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Simple Love

von

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Chapter 1

Easy start.
 

"Nun mach schon, warum brauchst du so lange?" hörte Mara den Jungen vor ihrer Haustür rufen. Sie beugte sich aus dem Fenster und rief gereizt hinunter "Halt die Fresse! Ich komm ja gleich!"

In Rekordzeit kämmte sich das Mädchen die kurzen, schwarzen Haare und schlüpfte in ihre Uniform. Ihre Tasche warf sie sich locker über die Schultern und nahm sie eine Scheibe Toast und stürmte die Tür hinaus.

Dort erwartete sie bereits ein Junge mit blond gefärbten Haar. Er grinste. "Na, sind wir auch endlich fertig?" fragte er scherzhaft. Mara boxte ihn in die Seite und ging die Straße entlang. "Du bist Schuld" schmollte sie und ging voraus.

Der Junge hielt sich schmerzend die Seite und musste fast laufen um mit Mara mit halten zu können. "Wieso bin ich jetzt der Schuldige?" fragte er empört.

Sie grinste über ihre Schulter hinweg "Tja~ hätte der Herr meinen Wecker nicht zerstört wäre ich vorher schon aufgewacht!"

"Tuuut mir Leeeeiiid~" jammerte der Junge und schaute mit seinem berühmten Hundeblick. Mara aber war bereits abgehärtet und verpasste ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Der Junge rieb sich schmerzend den Kopf und schmollte "Immer tust du mir weh! Hast du Yuu nicht lieb?" Zwar setzte er eine schmollende Miene auf, doch Mara wusste genau, dass er sie dabei auf den Arm nahm.
 

Nach wenigen Minuten erreichten sie die Schule. Yuu seufzte, legte den Kopf in den Nacken und rief zum Himmel herauf "Auf eines Neues!"

Mara nickte und die beiden gingen auf das Schultor zu. Es war nun ihr zweites Jahr in der High School. Beide kamen in die Klasse 2-B. Nicht nur erwartete sie eine neue Klasse sondern auch ein neuer Lehrer.
 

Die beiden erwarteten nichts besonderes. Ein weiterer, langweiliger, alter Lehrer der sich einer neuen Klasse zuschrieb und mit langeweile seine Klasse führte. Wie jedes Jahr. Doch es kam anders.

Der neue Lehrer war jung, motiviert und äußerst gutaussehend. Natürlich spielten die Mädchen in der Klasse verrückt. "Sensei? Wie alt sind sie?" "Haben sie eine Freundin?" "Bleiben sie für das gesamte Jahr unser Lehrer?" uns so weiter und so fort. Und immer hatte er ein freundliches Lächeln auf edn Lippen, alles hörte er sich freudig an und antwortete. "Mein Name ist Koji Yamada. Ich bin 24 Jahre alt und ich werde euch diese Jahr über als Klassenleiter betreuen. Und nein, ich habe keine Freundin" lachte er.
 

"Warum machen die alle so einen Aufstand? Das ist doch nur ein neuer Lehrer." seufzte Mara gelangweilt. Yuu allerdings war hin und weg. Man konnte die Herzen aus seinen Augen förmlich springen sehn. "Was denn?" fragte er nachdem Mara ihm wieder einen Hieb verpasste. "Kann ich was dafür dass er so süß ist?" sagte Yuu schwärmerisch. Mara grinste ihn an und lachte "Du bist ja bald schlimmer als die Mädchen!" Seit ungefähr 3 Jahren wusste Mara dass ihr bester Freund anscheinend auf Kerle stand und sie fand sich schnell damit ab.
 

Normalerweise gingen Yuu & Mara immer zusammen in die Cafeteria um zusammen was zu Essen. Doch diesmal war Yuu zu sehr damit beschäftigt zusammen mit anderen Schülern, vorallem Mädchen, Yamada-sensei zu umschwärmen.

Chapter 2

"Hey Yuu, du scheinst den neuen Lehrer ja echt gern zu haben", bemerkte Mara beiläufig. Sie waren auf dem Weg nach Hause und Yuu schwärmte nebenbei immernoch von Yamada-sensei. "Hm? Klar~ der ist aber auch süß! Sag nicht du bist eifersüchtig!" Er kicherte vor sich hin und schaute Mara an. Er wartete. Seine erhoffte Reaktion blieb allerdings aus. Sie biss in ihr Brötchen und nuschelte leise: "Hm...nicht wirklich, ich war nur neugierig."

Irgendwas war anders an ihr. Worüber machte sie sich gedanken? Für einen Augenblick war der neue Lehrer aus den Gedanken von Yuu verschwunden. Viel wichtiger war das seltsame Verhalten seiner Sandkastenfreundin.

Yuu beobachtete Mara noch eine Weile, legte dann den Kopf in den Nacken. "Was ist los?" fragte er völlig ernst.

Sie schaute ihn nicht an und kaute weiter an ihrem Brötchen. "Nichts."

Er schaute sie beleidigt an. Wie so oft setzte er eine schmollende Miene auf. "Das ist nicht fair, du lügst. Sag schon, was ist los?" drängte er sie.

Diesmal schaute sie Yuu direkt an. Ihre dunklen Augen, die so dunkel waren, dass man sich ohne weiteres in ihrer Tiefe verlieren könnte, schauten ihn direkt an. "Ich frage mich nur, ob es was Ernstes ist. Wegen dem neuen Lehrer." Yuu war einwenig erstaunt. Er hätte nicht gedacht, dass Mara sich ausgerechnet über sowas Gedanken macht. "Na ja, ich weiß nicht. Er ist schon süß...aber warum kümmert dich das?"

"Weil wir Freunde sind. Und ich sag doch, ich war nur neugierig." sagte sie und kaute dann gleichgültig weiter an ihrem Brötchen.

...

Am nächsten Morgen. Keine Spur von Yuu. Dabei war es den beiden zur Gewohnheit geworden, dass sie zusammen zur Schule gingen. "Verliebter Volltrottel" murmelte sie und machte sich allein auf den Weg.

Gedankenverloren spazierte sie durch die Fluren der Schule. Plötzlich spürte sie die wärme eines anderen Körpers. Sie schaute auf und da stand er. Yamada-sensei.

"Ah, tut mir Leid." sagte sie nach einiger Zeit, als ihr bewusst wurde, dass sie gegen ihn gelaufen ist. Er lächelte verständnissvoll und drückte ihr einen Stapel Bücher in die Hände. "Du kannst mir doch sicher helfen, die Bücher in die Klasse zu tragen oder? Immerhin ahst du mich eben angerannt, da kannst du doch gleich deine Schuld begleichen und Sensei einen gefallen tun!" Er lächelte immer noch. Und ganz langsam dämmerte es Mara.

>Er ist die verdorbene Art von Mensch. Die schlimmste Sorte von allen.<

Er grinste. "Dankeschöööön~" damit verabschiedete er sich und ging voraus, während Mara die Bücher vor sich hinschleppte.

Nach wenigen Sekunden hörte sie Schritte hinter sich. "MARA! Das war doch eben Yamada-sensei oder? Aw~ du konntest mit ihm reden! Wie toll!" Yuu schebte wieder in seiner eigenen Welt, die Bücher ignorierte er. "Was bist du? Sein Stalker?" fragte Mara scherzhaft und drückte ihm ein Teil der Bücher in die Hände. "Du solltest das lieber sein lassen. Er ist die schlechte Sorte von Mensch. Abgrundtief schlecht!"

Yuu schaute Mara erstaunt an. "Sag sowas nicht Mara~ Yamada-sensei ist total nett und hilfsbereit! Und sein Lächeln ist das eines Engels!" jammerte Yuu. Mara antwortete ihm nicht weiter darauf. Sie dachte sich ihren Teil.

Klar, das Lächeln eines Teufels im Engel-Kostüm.

