Was ist "Nichts" von Yokito (Wer wird mir diese Antwort geben?) ================================================================================ Kapitel 1: Nichts... -------------------- Was ist Nichts? „Nichts...Es ist Nichts“, sagte er mir, aber was ist „Nichts“? "Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.", las unser Lehrer aus dem Buch „Nichts“ vor. Es war der Anfang des Tages der alles veränderte. Jemand hörte nicht zu und wurde an gemeckert: „Du hast doch „Nichts“ im Kopf“ „Aber Herr Lehrer, wenn ich „Nichts“ im Kopf hab, habe ich doch etwas im Kopf, oder“, fragte der Angesprochene. Ohne eine Antwort fuhr der Lehrer mit dem Unterricht fort. Es war dennoch eine interessante Frage. Was ist eigentlich das „Nichts“? Mir kam es vor als würde diese Wort mir immer und immer wieder erscheinen. Weiter ging es als jemand im Sportunterricht schrie: “Du Niete, du kannst „Nichts“, wieder dieses Wort „Nichts“. Als ich nach Hause ging, beobachtete ich ein blindes Mädchen. „Was siehst du?“, wurde sie gefragt. „Nichts!“, antwortete sie, „Es ist alles schwarz“ Ich fragte mich wenn sie schwarz sah, sah sie doch etwas und nicht „Nichts“. Schwarz ist eine Farbe die man sieht, aber gleichzeitig sieht man „Nichts“ Wie geht das? Als ich weiter ging sah ich zwei kleine Jungen auf einen Spielplatz. „Möchtest du ein Bonbon haben“, fragte der eine. Als Antwort bekam er: “Nein, ich möchte Nichts“ immer wieder dieses Wort. Es ist ein Widerspruch. „Nichts“ ist etwas, wie kann es „Nichts“ sein. Ich möchte „Nichts“, aber wenn er „Nichts“ möchte, wollte er doch gleichzeitig etwas. Langsam lief ich nun nach Hause. Meine Eltern begannen vor einigen Jahren Selbstmord. Kurz vorher fragte ich sie was gewesen war. Als Antwort bekam ich nur: „Nichts“. Dieses Wort...dieses Wort „Nichts“ schallte immer wieder in meinem Kopf. Es war die letzte Erinnerung an sie...an meine Eltern. Dieses unsinnige Wort. Ich lebte mit meinen großen Bruder allein. Oft sage er, er sei „Nichts“ wert. Langsam...langsam dachte ich das dieses Wort keine sinnvolle Bedeutung hatte. Menschen benutzen dies ohne wirklich zu wissen was es bedeutete. Menschen die sich über solche Themen Gedanken machten, fanden meist keine Antwort. Fragte man Menschen was „Nichts“ sei, bekam man meistens die Antwort: „Nichts“ ist eben „Nichts“ Zu Hause schaltete ich den Fernseher an. Ich sah mir eine Serie über Astronauten an. „Wenn man nicht aufpasst, schwebt man ins „Nichts“, kam es aus der Röhre. Aber er schwebte ins All, man sah es, wie will er dann ins „Nichts“ schweben. Mein großer Bruder kam endlich Heim und er sah traurig aus. Seine Augen hatten keinen Glanz, seine Haare waren nass, es schien draußen geregnet zuhaben. Leicht zögernd fragte ich: „Geht es dir gut?“ Er kam mir mit einem aufgesetzten Lächeln entgegen: „Kein Sorge mir geht es gut. Mir fehlt „Nichts“!“ Er ging hoch und ich folgte ihm mit meinen Blicken. Zusammen aßen wir Abends immer seltener. Er schloss sich immer ein und kam erst wieder raus, wenn er zur UNI musste. Doch er betonte immer das ihm „Nichts“ fehlte. Nach einiger Zeit ging ich auch hoch und legte mich ins Bett. Lange...Lange dachte ich über dieses verfluchte Wort nach. In dieser Nacht träumte ich „Nichts“. Ungefähr um Mitternacht, hörte ich jemanden die Treppe runter laufen. Als ich durch den Türspalt sah, sah ich meinen Bruder. Seine Augen waren leer und sein Blick ging stur gerade aus. Ich schlich raus und zupfte an dem Ärmel meines Bruders: „Was ist los?“ Sein Blick wanderte zu mir: „Es ist „Nichts“,dabei strich er mir sanft über den Kopf. „Geh wieder hoch und Schlaf“. Ich ging hoch ohne ein Wort des Widerstandes. Als ich die Treppen hochging, hörte ich wie mein Bruder die Tür hinter sich schloss. Er kam diese Nacht auch nicht wieder. Die Worte meines Bruders beschäftigten mich noch die ganze weitere Nacht lang, so das ich nicht schlafen konnte. Sehr früh war ich aufgestanden. Nach dem ich alleine gefrühstückt hatte, sah ich auf die Uhr. Es war 6 Uhr, 6Minuten und 6 Sekunden. Das war ein schlechtes Omen. Nur wenige Sekunden darauf klingelte das Telefon. Mit einer schlechten Vorahnung, ging ich ans Telefon und fragte zögernd: „Hallo?