Lebenszeichen von abgemeldet (18 Slash MxM) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Why don't you stay with me? Prolog Jonas PoV Seit ich zurück denken konnte, spielten wir eigentlich schon immer und ewig zusammen unsere Instrumente. Es bereitet mir ein unsagbar schönes innerliches Gefühl mit ihm diese Reise zu gehen. Ich liebe es wenn seine langen, anmutigen Finger an seiner Gitarre Riffs üben, sie perfektionieren und mir mit einem Lächeln auf den Lippen stolz präsentieren. Er ist der Fels meiner Brandung, war es schon immer. Seit meine Eltern sich scheiden ließen, konnte ich ihm nicht mehr von der Seite weichen. Seine warmen Hände, sie gaben mir in schwersten Zeiten Halt den ich sonst nirgends bekam. Es war mein Schicksal, ich wusste dass ich ihn niemals den Rücken zudrehen konnte. Ich begehrte seinen Charakter, seinen Körper, seine Art, sein Lachen, und seinen Stolz. Er war viel mehr als nur ein 16 jähriger pubertierender Teenager. Jeden Tag verbrachten wir mit einander, 365 Tage im Jahr lachten wir und spielten auf unseren Instrumenten. Doch eines Tages im Winter geschah es, ich dachte nicht dass wir jemals in diese Situation kommen würden. Er stellte mir seine feste Freundin vor. Sie hieß Lena, war schlank und lange blonde Haare schmückten ihren Kopf. Meine Gedanken fuhren Achterbahn, ich spürte die Angst in mir aufsteigen, er hatte mich verlassen. Natürlich war mir klar, dass ich damit übertreibe, aber doch spürte ich es deutlich, er würde mir den Rücken kehren und ich konnte nichts dagegen tun. Sie war nicht wie ich, auf meinem Oberkörper stechen Muskeln hervor, ich verbrachte viel Zeit im Fitnessstudio um ihn noch mehr zu gefallen. Meine Haare waren kurz geschnitten und ebenso blond. Ich sah in Lena und mir keinerlei Ähnlichkeit außer die Haarfarbe störte mich. Es ließ mich verzweifeln, ich durfte ihm gegenüber nicht solche Gefühle hegen, deswegen versuche ich mich zu beherrschen, ihr freundlich die Hand zu schütteln und dann so schnell meine Beine mich tragen konnten abzuhauen. Ich verabschiede mich und blickte noch ein letztes Mal in die graulichen Augen von Christian. Er sah mich nicht an, spielte lieber mit Lenas Haaren und lachte dabei ausgiebig. Das war der Moment für mich zu gehen, es bereitet mir überraschenderweise keine großen Umstände mich von ihm zu entfernen. Niemals hätte ich gedacht, dass wir uns so trennen. Erst als ich mir klar war weit genug von ihnen entfernt zu sein, brach meine Fassade auf einen Schlag in sich zusammen. Verzweifelt kralle ich mich an einer mir nahstehenden Hauswand fest. Heiße Tränen rannten brennend an meinen Wangen hinunter, ich sah sie aufkommen und die kleinen dunklen Flecken die sich auf der Oberfläche bildeten. Mein Herz zerbrach, ich fühlte mich emotionslos, innerlich zu Tode gerichtet von ihm. Er hatte mich getötet, meine Gefühle für ihn fuhren Achterbahn. Wie sollte ich ihm je wieder unter die Augen treten. Woher ich die Kraft nahm und mich bis nach Hause schleppte, ist mir nicht mehr klar. Stumm warf ich meine Schultasche in eine Ecke meines Zimmers, vermied den Blick in meinem Spiegel der mir den Weg zum Bett blockierte. Sanft ähnlich einer Feder lasse ich mich auf meine kühle Seidenbettwäsche hinab sinken. Ich war heilfroh dass meine Mutter noch auf ihrer Arbeit im Büro war, wie hätte ich ihr erklären sollen das meine Augen gerötet und mein Hals heißer ist. Sie wollte bestimmt nicht hören, dass ich weinte wegen Christian. Dass ich versuche meine Gefühle ihm gegenüber im Zaum zu halten und es mir nicht mehr gelang. Ich musste sie begraben, sie für immer verschwinden lassen. Plötzlich steigt eine unbändige Wut in mir hoch, sie reißt all meine Vernunft in zwei. In mir quillt Hass gegenüber Christian auf. Wie konnte er mir den Rücken zuwenden und das alles nur für dieses Miststück namens Lena. Sie hatte unsere Freundschaft auf den Gewissen. Niemals mehr werden wir 365 Tage im Jahr zusammen verbringen, niemals mehr nach einer Party betrunken zusammen im Bett schlafen, und warum das alles? Weil er jetzt sie gegen mich getauscht hat! Es macht mich rasend vor Wut. Ich springe von meinem Bett auf und schnappe mir die nahestehende Lampe. Es war mir gleichgültig, ich werfe sie gegen die Wand zum Badezimmer. Ihre Form zersprang in tausend kleine Porzellanteile. Ich sah ihr ehrfürchtig dabei zu. Plötzlich überkommt mich ein herzhaftes Lachen, es sah so aus als würde meine persönliche heile Welt ebenso in Millionen von Teilen zerspringen und keine Chance geben sie jemals wieder zusammen zusetzen. Traurigkeit spiegelt sich in meinem Blick wieder als ich mein Lieblingsfoto sah das direkt neben meiner Kommode an der Wand hängt. Es zeigt Christian und mich in einer freundschaftlichen Umarmung, meine Mutter hatte es geschossen als wir gerade unser erstes Fußballspiel gewonnen hatten. In schweren Zeiten habe ich es mir oft angesehen, sein Lächeln, es hatte meine Seele wieder erwärmt. Missmutig streife ich mit meiner Fingerspitze über die glatte Oberfläche des Fotos. Bleibe dabei ich an seinem nackte Oberkörper hängen, seine beachtlichen Muskeln lassen mich verträumt in Erinnerungen schwelgen. Unglaublich schwer konnte ich mich von ihm entfernen, löse meine Berührung auf seinem Oberkörper, drehe mich einmal um meine eigene Achse und fasse zielsicher in die dritte Schublade meiner Kommode. Meinen Fund begutachte ich ein paar Sekunden kritisch, eher ich die Farbe aus seiner Verpackung holte. Brav befolge ich die Beschreibung, mische alles zu einer Art Paste zusammen und ziehe mir die beiliegenden Handschuhe zitternd über meine Hände. Tief atme ich ein und aus, schließe meine Augenlieder für ein paar Sekunden, denke noch ein letztes Mal darüber nach. Doch mein Entschluss stand eisern fest, ich werde es heute und hier beenden. Diese Ähnlichkeit unserer Haare war das Einzige was ich mit ihr in Verbindung brachte und genau das musste ich vernichten. Überzeugt begann ich meine Haare schwarz zu färben, rabenschwarz, ich versuche sie so dunkel wie es mir nur möglich war zu gestallten. Ich war gefangen in meinem Wahnsinn, sah mit Genugtuung dass all die blonden Haarsträhnen unter einem tiefen Schwarz verschwanden. Niemals würde ich es ihm verzeihen, er hat mich hintergangen. Von Hass und Wahnsinn getrieben, freute ich mich auf den morgigen Schultag. Er würde mich bestimmt nicht wieder erkennen, ich tue es selbst kaum noch. Nicht nur meine Haare wollte ich verändern, sondern auch meine Kleidung, auf den charmanten Sonnyboy von neben an, daran hatte ich kein Interesse mehr. Werde der Welt zeigen wer ich bin. Ein teuflisches Grinsen legt sich auf meine Lippen als ich meinen Nietgürtel im Schrank erblickte. Ich hatte bis zum heutigen Tag niemals Anlass gehabt ihn zu tragen. Doch seine Zeit war gekommen. Ich bin bereit für ein neues Leben, ein Leben im Schatten der Gesellschaft. Ich möchte in eine Kategorie abgeschoben werden, möchte Schimpfwörter vernehmen die man mir sonst bestimmt nicht hinterher gerufen hätte. Es bereitet mir Vorfreunde wenn ich an den morgigen Tag denke, an all diese Gesichter die mich unglaublich anstarren und mich fragten was mit mir passiert sei. Ich konnte endlich der Jonas sein, der ich immer war. . Prolog Ende Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Jonas PoV Ich hatte damit gerechnet das es schlimm wird als