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すべてのちょうど正面 - Alles nur Fassade.

von

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Prolog

Das ist aber mutig, dass ihr euch bis hierher verirrt habt. O.ô

Ich bin jetzt schon ganz stolz auf euch. ^-^
 

Auf jedenfall muss ich ja als Autorin euch Leser noch ein wenig langweilen, also einfach mal zuhören!

In dieser FF gehört natürlich nichts mir - *heul* - und ich verdiene hiermit auch kein Geld. Das ist reinste Fiktion und alles in meinem blöden Kopf entstanden. ^.^
 

Wie oft ich ein Kapitel hochlade ,habe ich mir noch nicht übrlegt. Das werde ich sicherlich später erleutern, aber bei mir müsst ihr nicht ewig warten. ;D - Ich passe mich einfach eurem Tempo an. ^.^
 

Nun das Wichtigste! Ich möchte diese FF einer Person widmen, meiner zuckersüßen und lieben Kagami, die auch für diesen Schwachsinn hier unten verantwortlich ist. ^.^ - Aishiteru, Darling. :33
 

Jetzt möchte ich euch nicht mehr langweilen mit Gelabber und hoffe, dass es wenigstens einer Person oder so gefällt, damit ich ein bisschen ansporn habe. ^.^
 

Kritik und auch Lob ist gerne gesehen, verpackt sie doch einfach in Reviews und macht mir eine Freude. (:
 