Chapter 3

"So meine Lieben. Das war's für Heute. Wer zu den Ganztagsangeboten muss, sollte sich nun langsam auf den Weg machen. Der Rest kann sich verabschieden. Ach ja, Yoshida Mara. Sei so gut und bleib doch noch kurz hier" Damit beendete Yamada-sensei seinen Unterricht und gab Mara das Gefühl etwas furchtbares würde sie erwarten.

Yuu's Augen glitzerten. Das war sie, seine Chance Sensei näher zu kommen. "Hey Mara, kann ich nicht auch hier bleiben?" flüsterte er ihr zu. Sie verzog kurz das Gesicht. Es gefiel ihr nicht, dass ihr bester Freund so vond em neuen Lehrer besessen war. Ihre Stirn glättete sich wieder und sie atmete leise ein. "Von mir auf, aber dafür gibst du mir was aus!" sie versuchte ihr übliches Grinsen aufzusetzten. Es geling ihr nicht. Yuu schaute sie etwas verwirrt an und nickte dann kurz. "Senseeeei!~ Darf ich nicht auch bleiben?" fragte er.

Yamada-sensei schaute kurz zu ihm rüber und lächelte dann wie üblich. "Ah, Hanazawa-san. Tut mir wirklich Leid aber das soll ein Gespräch unter vier Augen werden." Er lächelte.

Yuu war geknickt. >Verdammt.<

Mara war geknickt. >Verdammt.<

Die Gründe waren aber Unterschiedlich:

Yuu. >Das war's dann mit meiner Chance!<

Mara. >Jetzt muss ich auch noch allein mit dem reden!<

Yuu verabschiedete sich und Mara blieb allein mit Sensei zurück.
 

"Mara-chan~ schön das du dir Zeit nimmst!" er lächelte. Aber diesmal war es anders, es zeigte viel eher seinen Charakter. Als ob erse auf den Arm nehmen wollte.

"Sensei, ich denke nicht dass es von Nöten ist mich mit -chan anzusprechen. Darf ich fragen was sie wollen?" Direkt. So war Mara schon immer, aber bei Yamada-sensei lag es daran, dass sie sich eindeutig verarscht gefühlt hatte.

Er kicherte. "Ich wusste doch, dass du etwas anders bist. Du kommst oft zu spät und scheinst auch sonst eine sehr rebellische Schülerin zu sein."

Sollte das etwa ein Lehrer-Schüler-Gespräch werden? Mara hasste solche Gespräche. Sie machte sich auf das Übliche gefasst.

"Aber...deine Noten sind ausgezeichnet. Du machst so gut wie nie Fehler und bist auch in Sport und künstlerischen Fächern sehr gut."

Mara war verwirrt. Jetzt fing er auch noch an ihr Komplimente zu machen. Sie verstand die Richtung des Gesprächs nicht. Wohin sollte das führen?!

"Und wie es scheint machst du keine Clubaktivitäten." Er lächelte. Da war es, das Lächeln eines Engels, das keines war. Mara ahnte nichts Gutes.

"Und...was wollen sie jetzt von mir?" fragte sie zögernd.

"Ab heute wirst du meine Assistentin! Ich bin noch ziemlich neu und brauche etwas Hilfe. Und da du ja keine Aktivitäten machst..."

"NEIN...ganz bestimmt nicht! Das können sie vergessen" protestierte Mara.

Er lächelte. Sie schauderte. Er fuhr fort "Zu spät. Hab ich alles schon bei der Schulleitung eingereicht. Du wirst Klassensprecherin und wirst daher eng mit mir zusammen arbeiten."

Sie atmete erneut ein. Diesmal länger und lauter. "Sie sind der Teufel in Person oder? Das macht ihnen alles doch Spaß hab ich recht?" Ihre Stimme war gelassen und ihre Augen schauten ihn direkt an.

"Ah, wurde ich ertappt? Sowas aber auch." Er lachte leise und verließ den Raum.
 

"Abgrundtief böse. Die schlechte Sorte Mensch." flüsterte sie und packte ihre Sachen zusammen.

Chapter 4

"Wie war es, wie war es?" fragte Yuu aufgeregt.

Mara schaute ihn genervt an. Es gab vieles worüber sie ungern sprach, aber im Moment würde sie lieber über alles außer diser einen Person sprechen. "Was findest du überhaupt an dem? Er ist bösartig!"

Yuu verzog sein Gesicht.

"Du bist gemein, er ist so ein toller Kerl!" jammerte der blonde Junge.

Mara boxte ihm leicht in die Seite und grinste. "Okay okay, lass uns über was anderes sprechen!" Yuu nickte und schien einige Zeit über etwas nach zu denken. Plötzlich drehte er sich zu Mara, schaute ihr tief in die Augen und fragte sie: "Bist du jetzt wirklich Klassensprecherin?" Nervös schob sie Yuu von sich weg und nickte gernervt. "Aber das ist ja fantastisch! Dann verbringst du voll viel Zeit mit Sensei!" "Wollten wir nicht das Thema wechseln?!"

Yuu nickte und lies sich auf Mara's Bett fallen. Für einen Moment über war es ziemlich leise.

"Hey Yuu..." Keine Antwort. "Yuu!" Immer noch keine Antwort. Genervt drehte sie sich um und schaute zu Yuu herüber. Er schlief. "YUU!" rief sie und warf ihm ein Kissen ins Gesicht. Er zuckte und öffnete seine Augen.

"Ah...Sorry Mara, ich bin wohl eingenickt." Erst war Mara etwas verärgert, doch so langsam lockerte sich ihr Gesichtsausdruck und er wurde weich. Sie lies sich ebenfalls ins Bett fallen und starrte ihre weiße Decke an. "Willst du heute hier bleiben?" fragte sie ihn lesie. "Ja." nuschelte er leise.

Yuu hatte einige Schwierigkeiten bei sich zu Hause. Seine Eltern waren kurz vor der Scheidung und streiteten sich ständig. Seine Schwester war ständig auf Party's und kam jede Woche mit einem neuen Kerl nach Hause. Für ihn war Mara die einzige Zuflucht und das wusste sie auch.

"Hey" nuschelte Mara.

"Ja?" antwortete er.

"Gehst du mit ihr mit?" fragte Mara leise und spürte dabei selbst, wie unsicher sie war. Sie wollte nicht, dass ihr bester Freund ging.

Yuu's Augen waren geschlossen. Er atmete leise ein und aus.

Eine lange Weile sagte er nichts. "Ich...geh nirgendwo hin." flüsterte er.

Mara lächelte unsicher, weil sie wusste dass er genau so unsicher war.

"Ich muss doch immerhin hier bleiben und auf dich aufpassen...und da wäre ja noch Sensei! Den lass ich mir nicht entgehen" kicherte er leise.

Mara lachte ebenfalls leise und verfiel langsam dem Schlaf.

Chapter 5

"HEY! YUU! Komm sofort nach Hause! Beeil dich gefälligst!" erklang eine schrille Stimme hinter der Tür. Seine Schwester stand, ihre Hände auf der Hüfte gestüzt, vor Mara's Tür und zog eine grimmige Miene.

"NA LOS MACH SCHON! Ich hab heut noch'n Date und kann mich nicht ewig um dich kümmern!" meckerte sie.

Yuu saß müde auf dem Bett und rieb sich die Augen. Er schaute sie ein wenig verwirrt um bis ihm wieder einfiel dass er bei Mara eingeschlafen war. >Ach stimmt. Ich bin ja über Nacht hier geblieben.< dämmerte es ihm.

Mara war bereits wach, rührte sich aber kein bisschen. Sie lag im Bett und starrte die Decke an. Yuu tippte ihr leicht auf den Arm und schaute sie etwas perplex an. Er wusste nicht genau ob er sie ansprechen sollte. Er kannte diesen Blick von ihr bereits. Sie war in Gedanken versunken. Das war eine Seite von Mara mit der Yuu immer ein wenig unbeholfen umging. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich immer etwas niedergeschlagen wenn sie so war.

