Geliebter Pirat von xXSasukeUchihaXx (Jack x ?) ================================================================================ Kapitel 14: Das gleiche Ziel ---------------------------- Die Mittagssonne spendete eine angenehme Wärme, spiegelte sich auf dem weiten Ozean wieder, während eine angenehme frische Brise wehte und das kleine Segelboot voran trieb. Müde öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen und setzte sich vorsichtig auf, nicht ohne dabei vor unbändigen Schmerzen zu keuchen. Nun war es nicht mehr nur ihr Rücken, welcher durch die Verletzungen schmerzte, sondern ihr ganzer Körper, während ihre Wangen leicht gerötet waren und Jessica glaubte, innerlich zu verbrennen. Tief atmete die vornehme Dame durch, ehe sie einen prüfenden Blick auf den Kompass warf und anschließend in die östliche Richtung schaute. Weit und breit keine Insel in Sicht, weswegen sich Jessica zurück auf die Decke sinken und wieder ihre Augenlider sinken ließ. Woher hatte Jack nur diesen mysteriösen Kompass? Diese Frage galt es zu beantworten und auch wenn sie sich schrecklich fühlte, erhoffte sich Jessica eine Person zu finden, welche ihr ein wenig mehr über Jack Sparrow erzählen könne. Im selben Moment stand der Captain am Steuer und behielt seine Crew im Auge. Heute Morgen hatten sie in Tortuga abgelegt und noch immer fragte er sich, warum er Roy mit auf sein Schiff gelassen hatte. Diese lüsternen Blicke, welche ihm seit den frühen Morgenstunden zugeworfen wurden, ließen kalte Schauer über seinen Rücken wandern und am liebsten hätte er sich in seiner Kajüte verkrochen, aber er war der Captain und er würde sich nicht von irgendeinem Eunuch vertreiben lassen. Mad war unter Deck verschwunden, doch was er dort unten zu finden erhoffte, wusste der stumme Kerl wahrscheinlich nur selbst. Joe hatte es sich beim Aussichtspunkt gemütlich gemacht und behielt das Meer nach fremden Schiffen im Auge. Wenigstens ein Mann tat etwas Nützliches, denn Roy schien an seiner Arbeit, die Jack ihm aufgetragen hatte, kein Interesse zu haben. "Master Gibbs..." rief Jack seinen ersten Maat, welcher neben ihm eine sehr alte Seekarte studierte. Der Ältere sah auf, warf erst einen prüfenden Blick zum Blonden, der bei der Reling lehnte und Löcher in den Himmel starrte, ehe er Jack fragend musterte. "Was geschieht mit Crewmitgliedern, die meine Befehle missachten?" grinste der Captain amüsiert fragend, redete auch extra laut, damit es Roy ebenso hören konnte und wartete auf die Antwort von Gibbs, auf dessen Lippen ein verstehendes Grinsen erschien. Der erste Maat überlegte nicht sehr lange, rollte die Seekarte zusammen und genehmigte sich einen Schluck Rum aus seinem Trinkelbeutel. "Die wohl mindeste Strafe wäre Hungern lassen, aber in diesem Fall würde ich die Planke bevorzugen, Captain". Nun war es Jack, dessen Grinsen verstehend wirkte, ehe er diabolisch lachte. "Tatsächlich? Was du nicht sagst..." erwiderte er unschuldig und plötzlich bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel. Na also, dachte sich Jack schmunzelnd und beobachtete Roy, wie er nun endlich das Deck zu schrubben anfing. Solche Fälle erforderten harte Maßnahmen und der Blonde blieb gesund, so lange er die Befehle befolgte. Faule Hunde konnte er eben auf seinem Schiff nicht