärte er ihr geduldig und lächelte amüsiert über ihren verwunderten Gesichtsausdruck. Eine bessere Idee war ihm nun mal nicht eingefallen, um ihre Vermählung verhindern zu können. Sanft fuhren seine Daumen über ihre Haut, während er ihr weiterhin in die blauen Augen sah. Dieses reine und ehrliche Blau, welches ihn an das weite Meer erinnerte, würde er vermissen, ebenso ihre Nähe und ihre weichen Lippen, die er noch ein letztes Mal küssen wollte. Ocean sah ihn noch einige Sekunden in die Augen, legte nun ebenfalls ein sanftes Lächeln auf und nickte seinen Worten zu. Jack hatte sich tatsächlich Gedanken um ihre Lage gemacht und auch wenn ihre Behauptung einer Lüge entsprechen würde, würde die Vermählung mit André vorerst nicht stattfinden. "Vielen Dank, Jack. Ich verspreche dir, dass ich dir den Ring irgendwann zurück geben werde, denn behalten kann ich ihn wirklich nicht. Er gehört dir" murmelte die junge Frau und rutschte nun ihrerseits näher an den Pirat heran, welcher seine rechte Hand über ihre Wange gleiten ließ und schließlch die restliche Distanz zwischen ihnen zunichte machte. Ein letztes Mal, dachte sich Ocean, ließ ihre Augenlider sinken und seufzte wohlig aus. Hungrig verschaffte sich Jack ohne Umschweife Einlass in ihre Mundhöhle, kostete diesen Moment in vollen Zügen aus und legte seine Arme nun gänzlich um die Kleine, welche ihn ebenso hungrig küsste. Warum zweifelte er nur in diesen Momenten an seiner Entscheidung? Er würde Ocean, ihre Nähe und ihre sinnlichen Lippen, unsagbar vermissen, also warum setzte er sie in Port Royal ab? Aus Furcht? Nein, weil er in seiner Situation einfach keinen anderen Ausweg sah, um seinen Kompass zu benutzen. Diesen Grund hatte er ihr nicht sagen können, denn dieser schlichte Grund wäre in ihren Augen wohlmöglich nicht ausreichend genug gewesen. "Ich werde dich vermissen, Jack. Irgendwann werde ich meine Schuld bei dir begleichen" nuschelte Ocean gegen seine Lippen, biss ihm neckisch in die Unterlippe und entlockte ihm einen wohligen Laut des Wohlgefallens. Der Captain schmunzelte leicht, löste sich nun jedoch von ihr und strich mit seiner Hand durch ihr schwarzes Haar. "Irgendwann... Wenn ich die Black Pearl zurück in meinen Besitz gebracht habe, werde ich dich besuchen kommen. Dann segeln wir zu deiner ursprünglichen Heimat, klar soweit?" erwiderte der Pirat und begann erneut zu rudern. Ocean lächelte ihn aufrichtig an, nestelte unauffällig an ihren Schnüren von ihrem Kleid herum, ehe sie ihm zunickte. Nach nur wenigen Minuten legte Jack beim Pier an, erhob sich und half der jungen Frau aus dem Boot zu steigen. Die sanfte und dennoch kühle Brise umspielte ihr Haar, während der Captain ihre rechte Hand noch immer umschlossen hielt und in ihre blauen Augen blickte. "Also..." begann er lächelnd und ließ ihre Hand los, weswegen er einen traurigen Laut von ihr erntete. "Es war mir eine Ehre, Schätzchen" fügte er leise hinzu, wollte sich schon setzen, doch warme Hände umrahmten sein Gesicht, während sich Ocean vorsichtig zu ihm vorbeugte. "Jack... Ich... Nein, warte noch..." stammelte die Schwarzhaarige, um ihn vielleicht doch noch umstimmen zu können, aber ihr fiel einfach kein Grund ein, weswegen ihr erneut unendlich viele Tränen über die Wangen liefen. Warum fiel ihr bloß der Abschied so verdammt schwer? "Schätzchen, du machst mir den Abschied nicht leicht, weißt du das? Glaube nicht, dass es mir leicht fällt, dich einfach deinem Schicksal zu überlassen, aber..." murmelte Jack und strich ihr die Tränen von ihren Wangen. Ihr momentaner Anblick schmerzte, auch wenn er ihr seine Gefühle nicht wirklich zeigen konnte. Was wäre er denn auch für ein Pirat, wenn er nun vor einer wunderschönen Frau in Tränen ausbrechen würde? Seine Kollegen würden ihn wohlmöglich 'Jack, die Heulsuse' nennen und auf einen derart beschämenden Titel konnte er wahrlich verzichten. "Aber?" fragte Ocean weinerlich und lehnte ihre Stirn an die seine, während sie ihre Augenlider sinken ließ. "Deine Sicherheit, Schätzchen. Ich kann dir keine Sicherheit bieten. Halte deinen Blick auf den Horizont gerichtet und warte auf den Tag, an dem ich mit der Black Pearl zu dir komme" erklärte er ihr ruhig und raubte sich nochmals einen Kuss, welcher nun ein wenig länger andauerte, da die