Universelles Durcheinander von abgemeldet
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Kapitel 7: Teil 7 - neue Pläne und alte Rechnungen
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Autor: clef-san
e-mail: clef-san@web.de
Animexx-Nick: Guru-Clef
Titel: Universelles Durcheinander - Teil 7
Anime: Tenchi Muyo, DBZ, Oh! My Goddess, NGE, Silent Möbius, StarTrek - The
next generation
Warnings: nööö
Disclaimer: Die Charaktere dieser Geschichte gehören alle nicht mir. Außerdem
verdiene ich an dieser Story kein Geld.
Anmerkung:
'....' = jemand denkt
"...." = jemand sagt
Universelles Durcheinander - Teil 7
Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Ohki (
Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh!
My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne
und Aristo [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius )
Durch die Reihen der Crewmitglieder der Enterprise lief ein kollektives
Aufatmen. Der Angriff der Borg-Armada war abgewehrt worden, und die meisten
Mitglieder der Besatzung hatten überlebt - ein gewaltiges Wunder angesichts der
Feuer-kraft, die gegen das Föderationsschiff aufgeboten worden war. Gedämpft
wurde die Euphorie der Crew jedoch, als sich die Nachricht über den Preis
verbreitete, den die Besatzung für diesen Sieg bezahlt hatte. Fünfunddreißig
Besatzungsmit-glieder waren schwer verletzt worden und siebenundachtzig
Mitglieder der Crew waren den Borg zum Opfer gefallen. Insgesamt bedeutete das
einen Ausfall von mehr als zehn Prozent der Besatzung. Außerdem waren
weitläufige Areale des Schiffes - insbesondere im Bereich der Quartiere - durch
die Kämpfe verwüstet worden.
Commander Riker, Chefingenieur LaForge und Lieutenant Worf waren vom Cap-tain
mit der Leitung und Koordinierung der Reparaturarbeiten beauftragt worden,
während er selbst mit seinen unfreiwilligen, fremddimensionalen Gästen das
wei-tere Vorgehen besprechen wollte. Vor der Besprechung bestand Doktor Crusher
allerdings auf einer medizinischen Untersuchung von Ryoko und Vegeta, da diese
schließlich gerade erst von einem Ausflug auf ein Borgschiff zurückgekehrt
wa-ren. Da Picard selbst neugierig auf das Ergebnis war, bestellte er die
anderen Gäste in den Konferenzraum, während er selbst zuerst die
Krankenstation auf-suchte.
Dort hatte die Chefärztin gerade die Untersuchung Ryokos beendet.
"Und, Doktor ? Wie geht es ihr ?"
Die Ärztin runzelte nachdenklich die Stirn.
"Ich weiss es nicht genau, Captain. Sie selbst sagt, es gehe ihr hervorragend,
aber der Tricorder liefert keine eindeutigen Werte."
"Ich sagte doch schon, daß ich keinen 'Körper' im biologischen Sinne habe."
warf Ryoko genervt ein. "Ich bin ein Dämon - ein verdammt hübscher Dämon noch
dazu. Wie oft soll ich das nun noch erklären ?"
"Jedenfalls scheint ihr Körper sich ständig in einer Art subatomarem
Fließzustand zu befinden." erläuterte die Ärztin dem Captain, ohne auf Ryokos
Aussage einzu-gehen.
"Warum glauben sie wohl, kann ich mich durch Wände bewegen, häh ?"
"Bedeutet das, daß ihr Körper immun gegen Nanosonden ist ?" fragte Picard
nachdenklich.
"Ähh...hallo ?" versuchte Ryoko es erneut. "Sagte ich schon, daß ich ein
DÄMON bin ?"
Crusher und Picard gingen jedoch immer noch nicht darauf ein. Wutschnaubend
stellte Ryoko daraufhin ihre Erklärungsversuche ein.
"Ja, Captain. Ich denke schon."
"Und Vegeta ?"
"Den wollte ich gerade untersuchen als sie hereinkamen."
Doktor Crusher nahm wieder ihren medizinischen Tricorder zur Hand und
mar-schierte zum nächsten Behandlungsbett, auf dem ein mißmutiger Sayajinprinz
saß. Als sich die Ärztin näherte, warf er ihr düstere Blicke zu.
"Ich sage es nur einmal: Es kommt überhaupt nicht in Frage, daß irgendwer an
mir herumpiekst oder rumgrapscht !"
"Keine Sorge, Vegeta." Die Ärztin lächelte belustigt. "Die Zeiten des
Rumpieksens sind bei uns schon lange vorbei." Sie hob die Meßeinheit des
Tricorders, ein blin-kender und zirpender Zylinder aus Metall und Kunststoff,
der etwa so lang wie ein Daumen war. "Hiermit kann ich alle ihre medizinischen
Werte messen, ohne sie auch nur einmal berühren zu müssen."
Ryoko und Picard schauten interessiert zu, wie die Ärztin das kleine Gerät
mehr-mals an seinem Körper auf und ab bewegte. Dann schaute sie auf das Display
des Geräts.
Die Ärztin schien kurz zusammenzuzucken und wurde etwas blasser.
"A-aber...das gibt's doch nicht." murmelte sie.
"Was gibt's nicht ?" fauchte Vegeta mürrisch.
"N-nichts, schon gut."
Die Ärztin wiederholte ihre Messung, war aber mit dem Ergebnis offenbar immer
noch unzufrieden.
"Was ist denn jetzt ?" knurrte der Sayajin mit wachsender Wut.
"Ähh...wie fühlen sie sich im Moment ?"
"Dämliche Frage ! Es geht mir hervorragend !"
"Was ist denn los, Doktor ?" erkundigte sich Picard mit leichter Besorgnis. So
au-ßer Fassung hatte er die Ärztin bisher nur selten erlebt.
"Der Tricorder registriert keine Lebenszeichen von ihm." flüsterte sie
fassungslos.
"Wie sollte er auch ?" Vegetas bissige Stimme verriet, daß er kurz vor einem
Wutausbruch stand. "Ich bin schließlich tot !" Mit diesen Worten deutete er auf
den Heiligenschein, der über seinem Kopf hing. "Glauben sie, das ist 'ne
Lese-lampe ? Oder 'nen Reflektor, damit ich im Dunkeln besser gesehen werde ?"
Die Ärztin wurde auf der Stelle noch blasser.
Doktor Crusher zuckte zusammen und sah sich um.
Ryoko hatte, auf dem benachbarten Behandlungsbett sitzend, einen so heftigen
Lachanfall bekommen, daß sie heruntergefallen war.