gebrauchen. "Jack, wollt Ihr wirklich Tia Dalma aufsuchen? Sie ist eine Hexe und... Was erhofft Ihr Euch?" wechselte Gibbs das Thema, denn er wollte ungern dieser Frau begegnen. Er hatte schon viele Geschichten über diese Frau gehört und wenn er den Gerüchten seinen Glauben schenken durfte, beherrschte diese Hexe sogar schwarze Magie. Jack ließ sich von seinen ersten Maat nicht beirren, hielt seine Augen auf den Horizont gerichtet und hoffte insgeheim, dass Tia Dalma ihm helfen konnte. Er wusste sich im Moment nicht zu helfen und dieser Umweg kostete auch wertvolle Zeit, aber es musste eine Möglichkeit geben, um Ocean zu finden und um sie von ihrem eigentlichen Vorhaben abbringen zu können. "Vor sechs Jahren erhielt ich meinen kostbaren Kompass von ihr, also ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie vielleicht eine Möglichkeit kennt, wie wir Isla de Muerta erreichen. Ich bin mir sicher, dass Ocean in ihr Verderben segelt und ich wäre doch ein schlechter Captain, wenn ich sie nicht aufhalten würde" erläuterte Jack seine Vermutung und erntete einen verwunderten Blick von Gibbs, welcher nun einige Schritte auf ihn zulief. Deutlich konnte der Captain Skepsis und unterdrückte Wut erkennen, aber diese Gefühlsregungen würden ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen. Nein, er musste Ocean einfach in Sicherheit wissen, völlig gleich, wie seine Crew und vor allem sein erster Maat darüber denken mochten. "Was sagt Ihr? Ich dachte...". "Gibt es irgendein Problem, Master Gibbs?" zischte Jack, denn nun war er es, welcher seinen Standpunkt deutlich machen musste. "Ich soll Ocean nach Isla de Muerta segeln lassen? Du hast keine Ahnung, zu was Barbossa fähig ist und weißt du, was er machen würde, wenn ihm Ocean in die Hände fällt? Erst würde er den Kompass an sich nehmen und diese Tatsache allein ist ein Grund zur Beunruhigung..." schilderte er seine düsteren Gedanken, welche sogar wahrscheinlich der Wahrheit entsprachen. "Jack, ich...". "Unterbrich mich nicht. Wenn Barbossa erstmal den Kompass besitzt, weiß er, dass ich noch lebe und Ocean wird entweder seiner verfluchten Crew aus Missgeburten vorgeworfen oder er setzt sie als Druckmittel gegen mich ein" fuhr Jack wütend fort, denn es war natürlich nicht nur die Sorge, die ihn dazu antrieb, die Kleine zu finden. Nein, in der gestrigen Nacht hatte er nochmals über die Konsequenzen nachgedacht und diese Faktoren waren dabei heraus gekommen. Ihm blieb keine Wahl, ihm wurde keine Wahl gelassen und deswegen musste er die junge Frau unbedingt finden. "Ich sage die Wahrheit, wenn ich dir sage, dass ich mir große Sorgen um ihr Wohl mache, aber...". "Ihr mögt dieses Frauenzimmer wirklich sehr" lächelte Gibbs sanft und machte auf Absatz kehrt, um die Stufen zum Deck zu überwinden. "Ihr seid der Captain und ich beuge mich Euren Befehlen" sprach er noch, bevor er unter Deck verschwand, um zu schauen, was Mad schon seit Stunden im Frachtraum machte. Jack seufzte leise aus, setzte die Öffnung der Rumflasche an seine Lippen, die er in seiner linken Hand hielt und genehmigte sich einen Schluck. Ja, er mochte dieses zarte Geschöpf wirklich sehr. Er wollte Ocean bei sich in Sicherheit wissen, auch wenn er immer noch das Gefühl hegte, als habe er etwas Wichtiges vergessen. Zur gleichen