Mission: Bonds von Yuukou (Dritter Teil der Partner-FFs von FrecheGurke und Nebelland) ================================================================================ Kapitel 3: Verbundene Seelen und Vertrauensfessel ------------------------------------------------- Sasukes POV Ich hörte lautes Husten aus dem hinteren Teil des Archivs. Aus der gleichen Richtung kam kurz darauf ein lauter Schrei „Mann, ist das ätzend!“, ein dumpfes Tretgeräusch und darauf folgend etwas, das sich anhörte wie eine Buchlawine. Ich seufzte und ging in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren, und fand dort – überraschenderweise… - einen Naruto, der es geschafft hatte sich unter Bücher begraben zu lassen. Ich lehnte mich lässig an ein Regal und schaute kopfschüttelnd zu, wie Naruto versuchte sich aus dem Bücherhaufen zu kämpfen. „Sag mal, wie schaffst du das eigentlich immer?“ „Lass mich.“, kam die gemurrte Antwort, „Wir sind jetzt schon seit geschlagenen zwei Stunden hier unten. Meinst du nicht, wir dürfen langsam wieder hoch?“ Ich warf einen zweifelnden Blick auf den Tisch, auf dem das Ergebnis unseres zweistündigen Aufenthalts hier unten lag: eine zerfledderte Schriftrolle „Alternative Medizin leicht gemacht“, ein halb auseinander fallendes Buch über „Verrückte und unerklärliche Vorkommnisse“ und ein paar lose, verdreckte Blätter, die sich mit Psycho- Quatsch beschäftigten… „Ich bezweifele, dass sich Tsunade damit zufrieden gibt.“ „Pff, soll die alte Schachtel doch reden. Ich habe kein Bock mehr.“, meinte Naruto, der sich gerade von den Büchern befreit hatte. Ich gab ein zustimmendes „Hn“ von mir. Ich hatte auch keine Lust mehr. Wir hoben die Dokumente vorsichtig hoch, damit wir sie nicht noch aus Versehen zerstörten - so wie sie aussahen, hätte man wahrscheinlich noch nicht einmal drauf niesen dürfen, ohne dass man sie damit pulverisierte - und versuchten sie hoch in Tsunades Büro zu tragen. „Dobe, ich glaube, sie wird uns gleich wieder runter schicken, wenn sie unseren kläglichen Fund sieht…“ „Kann sein, aber dann wir müssen vorher einfach schnell genug die Beine in die Hand nehmen.“, grinste Naruto. Aber wir hatten Glück und mussten nicht die Beine in die Hand nehmen, denn auf dem Weg zur Hokagen, haben wir Shizune getroffen, die gerade ein paar Bücher zu Tsunade bringen wollte. Sie war so freundlich und hat die Dokumente von uns auch mitgenommen und uns wahrscheinlich unwissendlich das Leben gerettet… Naruto streckte sich gerade glücklich, als wir uns Richtung unser Haus gingen und uns mental schon einmal auf ein schönes Bad freuten, als mir etwas „Furchtbares“ einfiel. Ich stoppte Naruto und meinte leise: „Kakashi!“ Naruto, der mich zuerst überrascht angesehen hatte, verzog jetzt das Gesicht. „Nein! Bitte, ich hab` jetzt keine Lust mehr.“, quengelte er. Schnell warf ich ihm einen Blick zu. Meinst du ich? Aber was glaubst du, was wir uns morgen anhören dürfen, wenn wir nicht zum „Grenzen austesten“ kommen? Der Blondschopf grummelte noch ein bisschen vor sich hin, drehte aber schon um und ging Richtung Trainingsplatz. Schmunzelnd sah ich im einen Moment lang nach… Es war schon dunkel, als ich, so schnell ich es in meinem Zustand konnte, die Tür zu unserem Haus aufschloss. Naruto ließ sich mehr oder weniger in den Flur fallen und stöhnte: „Bad! Essen! Schlafen!