"Meine Schwester ist da." sagte er knapp und musste einige Zeit auf eine Antwort warten. Angefühlt hatte es sich wie eine Ewigkeit.

"Ja" und das war alles was sie erwiderte.

"HEY! Was dauert das so lange?! Ich warte!" schrie seine Schwester wieder genervt durch die Tür hinweg.

Mara schloss die Augen, atmete ein und schrie hinaus "Geh doch einfach auf dein dämliches Date!" Yuu schaute seine beste Freundin etwas verwirrt an. Wieso regte sie sich so auf? Er stand auf und strich sich seine Klamotten glatt. "Ich sollte vielleicht doch gehn" flüsterte er. Mara setzte sich ruckartig hin und packte seinen Arm. Sie sagte nichts. Ihr Blick war verärgert und traurig zugleich.

Yuu nickte und lächelte. Er ging auf die Tür zu und stellte sich davor auf. "GEH AUF DEIN DÄMLICHES DATE! ICH GEH SPÄTER NACH HAUSE!" schrie Yuu die Tür, und in seinen Gedanken seine Schwester, an.

Verduzt über den lauten Ton schreckte seine Schwester ein wenig zurück. "Von mir aus. Ist ja nicht mein Problem, ich mach das nur wegen Mom und Dad!" Und verärgter stürmte sie aus dem Haus. Man hörte sogar aus Mara's Zimmer die Highheels auf den Boden aufkommen.

Yuu lies sich auf das Bett fallen und seufzte.
 

"Hey, wenn deine Eltern gestrennter Wege gehn...dann kannst du doch auch hier wohnen." nuschelte Mara.

"Hm...ich weiß nicht ob deine Eltern das so gut fänden."

Kaum hatte er das gesagt stürmte Mara's Mutter in den Raum. "Diese Frau ist furchtbar! Wurde sie nicht erzogen?!" Sie erblickte Yuu und starrte ihn lange an. Ein wenig war ihm das unangenehm aber er versuchte einfach freundlich zu lächeln. Plötzlich packte sie Yuu und knuddelte ihn. "Ich kann gar nicht glauben dass diese Frau deine Schwester sein soll meiner lieber Yuu! Du herzensguter Junge! Ohne dich würde meine faule Tochter immer zu spät zur Schule kommen, nein sie würde gar nicht zur Schule gehn!"

Yuu wurde weiter erdrückt und Mara war es so ziemlich peinlich. Sie schaute zu den beiden rüber und räusperte sich. "Mom...ich habe eine Bitte."

Auf der Stelle lies ihre Mutter Yuu los und setzte sich neben Mara. "Was kann ich für dich tun Schatz?" fragte sie lächelnd.

"Yuu....kann er bleiben?"

"Ja klar. Wenn er noch ne Nacht hier übernachten will ist das völlig okay."

Mara blickte nach unten und schaute nicht auf. Schweigen. Yuu wusste béreits was Mara meinte und konnte nicht so recht fassen, dass sie wirklich danach fragte aber irgendwo war er auch ein wenig froh. Er wusste er konnte sich auf Mara, was auch passiert, verlassen.

Und so langsam wurde es auch Mara's Mutter bewusst. Egal wie leichtfertig ihre Mutter manchmal wirkte, war sie keinesfalls dumm und wusste auch über die probleme der Hanazawa Familie.

"Unter einer Bedingung." sagte sie mit fester Stimme.

Mara blickte auf. Sie war etwas erschrocken und gleichzeitig glücklich. Ihr gesamtes Gesicht war erfüllt von Hoffnung. Allerdings wusste sie auch das >Unter einer Bedinung< Risikien bedeutete.

"Was ist die Bedinung?" drängte sie ihre Mutter. Ihre Mutter lies sich Zeit mit der Antwort, denn sie gehörte zu der Art von Mutter die ihren Nachwuchs gerne mal ärgern.

"Nummer 1." sagte sie gelassen.

"Nummer 1?" fragte Mara verwirrt nach.

"Ja. Schulisch. In der Klasse, im Jahrgang. Sei die Nummer 1 in den kommenden Prüfungen und er draf bleiben."

Yuu schaute Mara an. Sie schaute zurück. NUMMER1?!?

Ihre Mutter verlies grinsend das Zimmer und lies die beiden wieder allein.
 

"Mara! Nummer 1! Ich mein...das ist...das ist doch..." stotterte der blonde Junge vor sich her.

Mara machte ein entschlossenes Gesicht. "Das schaff ich. Auf jedenfall."

Yuu grinste und drückte ihr die Daumen und Mara machte sich darauf bereit zumindest einmal im Leben ernsthaft zu lernen.

"Erster im gesamten Jahrgang. Ich weiß dass du ziemlich gut in der Schule bist aber du bist nie über 5te in der Klasse hinaus gegangen."

"Ja, und auch nur weil ich nie gelernt habe." grinste Mara.

Chapter 6

"Hach~ Das war aber auch wieder ein anstrengender Tag! Immer dieser Papierkram" lachte der junge Lehrer in seinem weißen Hemd.

Genervt dreht sich die Schülerin mit dem kurzen, schwarzen Haar zu ihm um. "Anstrengend? Hallo?! Den Papierkram durfte ja wohl ich fertig machen! Schon erstaunlich dass sie das einer Schülerin überhaupt machen lassen dürfen!"

Yamada Sensei grinste und beugte sich über den Tisch zu Mara herüber. "Ich brauch ja auch Zeit für wichtigere Dinge" grinste er mit seinem leicht schiefen Lächeln und mit den bösartig blitzenden Augen. Mara versrehte die Augen und schreib weiter die Nummern für die Klassen ab. "Ja klar, Basketball mit den Jungs spielen ist bestimmt waaaahnsinnig wichtig." nuschelte sie. Er lachte und pflichtete ihr bei: "Ja und wie!"

Nach ungefähr einer halben Stunde stand Yamada Sensei auf und warf einen flüchtigen Blick auf die Papiere und lächelte dann. Er wuschelte Mara leicht durch die Haare, natürlich reagierte sie sofort abweisend.

"Na los, geh schon. Das reicht für heute." Er schaute sie nicht direkt an, sondern schaute aus dem Fenster. Die Jungs vom Basketball waren gerade auf dem Weg nach Hause.

"Das versteh ich nicht. Wieso darf ich jetzt schon nach Hause? Ich hab doch nicht mal die Papiere fertig. Okaaaay...was haben sie vor?" fragte Mara skeptisch. Yamada Sensei schaute sie noch immer nicht an, aber er lächelte über ihre Skepsis. "Na ja..ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du in der Prüfung Klassenbeste sein willst." Er grinste.

Mara drehte kurz ihren Kopf zur Seite. Sie wusste, dass das >Vögelchen< ihr Sandkastenfreund Yuu war. Diese Tratschtante!

"Na und?! Das schaff ich auch so." entgegnete sie stur. Als Antwort bekam sie ein schallendes Lachen. Er beugte sich wieder zu Mara und schaute sie nun endlich direkt an. "Sicher doch. Was hälst du davon? Wenn du wirklich Klassenbeste wirst, dann entlass ich dich von meinem Papierkram."

Mara war unsicher, wollte er sie verarschen? Doch allein der Gedanke sorgte für ein klares "EINVERSTANDEN!" "Na dann, viel Glück Mara-chan.~"

Sofort packte sie ihre Sachen zusammen und verschwand aus der Tür.
 

"Pff...der soll mal nicht denken, dass ich das nicht schaffe! Und wie ich das schaffe! Der wird schon sehn!" meckerte sie und packte ihre Schulsachen aus. Sie setzte sich sofort an den Schreibtisch und begann zu lernen.

Nach einiger Zeit trat Yuu in ihr Zimmer. "Wow, du lernst ja wirklich!!!"

Sie grinste ihn an und widmete sich dann sogleich wieder der Lernerei.