Zeit, einige Seemeilen von dem Frachtschiff entfernt, setzte sich Jessica erneut auf und atmete nochmals tief durch, ehe sie sich über den Rand des Bootes beugte und würgende Laute von sich gab. Mit jeder weiteren Minute stieg die Hitze in ihrem Körper an, während die Striemen auf ihrem Rücken wie Feuer brannten. Hoffentlich war ihr Ziel nicht mehr weit von ihr entfernt, denn sie wusste nicht, ob sich ihr Zustand noch zunehmend verschlechtern konnte. "Mistkerl" fluchte die junge Frau, ehe sie ihren Beutel mit dem Proviant öffnete und eine Flasche mit Wasser hervor holte. Die Sonne neigte sich allmählich gen Horizont und nur am Rande bemerkte Jessica, nachdem sie genügend Wasser getrunken hatte, wie viele Stunden nun schon vergangen sein mussten. "Die Königin wurde vom König entführt..." hauchte die vornehme Dame leise, wie in den vergangenen Stunden auch. Nur nicht einschlafen, dachte sie sich insgeheim und sang das Piratenlied leise für sich weiter, während ihre Augen müde den immer dunkler werdenden Himmel betrachteten. Das Kreischen der Möwen irritierte sie jedoch und nur mit genügend Kraft schaffte es die junge Frau, sich zu setzen und einen müden Blick zu riskieren. "Eine Insel..." murmelte Jessica, ehe sie einen Blick auf den Kompass warf. "Diese Insel... Bekomme ich dort meine Antworten?" fragte sich die Schwarzhaarige und betrachtete einen Fluss. Ob ihr Segelboot durch den schmalen Pfad segeln konnte? Durch den Dschungel wollte sie wirklich nicht laufen, also musste sie wenigstens einen vorsichtigen Versuch unternehmen. Schon nach einigen Minuten war Jessica von dichten Bäumen umgeben und betrachtete die Glühwürmchen, welche leuchtend um ihr Boot tanzten. Auf den ersten Blick wirkte dieser Ort verlassen und auch beängstigend, aber ihr Gefühl sagte ihr deutlich, dass diese Insel bewohnt sein musste. Immer wieder sahen sich die blauen Augen vorsichtig um, denn einige Laute von Tieren jagten ihr durchaus Angst ein. Nochmals blickte sie auf den roten Pfeil des Kompasses, doch die Anzeige hatte sich nicht verändert. Hier, an diesen ruhigen Ort, würde sie Klarheit finden. Nur einen Augenblick später konnte Jessica ein Haus erkennen und warf, zur Sicherheit, nochmals einen prüfenden Blick auf dem Kompass. "Welche Person lässt sich nur an solch einen Ort nieder?" fragte sich die Kleine insgeheim und befestigte das Seil beim Steg, ehe sie aus dem Segelboot stieg und ins Taumeln geriet. Keuchend sackte sie auf das brüchig aussehende Holz und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Diese verfluchten Schmerzen, dazu auch noch ihr fiebriges Gemüt und ihre Kraftlosigkeit. Sofern sie ihre Fragen beantwortet bekommen würde, würde sie wohl doch Jack aufsuchen müssen, denn noch weitere Tage länger allein auf hoher See wäre ihr sicherer Tod. Vorsichtig stieg sie, nachdem sie sich hatte aufrappeln können, die Stufen empor, atmete vor der offen stehenden Tür nochmals durch und klopfte schließlich an den Türrahmen. "Entschuldigung... Ich störe ungern, aber..." murmelte Jessica erschöpft und betrat die ungewöhnliche Behausung. Ihre Augen schweiften im Zimmer umher, entdeckten seltene Artefakte und andere wundersame Dinge. Wer wohl in diesem Haus wohnte? Da überall angezündete Kerzen standen und somit das Zimmer erhellt wurde, war es