Hiatus von jocomella ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ „Manager, ich glaube, das war so ziemlich das schlechteste Konzert überhaupt, was ich je gemacht habe.“, er hickst und grinst, „aber es war auch cool.“ „Ja super cool auf die Fresse zu fliegen und den Verstärker dabei auf ne Glatze zu schmeißen. Deine Heldentat wird ewig in den Herzen der Menschen weiterleben.“, bellt Kai über den Tisch hinweg und Aoi fängt weder an zu glucksen. „Du hättest dein Gesicht sehen müssen!“, kichert Ruki. „Jah seine Augen sind ihm rausgefallen!“ „Rausgefallen…“ lacht Aoi los und Kai seufzt. Das wars dann mit dem Schwarzhaarigen. Er würde niemals zugeben wie todespeinlich ihm die ganze Sache war, nein. Ich kenne Aoi aber auch nicht anders. „Manager, ich hole ihm ein Taxi und sie schleppen ihn einfach hinter mir her.“. sagt Kai bestimmt und unser Manager nickt. „Hoffen wir, dass der dieses Mal kein extra Geld haben will um keine Fotos zu machen. Obwohl es mir langsam auch wirklich egal wäre…“ Ich nehme einen Schluck aus meinem Bierglas als ich einen Blick auf mir spüre. Ruki sieht mich genau an und ich verstehe ihn sofort. Ich habe mich daran gewöhnt, diesen Blick zu identifizieren und zu erkennen. Er grinst schmutzig und meine Mundwinkel kräuseln sich, ich schlage die Augenlider nieder und nehme dadurch seinen Antrag an. „Meine Güte ist der angepisst.“, meint Uruha neben mir und ich starre auf den Manager, der Aois Arme über seine Schultern gezogen hat und Kai, der sich nicht darum kümmert, ob das nach Foltern aussieht oder nicht. „Japp, eindeutig. Morgen ists bestimmt besser.“, antworte ich. „Wäre schlimmer gewesen, wenns das Final gewesen wäre.“, wirft Ruki ein. Sein Blick sucht wieder meinen. Ich soll mich beeilen. Ich beiße mir auf die Backenzähne und kippe mein Glas hinter. „Na ja die Party ist gelaufen, Mädels, ich mach mich auf den Weg ins Hotel.“, ich stehe auf und strecke mich. Uruha nickt abwesend und gießt sich noch ein Glas voll. Er hat wahrscheinlich wie immer den eisernen Willen in seinem Kopf aufkeimen lassen, die Biervorräte um die Hälfte zu reduzieren. „Ich komm auch gleich mit, ich muss nochmal ein bisschen was durchproben.“, Ruki steht auf und ich kann mir ein kurzes Schmunzeln nicht verwehren. Wir wären so offensichtlich, wenn es nicht so blöd wäre, dass es keiner bemerkt. Uruha hebt die Hand und greift sein Glas als wir den Raum verlassen. In der Halle treffen wir Kai, der gerade auf dem Rückweg zum Backstagebereich ist, und melden uns brav wie kleine Kinder ab. Wir rufen ebenfalls ein Taxi, reden ein bisschen über belanglose Sachen oder Texte und schweigen als wir ins Taxi einsteigen um ins Hotel zu fahren. Im Hotel angekommen durchqueren wir die Lobby und jeder holt seine eigenen Schlüssel. Er ist auf einem anderen Flur als ich und ich mag es ehrlich gesagt nicht. Auf der letzten Tour hatten wir zwei gegenüberliegende Zimmer und es war leicht, nachts zurück in mein Zimmer zu kommen. Hier allerdings konnte man entdeckt werden, es gab Kameras und sicherlich auch Leute, die für komische Aufnahmen von denen gut bezahlen würden. „Vierter Stock“, sage ich nur und er nickt doch er steigt nicht aus. „Kann ja.“, meint er dann und seine Hand berührt meine flüchtig. Ich grinse dreckig. Auf dem sechsten Stock angekommen, steigt ein Typ ein, als wir aussteigen. Ich drehe mich nach ihm um. Er sieht gut aus; schöner Körper, schönes Gesicht. Ruki läuft neben mir unbeirrt weiter. „Du bist widerlich.“, meint er leise und ernst und ich muss fast lachen. „Ich bin auch nur ein Mensch.“, erwidere ich daraufhin und er zieht die Augenbrauen hoch, schnaubt verächtlich. „Trotzdem eklig.“, wiederholt er kindischer weise. Ich schließe meine Zimmertür auf, lasse ihn rein. Er zieht sich die Schuhe und die Jacke aus und läuft sofort in Richtung Minibar. Ich tue es ihm gleich und mache den Fernseher an. Das Schöne an guten Hotels ist, dass die dicke Wände haben und man zu jeder Tageszeit Fernsehen kann. Man kann natürlich auch andere Sachen machen aber ich bin nicht der Typ für sowas. Kai ist der Typ, der meistens irgendwelche Mädchen aufs Zimmer nimmt, die er kaum kennt. „Willst du auch was?“, fragt Ruki doch ich schüttle den Kopf. „Ich geh ins Bad.“, meine ich. „Du bist wirklich ein Scheiß Gastgeber. Alles muss man selber machen!“ Meint er und ich lache nur. Im Bad angekommen ziehe ich mein Shirt erst mal aus, wasche mir das Gesicht, die Arme, den Brustkorb und die Achseln. Ich trockne mich nicht ab sondern lasse alles nass. Dann putze ich mir noch ein bisschen die Zähne und laufe mit einem Handtuch um den Hals zurück zum Fernseher. Er hat es sich inzwischen auf der Couch gemütlich gemacht und trinkt Cola. Ich gehe näher heran, betrachte den Quatsch, der im Fernsehen läuft und mache den Fernseher aus. Er sieht nicht auf, tut nichts als noch einen Schluck zu nehmen. Dann steht er auf. „Ich muss pissen.“, sagt er und ich grinse zurück. „Klar, du hast ja auch Cola getrunken.“, erwidere ich. Jetzt lacht er und drückt mir die Coladose in die Hand. „Fall nicht rein!“, rufe ich, als er die Tür zumacht. Es ist still, die Uhr über der Tür tickt langsam. Ich höre das Sprudeln der Cola und spüre das Kribbeln, als ich daran nippe. Die Klospülung geht an, ich bleibe unbeweglich stehen und lausche weiter. Die Tür öffnet sich wieder und er läuft über den Flur. Er bleibt hinter mir stehen. Ich beuge mich leicht nach vorne um die Coladose auf den Tisch zu stellen. Als ich mich wieder in meine Ausgangsposition bewege, legt er seine Arme um eine Hüfte, seine Fingerspitzen fahren unter meine Boxershort und streicheln die Haut. Ich grinse zufrieden. Er hat sich Shirt und Hose entledigt, als er im Bad war, ich spüre seine Haut an meiner. Seine Haare kitzeln meinen Nacken. Er öffnet den Knopf meiner Hose und zieht den Reißverschluss auf ohne hinsehen zu müssen. Ich bleibe unbeweglich stehen und lasse ihn tun was er will. Er scheibt mir die Hose von den Hüften und legt seine Finger direkt auf meinen Schwanz. Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter rollen und seufze leise, als er beginnt seine Finger zu bewegen als wollte er mich kitzeln. „Denkst du an den Typen vor dem Fahrstuhl? Dass er dir das macht?“, fragt er in mein Ohr. Ich schüttle den Kopf. „Natürlich tust du das. Weil du eklig bist.“, er leckt über meinen Hals, mein Ohr. Ich denke an den Typen, der in den Fahrstuhl steigen wollte. Er schiebt mich weiter Richtung Schlafzimmer und ich steige umständlich aus meiner Hose, fliege dabei fast auf die Fresse und komme dann doch unbeschadet vor dem Bett an. Er intensiviert die Bewegungen auf meinem Glied. In dem Zimmer ist es dunkel und still, ich kann kaum das Bett vor mir sehen. Auch er findet das anscheinend nicht so toll und macht das Licht an. Er zieht mir auch die Shorts von der Hüfte und spuckt sich in die Hand bevor er meinen Schwanz auf und ab streicht. Ich seufze laut und bewege meine Hüfte ein wenig seiner Hand entgegen. Er küsst, leckt und beißt die Haut zwischen meinen Schulterblättern und wechselt seine Hände ab. Schließlich legt er eine Hand an meine Hüfte und dreht mich herum. Ich sehe ihn an doch er starrt auf meine Brust. Er wird mir nicht in die Augen schauen. Ich ziehe seine Boxershorts aus und greife nach seinem Glied, nehme es und mein eigenes in die Hand und beginne, beide zu reiben. Er küsst meine Brust entlang, saugt an meiner Brustwarze und beißt in die Brustmuskeln, die er erwischen kann. Ich keuche leise und lecke an seinem Hals entlang, benutze Zähne, Zunge und Lippen um ihn keuchen und seufzen zu hören. Ich beiße ihm in die Nase und er kichert daraufhin. „Bäh.“, sagt er leise und ich lecke seine Augenbraue entlang um ihn zu ärgern. Er beißt dafür einmal kräftig in meine Brustwarze um sich zu revanchieren. Ich intensiviere die Bewegungen, er keucht lauter. Er packt mein Handgelenk und stoppt meine Bewegung. „Hinsetzen.“, sagt er. „Sicher? Ist ne Weile her, sonst kannst du morgen nicht so abgehen wie heute.“ „Hat dich geil gemacht, ne?“ er grinst dreckig ohne mich anzusehen. Er sieht mich nie an, wenn wir es machen. „Nein.“, gebe ich ehrlich zurück und nur kurz blickt er mich an, ehe er wieder auf meine Brust starrt. Ich setze mich auf den Bettrand und nehme zwei Finger in den Mund. Er stützt sich am Schrank gegenüber ab und gibt mir dabei eine schöne Aussicht auf seinen Hintern. Ich verschwende keine Zeit ihm einen Finger hinten rein zu stecken und er keucht leise. „Ich sag doch dass es lange her ist.“, meine ich, ziehe den Finger wieder raus um ihn unbarmherzig zurück zu stoßen und er erschaudert. Ich sehe, wie sich seine Schulterblätter bewegen als er seine Arme streckt. “Kannst froh ein, dass man mir keine Fingernägel aufklebt.“ „Fresse halten.“, sagt er nur und ich lache leise. Ich küsse seinen Po, lecke mit der Zunge über seine Rosette, spucke mir auf die Finger und nehme dann einen zweiten dazu. Er bewegt seine Hüfte vor und zurück aber nur so leicht, dass ich auch hätte denken können es wäre meine eigene Bewegung. Aber ich kenne ihn und sein kindisches Gehabe nur zu gut. „Reicht…“ keucht er leise und ich ziehe meine Finger raus. Ich drücke meine Beine aneinander und stimuliere mich selbst bis mein Glied die vollständige Größe erreicht. Dann nehme ich meinen Schwanz in eine Hand, die andere lege ich an seine Hüfte und er drückt sich auf mich. Er stöhnt und drückt den Rücken durch, während ich ihm ins Ohrläppchen beiße. „Es macht mich geil wenn du so bist wie jetzt.“, sage ich in sein Ohr und er zittert. „Du bist so widerlich.“, erwidert er und ich lache wieder nur, weil er sich im selben Moment auf meinem Schoß bewegt. Wieder entflieht ihm ein Keuchen und ich spüre deutlich, wie sehr mich das anmacht. „Du bist so eine Schlampe.“, keuche ich leise. „Ich wette du stellst dir abends vor, wie ich dich rannehme um dann im Bad drauf zu wichsen, weil deine Freundin es im Bett nicht bringt.“, er stöhnt lauter als ich ihn ruckartig von unten stoße. „Oh Fuck…“, er greift nach seinem Schwanz und mach es sich selbst, während ich ihn von hinten nehme und ihm in die Schulter beiße, bis seine Schultern nass sind von meinem Speichel. „Sag mir, dass du das mit anderen machen würdest nur um dabei an mich zu denken.“, verlange ich und stoße ihn härter. „Sag mir, dass du es mit Kai treibst und dabei an mich denkst.“ „Ah… Ja, Gottverdammt. Und sein Schwanz ist besser als deiner.“ Ich lache und nehme seine Hände von seinem Schwanz. „Ich bin aber der zu dem du immer wieder zurückkommst.“ „Dafür kann er länger durchha…lten.