Außenseiter behandelt zu werden, aber das sogar fremde Menschen die überhaupt keine Ahnung von meiner Persönlichkeit haben, mich pöbelnd im Bus anfahren, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Es bereitet mir große Sorgen, ob meine Veränderung mir wirklich etwas brachte außer Schläge von Typen die mein Äußeres nicht akzeptieren. Seufzend versuche ich mich zu konzentrieren und hoffe dabei nicht verrückt zu werden. Der vergangene Tag brannte in meiner Seele lichterloh. Die ganze Nacht hatte ich Christians Gesicht vor mir gesehen. Sein Lächeln, das er nicht mehr mir schenkte sondern ihr. Wie ich ihn deswegen verabscheue, ihn regelrecht hasse, ihn missachte aber doch bleibt ein Funken in mir zurück mit der Gewissheit verloren zu haben. Das beschlagene Fenster des Busses zeigt mir einen jungen Mann der mir so nah und doch fremd vorkommt. Ich erkenne mich kaum wieder. Vereinzelnde Haarsträhnen fallen mir störend ins Gesicht, meine Wangenknochen stehen stark hervor, ich hatte die vergangene Nacht kaum ein Auge zugemacht. Ich warte auf den Moment, auf meinen persönlichsten schwersten Moment mit ihm. Wenn er mich ansieht, wie er es noch nie zuvor getan hat. Welche Gefühle wird er mir zeigen? Wird es ihm leid tun mich gestern nicht beachtet zu haben? Vielleicht versucht er sich zu rechtfertigen. Sobald ich seine grau schimmernden Augen vor mir habe, wird es mir schwer fallen hart zu bleiben. Meine stark wirkende Fassade könnte in nur einem Atemzug zerstört werden, dass musste ich verhindern, niemals mehr sollte er mir nahe sein. Durch das holprige stoppen des Busses, erwache ich aus meinen Tagträumen. Einer der schwersten Gänge meines Lebens liegt noch vor mir, meine Atmung ist hecktisch, in mir verspüre ich Panik. Es fällt mir schwer meinem Leben den Rücken zu kehren. Der letzte Atemzug meines alten Lebens ist nun vorüber, ich erhebe mich von meinem Platz und betrete die erste Stufe nach außen. Die zweite, dritte und vierte folgten, plötzlich erblick ich die ersten Schüler. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, meine Tragetasche wird regelrecht von meinen zitternden Händen aus Nervosität vergewaltigt, so fest haben sie sich in den Stoff verankert. Zielsicher steuer ich auf den Eingang des Gebäudes zu, die vielen unterschiedlichen Ziegelsteine, welche die Außenfassade des alten Schulgebäude schmücken, fallen mir instinktiv auf. Sie beeindrucken und lenken mich bewusst ab. Doch all die Ablenkung half mir nichts, denn sobald ich meine Augen auf den Boden lenke, spürte ich die stechenden Blicke auf meiner Haut. Die weit offenstehenden Münder meiner Mitschüler, die nachdenklich in Falten gelegten Stirnen. Meine Schritte werden schneller, in meinem Kopf schießen Gedanken hin und her. Ich bin doch immer noch derselbe Mensch! Warum starrt ihr mich an als wäre ich ein Freak? Viele Fragen würde ich ihnen gerne stellen, ihnen vergewissern das ich Jonas Taylor bin, doch es kam kein einziger Laut über meine angespannten Lippen. Es trifft mich wie ein Schlag auf den Kopf, als hätte man mich zu Tode geprügelt und wie ein Stück Dreck einfach weg geworfen. Den ohne es zu wollen, starre ich direkt in zwei Augenpaare die mir so nahe sind wie nie zu vor. Mein Körper hält in seinen Bewegungen inne, was sollte ich tun? Verzweifelt denke ich über eine Flut nach, nur wohin? "Jonas?" Es klang so unrealistisch. Christian suchte nach einer Antwort für mein Erscheinen. Seine linke Hand streckt sich aus um meine Schulter zu berühren, doch ich ließ es nicht zu, nie wieder. Er spürt vermutlich dass meine Augen einen Ausweg aus dieser Situation suchen. Ich wich einen Schritt zurück, blicke ihn ein letztes Mal emotionslos in die Augen und wende mich von ihm ab. Gehe meinen Weg weiter, er war nur ein kurzer Zwischenstopp. "War das gerade Jonas?" Ihre Stimme erweckt weiteren Hass in mir, wie konnte sie es wagen meinen Namen in den Mund zu nehmen? Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung wer ich war. Wütend stampfe ich die letzten Stufen ins Klassenzimmer E und warte bis der erste Unterricht beginnt. Mathematik ist noch nie mein Fach gewesen, deswegen freue ich mich umso mehr wenn es endlich vorbei ist. Genervt lasse ich mich auf meinen Stuhl nieder und warte das es läutet. Zu meinem Bedauern, lässt sich Christian direkt neben mich sinken. Sein verwunderten Blick kommt auf meinen rabenschwarzen Haaren zum liegen. Er hatte meine von Natur aus blonden Haare geliebt. Genervt stöhne ich auf, langsam wurde es mir zu bunt. "Könntest du mich vielleicht nicht so anstarren!?" Es klang aggressiver als ich es beabsichtigt hatte. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Christian für eine Sekunde zusammen zuckt, als er realisierte was ich ihn verbal vor die Füße warf. Sieh wie weit du uns getrieben hast! "Jonas, was ist los?" Er sollte mich nicht anreden, sollte nicht fragen was mit mir los ist, ich möchte ihn nur vergessen warum interessiert ihn das noch. "Warum kümmerst du dich um mich? Geh zu deiner Schlampe." "Lena ist keine Schlampe! Warum redest du so schlecht über sie?" "Mensch Christian, Halts Maul und such dir andere Freunde, vielleicht ertragen die dein Gefasel besser!" "Ich weiß nicht wer du bist, aber ich hätte gerne meinen besten Freund zurück! Freak." Es waren nur fünf Buchstaben, doch sie ließen meine Vernunft in einem schwarzen Loch versinken. Ich wusste nicht wie es passierte, doch Christian schaffte es mich unglaublich wütend zu machen. Mit einem kräftigen Ruck befördere ich meinen Stuhl nach hinten, schupse Christian von seinem hinunter und fasse an seinen Kragen. Mein Körper baut sich bedrohlich vor ihm auf, ich hatte die Schnauze voll mir von ihm Vorwürfe machen zu lassen. Der Drang ihm ins Gesicht zu spucken überkommt mich. Ich wollte ihm Schmerzen zufügen, so viel unendliche Schmerzen die er mir zugefügt hatte. Wie kann er erwarten das ich mit ihm rede wenn er seine Schlampe vorne ran stellt. "Kabert! Taylor! Auseinander!" Ich beachte die vielen Hände um uns herum nicht, meine Aggression senkt sich nicht. Würde ihm sofort meine Faust in sein Gesicht schlagen. "Ich sagte auseinander!" Missmutig stelle ich fest dass sie mich von ihm los gerissen hatten, meine Klassenkollegen ziehen mich ans andere Ende des Raumes. "Beide sofort mit ins Büro des Direktors! Dieses Verhalten dulde ich in meinem Unterricht nicht!" Die letze halbe Stunde kam mir vor wie eine unendliche Warteschleife, uns wurde gesagt so ein Verhalten ist nicht sozial. Innerlich musste ich lachen. Was dieser Direktor nur für Dreck erzählt. Natürlich war es nicht sozial, hätte auch sonst keinen Sinn wäre es sozial. Schlussendlich verging mir das Lachen, als er mir mitteilte das ich und Christian alleine ein altes Klassenzimmer putzen müssen. Als Strafe. Es macht mich rasend vor Wut wenn ich daran denke mit ihm alleine zu sein. Ich weiß dass er nicht locker lässt, sein guter Samariter würde es nicht zu lassen. Nun stehen wir hier, in einem abgedunkelten Raum, der Staub schwingt wie ein graues Tuch über der Decke hin und her. Ein tiefer Seufzer entkommt Christian, gekonnt ignoriere ich ihn und starte mit der Strafarbeit. Meinen Schwamm tauche ich in den blauen mitgebrachten Kübel, soeben wollte ich ihn wieder heraus holen doch mein Handgelenk wird eisern umklammert. Genervt sehe ich nach oben in Christians Gesicht. "Was ist?