Nun viel Spaß. ^.^
 

~~~
 

Seufzend knalle ich mit meiner offenen Hand auf den Wecker und reibe mir dann meine verschlafenen Augen. Ich sollte in Zukunft wirklich früher ins Bett gehen. Das sage ich mir eigentlich immer wieder und dann tu ich es doch nicht..

Und dann noch diese beschissene Sonne! Kann die nicht mal jemand abstellen?!

Ja, man merkt, wie ich mich wieder auf die Schule freue. Ein wahres Feuerwerk der glücklichen Gefühle! Die pure Ironie..
 

Aber mal erlich, mein Leben war, okey ist, ja so beschissen. Jeden Tag aufstehen, das Gelabber meiner Mutter ertragen und dann in die Schule gehen.

Ihr könnt mir glauben, ich liebe die Schule! Das ist die beste Beschäftigung, die je erfunden worden ist. Hab ich schonmal erwähnt, dass ich gerne ironisch bin?
 

Naja, der Unterricht ist ja nicht einmal das Schlimmste, obwohl ich darauf gut und gerne verzichten würde. Aber ich bin um erlich zu sein nicht der Beliebteste. Dabei bin ich so liebenswürdig!
 

Es liegt einfach an diesem bescheuerten Suzuki Akira und seiner treudoofen Bande, dass ich jden Tag den Horror in der Schule durchlebe! Und das ist absolut nicht übertrieben!
 

Hiroto, mein bester Freund, meint immer, ich sehe die Dinge gerne mal viel schlimmer an, als sie eigentlich sind. Was für ein Blödmann! Irgendwie bin ich ihm natürlich trotzdem dankbar.

Er beschützt micht manchmal vor diesen Gorillas, obwohl ich überhaupt nicht auf Hilfe angewiesen bin!
 

Jedenfalls habe ich seit meinem ersten Tag an dieser Schule jeden Morgen schlechte Laune und bin die ersten beiden Wochen überhaupt nicht in die Schule gegangen. Woran das liegt? Genau, Akira!

Irgendwie hat er in mir sofort so etwas wie ein Opfer gesehen. Warum eigentlich? Nein, ich bin nicht selbstverliebt, kein bisschen.. ABER der Typ behandelt mich wie den letzten Dreck!
 

Also, es fing alles an meinem ersten Tag hier an. Die Schule hatte ich schon so oft gewechselt, da wollte ich mir dieses mal ein neues Image anlegen, damit mich die Schüler hier vielleicht akzeptieren würden. An meiner alten taten sie dies

nicht..
 

So kam ich natürlich pünktlich, wie ich nunmal war, an der Schule an und wollte mich erst ein wenig umschauen. Erst in zehn Minuten würde der Unterricht beginnen und alle wichtigen Informationen hatte ich bereits.

Also schlenderte ich ein wenig über den riesigen Schulhof und blieb dann ein wenig abseits stehen, um alles überblicken zu können.

Fast alle Schüler hatten sich in Gruppen eingefunden, tratschten und erzählten sich von ihren ach so tollen Sommerferien. Eine ganz normale Schule eben.

Ich stach ein wenig heraus mit meinen blondierten Haaren, die mit Gel fixiert waren und meinen Klamotten. Ich erkannte aber ein paar Leute, die mir ähnlich sahen und war natürlich erleichtert. Immerhin wollte ich mich ein bisschen anpassen!

In der Nähe von mir stand ein großer Typ, guter Körper, hochgegelte Haare und ein Nasenband. Auch einer aus der Visuel-Kei Szene. Vielleicht war er nett?

Um ihn herum standen jedenfalls viele Weiber, die ihn anscheinend vergötterten. Also mal erlich Mädels!

Doch darauf wollte ich mich nicht weiter konzentrieren, die Glocke läutete und ich wollte mich gerade in Bewegung setzen, als ich am Arm gepackt wurde.

Dieser große Typ mit dem Nasenband zog mich an sich und beanspruchte meine Lippen mit seinen. Einfach so!

Kein langer Kuss, aber ich musste schon zugeben, der Kerl hatte richtig geile Lippen...
 

Nur war mir das dann schon etwas unangenehm, die Mädels starrten mich entgeistert an, er dagegen blieb locker, stellte mich als seine „neue Freundin“ vor und legte mir einen Arm um meine Schulter. Was für ein elender Wichser!

Ich schubste ihn zwar weg und eilte davon, war aber trotzdem zu peinlich berührt, um am nächsten Tag wieder in die Schule zu gehen. Zum Glück hatte ich dann Hiroto kennengelernt, der mir meine Schulaufgaben brachte.

Akira, Nasentanga-Boy, würde ich aber trotzdem immernoch gerne dafür umbringen! Das Schlimmste an der Sache ist ja eigentlich, dass ich ihn wirklich richtig heiß finde und er genau mein Geschmack ist, dabei ist er so ein...
 

Nunja, jetzt macht er mich jeden Tag mit seinen netten Freunden fertig. Er ist eben der Mädchenschwarm der Schule und eigentlich habe ich es nur ihm zu verdanken, dass ich kaum Freunde habe und als schwul abgestempelt werde!

Nichts gegen Schwule, ich bin wirklich nicht gerade hetero... aber eigentlich wollte ich das für mich behalten. Immerhin war auch das der Auslöser gewesen, warum ich schon meine alte Schule verlassen habe.
 