“, er beißt sich auf die Lippe. Ich finde es unheimlich erotisch wenn er das tut. Ich liebe es, mir vorzustellen er würde es mit anderen Männern treiben und trotzdem zu mir zurückkommen. Ich liebe es, wenn er mir erzählt, wie sie es ihm angeblich gemacht hätten obwohl ich weiß, dass ich der einzige bin, mit dem er schläft. Er sagt es immer wieder: ich bin eklig. Und es turnt ihn an. Er lässt seinen Kopf auf meine Schulter sinken und stöhnt mir so ins Ohr. Ich stoße ihn heftiger, tiefer und er liebt es. „Oh fuck… du bist so geil.“, stöhne ich, als er beginnt zu zittern. Ich halte seine Hüfte fest und ziehe ihn nach oben, bevor ich ihn aufs Bett fallen lasse. Er kniet sich auf alle Viere und ich packe seine Hüften um ihn weiter zu ficken. Seine Arme knicken nach ein paar heftigen Stößen unter ihm weg und er wird mit dem Gesicht in die Decke gedrückt während ich ihn weiter von hinten nehme. „Ist das geil?“, frage ich ihn hechelnd und er schüttelt den Kopf. „Es ist eklig.“, keucht er und ich drücke seinen Kopf noch tiefer in die Matratze. Er gurgelt unartikuliert und versucht, sich mit seinen Armen abzustützen um sich die nötige Luft wieder zu verschaffen und ich greife mit dem anderen Arm unter seinen Bauch und ziehe ihn nach oben. Die Hand, die zuvor sein Gesicht hielt, steckt nun ihre Finger in seinen Mund. Ich spüre, dass er kurz davor ist, zu würgen. „Und wie geil.“, sage ich mehr zu mir als zu ihm. Er streckt abermals den Rücken durch damit ich tiefer dringen kann. Ich ziehe ihn auf die Knie, flach gegen meinen schweißnassen Körper und stecke meine Zunge in sein Ohr. Er stöhnt ungehalten und ich bewege mich weiter gegen ihn. Das Geräusch als meine Eier gegen seinen Arsch schlagen macht mich halb trunken. Er stöhnt lauter, bewegt sich unkontrollierter und ich fange an sämtliche Schimpfwörter zu flüstern, die mir einfallen, beleidige ihn, seine Mutter, seine Familie, alle die mir einfallen. Er nimmt alles was ich austeile, bis es mir zu viel wird und ich ihn mit meinem gesamten Körper flach auf das Bett drücke und ihn weiter ficke. Ich spüre, wie sich alles in mir zusammenzieht, hole meinen Schwanz raus und spritze ihm das Sperma über den Rücken, bis hin zum Nacken. Ich atme eine Weile einfach nur und streichle mein Glied, während er regungslos liegen bleibt, das Gesicht in der Bettdecke vergraben. Als ich mich wieder im Griff habe, streichle ich seine Wirbelsäule, seine Seite, seinen Nacken und drehe ihn mit einem Ruck auf den Rücken. Er starrt auf meinen Schoß, der immer noch halb erigiert ist und seufzt leise. „Soll ichs schlucken oder mit Hand?“, frage ich ihn und er zieht angewidert eine Augenbraue nach oben. „Wärgs“, macht er und ich lecke durch seinen Bauchnabel. Sein Schwanz zuckt und ich entscheide mich für Schlucken, weil es ihn mehr anwidert als ein bloßer Handjob. Ich nehme sein Glied in die Hand, streichle es ein bisschen und nehme dann die Eichel in den Mund, während ich seine Brustwarzen zwirble. Er stöhnt auf und reckt seine Hüfte in meine Richtung. Richtig geraten. Es dauert nicht lange und er beginnt von selbst, meinen Mund zu ficken, stößt sich vor und zurück. Dabei gleitet mir sein Teil oft aus Mund oder Hand und er stöhnt frustriert auf. Ich stecke ihm zwei Finger in den Arsch und er keucht wie ein Mädchen in einem schlechten Porno. Ich beschließe, mir Mühe zu geben und bewege Finger und Mund gleichzeitig in dem Takt, den der Herr sich wünscht. Er hechelt, krallt seine Finger ins Laken und verdreht die Augen, sodass nur noch das Weiße zu sehen ist. „Schlucken!“, presst er noch raus bevor er in meinem Mund kommt. Ich hasse den Geschmack von Sperma und er weiß das, doch er kommt immer in meinem Mund. Es ist seine persönliche, triumphale Rache für alles „eklige“ was ich mit ihm mache. Er liegt auf dem Bett, die Augen geschlossen, der Brustkorb eine einzige Maschine, die sich rasselnd auf und ab bewegt. Ich betrachte ihn eine Weile, streichle seine Brust, küsse und lecke über rote Stellen und er wird ruhiger. Als seine Atmung gleichmäßig geht, stehe ich auf und gehe ins Bad um mich zu waschen. Ich ziehe mir einen Bademantel über und gehe auf den Balkon um eine Zigarette zu rauchen. „Perverser.“, murmle ich leise und ziehe grinsend an meiner Zigarette. _____________________ Danke fürs Lesen : ) Kapitel 2: 2 ------------ Absolut „Seit wann schminken wir uns denn wieder?“, Kai sieht mich nicht an als er das Synonym für ‚Seit wann schlägt er wieder um sich? ‘ ausspricht. Ich lächle. „Seit ich gestern in der Dusche ausgerutscht bin.“, sage ich einfach. Es ist mein Ernst. Es ist meine Sache, nicht seine. Er versteht nichts von meiner Art zu lieben und er versteht nichts von seiner Art mich zu lieben. Mein Freund liebt mich absolut. So wie er kann mich niemand lieben. „Menü 2 ohne Bohnen“, sagt er der Frau hinter der Theke unserer Schulkantine. Sie nickt gelassen und klatscht sein Essen rauf. Fisch und Kartoffelbrei treffen auf Plasteteller. „Ich dachte er hätte sich wieder eingekriegt nachdem es jetzt lange Zeit besser lief. Macht er nicht auch ne Therapie?“ „Menü 1“, sage ich der Frau. Gemüsesuppe mit extra weichem Brot. Dazu Pudding. Schokoladenpudding. Ich folge ihm, wie er in die Cafeteria trödelt und sich einen Platz sucht. Wir setzen uns an einen leeren Tisch, ehe ich ihm antworte. „Ich verstehe ihn nur manchmal nicht und das macht ihn wütend. Aber das ist nur weil ich mich nicht genug anstrenge, weißt du? Die Gespräche mit den Anderen helfen ihm aber … hm.“ „Also verfällt er in alte Muster? Ich hab dir gesagt wenn er so wird wie früher, dann schlag ICH ihn grün und blau. Keine Ahnung wieso du nicht deine Sachen packst. Vermutlich bist du genauso krank im Kopf wie er.“, murmelt er vor sich hin. Ich lächle und schlürfe meine Suppe. Für ihn ist alles, was nicht normal und harmonisch ist therapiebedürftig. „Ehrlich“, er kaut am Fisch, „warum? Ich meine das ist doch keine Liebe mehr, oder?“ „Du hast keine Ahnung von sowas.“, mein Lächeln ist verschwunden. „Nein, ich verprügle meine Freundin auch nicht, nur weil sie jemanden anders anlächelt oder eine Stunde zu spät von einer Party nach Hause kommt, stimmt. Ich bin ja echt unnormal, was?“, er lacht spöttisch, „Aber hey, gut, dass ich das noch nachholen kann, ich bin ja noch jung! Scheißen wir aufs Vertrauen und die zärtliche Liebe zum Partner und hauen einfach um uns, yeah!“ „Es reicht. Es geht dich nichts an, was zwischen uns läuft oder nicht läuft. Und wenn ich sage ich bin in der scheiß Dusche ausgerutscht dann liegt das daran, dass ich verflucht nochmal unfähig bin, mich an diesem verfickten Duschvorhang festzuhalten!“, ich werde nachdrücklicher, lauter. Jemand am Tisch neben uns hört kurz auf zu Essen um uns anzustarren. Kai sieht mich schweigend an. „Egal was es ist, niemand hat das Recht dich zu schlagen. Ist Wurst ob er dich liebt oder hasst.“, meint er dann und schaufelt sich Kartoffelbrei in den Mund bis er nicht mehr reden kann. Ich rühre in meiner Suppe herum. Die Kantine wird lauter, voller, mehr Menschen strömen herein und wir sitzen schweigend an einem vierer Tisch. Ich komme mir blöd vor, will das Thema wechseln. Ich möchte über was Lustiges mit ihm reden und mich freuen, dass ich hier bin. Gestern war ein langer Tag. Mein Freund war so wütend wie lange nicht mehr. Die Therapie scheint irgendwie nur alle seine Aggressionen in ihm aufzustauen und ein falsches Wort bricht den gesamten Damm. Ich hab nur erzählt wie lustig jemand in meiner Klasse ist und auf einmal schmeißt er eine Vase nach mir, brüllt rum, zerbricht Geschirr. Er meinte irgendwas von wegen es wäre mir egal, ob er sich um mich Sorgen macht oder so. Ich hab‘s nicht verstanden. Als ich widersprechen wollte, hat er zugeschlagen, dreimal. Viermal getreten. Ich zähle die Schläge mit, weil ich dann weiß, wie schlimm es um ihn steht. Das war (Skala von 1 bis 10) eine 6. Die Vase, die er nach mir geschmissen hat, hat seiner Mutter gehört und er meinte, dass die keiner kaputt machen darf, weil das gegenüber ihr respektlos wär. Aber die Scherben an meinem Rücken tun immer noch weh, als würden sie noch drinstecken. Ich weine immer noch, wenn er so grob ist. Ich kann es mir nicht abgewöhnen. Wenn er sich beruhigt, wird er reumütig, sanft, schwach und furchtbar süß. Er entschuldigt sich zehntausend Mal in einem Satz, küsst mein Gesicht, meine Ohren, meine Haare, meinen Hals, meine Hände, meine Finger. Er flüstert süße Sachen in mein Ohr um uns beide zu beruhigen und ich fühle mich mehr mit ihm verbunden als wenn wir Sex haben. Beim Sex zeigt sich nur das physische Band, bei dieser Sache zeigt sich unser emotionales Band. Wir haben am Küchenboden gesessen und er hat mich ganz doll festgehalten. Danach hat er mich sauber gemacht, die Scherbensplitter aus meinem Rücken gezogen und mich ins Bett gebracht. Er lag die ganze Nacht wach, ich hab‘s am nächsten Morgen in seinen Augen gesehen. Aber ich weiß, er liebt mich. Er liebt mich absolut, mehr als andere mich lieben könnten. Sonst würde er nicht so sauer werden, wenn ich etwas über andere erzähle. Ich wette, dass jeder eifersüchtig ist, neidisch, besitzergreifend, wütend, besorgt wenn es um seinen Partner geht. Mein Freund kann seine Gefühle nur nicht kontrollieren, weil er mehr fühlen muss als andere. Er empfindet einfach mehr für mich, als es für einen Menschen gut ist. Es ist mir egal, ob er mich schlägt, solange er mich weiterhin so liebt. „Ich hab mir neue Schuhe gekauft.“, sage ich um nicht stumm dazusitzen. Er bemerkt mein Unbehagen. Er ist mein bester Freund, denke ich, als er darauf eingeht. „Cool, was denn für welche?“ „Stiefel, schöne warme für den Winter. Du kennst mich ja, ich friere immer so schnell an den Füßen. Diesmal allerdings nichts mit Nieten oder so, ganz normale. Aber schön. In beige, die kann ich über meine dunklen Jeans ziehen wie Butter!“, ich grinse. Meine Wange schmerzt dabei. „Ach, meine Freundin hat sich auch schon eingedeckt mit Schuhen und Jacken für den Winter! Ich sag die ganze Zeit sie soll sich einfach ne Fettschicht anfressen, das würde weniger kosten aber sie ist davon nicht begeistert“, er lacht lauthals. Ich schüttle lächelnd den Kopf. „Du bist ja blöd…“ „Ehrlich, warum überzieht sie ihr Gehalt… und warum decke ich die Differenzen? Ich bin ihr wirklich hoffnungslos verfallen“, wieder lacht er und schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ich bin wie mein Vater, der kann meiner Mutter auch nichts abschlagen! Das ist wohl so ne genetische Sache, hm?“ „Ja, das stimmt.