>" "Ich möchte meinen Jonas zurück." Ein sarkastisches Lachen entkommt meinen Lippen. Meinen Jonas. Wenn er wüsste wie schmerzhaft diese Wörter für mich sind. Frustriert schieße ich meinen Schwamm in den Kübel, dass Wasser stößt gegen die Plastikwände des Eimers. "Dein Jonas existiert nicht mehr! Du nervt Christian geh doch zu deiner Lena." "Ist es wegen ihr?" Fragend sucht er meinen Augenkontakt. "Und wen schon, jetzt lass mich los!" Stark rüttel ich an seiner Umklammerung um sie zu lösen, ich muss hier raus bevor ich mich vergesse. "Jetzt beruhige dich!" "Fass mich nicht an!" zische ich ihn an. Es passierte zu schnell um es zu realisieren, der plötzliche Schmerz in meiner Wirbelsäule lässt mich auf keuchen. Ich spüre seinen Atem nahe meinem Gesicht, der Geruch von Nikotin steigt mir in die Nase. Meine Augen weiten sich, als ich feststelle wie dicht er an meinem Körper stand. Er drückt mich regelrecht gegen die Wand um zu verhindern dass ich ihm davon laufe. Christian hasst es wenn ich schreie, wie oft er mich deswegen schon geschimpft hatte, doch meine Gefühle habe ich längst nicht mehr unter Kontrolle. "Lass mich los!" Wie von Sinnen schlage ich mit meinen Fäusten nach ihm. Versuche ihn von mir weg zu zehren, dabei bemerke ich nicht wie Tränen meine Wange hinter rinnen. Es tut so verdammt weh seinen muskulösen Körper an meinem zu spüren, die Tatsache, dass er es nur tut um mich fest zu halten, wollte ich mir nicht eingestehen. "Jonas, warum weinst du?" Stille. "Was ist dein Problem ich mache mir Sorgen um dich! Du bist mein bester Freund Jonas!" "Du bist mein verdammtes Problem!" Erschrocken rückt Christian zurück, ich konnte erkennen wie er nachdenklich auf seiner Unterlippe kaut. Warum habe ich es ausgesprochen? Verzweifelt lasse ich meinen Kopf in meinen Händen verschwinden, ich schäme mich vor ihm. "Wie meinst du das?" "Es tut mir leid Christian." Ohne auf ihn zu achten, stoße ich ihn auf die Seite, er stand viel zu nahe an meiner potenziellen Putzstelle. Als ich den mit Wasser satt gefüllten Schwamm in der Hand halte, beginne ich die Regale zu putzen. Es dauerte ungefähr eine Stunde die wir kein Wort mit einander sprachen. Es war eine bedrückende Stille zwischen uns einst besten Freunden. "Ich habe heute Geburtstag, Jonas." Eiskalt rinnt es mir den Rücken hinunter, ich hatte seinen Geburtstag vergessen. Wie konnte ich ihm noch in die Augen sehen. "Komm heute bitte zu mir, meine Eltern sind verreist und der Keller wird zum Partyland." "Ich weiß nicht ob ich kann." Ehrlich ich wollte ihn nicht verletzten, jedenfalls nicht auf diese absurde Art und Weise. "Ist okay, wir sehen uns dann morgen." Aus seiner Stimme spricht deutlich die Enttäuschung, das wollte ich nicht erreichen. "Um wie viel Uhr?" Überrascht dreht sich Christian zu mir um. "8 Uhr, und sein pünktlich." Und dann geschah es, er lächelt mich an. Es erfüllt mein Herz mit Wärme und Freude. Auf was habe ich mich nur eingelassen?... Kapitel 1 Ende Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Der laute Bass dringt zu meinem Gehör hindurch, ich stehe seit mehr als zehn Minuten vor Christians Eingangstüre und traue mich nicht hinein zu gehen. Es ist sein 17ter Geburtstag und ich spiele mich auf wie ein kleines Kind. Ein frustriertes Stöhnen entkommt meiner Kehle, als ich auf meine Armbanduhr blickte und die Zeit erkannte. Es ist bereits nach 22 Uhr. Ich hoffe inständig, Christian und seine Gäste sind bereits stark angeheitert im Haus verteilt. Tief atme ich ein und aus, schüttel meinen Kopf um eine klaren Gedanken zu fassen und öffne die Glastür zu meiner Hölle. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden, doch meine Hoffnungen verblassen, denn sofort nach dem betreten den Vorraum, schlingen sich zwei Arme um meinen Hals. „Hey Jonas! Alter du hier, ich glaub es nicht.“ lallt mir Richard in mein linkes Ohr. „Schön dich zu sehen Richard, kannst du überhaupt noch von alleine stehen?“ „Machst du Witze? Na klar.“ Er stößt sich von meinem Körper ab um mir zu beweisen wie gut er ohne meine Stütze klar kam. Nach ein paar Metern hörte ich ihn frustriert alle möglichen Arten von Schimpfwörtern aufzählen. Richard Sollen, er ist einer meiner Lieblingsmitschüler, immer gut gelaunt und hat für jeden ein offenes Ohr. Seine Eltern sind Geschäftsführer einer Industriekette und somit hat er freie Fahrt und Taschengeld ohne Ende. Lächelnd schließe ich wieder zu ihm auf und strecke mein Kinn in die Höhe. „Du alter Säufer.“ Aus meinem Mund entweicht ein herzhaftes Lachen. Ich fühle mich gut in Richard Umgebung, er war schon immer auf meiner Wellenlänge. „Komm mal mit Jonas, ich habe da etwas für dich. Ich bin mir sicher du freust dich darüber.“ Lüstern zwinkert er mir zu. Plötzlich werde ich an meinem T-Shirt hinter ihm her gezerrt, umso weiter wir uns von den anderen Partygästen entfernten, wurde es interessanter. Wenn jemand wie Richard sagt, ich habe etwas für dich, dann konnte es immer nur Eines sein und genau auf das hatte ich gerade wirklich Lust. Vor lauter Vorfreude vergesse ich die Umgebung um mich herum, nehme den stechenden Blick nicht war der mich verstohlen von der anderen Seite des Zimmers beobachtet. Es waren graue Augenpaare, die mich missmutig verfolgen. „Und was sagst du? Beste Qualität, so wie du es gern hast.“ Nachdenklich begutachte ich das auffallend schneeweiße Pulver in einer Plastiktüte. Woher Richard jedes Mal dieses Zeug nahm, war mir ein Rätsel. Ich bin mir unsicher ob ich mir etwas davon nehmen sollte, immerhin ist ja heute der Geburtstag von Christian und ich wollte nicht dass er heraus findet, dass ich mir manchmal harten Stoff durchs Gehirn ziehe. „Wie viel willst du dafür?“ „Ich gebe dir einen Teil davon als Freundschaftsangebot und das du niemanden sagst von wo du es her hast, klar? Ich möchte keinen Stress mit den Anderen.“ „Natürlich nicht.“ Ich schließe meine Arme um den Oberkörper von Richard und er steckt mir wehrend dieser Berührung etwas von dem Pulver in die Innenseite der Jacke. „Viel Spaß damit.“ Ein vielsagendes Lächeln legt sich auf meine Lippen eher ich mich von ihm verabschiede und Richtung ersten Stock verschwinde. Zielsicher steuer ich auf das Badezimmer der Familie Kobert hin, schließe blitzschnell die Türe hinter mir. Ein Puls ist deutlich erhöht, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, hoffentlich würde mich niemand dabei stören. Gierig lecke ich mir meine Unterlippe, es war lange her, dass letzte Mal dürfte mehr als zwei Monate gewesen sein. Zielsicher fasse ich in meine Innentasche, hole den Beutel her raus, suche einen Geldschein in meiner Brieftasche und forme ihn zu einem winzigen Rohr. Der Deckel, der Toilette ist mir dabei behilflich eine weitgehende Linie quer über die glatte Oberfläche zu formen. Meine Vorfreude reißt all die Bedenken aus meinem Gehirn, die Sucht in mir übernimmt die Übermacht. Unsicher fasse ich nach meinem zusammen gerollten Geldschein, setze ihn dicht am Pulver an und ziehe alles in einem Zug durch meine Nasenhöhle. In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen, ich lasse den Geldschein achtlos fallen und lehne meinen Kopf zurück um zu verhindern, dass mir das Kokain aus treten konnte. Oh ja, es war eindeutig zu lange her, Gückshormone spielen eine sanfte Melodie in meinem Körper. Ein friedliches Lächeln legt sich auf meine Lippen, meine Glieder entspannen sich und ich lasse meine Arme träge nach unten hängen. Ich vergesse die Zeit um mich herum, den Ort an dem ich mich befinde, alles fühlt sich so unreal an. Als wäre ich in einer anderen Atmosphäre, der ganze Stress mit Christian, mein unglückliches verliebt sein, alles war verschwunden, ich fühle rein gar nichts mehr. Plötzlich nehme ich lautes Klopfen war, jemand versucht sich Zugang ins Badezimmer zu verschaffen. Erschrocken über die Tatsache, dass ich mir gerade eine Linie in Christians Badezimmer gezogen hatte, lässt mich abrupt auffahren. Ich sehe mich kurz bevor ich die Türe öffne im Spiegel an. Oh Gott ich bin total high. „Na endlich, was hast du da drinnen so lange getan?