Dance with me von sissyphos (Naruto & Sasuke) ================================================================================ Kapitel 16: Verbotene Liebe --------------------------- So. Oh Mann, Leute. Ich weiß nicht, ich werde mit dem Kapi iwie nicht richtig warm (dabei steht das schon relativ lange so ähnlich fest!), weiß aber auch nicht mehr weiter, wie ich das anders schreiben/ verpacken könnte -.- Also nehmt es mir nicht ganz so krumm. Ich hoffe, dass ich die Dramatik dennoch ansatzweise gut transportieren kann. Das Kapi ist nämlich (eigentlich) ziemlich wichtig für den weiteren Verlauf .___. Für ALLE vier Teile *seufz* Nya, ich höre mal auf rumzuheulen, könnt mich ja dann in den Kommis fertigmachen :D __________________________________________________________________________ Bedächtig streichelte ich ihn weiter, strich durch sein weiches Haar und gelegentlich auch über seine heiße Wange. All das ließ er über sich ergehen. Vielleicht genoss er es sogar, aber ich war mir momentan noch zu unsicher mit der ganzen Situation, um mir darauf etwas einzubilden. Das wäre nicht gut. Deshalb ließ ich es bleiben. "Sasuke?", flüsterte ich nun leise, doch es folgte keine Antwort. Sein Kopf lehnte noch immer gegen meine Brust, weshalb ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. War er etwa eingeschlafen? Ein glückliches, sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Noch einige Minuten berührte ich ihn auf diese Weise weiter, hoffte meine Zärtlichkeiten würden ihm schöne, angenehme Träume bereiten. Aber wir konnten nunmal nicht ewig so sitzen bleiben. Sonst würden zu unserem ohnehin schon bemerkenswerten Leiden auch noch zusätzliche Gliederschmerzen kommen. Und da konnte ich gut drauf verzichten. Deshalb beschloss ich, dass es das Beste sei, ihn auf die Couch zu legen und selbst noch - zum Einschlafen und zur Beruhigung - ein wenig Fernsehn zu gucken oder die Wunde erstmal daraufhin genauer zu untersuchen, ob ein späterer Arztbesuch nötig war. Sanft hob ich Sasuke nun an, indem ich unter seine Arme griff und stützend eine Hand an sein Gesäß legte. Ein leichter Rotschimmer legte sich dabei auf meine Wangen. Warum musste er sich nur so verdammt gut anfühlen? Das machte es nicht unbedingt leichter, die Finger von ihm zu lassen. Als ich nun stand und ihn, wie einen Schluck Wasser in der Landschaft, in meinen Armen hängen sah, überlegte ich, wie ich ihn am besten bis ins Schlafzimmer transportieren konnte. Er war ein wenig kleiner als ich - ganze zwei Zentimeter - und vermutlich auch nicht besonders schwer. Zumindest sah er mit seiner schlanken, athletischen Statur nicht danach aus. Also hievte ich ihn nach oben, legte einen Arm um seinen Oberkörper, der andere griff unter seinen Kniekehlen entlang. Sein schlafendes Gesicht, das ich nun ganz deutlich erkennen konnte, lehnte wieder an meinem Körper. Er lag in meinen Armen, wie man eine Braut über die Schwelle trägt. Sofort lief ich wieder knallrot an und war zunächst damit beschäftigt, mich von meinen eigenen Gedanken zu erholen. Ein paar Sekunden betrachtete ich ihn nun so. Für mich war ausnahmslos alles an ihm perfekt - einfach atemberaubend schön. Zumindest gerade in diesem Moment. Sein wie immer makelloses Gesicht, aber jetzt so friedlich entspannt, mit den Haarsträhnen, die über seine Augen fielen, der leicht geöffnete Mund. Ich begriff nicht, wie man diesem wundervollen Gesicht Leid zufügen konnte. Wieder sah ich sein blaues Auge und in jenem Augenblick war dieser Anblick so unendlich viel schrecklicher als die Male zuvor. Durch den präsenten Kontrast von Schönheit und Schmerz und eben weil ich den Grund dafür nicht verstand. Dass der eigene Vater ein so schönes, tüchtiges und anständiges Kind so sehr hassen konnte, um es aus nichtigen Gründen zu schlagen. Ich verstand es einfach nicht. Aber vielleicht konnte man das auch gar