“, gebe ich grinsend zu. Das Gespräch tippelt ängstlich um Liebe und Schläge und alles was mit Vertrauen nur im Entferntesten zu tun hat herum. Wir reden über den neuen Laden an der Westside und ich meine, dass ich noch Pullover brauche. Ich brauche endlich mein Gehalt, dann gehe ich shoppen, denke ich. Die letzen zwei Kurse haben wir zusammen, fast jeden Tag und schon gehen wir aus der Schule. Ich erkenne meinen Freund aus Entfernungen. Ich erkenne ihn in einer Menschenmasse problemlos an seiner Haarspritze, oder der Art wie er seine Schuhe zubindet, an seiner Art zu stehen, zu gehen, zu rauchen oder den Kopf zu drehen, die Augen aufzuschlagen oder zu sitzen. Ich erkenne ihn an seinem Körperbau, seinem Hals, seiner schmalen Hüfte, seinen Fingern und ich wette, ich könnte auch seine Fingernägel von anderen unterscheiden. Ich weiß, dass er am Tor steht noch ehe ich selbst auf dem Campus stehe. Mein Herz schlägt höher, meine Augen finden ihn ohne Probleme. Es ist wie ein Instinkt. „Ich werde abgeholt“, sage ich leise. Mein bester Freund murmelt etwas, hält mich dann am Arm fest und zieht mich zurück ins Gebäude, er drückt mich gegen die Wand in einem der Flure. „Möchtest du nicht erst mal bei mir bleiben? Also nicht einziehen aber… Mensch, ich kann nicht zusehen, wenn dich jemand so zerstört. Irgendwann bleibt es nicht mehr beim ‚Duschunfall‘! Dann sind es Knochenbrüche, Splitter, keine Ahnung was noch! Er bringt dich noch um!“, sein Blick ist ernst, ohne Zorn, voller Besorgnis. „Ich kann dich Leuten vorstellen, die genauso gut zu dir passen, die lieb sind, dich streicheln und dich nicht schlagen. Leute, die dir zeigen, was Liebe noch sein kann!“ Ich starre ihn verwirrt an. „Wieso?“ „Weil er dich nicht liebt, verdammt! Kapier das doch bitte endlich!“, Kai wird lauter, er zittert. „Du bist mein bester Freund und ich werde mir das nicht länger ansehen. Ich hab‘s dir gesagt, wenn er nochmal ein Haar von dir krümmt, dann-…“ „Das verstehst du nicht.“, sage ich nur. „Er liebt mich absolut.“ „Du bist doch bescheuert, Matsumoto! Hat dir wer ins Hirn geschissen oder so?“ „Ich muss jetzt gehen, sonst macht er sich Sorgen.“, ich lächle ihn aufmunternd an, winde mich aus seinem Griff und gehe Richtung Ausgang. „Sorgen, nennst du das? Man ehrlich, wie bist du nur so scheiße dumm im Kopf geworden? Hat er dir das Hirn angematscht oder was?“, ruft er mir nach. „Ja, hau doch ab! Heul wieder rum. Morgen bist du dann vermutlich die ‚Treppe runter gefallen‘ oder ‚Gegen nen Pfeiler gerannt‘, hm? Schön! Dann stirb doch!“, ein paar Leute sehen uns verwirrt an aber ich mache mir nichts draus. Er ist so. Mein Freund lächelt mich an, als ich auf ihn zugehe und wir schließen uns einmal fest in die Arme. Er haucht leise meinen Namen. Ich atme seinen Geruch ein. „Ich hab dir einen Mantel gekauft, weil es jetzt kalt werden soll. Der ist zuhause. Du musst ihn demnächst anziehen, verstanden?“, er studiert mein Gesicht aufmerksam. Ich grinse. „Danke“, sage ich und wir gehen Hand in Hand zum Auto. Mein bester Freund wird wütend sein, wahrscheinlich bis nächste Woche. Bis dahin muss ich aufpassen, meinen eigenen Freund nicht wütend zu machen. Dann wird wieder alles gut. Ich werde absolut geliebt. _____ Kommentare machen Freude Danke fürs Lesen : ) Kapitel 3: 3 ------------ Es ist kurz nach halb eins in der Nacht. Ich höre, wie er die Haustür hinter sich zuschmeißt, seine Tasche einfach nur fallen lässt und beginnt, sich auszuziehen. Seine Schuhe landen achtlos auf dem Boden, seine Jacke knistert verheißungsvoll. Ich drehe mich auf dem Bett in Richtung Tür, warte darauf dass er reinkommt. Seine Schritte wandern ins Bad, eine Weile ist es still, dann höre ich die Klospülung und den Wasserhahn rauschen. Ich liebe seine Routine. Er wäscht sich das Gesicht, die Arme, die Brust, die Achseln und dann trocknet er sich ab, weil er zu müde ist um abends noch duschen zu gehen. Er zieht sich die Hose aus -ich höre die Gürtelschnalle auf den Boden schlagen- und läuft dann in Unterhosen in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Ich höre ihn barfuß durch den Flur gehen, wenig später öffnet sich die Schlafzimmertür. Er macht das Licht nicht an, weil ich manchmal schon schlafe, wenn er endlich von Arbeit kommt. Ich höre ihn leise atmen, leise gehen, leise tasten. Er erreicht das Bett, kuschelt sich an meine Seite und zieht mich zu sich rüber. „Hallo.“, hauche ich leise und er küsst meinen Nacken, leckt über mein Ohr. Seine Hand wandert von meiner Seite über meinen Bauch, tastet sich zum Bauchnabel und weiter hinunter. Ich lasse ihn machen. Seine Hände sind eiskalt gegen meinen warmen Körper. „Ich will dich ficken.“, sagt er heiser in mein Ohr und mir wird noch heißer. Ich lasse mich von ihm auf den Rücken drücken, er verschwendet nicht eine Sekunde, sich über mich zu schieben. Er küsst nochmals meinen Nacken, dann meinen Hals. Seine Hände schieben sich hart über meinen Oberkörper und ziehen mein Shirt mit sich. Er atmet tiefer, atmet gegen meine Brust, atmet gegen mein Herz. Er legt eine Hand an meinen Schritt, beginnt diesen hart zu reiben. Ich keuche auf. „Ich werd irre.“, sagt er und ich muss lachen, ziehe ihn zu mir hinunter und bewege mich ihm entgegen. Er seufzt leise, legt seinen Kopf auf meine Schulter und lässt mich die Führung übernehmen. Auf einmal entweicht die Anspannung in ihm und ich verharre in meiner Position. Ich blinzle ein wenig verwirrt, als er anfängt zu schnarchen. „Akira?“, frage ich doch es kommt keine Antwort. „Oh ich hasse dich, echt.“, lache ich dann leise und lasse meinen Kopf ins Kissen zurück sinken. „Schlaf gut, du Trottel-Freund.“ _______________________ Ja, hier mal ein bisschen Action. Danke fürs Lesen! Ich hoffe ihr konntet Schmunzeln. Kapitel 4: 4 ------------ Er schaut mich resigniert an, seinen Kopf stützt er auf seiner Hand als hätte er es aufgegeben mir seine klare Mimik zu zeigen. „Ich war betrunken als ich es mit dem Typen getrieben habe. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“ „Ach ja? Es scheint ja nichts zu sein, was dich sonderlich traurig macht!“ „Man hätt ich dir die Scheiße bloß nicht erzählt, ich wusste dass du mir ‘ne Szene machst! Aber nein, denk ich mir, bist du ehrlich und erzählst von deinen früheren Abenteuern, erzählst ihm das einfach um ihn mehr wissen zu lassen…“ „Nee, du kommst mir jetzt nicht auf die Art! ICH bin ja nicht derjenige, der es im Dreier mit allen möglichen Sekretärinnen und Statisten treibt.“ Er atmet entnervt laut durch und ballt seine Hände zur Faust bevor er sie flach auf den Küchentisch legt, an dem er sitzt und bis eben noch gegessen hat. „Falsche Zeitform, man! Das war VOR uns, vor dir, vor allem was jetzt zwischen uns läuft! Ich würde so was nicht machen, wenn wir jetzt nicht zusammen wären, gottverdammt!“ „Ah hör doch auf. Du hast gesagt wie sehr dir die Zeiten fehlen. Das heißt ja wohl dass ich nicht so spektakulär im Bett bin wie du gehofft hast hm? Hat sich wohl nicht gelohnt, hm?“, es kränkt mich, ich könnte ausrasten. Ich habe große Lust ihm einen Teller ins Gesicht zu schmeißen und rumzuschreien, zu flennen und um mich zu schlagen. Mein Stolz ist halbtot, mein Vertrauen blutet. Ich will, dass er mich in den Arm nimmt und ich will, dass er ganz weit weg geht. „Oh Gott, JA, komm mir mit dem Scheiß! Man, ich bin mit DIR zusammen, mit dir! Nicht mit einer von den Sekretärinnen und mit keinem von den anderen Leuten, die ich jemals gefickt hab. Ja, es war ‘ne schöne Zeit, einfach frei alles mit jedem machen zu können, was ich mir vorstellen konnte aber ich bin hier, ich will nur mit dir schlafen und keinem anderen!“, er sieht mich an und ich denke dennoch, dass meine Gefühle nicht besänftigt sind. Ich fühle es immer noch, fast als müsste ich gleich einen großen Brocken rauswürgen und auf den Boden kotzen um mich besser zu fühlen. Ich seufze, fahre mir mit der Hand durch die Haare. „Darf ich jetzt keine sexuelle Vergangenheit haben, nur weil ich jetzt mit dir zusammen bin? Tut mir super leid dass ich keine Jungfrau mehr war als wir das erste Mal gefickt haben, aber du warst es ja auch nicht!“, spuckt er aus wendet sich von mir ab. Er ist wütend und ich fühle mich noch beschissener als vorher. Ich hätte das Thema nicht nochmal aufwerfen sollen, ich hätte es einfach in eine verborgene Ecke in meinem Hirn schieben sollen. Ich gehe zu ihm, lege ihm die Arme um den Hals und schmiege mich gegen seinen Rücken. „Taka… ist es wirklich so schlimm, zu wissen, dass ich mal ‘nen Dreier mit unbedeutenden Leuten hatte, deren Namen ich am nächsten Tag nicht mal wusste?“, er greift mit seiner Hand nach meiner und hält sie fest. Mein Herz schwillt an. „Ich… ich denke nur… hast du es vielleicht auch mit Leuten getrieben, die ich kenne? So was. Ich weiß es ist unreif und furchtbar eifersüchtig und teenagermäßig aber ich kann es nicht abstellen.“ „Du vertraust mir doch, oder?“, ich nicke an seinem Rücken und er drückt meine Hand leicht. „Dann glaub mir, dass es Leute waren, zu denen ich danach nie wieder Kontakt hatte…“, ich nicke wieder und wir schweigen eine Weile. Er küsst meine Hand und ich atme ruhig gegen seinen Nacken. „War das besser als der Sex mit mir? Ich meine praktisch hast du es ja schon irgendwie zugegeben…“, fange ich wieder damit an. Ich könnte mich schlagen aber es wurmt mich. Ich muss die Antworten wissen um neben ihm weiterhin bestehen zu können. Er seufzt resigniert, schüttelt den Kopf. „Ich weiß nicht wie oft ichs noch sagen muss bis es ankommt. Es ist eine komplett andere Sache: mit dir zu schlafen ist… ich hätte tagelang mit den anderen ficken können ohne irgendwie schlauer draus zu werden. Das einzige was dabei passiert ist, ist, dass ich müde geworden bin. Aber bei dir… ich meine ich lerne mehr über dich, was du magst, was kitzelt, was dir unangenehm ist, was dich geil macht. Ich lerne auch Dinge, die ich nicht kann, verstehst du?“ Ich seufze wieder. „… das heißt… du würdest ‘nen Dreier mit mir und irgendwem wollen?“ „Du klingst wie ein Mädchen, ehrlich.“, er reibt sich die Schläfen. „Halt die Klappe, ich mein es ernst, man.“, ich gebe ihm eine zarte Kopfnuss. „Oh man, ich hab ja echt nie geglaubt mal so ‘ne Konversation zu führen… Nein, ich denke nicht dass ich noch wen außer dir im Bett haben möchte. Ich glaube nicht, dass das unseren Sex irgendwie verbessern könnte, weil er schon gut ist. Und mit gute meine ich im grünen Bereich super verdammt gut!“ „Aber…“ „Halt endlich die Klappe jetzt, bitte.“, sage er und im selben Moment dreht er sich um und zieht mich zu sich herunter. Ich beginne zu grinsen. _________ Tja, und mehr ist nicht zu sagen, danke fürs Lesen. Kapitel 5: 5 ------------ Er sieht mir kurz in die Augen, dann wendet er den Blick wieder ab, vergräbt seinen Kopf an meiner Halsbeuge. Seine Lippen berühren ganz zart die über den Sehnen gespannte Haut. „Scheiße bist du eng.