Zum Glück ist meiner Mutter alles total egal, sie meckert mich nur immer an. Irgendwie glaube ich, dass es ihr danach immer besser geht, also lasse ich sie mal machen. Es macht mir eh nichts aus, so dumm wie die eben ist..

Mein Vater ist vor einem Jahr gestorben. Er war der Elternteil, zu dem ich diese gewisse Eltern-Kind-Bindung hatte.
 

Ich sage ja, dass ich ein beschissenes Leben habe. Jedenfalls in der Schule.

Außerhalb habe ich recht viele Freunde gefunden, mit dennen ich auch gerne viel Zeit verbringe. Am meisten eben mit Hiroto. Früher gehörte er auch zur super-duper Bande von Akira und den restlichen Idioten.

Immer labbert er davon, wie süß Kai eigentlich ist. Wer es glaubt! Er wirkt vielleicht so nett, aber er kann Leute wirklich richtig gut runterziehen. Das hat er mir schon eindrucksvoll bewiesen..
 

Achja, beinahe hätte ich es vergessen, ich bin Matsumoto Takanori, werde aber lieber Ruki genannt. Diesen Namen kennen aber nur meine Freunde. Nun gehe ich in die 11. Klasse und bin 17.

Elender Mist.

Was wollte ich noch einmal tun? Achja genau, zu meiner geliebten Schule gehen. Na dann mal los..

Also schwang ich mit vollem Elan meine Beinchen über die Bettkante und streckte mich ausgiebig, bis ich mich erhob und zum Badezimmer trottete, um meine Prozedur ,in Form von duschen und Zähne putzen, zu vollbringen.

Wo war eigentlich mein Make-Up? Ohne Schminke gehe ich einfach nicht aus dem Haus! Da bin ich voll und ganz eine kleine Diva und das streite ich nicht ab! Es ist aber auch offentsichtlich, dass ich ungeschminkt einfach total schlimm aussehe. Deswegen kennt mich eigentlich keiner unter meiner schicken Fassade. Finde ich gut!

Also wo war das Zeug? Ich sollte mir wirklich mal alles ganz genau merken oder noch besser, ich schreibe einfach auf, wo ich mein Zeug hintue!

Ich wollte mir schon innerlich auf die Schulter klopfen, als ich an meiner fantastischen Idee einen kleinen Haken bemerkte – Ich könnte den Zettel natürlich auch verlegen!

Oder aber ich hefte mir so ein Ding an die Wand, am besten in strahlendem pink! Das sollte ich wirklich mal in Erwähgung ziehen, jetzt aber erst einmal meine Schminke suchen gehen. Die kann ja nicht einfach weglaufen!

Schon reichlich genervt strich ich mir durch mein nasses Haar und dachte angestrengt nach. So fing der Tag natürlich mal wieder perfekt an!

In Ordnung, reg dich blos nicht, alles wird gut, tief durchatmen..

„Takanori, du nutzloses Etwas! Wehe, du lässt deine Sachen noch einmal im Wohnzimmer liegen!“ – meine Mutter war reingekommen, hatte meine schöne Schminktasche auf den Boden geworfen und ist dann natürlich wieder herausgerannt. Achja, die Tür hat sie auch noch eindrucksvoll zugeschlagen. Super Mama, eine wahre Heldin bist du.

Immehrin hatte ich endlich das, was ich wollte, konnte mich also in Ruhe weiter fertig machen und dann endlich hier verschwinden. Von unten hörte ich schon wieder meine Mutter keifen. Heute war wohl ein sehr schlechter Tag, wenn die schon einfach so rumschrie. Tja, Pech gehabt würde ich da sagen!

Bin ich nicht ein wahrer Schatz, so fürsorglich und nett?

Seufzend hob ich also mein kleines Täschchen auf und holte meine nötigen Dinge heraus. Ungefähr eine halbe Stunde und etlicher Haarspray-Verbrauch später war ich dann bereit, mein Frühstück genießen zu gehen.

Das war das Einzigste, für was meine Mutter nützlich war. Essen auf den Tisch bringen! Naja.. und vielleicht meine Wäsche machen oder so. Ich war immerhin ein Kerl, auch wenn ich sehr weiblich war, Haushalt erledigen und so ist nichts für mich!

Essen war im Bauch, Kaffee schnell heruntergespült, Essen für die Schule eingepackt, Tasche auf die Schulter geschwungen und schon konnte ich in die Schule gehen. Alle mal Hände in die Luft und jubeln!

Der Weg war schnell zurück gelegt, mit der überfüllten Bahn brauchte ich nur zehn Minuten und schon nach weiteren drei Minuten stand ich vor dem Schulgebäude.

Jetzt war erstmal die Ruhe vor dem Sturm. Grummelnd suchte ich in meinen Jackentaschen nach meiner Zigarettenpackung und stieß zufrieden die Luft aus, nachdem ich sie in den Händen hielt.

Nur noch mein Feuerzeug suchen. Wieso verliere ich eigentlich immer meine Dinge? So eine Scheisse aber auch..

Immernoch mit meiner Kippe im Mund verschränkte ich meine Arme bockig vor meiner Brust. Ich muss jetzt dringend eine rauchen! So, jetzt muss ich einfach mal alle Möglichkeiten durchgehen. Wo bekomme ich jetzt Feuer her?

Komm Ruki, du bist schlau! Du bist ein kleiner, schlauer Bursche, der sich bestimmt genau wie die Höllenmenschen Feuer einfach so herzaubern kann. Wie haben die das eigentlich gemacht?