“ Die nervige schrille Stimme von Lena bereite mir Kopfschmerzen, ich bin niemanden Rechenschaft schuldig. Frustriert schiebe ich mich an ihr vorbei, stoße sie unsanft hinfort. Wie ich es hasse wenn jemand mit so einer Stimme mir den Kopf zu brüllt. Was sollte das? Ich schreie doch auch nicht rum wie ein wild gewordener Pavian. Durch meine wirren Gedanken beeinflusst, musste ich kichern, wie genial bin ich eigentlich. Gefüllt mit guter Laune bis zu den Zehen, steige ich die Stufen hinab ins Erdgeschoss, die Party war im vollen Gange. Durch meine Drogen entstanden Tunnelblick konnte ich all diese Idioten perfekt ausblenden. Meine Stimmung war auf dem Höhepunkt angelangt, plötzlich vernehme ich diesen unglaublich mitreißenden Bass, aus der teuren Musikanlage von Christian dringen bekannte Stimmen, verdammt ich liebe diesen Song! „Jonas! Hör mal David Guetta – Getting over! Dein Song!“ Richard wusste was ich gerne hörte wenn ich high bin, er ist mein Held. Mein Körper beginnt sich mit dem Rhythmus zu bewegen, ich konnte nichts dagegen tun, es war mein wie ein innerer Drang danach. Somit bemerkte ich auch nicht wie sich zwei wohl geformte Pobacken sich an meine Mitte drücken. Ich war so berauscht von den Drogen und der Musik das ich mein Umfeld nicht mehr klar vor Augen hatte. Nur ein kurzes Kichern, lässt mich stutzig werden. Diese Stimme klang ganz nach Ines, ich hasse diese Göre, doch im Moment war es mir relativ gleichgültig. Ich wollte diesen Körperkontakt und mir dabei vorstellen dass es seiner wäre. Ja, ich würde schmutzige Sachen mit ihm anstellen. Gierig visiere ich den mir aufreizend freiliegende Hals an. Ich konnte meinen Trieb nicht unterdrücken, süchtig nach diesem senke ich meinen Kopf etwas nach unten und sauge mich an einer freien Stelle fest. Ihr sinnliches Stöhnen, es brachte mich dazu meine Hände an ihre Taille zu drücken und sie brutal gegen meinen im Takt schwingenden Unterleib zu pressen. Verdammt war das geil. In meiner Welt gefangen bemerkte ich das gefährliche Zischen dicht neben uns nicht. Ich schenke im Moment niemanden Beachtung, meine rechte Hand löst sich von ihrer Hüfte und ich fasse ihr zielsicher in ihr volles Haar, ziehe ihren Kopf nach hinten. Sie sieht mich mit Lust getränkten Augen an, ich konnte deutlich spüren wie geil es sie machte meinen gutaussehenden Körper an ihrem zu fühlen. Ein vielsagendes Grinsen legt sich auf meine Lippen, sie wollte Sex. Die letzten Takte des Liedes versickern, wurde durch das darauf folgende ersetzt. Als hätte mich dieses Lied aus meinem Traum erweckt, blickte ich mich verwirrt um. Erschrocken ziehe ich Luft in meine Lungen als mir bewusst wird, dass sich irgendjemand an meinen Schwanz presst, sofort drücke ich den Körper vor mir hinfort. Das verwirrte Gesicht von Ines rückt in mein Sichtfeld. Meine Gefühle geraten in einen Sturm, eine unglaubliche Leere breitet sich in mir aus, die Drogen setzten aus. Neben mir erklingen die ersten Töne eines Songs den ich jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. Es war einst mein Lieblingslied, jede Nacht hörte ich es wenn Christian nicht bei mir war. Ein Zittern durchstößt meine Knochen, ich konnte fühlen dass ich gleich in einem Heulkrampf ausbreche. Ohne nach zudenken stoße ich Ines von mir, drehe ihr den Rücken zu und laufe, ich musste hier weg. Es war stockdunkel ich sah nichts mehr, meine Augen versagten ihren Dienst, die Drogen machten sie zu ihren Untertanen. In Panik fasse ich nach dem nahestehenden Stiegengeländer, schleppe mich an diesem nach oben, vom Instinkt getrieben renne ich auf Christians Zimmertüre zu, ich kannte den Weg in und auswendig. Es war eiskalt in seinem Zimmer, mein hecktischer Atem, ihn erkannte ich dich vor mir. Ist es wieder nur eine Phantasie? Ein Trugbild? Nachdenklich vernehme ich angespanntes Keuchen. Dort in der Dunkelheit erkannte ich eine Person, einsam und alleine saß sie auf dem Boden vor dem Bett. Mein Körper versteifte sich als ich erkannte dass der Unbekannte sich bewegt. Ich wollte doch alleine sein, ab morgen konnte ich niemanden mehr ins Gesicht sehen. Doch irgendetwas in mir drängt mich dazu ein paar Schritte nach vorne zu wagen. Ich schleiche mich an ihn heran, ähnlich eines Jägers der seine Beute umrundet. Je weiter ich mich nähere, umso stutziger werde ich, meine straffe Stirn legt sich fragend in Falten. „Christian?“ meine Stimme klingt brüchig. Panisch hebt der Angesprochene seinen Kopf an, sieht mir verwundert ins Gesicht, jedoch sagte er kein Wort zu mir. Er saß hier ganz alleine im Dunkeln, in eisiger Kälte, wirkt bedrückt, ich fühle mich hilflos. Meine Gedanken überschlagen sich, was sollte ich tun? Meine Beine geben unter meinem Gewicht nach, hart lande ich auf meinen Knien direkt vor ihm. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper verspannte sich, es treibt mir Tränen in die Augen, die erste Phase der Nachwirkung holte mich ein. Brutal beiße ich mir in meinen rechten Handrücken, ein unterdrücktes Keuchen entkommt meiner Kehle, ich wollte mir vor Christian keine Blöße geben. Dieser Abend war die reinste Hölle, die Drogen von Richard, der innige Tanz mit Ines, der verloren wirkende Christian, alles wurde mir zu viel. Hatte ich Schuld an seiner Trauer? Ein längst verlorenes Gefühl schleicht sich in mein Herz, es war mein Schuldbewusstsein. Eine plötzliche Berührung an meiner linken Wange lässt mich aufblickten. Er schenkte mir ein falsches Lächeln, ein Lächeln welches ich niemals von ihm sehen wollte. Seine Augen wirken trüb, emotionslos, enttäuscht aber doch versucht er mich zu beruhigen mit einem Lächeln. Warum stach er mir nicht gleich ein Messer direkt durchs Herz, er wusste wie sehr ich sein Lachen liebte. Süchtig nach seiner federleichten Berührung, fasse ich blitzschnell nach seiner Hand und presse sie gierig an mich, küsse die Haut sanft und ziehe seinen einzigartigen Geruch in mich auf. Es berauschst meine Sinne, war besser als jede Droge auf der Welt. Ich wollte mehr davon, am besten seinen ganzen Körper. In mir steigt das Lustgefühl, betrunken von diesem Gefühl öffne ich meinen Mund und lasse meine Zungenspitze über seine Finger tanzen. Ich konnte sein erschrockenes auf keuchen vernehmen, es spornt mich an noch weiter zu gehen, schrei für mich! Gierig nach mehr sauge ich mich an seinem Ringfinger fest, beiße vorsichtig mit meinen Zähnen die weiche Haut auf und ab. Warum entzieht er mir sie nicht einfach? Was hält dich auf, Christian? Stumm hebe ich meinen Blick an, sehe in seine wunderschönen Augen, die Angst steht buchstäblich darin geschrieben. Doch es schreckte mich keines Falls ab, es ermutigt mich zu mehr. Abrupt lasse ich von ihm ab, ziehe mich zurück, stürme zu Türe und drehe den Schlüssel im Schlüsselloch nach links um. Gehe sicher dass ich sie versperrt hatte und werfe den Schlüssel in eine beliebige Ecke des Raumes. Niemals würde er ihn finde, nicht solange die Sonne nicht hoch am Horizont schien. Solange gehörten seine Seele, sein Körper und sein Mund mir alleine. Ich hatte Macht über ihn, genau das war es doch was ich immer wollte. „Jonas? Was hast du vor?