“ Ein raue, aber freundliche Männerstimme meldete sich: „Guten Tag hier ist die örtlich Polizei“ Nun hielt ich das Telefon noch fester in der Hand: „Ja? Was gibt es“ „Nun...“, setzte der Polizist an. „Wir haben ihren Bruder gefunden“, sagte er stockend. Ich brachte nur fragend heraus: „Ja...Ja was ist mit ihm“ Der Mann setzte zu einer kleinen Pause an: „Ihr Bruder ist gestorben...“ Ich hielt Inne und machte eine Pause. „Wie?“, fragte ich zitternd. Als Antwort bekam ich: „Ihr Bruder hat Selbstmord begannen, er erhängte sich im Stadtpark.“ Das Telefon glitt mir aus der Hand und fiel zu Boden. Ein starkes stechen durchzog meine Brust und mein Blick hatte keinerlei Ausdruck mehr. Ich starrte nur noch in die Ferne. Nur eine kleine Träne der Trauer lief mir über die Wangen, ich konnte einfach nicht mehr weinen. Und wieder bekam ich die Antwort: „Nichts“ 1 Woche später war die Beerdigung. Es waren nicht viele erschienen, nur ein paar alte Schulkameraden und ich. Ich hört wie sie über mich tuschelten: „Die Arme...sie hat „Nichts“ mehr“. Da war schon wieder dieses Wort dahingesagt, doch keiner wusste was es für eine Bedeutung es hatte. Als ich neben seinen noch geöffneten Sarg stand, fuhr ich mit meine Hand über seine kalte leblose Wange. Ich flüsterte vor mich hin: „Wieso, Bruder? Du sagtest doch es sei „Nichts“ wie Mama und Papa damals“. Zum Schluss gab ich ihm noch einen Kuss auf seine Stirn und sein Sarg wurde in die Tiefe gelassen. Umso mehr Erde auf dem Sarg landete, schallte das Wort „Nichts“ lauter und immer lauter in meinem Kopf herum. Ich legte nur noch eine weiße Lilie nieder und sprach leise: „Ade...“ und alles um mir und in mir verstummte. Für die nächsten Tage ging ich erst einmal nicht zur Schule, mir wurde davon auch abgeraten. Ich beschloss zu einen Tempel zugehen und für meinen Bruder zu beten. Stumm sank ich vor dem Altar nieder und verbeugte mich. „Götter erhört mich...beschütze meinen Bruder, meine Mutter, meinen Vater und...und beantwortet mir bitte diese Frage. Was ist das „Nichts“?“ So oft hatten geliebte Personen dieses Wort so dahin gesagt. Ich wollte endlich wissen was es bedeutet. Mir kam es langsam so vor als wäre es ein Abschiedswort. Denn ständig gingen die Menschen die es mir sagten fort und kamen nie wieder. Meine Mutter, mein Vater und auch mein geliebter Bruder. Wieder durchzog mich ein starkes Stechen in meiner Brust und die Tränen liefen meine Wangen runter. Ich richtete mich auf und sah mir den Schrein etwas länger an. Es kam mir wie eine Erleuchtung vor. Mein verweintes Gesicht wurde zu einem sanften Lächeln. Nun wusste ich es. Ich verbeugte mich kurz und verließ dem Tempel... Epilog 15.12.2010, Mittwoch, 17.23 Uhr. Schülerin sprang vom Hochhaus. Selbstmord. Polizei versuchte sie aufzuhalten. Es Missglückte ihnen. Letzte Worte waren: „Es ist „Nichts““ Gründe waren der Verlust der Familie. Letzter Nachricht, ein Abschiedsbrief... Es ist „Nichts“. Ich will „Nichts“. Ich sagte „Nichts“. aber „Nichts“ ist etwas. Also hieß es wohl... Es ist „etwas“. Ich will „etwas“. Ich sagte „etwas“. Ich glaube ich habe endlich die Bedeutung dieses unmöglichen Wortes herausgefunden. Es ist weder ein ein Abschiedswort, noch ist es ein Wort ohne jegliche Bedeutung. Es bedeute...für mich... Erlösung! Nicht jeder wird es mir nach empfinden, aber mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und ich suchten vielleicht nach Erlösung von dieser Welt. 15.12.2010, Mittwoch, 17.24 Uhr Ein kleines Mädchen Namens Hopes erblickte die Welt. Ihr Mutter starb bei der Geburt und ihr Vater starb schon vor her bei einem Autounfall. 15.12.2010, Mittwoch, 17.24 Uhr Naturkatastrophe auf einer kleinen Inseln tausende Tote. In einem Dorf starben alle bis auf ein kleinen Jungen. Sein Name war Toivo 15.12.2010, Mittwoch, 17.24 Uhr Ein Brandstifter steckt ein örtliches Waisenhaus in Brand nur ein Kind überlebte wie durch ein Wunder. Die junge Raja befindet sich zu Zeit in medizinischer Behandlung All diese Namen bedeuten „Hoffnung“ und keiner dieser unbedeutenden Kinder ist „Nichts“, denn „Nichts“ ist etwas. Das heißt jedes Kind bedeutet auch etwas. The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)