"Du musst dir wegen mir wirklich nicht solche Mühe machen" sagte Yuu zu ihr und spielte nebenbei mit einem Anhänger der auf Yuu's Bett lag.

Mara schaute nicht von ihrem Buch auf. "Ich mach mir keine Mühe. Ich schaff das schon. Außerdem überlebst du das mit denen nicht. Noch länger schau ich mir das nicht Tatenlos an!" demosntrierte sie. Ihr Buch war noch immer vor ihr, doch ihre Gedanken waren längst woanders. Die Wut stieg in ihr auf. Sie hatte so oft mit angesehn wie Yuu in Tränen aufgelöst vor ihrer Tür stand. Seine Augen rot und oft mit blauen Flecken.

"Ich schaff das" wiederholte sie erneut. Mehr für sich selbst, als für Yuu.

Chapter 7

"Bald ist es soweit. Die Prüfungen stehen bald an. Wie fühlst du dich?"

Keine Antwort. Mara war vollkommen verloren in den Büchern. Schon seit 2 Stunden saß sie zusammen mit Yuu in der Bibliothek und lernte. "Man, ich hoffe das ist bald vorbei. Du bist ja tot langweilig wenn du so ernst bist!" jammerte Yuu und schob einige Bücher hin und her.

Mara antwortete ihm noch immer nicht, sie war beinahe besessen vom lernen. Bis sie plötzlich das Buch zur Seite legte und ihre Augen schloss. Sie seufzte auf und nahm einen Schluck Wasser. "Ich werd die Nummer 1. Auf jedenfall."

Yuu schaute sie perplex an und lächelte sanft "sicher, du schaffst das!"

Das Mädchen lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schaute aus dem Fenster. Erschrocken schaute Yuu seine Sandkastenfreundin an als sie plötzlich aufstand und fast am Fenster klebte. "Was ist los?" fragte er erschrocken.

Sie sagte nichts, stattdessen rannte sie aus der Bibliothek und raf Yuu hinterher: "Na los beeil dich! Komm schon Yuu!"

"Eh? Aber was ist denn los?!" verwirrt rappelte sich der blonde Junge auf und rannte Mara hinterher.

"Kusuke! Er ist eben auf dem Hof zusammengebrochen!"

"WAS?! Doch nicht etwa unser Kusuke? Basketball-Kusuke?!"

"Na welcher denn sonst, Yuu geh und hol nen Lehrer! Ich schau nach Kusuke!"

Yuu nickte und bog in den rechten Korridor während Mara weiter auf den Ausgang zu lief.

Kaum war sie auf dem Hof rannte sie noch schneller und fiel auf die Knie. Entsetzt rüttelte sie an dem Jungen. "Kusuke, Hey! Kusuke, reiß dich zusammen. Komm schon, was ist los?!"

"Lass das mal lieber sein." sagte ihr eine bekannte Stimme. Sie drehte sich ruckartig um und schaute den Mann vor ihr wehleidig an. "Sensei...Kusuke! Er, er will nicht aufstehn!" Yamada-Sensei zog sich sein Jacket aus und warf es dem Mädchen über und lächelte sanft. Ungewohnt sanft. "Mach dir keine Sorgen." Er hob den Kusuke auf und legte dessen Arm um seine Schultern. "Ich kümmer mich um ihn."

Kurze Zeit später kam Yuu mit Hoshino-sensei angelaufen. "Mara, wo ist Kusuke?"

Verwirrt betrachtete Mara ihren Sandkastenfreund und die Lehrerin hinter ihm. Wieso? Sie hatte gedacht, dass Yuu Yamada-sensei geschickt hatte. Aber so schien es nicht zu sein, also woher wusste er das? Oder war er vielleicht nur gerade in der Gegend?

"Yuu, Yamada-sensei hat Kusuke mitgenommen." sagte Mara leise, immer noch verwirrt. Yuu strahlte "Oh, so ein Glück! Yamada-sensei ist ja so hilfsbereit!"

Hoshino-sensei verabschiedete sich wieder und ging.

Aber warum sollte er um dieser Zeit noch in der Schule sein? Es war längst nach Schulschluss. Nur Hoshino-sensei, die Sekretärin und Aiwa-san, die Bibliothekarin waren normalerweise um dieser Zeit in der Schule.

Nichts passte zusammen. Aber aus irgendeinem Grund vertraute Mara auf Sensei. Er war so ernst, nicht mal sein Lächeln wirkte gespielt.
 

Die Tage darauf war Kusuke nicht zu sehn und auch Sensei verhielt sich äußerst zurück gezogen. Vorallem die weiblichen Schüler waren enttäuscht, nicht nur fehlte ihr Basketball-Ass sondern auch ihr geliebter Lehrer war sehr zurückhaltend geworden.

"Oh man, wozu lohnt es sich denn herzukommen, wenn weder Kusuke noch Sensei Zeit haben?" "Ja stimmt schon. Was hat Kusuke überhaupt?" "Er ist bestimmt nur krank!"

Mara konnte sich nicht konzentrieren und konnte nicht anders als aufzuhorchen wenn sich die Mädchen über Kusuke und Sensei unterhielten.

Sie entschloss sich zu handeln. Nach dem Unterricht stürmte sie in Sensei's Raum. "Okay, hier ist doch was faul! Was ist mit Kusuke, sag schon!"

Doch kaum hatte sie das gesagt, entdeckte sie Kusuke, wie er neben Sensei saß und zu Boden schaute. "Kusuke..."

"Hey, Yoshida-san." sagte er leise und versuchte zu lächeln. "Ehm, Sensei...ich geh dann mal für heute." Sensei nickte und Kusuke drängte sich an Mara vorbei.

"Was hat das zu bedeuten?!" fragte sie verärgert.

Yamada-sensei find plötzlich an zu lachen, so wie er es immer tat und stand langsam von seinem Stuhl auf. Langsam ging er um Mara herum legte seinen Kopf fast auf ihre Schulter, so nahe stand er. "Oho~ was machst du denn hier? Willst du nicht lieber lernen, Mara-chaaan~"

"Hör auf. Antworte mir gefälligst." Yamada-sensei's Lächeln verschwand, er seufzte und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. "Gut, dann setz dich."
 

Nach einer Stunde schaute Mara auf den Boden und überlegte niedergeschlagen. "Also muss Kusuke Nebenjob's machen und sich um seine 3 Geschwister kümmern? Das ist hart. Aber was ist mit seinem Vater? Ich weiß ja jetzt dass seine Mutter Im Krankenhaus liegt. Hilft ihm denn nicht sein Vater?! Ich meine, wer lässt sein Kind denn so hart arbeiten bis er erschöpft zusammenbricht? Dabei wirkt Kusuke immer so unbeschwert!"

Mara schaute Sensei klagend an. "Kusuke's Vater hat die Familie schon vor langem verlassen. Sowas kommt des öfteren vor, also ist er kein Einzelfall." Sensei sagte dies trocken und sachlich. Es war ungewohnt für Mara so mit ihm zu sprechen aber es gab im Moment wichtigeres.

Mara schaute zur Seite und dachte nach. Sie befürchtete, dass es Yuu eines Tages ebenfalls so ergehn würde. "Man muss ihm doch helfen können..."

"Misch dich nicht in die Dinge anderer Leute ein!"

Erschrocken und empört sprang Mara auf: "Ist es falsch sich Sorgen zu machen?! Tut mir Leid, dass ich mich um andere Leute kümmere! Verzeih dass ich nicht so egoitisch bin wie du!"

Yamada-sensei lächelte. Schon wieder dieses sanfte, irgendwie traurige Lächeln. Es tat beinahe schon weh es zu sehn. "Ich verzeih dir." sagte er. Aber es klang nicht wie ein Scherz. Verärgert stürmte Mara aus dem Raum.
 