“ Jepp, die Bedürfnisse hatte ich auch. Das „Austesten der Kommunikation“ unseres Sensei hatte sich als beinharte, auslaugende, hinterhältige und teils sinnlose Übungen rausgestellt… und die nahm ich Kakashi richtig übel… Naruto und ich schleppten uns in die Küche, wo sich der Blondschopf gleich auf den erst besten Stuhl fallen ließ. Ich riss mich zusammen und fing an uns noch ein paar Stullen zu machen, die wir auch gleich verschlangen. Danach lehnte ich mich zurück und schloss die Augen, auf die Gefahr hin, dass ich sie nicht mehr aufbekommen und sofort einschlafen würde. Keine Ahnung, was Naruto in der „Pause“ tat, aber nach circa fünf Minuten hörte ich den Stuhl über das Parket schleifen und ihn ächzten: „Bad einlaufen lassen.“ Ich öffnete einen Spalt meine Augen und sah Naruto gerade, in einer Geschwindigkeit, in der er mit Glück in zwei Jahren oben am Treppenansatz war, die Küche durchschlurfen… Der Morgen war, meiner Meinung nach, viel zu früh wieder da. Besonders, da wir ihn gar nicht wirklich beginnen konnten, sondern sofort in den Tag geschleudert wurden in Form von einer Person, die hektisch an der Tür klingelte. Naruto, der gerade sein Ei essen wollte, stoppte mitten in der Bewegung, guckte leicht mürrisch, stand aber auf, um unserem Besucher auf zu machen. Er stellte sich als Sakura heraus, denn ich hörte Naruto rufen: „Hey, Sakura!“ „Morgen, Naruto. Tsunade hat gesagt, du und Sasuke sollt zu ihr kommen. Was ist denn in letzter Zeit eigentlich los? Gestern, habe ich von Shizune gehört, wart ihr auch schon den ganzen Tag bei ihr und solltet noch etwas aus dem Archiv für sie holen. Habt ihr etwa wieder etwas ausgefressen?“ „Öhm… nein. „Etwas ausgefressen“ würde ich dazu nicht sagen…“ Ich konnte mir gut vorstellen, wie Sakura gerade eine Augenbraue nach oben zog, als sie meinte: „Okay… also ihr sollt auf jeden Fall in einer halben Stunde beim Hokageturm sein.“ „Ok, danke für die Nachricht, Sakura. Und was machst du heute noch so?“ Ich rollte mit den Augen… Smalltalk. Gerade wollte ich weg hören, als Sakura doch noch tatsächlich etwas Interessantes sagte: „Naja, ich soll jetzt gleich zu Meisterin Tsunade kommen. Sie hat gesagt, ich soll gut frühstücken, da sie mir etwas Unglaubliches erklären will, das ein Schock für mich sein wird… Keine Ahnung, was sie damit gemeint hat, aber wahrscheinlich hat sie nur ein extrem grausames Training für mich entwickelt… Naja, also dann Naruto, ciao und grüß Sasuke schön von mir.“ „Ja, ja, mach ich. Tschüs…“, hörte ich Naruto abwesend sagen. Wahrscheinlich dachte er das gleiche wie ich, Tsunade wird Sakura wohl gleich von unserer Verbindung zueinander erzählen. Es klang auf jeden Fall verdammt danach. Naruto kam in die Küche. Teme, ich glaube… Ja, ich auch. Unterbrach ich ihn. „Die Frage ist, warum sie das jetzt macht?“, fügte ich laut dazu. Naruto zuckte mit den Schultern. „Wir haben es lang genug verschwiegen. Vielleicht denkt sie, dass es langsam einfach mal Zeit für die Wahrheit wird?!“ Ich schüttelte den Kopf: „Ich vermute eher, dass sie etwas raus gefunden hat, was wichtig ist und die ganze Situation verändert.“ Naruto sah mich fragend an, ich winkte ab. „Das finden wir in einer halben Stunde raus, was das war. Lass uns keine weiteren Vermutungen anstellen, sondern uns lieber fertig machen.