“ Mein teuflisches Lächeln zeigte ich ihm nicht, er sollte nicht auf die Idee kommen einen Fluchtversuch zu starten. Durch Drogen geleitete Handlungen, sind leichter zu verkraften. Kapitel 2 Ende Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Unter meiner hellen Haut qualmt Verlangen, Begierde, eine Macht die meinem Verstand keinen Platz mehr gab zu denken. Meine Finger spreizen sich, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen schließe ich meine Augenlieder, es kribbelt in meinen Fingerspitzen. Heißer, hektischer Atem streift die empfindliche Hautstelle an meiner Wange. Meine starke Haltung droht nach zu geben, der einzigartige Geruch seines Atems, seiner Haut, seiner Haare sie machen mich schwach. Ich fühle mich schwerelos, als könnte mir kein Mensch etwas anhaben. Christian ist um einiges besser als Drogen, er versetzt mich in einen Traumzustand aus dem ich nicht mehr entkommen kann. Es war einfach von Anfang bis Ende perfekt, meine kühlsten Träume erfüllen ich mir damit ihm nahe zu sein. Vor meinen inneren Augen lächelt Christian mich an, flüstert mir erotische Schweinerein in meine Gehörgänge, doch die Realität sprach eine deutliche Sprache. Er versteckte sein Gesicht vor mir, die nassen Spuren an seinen Wangen, sie sind mir nicht aufgefallen. Als hätte ich mich an ihm verbrannt stoße ich meinen ehemals besten Freund von mir, er landet unsanft gegen sein Bett und stöhnte schmerzhaft auf. Wie von Sinnen starrte ich auf meine zitternden Hände, versuchte etwas zu finden was mich beruhigte. So knapp war ich jetzt davor mir ihn zu holen, ihn einfach zu nehmen, hart und ohne Rücksicht auf Verluste, mir war bewusst dass Christian sich nicht dagegen wehrte. Warum also halte ich mich zurück? Stillschweigend saß er vor mir wie ein Haufen Elend, nachdenklich beobachte ich ihn wie er nach einem Ausweg aus dieser bizarren Situation suchte. „Sie mich an.“ meine Stimme klang rau, ähnlicher einer geschliffenen Klinge. Das zusammen Zucken entging mir nicht, ängstlich blickt er in meine Augen, wie wunderschön diese Farbe doch ist. Wie es wohl wäre jede Tag neben ihm aufzuwachen? Sein Atem der mir liebevoll Gute Morgen ins Ohr flüstert. Was hinder mich nur ihn an mich zu drücken und ihn zu küssen? Ihn meine Gefühle offen zu legen, ihm zu beweisen dass jedes Wort aus meinem gebrochen Herzen stammte. Seine verängstigte Körperhaltung, sie zeigte mir dass er mir nicht in dieser Weise näher kommen wollte. Hart lande ich auf den Boden der Tatsachen, mein Traum zerplatzt wie eine Seifenblase. Sie war nicht aufzuhalten, nicht zu überzeugen zu bleiben, meine massive Erregung schwillt ab. In mir grollt Ekel auf, ich konnte mich selbst nicht mehr ansehen schlagartig unterbreche ich den Blickkontakt zu Christian. „Jonas?“ Es treibt mir Tränen in die Augen als ich seine Stimme vernahm. Sie klang zerbrechlich, ganz anders als ich sie sonst in Erinnerung hatte. „Warum warst du hier oben?“ Diese Frage brannte mir auf der Seele, ich wollte nicht wahr haben, dass jemand wie Christian sich in einem dunklen Zimmer verschanzt. Etliche Minuten vergingen in denen ich stilschweigend auf eine Antwort von ihm warte, doch nichts passierte. Er wollte es mir also nicht sagen. Plötzlich erwacht Wut in mir, wie konnte er es wagen meine Gefühle mit Füßen zu treten? Dass er mich nicht liebt, damit konnte ich leben, aber das er mich als Freund nicht mehr beachtet, es war zu viel. Verzweifelt suchte ich meine Umgebung ab, sehe sein Lieblingsfoto von uns beiden, deutlich konnte ich den Schmerz in meiner Brust spüren. Niemals würde es noch so sein, betäubt von meinen Gefühlen, fielen mir meine Tränen nicht auf. Die Drogen tragen ihren wesentlichen Teil dazu bei, ich war nicht süchtig danach, aber doch brauchte ich etwas das mich wieder aufbaut. Etwas zu wollen aber zu wissen dass es niemals so passiert, zerfrisst meine Seele. Krampfhaft halte ich an etwas fest, es nicht existierte. „Antworte mir!“ Stille. „Mach endlich!“ Wütend kralle ich mich in seinem T-Shirt fest, drücke mich instinktiv so dicht an ihm wie es mir möglich war. „Bitte.“ weinerlich wie ein kleines Kind. „Jonas, beruhige dich. Du zitterst ja wie Espenlaub.“ Christian machte sich große Sorgen, seine Stimme erzittert während er mich behutsam in seinen Armen fest hält. Der stille Raum wird von meinem Gefühlsausbrauch erfüllt, ich höre mich selbst auf schlunzen, es tat so weh. „Du brichst mein Herz.“ Er musste mir nichts darauf antworten, in Gedanken konnte ich ihn auch so verstehen. All das Grübeln brachte mich nicht weiter, wir hatten unsere innige Freundschaft verloren. Frustriert seufze ich auf, streife mir eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachte den Regen an der Glasscheibe. Winzige Tropfen, welche sich ihren Weg Richtung Boden suchten ließen mich für wenige Augenblick meine Situation vergessen. Der gestrige Abend kreißt in meinem Kopf seine Runden, nachdem ich mich weinerlich an seine Brust gepresst hatte, klopfte es Sturm an seiner Zimmertüre. Eine weibliche Stimme drang zu uns hindurch, in Christians Körper stieg Panik hoch, die Stimme seiner Freundin hatte unsere Atmosphäre komplett zerstört. Wie ein räudiger Straßenköder ergriff ich die Flucht, im Augenwinkel konnte ich Lisas fragenden Blick war nehmen. Sie war ein Teil von ihm, gegen diese Tatsache konnte ich nicht mehr ankämpfen, unzählige Tränen hatte ich vergossen als ich zu Hause eintraf, tiefe Augenringe zieren mein Gesicht. Ein plötzlich auftauchendes Vibrieren in meiner linken Hosentasche lässt mich aufschrecken. Zielsicher fasse ich in sie hinein und hole mein Handy heraus, eine Kurznachricht von Richard. Verwundert legte sich meine Stirn in Falten als ich darüber nachdachte was er von mir wollte. Absender: Richard Sollen Uhrzeit: 22:34 Hey Jonas Ich wollte mich nur bei dir erkundigen, ob alles geklappt hat und das Zeug richtig rein haute? Du warst bei der Party nicht mehr anzufinden, ich hatte mir Sorgen um dich gemacht! Melde dich bei mir. Peace Richi Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, die Tatsache, dass ein Mensch wie Richard sich Sorgen machte, klang unreal. Grinsend antworte ich ihm er sollte sich keine Sorgen machen, mir ging es Bestens. Doch mir war dabei auch bewusst, dass Richard mich besuchen kam, er tat es immer nachdem ich einen Trip hinter mir hatte. Schwer bewegten sich meine Glieder als ich von der Fensterbank hinunter sprang, jeder Muskel hatte sich angespannt. Ein schmerzhaftes Stöhnen entkam meiner Kehle, vorsichtig schwingt mein Kopf sich von links nach rechts solange bis ich das erhoffte Geräusch vernahm. Als es an der Haustüre wild klopfte, rannte ich nach unten, das Knarren der Stufen begleitete meine Bewegungen. Außer Atem öffne ich die Türe und erblicke Richards grinsendes Lächeln. „Du wusstest dass ich es bin?“ „Wie immer.