nicht. Nicht alles, was auf dieser Welt geschah konnte man nachvollziehen, manches war ganz einfach so. Das versuchte ich mir immer wieder einzureden. Man musste es irgendwie...hinnehmen. Akzeptieren? Das war jedenfalls die einfachere Lösung. Ein resigniertes Seufzen entfloh meinem Mund, als ich mir schließlich über sein Gewicht bewusst wurde. So leicht, wie ich gedacht hatte, war er doch nicht. Aber eigentlich auch kein Wunder. Selbst ich wusste, dass Muskeln mehr als Fett wiegen. Und Sasuke wog in diesem Augenblick geschätzte zweihundert Kilogramm. "Du Pottwal", flüsterte ich ihm grinsend entgegen, als ich mit ihm über die knarrenden Dielen stolzierte, einfach, um mich selbst aufzuheitern. Zu vergessen, was es für schlechte Menschen ganz in meiner Nähe gab. Menschen, die ich, obwohl ich kein Freund von Gewalt bin, am liebsten grün und blau schlagen würde. Damit sie nur ein einziges Mal am eigenen Leib erfahren, wie sich ihre Methoden anfühlen. Wie es ist, der Unterlegene und Hilflose zu sein. Und Sasuke war seinem Vater unterlegen. Deutlich sogar. Aber nicht körperlich. Ich wusste, dass er sich wehren konnte. Dass er zumindest verhindern könnte, geschlagen zu werden. Seinen Hass konnte er nicht auf diese Weise unterbinden. Nicht mit der Gewalt, die sein Vater in meinen Augen so gerne zu nutzen schien. Aber er tat nicht einmal das. Er tat nichts, um sich selbst zu schützen. Aber warum nicht? Wovor hast du Angst, Sasuke? Vorsichtig legte ich ihn nun auf der Couch ab, strich noch einmal über seine Wange und sah mich dann im Zimmer, auf der Suche nach einer Decke, forschend um. In einer Ecke meines Schlaf- und Wohnzimmers entdeckte ich schließlich das gesuchte Objekt, holte es und bedeckte Sasukes Körper damit. Ich nahm auf der Couch Platz, fuhr mit den Fingern wieder durch sein Haar und bemerkte plötzlich, dass er dabei lächelte. Mein Herz machte ein paar kleine, schmerzliche Sprünge, während ich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich. Wer im Schlaf durch so eine simple Geste, derart glückselig lächelt, der konnte in seinem Leben nicht viel Zuneigung erfahren haben. Dabei dachte ich immer, du hättest alles. So lange Zeit habe ich dich darum beneidet. Aber jetzt? Träumst du etwa davon, dass dich dein Vater so lieb streichelt? Ein Kloß bildete sich bei diesem erdrückenden Gedanken in meinem Hals. Hat man dich denn nie mehr geliebt, als mich? Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen den Rand seiner Verletzung entlang. Doch, deine Mutter und dein Bruder lieben dich. Tun sie. Bestimmt. Und ich liebe dich. Aber ich brauche auch deine Liebe, Sasuke. Ich will nicht mehr alleine sein. Wirklich nicht. Schenk' mir etwas von deiner Liebe. Deiner Zuneigung. Irgendwas. Dann ließ mich plötzlich ein nahezu unbekanntes Geräusch hochfahren - die Türklingel. Abrupt stand ich auf, steuerte vor Schreck zittrig auf den Flur zu. Wer konnte das sein? Leider besaß ich keinen Türspion, um nachzusehen, ohne gleichzeitig Einlass zu gewähren. Was sollte ich tun, wenn es sein Vater war? Ach, Quatsch. Der wusste schließlich gar nicht, wo ich wohne. Oder sollte Itachi ihn informiert haben? Mit einem von Fragen und Unsicherheiten gefüllten Kopf, drehte ich den Schlüssel herum und öffnete die Tür einen Spalt weit. "Du schon wieder", murmelte ich genervt, aber auch ein Stück erleichtert, als ich Sasukes älteres Ebenbild vor mir sah. "Guten Abend, Naruto. Ist Sasuke bei dir?", wollte er höflich und mit einem aufgesetzten Lächeln wissen. Ich war mir nicht ganz sicher, welche Antwort die Richtige war. Eine Lüge oder doch besser die Wahrheit? Ich entschied mich für letzteres und nickte kurz. "Darf ich dann reinkommen?" Ich öffnete die Tür und ließ ihn eintreten. "Ist es okay, wenn ich Schuhe und Jacke anlasse? Ich wollte eigentlich nicht lange bleiben. Wo ist er denn?" Itachi war unglaublich