“ So waren wir pünktlich genau eine halbe Stunde später im Hokageturm. Wie immer klopfte Naruto nicht, sondern stieß einfach so die Tür zu Tsunades Büro auf. Drinnen warteten eine verwirrte Sakura, ein scheinbar gelangweilter Kakashi und Tsunade, der schon wieder eine Wutader auf der Stirn stand, als sie Narutos lauten Auftritt sah. Aber anstatt Tsunade schrie uns Sakura wütend an: „Wieso habt ihr mir nichts davon gesagt? Ich dachte, ich bin eure Freundin?“ „Nein, Sakura, also…“, fing Naruto an. „Wir haben es Kakashi ja auch erst gestern richtig gesagt.“, sprang ich schnell mit ein. „Na und?“, schrie sie uns in Grund und Boden, „Eben hattet ihr auch noch eine Chance es mir zu sagen! Wie habt ihr das überhaupt gemacht, dass ihr so etwas bekommen habt? Und wieso habt nur ihr es, he? Sollte es nicht das ganze Team haben? Außerdem, was bedeutet es überhaupt? Dass ihr euch sooo nahe steht, oder was? Ich habe immer gedacht, ihr spießt euch eher mit euren Blicken auf, weil ihr wütend aufeinander seid, oder so etwas. Aber, NEIN, es bedeutet doch etwas GANZ anderes! Ihr schickt euch so kleine Beweise eures Vertrauens per Augenkontakt zu!“ Gerade als unsere rosahaarige Teamkollegin Atem holte, um uns gleich weiter anzubrüllen, unterbrach sie Tsunade und zwang sie damit zur Ruhe. „Sakura, verlier nicht die Kontrolle. Ich erwarte von dir etwas mehr! Außerdem haben die beiden Chaoten da drüber auch keine Ahnung, wie sie diese Verbindung geschaffen haben. Ich übrigens auch nicht.“, jetzt sprach sie uns direkt an, „Ihr habt mir eine schlaflose Nacht bereitet, wisst ihr das? Aber ich glaube, ich habe jetzt einen Anhaltspunkt.“ „Ach ja?“, fragte Naruto so gleich. „Ja, ich glaube, dass ich mich vage an ein Buch erinnere, dass so eine ähnliche Verbindung, wie ihr sie habt, beschreibt. Es heißt „Verbundene Seelen und Vertrauensfessel"!“ Narutos POV Ich runzelte die Stirn. „Du glaubst dich daran zu erinnern?“, wiederholte ich zweifelnd, „Und dann auch nur vage?“ „Naruto.“, meinte sie drohend und funkelte mich wütend an, „Ich weiß, dass ich den Namen schon gehört habe, ich weiß nur nicht mehr in welchem Zusammenhang.“ Es war eindeutig als Warnung für mich gedacht, aber ich wäre nicht ich, wenn ich mich von so etwas abschrecken ließe, schon gar nicht von ihr… Dementsprechend verzog ich wenig begeistert das Gesicht und schnaubte. „Du solltest weniger trinken, Baa-chan, wenn dein Gedächtnis schon drunter leidet… oder hat dir das jemand erzählt, während du besoff… hmpf!“ Ehe ich noch weiterreden konnte, hatten mir Sasuke und Sakura absolut gleichzeitig eine Hand auf den Mund geklatscht. „Das reicht, Naruto, oder willst du sie wirklich wütend machen?“, zischte mir Sakura ins Ohr und hatte wohl für den Moment vergessen, dass sie eigentlich sauer auf mich – nein, uns war. Sasuke warf mir parallel dazu einen Blick zu. Übertreib nicht, wir wollen hier noch lebend wieder rauskommen. Ich verdrehte dazu nur die Augen, deutete aber ein Nicken an und gab ihnen damit zu verstehen, dass ich still sein würde. Beide ließen die Hände langsam sinken und ich verschränkte trotzig die Arme hinter dem Kopf. „Ist ja schon gut…“, murmelte ich so leise, dass es außer meinen Teammitgliedern direkt neben mir niemand hören sollte. Tsunade hatte unseren Austausch stillschweigend, aber interessiert verfolgt, jetzt tauschte sie einen Blick mit Kakashi, der daraufhin lächelnd nickte. „Wenn ihr also damit fertig seid“, setzte die Hokage an und gestikulierte in unsere Richtung, „habe ich einen Auftrag für euch.