Woher wusste er das alles? Warum wusste er von Kusuke's Situation? Oder eher, warum hat Kusuke sich bereit erklärt Sensei alles zu erzählen? Slebst wenn Yamada-sensei ein super Lehrer war, so etwas persönliches sagt man nicht einfach frei heraus...oder?

Mitten im Flur blieb sie stehn. "Basketball..." flüsterte sie leise. Sensei...spielte so oft Basketball mit den Schülern und Mara wusste nicht wieso er das tat. Doch nun verstand sie langsam.

"Die Person die hier wirklich egoistisch ist, bin ich."

Chapter 8

Mara's Gedanken schwirrten nur um Kusuke & Sensei. Sie konnte sich auf nichts konzentrieren.

"Mara, Hey! Mara! Lass uns gehn, die andern sind alle schon weg!" Ihr Sandkastenfreund stand ungeduldig und etwas besorgt vor ihr. Er musste sich noch ein Weilchen gedulden bis Mara endlich ihren Kopf hob und Yuu direkt ansah. "Ah, Yuu. Was? Ach die anderen sind schon weg. Ja. Okay." Sie stand etwas neben der Spur auf und packte ihre Sachen zusammen.

Besorgt schaute der blonde Junge sie an, beließ es dann aber beim schweigen. Gemeinsam gingen sie den leeren Flur entlang und Yuu beschwerte sich über Kojima-sensei's Art zu unterrichten. Schweigend ging Mara neben ihm her und war wieder in ihren Gedanken versunken als plötzlich Yuu übers ganze Gesicht strahlte und anfing wie verrückt zu winken. "SEEEEENSEEEEEEEEEEI~!!" Er rief direkt aus dem Fenster zum gegenüberliegendem. Dort saß er. Lächelnd wie immer und mit einigen Dokumenten in der Hand. Mara schrumpfte zusammen. Sie fühlte sich unwohl und hatte irgendwie Schulfgefühle. >Ach quatsch, das ist doch Unsinn! Ich hab mir nichts zu Schulden kommen lassen!< Und trotzdem versteckte sie sich hinter Yuu. Dieser schaute sie verwirrt an. Er hatte sie nie oft so verlegen gesehn. "Hey, alles okay?" fragte er und musterte sie genau. Sie nickte und zerrte an seinem Hemd damit er weiter ging. Yuu winkte Yamada-sensei noch zum Abschied und ging dann weiter.

Kurz vor der Tür blieb Mara plötzlich abrupt stehn. "Geh schon mal vor" sagte sie kurz, drehte dann ruckartig um und lief los.

Yuu blieb allein und verwirrt an der Tür stehn. "Was ist bloß los mit ihr?"
 

Sie lief keuchend durch die Flure der leeren Schule. Sie lief und lief, rannte in voller Geschwindigkeit um die Ecke und blieb dann vor einer Tür stehn. Langsam atmete sie ein um dann die Tür vor ihr aufzureißen. "Yamada...sensei!"

Der verdutzte Mann in seinem weißen Hemd und der lockeren Krawatte schaute zu seiner Schülerin und lachte. "Bist du etwa her gerannt? Was machst du hier? Du musst doch für die Prüfungen lernen."

Sie lies sich nicht auf seine Bemerkung ein sondern stampfte direkt auf ihn zu. Nun stand sie direkt vor ihm und konnte auf ihren Lehrer hinab schauen, welcher in seinem Stuhl saß. Gespannt auf ihr weiters Vorgehen saß er still dort und betrachtete sie lächelnd. Plötzlich senkte sie ihren Kopf und verbeugte sich vor ihm. "Es tut mit Leid! Ich hatte kein Recht so mit ihnen zu sprechen, Sensei!" rief sie lautstark und hielt den Kopf gesenkt. Yamada-sensei began laut zu lachen und packte Mara an den Schultern um sie wieder aufzurichten.

Er tätschelte sie und sagte in einem sanften Ton: "Mach dir keinen Kopf. Lern lieber für die Prüfungen. Kusuke geht es besser aber du behälst es lieber für dich dass er Nebenjobs hat." Er hielt sich einen Finger vor den Mund und zwinkerte ihr kurz zu. Mara nickte und setzte sich etwas erleichtert auf einen Stuhl. "Sensei..woher wussten sie da'" setzte sie an, wurde aber sogleich unterbrochen. "Na na, du kannst mich nach wie vor ruhig duzen wenn wir nur zu weit sind. Woher denn plötzlich das förmliche?" Er grinste. >Ach ja, nach wie vor der Teufel in Person...okay vielleicht nicht Teufel. Aber auch kein Engel< "Uhm...woher wusstest DU über Kusuke bescheid?" fragte sie etwas verlegen.

"Nun" er überlegte und schaute zur Decke hinauf und lies den Kugelschreiber in seiner Hand kreisen. Er richtete seinen Blick wieder auf Mara und das Licht der späten Mittagssonne schien von hinten durch's Fenster auf ihn. "Als Lehrer sollte ich meine Schüler kennen" er kicherte und geleitete Mara sanft aus dem Raum. "Geh und lern. Du kannst noch lang genug in diesem Büro schuften wenn du erstmal die Prüfungen vergeigt hast."

Sie grinste "Tsk~ Keine Sorge, ich werd Jahrgangsbeste und dann darfst du ganz allein deinen Kram machen."

Chapter 9

"Warum mach ich immer alles falsch?!"

Am Boden, die Knie angezogen, saß der blonde Junge in seinem Zimmer. Sein Blick ins Leere gerichtet und nichts schien ihm Sinn zu machen. Seine Eltern diskutieren laut im Nebenzimmer. Seine Schwester schon den ganzen Abend weg. Wahrscheinlich würde sie nicht vor Morgen früh nach Hause kommen, dachte sich Yuu.

Er atmete tief ein und legte den Kopf in den Nacken. Lange starrte er seine weiße Decke ein und Mara ihr Gesicht erschien ihm vor seinem inneren Auge. "Ob sie wohl grad für die Prüfungen lernt?" nuschelte er leise und überlegte ob er sie nicht besuchen sollte. Doch dann schüttelte er den Kopf und wisperte: "Nein, du bleibst schön zu Haus. Du bereitest ihr eh schon zu viele Sorgen."

Doch lange hielt er es nicht mehr aus. Sein Zimmer, das gesamte Haus erschien ihm wie ein gigantischer Käfig aus dem er entkommen musste bevor es für immer die Türen schließt und er nicht mehr davon laufen konnte. Er nahm sich seine Strickjacke und verließ unbemerkt das Haus. Seine Eltern achteten eh nicht auf ihn, daher war das keine große Hürde. Er atmete die Nachtluft ein und schlenderte ein wenig die Straße entlang.

Auch den kleinen Kiosk um die Ecke besuchte er kurz und kaufte sich einen kleinen Snack. Die alte Dame an der Kasse lächelte ihn verständnisvoll an und übergab ihm seine Packung Chips. Es war ein offenes Geheimnis was bei Yuu zu Haus ablief, aber es scherte ihn nicht weiter. Sollte doch ruhig die ganze Welt davon erfahren!

"Vielleicht geh ich doch zu Mara..." doch sofort schlug er die Idee nieder und ging stattdessen auf den alten Spielplatz und setzte sich dort gedankenverloren auf eine der Schaukeln.

Ohne weiter darüber nachzudenken spazierte er wieder die Straße entlang. Die Chips waren bereits aufgegessen und die Tüte auf dem Spielplatz entsorgt worden.

Plötzlich wurde er von einem Regentropfen überrascht. Sein Blick wanderte zum Himmel und wie aufs Stichwort begann es langsam zu regnen. Tropfen für Tropfen fielen ihm aufs Gesicht, doch statt los zu rennen und sich einen Unterschlupf zu suchen stand er nur regungslos da und es liefen immer mehr Tropfen sein Gesicht hinunter. Aber es war nicht allein der Regen, er spürte wie die warmen Tränen ihm die Wange hinunter liefen. Der Regen wurde immer stärker und Yuu regte sich nicht.