“, murmelt er und keucht angestrengter während seine Hüften gegen meine reiben und sein Schwanz tiefer dringt. „Ist eben anders mit nem Mann.“, seufze ich und er schiebt sich nachdrücklicher in mich. Ich beginne zu keuchen und er stammelt irgendwas Komisches. „Was?“, frage ich, doch ich bekomme keine Antwort und denke mir, dass es wohl auch nichts weiter Sinnvolles war. Doch auf einmal reißt er mich herum, ich kralle mich in seinen Schultern fest um ihn nicht zu verlieren. „Wichser!“, rufe ich laut protestierend. Er grinst unter mir, schaut mir fordernd in die Augen. Wie er so da liegt, unter mir auf dem Rücken und mich anfunkelt könnte er fast der beste Fick meines Lebens sein. Leider ist er nicht so gut im Bett wie ich es anfangs erhofft hatte. Er sieht gut aus, wirklich gut und er ist gerade so groß wie ich es mir gewünscht hätte. Doch leider ist er ein Anfänger und außerdem mit einer Frau liiert, die nebenan im Zimmer darauf wartet, dass ihr Freund aus dem Onsen des Hotels zurückkehrt und sie liebevoll befühlt. Aber er wollte es mal mit einem Mann machen, hat er zu mir gesagt und mich angesehen als wüsste er genau, dass ich ihm hinterhergegangen bin. Jedenfalls hat es sich so angefühlt. Und das erste Mal seit langem hab ich mich angeturnt gefühlt, unter Strom gesetzt. Er hat gesagt dass er es nur mal versuchen will und nichts Festes möchte. Ich dachte nur: klar, für so was bin ich gut. Ich beuge mich zu seiner Brust, küsste seine Schlüsselbeine weil sie so unheimlich erotisch aussehen und schließe meine Lippen dann um einen seiner Nippel. Seine Hände gleiten durch meine Haare, seine Hüfte zuckt verdächtig und er beißt sich auf die Lippe. „Los“, presst er heraus und ich grinse breit. „Ich bin keine Frau der du so was befehlen kannst. Ich hab auch keine Pussy die feucht wird und dementsprechend weh tat unser kleiner akrobatischer Akt, den du hier eben vollzogen hast.“, sage ich langsam und er sieht mich komisch an. Verwirrung, Unsicherheit, ein bisschen Angst vor dem Kommenden und Lust mischen sich unter seinen Blick. Ich beiße mir den Weg von einem Nippel zum Anderen, er krallt seine Hände wieder in die Bettwäsche unter uns und lässt seinen Kopf in den Nacken fallen. Ich beobachte fasziniert wie ein Schweißtropfen sich von seinem Kinn aus seinen Hals hinab kämpft. Scheiß drauf, er ist unglaublich geil. Er versucht, seine Hüfte gegen meine zu stemmen, doch ich verwehre es ihm. Er keucht frustriert. Schließlich denke ich, dass er ein Anfänger ist und man niemanden für Dinge bestrafen kann, die er gar nicht wissen kann. Anfänger, ich muss kurz Schmunzeln bei dem Wort. Wie unpassend es in dem Zusammenhang mit Sex steht. Theoretisch gesehen ist er eher eine Jungfrau. Aber das Wort steht keinem Mann. „Du willst kommen?“, frage ich ihn und er nickt begierig ohne zu Zögern. Ich sehe ihn für einen Bruchteil an und konzentriere mich schließlich auf seine Schlüsselbeine, weil ich sein Gesicht nach der Showeinlage hier nicht noch länger im Kopf haben möchte. Das macht alles nur blöder und komplizierter für mich. Ich bringe mich in eine bequemere Position, er drückt kurz seinen Rücken durch und stöhnt laut auf. „Oh, war das schön?“, kommt es mir überrascht über die Lippen und seine Ohren werden knallrot. „Dann schrei jetzt nicht rum wie ein Mädchen, Süßer.“ Ich bewege mich auf ihm, schnell und hart. Er schlägt einen Arm über sein Gesicht und beißt sich in die Hand. Dennoch kann er sein lautes Stöhnen nicht verhindern. Ich greife seine andere Hand und lege sie mir an den Schwanz. Er zuckt vor der Berührung zurück, typisch hetero, doch ich bleibe eisern und drücke sie gegen meine Erektion. Er wollte homo, er kriegt homo, ein ja heißt ja, egal was kommt. Er macht ein paar halbherzige Bewegungen und ich bereite mich schon seelisch und moralisch darauf vor, das am Ende selbst zu erledigen doch plötzlich scheint sein Kampfgeist oder was auch immer zu erwachen, er beginnt seine Sache gut zu machen. Ich lasse seine Hand los, stemme mich damit hoch und lasse mich wieder auf ihn fallen. Er atmet gehetzter, so als würde es gleich passieren. Gleichzeitig fasst er mich härter an, ich beginne ihn für seine scheiß Hand zu lieben. Plötzlich drückt er den Rücken durch und ich spüre wie er kommt. Es ist lange her, dass ich das gespürt habe, fällt mir bei der Gelegenheit auf. Und ich hatte garantiert nicht damit gerechnet, das in diesem Hotel hier zu erleben. Seine Hand liegt immer noch um meinen Schwanz gewickelt und er atmet nun tiefer, langsamer. Ich bleibe so sitzen und nehme seine Hand in meine, reibe mich langsam und versuche einfach, das ein bisschen zu genießen, die Ruhe, den Einklang. Ich greife seine Hand härter und intensiviere die Bewegungen. Ich schließe die Augen und denke daran, wie er bis eben noch gestöhnt hat, wie er sich bewegt hat, wie er es heimlich genossen hat. Ich beiße mir auf die Unterlippe, Schauer laufen meinen Rücken hinunter, vor meinen Augen tanzen Funken. Dann plötzlich bewegt er die Hand schneller, ich schaue ihn überrascht an und komme im selben Moment in seiner Hand. Ich sehe die tiefe Befriedigung, die leise Dankbarkeit und die Unsicherheit, die Lust, Trägheit und das schäbige Verlangen in ihm. Eine Weile lang sehen wir uns nur an, dann bricht er den Kontakt und die Magie im Raum verpufft spurlos. Ich lasse ihn wortlos gehen. In der Nacht höre ich eine Frau laut stöhnen und ein Bett knarren und all das lässt mich noch kurz nach drei Uhr früh meine Koffer packen und abreisen. ____ Jah ich hoffe der Punkt, den ich damit ansprechen wollte ist klar geworden. Danke fürs Lesen. Kapitel 6: 6 ------------ Als ich aufwache ist das Bett neben mir leer. Es ist nicht so, als wäre das eine neue Erfahrung für mich, du bist oft nicht da. Wir streiten uns schnell und ich verzeihe dir nahezu alles. Aber du hängst tagelang an Wutworten. Du spießt dich daran auf, suhlst dich gerne darin. Ich weiß das alles. Ich gehe ins Bad um zu duschen. Auf dem Weg bleibe ich vor dem Spiegel im Flur stehen, sehe mir selbst in die Augen. Ich starre auf mein Gesicht, meine Haare, meine Schultern, meine Klamotten. Alles an mir ist immer noch so normal wie vor drei Jahren, nach dem Abschluss. Da waren wir gerade erst zusammengezogen, mit all unseren Träumen und Hoffnungen in eine kleine Zweizimmerwohnung. Aber von innen ist alles anders geworden. Du hast dich verändert, ich hab mich verändert. Ich schlage mich selbst mit der flachen Hand auf die Wange ohne wirklich zu wissen wieso. Das Gefühl durchzuckt mein Gesicht und wie eine Stichflamme wird meine Haut heiß und rot. Manchmal fühle ich, dass ich viel mehr brauche als du mir geben kannst. Manchmal ist das ein beängstigendes Gefühl. Ich seufze, reibe mir die rote Wange und gehe ins Bad, schließe hinter mir ab. Ich hab das früher nie gemacht weil du mir gerne beim Duschen Gesellschaft geleistet hast. Aber jetzt ist das nicht mehr so. Du bist einfach nur anders geworden. Vielleicht habe ich dich zu oft enttäuscht. Vielleicht habe ich die Wand zwischen uns aufgebaut. Das warme Wasser prallt gegen meine nackte Brust, läuft über meinen Torso, meine Beine und verläuft sich im Abfluss. Ich spüre dennoch die Kälte dieser Wohnung. Im Schlafzimmer steht nur eine Blume, eine Cinerarie. Ich habe sie vor zwei Wochen zusammen mit Akira gekauft und die Farbe genau für die im Schlafzimmer abgestimmt. Er meinte ich mache einen Aufstand aber gottverdammt, ich studiere Landschaftsarchitektur, da bekomme ich später Geld für meinen Abstimmungsdrang! Er mit seiner scheiß Lehre ist einfach nur der Meinung dass studieren einem nichts bringt als noch mehr Schule. Ich seufze, die Blume lässt schon seit Tagen die Köpfe hängen und ich kann nichts dagegen tun. Vielleicht ist es das Klima dieser Wohnung, dieses mittendrin und doch nicht so ganz macht einfach alle krank. Sogar Freunde von mir und meine Mutter haben das mitbekommen! Ich fühle nach der Erde, sie ist noch nass vom gestrigen Gießen. Ich schüttle den Kopf. Dann auf einmal kommen mir die Tränen und ich muss heulen. Ich nehme den Topf und schmeiße ihn gegen die nächste Wand, Scherben fliegen durch die Gegend, die Pflanze landet auf dem Boden, die nasse Erde befleckt alles in der Umgebung. Ich stehe weiterhin da und heule wie ein Schlosshund. „Ich hab alles für dich getan die verfickte Pflanze! Alles! Und du? Du verreckst hier einfach in dem scheiß Zimmer! Erst steckst du alles ein und dann kommst du undankbar von hinten! Und jetzt? Stirb doch! Verreckt doch!“, schreie ich die Blume an. Ich greife irgendwas und werfe es auf die Blume. Cinerarie richtet ihre Köpfe auf mich und schaut mich an. Ich heule immer noch, krieche dann auf die blöde Pflanze zu und nehme sie in die Hand. Ich sterbe hier drin genauso wie die Blume, denke ich. Ich werde hier verkümmern. Du kannst mir nichts geben, was mich nährt. Ich schleppe die Blume in die Küche, schmeiße sie in den Mülleimer und beschließe im selben Moment die Beziehung zu beenden. _____ Mal was kurzes, schmackhaftes von mir. Übrigens hatte ich auch mal ne Cinerarie, die is mir auch eingegangen und ich konnt nix machen (das war traurig .__.). Danke fürs Lesen und so : ) Kapitel 7: 8 ------------ Wenn ich alleine mit dir bin bist du so und wenn wir woanders sind, bist du so und so. Im Kino nimmst du nicht meine Hand, du schüttelst mich ab und siehst mich an als wäre ich jemand, den du nicht kennen würdest. Ich darf mich nicht an deiner Schulter anlehnen, dich darf dich nicht so ansehen wie ich dich ansehe, wenn wir alleine sind. Du bist eine einzige Fassade. Aber das ist deine Art damit umzugehen. Du hast Angst vor der Reaktion der Öffentlichkeit, du scheust den Kontakt mit ihnen und dem Ich, welches mich liebt. Du trennst das perfekt. There is a limit to your love. Ich verstehe es widerwillig, manchmal will ich dich dafür schlagen. Das macht es auch unangenehm für mich, dich berühren zu wollen. Ich weiß nicht, wo wir stehen, wenn wir stehen. Du bist so lieb wenn wir alleine sind und du schreibst mir SMS die mir manchmal peinlich sind. Und dann siehst du mich so an. ________________ mal was ganz minikurzes, ich arbeite im Moment an meinen Meilensteinen-Geschichten. Wenn ich achzig bin werde ich sie wohl endlich fertig haben und hier hochladen... ;P ach so, die Inspiration ist von dem Lied "Limit to your Love" von James Blake (bitte hört euch die acoustic version an!), ein grandioses Lied! Danke fürs Lesen Kapitel 8: 9 ------------ Er schmeißt die Tür hinter sich zu und feuert seine Schuhe in eine Ecke, stampft ins Bad und schmeißt die Tür zu. Ich lausche andächtig, was passiert, bis ich die Dusche rauschen höre und seufze. Er ist sauer und gestresst und frustriert. Aber das Schlimmste ist, dass er sich nicht zu helfen weiß. Seine Wut richtet sich gegen alles und am Meisten gegen sich selbst. Wir sind vor zwei Wochen zusammen gekommen, ziemlich unromantisch, glaube ich. Und da ich sein erster Mann bin, hat er jetzt Stress mit Freunden, mit Ex-Freundinnen, mit Kollegen und Familienmitgliedern. Es macht ihn wütend von jedem Dritten angesprochen zu werden ob die Gerüchte stimmen und ob er jetzt wirklich … und so weiter. Ich stehe von der Couch auf und laufe zum Bad, klopfe dagegen und öffne die Tür. Ich ziehe meine Sachen aus und schlüpfe ebenfalls unter die Dusche, umarme ihn von hinten während meine Haare nass werden. Er atmet schwer, wütend, als müsste er sich ständig zurückhalten und seine Aggressionen schlucken. Schließlich spannt sich sein Körper an und er hält für kurze Zeit die Luft an, ehe er wieder normal atmet. „Ich hab echt keine Lust mehr.