Kleine ihn überhaupt nicht mehr aus ihrer Umklammerung lassen wollte. Schmunzelnd und mit etwas Gewalt löste er sich von ihr, schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und setzte sich zurück ins Boot. Einen letzten Blick riskierte Jack, ehe er zu rudern begann, um nun zurück zu seinem Schiff zu gelangen. "Jack..." hauchte Ocean und blickte nun zu ihren Füßen. Eine Flasche mit Rum hatte er ihr hinterlassen und bevor er hinter der Bucht verschwinden konnte, rief sie erneut seinen Namen. Der Pirat hielt in seiner Bewegung inne, lächelte milde und erhob sich. Er nahm seinen Hut ab, hielt ihn sich an die Brust und deutete eine tiefe Verbeugung an. "Seid stark, Lady Jessica. Ihr werdet Euer Leben fortführen können, ebenso wie ich. Ich werde Euch niemals vergessen" murmelte er leise für sich, ehe er sich wieder aufrichtete und mit seiner Hand eine verabschiedende Geste machte, bevor er sich wieder setzte. "Jack, ich will..." rief Ocean, doch im nächsten Moment verstummte sie, da schnelle Schritte hinter ihr ertönten, ehe ein vertrautes Gesicht vor ihren Augen erschien. "Captain Norrington... Was macht Ihr hier?" fragte die junge Frau, hob die Rumflasche und ihren Koffer auf und beseitigte ihre Tränen, welche noch immer ihre Wangen benetzten. "Miss Jessica, Ihr seid unversehrt. Euer Verlobter wird sich über Eure eigenmächtige Rückkehr freuen" entgegnete James und nahm die Vermisste, die er über Wochen mit seiner Mannschaft gesucht hatte, in Augenschein. Ihre Augen waren gerötet und auch ihre Haltung machte ihm verständlich, dass die Lady im Moment von tiefer Trauer erfüllt war. Nun, er würde dafür Sorge tragen, dass sie mit einer Kutsche zu ihrem Anwesen gebracht werden würde, denn mehr konnte er im Augenblick auch nicht für sie tun. "Ihr irrt Euch, James. Ich lebe nur noch, weil ich gerettet wurde. Wie ist es André in meiner Abwesenheit ergangen?" erwiderte die vornehme Dame nach einigen Minuten der Stille und sah zum Captain auf, welcher mit seiner Hand nun auf die Kutschen deutete. Nochmals sahen die blauen Augen zur Bucht, ehe Ocean gen Himmel aufblickte und für einige Sekunden ihre Augen schloss. "Entschuldige, Jack... Ich wusste keine andere Möglichkeit. Ich hoffe, dass du mich wenigstens ein bisschen verstehen wirst" dachte sich die Schwarzhaarige insgeheim und nun erst erschien ein amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen. Mit neuer Hoffnung folgte sie dem Captain zu den Kutschen, nestelte dabei an den Schnüren des Kleides herum und zog den Kompass hervor, dem sie Jack bei dem Kuss im Beiboot abgenommen hatte. "Bringt Miss Jessica zum Mestirius-Anwesen" befahl Norrington und half der jungen Dame beim Einstieg in die Kutsche. "Sir André hat die Karibik nach Euch absuchen lassen. Sprecht mit ihm, denn er hat seit Wochen nicht mehr geschlafen" berichtete James und schloss die Tür, ehe er durch das geöffnete Fenster zu ihr blickte. "Übermittelt ihm meine Grüße und... Mein herzliches Beileid, Miss Jessica. Eure Eltern haben Euch bis zum bitteren Ende beschützt" fügte James hinzu, ehe er das Zeichen gab, dass die Kutsche abfahren könne. Die Schwarzhaarige hatte noch etwas erwidern wollen, doch die Kutsche hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, weswegen sie aus dem Fenster blickte und James einen erstaunten Blick zuwarf. André hatte seit ihrem Verschwinden keine ruhige Nacht mehr gehabt? Hatte er sich etwa solche Sorgen um sie gemacht? Ocean seufzte bekümmert, denn in den letzten Wochen und auch in den zwei Tagen bei Jack hatte sie sich kaum Gedanken gemacht, wie es wohl André ging. Nein, eigentlich hatte sie nur an sich und ihre drastischen und grausamen Erlebnisse gedacht, während sich Jack um sie gekümmert hatte. Bedrückt setzte sich die junge Frau auf die gepolsterte Bank zurück, nahm die Rumflasche zur Hand und zog den Korken mit ihren Fingern heraus. Sich einen kräftigen Schluck nehmend, öffnete sie im selben Moment den Kompass und warf einen prüfenden Blick auf den roten Pfeil, welcher zum Meer deutete. "London... Ich kenne André sehr gut und er wird versuchen, die gelogene Vermählung rückgängig zu machen. Sollte er mich wirklich zur Heirat zwingen, werde ich England endgültig verlassen und stattdessen Antworten auf meine Fragen suchen" dachte