Als er seinen Blick wieder nach vorne richtet stand ein Mann vor ihm. Dessen Blick war verwundert und schaute den blonden Jungen etwas erschrocken an. "Yuu. Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?! Außerdem bist du total durchnässt!" Er zog Yuu unter seinen Schirm und schaute den Jungen besorgt an.

"Sensei..." nuschelte Yuu leise. Seine Tränen flossen weiter.
 

Ein Schrank. Ein Schreibtisch. Eine Menge Klamotten auf dem Boden und auf Stühlen verteilt. Ein Bett. Sensei's Wohnung.

"Ah, tut mir Leid. Es ist ein wenig unaufgeräumt. Hier hast du ne Tasse Tee" lächelnd reichte der junge Lehrer dem Schüler die Tasse.

Yuu hatte sich inzwischen beruhigt und trug die etwas großen Klamotten seines Lehrers. Normalerweise würde er innerlich quietschen wie ein Mädchen vor Freude, aber stattdessen starrte er auf den Inhalt der Tasse und nuschelte ein leises "Danke."

Sensei setzte sich zu seinem Schüler, die Tasse Kaffee in der Hand, und schaute ihn besorgt an. "Nun denn, erzähl doch mal."

Erst zögerte der blonde Junge doch dann klärte er seinen Lehrer über seine Familienverhältnisse auf. Yamada-sensei schaute etwas nachdenklich drein und lächelte dann wieder wie zuvor. "Du hast es nicht Leid, da ist es doch gut dass du Ma-..ich meine Yoshida-san hast. Ihr steht euch ziemlich nahe, nicht wahr?"

Yuu lies zum ersten Mal an diesem Abend ein kleines Lächeln von seinen Lippen gleiten. "Ja. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was ich ohne sie tun würde" gab er zu. "Warum bist du dann nicht zu ihr gegangen?" Sensei trank seinen Kaffee in Ruhe aus und schaute aus dem Fenster. Der Regen hatte sich bereits gelegt und die Nacht wirkte nicht mehr ganz so bedrohlich.

"Sie lernt bestimmt. Oder schläft gerade. Ich mach ihr Sorge und dass schon seit wir klein waren." Er kicherte leise, es war ein schmerzliches Lachen. "Ich kann mich nicht länger an sie klammern. Wenn ich nicht loslasse wird sie irgendwann darunter leiden und das will ich nicht." Er strich sich hastig eine Träne aus dem Auge und schaute ebenfalls aus dem Fenster als plötzlich sein Handy klingelte. Erschrocken schaute er auf den Tisch und das vibrierende Handy. Sensei erhob sich in aller Seelenruhe und griff nach dem Handy. "Yamada Koji hier, wer spricht da?" fragte er lächelnd.

"Yamada? Koji?...SENPAI?! Was zur Hölle macht mein Bruder bei dir?!" schimpfte eine hohe Frauenstimme in das Telefon und selbst Sensei wirkte etwas erschrocken aber grinste plötzlich umso mehr.

Chapter 10

In voller Montur stürmte Hanazawa Rika in die kleine Wohnung von Yamada Sensei. Die Hände in die Hüften gestemmt schaute sie den grinsenden Lehrer verärgert an. "Ich will gar nicht wissen was los ist! Yuu, wir gehn! LOS!"

Yuu saß etwas perplex am Boden, seine Augen geschwollen und die Tasse Tee in den Händen. "Ah, Nee-chan." brachte er leise hervor, doch anstatt auf zu stehen blieb er am Boden sitzen und schaute hilfesuchend zu Sensei.

Rika schaute dem ganzen Spektakel mit grimmiger Miene zu und trat nun weiter in die Wohnung hinein, legte ihre Jacke ab und seufzte. "Gut. Dann eben nicht, aber ich will wenigstens wissen warum ich mitten in der Nacht eine Nachricht bekomme, ich soll dich suchen. Was glaubst du hat Taki dazu gesagt? Der hat mich nur blöde angestarrt und meinte er braucht keine, die ihm so viel Stress macht. So'n Arsch." Sie fuchtelte mit ihren Händen umher.
 

"Oh la la, RiRi du hast dich aber verändert! Flott schaust du aus." lächelte Sensei verschmitzt und bot ihr einen Stuhl an, welchen sie mit bösem Blick annahm und sich energisch darauf nieder lies. "He, Koji. Wieso ist Yuu überhaupt bei dir? Was hast du damit zu tun?"

Sensei lächelte. Yuu verlor komplett den Faden. Er hätte niemals erwartet dass seine Schwester seinen Lehrer kennen würde. Die schlimmsten Befürchtungen kamen in ihm auf.

>Die beiden waren doch nicht etwa mal zusammen oder? Steht Sensei etwa auf DIESE Art von Frau? Aber irgendwie scheint Nee-chan Sensei nicht zu mögen!< Komplett verwirrt und in Gedanken versunken versuchte Yuu die Situation zu verstehen.
 

"Da sieht man sich so lange nicht und dann kannst du deinem Senpai nicht mal anständig >Hallo< sagen, dabei hab ich dir doch so ein schönes Kompliment gemacht." Sensei lachte und reichte Rika eine Tasse mit der Aufschrift "Well, it's Monday."

"Wieso sollte ich einem unfähigen Senpai gegenüber nett sein? Antworte lieber auf meine Frage!" beschwerte sie sich und trank einen Schluck aus der Tasse.

>Senpai?< Yuu begriff langsam, dass seine Schwester wohl auf die selbe Schule ging wie Sensei. Immerhin stammte Sensei aus der Gegend und seine Schwester war nur 1 Jahr jünger als Sensei.

"Ist ja gut. Ich hab deinen Bruder getroffen als ich Instantnudeln kaufen wollte. Er war völlig aufgelöst und als guter Lehrer kann ich meine Schüler doch nicht mitten in der Nacht im Regen stehen lassen!"

Rika schaute Yamada aus dem Augenwinkel heraus an, stand abrupt auf und griff nach Yuu's Handgelenk. "Wir gehn!" erklärte sie und griff mit ihrer freien Hand nach ihrer Jacke.

Kurz bevor sie die Tür erreichte hörte sie Sensei sagen: "Das mit Kage war nicht deine Schuld." Er schaute sie nicht an, stattdessen schaute er auf den Boden und sein übliches Lächeln war nirgends zu sehn.

Rika verweilte einen Moment und schaute in den Regen hinaus. Yuu schaute hilflos zu Sensei und dann wieder zu Rika. Er verstand die Situation nicht und fühlte sich total verloren, doch er spürte die enorme Spannung. Er kannte das Verhalten seiner Schwester zu gut. Sie war mürrisch und lief gern mit dem Kopf durch die Wand aber diese Situation war anders. Sie schien weg zu laufen anstatt sich mit Sensei an zu legen.

"Deine aber auch nicht." flüsterte sie und stürmte dann mit Yuu in den Regen hinaus.
 

"Was ist los? Rika-nee! HEY! Wo gehst du hin?! HEY!" Yuu's Worte schienen seine Schwester nicht zu erreichen. Sie raste einfach immer weiter voran und zerrte ihren Bruder mit sich. Bis sie plötzlich abrupt stehen blieb und auf die Knie fiel. Sie brach in Tränen aus.

Wie sie dort hilflos am Boden saß und weinte hatte Yuu sie noch nie erlebt. Er nahm sie in den Arm. "Rika...Rika beruhige dich! Was ist denn los? Rika!"
 

Sie brauchte eine Weile bis sie sich beruhigte. Beide setzten sich zusammen auf eine überdachte Bank. Sie seufzte um die Stille zu durchbrechen und schaute ihren Bruder etwas verloren an. "Yuu..."

"Rika, was ist das zwischen dir und Sensei!" unterbrach Yuu seine Schwester und schaute sie ernst an. Er hatte seine Schwester noch nie so erlebt und machte sich ernsthafte Sorgen. Er konnte nicht glauben, dass sie dermaßen reagiert hatte.