“ „Einen Auftrag?“, wiederholte Sakura verblüfft. „Ich dachte, die beiden wären gesperrt, bis die Sache geklärt ist?“ Tsunade seufzte daraufhin. „Ja, das hatte ich eigentlich auch vor, aber ich komme im Augenblick nicht wirklich weiter und da ich mir nicht vorstellen kann, dass unsere lieben Problemfälle“, dabei warf sie Sasuke und mir einen amüsierten Blick zu, „es sonderlich toll fänden, wenn ich noch jemandem davon erzähle und es relativ ungefährlich sein dürfte, solange beide zusammen – und nicht alleine – unterwegs sind, werde ich euch losschicken. Das heißt, sobald sie mir ein paar Fragen beantwortet haben.“ Ich stöhnte nur genervt, während Sasuke fragte: „Was sollen wir denn noch beantworten, dass wir gestern nicht schon erzählt hätten?“ Tsunade sah ihn ernst an. „Könnt ihr lügen?“ „Eh?“, machte ich ganz automatisch, „Was ist das denn für eine bescheuerte Frage?“ Doch die liebe Hokage ließ sich durch mich nicht stören und wiederholte: „Könnt ihr lügen, wenn ihr so miteinander sprecht?“ „Äh…“ Ich sah Sasuke Hilfe suchend an. Können wir? Er zuckte nur die Schultern. Keine Ahnung, ich habe es nie versucht. Ich auch nicht… Mittlerweile starrten uns zwei Augenpaare und ein einzelnes Auge fragend an. Sasuke seufzte leise. „Ich glaube nicht, dass es gehen würde.“, meinte er dann. Tsunades Augenbrauen wanderten nach oben. „Ihr habt es nie versucht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Warum sollten wir? Wenn wir diese Art der… äh, Kommunikation benutzen, sind wir normalerweise nicht in Situationen, in denen wir lügen wollen.“ Tsunade schien alles andere als überzeugt, notierte sich aber etwas auf ihren Zetteln, während ich Sasuke einen fragenden Blick zuwarf. Glaubst du wirklich, dass es nicht geht? Er nickte. Wir können es nicht verhindern, dass der andere uns versteht, sobald wir einander in die Augen sehen, wie sollten wir da absichtlich lügen können? Okay, ja, da hatte er eindeutig recht. Während ich so darüber nachdachte, fielen mir zu der Zeit ignorierte Geschehnisse wieder ein. Nachdem Sasuke auf unserer Tengu-Mission verletzt worden war, hatte er erfolglos verhindern wollen, dass ich merkte, wie mies es ihm eigentlich ging und später, als wir das mehr oder weniger geheime Uchiha-Dorf gefunden hatten und er vor der Wahl stand, hatten wir den Blickkontakt vermeiden müssen, damit er wirklich in Ruhe nachdenken konnte… nicht zu vergessen, dass er mir eher unfreiwillig seine Gedanken zu einem alten Familienfoto mitgeteilt hatte. Alles in allem standen die Chancen wohl wirklich gut, dass Lügen schwer fielen, wenn sie nicht sogar unmöglich waren. „Gut, dann die zweite Frage: Auf welche Entfernung funktioniert es?“ Mann, konnte die sich nicht mal einfachere Sachen einfallen lassen? Ich wollte gerade einen Kommentar in der Richtung loslassen, als Kakashi für uns antwortete: „Es kommt auf ihre Umgebung an, aber normalerweise genau solange, wie sie die Augen des anderen noch gut erkennen können. Sasuke kann den Radius mit dem Sharingan minimal erweitern, allerdings hilft das Naruto dann nicht mehr.“ Daraufhin folgte erstmal eine Weile Schweigen, bis Tsunade nachhakte: „Woher weißt du das?“ Kakashi schmunzelte unter seiner Maske, während Sasuke neben mir die Augen verdrehte und ich grummelte: „Wir hatten gestern einen sehr schönen, erholsamen Nachmittag, danke der Nachfrage.