Dies schien sie jedoch nicht sonderlich zu stören, denn die Dämonin rollte
wei-terhin laut lachend am Boden hin und her, wobei sie beide Arme um ihren
Bauch geschlungen hatte, und grotesk mit den Beinen zappelte.
Über Vegetas Kopf schien daraufhin eine pechschwarze Gewitterwolke
aufzutau-chen, denn der mürrische Blick des Kriegers wechselte mit
fortschreitender Dau-er des Lachanfalls immer weiter in Richtung purer
Mordlust.
Schließlich platzte ihm der Kragen.
"JETZT REICHT'S, WEIB !!!"
Eine energetische Schockwelle fegte durch den Raum, als Vegeta die Verwand-lung
zum Super-Sayajin vollzog.
Anders als der Fall vom Krankenbett war der gewaltige Anstieg von Vegetas
Ki-Level für die Dämonin unmöglich zu ignorieren. Sie wälzte sich auf den
Rücken und verstummte schlagartig. Zähnefletschend wie der blutdürstige
Avatar eines Rachegottes ragte der Superkrieger über ihr auf.
"ICH LASSE MICH VON DIR NICHT MEHR BELEIDIGEN !"
Ryoko verspürte wieder dieses Gefühl der Panik. Irgendwie mußte sie diesen
durchgedrehten Superkrieger besänftigen. Die Frage war nur: Wie ? Dieses mal
würde Vegeta Blut sehen wollen. Oder konnte man seinen dummen Stolz viel-leicht
auch anders zufriedenstellen ?
"W-wie wär's, wenn wir das Ergebnis des Kniffelspiels ändern ?" fragte sie
vor-sichtig. "Ich verzichte auf den Sieg."
Der Sayajin schenkte ihr ein sarkastisches Grinsen.
"Wie würdest du deinen Preis auch einfordern wollen, nachdem ich dich getötet
habe, Weib ?" Er lachte höhnisch. "Mit diesem Angebot gibst du bestenfalls zu,
daß du bei unserem Spiel betrogen hast."
"U-und wenn ich mich bei dir entschuldige ?"
Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, aus denen er sie lange musterte.
"Ich bin Vegeta, PRINZ der Sayajin, der größte Krieger der Galaxis, und nicht
irgendein dreckiger, verlauster Krämer, der mit sich um seine Ehre schachern
läßt, Weib." entgegnete er mit eisiger Kälte in der Stimme. "Du erinnerst
dich an mein Versprechen von unserer letzten Auseinandersetzung ?"
Ryokos Augen weiteten sich. Nur zu gut konnte sie sich an dieses Versprechen
erinnern. Vegeta hatte ihr eine unfreundliche Begegnung mit einem Ki-Blast
ver-sprochen, falls sie ihn nochmal in Rage versetzen sollte.
"B-bitte tu das nicht, Vegeta." rief sie hastig. "Denk an das Schiff und die
Leute hier."
"Oh, das tue ich." erwiderte Vegeta gehässig und ließ in seiner rechten Hand
eine der Dämonin nur allzu vertraute Energiekugel entstehen. "Das Leben dieser
Leu-te liegt nun in deiner Hand, Ryoko."
"Ich tu alles, was du willst, Vegeta."
"Gut." Er grinste breit. "Wenn ich meinen Kampf mit diesem Unterklassekrieger
Kakarott bestreite, wirst du ebenfalls anwesend sein. Und dann werde ich euch
beiden eine Lektion erteilen."
Die Dämonin nickte ergeben.
'Aber wenn du glaust, ich würde keine Gegenwehr leisten, wirst du eine
Überra-schung erleben, mein Freund.'
Als Ryoko sich von ihm abwandte, so daß Vegeta ihr Gesicht nicht mehr sehen
konnte, grinste sie hinterhältig. Das würde sicher ein Spaß werden, denn auf
ei-nem Planeten würde sie sich auch nicht so zügeln müssen wie hier an Bord
des Raumschiffs.
Zufrieden ließ Vegeta den Ki-Ball wieder verschwinden und transformierte sich
vom Supersayajin wieder zurück.
"Dann können wir ja jetzt zu ihrem Treffen gehen, oder, Picard ?"
Der Captain nickte mit spürbarer Erleichterung. Im Stillen dankte er Gott
dafür, daß es Ryoko gelungen war, Vegeta wieder zu beruhigen.
'Und ich hab immer gedacht, Klingonen wären schnell gereizt, aggressiv und
temperamentvoll. Aber im Vergleich mit Vegeta steht Worf ja schon fast auf einer
Stufe mit vulkanischen Zen-Meistern.'
"Folgen sie mir einfach." In diesem Moment war Picard froh, daß Ryoko sich
be-reits durch die Decke des Raums auf den Weg gemacht hatte, so daß die zwei
Streithähne wenigstens auf dem Weg zur Besprechung voneinander getrennt
wa-ren.
Als Picard zusammen mit Vegeta den Konferenzraum erreichte, bot sich ihm ein
Bild trügerischer Ruhe. Ryoko saß neben Counsellor Troi und Rally Cheyenne.
Die drei schienen sich angeregt zu unterhalten. Gleiches galt für Skuld und
Data, nur daß die zwei vermutlich über andere Themen sprachen. Son Gohan saß
neben Asuka Langley, hinter deren Stuhl eine gewaltige Waffe auf dem Boden lag -
wohl für den Fall der Fälle. Beide hatten die Köpfe zusammengesteckt und
tu-schelten miteinander.
Lediglich Son Goku hatte sich ein wenig abgesondert, was wohl irgendwie mit
seinen Platzansprüchen zusammenhängen mußte. Ganz offensichtlich hatte er
sich großzügig am Replikator bedient. Leere, halbvolle und volle Schalen mit
den verschiedensten Speisen stapelten sich rund um seinen Platz.
"Typisch Kakarott." Vegeta grinste abfällig.
"Hast du denn keinen Hunger ?" fragte Goku verwundert.
"Das schon." entgegnete der Sayajinprinz offen. "Aber im Gegensatz zu einem
Unterklassekrieger wie dir habe ich noch so viel Würde, daß ich meine Mahlzeit
nach der Besprechung und in aller Ruhe einnehme."
Goku lachte nur einfältig und kratzte sich am Kopf.
"Wenn ich Hunger hab, bin ich zu nichts zu gebrauchen, Vegeta. Das müßtest du
doch langsam wissen."
Vegeta brummelte etwas wenig schmeichelhaftes, was in etwa klang wie: "Du bist
auch sonst zu nichts zu gebrauchen, Kakarott." und setzte sich dann
demon-strativ auf den von Goku am weitesten weg liegenden freien Platz.