“ Sanft zieht er mich in seine Arme, umarmt mich ausgiebig, es war ihm egal wie viele Menschen uns dabei zu sahen. In mir erwachen ungeahnte Gefühle, meine Wangen erröten sich als ich darüber nachdachte. Es war befremdend seinen männlichen Körper so dicht an meinen zu verspüren. Ohne es zu wollen, schließen sich meine Augenlieder und ich ziehe seinen Geruch tief in mich ein. Er löste seine Umarmung nicht, vorsichtig streichelt er mir liebevoll über meinen rabenschwarzen Haarschopf. „Die Jungs treffen sich heute noch im Palace of Signs, ich wollte dich dabei haben.“ Seine Stimme, sie klang so erfüllend. Stillschweigend nicke ich, aus dem Augenwinkel konnte ich sein zufriedenes Lächeln sehen. Er wollte mich bei einem Event von ihm dabei haben? Es war so merkwürdig, Richard ist nicht der Mensch für große Gefühle, eher bekannt als waschechter Eisblock. Seine legendären Events im Palace of Signs sind reichbegehrt. Stolz durchdringt meinen Körper. „Dafür muss ich mich aber noch umziehen oder?“ Prüfend wandert mein Blick nach unten, meine Kleidung ist heute nicht wirklich sehr ansehnlich. „Du bist immer schön.“ Herzhaft begann Richard zu lachen als er mein verwundertes Gesicht erblickt. Immer diese Scherze von ihm, dieser Typ ist wirklich der Wahnsinn. Minuten verstrichen in dem ich vor meinem Kleiderschrank mit verschränkten Armen verharrte, so sehr ich mich auch bemühte, nichts sprach mich an. „Geh mal zur Seite.“ Unsanft stoßt mich Richard von meinen Sachen hinfort, es dauert nur wenige Sekunden und eine weiße Hose und ein dunkelrotes Hemd landen auf meinem Kopf. "Deine Unterwäsche darf ich auch anfassen?" „Bloß nicht!“ Richard Sollen, ein reicher Schnösel der wusste was er wollte. Seine Ausstrahlung und diese Leichtigkeit mit Schwierigkeiten umzugehen, er beeindruckt mich als Person. Unsere erste Begegnung hatte etwas Schicksalhaftes an sich, ich wollte ihn nicht sehen, er war nur ein Haufen Elend. Seine Kleidung mit Schmutz bedeckt, die Haare vom Regen durchnässt, erschreckend weiß wirkte seine braun gebrannte Haut unter dem Sternenhimmel. Durch meine Eskapaden in der Schule, durfte ich einem anderen Schuler als Strafe Nachhilfe geben, sonst wäre ich wohl niemals zur späten Stunde in dieser Gegend umher gewandert. Seine gekrümmte Körperhaltung bewirkte in Angst vor ihm. So schnell ich konnte wollte ich mich an ihm vorbei drängen, ich dachte wirklich er wäre irgendein Penner. Doch plötzlich als ich mich bereits von ihm entfernt hatte, vernahm ich seinen Anfall. Er weinte bitterliche Tränen, diese Laute jagten meinem Herzen einen Todesschrecken ein. Was mich dazu bewegte, mich ihm zu zuwenden? Diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit öfters als nötig. Noch nie zuvor hatte ich einen Menschen so zerbrechlich gesehen, in meiner Familie war es üblich die Probleme hinter einer Fassade zu verstecken, doch er zeigte mir seine Seele. Behutsam legte ich meine linke Hand auf seine linke Schulter. Durch meine Berührung streckte Richard seinen Kopf in die Höhe und starrte mich mit offenem Mund an. Er hatte mich nicht bemerkt, nahm meine Gegenwart nicht war. Im ersten Moment musste ich schwer schlucken, seine goldbraunen Augen zogen mich in eine Art Bann, noch nie zuvor hatte ich mich so sehr in zwei unscheinbar wirkende Augenpaare verloren. „Jonas? Hörst du mir überhaupt zu?“ Brutal werde ich von einer bekannten Stimme aus meinem Tagtraum gerissen. Ich vergaß die Zeit um uns herum, die Welt stand für wenige Augenblicke in ihrem Tun still. Vorsichtig richte ich meinen Blick nach oben, sehe das Lächeln von Richard und die offenstehende Türe des Wagens mit dem wir zum Event fahren. Dankend nickte ich ihm zu und nehme auf einen der breitgeschnittenen Ledersitzen Platz. Johann, der Fahrer des Wagens grüßte mich freundlich und wünschte auch Richard einen schönen Abend. Mit einer abwertenden Geste steigt er neben mir in den Wagen und sofort fuhren wir los Richtung Palace of Signs. Gespannt beobachte ich die Nachtlichter welche sich in meiner Scheibe wiederspiegeln, die Leuchtreklamen, Straßenlampen und auch der Mond, sie alle machten dieses Bild perfekt. Zu sehr in Gedanken versunken nahm ich Richards stechenden Blick nicht wahr, nervös kaut er auf seiner Unterlippe eher er seine rechte Hand nach mir ausstreckte. Seine flüchtige Berührung lässt mich aufschrecken, ich drehe ihm schlagartig meinen Kopf zu. Federleicht legte sich seine Hand auf meine welche nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf der rauen Unterlage Platz genommen hatte. Überrascht über seine Tat blicke ich ihm fragend in seine Augen. Auf dieser Ebene hatten wir uns noch nie befunden, als wäre über Nacht etwas anders geworden. Warum fällt es mir so leicht in seiner Gegenwart alle Gedanken an Christian zu verdrängen? War meine Liebe zu ihm doch nicht so groß wie ich es mir vorstellte? Zweifel nagen an meiner standhaften Fassade. „Lache etwas für mich, du bist doch mein Sonnenschein.“ Warum nur kannte er mich so gut? Dieser Sarkasmus brachte mir tatsächlich ein Lächeln auf meine Lippen. Sein zufriedenes Aufseufzen bestätigte mir, dass er seine Worte ernst meinte. Ob Christian sich jemals wieder solche Sorgen um mich macht? Wenigstens heute Nacht sollte ich ihn aus meinem Kopf verbannen, sonst kann ich mich nicht auf Richard konzentrieren. Er hatte Recht, mein Lachen verstummte längst unter den erdrückenden Gefühlsausbrüchen der vergangen Tage. Blitzlichtgewitter, hunderte Fotografen und schrill schreiende Mädchen erwarten uns als die Limousine vor dem Eingang des Palace of Signs hielt. In dieser Welt tauche ich heute zum ersten Mal ein, es ist etwas komplett anderes, man fühlt sich als wäre man ein Gott. Das aufgesetzte Lächeln von Richard verleitet mich dazu es ihm gleich zu tun. An dem Tag an dem ich ihn kennen lernte, sagte er mir, dass er bereits in Kindestagen lernen musste eine Maske zum Schutz vor Außenstehenden zu tragen und kein Mensch je sein wahres Ich erblicken durfte. Über diese Worte dachte ich viele Tage nach, jeder Mensch wollte doch berühmt werden, Geld bis zum umfallen besitzen, aber Richard wollte alles Geld der Welt dafür einsetzen um frei wie ein Vogel zu sein. Nachdem Richard ausgestiegen war, hielt er mir seine ausgestreckte Hand entgegen. Dankend nahm ich sie an und er zieht mich mit einem kräftigen Ruck an sich. Eher ich mich versah, drückt er mich an seine Seite und legt lässig einen Arm um meine Schultern. Schlagartig begann das Gewitter von Fotografien auf uns einzutreffen. Gekonnt setzt er mich mit ihn in Posen, von links nach rechts. Dieses grelle Aufleuchten der Kameras trieben mir Tränen in die Augen, ich war heilfroh endlich im vor Fotografen sicheren Eingangsbereich des Clubs zu stehen. „Keine Angst, jetzt kann es nur noch besser werden.