“ Die Hokage blinzelte kurz, dann lachte sie laut. „Verstehe. Kakashi, bleib doch noch kurz da und erzähl mir mehr. Ihr drei, packt eure Sachen. Ich möchte, dass ihr in einer Stunde nach Suna aufbrecht.“ „Nach Suna?“, fragte Sakura, „Warum gerade dorthin?“ „Ich habe gestern einen Botenvogel zum Kazekagen geschickt und auch wenn er selbst nicht weiß, ob sie das Buch besitzen, so hat er mir doch Zugang zu seinen Archiven zugesagt und wer wäre besser dazu geeignet, als ihr?“, fragte sie mit einem süffisanten Grinsen, „Ihr habt hiermit offiziell die Mission das Buch zu besorgen. Solltet ihr in Suna nicht fündig werden, weitet die Suche aus, ich bin sicher, dass ihr es finden werdet.“ „Wie bitte?“, maulte ich los, „Das heißt, wir dürfen schon wieder in irgendwelchen staubigen Kellern mit… hey!“ Sasuke hatte mir auf den Fuß getreten, ehe ich das weiter ausführen konnte und so fuhr Tsunade fort: „Ihr seid entlassen!“ Naja, was soll ich sagen? Das mit der einen Stunde wurde dann natürlich nichts. Wie auch, wenn man mit Kakashi in einem Team ist? Ganz ehrlich, manchmal frage ich mich wirklich, wie er mit dieser Unpünktlichkeit zu seinem Rang gekommen ist. Selbst ich, der nun wirklich oft genug verschläft, musste vorher lernen absolut pünktlich zu sein. Während der halben Stunde, die wir also noch am Tor auf ihn warten mussten, wurde es sehr unangenehm. Eigentlich hatten Sasuke und ich beide damit gerechnet, dass Sakura nur eine Situation wie diese abwarten würde, um uns eine Standpauke zu halten, tatsächlich aber schwieg sie. Und wir auch, weil wir nicht recht wussten, was wir ihr sagen sollte. Es war mehr als unangenehm, besonders, als mir auffiel, wie sie sich absichtlich zwischen uns stellte, um unseren Blickkontakt zu verhindern. Das konnte jetzt doch nicht die nächste Zeit über so weiter gehen…! „Hör mal, Sakura…“, setzte ich schließlich zögerlich an, „Warum wir nichts gesagt haben, war einfach, weil… naja…“ Obwohl ich die letzten Minuten damit zugebracht hatte, mir meine Worte zusammenzulegen, schien ich sie jetzt mit einem Schlag wieder vergessen zu haben. Es war auch nicht leicht, das auszusprechen, was wir selbst nicht erklären konnten. „Es mir unangenehm war.“, flüsterte Sasuke – nicht nur zu Sakuras Überraschung. Er seufzte leise und sah uns beide an. „Es war nicht richtig, dass wir es dir als Teammitglied verschwiegen haben, aber bitte versuch zu verstehen, dass wir auch nicht recht wissen, was wir damit anfangen sollen.“, erklärte er noch immer leise, aber mit dem üblichen, sicheren Tonfall, „Und als wir Kakashi das erste Mal davon erzählt haben, hat er uns nicht geglaubt. Wie hättest du reagiert?“ Das war… ungewöhnlich für Sasuke. Nicht nur, dass einen Fehler zugab, nein, er sprach auch noch offen über etwas, das ihm höchst unangenehm war. Ich staunte nicht schlecht, lächelte aber und zwinkerte ihm ein „danke“ zu, das er mit einem angedeuteten Nicken beantwortete. Sakura reagierte nicht, ihr Blick wechselte zwischen uns beiden hin und her. Es war offensichtlich, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Schließlich seufzte sie. „Was macht ihr nur für Sachen, Jungs?“ In genau dem Moment tauchte dann natürlich Kakashi neben uns auf. „Sorry, Leute, ich wurde aufgehalten als…“ Er hob eine Augenbraue, als ausnahmsweise niemand von uns dazu ansetzte ihn zu unterbrechen, zuckte dann aber die Schultern. „Okay, dann wollen wir mal los, was?