Nachdem Picard schließlich am Kopfende Platz genommen hatte, nahm er sich die
Zeit, allen Anwesenden nochmal für ihren Beitrag zur Verteidigung gegen die
Borg zu danken.
"Nun können wir hoffentlich ohne weitere Störungen unsere nächsten Schritte
planen." verkündete er das Ziel der Besprechung. "Gibt es hierzu irgendwelche
Vorschläge ?"
"Wir müssen mit den Borg in Kontakt treten." kam der erste Kommentar von
Skuld.
"Warum das ?" fragte Vegeta. "Wir sind sie doch gerade erst losgeworden."
"Ich brauche Zugriff auf die Rechenkapazitäten des Kollektivs, um die
notwendi-gen Berechnungen für die Öffnung meines Dimensionstors anzustellen."
erklärte sie. "Wenn mein Tor geöffnet ist, kann ich auf die Möglichkeiten von
Yggdrasil zurückgreifen, und die übrigen Tore ebenfalls öffnen, denke ich."
"Denkst du ?" Vegeta war immer noch nicht zufrieden.
"Hast du denn eine bessere Idee ?" konterte Skuld jedoch schnippisch. Da er die
nicht hatte, mußte sich der Sayajinprinz vorerst geschlagen geben.
"Aber wie reden wir mit den Borg ?" fragte Rally Cheyenne. "So wie ich das
ver-standen habe, liegen doch zehntausende von Lichtjahren zwischen uns und
ihrem Reich."
"Skuld möchte die Trümmer der Borgschiffe durchsuchen." warf Data ein. "Wenn
wir einen intakten Navigationsdatenknoten finden, erhalten wir die Daten, die
wir für einen Transwarpflug ins Territorium der Borg brauchen."
"Was uns aber ohne ein Schiff mit Transwarpantrieb nichts bringt." fügte der
Captain hinzu.
"Ich kann aus den Antriebstrümmern der Borgschiffe bestimmt einen
funktionie-renden Antrieb bauen." erwiderte Skuld sofort. "Notfalls baue ich ihn
von Grund auf neu."
"Aber in welches Schiff bauen wir den Antrieb ein ?" fragte Son Gohan. "Die
En-terprise kann doch hier nicht weg."
"Dann nehmen wir Ryo-Ohki dafür." antwortete Ryoko. "Was bedeutet, daß ich mit
in den Deltaquadranten fliegen werde, um der Königin meine Aufwartung zu
machen." Sie grinste gemein.
"Wir fliegen nicht dorthin, um sie zu vernichten." stellte Skuld sofort klar.
"Aber ohne ein wenig Überzeugungsarbeit werden die Borg dir vielleicht nicht
einmal zuhören wollen, kleine Göttin." schnaubte Vegeta. "Wenn wir ein paar
von denen plattmachen, wird der Rest bestimmt viel umgänglicher sein."
"Das klingt ja so, als wolltest du mich begleiten."
Ryokos Stimme hatte einen seltsamen Unterton, aus dem Vegeta nicht ganz schlau
wurde.
"Wir beide sind doch gegen diese Nano-Dinger immun, mit denen sie andere Leu-te
in Ihresgleichen verwandeln." bemerkte er trocken. "Da ist es doch nur lo-gisch,
daß wir gehen."
"Wie du meinst." Sie zuckte vielsagend mit den Schultern.
"Laß diese merkwürdigen Andeutungen, Weib." brummelte er. Dann wandte er sich
an Skuld. "Wie lange brauchst du für den Bau des Antriebs ?"
Skuld überlegte.
"Also...für die Bergung...etwa zwei bis drei Tage...Zusammenbau und Einbau in
Ryo-Ohki...nochmal zwei Tage...Funktionstests...hmm..." murmelte sie.
"Insge-samt werde ich etwa eine Woche brauchen, denke ich." fügte sie dann laut
hinzu.
"Gut." Vegeta grinste breit. "Dann steht also meinem Kampf mit Kakarott und
Ryoko nichts im Wege."
"Ähhm..." Goku unterbrach sein Mahl und schaute seinen Mitkrieger erstaunt an,
aber dieser schüttelte nur mit dem Kopf.
"Sag nichts, Kakarott." wies ihn Vegeta an. "Sie braucht eine kleine Lektion in
Benimmregeln, und du, Kakarott, wirst jede Unterstützung brauchen, die du
fin-den kannst, du Unterklassekrieger, du."
Daraufhin zuckte der Angesprochene jedoch nur mit den Schultern und widmete sich
wieder laut schmatzend mit großer Hingabe seinem Essen.
"Wir dürfen auch Aristo nicht vergessen." warf Rally nun ein. "Er muß
aufgehal-ten werden, bevor er auf der Erde Unheil anrichten kann."
"Aber wir können ihn unmöglich rechtzeitig erreichen." antwortete Picard.
"Selbst wenn wir ein Shuttle schicken, wird dies erst mehrere Tage nach Aristo
die Erde erreichen."
"Das ist aber besser, als ihn gar nicht zu verfolgen." ergriff zur allgemeinen
Überraschung Asuka das Wort. "Was auch immer er auf der Erde in ein paar Ta-gen
anrichten kann...wenn wir gar nichts tun, wird er noch viel mehr anrichten."
"Das stimmt." Picard nickte zustimmend. "Und wer wird Aristo verfolgen ?"
"Ich natürlich." antwortete Rally sofort. "Außer mir kann ihn niemand
besiegen."
"Du darfst ihn nicht vernichten, Rally." widersprach Skuld sofort. "Du mußt ihn
hierher zurückbringen."
"Was ? Wieso das ?"
"Ihr seid beide durch das Portal hergekommen, also müßt ihr auch beide wieder
durch das Portal zurückgehen." erklärte die Göttin mit großem Ernst.
"Andern-falls besteht die Gefahr, daß sich das Portal nicht schließen läßt,
was die spätere Trennung der Universen verhindern würde."
"Na toll." Rally war alles andere als begeistert.
"Es gibt da noch ein Problem." meinte Data nun.
Alle schauten den Androiden fragend an.
"Miß Cheyenne kann sicher kein Shuttle fliegen, und ich glaube nicht, daß wir
im Moment geeignetes Personal entbehren können."
"Aber Data..." Counsellor Troi musterte ihn fragend. "Jeder Föderationsoffizier
kann ein Shuttle fliegen."
"Das ist richtig, Counsellor." bestätigte Data. "Aber wir müssen davon
ausgehen, daß dieser Aristo, wenn das Shuttle die Erde erreicht, einen
klingonischen Bird-of-Prey zur Verfügung hat. Und es kann sich gerade für
jemanden, der damit keine Erfahrung hat, als sehr irritierend erweisen, bei
einem planetaren Landean-flug von einem klingonischen Zerstörer beschossen zu
werden."