“, sagt er und ich halte ihn fester. „Jetzt rufen mich sogar schon ehemalige Mitschüler an! Fehlt nur noch, dass mein Mathelehrer heute vor der Tür steht und fragt ob ich Hilfe brauche oder so.“ „Dann schmeiß‘ ich ihn raus, heute kommt deine Lieblingssendung.“, ich küsse sein Schulterblatt, weil ich nicht höher reiche. „Ich will doch nur dass die mich in Ruhe lassen. Ich habs mir ja nicht ausgesucht oder so…“, er klingt resigniert und verbittert. Ich drehe ihn herum und sehe ihm in die Augen bis er sich herunterbeugt und mich küsst. „Es wird besser“, sage ich und küsse seinen Hals, seine Brust und er seufzt verzückt. Ich muss ihm zeigen, dass es besser wird und irgendwann alles zur Ruhe kommt. Ich gehe auf die Knie und halte seine Hüfte mit einer Hand, mit der anderen streiche ich über sein Glied. Sein Kopf sinkt gegen die Wand, an welcher der Duschkopf befestigt ist. Das Wasser rinnt mir in die Augen und brennt unangenehm. Er beginnt zu keuchen, als ich ihn in den Mund nehme, schließlich zu stöhnen, seine Hände fassen meinen Kopf und er zwingt mir seinen Rhythmus auf. Ich lasse es zu und versuche, ihm dadurch zu zeigen, dass es richtig ist, was mit uns passiert. Nichts ist falsch oder dreckig, es ist normal. „Taka…“, er seufzt, dann lässt er meinen Kopf los und zieht mich unsanft auf die Beine, drängt seine Zunge in meinen Mund und greift mir an den Hintern. Sein Finger dringt rau und schmerzhaft durch den Muskelring und ich verkrampfe mich kurzzeitig, er küsst mich intensiver und stößt einen Zweiten hinein. Ich traue mich nicht, ihm zu zeigen, dass es schmerzt. Er saugt jede Bewegung, jedes Geräusch in sich hinein. Schließlich gleiten seine Hände an meine Oberschenkel und er hebt mich hoch, hebt mich gegen seine Hüften und ich helfe ihm, seinen Schwanz in mich zu stecken. Er zittert leicht unter meinem Gewicht und ich klammere mich an ihn so gut ich kann, komme seinen Bewegungen entgegen und beiße und küsse alles, was ich erreichen kann, während ich mich selbst anfasse. Es dauert nicht lange bis seine Bewegungen hastiger und sein Stöhnen tiefer und befreiter werden. Als er kommt, küsst er mich so heftig, dass unsere Zähne aufeinander schlagen. Ich intensiviere die Bewegungen an mir selbst und komme nur wenig später ohne einen Laut von mir zu geben. Wir bleiben eine Weile so unter dem Wasserstrahl, keine besonders bequeme Position, das gebe ich zu. Wir entlassen einander und er macht sich sauber. Dann tritt er aus der Dusche um sich abzutrocknen. Ich verbleibe. „Es wird besser, Akira“, sage ich wieder und er nickt nur stumm. „Ich weiß, meine Geduld ist nur am Ende.“ _____________ so ich denk das hier wird für ne Weile erstmal das Letzte, was ich hochlade. Ich hab jetzt noch eine Woche Schule, dann düse ich mal wieder nach Amsterdam. Danach gibts Zeugnisse und den ganzen Schiet. Ich hoffe auch im Juli endlich meine Motoradprüfung abzulegen, damit ich die blöde Plastekarte kriege. Ach ja und danke fürs lesen : ) Kapitel 9: 10 ------------- Ich gähne lauthals als er ins Schlafzimmer tapst, barfuß wie immer. Mit seinen Füßen macht er leise ‚Patsch‘-Geräusche auf dem Laminatboden. Ich liege schon längst unter der Decke und freue mich eigentlich nur noch darauf, richtig auszuschlafen. Er fuhrwerkt noch mit dem Schrank, geht zurück in die Küche und ins Bad um Licht auszuschalten, schließt die Haustür ab und kriecht schließlich zu mir unter die Decke. Er greift um meine Hüfte und küsst meinen Nacken. Ich ignoriere ihn, meine Augen werden mit jeder Sekunde mindestens ein Gramm schwerer. Schließlich schüttle ich ihn ab. „Ich bin müde, Akira.“, sage ich und er lacht leise. „Du bist nichts Gutes mehr gewohnt, hm?“, er küsst mein Ohr. „Nein, es war einfach nur ein anstrengender Tag und ich will einfach nur noch ausschlafen und morgen früh mit dir Sex haben, geht das?“ „Vor dem Frühstück Sex klingt echt super… aber noch besser klingt es, wenn wir jetzt und dann…“, er streichelt mit einer Hand meine Hüfte und saugt sich an meinem Hals fest. „Nee.“, erwidere ich nur im Halbschlaf. Er grinst gegen meinen Hals und zeichnet mit dem Finger Kreise auf meinem Bauch. Schließlich lässt er sich gegen mich sinken, scheinbar auch geschaffter als er es selbst zugeben wollte und umarmt mich fest mit dem linken Arm. Es wird still, ich höre die Uhr ticken. Sein Atem ist ganz leise und ich denke, wie wunderbar das alles ist, ihn hier neben mir liegen zu haben. Dann klingelt sein Handy. Er macht keine Anstalten sich zu bewegen und den Hörer abzunehmen, also tue ich es ihm gleich und bleibe unbeweglich liegen. Es wird wieder still. Doch nur eine Sekunde später klingelt es wieder. Ich öffne genervt meine Augen. „Geh ran.“, sage ich und er seufzt nur. „Das ist bestimmt nur Uruha, der mir erzählen will, dass er gerade guten Sex hatte.“, weicht er aus und ich grinse. „Wenn es wirklich Uruha ist, dann wird er es hartnäckig weiter versuchen oder in einer Stunde vor der Tür stehen…“, sage ich leise. „Geh ran.“ „Aber wie soll ich das machen? Ich umarme dich gerade…“, erwidert er ganz ernst und ich muss schmunzeln. „Es klingelt sonst die ganze Nacht durch und dann bin ich morgen früh nicht ausgeschlafen und wir werden keinen Sex haben…“, zähle ich langsam auf und gähne einmal. Er grummelt widerwillig. Das Handy schweigt wieder. „Siehst du es ist-…“, setzt er gerade an, da beginnt es wieder zu klingeln. Ich spüre, dass er genervt ist und streichle seinen Finger. Er seufzt und lässt mich schließlich los um aufzustehen. Er tastet sich zum Schreibtisch, weil es stockdunkel ist. Als er rangeht blendet mich das Licht des Telefons in seiner Hand. „Scheiße es ist mitten in der Nacht!“, geht er ran. Eine Weile folgt Stille, dann spricht jemand am anderen Ende des Telefons, wohl eine Frau, wie ich noch raushören kann, worum es geht bleibt mir jedoch verborgen. „Ja, bin ich. Ja.. ja… oh.“, eine Weile wird er still. Dann lässt er sich auf die Bettkante gleiten, „…vielen Dank für Ihren Anruf“, sagt er und legt auf. Ich schließe wieder die Augen und warte darauf, dass er sich wieder zu mir legt. Doch es passiert nichts. Die komische Stimmung, die von ihm ausgeht kommt erst spät bei mir an und ich öffne die Augen wieder. Er sitzt noch immer auf der Bettkante, hat sich nicht ein Stück bewegt. „Was ist?“, frage ich und er dreht den Kopf zu mir. Er zittert. Ich knipse die Lampe auf dem Nachttisch an. Er macht ein komisches Gesicht. „Mein Vater ist gestorben.“, antwortet er und mir wird kalt. „W-Was? War er krank?“, ich richte mich auf. „Er war schon seit ungefähr einem Monat im Krankenhaus. Ich hab‘s dir nicht gesagt weil ich nicht wollte dass du mich…“, er sieht weg, „ach egal.“, er seufzt und steht schließlich schwerfällig auf, wirft sein Handy auf den Schreibtisch zurück und legt sich neben mich. Ich drehe mich ihm zu. „Wieso hast du ihn nicht besucht?“ Er lacht humorlos auf. „Was hätte ich denn sagen sollen? ‚Oh hey, danke dass du mich dein Leben lang ignoriert hast‘?“, ein Zittern fährt durch ihn und plötzlich schlägt er die Hand vors Gesicht und beginnt zu heulen. Der Anblick bricht mir halb das Herz. „‘Dass ich dir ne genug war?‘ … Oh Gott…“, weint er lauthals und ich ziehe ihn zu mir. Er krümmt sich unter dem Schluchzen, das sich hohl aus seiner Brust würgt und ich halte ihn fester, fester, immer enger an mich gepresst. „Oh Gott…“, stöhnt er dann wieder, „ich bin so fürchterlich, oh Gott… Ich bin froh, dass er tot ist.“, heult er so verzerrt, dass ich es kaum verstehen kann. Er beruhigt sich nur langsam, am Ende holt er nur noch zitternd Luft und ich streichle durch seine Haare während ich versuche, nicht selber zu heulen. Schließlich schiebt er mich strickt von sich. „Akira“, beginne ich, aber er unterbricht mich. „Jetzt muss ich nicht mehr enttäuscht oder wütend sein, dass er mich nicht haben wollte.“, sagt er, als wäre die Situation damit erklärt und dann lacht er plötzlich los. Ich beginne mich zu fragen, ob ein Notarzt angebracht wäre aber dann beruhigt er sich schon wieder. „Ich hatte Angst ihm gegenüber zu stehen. Ich dachte, wenn ich ihn jetzt im Krankenhaus besuche, wird er mich immer noch so anstarren. Mit diesen… diesen Augen.“ Er sieht lange auf den Boden, dann blickt er mich an, streichelt er meine Wange. „Ich bin jetzt glücklich.“, sagt er und lächelt, dann dreht er sich herum und ist still. Ich betrachte seinen Rücken, knipse die Lampe aus und schmiege mich an ihn. Er zittert noch immer und ich wette, dass er weint. ____________ Danke fürs Lesen. Kapitel 10: 11 -------------- In zehn Minuten kommt die Bahn, denke ich und starre frustriert auf die Anzeige. Das steht dort schon seit mindestens elf Minuten dran! Ich hätte echt nicht so weit in die Pampa fahren sollen, okay, ich gebe das zu! Aber auf der anderen Seite ist das nun mal manchmal so, wenn man Freunde besucht. Oder wenn man total betrunken ist und jemanden anrufen muss, der in der Nähe wohnt, weil man es nicht mehr bis nach Hause schafft… Ich fläze mich wieder auf die unbequemen Sitzgelegenheiten an dem Bahnhof und starre in den Nachmittag. Mein Kopf dröhnt dumpf obwohl ich zwei Aspirin genommen habe. In meiner Zigarettenschachtel sind noch drei Zigaretten. Eine davon wird jetzt wohl doch noch dran glauben müssen, denke ich. Dabei hatte ich mir eigentlich gesagt die für meinen weiteren Heimweg aufzusparen. Am Bahnsteig gegenüber latscht gerade ein Typ in meinem Alter zur Anzeigetafel, starrt eine Weile rauf und flucht leise. Dann nimmt er sein Handy heraus und wählt eine Nummer während ich mir die Zigarette anstecke. „Ja Suzuki hier“, sagt er laut ins Telefon. „Die Bahn kommt erst in zehn Minuten…. Ja scheint grade erst weg zu sein…. Hm… Gut, nee ich wollte ich nur Bescheid sagen.