Esralon - Die Kindheit der Königskinder von xXKikiXx (Weihnachtsgeschenk an meine fleißigen Mitplayer^^) ================================================================================ Prolog: -------- Der Mond stand hoch am Himmel und warf sein strahlendes, weißes Licht auf Esralon, die Welt der Elfenvölker. Jedoch war es ein strahlendes Augenpaar welches gerade in diesem Moment, als der Mond seinen höchsten Standpunkt am Nachthimmel eingenommen hatte, zu ihm aufsah und sich wünschte das die Zeit anhalten würde, dass nichts mehr weitergehen würde, dass alles so blieb wie es gerade war. Tränen standen in den Augen der Elfendame die so flehend zum Mond hochsah, welcher aber ihren Wunsch nicht erfüllen konnte. Auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünschte auf der ganzen Welt. Sie stand am Rande der Klippen, an die der Palast der Mondelfen gebaut worden war, und sah nun auf das Meer hinaus, dessen Wellen sich an den Klippen brachen und atmete den Duft der See ein. Ihr blaues Kleid wehte zusammen mit ihrem langen silbrig-weißen Haar im Wind. „Ein Schritt“, dachte sie und sah hinunter in die Tiefen, wo scharfe Felsen aus dem Wasser emporragten. „Ein einziger Schritt, und es wäre zu Ende.“ Ihre Augen, die, die Farbe eines Amethysts hatten, kehrten wieder zurück zum Mond, der unverändert am Himmel stand. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, dann drehte sie sich weg von den Klippen, und ging langsam zurück in den Palast ihres Volkes, wo sie ihr Leben weiterleben würde, wie es ihre Familie bestimmt hatte. Kaum das sie, durch einen unterirdischen Gang, wieder im Palast war, und sich nun in den unterirdischen Gärten befand, welche dem Meer sehr nahe waren, packte jemand ihren Arm und zog sie an sich. „Wo bist du nur gewesen? Ich habe den ganzen Palast nach dir angesucht“, flüsterte ihr eine aufgebrachte und besorgte Stimme ins Ohr, die sie sehr gut kannte, und deren Klang ihr Herz noch schwerer werden ließ. „Spazieren“, war deshalb die einzige Antwort die sie geben konnte, ohne dass ihre Stimme verriet wie nah sie den Tränen bereits war. „Das glaube ich dir nicht Chandari. Du warst an den Klippen oder nicht? Du wolltest es tun ohne mich?“ Sie schloss die Augen und lächelte müde. „Wenn ich es hätte wirklich tun wollen, dann wäre ich nun nicht mehr hier oder?“ Die Hände die sie hielten drehten sie nun herum so dass sie ihm gegenüberstand. „Sieh´ mich an“, befahl er ihr, aber sie ließ die Augen geschlossen. „Sieh´ mich bitte an Chandari“, wiederholte er bittend und sie schlug die Augen auf, so das er ihre Tränen sehen konnte, und sie daraufhin in den Arm nahm, sie an sich drückte und an ihr linkes Ohr wisperte: „Heirate ihn nicht! Dann musst du dir über solche Dinge nicht den Kopf zerbrechen.“ Die Elfenfrau legte ihre Arme auf den Rücken des Mannes der sie hielt und schmiegte ihre Wange an die seine. „Als hätte ich eine andere Wahl.“ „Die hast du! Du hast mich“, erwiderte er und hielt sie nun etwas von sich um ihr in die Augen sehen zu können. „Werde meine Frau! Heirate mich und nicht ihn! Ich liebe dich, und du liebst mich auch oder etwa nicht?“ Chandaris Augen waren in diesem Moment so erfüllt von der Liebe die sie für diesen Mann empfand, doch sie hob ihre rechte Hand und legte sie an seine Wange, wo sie mit dem Daumen über seine Lippen streichelte. „Ja! Ich liebe dich. Aber wir wissen beide dass unsere Liebe nur unter dem Mantel der Verschwiegenheit existieren kann Tendaí. Du bist der Thronerbe der Mondelfen und ich bin nur…“ „Die Liebe meines Lebens“, unterbrach er sie und legte seine Hand auf die ihre, zog sie an seine Lippen und küsste jeden einzelnen der schlanken blassen Finger. „Und du die meine aber…ich bin auch eine zu nahe Verwandte deiner Familie. Außerdem“, sie senkte den Blick. „hast du mich nie darum gebeten.