gut erzogen, hatte ich jedes Mal im Gefühl. Ein echtes Vorzeigekind eben. "Sicher", murmelte ich nur und führte ihn zum Schlafzimmer. "Er schläft", fügte ich hinzu. Mit leisen Schritten traten wir vor Sasuke, der sich inzwischen auf die Seite gedreht hatte. "Du kümmerst dich wirklich liebevoll um meinen Bruder", bemerkte Itachi und als ich zu ihm sah, erkannte ich das Lächeln auf seinen Lippen und erwiderte es. "Du magst ihn sehr. Nicht wahr, Naruto?", fragte er weiter und warf mir einen sanften Blick zu, weshalb ich wahrheitsgemäß nickte. "Hast du ihn auch hier hingelegt?" Wieder ein bezauberndes Lächeln. Itachi war ein netter Mann. Er sorgte sich um seinen Bruder und war wohl froh, dass sich jemand genauso um ihn bemühte, wie er es tat. "Ja, nachdem er einfach in meinen Armen weggepennt ist", lächelte ich und rieb mir verlegen über die Nasenspitze. "Was du nicht sagst", murmelte Itachi, weiterhin lächelnd. "Können wir uns vielleicht kurz ungestört unterhalten? Ich würde gerne was mit dir besprechen, Naruto", meinte er und deutete in Richtung Küche. Ich nickte nur und ging vor. Vielleicht hatte er in der kurzen Zeit bereits bemerkt, dass es mir mit Sasuke wirklich ernst war. Vielleicht wollte er mir deshalb mehr von ihm erzählen. Und von seinem Vater. Damit ich über alles - was auch immer alles bedeuten mochte - Bescheid wusste. Allmählich begann ich Itachi richtig zu mögen, obwohl ich ihn lange nicht gesehen hatte. Er war ein guter großer Bruder - sehr fürsorglich und immer auf Sasukes Wohl bedacht. Genau wie ich. In der Küche angekommen, drehte ich mich wieder lächelnd und bereits dankbar zu ihm, doch riss verschreckt die Augen auf, als er mich mit einem Mal packte und mit ziemlicher Wucht gegen die Wand schlug. Durchdringend starrte er mich an, hielt mich an den Schultern fest. Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen. Der plötzliche Sinneswandel schockierte mich - ich wurde kreidebleich. "Jetzt pass' mal auf, du kleiner Scheißer: Glaubst du etwa, ich merke nicht, was hier abgeht, hä? Dass du in meinen Bruder verknallt bist? Glaubst du, ich würde das nicht merken? Ihn kannst du vielleicht blenden mit deinem verdammten Gerede, aber mich nicht! Mich nicht, Naruto!" Sein Griff wurde immer härter, seine Stimme dunkel, beängstigend. Ich bekam es wirklich mit der Angst zu tun. Was war plötzlich los? "Was spielst du hier für ein dreckiges Spiel, hä? Komm! Sag's mir ins Gesicht! Los! Die Wahrheit!" Er schlug mich wieder gegen die Wand, ich keuchte auf. Begriff einfach nicht, was hier abging. Welche Wahrheit? Was wollte er denn hören? "Ich liebe ihn", presste ich einfach nur hervor, hoffte, das würde ihn zufrieden stellen. Itachi war definitiv kampferprobt. Aber woher? "Aha, tust du also wirklich, ja?" Ich nickte einfach nur, spürte wie mein Körper ein wenig erzittere. In einer solchen Situation hatte ich mich noch nie befunden. Und dann auch noch in meiner eigenen Wohnung. "Weißt du, was mich daran ankotzt? Weißt du das?" Augenblicklich schüttelte ich den Kopf, kam mir vor, wie bei einem Verhör. "Dass du ihm anscheinend wirklich so etwas, wie eine Stütze bist. Aber als bester Freund. So sieht er dich. Ich habe mit ihm gesprochen. Nicht mehr. Nur - ein - Freund." Allmählich klang die Wut in Itachis Stimme ein wenig ab, ließ mich aufatmen, obwohl der Griff um meine Schultern nicht nachließ. "Was glaubst du eigentlich mit deinen Gefühlen zu erreichen? Selbst wenn er sie erwidern sollte, glaubst du, das würde ihm helfen? Glaubst du, dass es etwas verändern würde? Glaubst du das?" Seine Stimme war eindringlich, aber ich wusste nicht, worauf er hinaus wollte, deshalb schwieg ich. Betrachtete das Ganze als rhetorische Fragen. "Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du ihm damit nur noch mehr Probleme machst? Auch nur ein einziges Mal?" "Ich...verstehe nicht", zwang ich