Das Ende, ein neuer Anfang? von Xektor ================================================================================ Das Ende, ein neuer Anfang? --------------------------- Es war eine der schwärzesten Nächte, welche Stygien seit langem erlebt hat. Denn in jener Nacht rückten die verdammten Truppen Toth Ammons aus und überfielen zahlreiche Dörfer und kleine Städte in ganz Stygien. So vielen sie auch in das kleine Dorf Khomi ein. Doch dort trafen sie auf unerwarteten Widerstand. Denn dort hatte sich auf der durchreise ein mächtiger Magier niedergelassen. Obwohl er mächtig war, mied er die Dorfbewohner. Denn ihm war klar, dass seinesgleichen dort nicht erwünscht war. Die Leute hatten prinzipiell Angst vor Magiern und dies auch zurecht. Die meisten Magier lassen sich mit Dämonen oder bösen Geistern ein, um ihre Macht zu erhalten. Viele dieser Leute missbrauchen die Macht, welche sie durch einen Bund mit einem jener Geschöpfe erhalten. Aber jener Magier ging noch viel weiter als alle anderen Magier, er schöpfte nicht von der Kraft der bösen Kreaturen, nein… er machte sie zu seinen Untertanen und kontrollierte sie, denn er ist ein Nekromant. Er schöpft seine Macht aus viel tieferen und unheilvolleren Quellen, nämlich aus der Unterwelt selbst. Diese Macht ist ungeheuer gefährlich und so mancher Nekromant war zu gierig und wollte zu viel, sodass sie außer Kontrolle geriet und ihren Anwender und alles in seinem Umkreis verschlang. Doch dieser Magier hatte diese Künste mit größter Sorgfalt studiert und erkannte ihre gefahren. Er lernte das Maß zu erfassen, wie weit er gehen konnte. Über die Jahre hinweg wurde er immer mächtiger und seine Feinde fürchteten ihn. Sein Name war ein einziger tödlicher Hauch… Venon. Als Toth Ammons Truppen nun das Dorf angriffen stellte Venon sich ihnen entgegen. Dies tat er nicht aus Selbstlosigkeit, er wollte den Dorfbewohnern schon Helfen, aber er brauchte auch für seinen nächsten Zauber, welcher seine Macht noch weiter steigern sollte, ein Opfer und da kamen ihn die feindlichen Truppen gerade recht. Mit lautem Gebrüll stürzten sich die Soldaten Toth Ammons den Hang hinunter um das Dorf zu überrennen. Die Dorfbewohner versteckten sich ängstlich in ihren Hütten und nur eine kleine Gestalt in einem verschlissenen schwarzen Umhang stand zwischen dem Dorf und der heranstürmenden Armee. Einer der Soldaten ließ ein heiseres Lachen ertönen als er die Gestalt dort stehen sah. Er ließ sein Breitschwert durch die Luft sausen und stürmte dem Heer voraus auf die kleine Gestalt zu. Als der Soldat nahe genug war, hob Venon seinen Arm und sprach einen verheerenden Zauber. Der Soldat wurde mitten im Lauf zu Eis, stürzte und zerbarst in tausend Splitter. Der Zauber erreichte auch zwei Reihen der kleinen Armee. Diese erlitten das selbe Schicksal wie ihr gefallener Kamerad. Verunsichert von diesen Vorkommnissen hielt die Armee an. Bogenschützen begaben sich an die Front und deckten Venon mit einem Pfeilhagel ein. Doch keiner der Pfeile erreichte ihr Ziel. Sie hielten einen Schritt vorher an, hingen kurz in der Luft und fielen dann nutzlos zu Boden, als wären sie auf ein unsichtbares Schild getroffen. So langsam bekamen die Soldaten es mit der Angst zu tun. Einer von ihnen gab mit einem Horn ein Signal. Venon wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. War dies nur eine Vorhut und gab es noch mehr von ihnen? Oder war dies das Signal zum Rückzug? Ihm war es egal und er wollte nicht darauf warten was nun passieren würde. Er hob beide Arme über den Kopf und fing an eine Beschwörung zu sprechen. Zuerst vernahmen die Soldaten nur ein Flüstern, welches von der Kapuzengestalt ausging. Aber es wurde immer lauten und lauter, bis er plötzlich verstummte. Stille legte sich über das Tal in dem das Dorf lag. Doch plötzlich vibrierte der Boden leicht unter den Füßen der Soldaten und es erhoben sich Untote aus der Erde. Panik machte sich zwischen den Soldaten breit. Einige versuchten zu fliehen kamen aber nicht weit. Andere Kämpften, zumindest versuchten sie es. Aber auch ihnen war kein erfolg vergönnt. Denn es waren nicht nur ein paar Untote sonder eine ganze Armee. Ein Soldat nach dem anderen wurde von Venon’s untoten Dienern