"Dann müssen wir eben einen erfahrenen Piloten dafür abstellen."
"Aber genau da liegt das Problem, Counsellor." stellte Data fest. "Die meisten
erfahrenen Piloten sind im Moment Namen auf unserer Verlustliste, und die
we-nigen verbliebenen Leute werden hier dringend benötigt."
"Asuka könnte doch fliegen." schlug Gohan plötzlich vor.
Noch bevor irgendwer sonst seine Meinung zu diesem verrückten Vorschlag sa-gen
konnte, war Asuka bereits aufgesprungen und hatte sich neben Gohan auf-gebaut.
"WAAASSS ??? Bist du doof ?" zeterte sie. "Ich bin noch nie in einem Raumschiff
geflogen ! Ich weiss gar nicht, wie das geht ! Wie kommst du überhaupt auf
mich, Gohan ?"
"Du bist doch Pilotin..."
"Ja, klar ! Pilotin eines Kampfroboters !" stellte sie klar. "Ein Roboter ! Wie
ein Mensch, nur von der Größe eines Hauses !"
"Aber du hast Erfahrung darin, eine Maschine in einem Kampf zu steuern, Asuka.
Und bis wir die Erde erreicht haben, hast du dich sicher auch an die Steuerung
gewöhnt." beharrte er auf seiner Meinung. "So groß kann der Unterschied doch
nicht sein."
Asuka ließ sich in ihren Sessel zurückfallen, senkte mißmutig den Kopf und
mas-sierte sich angestrengt die Schläfen, während sie unverständliches Zeug
vor sich hinbrummelte.
Schließlich beugte sich Gohan zu ihr rüber.
"Asuka ?" sprach er sie leise an. "Du sagtest doch kürzlich, daß du dich nicht
gut fühlst, weil du nur rumsitzen und selbst nichts tun kannst. Und dann, als
die Borg angriffen, und du mitkämpfen und doch etwas tun konntest, da sahst du
so glücklich aus..."
"Aber das hier ist völlig unmöglich, Gohan." flüsterte sie zurück. "Mein EVA
wird hauptsächlich über Gedankenimpulse gesteuert, und sowas haben die in
ihren Shuttles sicher nicht. Ich...ich kann das einfach nicht..."
"Sag doch sowas nicht. Du kannst alles tun, was du willst, wenn du nur an dich
glaubst." raunte er. "Und ich, ich glaube fest daran, daß du es kannst."
Erstaunt und verwirrt hob sie den Kopf und sah ihn an. Gohans Worte und ihre
Selbstzweifel lagen im Widerstreit miteinander und trugen einen kurzen, aber
heftigen Kampf aus, in dem sein Vertrauen in ihre Fähigkeiten mehr und mehr die
Oberhand gewann.
'Was ist das für ein seltsames Gefühl der Wärme ? Freundschaft ?'
Zögernd stahl sich ein Lächeln in ihr Gesicht.
Er nahm ihre Hand und lächelte sie zuversichtlich an. Dann wandte er sich an
Picard.
"Mit welcher Methode werden ihre Shuttles gesteuert, Captain ?"
"Wir verwenden ein Kontrollpult mit berührungsempfindlichen
Oberflächenele-menten."
"Also von Hand."
"Im Wesentlichen ja. Wieso ?"
"Könnten sie ein Shuttle so umbauen, daß es über Gedankenimpulse gesteuert
werden kann ?"
Der Captain gab die Frage umgehend an Data weiter.
"Das ließe sich sicher machen." antwortete der Androide sofort. "Tatsächlich
hat es in mehreren Forschungseinrichtungen der Föderation schon
Versuchsprojekte dieser Art gegeben. Geordi und ich könnten das sicher
erledigen."
"Gut." meinte Gohan. "Dann steht deiner Karriere als Shuttlepilotin jetzt nichts
mehr im Weg, oder, Asuka ?"
"Du glaubst wirklich, ich könnte ein Shuttle durch den Weltraum fliegen ?"
Gohan nickte bekräftigend.
"Mehr als das. Mein Vertrauen ist so groß, daß ich mein Leben in deine Hände
legen werde, indem ich dich begleite."
"Hah ! Richtig so, Junge. Zeig dem Mädel endlich, daß du sie magst." war
plötz-lich Ryoko zu hören.
Asuka und Gohan liefen augenblicklich knallrot an.
"Du hast ja 'ne Vollmeise, du doofe Dämonin !" brüllte Asuka sie an.
"Genau." bekräftigte Gohan. "Außerdem braucht Rally Unterstützung, wenn sie
sich mit Aristo anlegt, und da Vegeta schon zu den Borg fliegt..."
"Was soll ich eigentlich tun, während ihr alle weg seid ?" fragte schließlich
Son Goku, als ihm aufging, daß er in Kürze der einzige Gast auf der Enterprise
sein würde.
"Du bewachst die Enterprise, Paps." schlug Gohan vor. "Das Schiff muß
schließ-lich unversehrt und an diesem Ort bleiben, wenn wir die Dimensionstore
benut-zen wollen."
"Geht in Ordnung."
"Außerdem bietet ihm das die Möglichkeit, sich weiterhin so vollzustopfen."
be-merkte Ryoko grinsend, was, wie sie erstaunt feststellte, von Vegeta mit
einem amüsierten Schmunzeln quittiert wurde, als er glaubte, niemand sehe in
seine Richtung.
"Dann gäbe es jetzt nur noch ein Problem zu besprechen." erklärte Picard
zufrie-den. "Durch die Kämpfe sind viele unserer Quartiere in einem
unbewohnbaren Zustand, und im Moment müssen so viele andere Dinge repariert
werden, daß wir dafür vorerst keine Zeit haben."
"Worauf wollen sie hinaus, Picard ?" fragte Vegeta mißtrauisch.
"Ich will darauf hinaus, daß wir sie zur Zeit nicht in Einzelquartieren werden
un-terbringen können." antwortete der Captain der Enterprise bedauernd. "Das
be-deutet, sie werden sich jeweils zu zweit oder zu dritt ein Quartier teilen
müssen."
"Ich kann auch zu meinem Ryo-Ohki zurückkehren." schlug Ryoko vor. "Und wenn
sie mag, kann Skuld gerne mitkommen."
"Gute Idee." stimmte die Göttin zu. "Dann kann ich sofort planen, wie ich den
Transwarpantrieb am Besten integrieren kann."
"Da wir ja ab nächster Woche sowieso zusammen unterwegs sein werden, könnte
doch auch Vegeta mitkommen." schlug Ryoko vor.