“ Er schweigt eine Weile ohne das Handy vom Ohr zu nehmen. Ich ziehe an meiner Zigarette und tue so, als würde ich dem Gespräch nicht andächtig lauschen. „Aber das ist doch nicht mein Problem“, mault er in den Hörer, „Ja das ist mir doch egal. Nee das kann der alleine machen, ich helf‘ dem da nicht. Weißte den ganzen Tag sitzt der rum und heult und tut als würd er sich gleich vom Balkon stürzen und jetzt… Nee das ist doch kein Grund. Pff ich fahr da jetzt nicht noch hin, wann soll ich denn zu Hause sein? … Ja, witzig, ich lach gleich mal laut los.“ Ich muss grinsen bei seiner Art zu sprechen. „Nix da bester Freund und so. Der hat sich das selber eingebrockt, da kann er warten bis er schwarz wird… Nein, Schluss, Ende. Der kann gerne zu MIR angekrochen kommen wenn er jetzt doch reden will. … Ja… gut sag ihm das. Tschau.“, er legt auf und lässt das Handy in seine Tasche gleiten. Dann sieht er auf die Uhr und seufzt nochmals. Plötzlich scheint er mich zu bemerken und sieht mich eine Weile einfach nur an, wie ich ihm gegenüber sitze und rauche. „Rauchen verboten!“, ruft er dann über den leeren Platz. Ich sehe ihn durch meine Sonnenbrille hindurch an. „Mir doch egal. Ich stör hier keine Sau.“, ich ziehe provokativ an meiner Kippe. Er zieht die Augenbrauen zusammen. „Ich komm gleich rüber, dann störste mich!“, ruft er abermals. Ich lache kurz auf und schaue auf meine Zigarette. „Na dann komm doch!“ Er setzt sich in Bewegung. Als er endlich über die Schienen rüber ist nehme ich einen finalen Zug und schmeiße die runtergebrannte Kippe auf die Schienen. „So, siehste, ich rauch gar nicht.“, ich sehe ihn herausfordernd an. Er hebt eine Augenbraue und spitzt die Lippen für eine Sekunde. „Schade, sonst hätt ich mir einen Zug gegönnt, den hätte ich übrigens ziemlich dringend nötig“. Ich äuge ihn skeptisch. „Ganz schön frech Mister Handyman.“, sage ich und grinse ihn an. Er verzieht das Gesicht ein wenig und lacht dann. „Tja ich bin halt wirklich wichtig für die Welt. Also, gibst du mir ne Kippe ab?“, während er das sagt beginnt die Schranke zu Piepen und dann herunterzufahren. Mein Zug kommt gleich. Ich sehe ihn eine Weile lang einfach nur an. „Kommst du von hier?“, frage ich dann. „Nee, nicht so ganz. Aber ich bin sehr oft hier.“ Die Bahn biegt um die Ecke und quietscht leise beim Bremsen. Ich suche in meiner Tasche nach den Kippen. „Dann bekomme ich eine wieder, wenn wir uns treffen.“, sage ich und halte ihm die Zigarette hin. Er nimmt sie entgegen und berührt dabei flüchtig meine Hand. Ich sehe in seine Augen und er erwidert den Blick fest bis ich mich abwende und in die Bahn steige. Durch das Fenster suche ich seinen Blick und finde ihn. Er beginnt zu grinsen, mein Herz flattert. Er winkt, als die Bahn abfährt und sieht mir hinterher. Ich beginne debil zu grinsen ohne wirklich zu checken, wieso. ______________________ Ob sie sich je wiedergesehen haben ist denke ich eher... unrealistisch aber ich wollte nicht fies sein. Im Moment fällt es mir schwer, gute Sachen zu schreiben weil ich ein paar Dinge habe, die ich lösen muss. Ich hoffe, bald wieder normal zu sein, haha. Deshalb wird es wohl eine Weile dauern bis ich etwas neues rausbringe, das hier war mein letzter Trumph im Ärmel (obwohl ich nicht ganz zufrieden bin, irgendwas in der Stimmung der Story nervt mich sehr)... Again, danke fürs Lesen : ) Kapitel 11: 12 -------------- Er hat es vermutlich schon gerochen, denke ich mir, als er nicht wie üblich in der Pause an der Tür meiner Klasse steht. Ich vermute, dass er einen sechsten Sinn für mich hat, wenn es darum geht mir aus dem Weg zu gehen. Aber heute ist es nicht, weil ich schlechte Laune habe. Meine Oma ist vor zwei Tagen gestorben, gestern war ich nicht in der Schule. Er hat seitdem nicht angerufen, nicht gefragt, hat sich nicht blicken lassen. „Ich dachte dass er heute auf jeden Fall kommt!?“, sagt eine Mitschülerin neben mir. „Nee, vermutlich kommt er nicht.“, antworte ich trübe. „Aber er ist doch dein bester Freund oder? Wie kann er dich dann so im Stich lassen?“ „Er hat es halt nicht so mit Gefühlen.“, antworte ich wahrheitsgetreu. „Dann scheint er ja nicht so involviert mit dir zu sein.“, schaltet sich jemand anderes ein. Ich habe nicht wirklich Lust auf diese Art von Gespräch. Er findet einfach Gefühle befremdlich, schlimm genug dass wir nicht wissen was zwischen uns so wirklich läuft. Manchmal gucken wir uns Sekundenbruchteile lang an und ich weiß genau, was er für mich empfindet. Manchmal zweifle ich daran, ihn überhaupt richtig zu kennen. Er sagt manchmal seltsam schmeichelhafte Phrasen zu mir, er verletzt mich ins bodenlose. Er sagt mir offen ins Gesicht, dass er verwirrt ist, weil ich ihn geil mache. Er steht manchmal nachts vor meiner Tür und küsst mich, sagt mir gute Nacht und geht dann seiner Wege. Ich glaube, er weiß selbst nicht, was er empfindet. Und es strengt ihn an, über so komplizierte Dinge nachzudenken und triggert seinen Fluchtinstinkt. „Ich muss mal ins Bad“, sage ich und verlasse die Gesprächsrunde, die sich weiterhin das Maul über ihn zerfetzt. In Momenten wie diesen fange ich manchmal an, diese Dinge zu glauben. Dann haben wir Streit und am Ende geht es mir schlechter als davor. In die Schule sehe ich ihn den Tag über nicht, er wartet auch nicht am Tor auf mich. Aber ich rede mir ein, dass er einfach länger Unterricht hat als ich. Ich gehe noch kurz einkaufen, da meine Eltern zu meinem Großvater gefahren sind, um ihn zu unterstützen solange es nötig ist, auch wenn ihre Zeit durch die Arbeit begrenzt ist. Sie sagen, wenn man jemanden liebt muss man für ihn da sein und dass sie ihm das schulden würden. Zu Hause angekommen lege ich mich aufs Bett und lasse der komischen Leere in mir freien Lauf. Es ist nicht so, als hätte ich eine starke Bindung zu meiner Oma gehabt, aber zu wissen, dass sie nie wiederkommen wird ist etwas anderes. Ich denke darüber nach wie es ist zu sterben und was danach kommt, sowohl für mich als auch für andere. Mein Handy klingelt und mir fällt auf, dass es schon dunkel ist. Vermutlich ist es meine Mutter, die anruft um zu fragen wie es mir geht. „Hallo?“, eröffne ich das Gespräch. Eine Weile lang ist es still, dann räuspert sich jemand und ich erkenne dich daraus hervor. „Also hör zu, du weißt, ich kann nicht mit Gefühlen und so aber… also… ich bin für dich da.“ „…“ Mir schießen die Tränen in die Augen. „Fang jetzt nicht an zu heulen, sonst leg ich auf ja?“, droht er mir kindisch. „Nein… “, sage ich und drücke meine Lider aufeinander um das Wasser wegzublinzeln. „Ja also… gut.“, sagt er und räuspert sich beschämt. Mir kommt etwas in den Sinn. „Kannst du mir was bringen?“, frage ich „Klar, alles was du willst.“, antwortet er sofort. „Gut, dann will ich ein BigMac Menü, zwei Tiefkühlpizzen, Cola und den Schokopudding aus dem Fass, du weißt welchen ich meine.“ „Okay.“ „Ach und bring bitte auch XMen Origins mit, mir ist gerade so nach Weltverbesserung.“, füge ich hinzu und er lacht. Eine halbe Stunde später steht er mit dem Zeug vor meiner Tür. Der beste Freund den man haben kann, denke ich mir und küsse ihn noch bevor die Tür zugefallen ist. _________________ Melde mich gehorsamst zurück... Mit diesem Stück möchte ich mich kurz bei meiner Muse bedanken. Vielen Dank für alles. Du weißt ja, dass du die Beste bist :) Danke fürs Lesen! Kapitel 12: 13 -------------- Ich schlage langsam und träge die Augen auf. Meine Nase ist zu und mein Mund trocken. Erkältet sein ist einfach nur scheiße. Ich lecke mir mit meiner trockenen Zunge über die Lippen aber es bringt nicht viel. Der Fernseher läuft immer noch, das Programm hat aber gewechselt. Ich setze mich aufrecht hin und reibe mir die Augen, schniefe nochmals. Ich greife nach dem Nasenspray und benutze es, lehne mich nach hinten und warte, bis meine Nase frei wird. Als das Spray wirkt nehme ich mir ein Taschentuch und schnaube mir die Nase, gehe dann in die Küche um mir einen Tee zu machen. Auf dem Weg betrachte ich kurz eines der neuen Fotos auf meinem Regal. Ich erneuere sie immer mal wieder, je nach Laune. Mein Freund Akira ist drauf zu sehen, wie er vollbekleidet in unseren Pool springt. Ich war derjenige, der den ersten Schritt gemacht hat. Er hatte damals noch eine Freundin, war stockhetero und wollte nach Europa gehen um zu studieren, aber er hatte eigentlich keinen Plan was er wirklich tun wollte. Er ist ein verrückter, spontaner Bastard, der nicht nachdenkt was er tut sondern einfach so im Winter bei Minusgraden in den Pool springt und sich danach eine fette Grippe einholt um mich damit anzustecken… Aber mit ihm wurde mein Leben wieder interessant. Er ist mir heute noch oft peinlich, denn er kennt kein Pardon und ich möchte mich manchmal am liebsten wegdrehen und vorgeben ihn nicht zu kennen. Andererseits wird er ernst wenn ich es brauche und seine kindischen Ideen lassen mir den Kopf kreisen. Ich mache den Wasserkocher an und starre eine Weile aus dem Fenster. Es schneit immer noch. Sein bester Kumpel ist heute umgezogen und eigentlich wollten wir beide mithelfen. Als ich heute Morgen dann Halsschmerzen bekam war uns beiden klar, dass aus dieser Tagesplanung wohl nichts werden würde und er ist alleine hingefahren. Es klingelt an der Tür und ich trapse langsam hin, er wird schon nicht draußen erfrieren, wenn ich etwas länger brauche als sonst. Und verstehen sollte er es auch. Einen Moment denke ich daran, dass er Abendbrot machen könnte und ich mich gemütlich auf die Couch lege, einen Film anmache oder baden gehe, entspanne und er mich ein bisschen bemuttert. Immerhin hat er mich angesteckt, da wäre das nur nett. Aber es ist nicht mein Freund, der vor der Tür steht, sondern sein Kumpel Kai. „Oh hey“, krächze ich und wundere mich über meine komische Stimme und seinen Gesichtsausdruck. „Du musst mitkommen“, sagt er und ich brauche eine Weile um zu verstehen, was er damit meint. Dann kriecht mir eine Ahnung in den Nacken. Mein Brustkorb fühlt sich seltsam hohl an. „Ist was passiert?“, frage ich und sehe den Korridor entlang ob Akira dort irgendwo steht und sich ins Fäustchen lacht weil er mir mal wieder einen Streich spielt. „Sag schon!“, zische ich ihn an. „Ich bring dich zu ihm hin, ich erklär es dir im Auto. Es geht ihm gut… naja so halb wenigstens“, sagt er dann und räuspert sich. „Sehr beruhigend, wirklich!“, keife ich ihn an und stolpere zu meinen Schuhen, schlüpfe hinein und nehme meine dicke Winterjacke sowie den Haustürschlüssel mit in die Nacht hinaus. Mir ist ein bisschen schwindelig auf dem Weg zum Auto aber ich weiß nicht, wovon und sage nichts darüber. Ich sehe vermutlich auch so schon nicht besonders gut aus. Als wir im Auto sitzen und er losfährt, werde ich seltsam nervös. „Also?