“ Bestimmend umschlang er meine rechte Hand mit seiner. Verstohlen richte ich meinen Blick nach unten, wie es wohl auf die Gäste wirkte, immerhin hielten wir hier Händchen. Um meine Nase lag eine vielsagende Rötung. Wenn ich in seiner Nähe bin, fühlte ich mich nicht mehr als Nichtsnutz. Richi zeigte mir eine Welt von der ich bis heute noch keine Ahnung hatte das sie existierte und ich versuchte mich in ihr zurecht zu finden. Egal was heute noch passieren mag, ich werde mich bei ihm auf meine Weise bedanken. Kapitel 3 Ende Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Lebenszeichen Kapitel 4 Die Tanzfläche quöll über, Kellner huschten an mir vorbei und drückten mich brutal zur Seite um sich einen Weg durch die Meute zu schaffen. Harte Bässe, massive Rhythmen und verschwitze Körper, welche sich an den jeweils nächsten wieder fanden. Die Szenen vor mir erinnern mich stark an einen schlechten Porno den ich vor nicht allzu langer Zeit gesehen hatte. Es fällt mir schwer mich gerade auf den Beinen zu halten, denn immer wieder umschlingen Arme sich um meine Hüften welche versuchten mich zu sich zu ziehen. Richi war bereits viel zu lange im oberen Stock des Nachtclub. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um mich. Es war einfach keine Umgebung in der man lange seit konnte ohne komplett betrunken oder betäubt von Drogen zu sein. Ich hoffte also inständig dass er sich bald wieder bei mir blicken lässt. Schlagartig hielt ich in meinen Bewegungen inne, drehte meinen Kopf zu dem auffallend violett leuchteten Licht und erstarre. Meine Augen weiten sich merklich als mir bewusst wurde, dass sich hinter der schwarzen Türe etwas ganz Besonderes verbarg. Es existierten Gerüchte darüber, über Räume in dem jeder hinein konnte, besser bekannt unter Darkroom. Noch niemals zuvor war ich diesem Raum so nahe wie jetzt, Richard hatte mir nicht gesagt, dass es so etwas in diesem Club gibt. Ich wäre doch niemals hier her gekommen, wer wusste schon was alles passierte wenn ich mich gehen lassen würde. Plötzlich bekam ich es mit der Angst zu tun, vielleicht hatte er es beabsichtigt. Richi hatte mich noch nie eingeladen auf eine seiner Events mit zu kommen. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe, bemerkte so nicht die bekannte Person welche sich mir von hinten nähert. Warum schleppte er mich in einen Laden in dem es einen Darkroom gibt? Unzählige absurde Gedanken kreisten in meinem Kopf hin und her, wo war ich hier nur hinein geraten? Ohne Vorwarnung wurde mein erstarrter Körper nach vorne gestoßen, geradewegs in zwei Arme welche mit einem modrigen Leder umschlungen waren. Der Geruch von der Lederjacke welcher mein Beschützer vor dem harten Aufprall auf den Boden trug, lässt mich meine Nase rümpfen. Es fraß sich durch meinen Geruchssinn. Als ich meinen Kopf etwas in die Höhe hob, blickte ich in das Gesicht eines alten Mannes. Sofort entschuldigte ich mich höflichst und wich einen Schritt zurück. Ich war schockiert über das plötzliche auftauchen von Richard, überrascht drehte ich mich um und sah ihn dabei in seine Augen. seine Lippen bildeten Wörter die ich nicht verstand, die Musik machte es mir schwer. Erst als Richi sich dicht an mich drückte, seinen Arm um meinen Rücken legte, konnte ich verstehen was er mir zu sagen versuchte. Meine Augen weiteten sich als ich den Grund realisierte, eiskalt lief es mir den Rücken hinunter. Immer wieder hallten seine Wörter in meinem Gehirn wieder, es fällt mir schwer mich zu konzentrieren, seine kühle Hand, welche sich unter mein Hemd schiebt, ließ alle Versuche scheitern. Der deutliche Rotschimmer in seinen Augen blieb mir dabei nicht verborgen. So kannte ich Richard nicht, niemals zuvor hatte ich ihn mit einem Mann gesehen, er hielt eigentlich nicht viel von Schwulen, umso mehr machte mich seine Begierde mir gegenüber nachdenklich. Als mir seine Lippen näher denn je waren, drückte ich ihn bestimmend von mir und suchte Augenkontakt. Überrascht dass ich ihn abweise, sieht er mir nachdenklich in die Augen, irgendetwas begann sich in ihm zu verändern, ich konnte es deutlich spüren. Plötzlich fasst seine Hand nach meinen schwarzen Haarschopf und zieht meinen Kopf bestimmend zu sich heran, erschrocken jauchzte ich auf. Sekunden vergingen, schmerzhaft wurde ich auf seine rehbraunen Augen aufmerksam, niemals zuvor waren sie mir aufgefallen. Er sah ganz anders aus als in der Schule, hier gab er sich vollkommen seiner Selbst hin, spielte nicht hinter den Masken verstecken. Warum zeigte er sich mir so verletzlich? Konnte es sein, dass die eben genannten Sätze nicht nur Illusion waren? Ohne eine Antwort abzuwarten, zog Richi mich mit sich durch die tanzende Menge. Mein Puls stieg in beachtliche Höhen, als ich merkte wohin er wollte. Alles in mir schrie danach sofort abzuhauen, niemals wieder ein Wort mit ihm zu sprechen. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht den seidenen Vorhang, der mein Gesicht sanft streift. Vollkommene Dunkelheit umschlang unsere Körper. Richard richtete kein Wort an mich, nur der heiße Atem an meinen erwartungsvollen Lippen lässt seine Anwesenheit erahnen. Ich hatte mich auf einen gierigen, leidenschaftlichen Kuss vorbereitet, doch dieser geschah nicht. Zu meinem Erstaunen küsste er mich flüchtig. Wie eine Feder, welche über meine Lippen tanzte, sanft und unbehagen. Richi konnte meinen verwunderten Gesichtsausdruck zum Glück nicht sehen, ich war regelrecht erschrocken über so viel Liebe. Seine Küsse wurden mit jeder Sekunde sicherere, bestimmend schlang er seine Arme um meine Hüfte, zieht mich näher zu sich, bis sich unsere Lenden aneinander berührten. Tausende Blitze trafen mich, es fiel mir schwer nicht vor Lust lautstark zu stöhnen. Gierig bat seine heiße Zunge um Einlass in meinem Mund, sofort gewehrte ich es ihm. Meine Leidenschaft quillt über, unkontrolliert stoße ich mit meinem Becken nach vorne, fasste nach seinen braunen Haaren und zog fest daran. Schmerzlich keuchte Richi auf, leistete jedoch keinen Widerstand. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte ich fest, dass es ihm sogar gefiel. Aggressiv öffnete er die Knöpfe an meinem Hemd, lautlos entblößte es meinen Brustkorb und Bauch. Sofort saugte Richi an meinen Brustwarzen, ein tiefes Stöhnen entkam meiner Kehle, meine rosigen Brustwarzen stellten sich auf, verbargen meine Lust keine Sekunde. Die heiße Zunge auf meiner Haut wanderte über jeden Millimeter meines Körpers, hielte erst an meinem Hosenbund inne. Anstatt weiter nach unten zu wandern, kam Richard wieder in die Höhe und suchte nach Halt. Ein teuflisches Grinsen bildete sich in meinem Gesicht ab, ich wusste, dass er mir keinen Blasen würde, also drehte ich das Spiel um. Bestimmend drückte ich seinen Körper gegen die Wand, suchte nach seinem freiliegenden Hals. Fest biss ich in die weiche Haut, saugte daran und genoss die Laute welche aus seinem Mund entflohen. Als sein Hemd mir den Weg nach unten freigab, ergriff ich die Chance und öffnete seinen Hosenknopf. Richard wehrte sich nicht, ließ mich weiter an den Abgrund gehen. Der weiche Stoff seiner Boxershirt streichelte meine Nase, neugierig ziehe ich sie nach unten, meine Finger ertasten sein bereits beachtlich erregtes Glied. Mein Körper reagierte von selbst, meine Gedanken hatten keine Macht mehr mich zu stoppen. Alles verlor sich in der Dunkelheit, die Erinnerungen an die Schmerzen, welche ich durch Christian erfahren musste. Warum dachte ich in so einem innigen Moment an ihn!? Erschrocken wich ich einen Schritt zurück, taumelte nach hinten und knallte mit voller Wucht auf den kühlen Boden. Sofort erwachte mein Gehirn, schrie mich an und holte mich zurück in die Realität. Wie konnte ich mich nur zu so etwas hinreißen lassen? Richard bedeutet mir zu viel als das ich ihn als einfachen One-night Stand in einem Darkroom abstempeln könnte. Warum konnte ich es nicht? Ich hatte lange Zeit nur Christian