"Das ist sicher eine gute Idee." meinte Counsellor Troi dazu. "Es wird während
der Mission sicher weniger Probleme geben, wenn die Mitglieder beider Gruppen
schon vorher die Möglichkeit haben, sich aneinander zu gewöhnen."
Der Captain nickte bedächtig.
"Angesichts der Spannungen, die zwischen einigen der Anwesenden bestehen, halte
ich das auch für das Beste."
"Dann werde ich mir also ein Quartier mit Son Gohan und Asuka Langley teilen."
stellte Rally Cheyenne mit einem knappen Lächeln fest. Sie war nicht wirklich
begeistert von der Aussicht, ihre geliebte Privatsphäre auf die Größe von
Gar-nichts schrumpfen zu sehen. Andererseits war es natürlich ganz gut, sich
mit denjenigen vertraut zu machen, von deren Unterstützung ihr Leben bei der
Jagd auf den Lucifer Hawk abhängen mochte.
Ryoko bedachte Asuka und Gohan mit einem Blick, der beide abermals rot anlau-fen
ließ. Überflüssigerweise konnte sie es sich nicht verkneifen, noch ein
letztes "Na dann viel Spaß, ihr Zwei !" in den Raum zu werfen, bevor sie laut
lachend durch den Fußboden verschwand.
Die nächsten Tage waren auf der Enterprise Tage intensiver Arbeit. Nachdem
Geordi mit Skulds Hilfe den Warpkern dazu gebracht hatte, trotz des Universellen
Energie-Entsorgers Energie zu liefern, begannen Geordi und Data damit, nach
Asukas Angaben die Steuerung eines Shuttles zu modifizieren.
Gleichzeitig arbeitete Skuld zusammen mit einigen Bordingenieuren an der
In-spektion der Borgtrümmer und der Bergung der von ihr benötigten Teile.
Den Höhepunkt dieser Zeit bildete jedoch der Kampf zwischen Vegeta, Son Goku
und Ryoko auf einem kleinen Mond im Orphaniasystem. Der Mond umkreiste ei-nen
Gasriesen und bot annähernd erdähnliche Bedingungen. Es gab Meere voller
Fische und Amphibien, sowie frühzeitliche Wälder und Sümpfe voller Insekten.
Ein idealer Ort also, um Streitigkeiten beizulegen. Allerdings hatten die drei
Kämpfer zuvor Picard garantieren müssen, daß sie den Mond nicht unbewohnbar
machen oder gar völlig zerstören würden.
Während ein Shuttle der Enterprise also zum acht Lichtjahre entfernten
Orpha-niasystem flog, damit drei Verrückte einen unsinnigen Kampf austragen
konnten, driftete ein anderes Shuttle langsam aber sicher über die unsichtbare
Grenze zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium. Dabei plärrte
es un-unterbrochen einen Hilferuf ins All, in dem Hilfe wegen defekter
Antriebssysteme angefordert wurde.
Der Anruf war zwar noch nicht beantwortet worden, aber das lag nicht daran, daß
das Shuttle in diesem Teil des Weltraums allein gewesen wäre. Dies war nämlich
nicht der Fall. Ein getarnter klingonischer Zerstörer der B'rel-Klasse, in der
Föderation Bird-of-Prey oder auch Raubvogelklasse genannt, folgte dem Shuttle
seit einer Stunde im Abstand von wenigen tausend Kilometern.
"Aber was soll denn mit dem Shuttle nicht stimmen, Captain ?" argumentierte der
Erste Offizier der iKS-Blutschwur zum wiederholten Mal. "Die Sensoren zei-gen
Schäden am Antrieb des Schiffs, und..."
"BAAHH !" unterbrach ihn der Captain. "Den Markierungen nach gehört das
Shut-tle zur Enterprise."
"Und ?"
"Picard hat sich schon früher ständig in unsere Angelegenheiten eingemischt."
blaffte der Captain. "Wer weiss, was er jetzt wieder plant ?"
"Aber was soll er mit einem läppischen Shuttle schon erreichen können ?"
Inzwischen verfolgte die gesamte Brückenbesatzung die Auseinandersetzung. Das
ein Offizier mal eine andere Meinung hatte als sein Vorgesetzter kam vor.
Normalerweise erklärte dann der Vorgesetzte dem Offizier die Angelegenheit
nochmal sehr kurz und direkt, beispielsweise in Form von Tritten und
Faustschlä-gen. Aber Captain Maruk gehörte zu den Veteranen vieler Schlachten
mit heim-tückischen Völkern wie den Romulanern oder Cardassianern. Er neigte
dazu, sei-ne manchmal für klingonische Verhältnisse sehr verworrenen
Gedankengänge mit seiner Crew zu teilen, wenn nicht gerade eine akute
Gefahrensituation schnelles Handeln verlangte. Die Crew dankte es ihm mit
großer Loyalität. Aus Unterhaltungen mit Maruk konnte man sehr viel mehr
lernen als aus einem Tritt oder Faustschlag, und jeder der Offiziere wußte,
daß ihm das Wissen, das er sich unter Maruks Kommando aneignete, helfen konnte,
wenn er ein eigenes Kom-mando bekam.
"Auf den ersten Blick nichts." stimmte der Captain seinem Stellvertreter Kuros
zu. "Aber fragst du dich nicht auch, was ein harmloses kleines
Föderationsshuttle überhaupt in dieser Gegend zu suchen hat ? Wenn Picard an
unserer Grenze et-was zu erledigen hat, warum kommt er dann nicht mit seinem
schönen neuen Schiff ?"
"Vielleicht hat er Angst, daß wir Klingonen es wieder kaputtmachen." warf
Mai-trak lachend ein. Die Frau war ein ausgezeichneter Waffenoffizier und hatte
zu-dem noch eine sehr scharfe Zunge.
Die anderen Klingonen stimmten in das Lachen ein. Picards letztes Schiff war von
einem abtrünnigen Bird-of-Prey vernichtet worden. Seitdem durfte man anneh-men,
daß der Respekt vor den Schiffen dieses Typs trotz ihres Alters und der damit
verbundenen Schwächen - wie dem Mangel moderner Waffensysteme - bei allen
Völkern des Quadranten gewachsen war. Dem Selbstbewußtsein der vielen
Raubvogelbesatzungen im klingonischen Reich hatte der Vorfall jedenfalls
gutgetan.
"Aber wenn wir nur hinterherfliegen, kriegen wir nie raus, was los ist."
versuchte es Kuros erneut. "Es ist nur ein einzelner Mensch an Bord. Wir
könnten ihn fest-nehmen und verhören."
Maruk seufzte ungehalten und ging im Geiste nochmal seine Möglichkeiten durch.