“ „Hör zu, wir haben doch beim Umzug geholfen. Und er hat dann mit Kouyou die Schweren Schränke getragen. Und dann…“ „Was? Ist er unter einem begraben worden? Hat er sich was gebrochen? WAS?“, keife ich hysterisch in seinen Satz hinein. Mein Herz schlägt in einem unnatürlich schnellen Rhythmus. „Naja“, der Wagen stoppt an einer roten Ampel, Kai sieht mich kurz aber intensiv an, „er hat sich die Hand eingequetscht. Kouyou und ein paar andere sind sofort mit ihm ins Krankenhaus gefahren, weil die Hand aufgeplatzt ist und es ziemlich laut geknackt hat und ich bin kurz danach zu dir gefahren um dich abzuholen, weil du nicht an dein Handy gegangen bist.“ „Und jetzt? Ist die Hand gebrochen oder wie?“ „Ich weiß es noch nicht, ich wollte dich erst mal nur informieren, damit du dir keine Sorgen machst.“ „Das ist dir ja gründlich gelungen!“, sage ich sarkastisch und er seufzt nur. Ich werde mich sicherlich später bei ihm dafür entschuldigen. Kai mochte mich noch nie sonderlich, aber dass er zu mir kommt ist zumindest ein Zeichen dafür, dass er mich als Partner von Akira akzeptieren kann. Wir brauchen eine Ewigkeit durch den Schnee und die Stadt zum Krankenhaus hin. Noch bevor er die Handbremse anzieht, schnalle ich mich ab und sprinte aus dem Wagen. Ich höre, wie er mir hinterherhechtet und so rennen wir beide zur Rezeption. Ich will nach Akira fragen aber meine Stimme ist nur ein seltsames Krächzen und Kai übernimmt den Job. Die Frau weist uns etwas perplex den Weg, und ich mache flinke Füße. Scheinbar haben sie ihm schon ein eigenes Zimmer gegeben. Als ich die Tür auf mache, herrscht im Zimmer eine Bombenstimmung. Einen Moment lang denke ich doch daran, dass das alles nur eine Versteckte-Kamera-Aktion war, aber seine Hand ist in Verbände gewickelt und er hat Pflaster und Schrammen im Gesicht. „Taka!“, begrüßt er mich feierlich und ich werde mit einem mal unbeschreiblich wütend. Vermutlich merkten das alle im Raum, denn das Grinsen aus ihren Gesichtern verschwand langsam. „Matsu wir haben nur …“, will Kouyou etwas einwerfen, aber ich schürze nur die Lippen. Er verstummt. „Raus hier und zwar alle.“, krächze ich heraus und die komplette Mannschaft senkt die Köpfe und trippelt leise aus dem Raum. Ich warte, bis der letzte die Tür zumacht, dann trete ich an das Bett auf dem Akira sitzt und mich mit einer komischen Mischung von Emotionen im Gesicht ansieht. Ich starre auf seine Verbandhand, er folgt dem Blick. „Der Doc meinte sie müssen die Röntgenaufnahmen noch ansehen, dann wird drüber entschieden ob Ringfinger und kleiner Finger dranbleiben können oder nicht aber es sieht wohl nicht so gut aus…. Cool oder? Jetzt kann ich auf Behindertenparkplätzen parken!“, er grinst mich an und ich schlage ihm mit der Faust ins Gesicht, dann fange ich gnadenlos an zu heulen. Er atmet beherrscht weiter aber ich spüre, dass er schlucken muss. „Du bist so scheiße.“, sage ich heiser gegen seine Brust, „Du bist so…“, fange ich wieder an und will ihm eine Predigt halten aber meine Stimme will nicht mehr. Er umarmt mich. „Die beiden werden dich auch vermissen.“, sagt er und ich heule nur noch aggressiver. __________________________________ Das mit dem Finger würde übrigens wirklich klappen, ich war sehr erstaunt! (Ich werde jetzt nicht mehr den Gorilla raushängen lassen denke ich... haha) Also eigentlich war ich damit nicht so ganz zufrieden. Am Anfang hatte ich die Idee von einem Streitgespräch der beiden (im Sinne von wie reckless Akira ist und so). Aber als ich den ganzen Teil geschrieben habe und an dem Streitgespräch ankam wusste ich nicht mehr, was ich schreiben wollte. Aber es hat jemanden zum Lachen gebracht also lasse ichs so : ) Als ich es eben nochmal durchgelesen habe kam mir die Frage in den Sinn wieso Taka am ende wohl wirklich heult? Die fehlenden Finger? Akiras Leichtigkeit über das Thema? Freude über die Behindertenparkplätze?(okay der war gemein haha)... Falls es jemandem aufgefallen ist, bricht dieses Kapitel eigentlich mein selbst angelegtes Muster. Aber ich kann einfach kein (mehr) Yaoi schreiben, wieso auch immer. Dennoch danke fürs Lesen! Kapitel 13: 14 -------------- Ich lehne mich ein bisschen weiter aus dem Fenster um ihn mit meinem Blick verfolgen zu können. Er grinst wie ein Honigkuchenpferd und mir wird einen Moment lang übel. Wenn ich ihn manchmal ansehe, werde ich richtig wütend. Wie kann er ankommen und mir gestehen, dass er mit mir zusammen sein will und dann so überglücklich ohne meine Zustimmung über den Schulhof flanieren? „Was ist?“, mein Kumpel tritt neben mich. „Ah, der Kleine… hast du ihm schon ‘ne Antwort gegeben?“ „Nee.“, gebe ich nur düster zurück. „Wieso nicht? Ist jetzt schon fast ‘ne Woche her. Ich hätte dich schon längst erschlagen wenn du mich so lange zappeln lassen würdest.“, er setzt sich auf einen Tisch und knabbert an einer Gummitierschlange. „Sein Name…“ „Was?“ „Es liegt an seinem Namen…“, sage ich eindringlicher. „Was zur Hölle hat sein Name damit zu tun?“, auch ohne ihn anzusehen, weiß ich genau, welchen Gesichtsausdruck er draufhat. Ein Vorteil, wenn man sich schon länger kennt und einen Kumpel hat, der so einfach gestrickt ist. „Ich meine… Takanori Matsumoto. Wie soll ich das denn beim Sex stöhnen? Das klingt doch in allen Varianten total bescheuert.“ „… Ist das dein Ernst?“ Ich nicke und wende mich dann vom Fenster ab. „Ich meine…“, ich senke meine Stimme, beuge mich zu ihm vor und stöhne ihm leise „Matsumoto“ ins Ohr, „das geht doch nicht.“ „Stimmt schon, aber… willst du ihn wirklich beim Nachnamen anstöhnen?“, er kaut gelangweilt auf seiner Gummischlange. „Ich meine wenn man Sex hat kennt man sich doch damit sehr gut. Nicht mal meine Mutter weiß, wie ich nackt aussehe, aber die Frau mit der ich schlafe schon, also… kennt man sich doch sehr gut. Oder nicht?“, er hebt eine Augenbraue und linst durch zwei lange Strähnen hindurch. „Hm. Na gut aber…“, ich räuspere mich und hauche ihm dann „Takanori“ ins Ohr, „.. das hab ich auch schon überlegt. Ich find es trotzdem scheiße. Es ist ein unstöhnbarer Name!“, ich seufze tief und raufe mir die Haare. „Dann gib ihm eben einen Spitznamen.“, bemerkt mein Kumpel. „Ich bin so schlecht in so was. Meine Katze hieß am Ende auch immer Katze, weil ich mir nie einen Namen für sie ausdenken konnte.“ „Hm.“, er beißt wieder ab und überlegt eine Weile, „Musst du denn unbedingt seinen Namen stöhnen? Ich hab noch nie den Namen meiner Freundin gestöhnt…“ „Ich weiß nicht. Das ist einfach so.“, ich kratze mich verlegen hinterm Ohr. „Ich habs noch nie nicht gemacht.“ „Vielleicht ist es ja dieses Mal anders? Ich meine er ist ja auch… und so.“, er gluckst leise. „Hm.“, grummle ich. -- In Sport joggt er neben mir her und kann scheinbar seine lange zurückgehaltene Frage stellen: „Und, wie war es? So zufrieden wie du aussiehst, habt ihr es auf jeden Fall gemacht!“ Ich sehe weg und versuche die Röte aufzuhalten, die mir ins Gesicht schießt, beschleunige etwas. „Also ging es ja scheinbar doch mit dem Namen!“, er lacht und ich laufe die erste Runde des Sportplatzes mit seinem Lachen im Rücken, bis er Seitenstechen bekommt und am Rand stehen bleiben muss und ich ihn dafür auslache. _______________ ... ich habe mich sehr schwer mit dem Schluss getan. Ich hoffe, dass er die Stimmung dieses OS' nicht zerstört hat (falls doch lest es nochmal ohne den Schluss xD) wie immer danke fürs Lesen! P.S.: Versucht alle mal diesen Namen zu stöhnen! Es ist unmöglich unerotisch! xD Kapitel 14: 15 -------------- Die Haustür fällt hinter ihm zu und wenig später höre ich, wie er sich die Schuhe auszieht. Er stellt sie Stampfend ab und seufzt dabei frustriert. Ich kann mein Lächeln nicht unterdrücken, bleibe aber trotzdem auf der Couch liegen und tue so, als würde ich mein Buch lesen. Er stampft ins Bad, ich höre Wasser rauschen, wenig später stellt er es ab und kommt ins Wohnzimmer. „Grins nicht so scheiße“, motzt er mich an und ich gebe mir Mühe, nicht zu Lachen. „Wieder nicht die große Liebe, wie schade.“, sage ich nur amüsiert und er sieht so aus, als würde er etwas nach mir schmeißen wollen, dann dreht er sich weg und stampft weiter in die Küche. „Keine Sorge, ich liebe Herausforderungen!“ „Sonst hättest du mich ja auch schon genommen...“, sage ich laut und er seufzt frustriert. „Das hatten wir schon, Liebling!“, ruft er gezwungen süß aus der Küche. Ich grinse. Er kommt aus der Küche mit einer Flasche Cola in der Hand wieder und setzt sich neben mir auf die Couch. Ich lege das Buch weg. „Ich meine es ernst. Egal wen und wie oft du noch datest,“ ich sehe ihn an, „du wirst niemanden finden, der dich so lieben kann wie ich.“ Er runzelt die Stirn. Seine Mundwinkel ziehen sich ein Stück nach unten. „Das stimmt doch gar nicht! Du bist der schlimmste Mensch dieser Welt, ich will was Besseres als dich!“, spuckt er aus und ich schüttle den Kopf, schnipse ihm gegen die Stirn. „Du bist auch nicht besser! Du bist stolz, eitel, zickig, grob und der gemeinste Mann der Welt!“, entgegne ich ihm. Er verzieht verständnislos das Gesicht als hätte er meine Logik nicht kapiert. „Nenn mir eine Situation in der ich mal gemein zu dir war!“, fordert er. Ich setze mich aufrecht hin. „Das erste Mal wo wir uns begegnet sind hast du gesagt du findest meine Haare extrem scheiße und würdest dich für so eine Frisur schämen.“ „Aber das war nur die Wahrheit! Du hättest dich mal sehen sollen! Dein Kopf sah überdimensional Eiförmig aus!“, wehrt er sich und ich rede weiter. „Gut, dann eben als wir das erste Mal Sex hatten und du mir danach gesagt hast, wie schlecht ich da drin bin und du hast mir sogar die Namen der Typen genannt, die besser waren!“ „Ja, das war vielleicht… nicht angebracht aber…“ „Und gestern sage ich zu dir du sollst mir bitte die eine Banane im Kühlschrank übrig lassen, weil ich die am Abend essen wollte. Aber du hast sie gegessen! Und du hast dich nicht mal dafür geschämt! Du bist der egoistischste und unmöglichste Mensch den ich kenne und den alle anderen kennen!“, sage ich dann. Er sieht betrübt zu Boden. Ich streichle ihm die Wange, seufze. „Aber was solls, dir scheint die Sonne aus dem Arsch und ich sags dir so lange bis du es kapierst und aufhörst, davor wegzulaufen und andere Kerle zu knutschen: Du wirst nur mit mir glücklich.