“ „Ich tue es jetzt“, verteidigte er sich hilflos und umschloss ihre Hand mit den seinen doch sie entzog sie ihm. „Jetzt ist es zu spät“, flüsterte sie, und wich einen Schritt zurück. „König Endriel hat um meine Hand gebeten und ich habe Ja gesagt. Er hat somit mein Wort und das meiner Familie. Dein eigener Vater sieht es als Bündnis zwischen den Völkern der Mond und der Waldelfen. Es ist zu spät Tendaí.“ Der Prinz der Mondelfen sah sie an. Sah ihr langes Haar das über ihre Schultern fiel, ihre zierliche Gestalt, das wunderschöne Gesicht, welches durch die einzigartigen Augen vollkommen gemacht wurde. Natürlich hatte ihr Gast, der König der Waldelfen, ihre Schönheit bemerkt als er im Mondelfenpalast ankam und Chandari beim Festessen zu seinen Ehren bewundert, bei dem sie und ihre Familie –alles enge Vertraute des eigenen Königshauses- anwesend waren. Auch hatte er hatte nicht gezögert der lieblichen Mondelfe den Hof zu machen und schließlich, wenige Tage später, um ihre Hand anzuhalten. Er selbst hatte nur dastehen können und zusehen, während König Endriel den Wunsch äußerte die einzige Frau im Palast ehelichen zu wollen, die ihm selbst -dem Prinzen der Mondelfen- etwas bedeutete. Die er mehr liebte als alles andere auf der Welt. Zwar hatte seine Liebste nicht sofort zugestimmt, hatte sich eher höflich bedankt und gemeint sie müsse darüber nachdenken, und sich anschließend entschuldigt um den Saal zu verlassen. Was ihrem scheuen Wesen und ihrer guten Erziehung gutgeschrieben wurde. Doch Tendaí wusste sie suchte einen Ausweg. Immerhin liebte sie doch ihn und nicht den Waldelfenkönig. Dass sie nun jedoch erklärte dass sie den Antrag angenommen hatte, brach ihm das Herz. Auch wenn er wusste das sie von ihrer Familie dazu gezwungen wurde. Immerhin, ein König war eine gute Partie. Was könnte es besseres geben als eine Tochter die Königin eines fremden Landes wurde? „Tu es nicht“, bat er sie nun und ging einen Schritt auf sie zu und sah in ihre tränennassen Augen. „Ich gehe mit dir gemeinsam in den Tod. Lass uns zu den Klippen gehen. Eher sterbe ich als das ich dich an ihn verlieren werde. Lass uns gemeinsam gehen.“ Doch sie schüttelte nur den Kopf, so das der Silberschmuck in ihrem Haar und an ihren Ohren klimperte, dann machte sie zwei Schritte auf ihn zu und wurde von seinen starken Armen aufgefangen. „Das kann ich nicht“, hauchte sie unter Tränen, die nun über ihre Wangen liefen. „Ich kann unserem Volk doch nicht ihren König nehmen.“ „Mein Vater ist der König, und er wird ewig leben. Wie wir alle“, sagte Tendaí stur und hielt sie an sich gedrückt. „Das weißt du nicht“, flüsterte sie. „Ich will nicht dass du stirbst. Ich will das du lebst mein Liebster, und das du einen anderen Weg finden wirst zu lieben.“ „Niemals!“ Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und sah ihn eindringlich und flehend an. „Versuch es! Versprich mir dass du es wenigstens versuchen wirst mein Liebster. Ich werde dich ewig lieben, bis in den Tod und darüber hinaus, und dann, wenn wir wirklich sterben sollten, dann werden wir wieder zusammen sein.“ Sie zog ihn an sich heran und versiegelte seine Lippen mit den ihren, schmeckte seine Tränen, die sich mit ihren vermischten und wusste, dass dies das letzte Mal war, das sie ihm so nahe sein konnte. „Der Mond wird mich immer an dich erinnern“, flüsterte sie gegen seine Lippen als sie den Kuss schließlich löste. „Er wird immer bei mir sein, und durch seinen Anblick, werde ich dich sehen.“ Sie lächelte ihn an und küsste ihn ein letztes Mal. „Ich liebe dich Tendaí, und das wird sich niemals ändern.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)