“ Sasukes POV Die unangenehme Spannung zwischen uns hatte sich nach meinem Seelenstriptease - warum zur Hölle hatte ich das getan?! - gelockert, obwohl ich immer noch das Gefühl hatte, dass Sakura meist „zufällig“ zwischen uns rannte oder uns immer wieder „aus Versehen“ einen forschenden Blick zuwarf. Aber alles in allem war es weit weniger Stress, als ich deswegen erwartet hätte. Und ich war mir sicher, dass Sakura es in der nächsten Woche auch überwunden hätte. Zuerst schielte ich schnell zu unserer rosahaarigen Teamkameradin rüber, um mich zu versichern, dass sie in dem Gespräch mit Kakashi genug eingebunden war, um uns einen Augenblick lang nicht zu beachten, dann warf ich Naruto einen Blick zu. Wie als hätten wir es abgesprochen, sah er auch zu mir hinüber. Anscheinend dachte er gerade ähnliches, denn er grinste. Perfektes Timing. Ein ganz leichtes Schmunzeln überzog nun auch meine Züge. Stimmt. Aber ich finde, Sakura hat es eigentlich ganz gut aufgenommen. Naruto nickte, verzog aber das Geicht, wohl bei der Vorstellung, wie es von Sakura hätte aufgenommen werden können. Autsch, das wäre unangenehm gewesen… Sag mal, Teme, was meinst du wird in diesem komischen Buch drinnen stehen? Wenn es überhaupt existiert? Naja, wohl wie diese Verbindung funktioniert, oder so… Naruto hob eine Augenbraue und wollte gerade antworten, dann schüttelte er aber den Kopf und „sagte“ stattdessen. Solange Tsunade sich dadurch erhofft, eine Möglichkeit zu finden die Verbindung zu kappen, ist es wohl egal was drin steht… Ich stutzte. Ich bezweifle, dass Tsunade noch vorhat uns zu „trennen“, aber dich interessiert nicht, was da drin steht? Klar, ein bisschen. Aber im Prinzip ist es mir einfach egal. Ich weiß, woran ich bei der Verbindung bin und, du weißt doch, so genau muss ich die Sachen nicht erklärt haben. Ich schüttelte den Kopf. Wie kann man es einfach so stehen lassen? Wütend funkelte er mich an. Ich lasse, es nicht „einfach so stehen“, aber ich friemel es auch nicht so weit auseinander bis ich einen Fehler entdeckt habe! Ich schaute verärgert zurück. Naruto, ich habe dir schon x-tausend mal gesagt, dass ich nicht nach einem Fehler oder ähnlichem suche! Ich will nur wissen, was… „Ach, leck mich!“, fauchte mich Naruto an und rannte an die Spitze unserer „Formation“. Verwirrt schauten Kakashi und Sakura Naruto hinterher, dann richteten sie den Blick auf mich. Aber ich schnaubte nur und drehte meinen Kopf abwehrend zur Seite. Klar, auch wenn wir es uns nicht wirklich eingestehen wollten, spannte uns die Situation auch an. Besonders, weil die meisten anderen Panik machten. Wir wüssten schließlich auch nicht ganz genau, was mit uns los ist. Zumindest ich. Mister Uzumaki scheint es ja entweder ganz genau wissen, oder es interessiert ihn einfach nicht… er ist sich ja sooo sicher… tze… Ab jetzt verlief der restliche Weg bis zu unserem Lager ziemlich schweigsam. Als es dämmerte hielt uns Kakashi an und teilte uns Aufgaben zu. Während er selbst das Lager aufbaute (oder eher gesagt, aufbauen sollte - im Grunde las er die ganze Zeit, bis wir wiederkamen und das Lager selbst aufbauen mussten), schickte er Sakura zum Feuerholz und Naruto und mich zum Wasser holen. Super, ich war nicht gerade erpicht darauf mit dem Baka allein zu sein, aber ganz genau darauf hatte