unwahrscheinlich, dass dieses Haus verlassen war. Noch immer vorsichtig und auch aus Angst, ging sie auf einen Tisch zu, besah sich Schmuck und darunter auch ein herzförmiges Medaillion. Wurde dieses Haus etwa von einer Frau bewohnt? Jessica wusste es nicht, nahm das Medaillion in die Hand und öffnete es. Eine wunderschöne Melodie erklang, welche jedoch auch tiefe Trauer in ihr auslöste. "Ich habe dich bereits erwartet, Jessica de Mestirius" erklang plötzlich eine weibliche Stimme und aus Schreck wich Jessica einige Schritte zurück, ehe sie ihr Augenmerk auf eine dunkelhäutige Frau lenkte. "Ich... Verzeiht mir, ich... Ich wollte nichts stehlen und...". "Beruhige dich, junges Fräulein. Setz dich" wurde Jessica von der noch fremden Frau unterbrochen und nur langsam kam sie der Aufforderung nach, setzte sich auf einem freien Stuhl beim Tisch und legte das Medaillion zurück. "Ihr kennt meinen Namen?" fragte Jessica zaghaft, während ihr eine Tasse mit einer seltsam aussehenden Substanz vor die Nase gestellt wurde. Die noch immer fremde Frau setzte sich zu ihr an den Tisch, lächelte leicht und stützte sich mit ihren Armen auf der Tischplatte ab. "Ich weiß eine Menge über dich und ich weiß auch den Grund, warum du mich aufsuchst. Der Kompass von Jack Sparrow hat dich hierher geführt, oder?" lächelte die Dunkelhäutige und betrachtete das überraschte Gesicht der jungen Frau, welche nun die Fremde in Augenschein nahm. Das braune, jedoch sehr lange, Haar, sah ungepflegt und strohig aus, während das lange Kleid, die Farbe konnte Jessica bei dieser geringen Beleuchtung nicht definieren, auch an einigen Stellen verschmutzt, gar gerissen, war. Woher wusste diese Frau ihren vollständigen Namen? War sie wirklich die ursprüngliche Besitzerin dieses wertvollen Kompasses? "Ich... Also eigentlich... Ihr wisst von dem Kompass. Seid Ihr etwa die ursprüngliche Besitzerin?" stammelte Jessica vor sich her und lehnte sich in den Stuhl zurück, ehe ihr ein schmerzhafter Laut entwich und ihr erneut bewusst wurde, wie es ihr im Moment eigentlich ging. "Ja, einst gehörte dieser Kompass mir, bis Jack meine Hilfe brauchte. Vor etwa sechs Jahren suchte er mich auf, um die Insel Isla de Muerta zu finden. Eine Insel mit Schätzen, die du dir nicht vorstellen kannst. Ich überließ ihm den Kompass, warnte ihn vor seiner damaligen Crew und dessen Habgier, aber er schenkte meinen Worten wohl nicht den nötigen Glauben" erwiderte die Dunkelhätige und schob der jungen Dame die Tasse mit der seltsam riechenden Substanz hin. "Du solltest die heilende Medizin trinken, bevor Jack eintrifft" fügte sie leise hinzu. "Wer seid Ihr? Sagt mir, woher Ihr meinen Namen kennt und... Ist Jack etwa hier? Ich wollte doch... Ich wollte doch die Black Pearl suchen und..." wollte Jessica in Erfahrung bringen, verstummte jedoch im nächsten Moment und umschloss vorsichtig mit ihren Händen die Tasse. Erneut nahm sie den ungewöhnlichen Geruch dieser Brühe wahr, ehe sie vorsichtig an der Tasse nippte und ihr Gesicht angewidert verzog. "Tia Dalma, auch bei den Seemännern als Hexe bekannt. Ich besitze die Gabe, in die Zukunft zu sehen und deswegen kenne ich auch deinen Namen und weiß, dass Jack bereits auf dem Weg hierher ist" erklärte Tia Dalma und belächelte die Reaktion ihres Gastes. "Ich