"Koji-senpai und ich. Wir waren auf einer Schule und er war der beste Freund des Jungen den ich geliebt habe."

Yuu lauschte der Geschichte seiner Schwester stillschweigend während sie in den Regen hinaus schaute und ein schmerzlich süßes Lächeln aufsetzte.

Chapter 11

"Hiroki-senpai! Guten Morgen!" Rika lächelte dem schlanken Jungen zu welcher sich müde die Augen rieb. "Morgen Rika."

Hanazawa Rika, 17 Jahre, zweites High School Jahr. Ihre langen dunklen Haare trug sie meist offen und ihr breites Grinsen war nur in Gegenwart von ihrem Schwarm, Kagesaki Hiroki zu sehn.

Sie war stellvertretende Klassensprecherin und war bekannt dafür immer ein offenes Ohr für alle zu haben. Sie war voller Energie und auch wenn sie manchmal das Temperament verlor war sie recht beliebt.

"Yo, Kage!" Blond gefärbte Haare und eine Kette um den Hals trug der beste Freund Hiroko's, Yamada Koji. Er warf grinsend seinen Arm um Hiroko's Schulter und wuschelte durch Rika's Haar. "Na Riri, auch heute wieder ordentlich gefrühstückt?" Mit rotem Gesicht wischte sie sich die Krümel vom Mund und schaute Koji verärgert an. "Finger weg du Yankee! Außerdem heiße ich Hanazawa Rika!"

Koji lachte amüsiert und die drei gingen gemeinsam in Richtung Schulgebäude.
 

Die 3 waren praktisch unzertrennlich.

Rika sah Koji von Beginn an als ihr Rivale. Sie konnte so eine innige Freundschaft zwischen den beiden nicht verstehen und fühlte sich von Koji regelrecht angegriffen. Dieser lachte immer nur über ihr Verhalten und machte sich gern darüber lustig.
 

"Ihr versteht euch gut." bemerkte Hiroko und biss von seinem Onigiri ab, welches Rika gemacht hatte.

Mit angeekeltem Gesicht schaute sie Hiroko an und protestierte sofort:"NIE UND NIMMER! NICHT MIT IHM!"

Koji zog eine Braue hoch und legte seine Hand auf Hiroko's Stirn. "Hast du Fieber oder so? Wie soll sich wer mit so nem Huhn verstehen können?"

Kagesaki schaute zu seinem Freund hoch und lachte vor sich her. "ihr versteht euch wirklich gut!"

"Sag das nochmal Kage und ich hau dich zu Brei" lachte Koji und Rika zerrte an Koji's Arm. "Denk nicht dran ihn auch nur an zu fassen du Yankee!"
 

Alles kam wie nicht anders zu erwarten. Rika gestand Hiroko ihre Liebe und sie wurden ein Paar.

Zuerst war alles gut. Rika strahlte immer mehr und Hiroto schien ebenfalls glücklich mit der Beziehung.

"Heh~ wer hätte gedacht, dass Kage sich wirklich in so'n Huhn wie dich verliebt" lachte Koji und lehnte sich gegen die Mauer.

"Du bist doch nur eifersüchtig, weil Hiroto jetzt mehr Zeit mit mir verbringt als mit dir!" Rika streckte Koji provokant die Zunge aus und dieser verzog nur genervt sein Gesicht.

Die beiden standen am Schultor und warteten auf Hiroto, welcher in einem Lehrergespräch verwickelt war.

Es war nicht so als ob sich Koji & Rika hassen würden. Ganz im Gegenteil, sie verstanden sich super. Sie konnten auf einander zählen und dass wussten sie auch. Ihr Verhalten war nur eine Art ihre Gefühle aus zu drücken. Und vor allem ihre Gefühle zu Hiroto verband die beiden.
 

Rika hatte einen kleinen Bruder, den sie immer etwas beiseite schob. Nicht weil sie ihn nicht mochte, sondern weil sie Eifersucht ihm gegenüber empfand. Er war in der Nachbarschaft sehr beliebt und ihre Mutter schien ihren Bruder zu bevorzugen. Daher hielt sie immer etwas Distanz.

Doch mit der zeit wurde auch Yuu, ihr Bruder, nicht mehr von ihrer Mutter beachtet. Ihre Eltern begannen immer mehr zu streiten.

Doch Rika verlor ihr sonniges Gemüt nicht, denn für sie war schon lange klar, dass nicht diese Haus ihre Familie war sondern Hiroto und Koji. Vor allem aber Hiroto.

So wuchs auch Koji in problematischen Umständen auf. Seine Mutter verließ das Haus als er noch sehr klein war und sein Vater sank immer mehr in Depression und saß meist betrunken zu Hause. Koji arbeitete viel in seiner Freizeit, doch neben Hiroto wusste das kaum einer.

Für die beiden war Hiroto ihre letzte Zuflucht. Und diese Gefühl verband die 3 Freunde.
 

"Hiroto! Und? Was sagt Sensei?" Rika lief auf ihren Freund zu und schaute ihm freudig in die Augen.

"Uhm...die Uni hat mich angenommen und Sensei schreibt mir eine Empfehlung."

"Das ist ja spitze, Kage! Nicht schlecht" grinste Koji breit.

"Ja. Ich werd mir wohl bald ne neue Wohnung suchen."

"Neue Wohnung?" fragte Rika und hoffte inständig, dass diese nicht zu weit weg sein würde.

Hiroko nickte und holte ein Blatt aus seiner Tasche. "Die Uni ist am anderen Ende der Stadt, mit Bahn dauert das zu lange deshalb werde ich mir in der Nähe eine Wohnung suchen."

Für einen kurzen Moment blieb Rika's Herz stehen. Sie schaute ihn hilfesuchend an. Hiroto schaute lächelnd zurück und griff nach ihrer Hand. "Ich komm dich doch besuchen sooft ich kann. So weit ist es nun auch nicht."

Koji schaute gespielt verärgert und legte seinen Arm um die Schulter seines besten Freundes. "He, vergiss mich dabei nicht!" Hiroko lachte und nickte einverstanden.
 

Die Zeit verging und sowohl Koji als auch Hiroko gingen auf die Uni.

Koji zog ebenfalls in eine eigene Wohnung. Nicht seiner Uni wegen, sondern seines Vaters wegen.

"Hätte nie gedacht, dass du Lehrer werden willst." sagte Koji während sie zusammen seine Wohnung einrichteten.

"Tja Kage, du weißt doch wie das läuft. Wenn man nichts kann, wird man halt Lehrer!" er lachte amüsiert über diesen Gedanken und schaute dann aber wieder ernster drein. "Um ehrlich zu sein wollte ich das schon lange. Weißt du, es gibt viele Erwachsene auf dieser Welt denen man entgegentreten muss. Ich will jemand sein, der Kindern wie uns dabei hilft ihren Weg zu finden."

Kagesaki lächelte. "Sieht dir ähnlich."

"Rika ist jetzt in ihrem letzten Jahr. Man wie die Zeit vergeht! Du und diese Huhn werdet euch wohl nicht so schnell trennen oder? Soll mir recht sein. Die Kleine ist schwer in Ordnung."

Hiroko lächelte sanft über diese Bemerkung und nahm sich insgeheim vor sie demnächst zu besuchen.
 

"Glaubst du aus dir wird was? Lehrer? Das ich nicht lache! Jemand wie du hat doch keine Zukunft!" Koji's Vater war besoffen und hatte soeben seinem Sohn einen kräftigen Schlag verpasst. Am Boden sitzend gab sich Koji keine Blöße. Er starrte seinen Vater mit wütendem Blick an und sagte kein Wort.