“ Der Trotz zuckt über seine Mimik. ________________________________________________ Wow, das war schnell. Die Story ging mir gerade sehr flott von der Hand. Eigentlich wollte ich zuerst andere kleine Shots hochladen aber jetzt funkte diese hier dazwischen. Ich hab mich wohl daran erinnert, dass mein eigentliches Thema dieser Sammlung war, möglichst viele komplizierte Arten zu Lieben zu beschreiben. Irgendwie bin ich dann wohl vom Weg abgekommen ... (haha) Aber hey, was solls. Ich finde es süß, obwohl es ziemlich traurig ist. Ob die beiden es je im Leben schaffen werden gegen diese Sturheit anzukommen? Und wer ist hier wer? Wieder lasse ich euch mit einem offenen, überfordernden Ende zurück meine Lieben! Nehmt es mir nicht krumm :D Bedankt voor het lezen! Kapitel 15: 16 -------------- Der Kopf ruht auf seinem Oberschenkel. Von meinem Körbchen aus sehe ich die beiden an. Mein Herrchen sieht – wie durch Telepathie- zu mir, lächelt kurz und widmet sich dann wieder dem Fernseher. Er schaut eine Weile zu, wie die flimmernden Lichter über das flache Rechteckt toben, manchmal kräuselt sich ein Lachen auf seinem Gesicht, manchmal erstarrt er in steinernem Nachdenken. Seine Hand liegt auf dem Kopf des Anderen. Die Hand, die mich meistens streichelt und krault liegt unbewegt auf dem Blonden Schopf. Der andere Mann schläft fest, nur hin und wieder zuckt er oder atmet lauter ein. Dann sieht ihn mein Herrchen an und seufzt ganz verträumt, so wie er es gemacht hat, als er mich damals aus dem Tierheim geholt hat. Herrchen lässt den Kopf gegen die Lehne des Sofas fallen, auf dem ich liege, wenn keiner da ist. Ich weiß, er ist beunruhigt in letzter Zeit. Er kommt meistens spät nach Hause, geht noch mit mir eine Runde, gibt mir Futter und streichelt mir den Kopf bevor er nur wenig später auf dem Sofa einschläft. Morgens ist er dann meist energiegeladener und spielt noch mit mir, wenn die Zeit es erlaubt. Aber oftmals schafft er es nicht und bestellt eine nette Frau, die sich um mich kümmert. Ich denke aber auch, dass dieser angehäufte Stress etwas mit diesem anderen Mann zu tun hat. Am Wochenende kommt der Mann uns manchmal besuchen und Herrchen wird dann ganz angespannt und aufgeregt. Er lässt Sachen fallen, rennt mich um oder vergisst andere Sachen. Wenn der Mann dann da ist, entspannt er sich ein bisschen, lacht ganz viel und tobt ausgelassen mit mir, bis ich zu müde bin um noch irgendwas zu machen. Dann tobt er scheinbar noch mit dem Mann. Wenn sie nicht toben, dann streiten sie sich furchtbar laut oder gucken ganz leise, so wie jetzt, auf die bunten Bilder. Ich verstehe nicht immer, was dieser andere Mann hier will oder ob er jetzt zum Rudel gehört. Einmal hat er mich morgens ganz lieb runtergetragen und wir sind lange spazieren gewesen, sogar an Orten, wo ich noch nicht mit Herrchen war. Dann kauft er manchmal irgendwo was und als wir wieder nach Hause kamen war Herrchen total entzückt und hat irgendwelche Melodien gesummt. Ich glaube, dass Herrchen viel mehr Zeit mit diesem Mann verbringen will aber irgendwas zwischen ihnen noch nicht ganz klar ist und das bedrückt ihn sehr. Mein Herrchen seufzt frustriert, ich erhebe mich aus dem Körbchen und trotte auf ihn zu, springe auf die Sofalehne und kuschle mich an ihn. Er lacht und krault mich mit der anderen Hand. Er sagt irgendwas und seine Stimme klingt angenehm. Ich verstehe nur: „Liebe“. __________________________________ ...etwas kleines fürs Seelenheil. Im moment geht es mir nicht so gut, ich bemühe mich trotzdem. deshalb habe ich so lange gebraucht etwas zu posten. vielen dank fürs Lesen, ich hoffe ihr habt bemerkt, dass es aus der Perspektive von Rukis Hund geschrieben ist :) Kapitel 16: 17 -------------- Ich schließe die Augen, damit mich die vorbeirasenden Straßen, Bäumen und Menschen nicht schwindelnd machen. Ich bin betrunken – wen es interessiert. Und zwar schon über den Peinlichkeitsgrad und den Gutfühlgrad hinaus bis zu dem Grad, an dem man nur noch schlafen will. Schlafen oder Kotzen, eins von beidem. Er fährt neben mir angespannt Auto, wirft mir Seitenblicke zu. „Atmest du noch?“, fragt er witzlos. Ich grunze eine Antwort, lasse die Augen jedoch geschlossen. Dass er grinst weiß ich, auch ohne ihn ansehen zu müssen. Mein Magen rumort plötzlich hörbar. „Halt mal kurz an, ich glaub ich kotz gleich…“, sage ich ihm und er wirft mir einen hastigen Blick zu, ehe er an der nächsten Ecke kurz rechts ranfährt. Ich öffne die Tür, löse meinen Gurt und beuge mich aus dem Auto. Einen Moment lang überlege ich zu würgen, doch die kühle Nachtluft bessert meinen Zustand. „Doch nicht“, keuche ich und mache die Tür wieder zu. Er sieht mich vom Fahrersitz aus skeptisch an. „Schnall dich an“, sagt er und fährt weiter. Er fährt mich zu meiner Wohnung und hilft mir aus dem Wagen. Ich falle fast mit dem Gesicht zuerst auf den Gehweg doch er schreitet zum Glück für meine Rettung ein und ich knalle mit der Stirn gegen seine Brust. Das könnte eine Begegnung wie im Manga sein – ist es aber nicht. „Oh man, ich bin so besoffen“, lalle ich ihn an und er nickt nur ernst, ehe er mich quasi über den Parkplatz zieht und dann die Treppe hochschleift. „Wo ist dein Schlüssel?“, fragt er und sucht in meiner Jackentasche. Mir wird schwindelig vom Stehen und noch ehe ich mich dazu bewegen kann zu antworten, findet er sie. „Ah“, sagt er und hält mich mit einem Arm fest, damit ich nicht umfalle und mit der anderen Hand schließt er die Wohnung auf. Er setzt mich auf dem Treppenabsatz ab und schließt die Tür, ehe er sich Jacke und Schuhe auszieht. Ich bin müde und schließe die Augen, als er mir die Schuhe aufknotet und mich von der Jacke befreit. „Du bist so ein Baby wenn du gesoffen hast“, murmelt er und ich nicke zustimmend. „Bett oder Bad?“, fragt er schließlich und ich zucke die Schultern. Er versucht, meine Augen zu fixieren, streicht mir ein paar Haare aus dem Gesicht, seufzt tief und lässt mich im Flur sitzen, während er in die Küche geht. Wenig später kehrt er mit einem Glas Wasser in der Hand wieder. Ich nehme es ihm ab und nehme einen Schluck. Im nächsten Moment wird mir speiübel und ich rufe laut irgendetwas unartikuliertes, ehe ich auf den Boden kotze. Er springt auf und zerrt mich ins Bad noch ehe ich das zweite Mal Luftholen kann. Nur zwei Sekunden später klammere ich mich an den Klodeckel und er ist weg. Vermutlich macht er den Flur sauber. Ich bin zu betrunken, um mir über ihn Gedanken zu machen. Wie bei jedem, der von Alkohol kotzen muss, geht es mir danach schon erheblich besser. Er kommt nach einer gefühlten Ewigkeit in der ich einfach nur auf den aufgeklappten Klodeckel starre wieder ins Bad und hockt sich neben mich. „Besser?“, fragt er und berührt meine Schulter. „Tut mir echt leid“, sage ich, etwas klarer als vorher. „Hm?“ „Naja du hast dir den Abend sicherlich auch anders vorgestellt als meine Kotze wegzuwischen.“ Er schmunzelt etwas und ich wende meinen Kopf zu ihm. Mir ist immer noch ein wenig schwindelig und mein Magen rebelliert aber ich kann es noch in Schach halten. „Kein Ding.“ „Nein ehrlich, du bist viel zu nett zu mir. Ich würd sowas nicht für dich machen!“, sage ich und überwinde mich zu einem Lächeln. Er guckt mich an und sein Lächeln verschwindet. Er atmet ein. „Ich liebe dich.“, sagt er dann einfach frei heraus. Ich starre ihn nur an. Es donnern tausendfach Schmetterlinge von meinem Herzen in meinen Bauch und ich werde mit einem Mal rot. Er grinst mich unverhohlen an, kennt meine Antwort. Das donnern wird zum Brodeln, „oh Gott“, sage ich und kotze ihm auf die Hose. ___________ Ich schreibe im Moment irgendwie zu viele heile-welt sachen. Falls ihr es bemerkt habt, enthält dieser OS einen heile-welt-bruch im vorletzten abschnitt (sogar sprachlich! wow! haha). Dankesehr fürs Lesen! Kapitel 17: 18 -------------- „Mir geht es so gut mit dir“, sagt er und zieht mich fester in seine nackte Umarmung. Ich sage nichts und starre weiter auf den Fernseher. Es läuft irgendeine Comedysendung, die er eingeschalten hat. Ich spüre nichts in seinem Arm. Ich rieche nur seinen Körpergeruch von dem mir schlecht wird. Als ich mich in ihn verliebt habe, hat er sicherlich besser gerochen. Aber jetzt stinkt er mir. Ich winde mich aus seinem Arm und stehe aus dem Bett auf, suche nach meiner Unterwäsche und meiner Hose. Er bleibt liegen und lacht über den Scheiß in der Glotze. Ich sehe ihn nicht mal an als ich halb angezogen das Zimmer verlasse und rüber ins Bad gehe. Meine Augen schauen mich vorwurfsvoll an und ich schließe sie lieber, bevor ich mir das Gesicht wasche um nicht umsonst ins Bad gegangen zu sein. Ich sollte ehrlich sein, denke ich mir. Ich sollte ihm sagen, dass ich mich unverstanden fühle weil er mich nicht kennen lernen will. Dass ich viel mehr brauche als er. Dass ich nicht glücklich bin, weil meine Vorstellungen von einer Beziehung ganz anders sind. Mein Kumpel meinte: „Eine Beziehung sollte zwei Menschen erfüllen“, aber ich fühl mich nur komplett verarscht. Diese Beziehung ist ein Witz! Dieser Schlappschwanz ist ein Witz! Dass ich mich so degradiere ist… Ich trockne mir das Gesicht ab und mir wird schlecht als ich den Geruch des Handtuchs einatme. Er. Als würde er sich in allem festsetzen. Gestern habe ich meine kompletten Bezüge und Klamotten gewaschen, weil sie nach ihm gestunken haben. Heute Morgen roch es immer noch nach ihm. Ich bilde mir das sicherlich ein. Aber ich hab sie gleich nochmal gewaschen. Er liest keine Bücher, er geht nicht gerne raus, er hat keinerlei Fantasie. Er versteht meine tieferen Gefühle und Bewegungen nicht und schweigt sich darüber aus, weil er sie seltsam befindet. Aber ich muss reden, zeichnen und fühlen. Ich bin sicherlich für eine Liebe gemacht, die mich mehr fordert, als seine. Eine Liebe, die mich irgendwo im Hinterland trifft, unerwartet und hart, zärtlich und wundergrausig. Wie konnte ich bei diesem Mann hängen bleiben? Ich muss ehrlich sein, entschließe ich mich; sehe meinem Spiegelbild in die Augen. Im Zimmer riecht es nach ihm und ich bekomme dieses wabernde Gefühl im Magen. Er lacht wieder über irgendwas und zeigt auf den Bildschirm. Verachtung steigt in mir hoch. Für ihn. Für mich. Ich öffne endlich den Mund und verlasse nur wenig später die Wohnung. __________________________ Ich habe es doch noch geschafft vor dem Neuen Jahr einen kleinen OS zu schreiben. Ehrlich gesagt gefällt er mir sehr gut. Mir persönlich liegt sogar sehr viel an diesem. Ich wünsche euch für das neue Jahr, dass ihr Probleme, die euch schwer belasten, lösen könnt und einer glücklichen, erfüllten Zukunft entgegenlaufen könnt. Oder, wie eine Freundin zu mir meinte: "Mögen die glücklichsten Tage diesen Jahres die schlimmsten des nächsten sein." Damit grüße ich noch meine Liebsten und Treusten Kommentatorinnen sehr herzlich und verabschiede mich ins nächste Jahr. Danke fürs Lesen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)