sich Ocean insgeheim und setzte die Öffnung der Flasche erneut an ihre Lippen. Eine halbe Stunde dauerte die Fahrt an und endlich erstreckten sich prunkvolle Häuser in der Umgebung, die das Adelsviertel ankündigten. Eine leise Stimme flüsterte ihr immer wieder zu, zum Hafen zurück zu fahren, aber Ocean wollte wenigstens ein einziges Mal ihren Verlobten sehen, um sich zu vergewissern, dass es ihm weitgehend gut ging. Die Kutsche hielt für wenige Sekunden und nach einen kurzen Blick aus dem Fenster erkannte Ocean die prunkvolle Villa, in der sie vor einigen Wochen noch gelebt hatte. Ja, diese Villa war einst ihr Zuhause gewesen, doch nun erschien ihr dieses Anwesen so fremd und auch irgendwie düster. Die Kutsche fuhr weiter, da das weiße Tor geöffnet worden war und nochmals, bevor sie aussteigen musste, nahm sie einen kräftigen Schluck aus der Rumflasche und befestigte den Kompass an ihrem Gurt, welches die Schwertscheide mit dem Sabel an ihrer linken Hüfte hielt. Die Tür wurde von einem Butler geöffnet, welcher ihren Koffer verbeugend entgegen nahm und ihr anschließend beim Ausstieg half. Die vornehme junge Frau hatte nicht einmal die Zeit, um die Villa nochmals in Augenschein zu nehmen, denn im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um ihren zierlichen Körper, während Ocean nach Luft rang und ihre Hände gegen die Brust des Mannes stemmte. "Jessica... Gott sei Dank, es geht dir gut. Wo warst du und was ist geschehen? Die Royal Navy berichtete mir, dass deine Eltern... Ich dachte, ich würde dich nie wieder zu Gesicht bekommen" ertönte eine vertraute Männerstimme, ehe die junge Frau erneut an die Brust des Mannes gedrückt wurde. "André" hauchte die Schwarzhaarige und nun würde sie wieder Jessica de Mestirius sein. Ja, ihr ursprünglicher Name, den sie nicht mehr hatte hören wollen. Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen, ehe sie sich aus seiner Umarmung befreite, um André in Augenschein zu nehmen. André hatte sich nicht sehr viel in den letzten Wochen verändert, besaß noch immer sein braunes Haar, welches seine Ohren bedeckte und ebenso seinen gekräuselten Schnurbart. Seine grünen Augen wanderten über ihre Kleidung und Jessica wusste, dass er wissen wollte, warum sie solch ein freizügiges Keid trug. Im Moment trug er nur einen weißen Bademantel, da er anscheinend nicht mehr mit Besuch gerechnet hatte. "Trete ein, Jessica. Erzähl mir in aller Ruhe, wie es dir in den letzten Wochen ergangen ist" lächelte André schließlich und deutete mit seiner Hand zur Engangstür. Jessica nickte ihm zaghaft zu und auch wenn sie sich vor dem kommenden Gespräch unsagbar fürchtete, verdiente André die Wahrheit. Zur gleichen Zeit saß Jack in seiner Kajüte und hielt eine schwarze Haarsträhne in seiner linken Hand, die er schon seit seiner Rückkehr betrachtete. Wieso verspürte er diese Sehnsucht? Erst vor einer knappen halben Stunde hatte er sich von Ocean verabschiedet, aber er vermisste ihr Lächeln, ihre lieben Worte, einfach ihre Nähe jetzt schon. Was war nur mit ihm geschehen? "Habt Ihr Euch etwa in die Kleine verliebt, Jack?" kam ihm die Frage von Gibbs in den Sinn, die der Ältere vorhin hatte stellen müssen. Verliebt, dachte sich Jack schmunzelnd und ließ sich rücklings in die Matratze sinken. "Gute Frage, Master Gibbs. Ich weiß es nicht und ich will mir auch keine Gedanken über sinnlose und störende Gefühle machen" murmelte er vor sich her und ließ seine Augenlider sinken, während er seine linke Hand mit der Haarsträhne auf seine Brust legte. Nun brauchte er erstmal ein wenig Schlaf und sehr viel Ruhe. Gibbs steuerte Tortuga an, denn nun könnte er eine tüchtige Crew aus verrückten Seemännern zusammen stellen, um ihr eigentliches Vorhaben in die Tat umsetzen zu können. Seine Frage war in seinen Augen berechtigt gewesen, denn noch nie hatte er Jack mit einer Trauermiene gesehen. Oft redete der Pirat wirres Zeug vor sich her, machte sich über sämtliche Situationen lustig, aber traurig war er noch nie gewesen. Liebe auf den ersten Blick? Gibbs schüttelte grinsend seinen Kopf bei diesen Gedanken und konzentrierte sich nun wieder auf seine zugeteilte Aufgabe. Nun, der morgige Tag würde zeigen, ob dieser absurde Gedanke stimmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)