Er konnte jetzt entweder weiterfliegen und das Shuttle ignorieren - aber dann
würde er sich sein Leben lang fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, nicht
weiterzufliegen. Oder er berief sich auf seine Autorität als Grenzwächter und
überprüfte das Schiff - wozu er trotz des Notrufs jedes Recht hatte.
Schließlich traf er eine Entscheidung.
"Schiff enttarnen, Schilde aktivieren und Shuttle mit allen Waffensystemen
erfas-sen." brüllte er die dafür zuständigen Offiziere an. "Der Mensch da
drüben soll sofort wissen, daß wir nicht zum Spaß hier sind."
"Meister, ein klingonischer Bird-of-Prey enttarnt sich fünftausend Kilometer
hin-ter uns." verkündete Crewman Johnson so träge, als lese er gerade den
Wetter-bericht für die Sahara vor. "Waffen und Schilde sind aktiviert."
"Ruf sie, und bitte um Erlaubnis, ihr Schiff betreten zu dürfen, Sklave."
"Sie rufen uns bereits, Meister."
"Nun...dann antworte gefälligst." brummte Aristo unwillig.
"Föderationsshuttle, hier spricht die iKS-Blutschwur von den ruhmreichen
Streit-kräften des klingonischen Imperiums. Nennen sie den Grund für ihr
Eindringen in unser Territorium."
"Hier spricht Crewman Johnson, Besatzungsmitglied des Föderationsschiffs
En-terprise." kam umgehend die Antwort. "Diese Frage würde ich ihrem Captain
lie-ber von Angesicht zu Angesicht beantworten."
Für einen Moment blieb es still.
"Halten sie sich bereit, an Bord gebeamt zu werden, Johnson. Unbewaffnet
natürlich."
Augenblicke später senkte das klingonische Schiff seine Schilde und beamte den
Menschen an Bord. Mit ihm kam das Verderben in Form eines mächtigen Lucifer
Hawks...
Inzwischen hatten sich Vegeta, Son Goku und Ryoko an ihrem Kampfplatz
einge-funden. Sie hatten die Wahl zwischen Sumpf, Wald und Gebirge gehabt, und
sich einstimmig für das Gebirge entschieden - der Sumpf schied aus, weil Ryoko
sich nicht schmutzig machen wollte, und der Wald wurde von Vegeta abgelehnt,
weil dieser keine Lust auf Verstecken spielen hatte.
Das Shuttle war wieder gestartet und wartete in einem hohen Orbit darauf, die
Drei nach dem Kampf wieder abzuholen. Außerdem sollte es den gesamten Kampf mit
seinen Sensoren beobachten, damit die Leute auf der Enterprise, die ja besseres
zu tun hatten, als einem Kampf zuzusehen, sich das Ganze später in ihrer
Freizeit anschauen konnten.
Und da standen die Drei nun. Im Zentrum eines kleinen Tals und mit einem
Ab-stand von jeweils etwa dreißig Metern in einem fast perfekten gleichseitigen
Dreieck, und warteten darauf, wer gegen wen den ersten Zug machen würde.
Ryoko blickte mißtrauisch zwischen den beiden Sayajins hin und her. Eigentlich
hatte sie ja nur mit Vegeta Streit, aber über Son Goku wußte sie nicht genug,
um sein Verhalten in dieser Lage einschätzen zu können. Vielleicht war er ja
eben-falls ganz heiß drauf, sich mit dem halben Universum anzulegen ? Oder
unter den gegebenen Umständen vielleicht auch mit mehr als einem Universum ?
Während Ryoko sich also fragte, wer als erstes gegen wen vorgehen würde, ließ
Vegeta mit höhnischem Grinsen über seiner ausgestreckten rechten Handfläche
eine halbmeterdurchmessende Ki-Kugel entstehen.
"Will jemand ein wenig mit mir Ball spielen ?" fragte er spöttisch, während
sein Blick zwischen seinen Gegnern hin und her wanderte.
Son Goku ging in Abwehrstellung und machte dann eine herausfordernde
Wink-bewegung aus dem Handgelenk.
Vegeta grinste, holte aus und warf den Ki-Ball.
Ryoko bemerkte im letzten Augenblick die Richtungsänderung, die Vegeta der
Kugel beim Wurf verpasste. Noch während das Licht auf sie zu raste, wurde ihr
klar, daß sie den Angriff nicht würde abwehren können. Rein instinktiv
veränder-te sie ihre Struktur und verschwand in den Boden - nicht ahnend, daß
der Saya-jinprinz genau damit gerechnet hatte.
Die Dämonin war noch nicht ganz im Gestein versunken, als Vegeta bereits
flieg-enderweis eine Position zwanzig Meter über ihr eingenommen hatte. Laut
la-chend ließ er einen Ki-Blast von mindestens zehn Metern Durchmesser
entste-hen.
Wenige Sekundenbruchteile danach erhielt der Begriff Epizentrum für die arme
Dämonin eine ganz eigene Bedeutung.
Als Ryoko sich hustend und fluchend aus dem Schutt befreit hatte, fand sie sich
im Zentrum eines dreißig Meter tiefen und etwa hundertfünfzig Meter
durchmes-senden Kraters wieder, eine Tatsache, die sie in blankes Entsetzen
versetzte. Körperlich war noch alles in Ordnung, obwohl der Treffer sie genau
wie ihre Um-gebung arg gebeutelt hatte. Dann fiel ihr Blick jedoch auf ihre
Kleidung, und mit aufsteigender Frustration wurde ihr klar, daß sie unter rein
äußerlichen Gesichts-punkten absolut furchtbar aussehen mußte.
"Oh nein." jammerte sie, gepaart mit einer ganzen Reihe von Stoßseufzern. "Wie
seh ich denn aus ? So kann ich mich ja nirgendwo blicken lassen."
Und während sie sich daran machte ihr derangiertes Äußeres wieder auf
Vorder-mann zu bringen, schaute sie sich nach dem Verursacher des Schadens um.
Diesen entdeckte sie einhundert Meter zu ihrer Rechten in vielleicht fünfzig
Me-tern Höhe, wo er in einen Luft-Nahkampf mit Son Goku verwickelt war.
"Das war nicht nett, sie so reinzulegen, Vegeta." knurrte Son Goku, während er
die in atemberaubendem Tempo vorgetragenen Schlag-Tritt-Kombinationen des
Sayajinprinzen blockte.
Dieser lachte einmal kurz, ohne seine Angriffe zu unterbrechen.
"Und wenn schon, wir sind schließlich nicht für ein Picknick hier, Kakarott."
Sidekick - angetäuschte linke Gerade zum Kopf - rechter Haken zum Magen.