niedergestreckt. Als die Schlacht schon entschieden zu sein schien erschallte ein weiteres Horn jenseits des Hanges. Am Rand dessen erschienen eine Reihe von Männern, gekleidet in blutroten Roben. Es waren zwölf. Es war also doch ein Signal gewesen! Venon sah zum Hang hinauf und ließ Testweise einen Zauber los. Wie er es geahnt hatte, prallte dieser auf einen Schild. “Dämonologen”, schoss es ihm durch den Kopf und in diesem Moment fingen die Magier an Feuerbälle auf Venons Diener hinabregnen zu lassen. Diese waren zwar fast unbesiegbar gegen Nahkampfangriffe, konnten aber nichts gegen Magie ausrichten. Einer nach dem anderen wurde unter der sengenden Hitze der Feuerbälle zerschmettert. Venon war klar, dass er nun in äußerster Gefahr schwebte. Wenn diese Magier so mächtig waren, wie er dachte, hätte er keine Chance gegen sie, er wäre schon gegen sieben überfordert gewesen, aber gleich gegen zwölf? Flucht war auch keine Option, nicht gegen Magier. Er musste kämpfen und er würde so viele von ihnen mit hinab in die Unterwelt nehmen wie es ihm möglich war. Er schleuderte eine Salve von Eis- und Schattenzaubern von hoher Intensität auf seine Feinde. Der Schild eines der Magier brach zusammen unter dem unerwarteten Ansturm. Schnell beschwor Venon rasiermesserscharfe Eisscherben und jagte diese durch den Körper des schutzlosen Magiers. Erst jetzt bemerkte der Nekromant, dass keiner seiner Diener mehr existierten und nun war die volle Aufmerksamkeit der Dämonologen auf ihn gerichtet. Schon schossen ihm sengende Flammen entgegen, welche von den Magiern in blutroten Gewändern ausgingen. Sein Schild erbebte unter den Angriff, aber er schlug mit gleichem Maß zurück. Aber ihm sollte kein Erfolg mehr vergönnt sein. Es schien so, als hätten seine Gegner ihren Schild vereinigt. Obwohl seine angriffe mächtig waren, verpufften sie an dieser gewaltigen Schutzmauer. Er hätte genauso gut mit bloßen Fäusten gegen eine Steinmauer hämmern können. Zudem wurden seine Angriffe mit der Zeit immer schwächer, da er einen Großteil seiner Kraft auf seinen Schild verlegen musste. Dieser Magierkampf zog sich nur drei Minuten hin, dann geriet Venons Schild ins wanken. Doch statt ihn auszulöschen stoppten die rot gewandeten Magier ihren Angriff. Einer von ihnen sprach einen Schockzauber, welcher Venon direkt in der Brust traf. Er verlor das Bewusstsein und verfiel in einem tiefen und dunklen Schlummer, aus dem er nicht mehr so schnell erwachen sollte. Die Magier nahmen ihn und viele weitere junge und kräftige Burschen aus dem Dorf mit. An eine entfernten und unheiligen Stätte brachten die Magier ihre Gefangenen. Dort brannten sie ihnen das Mal von Acheron ein. Es war ein verfluchtes Mal, welchem es Dämonen erlaubte sich den Körper des Trägers anzueignen. Jene Dämonen waren auch Untertanen Toth Ammons. Auf diese Weise wollte sich der dunkle Herrscher eine gewaltige Sklavenarmee aufstellen, welche Dunkelheit über Stygien, Cimmerien und Aquilonien verbreiten sollte. Zu diesem Zweck wurden die Sklaven, zu denen nun auch Venon gehörte auf Schiffe geschickt, um in die weiter entfernten Länder zu reisen und dort ein Lager zu errichten, von dem die Invasion ausgehen sollte. Jedoch sollte das Schiff, auf dem sich Venon befand, niemals dort ankommen. Auf dem Weg wurde das Sklavenschiff nahe der Insel Tortage von Piraten angegriffen. Der Angriff kam unerwartet und schnell. Einige Sklavenschiffe wurden komplett versengt. Auch das auf dem sich Venon befand. Halb tot und bewusstlos trieb Venon im Wasser. Der Dämon, welcher seine Seele besetzte merkte, dass es mit ihm zu Ende ging. Daher verließ er Venons Körper um nicht mit ihm unterzugehen. Aber das Schicksal meinte es mehr oder weniger gut mit dem Nekromanten. Die Wellen spülten den halb ertrunkenen an die Insel Tortage. Wo er nach einiger Zeit zu sich kam. Da der Dämon seinen Körper verlassen hatte, hatte Venon wieder die Kontrolle über seinen Körper. Nur zu was für einem Preis ist dies geschehen? Irgendetwas stimmte nicht. Wo war er? Und vor allem wer war er? Er konnte sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern. Nur der Hauch eines namens hallte in seinem Kopf… Venon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)