verstehe, aber... Dieses Gesöff ist bitter und... Ihr wollt mich doch nicht etwa vergiften, weil ich den Kompass an mich genommen habe? Ich hatte keine Wahl und Jack, er... Er darf mir nicht begegnen. Ich will nicht, dass er wegen mir in Gefahr..." erklärte Jessica, verstummte erneut und atmete einige Male tief durch. Irgendwie fühlte sie sich seltsam und als sie einen Blick zu Tia Dalma warf, verschwamm beinahe ihre Sicht. Die Dunkelhäutige schüttelte ihren Kopf, erklärte ihrem Gast in kurzen Worten, dass es sich wirklich nur um Medizin handelte und das sich die Adelstochter keine Sorgen um Jack machen musste. Nur widerwillig trank Jessica die Tasse aus und die Medizin schien sofort ihre Wirkung zu zeigen, da ihre Schmerzen mit jeder weiteren Sekunde nachließen. Zudem fühlte sich die vornehme Dame auf einmal furchtbar müde und ehe sie verstehen konnte, was mit ihr geschah, sank ihr Kopf auf die Tischplatte. "Du wirst eine Weile schlafen, Jessica. Deine Wunden werden nicht sofort heilen, aber du wirst für einige Tage keine Schmerzen spüren" murmelte Tia Dalma und hievte die junge Frau auf ihren Rücken, um sie nach oben ins Schlafzimmer zu tragen. Der Morgen graute bereits, als Gibbs das Beiboot zu Wasser ließ und er Joe beauftragte, den Captain zu wecken. Endlich hatten sie die Insel erreicht, die Tia Dalma bewohnte und auch wenn ihm sein Gefühl sagte, sich vor dieser Insel fern zu halten, wusste der erste Maat sehr wohl, dass er Jack nicht umstimmen konnte. Auch er hatte sich die Argumente noch einmal durch den Kopf gehen lassen und er musste, ob er nun wollte oder nicht, Jack beipflichten. Ihr eigentlicher Plan war es, nach Isla de Muerta zu segeln, um mehr über Barbossa und dessen verdammte Crew in Erfahrung zu bringen. "Alle Mann ins Beiboot" befahl eine ihm vertraute Stimme, ehe Jack an ihm vorbei huschte und die Hängeleiter herunter kletterte. Er wirkte trotz der nächtlichen Ruhe ziemlich müde, also schien er in seiner Kajüte noch einige Stunden gegrübelt zu haben. "Master Gibbs, wenn Ihr die Güte hättet und ebenfalls ins Beiboot steigen würdet" rief Jack zum Älteren hinauf, welcher aus seinen Überlegungen gerissen wurde und schließlich den Befehl befolgte. Hoffentlich legte diese Hexe keinen Fluch auf Jack oder gar der ganzen Crew. Nach nur wenigen Minuten umgab der Dschungel bereits die kleine Mannschaft, während sich Joe und Roy interessiert umsahen und Mad das Ruder überließen. Gibbs blickte sich ebenso um, lauschte den Tierlauten und hielt seine Hand an seiner linken Seite bereit, um rechtzeitig sein Schwert ziehen zu können. "Eine alte Freundin, sagt Ihr? Wieso haust diese Frau an solch einen Ort, verehrter Captain?" durchbrach Roy die Stille und fixierte den Rücken von Jack, welcher beim Bug saß und die Umgebung im Auge behielt. "Diese Frage kannst du ihr selbst stellen, da ich die Antwort auf deine Frage nicht kenne" entgegnete Jack und endlich konnte er das alte Haus sehen, welches Tia Dalma bewohnte. "Wir sind da, Männer" fügte Jack hinzu, nahm nun aber das Segelboot in Augenschein, welches beim Steg befestigt worden war. Besaß die Dunkelhäutige etwa ein Segelboot, obwohl sie ihr Haus eigentlich nie verließ? Vielleicht hatte sie auch Besuch? Nein, dachte er sich schmunzelnd. Kein normaler Mensch würde Tia Dalma