Zwecklos. Goku blockte auch weiterhin alle Angriffe.
"Deine Verteidigung ist so gut, wie ich sie in Erinnerung habe." knurrte Vegeta.
"Aber falls du nicht den Plan hast, mich totzuquatschen, solltest du endlich mal
einen Angriff starten."
"Bisher habe ich in unseren Begegnungen immer gewonnen." stellte der
Ange-sprochene fest. "Aber wenn du willst..."
"Kämpf endlich, oder ich mach dich kalt !"
Endlich ging auch der andere Sayajin zum Angriff über - mit dem Ergebnis, daß
beide nun sowohl Treffer austeilten als auch einstecken mußten.
Goku landete einen Schlag an Vegetas Kopf. Dieser nahm dem Treffer jedoch durch
eine schnelle Körperdrehung den Schwung und konterte so gleichzeitig mit einem
Tritt, der Son Goku in einen großen Felsbrocken schmetterte.
Der Felsen zerbrach in viele kleinere Brocken und begrub den Krieger unter sich.
Kurz darauf erstrahlte der Schutthügel jedoch in einem grellblauen Leuchten,
woraufhin die Steine zum Einen pulverisiert und zum Anderen in alle Richtungen
davongeschleudert wurden.
Schwer atmend stand Goku auf dem Boden und schaute zu seinem Gegner hoch, der
sich gerade einen dünnen Blutfaden aus dem Mundwinkel wischte.
"Der war nicht von schlechten Eltern, Vegeta." lobte Goku und rieb sich dabei
den Hinterkopf. "Sieht aus, als müßte ich noch ein wenig zulegen."
Der Sayajinprinz nickte grimmig.
"Sieht wohl so aus. Und jetzt mal ein Rat unter Freunden: Gib dir gefälligst
mehr Mühe, oder soll ich dich etwa in Stücke reißen ?"
"Da ist was dran."
Mit übermenschlicher Schnelligkeit hatte Goku die Distanz zu seinem Gegner
überwunden und prügelte erneut auf Vegeta ein. Dieser jedoch zahlte mit
glei-cher Münze zurück, so daß es ein absolut ausgewogener Kampf blieb.
Als Ryoko endlich wieder in einem ihrer Meinung nach angemessenen Zustand war,
flog sie aus dem Krater heraus.
"Mal sehen, wo die zwei verrückten Streithähne stecken." murmelte sie,
während sie sich suchend umschaute. Da sie auf Anhieb niemanden fand, flog sie
ein we-nig in der näheren Umgebung herum.
Sie hatte gerade eine Felsnadel erreicht, die hoch über dem Gelände
emporragte, als sie plötzlich ein lautes Krachen hörte. Verwundert suchte sie
nach dem Ur-sprung des Geräuschs, das sich wie zerbrechende Felsen anhörte,
als auch schon ein sayajinförmiges Loch in der Felsnadel entstand.
Das nächste was sie bemerkte war Son Goku, der mit dem Rücken voran durch den
massiven Fels gebrochen war. Das übernächste, was sie bemerkte war, daß der
Sayajin von dem Aufprall kaum gebremst worden war und immer noch in ihre
Richtung flog.
Erschrocken restrukturierte sie erneut ihren Körper, was ihn für das
unerwünsch-te Flugobjekt durchlässig werden ließ. Unter mitleidigem
Kopfschütteln verfolgte sie die Flugbahn des Kriegers bis zu ihrem
Aufprallpunkt - an dem nun ein weite-rer Krater entstand - bevor sie wieder in
den undurchlässigen Zustand zurück-kehrte und sich umdrehte.
Das letzte was sie dann bemerkte war ein greller Lichtstrahl, der durch das Loch
im Felsen auf sie zukam und sie augenblicklich aus der Luft schmetterte.
Wenig später stellte Vegeta zufrieden fest, daß sein Ki-Blast, auch wenn er
Goku verfehlt hatte, trotzdem nicht ganz unnütz gewesen war.
Überaus zufrieden flog der Sayajinprinz los, um Goku zur nächsten Runde zu
stellen. Als er den unfreiwilligen Landeplatz der Dämonin überflog, hörte er
sie erneut über ihr Aussehen lamentieren.
Amüsiert schüttelte Vegeta den Kopf, als ihm Bilder von Bulma durch selbigen
schossen. Dies hier war der unanfechtbare Beweis dafür, daß alle Frauen gleich
waren, egal aus welchem Universum sie auch stammen mochten.
Als er Gokus neue Position erreichte, begrüßte dieser ihn freundlich mit einem
Kame-hame-ha, welches jedoch scheinbar mühelos abgewehrt wurde.
"Falls dir nichts besseres einfällt, solltest du jetzt vielleicht dein
Testament ma-chen, Kakarott." Vegeta gönnte dem Unterklassekrieger ein
süffisantes Grinsen.
"Na schön." Goku nickte ernst. "Ich werde dir eine Technik zeigen, die ich erst
vor kurzem gemeistert habe."
"Ach wirklich ?" Vegeta zog eine Augenbraue hoch.
"Es ist gar nicht so leicht, aber wenn du mir einen Moment für die Vorbereitung
läßt,..."
Vegeta machte eine spöttische Verneigung.
"Tu dir keinen Zwang an, Kakarott. Ich will sehen, womit ein Unterklassekrieger
wie du einen Sayajinprinzen und Elitekrieger wie mich glaubt beeindrucken zu
können." Nach diesen Worten verschränkte er demonstrativ die Arme.
Der Angesprochene verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Stattdessen stellte er
sich breitbeinig hin und schloß die Augen. Er konzentrierte sich auf den Fluß
seines Ki, lenkte und kanalisierte ihn entsprechend seiner Vorstellungen und
bündelte ihn in einem gewaltigen Schrei.
Son Goku schnappte für einen Moment nach Luft. Er war sich sicher, daß er mit
ein wenig Übung den Übergang schneller und vor allem leichter bewältigen
konn-te, aber im Moment bedeutete es für ihn eine merkliche Anstrengung, sich
in ei-nen Super-Sayajin zu verwandeln. Eine leuchtende Aura umgab ihn, während
die Farbe seines Haars nach blond und die seiner Augen nach türkis gewechselt
hat-te. Insgesamt ein beeindruckendes Bild.
Erwartungsvoll schaute er zu Vegeta.
"Das hab ich auf meiner Reise nach Namek gelernt." erklärte er. "In der
Super-sayajinform habe ich eine deutlich höhere Kampfkraft als du."
"Und das ist schon alles, Kakarott ?"
"WIE BITTE ?" Son Goku verschluckte sich fast an seiner eigenen Zunge als er
Vegetas mitleidiges Kopfschütteln bemerkte.