mich nun doch zu sagen und bemerkte das Aufblitzen in Itachis schwarzen Augen. "Denk' doch einfach mal darüber nach, woher momentan seine ganzen Probleme stammen." Mein Blick wurde trüb. Sein Vater war an allem schuld - keine Frage. Aber was sollte mir das schon sagen? Ich konnte Itachi einfach nicht ganz folgen. Vielleicht auch deshalb, weil ich aufgeregt und eingeschüchtert war. "Ich kann ihm helfen", murmelte ich nur kleinlaut. Daraufhin fing Itachi plötzlich an zu lachen. Auf eine Weise, die mir durch Mark und Bein fuhr. Dieser dumpfe Klang. Lachte er über mich? "Ich vergaß. Du bist ja der Spinner von nebenan. Naruto gegen den Rest der Welt, oder wie?", grinste er belustigt. Mein Gesicht verspannte sich. Das, was er sagte, ärgerte mich zutiefst. Es verletzte mich schon fast. "Wir könnten glücklich sein", sagte ich, nun überzeugt. Itachis Lachen verstummte augenblicklich und wurde durch einen wütenden Augenausdruck ersetzt. "Nein, könnt ihr nicht", erwiderte er nüchtern. In seiner Stimme lag kein Zweifel. Jeglicher Widerspruch erschien mir zwecklos. "Aber warum nicht? Ich liebe ihn! Ich liebe ihn so sehr!", schrie ich mit einem wehleidigen Unterton, dachte nicht mehr daran, dass Sasuke nebenan schlief und aufwachen könnte. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln. Ich wollte nicht hören, dass es unmöglich war. Das war es nämlich nicht. Nein, war es nicht! Doch Itachi ließ mein Gefühlsausbruch ungerührt. "Mag sein, dass du ihn liebst. Und dennoch kenne ich Sasuke besser, als du. Auch wenn du das nicht einsehen willst. Und egal wie sehr Sasuke unseren Vater auch hasst, wie sehr er ihn auch verachtet, er will von ihm als Sohn anerkannt werden. Dafür tut er alles. Vielleicht unbewusst. Nur deshalb will er unbedingt richtig berühmt werden. Richtig viel Geld verdienen. Um zu beeindrucken, denke ich." Als Itachi das sagte, dachte ich augenblicklich an die Situation, als ich Sasuke nur mit dem Geldargument von unserem Duo überzeugen konnte. Es hatte also rein gar nichts mit mir zu tun gehabt - wie erwartet. Aber das war mir egal. Er würde erkennen, dass er mich braucht. Irgendwann. "Aber das kann er doch...auch...wenn wir uns lieben", brabbelte ich meine Gedanken hervor, obwohl es mir eigentlich vor Sasukes großem Bruder peinlich sein müsste. Dieser seufzte in jenem Moment nur entnervt auf. "Du verstehst echt überhaupt nichts. Oder willst es nicht verstehen - keine Ahnung. Naruto, Sasuke kann einfach nicht mit dir zusammen sein. Begreif' das doch endlich mal. Selbst wenn er sich in dich verliebt, was ich bei Gott nicht hoffe, könnte er nicht. Also lass es nicht so weit kommen. Quäl ihn nicht. Wenn du ihn wirklich liebst, dann quäl ihn nicht", murmelte Itachi mit einem Unterton, der in meinen Ohren, wie eine Bitte, fast ein Flehen klang. Dabei strichen seine Finger mit einem traurigen Lächeln über den bläulichen Talisman, der an meinem Hals baumelte. Er hatte ihn also bemerkt. Aber warum wurde er dann nicht sauer? Es war doch ein Erbstück seiner Familie. Und sicherlich teuer. "Tu' ihm nicht weh, sonst reiß ich dich in Stücke. Das schwöre ich dir", sagte er nüchtern, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen - mir blieb der Atem weg. Eiskalt - das war alles, was mir in diesem Moment durch den Kopf ging. Danach klopfte er mir auf die Schulter, ließ mich los und kurz darauf stand auch schon Sasuke im Türrahmen. Hatte er ihn etwa frühzeitig bemerkt? Ich wusste nicht, was hier vor sich ging. Warum quälen? Warum spricht er in Rätseln? Quälen. In Stücke reißen. Weh tun. Schmerz? Zum Teufel. Was ging hier vor sich? Warum sprach er so? "Ihr seid...ganz schön laut...", gähnte Sasuke und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Worüber wir gesprochen hatten, hatte er anscheinend nicht mitbekommen. Er schlief ja auch noch halb. "Sasuke", lächelte Itachi wieder und