es Kakashi abgesehen. Vielleicht denkt er, so würden wir uns schnell wieder vertragen, oder so etwas… Also stapften dieser Usuratonkachi, mit einem Eimer bewaffnet, und ich durch den Wald in Richtung des Flusses, den man schon von weitem hören konnte. Wieder sprachen wir nicht miteinander. Er war sauer auf mich - warum auch immer - und ich hatte keinen Bock hier den Friedensbotschafter zu spielen. Besonders, da ich nicht einsehe, dass ich irgendwas falsch gemacht haben sollte! Er hat doch einfach den Beleidigten gespielt… okay, ich war vielleicht nicht sehr einfühlsam bei diesem Thema von vorhin, obwohl ich weiß, wie empfindlich er ist, aber… naja… so bin ich halt… Endlich wurde der Wald etwas lichter und wenig später brachen wir auch schon aus dem Gebüsch heraus. Es war ein ruhiger, wenn auch meiner Meinung nach, ein bisschen zu ruhiger Fluss. Naruto gefällt er bestimmt. Fast wollte ich ihn deswegen ansprechen, bevor ich mich bremste. Ist doch egal, was er über den Fluss denkt… Wir schauten uns kurz an, bedacht dem anderen nicht richtig in die Augen zu sehen, und ich murrte: „Dann mal los.“ „Sag mir nicht, was ich tun soll!“, fauchte er zurück, ging aber an den Fluss. „Du Idiot. Ich habe nur… Ach, vergiss es.“ Er beugte sich gerade zum Wasser hinunter, als wir einen lauten Schrei wahrnahmen. Sakura! Unsere Köpfe fuhren gleichzeitig herum, in die Richtung, aus der der Schrei kam. Naruto ließ den Eimer fallen und wir rannten los. Sein Blick fixierte mich. Was ist los? Ich verstand was er meinte, aktivierte mein Sharingan und suchte nach… etwas. Schnell sah ich auch die sechs Chakren auf einer Lichtung. „Sakura liegt am Boden und fünf Männer stehen um sie herum.“ „Sind sie stark?“ „Vom Chakra sind sie eigentlich unterdurchschnittlich. Ich glaube, drei von ihnen sind noch nicht einmal richtige Ninja.“ „Was zum…?“ Das fragte ich mich auch, denn wenn die zwei Ninja nicht irgendeine Geheimtechnik konnten, die unglaublich wenig Chakra erforderte, wusste ich auch nicht, wie Sakura sich von ihnen erwischen lassen konnte. Sakura war stark und wusste sich zu wehren. Jetzt, als wir nur noch gute 200 Meter entfernt waren, konnte ich alles genau erkennen. Einer war gerade dabei eine große Axt zu heben, an der schon Blut klebte um sie auf Sakura niedersausen zu lassen. Naruto! Ich muss mich beeilen. Komm so schnell es geht. Er nickte und ich sprintete los. Es war nicht so, dass ich mir Narutos Fähigkeiten nicht bewusst war. Gerade weil ich sie kannte, wusste ich, dass ich einfach sehr viel schneller war als er, wenn ich es drauf anlegte. Es war genauso eine Tatsache wie, dass er sehr viel mehr Chakra und auch, schon alleine vom Körperbau aus, mehr Muskelkraft besaß als ich. Ein paar Augenschläge später war ich auf der Lichtung und bevor die anderen mich überhaupt wahrnahmen, schlug ich dem einen die Axt aus der Hand. Erst da sahen mich die Angreifer. Aber bevor sie überhaupt eine Reaktion zeigen konnten, hatte ich schon zwei niedergeschlagen und widmete mich den Dritten. Zeitgleich kamen nun auch Naruto und Kakashi ins „Kampfgetümmel“ gestürmt und kümmerten sich im stummen Einverständnis um die anderen Beiden. Der Kampf dauerte insgesamt nicht mal 30 Sekunden. Kakashi bedeutete Naruto und mir mit einem Zeichen, dass wir die Angreifer fesseln sollen, während er schon auf Sakura zuging. Sakura war zum Glück nichts Schlimmeres passiert. Sie war sogar bei Bewusstsein und setzte sich auch schon stöhnend auf. Sie hatte eine klaffende Wunde am Arm, die sie vorsichtig betastete. Soweit Naruto und ich fertig waren, lief der Blondschopf schnell zu unserer Teamkameradin. „Sakura, was ist passiert?