"DAS ist die grandiose Technik mit der du mich besiegen willst ?" stichelte der
Sayajinprinz weiter. "Aber wenn du meinst..."
Vegeta erhob sich in die Luft und raste auf Son Goku zu, der sich - einen Trick
Vegetas vermutend - bereits in Abwehrstellung begeben hatte.
Einen Augenblick bevor er Gokus Position erreichte bemerkte dieser einen
blitzartigen exponentiellen Anstieg in der Kampfkraft Vegetas. Und als Vegeta
zuschlug, tat er dies bereits als Super-Sayajin.
Und in diesem Augenblick mußte der Unterklassekrieger am eigenen Leib
erfah-ren, wie eine Karriere als Sandsack aussehen mußte. Vegeta war ihm in
punkto Technik, Geschwindigkeit und Kraft haushoch überlegen und prügelte ihn
binnen weniger Minuten windelweich.
Erst als Son Goku blutend und zerschlagen vor ihm im Staub lag stellte der
Sayajinprinz seine Angriffe ein.
Mit einem zufriedenen Grinsen, beide Hände in die Hüften gestemmt, ragte er
über dem Wehrlosen auf.
"W-wie...?" Gokus Stimme war so schwach, daß Vegeta sie unmöglich hören
konnte. Trotzdem wußte dieser genau, was Son Goku von ihm wollte.
"Du Trottel hast vergessen, daß ich von einem Zeitpunkt komme, der mehrere
Jahre hinter der Vernichtung Freezers liegt." Vegeta lachte übermütig. "Du
hast die Transformation gerade erst gelernt, aber ich habe schon jahrelange
Erfah-rung damit. Ich bin dir um mehrere Jahre voraus, was bedeutet, daß du
absolut kein Gegner für mich bist, Kakarott." prahlte er. "Bei wievielfacher
Schwerkraft hast du bist jetzt trainiert ? Hundertfacher ?"
Goku nickte schwach.
"Pah ! Das ist gar nichts, Unterklassekrieger. Ich trainiere bei
siebenhundertfa-cher Schwerkraft, Tendenz steigend." Er lachte erneut. "Endlich
habe ich dich besiegt ! Endlich habe ich allen meine Überlegenheit beweisen
können !"
Inzwischen hatte er die Super-Sayajinaura wieder heruntergefahren und
be-schränkte seine Aktivitäten darauf, den geschlagenen Son Goku zu
verspotten.
Dabei unterbrach er seine Prahlerei mit gelegentlichem Hohngelächter.
Als ihn jedoch ein gewaltiger roter Energieball von der Seite traf und in eine
Gruppe von Findlingen schmetterte, verging ihm das Lachen.
In seinem Kopf drehte sich alles, während er versuchte, sich wieder
aufzurap-peln. Dieser Blast war ein ganz schöner Hammer gewesen.
Vegeta schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden. Rote Punkte tanzten vor
seinen Augen und wollten einfach nicht verschwinden.
Als ihm klar wurde, was die Punkte tatsächlich zu bedeuten hatten, war es zu
spät. Mehrere Dutzend rote Energiepfeile trafen ihn und schüttelten den
Elite-krieger der Sayajin gründlicher durch als jeder Angriff, den er
irgendwann zuvor mal erlebt hatte.
Das letzte was er mitbekam, bevor es schwarz um ihn wurde, war eine Stimme die
rief: "Tu dir nicht weh ! Das mach ich schon für dich !"
Dann fiel er um.
Mit einem vergnügten Grinsen sprang Ryoko von dem Felsen herunter, von dem aus
sie ihre letzte Attacke durchgeführt hatte. Irgendwie war so ein Angriff aus
dem Hinterhalt ja unfair, das wußte sie auch. Aber andererseits hatte sie dank
Vegeta zweimal ihre Garderobe erneuern müssen. Und ihr Gesicht säubern. Und
ihre Frisur...nach dem zweiten Ki-Blast hatte sie wie ein Wischmob ausgesehen,
und das war einfach unverzeihlich. Niemand hatte das Recht, eine hübsche
Dä-monin wie sie so zu verschandeln.
Sie blieb neben Son Goku stehen, der sich schwach bewegte und zu ihr
hoch-schaute. Sie ließ eine Ki-Kugel in ihrer Hand entstehen und schaute ihn
fragend an.
"Also nach den Last-man-standing-Regeln bin ich wohl der Sieger. Oder gibt es
irgendwelche Einwände ?" Ihre Stimme klang so zuckersüß und zuvorkommend und
triefte geradezu vor Liebenswürdigkeit.
Goku schielte auf den Ki-Ball in ihrer Hand. Dann schüttelte er schwach mit dem
Kopf.
Wenige Stunden später befanden sich die Drei wieder an Bord der Enterprise.
Ryoko hatte eines der Holodecks requiriert, um ein ausgedehntes echtes Bad in
einem schönen gemütlichen Whirlpool zu nehmen. Und da sie schon dabei war,
ließ sie den Computer eine komplette Beauty-Farm erstellen. Dieser Kampf hatte
ihrem Äußeren gar nicht gut getan, und ein Dämon in ihrem Alter von immerhin
mehr als siebenhundert Jahren sollte schon auf sein Äußeres achten.
Vegeta und Son Goku waren unterdessen Gäste auf der Krankenstation. Doktor
Crusher hatte schon die vom Shuttle übermittelten Kampfaufzeichnungen
stu-diert, lange bevor das Shuttle wieder zurückgekommen war. Sie fand die
kämp-ferischen Fähigkeiten der Sayajins äußerst beeindruckend, hatte als
Ärztin jedoch kein großes Verständnis für die Gewaltexzesse, die sie zu
sehen bekam. Vor al-lem dieser Vegeta machte ihr Sorgen. Anders als Son Goku
schien er diese Nei-gung nicht unter Kontrolle zu haben, was möglicherweise auf
ein psychologisches Problem oder eine hormonelle Störung zurückzuführen war -
aber für Ersteres war sie nicht zuständig, während sie für Letzteres die
Möglichkeit vernünftiger Tricordermessungen gebraucht hätte.
Andererseits...wie behandelte man hormonelle oder psychologische Störungen bei
einem Toten ?
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Tja, das war's mal wieder mit den Helden. Vegeta hat es endlich mal geschafft,
Son Goku zu besiegen. Aber ob er so zufrieden mit dem Ausgang des Kampfes ist,
wage ich zu bezweifeln.
Wie es um die Reise ins Borgterritorium steht und wie es mit der Rallye zur Erde
weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Teil.
Bis zur nächsten Episode,
clef-san
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