ging direkt auf ihn zu. "Lass' uns nach Hause gehen. Vater kommt gleich von der Arbeit." Sasuke nickte kurz, mit geneigtem Kopf. "Worüber...habt ihr gesprochen?", fragte er weiter, meine Augen wurden größer, ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. "Nur darüber, dass Naruto sich besser mal ein Pflaster auf die Wunde kleben sollte. Er sieht nicht gut aus. Aber meiner Meinung nach ist es nicht ganz so schlimm. Das dürfte bald wieder verheilt sein." Das war ihm also auch aufgefallen. Nebenbei. Hatte er sich die Antwort direkt zurecht gelegt? Itachi war ein guter, unauffälliger Beobachter. Irgendwie kam er mir komisch vor. Sein ganzes Verhalten. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Er führte Sasuke nun in den Flur, gab ihm seine Jacke und nahm selbst die Sporttasche über die Schulter. Mein Freund kleidete sich an und bevor er mit seinem Bruder die Tür verließ, drehte er sich noch einmal zu mir. "Naruto...Danke", lächelte er. "Kann ich morgen wieder vorbeikommen? Dann können wir das mit dem Duo klären", fragte er nach. Kurz huschte mein Blick zu Itachi, der mich mahnend anblickte, doch ich gab nichts darauf. So leicht ließ ich mich nicht einschüchtern, schon gar nicht, wenn es um Sasuke ging und alles, was mir gesagt wurde nur irgendwelche vagen Andeutungen waren. Auch wenn er mir drohte. Ich würde Sasuke niemals weh tun. Da war ich mir sicher. Also brauchte ich vor Itachi keine Angst zu haben. "Klar", nickte ich lächelnd. "Komm' jetzt, Sasuke", murmelte Itachi brummig und schob seinen Bruder die Tür hinaus, warf mir noch einmal einen stechenden Blick zu. Dann fiel die Tür ins Schloss und ich war mit meinem mulmigen Bauchgefühl allein. Wieder saßen wir für den kurzen Weg in Itachis Wagen. Viel zu schnell fuhr er durch die Straßen, achtete nicht einmal auf die rote Ampel. Aber das war mir in jenem Moment eigentlich auch total gleichgültig. Ich sah einfach aus dem Fenster, strich in Gedanken versunken über die Innenseite meiner Handfläche, während sich der Himmel immer mehr verdunkelte und das leuchtende Blau verdrängte. "Du lächelst schon die ganze Zeit." Meine Augen huschten überrascht in Itachis Richtung. Das war mir bislang überhaupt nicht aufgefallen. "Kann sein", machte ich nur und zuckte einmal mit den Achseln. Itachis Augen verengten sich, doch er behielt den Blick auf der Straße. "Gestern hast du kein einziges Mal gelächelt. Als ich bei dir war", stellte er mit einem dumpfen Seufzen fest. Wieder schweifte mein Blick aus dem Fenster. "Da war mir auch nicht danach zumute." Es begann zu regnen. Die ersten Regentropfen fielen auf die Erde. Itachi schaltete den Scheibenwischer ein, drehte die Heizung aus Gewohnheit etwas weiter auf. "Jetzt schon?" Meine Augen verengten sich, schnell wandt ich den Kopf zu ihm, starrte in sein noch immer auf die Straße gerichtetes Gesicht. Er sollte diese blöde Fragerei endlich sein lassen. Natürlich ging es mir nicht gut! Und mir war auch nicht nach lachen zumute. Ganz und gar nicht. "Nein", brummelte ich nur und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum tust du es dann?", fragte er weiter. Ich beschloss, ihn einfach zu ignorieren, dann würde er schon aufhören so sinnlose Fragen zu stellen. Er sollte mir nicht auf die Nerven gehen. "Warum..." Itachi stockte kurz und das ließ mich aufhorchen. Selten musste er nach den richtigen Worten suchen. Das passte einfach nicht zu ihm. Schließlich kam er immer direkt auf den Punkt. So kannte ich ihn. Ich schielte zu ihm herüber, sah, dass er das Lenkrad fest umklammerte. "Warum gehst du mit deinen Problemen zu ihm? Direkt in seine Arme. Warum lässt du dich gerade von Naruto trösten?" Seine Stimme war leise. Ruckartig wandt ich den Blick wieder zur Seite, bemerkte meinen pulsierenden Herzschlag. "Sasuke. Mir gefällt das nicht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)