in meinem Kopf, Christian wie ich ihn leidenschaftlich küsste, Christian wie er unter mir vor lauter Lust zu Schreien begann. Doch jetzt war noch jemand anders in meinem Kopf, jemand der mir sich preisgab, sich mir hingab. Heiße Tränen rannten meine Wangen hinab, ich fühlte mich hilflos. Die plötzlich auftauchende Stimme, riss mich brutal zurück. Ich hatte ihn total vergessen, er suchte nach mir. Erschöpft erhob ich mich, suchte nach seiner Nähe. Als ich mit meiner linken Hand urplötzlich sein Gesicht berührte, überkam mich ein eigenartiges Gefühl. Mein kaltes Herz erstrahlte unter seinem Atem. Fürsorglich streichelte ich ihm übers Haar. Seine Erregung berührte meinen flachen Bauch. Ich musste all meine Vernunft aufbringen um ihn zu widerstehen. Zielsicher presste ich meine Lippen auf seine, führte mit ihm ein leidenschaftliches Spiel in dem es keinen Gewinner und Verlierer gab. Haus der Taylor 04:30 Nachts auf Montag Die nasse Kleidung klebte auf meiner Haut, sobald sich die Zimmertüre hinter Richi schloss, entledigte ich mich meiner Kleidung bis auf die Unterwäsche. Vereinzelnde Haarsträhnen klebten mir im Gesicht, mein Blick richtete sich direkt auf meinen Gast. Dankend nickte er mir zu, es dauerte nicht lange bis ich ihm ein trockenes T-Shirt und eine lange Jogginghose entgegen warf. Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen als ich ihm beim Umziehen zusah. Die Wirkung der Drogen waren bereits verflogen, Richard wirkte müde auf mich. Verstohlen beobachte ich ihn, die nachdenkliche Mimik blieb mir dabei nicht verborgen. Als er mir den Rücken zudrehte, schritt ich von hinten auf ihn heran und küsste seinen Nacken federleicht. Zu meinem Erstaunen wehrte er sich nicht gegen meine lieblichen Berührungen. Ich wusste, die Ausrede alles auf die Drogen zu schieben, wirkte bereits nicht mehr. Unbewusst nahm ich sein stark riechendes Aftershave war, es verführte meine Geruchssinne. Seine Worte ließen mich inne halten. Hart trafen mich seine Worte, als ich realisierte was er mir eben versuchte zu sagen, es waren wohl doch nur die Drogen. Die plötzlich auftauchende Traurigkeit lässt mich zusammen zucken, wie stand ich nur zu ihm. Traurig wollte ich mich von ihm entfernen, in die nächst beste Ecke und einfach nur noch in Mitleid meiner selbst versinken. Doch mein Vorhaben scheiterte, denn eine besitzergreifende Hand fasste nach meinem rechten Unterarm. Zwei wunderschöne Augen rückten in mein Blickfeld, ich konnte ihnen nicht wiederstehen. Schlagartig nahm er meine Lippen ein, rieb seinen Körper an meinem und ich konnte meine Erregung keine weitere Sekunde verleugnen. Bereitwillige streckte ich meine Lenden ihm entgegen, hoffte er befreit mich aus meiner engen Short. Der störende Stoff wurde mit wenigen Handbewegungen entfernt und nun lag ich vor ihm, schutzlos und komplett entblößt. Richi begutachtet meinen Körper, lässt seine Augen prüfend darüber wandern, aber doch störte es mich nicht. Mein Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Bewegungen, mein Puls verdoppelte sich als er an sich selbst begann herum zu spielen. T-Shirt und Unterwäsche landeten neben meinen, ein heißes Grollen entkam seiner Kehle. Verdammt, wenn er wüsste wie unglaublich schön er war. Meine Stimme hatte einen verrauchten Ton angenommen. Bereitwillig kam Richard meiner Aufforderung nach, er wollte nach meiner Mitte fassen, doch meine Hand hielt ihn davon ab. Ich wollte ihn stöhnen hören, ihn unter mir Vergehen sehen. Fest presste ich ihn an mich, küsste mich von seinem Hals nach unten, meine Zunge umspielte seinen Bauchnabel und schließlich schloss ich meinen Mund um seinen prall stehenden Schaft. Aus seinem Mund entkam ein langer, heißer Aufschrei. Ein zufriedenes Lächeln lag auf meinen Lippen, ich wusste wie ich ihn in Ekstase brachte, geübt tauchte ich immer wieder auf und ab. Benetze seinen Schwanz mit meinem Speichel und genoss es, alles fühlte sich richtig an. Stunden lang konnte ich es weiter machen, sein Körper sollte verboten werden. Gerade als ich beginnen wollte richtig los zu legen, wurde ich nach oben gezogen. Mit roten Wangen und weit geöffnetem Mund starrte Richi mich an. Zielsicher fasse ich nach einer grauen Box, welche sich unter meinem Bett befand, holte daraus Gleitgel und ein Kondom und warf es Richard vor die Füße. Triumphal grinste ich ihn an, versuchte seinen Kampfgeist zu wecken. Meine Worte hallten im Raum wieder, sie drangen tief in sein Bewusstsein durch, die plötzliche Veränderung in seinen Augen blieb mir nicht verborgen. Er kniff nicht sondern zog es durch, darin war ich mir ganz sicher. Also kniete ich mich hin, drehte ihm den Rücken zu und wartete bis er den nächsten Schritt tat. Mein Körper zuckte zusammen, als eiskalte Flüssigkeit auf meinen erhitze Haut tropfte. Richard benetzte seine Finger mit Gleitgel, hielt für wenige Sekunden inne und drang dann mit dem Ersten in mich ein. Ein zufriedenes Seufzen bekam er als Antwort, es war viel zu lange her. Nach dem Ersten folgte der Zweite bis zum Dritten, mein Körper wand sich unten den Berührungen. entfloh es meinem Mund. Registered entfernte Richi daraufhin seine Finger, öffnete die Verpackung des Kondoms und zog es sich über seinen vor Lust aufschreienden Schwanz. Fest umklammert er meine Hüfte, brachte mich in Position und drang mit einer fließenden Bewegung in mich ein. Zeitgleich keuchten wir auf, ich kniff meine Augen zusammen, versuchte mit der beachtlichen Größe klar zu kommen. Das heftige Zittern, welches von seinem Körper ausging, machte es mir noch schwieriger. Er hielt nicht inne, sondern zog sich aus mir zurück und versenkte sich mit gewaltiger Wucht wieder in mich. Meine Empfindungen waren so stark das sie mir Tränen in die Augen jagten. Plötzlich wurde ich an meinen Haaren nach hinten gerissen, hungrige Lippen nahmen mich gefangen, kräftige Hände umspielten meine Brustwarzen. Ich kam Richard mit meinem Becken entgegen, wollte mehr von ihm verspüren. Wir verschmolzen zu einem willigen Körper, unsere Bewegungen glichen wir auf den jeweils anderen ab. Federleichte Küsse verteilte er auf meinem Hals, eher er für wenige Sekunden wieder aus mir hinaus glitt, meine Füße anhob und mich zum Bett trug. Sanft lässt er mich auf die weiche Matratze sinken, ich konnte ihm jetzt direkt ins Gesicht sehen als er in mich eindrang. Seine wärmenden Augen, das leicht gebildete Lächeln und die unendliche Geborgenheit, machten mich schwach. Wie sollte ich ihm jemals wieder entkommen? Dieses Mal war Richard sanfter, er ließ sich Zeit, genoss unseren innigen Akt bis zum Äußersten. Als ich das plötzliche aufbauen seines Körper bemerkte, entkam mir ein tiefes Stöhnen. Wenige Stöße folgten, eher er sich in mir ergoss. Durch seinen Anblick konnte auch ich mich keine weitere Sekunde zurück halten und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Klebrig und voller Schweiß kam er auf mir zum liegen, intensiv verspüre ich seine Anwesenheit. Sein unregelmäßiger Atem, die sanften Streicheleinheiten an meinem linken Oberarm. In mir setzte ein Prozess ein, den ich heute noch nicht beschreiben kann. Als er die wärmende Decke über unsere Körper warf, sich an mich kuschelte und mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte, wusste ich es. Alles hatte sich verändert. Kapitel 4 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)