Diese Reaktion verärgerte seinen Vater nur noch mehr und er holte erneut aus um seinen Sohn zu schlagen. Koji jedoch reagierte und hielt ihn davon ab. Wütend schlug er dem Mann in den Bauch und sah zu wie er zu Boden ging. "Scheiße" zischte er und rannte aus der Wohnung. "SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE!" wiederholte er immer wieder während er durch die nassen Straßen lief. Es regnete wie aus Eimern.

Total kaputt ließ er sich in einer Ecke fallen und lehnte sich gegen eine Wand. "Scheiße" flüsterte er erneut und verdeckte seine Augen mit seiner Hand. Zähneknirschend liefen ihm einzelne Tränen über die Wangen. "Dieses Arschloch! Warum? Warum tue ich mir das immer wieder an?!"

Nach einer Weile zückte er sein Handy und wählte die einzige Nummer an die er in dem Moment denken konnte.

"Kage..."

"Koji?! Was ist denn los?"

"Kage...ich scheiß auf die Uni. Ich hab kein Bock mehr!"

"Koji, was redest du denn da?!"

"Du und das Huhn kommt doch auch ohne mich klar oder?"

"Was laberst du! Du wolltest doch Lehrer werden und Kindern helfen! HEY!"

"Jemand wie ich kann eh niemals wem helfen." Er lachte leise ins Telefon und legte dann auf. Er atmete die kalte Luft ein und schloss die Augen.

"So ein Mist!" fluchte Hiroko und griff eilig nach seiner Jacke. "Hiroko? Wo gehst du hin? HEY!" Rika lief ihrem Freund hastig hinterher. "Koji suchen. Sorry Rika aber er braucht mich jetzt!"

Aber sie lies sich nicht abschütteln. Sie umarmte ihn hastig und schüttelte den Kopf. "NEIN! Nicht schon wieder. Immer, immer ist es Koji. Immer ist er wichtiger als ich! Wir haben uns ewig nicht gesehen. Nie haben wir zeit füreinander und dann lässt du mich wieder sitzen? Und wieder wegen Koji? Mit wem bist du eigentlich zusammen?!" Ihr kamen die Tränen während sie Koji immer fester umklammerte.

Hiroko versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. "Rika! Es ist ernst! Ich kann ihn nicht im Stich lassen! Rika, versteh doch!"

Verärgert brach sie in Tränen aus. "JA DANN GEH DOCH! Geh doch und such ihn! Aber glaub nicht dass ich dir helfe! Von mir aus könnt ihr beiden verschwinden, von Anfang an habt ihr mich doch eh nie wirklich in euren Kreis gelassen! Es waren immer nur ihr beide! Ich war noch nicht mal in deiner Wohnung!"

"Rika..." Hiroko wollte sie in den Arm nehmen doch sie riss sich los und lief davon.

Er senkte enttäuscht den Kopf und lief in die andere Richtung. So sehr er sie auch liebte, konnte er in dem Moment nichts anderes tun als seinem Freund beistehen. Er lief los, durch den Regen und suchte seinen besten Freund.

Chapter 12

Rika's Blick war in die Ferne gerichtet als sie erzählte. Müde seufzte sie und schaute ihren Bruder traurig an. "Er starb." sagte sie leise.

Sie lächelte schmerzhaft.

"Er lief los um Koji zu suchen. Und dabei kam er in einen Unfall. Er hatte zu viel Blut verloren und im Krankenhaus starb er." Sie machte eine Pause. "Schon ironisch. Weißt du, die Person die Koji gefunden hatte als er in der Gosse lag und sich beinahe zu Tode frierte war ich als ich wütend durch die Straßen stampfte. Als ich ihn gesehen habe konnte ich ihn nicht liegen lassen also hab ich ihn mit genommen und kurz darauf bekamen wir einen Anruf. Koji gab sich danach die Schuld für den Tod, so wie ich auch. Wir beiden sprachen danach kaum miteinander. Er begann immer kälter zu werden und wendete sich von allen ab. Er hatte seinen besten Freund verloren und ich den einzigen Jungen den ich je geliebt habe."

Yuu schaute seine Schwester an und ihm liefen die Tränen über das Gesicht. Er erinnerte sich. Als er in der Mittelschule war, war seine Schwester eines Tages wie ausgewechselt. Sie sprach nicht, sie aß nicht und sie wurde immer reizbarer. Sie bekam schneller Wutausbrüche und als sie auf die Uni kam, ließ sie sich für einige Tage nicht blicken.

"Nee-san..."

Sie lächelte und begann zu schlucken. Ihr liefen erneut die Tränen über's Gesicht. "Hätte ich nicht so reagiert. Wenn ich nicht so stur gewesen wäre..." Sie begann zu weinen und hielt sich die Hände ins Gesicht.

Yuu schlang seine Arme um sie. "Nee-san!"
 

In dieser Nacht gingen die beiden stillschweigend nach Hause.

Yuu ging in sein Zimmer und Rika in ihres. Doch keiner der beiden schlief diese Nacht. Rika dachte an Hiroko und Koji und über sich selber nach während ihr Bruder versuchte seine Gedanken zu ordnen.
 

"Hanazawa Yuu! Wo warst du gestern Nacht?! Weißt du eigentlich wie ich mir Sorgen gemacht habe?!" Mara stand vor dem blonden Jungen mit ihren Händen in die Hüfte gestemmt. Er schaute seine beste Freundin verdutzt an und bemerkte dann ihre dunklen Augenringe. Er kniff die Augen zusammen und schaute etwas wehmütig drein als er sie plötzlich in den Arm nahm. "Es tut mir sooooooo Leid! Ich war spazieren und bin dann auf der Parkbank im Pavillon eingeschlafen! Als ich aufgewacht bin war es schon total spät und es hat geregnet. Ich dachte die Welt ist unter gegangen!"

Er hoffte inständig sie würde seiner Lüge glauben doch er wusste selbst dass er Mara nicht so einfach anlügen konnte. Sie erkannte es immer. Doch komischerweise sagte sie nichts. Stattdessen erwiderte sie seine Umarmung, was sehr selten vorkam. "Mach das nie wieder." nuschelt sie mit geschlossenen Augen und riss sich dann los um sich auf den Weg zur Schule zu machen.

Yuu lächelte und lief er hinterher.
 

Doch nicht nur Yuu verhielt sich seltsam. Sensei war ebenfalls niedergedrückt. Obwohl er immer noch lächelte, erkannte Mara sofort dass etwas nicht stimmte.

"Irgendwas ist anders." nuschelte sie und ging dann auf Sensei zu.

"Hier." Sie drückte Yamada-sensei einen Stapel Papiere in die Hand und schaute ihn aus ehrlichen Augen heraus an. Etwas perplex schaute er auf die Unterlagen vor ihm und erkannte sie als seine Aufzeichnungen die er im Klassenraum vergessen hatte. "Oh, haha wie ungeschickt von mir! Danke Yoshida-san." Er lächelte. Mara machte ein unzufriedenes Gesicht. Es war nicht das übliche, überhebliche Lächeln, dass er ihr immer zeigte.

Sie machte auf dem Absatz kehrt und blieb kurz stehen. "Sensei, morgen werden die Ergebnisse ausgehängt. Vergessen sie unser Versprechen nicht. Ich erlaube ihnen nicht so ein Gesicht zu machen bevor ich gewonnen habe!"

Erstaunt über diese Worte war Sensei eine Weile sprachlos, ließ den Kopf hängen und lachte leise. "Jawohl, Mara-chan~!"

Mit einem verschmitzten und zufriedenen Lächeln ging Mara den Flur entlang während Sensei mit einem Lächeln die Papiere durchblätterte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MoiMoii_Melow
2011-05-22T17:07:00+00:00 22.05.2011 19:07
wwooaahr wundervoll*-*
viel besser als meine ^^"

//sich für ihre scheusslichen fanfictions schäm//
Von:  riepsner
2011-05-02T18:08:36+00:00 02.05.2011 20:08
ich finde die Geschichte irgendwie lustig~
Ich freu mich schon auf weiteres >w<


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