aufsuchen, jedenfalls nicht ohne Hilfe von ihr zu erbitten. Schließlich erreichte die kleine Mannschaft den Steg, während Jack einen Blick in das Segelboot warf und die wenigen Habseligkeiten neugierig betrachtete. Ein schwarzer Hut lag neben einen Rettungsring, welcher gegen einen großen Beutel lehnte. Seine Aufmerksamkeit glitt jedoch zu einem wesentlich kleineren Beutel, in welchen er eine ordentliche Summe Geld vermutete. Grinsend stieg er aus dem Beiboot, ging auf dem Steg in die Hocke und griff nach dem Beutel. Tatsächlich, dachte er erfreut und öffnete den Beutel. "Alles zu gleichen Teilen" schmunzelte er und wollte gerade in den Beutel greifen, als er das Räuspern einer Frau vernehmen konnte. Erschrocken über den Laut ließ er seine errungene Beute fallen und blickte zu der offen stehenden Tür hinauf. "Tia Dalma" grinste er unschuldig, hob den Beutel auf und stellte ihn zurück ins Segelboot. "Ich habe dich erwartet, Jack Sparrow. Ich möchte dir dein Eigentum zurück geben" lächelte die Dunkelhäutige zufrieden und warf dem Captain den vermissten Kompass zu. Gibbs blieb regungslos hinter der neuen Crew stehen, denn nur ein falsches Wort und er würde sicherlich von ihr verflucht werden. Jack betrachtete das gefangene Objekt einige Minuten, sah immer wieder zu Tia Dalma auf und versuchte zu begreifen, was er gerade in seinen Händen hielt. Noch einmal sah er zum Segelboot, hegte er zwar nun eine Ahnung, aber diese Ahnung war sicherlich nur ein Wunsch, oder? "Tretet ein" rief die dunkelhäutige Frau und endlich setzte sich die kleine Mannschaft in Bewegung und erklomm die wenigen Stufen. Nur Gibbs und Jack blieben auf dem schmalen Steg stehen. Der Captain, weil er sich die monentane Situation nicht erklären konnte und sein erster Maat aus Angst vor bösen Flüchen. "Jack, willst du deine kleine Freundin sehen?" erklang ihre Stimme erneut und endlich regte sich der noch immer verwirrte Captain und stieg überhastet die Stufen hinauf. "Ja... Ist Oc... Ist die Kleine wirklich hier? Wo?" wollte er auf der Stelle wissen und beinahe wäre ihm ihr falscher Name über die Lippen gekommen. "Sie liegt oben im Bett und schläft. Sei behutsam, wenn du sie berührst, Jack. Ihre Striemen sind noch nicht verheilt und es wird wohl auch noch einige Tage dauern" erklärte sie ihm mit Bedacht, konnte die aufkeimende Wut in seinen Augen erkennen, ehe er ebenso überhastet an seiner Crew vorbei hastete, welche sich an den Tisch gesetzt hatte und lief die Stufen hinauf. "Ich wusste es... Wie konnte ich nur ihre Strafe vergessen und wie konnte ihr Verlobter diese Strafe zulassen? Hat Ocean in den vergangenen Wochen nicht genug gelitten?" dachte er wütend auf sich selbst und vor allem wütend auf André. Außer Atem blieb er vor dem Bett stehen, in welches die Kleine lag und schlief. Ihr Oberkörper war mit einem Verband umwickelt worden und Jack wollte sich erst gar nicht ausmalen, durch welche Hölle sie erneut hatte gehen müssen. "Ocean... Ich wollte... Verdammt..." fluchte Jack und schlug mit seiner geballten Hand auf den Nachttisch ein. Deswegen hatte sie den Kompass an sich genommen, oder? Ja, ihre Angst hatte sie dazu verleitet und Jack musste sich eingestehen, dass er an diesem Desaster die meiste Schuld trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)