“ Sie drückte die Hand auf die Wunde, um die Blutung zu stillen, als sie leise meinte: „Ich war Feuerholz suchen und wurde von ihnen überrascht.“ Ich hob eine Augenbraue und fragte zweifelnd: „Von den Schwächlingen?“ „Ich war eben in Gedanken!“, antwortete sie giftig, zuckte aber gleich wieder zusammen. Nun meldete sich Kakashi zu Wort: „Sakura, wie schlimm ist die Verletzung?“ Zuerst zögerte sie, dann: „Er hat mich mit der Axt geschlagen und bis auf den Knochen getroffen. Es ist nichts Dramatisches, wenn man es richtig behandelt, aber dafür haben wir hier nicht die Mittel.“ „Das heißt, wir müssen wieder nach Konoha.“, schlussfolgerte Naruto. Sakura nickte. Zuerst herrschte einen Moment lang Stille, dann meinte Kakashi: „Nein. Ich bring Sakura nach Konoha. Ihr Beide werdet die Mission alleine weiter führen. Und keine Widerrede!“ „Hä, wieso sollten wir „wider reden“?“, fragte Naruto. Ich stieß in mit dem Ellbogen leicht an. Er denkt, wir müssten noch sauer aufeinander sein. Das typische Naruto Grinsen überzog nun seine Züge. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als er meinte: „Das… habe ich schon wieder total vergessen.“ Ja, klar vergessen… Ich schmunzelte und informierte Kakashi, der leicht irritiert von einem zum anderen schaute, da er ja die Hälfte unseres „Gesprächs nicht mitbekommen hatte: „Alles klar, aber wieso sollen wir alleine weiter machen. Ist es so dringend?“ „Tsunade und ich habe beschlossen, dass die Mission keinen weiteren Aufschubs erlaubt. Wir wissen schließlich nicht, was die Verbindung genau ist und wie sie sich auf euren Körper auswirkt. Bis jetzt ist nichts passiert, aber solange wir keine Gewissheit haben, meinte die Hokage, dass wir lieber kein Risiko eingehen sollten.“ Sakuras Keuchen lenkte Kakashi Aufmerksamkeit wieder auf unsere Teamkameradin. Ohne den Blick von ihr zu nehmen, meinte er noch: „Euch alleine zu lassen tue ich wirklich ungern, aber ich vertraue euch und weiß, dass ihr gut klar kommt.“ „Wir sind keine kleinen Kinder mehr, Sensei!“, bemerkte Naruto. „Außerdem sollten Sie sich vielleicht beeilen, Sakura braucht Hilfe.“, fügte ich an. Vorsichtig hob Kakashi Sakura hoch. Dann richtete er seinen Blick auf uns und meinte in strengem, militärischem Ton: „Naruto Uzumaki, Sasuke Uchiha. Ich erteile euch den Auftrag, die Mission weiter zu führen. Sie hat kein Zeitlimit, aber ich möchte jede Woche einen Bericht von euch haben, in dem euer Standpunkt und eure körperliche und geistige Verfassung enthalten sind. Ihr könnt Narutos vertrauten Geist benutzen, um die Nachrichten ins Dorf zu befördern. Sollte Konoha zwei Wochen nichts von euch hören, wird eine Suchmannschaft für euch ausgeschickt werden.“ Wir nickten und er fügte noch in sanfteren, väterlichem Ton hinzu: „Viel Glück“, bevor er Richtung Konoha verschwand. Wir schauten ihnen noch eine Weile hinterher. Ein leichtes Lächeln überzog mein Gesicht, als ich seufzte: „Und schon wieder sind wir zweisam.“ Naruto grinste und zuckte mit den Schultern: „Viel lieber zweisam, als einsam, oder?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)