Wenn ich das nur wüsste.. Also gut, ich war anscheinend zu tief in meinen Gedanken versunken, merkte ich erst nach einer Weile, dass meine Zigarette längst brannte.

Natürlich nahm ich zuerst einen tiefen Zug, darauf habe ich immerhin die ganze Zeit gewartet! Und schon blickte ich ein wenig hoch, um in das Gesicht meines Gegenübers blicken zu können. Akira.

Was wollte der Sack denn bitte von mir?! Ich dachte trotzdem nicht daran meine Kippe wegzuschnippen, war immerhin meine....

„Was ist, Akira?!“, fuhr ich ihn also an. Natürlich verzog er nicht die Miene, was für eine Überraschung. Dabei war er doch sonst immer so gut gelaunt, wenn er mich sah!

„Du kleiner Giftzwerg standest hier so einsam rum. Ich hatte Mitleid mit dir. Du hast ja keine Freunde, auser diesen Arschloch Hiroto.“, meinte er, zog lässig an seiner eigenen Kippe und schaute mich an, als würde er eine Antwort erwarten.

Ich mahnte mich selber, darauf sollte ich nicht antworten, er war es nicht wert.. Aber ich wäre nunmal nicht Ruki, wenn ich mich geschlagen geben würde. Aber im Gegensatz zu ihm hatte ich Stil!

Also nahm ich einen tiefen Zug von meiner Zigarette, trat einen Schritt näher auf ihn zu und pustete ihm den Rauch direkt ins Gesicht.

„Das kann ich nur zurückgeben, mein Süßer.“ – meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Damit lächelte ich ihm noch einmal zu und drehte mich um. Ich sollte echt keine Zeit mehr auf solche Idioten verschwenden!

Ich war ja schon überrascht, dass er mir nicht folgte. Nicht mal etwas erwiedert hatte er. Und aus dem sollte man schlau werden? Meine Fresse..

Und schon wurde ich angesprungen und erst einmal kräfitg durchgeknuddelt. Wie anhänglich Hiroto doch war! Ich bin aber natürlich sozial, schlinge meine Arme um ihn und erwiedere diese nette Begrüßung.

„Wollen wir schon einmal ins Gebäude gehen? Wir haben gleich Japanisch und du weißt doch, wie unser Lehrer sein kann. Komm einmal zu spät und er hat dich für das gesamte Jahr auf dem Kicker!“ Somit zog mein bester Freund mich schon mit sich und achtete dabei gar nicht auf meine Proteste, dass er doch ein wenig langsamer laufen sollte.

Auf mich nimmt mal wieder keiner Rücksicht, pah! Ich bin immerhin kleiner als alle anderen Arschgesichter hier, absolute Gemeinheit..

Aber darauf würde ich jetzt einfach mal keine Zeit verschwenden, sondern mich mental auf die nächste Pause konzentreieren. Spätestens da würde ich die Rechenschaft für meine kleine Aktion bekommen. Akira lässt nie etwas auf sich sitzen..

Huch?!

Ich verstehe wirklich nicht, was mein Lehrer unter einer Stunde Japanisch versteht. Vielleicht hätte er mal Geschichtslehrer werden sollen?

Immerhin dürfen wir uns jetzt seit dreißig Minuten bestimmt zum tausendesten Mal anhören, wie unser netter und vor allem liebevoller Lehrer uns etwas aus Europa erzählt! Irgendso ein Dreck über die französische Revolotion oder so.

Normalerweise hätte ich jetzt einfach mit Hiroto gelabbert, aber er hatte nunmal recht, hat dich dieser Kotzbrocken einmal auf dem Kicker, du kommst da nicht wieder raus!

Glücklicherweise hatten wir heute aber nur vier Stunden und dann könnte ich wieder nach Hause, wo mich bestimmt schon meine Mutter freudig erwarten würde, mit ein paar gepflückten Blumen und einem Festmahl zur Freude meiner Ankunft!

Hachja, war ich wieder optimistisch. So tief, wie ich mal wieder in meinen Gedanken schwellte, wurde ich auch plötzlich durch das Läuten der Glocke aus diesen gerissen und erhob mich von meinem viel zu ungemütlichem Stuhl.

Die sollten da mal Polster oder so etwas dran befestigen!

Hiroto hatte jetzt leider wo anders Unterricht. Was ist das nur für eine beschissene Verteilung, dass wir zwei nicht immer zusammen in einer Stunde vergammeln müssen?!

Außerdem gab es da noch diesen kleinen anderen Vorteil an dieser ganzen Geschichte, meine nächste Stunde würde ich mit Akira verbringen müssen.

Ich hatte zwar noch keine Angst um mein Leben, im Unterricht tut er mir nie etwas und lässt ja auch keine Beleidigungen gegen mich fallen, aber danach war nunmal Pause.

Waah, ich brauche dringend einen Plan! Es war nur eine Pause, würde ich diese überleben, war ich aus dem Schneider und konnte in Ruhe mein Leben weitergenießen. Wie gesagt, meine Mutter erwartete mich schon!

Noch schnell eine Umarmung mit Hiroto ausgetauscht und ich stolzierte über den Schulgang, machte mich dabei noch kleiner, als ich eigentlich bin. Totaler Beschiss ist das..

Immerhin war hier nicht so viel los, ich konnte noch einmal meine Gedanken sammeln und wenigstens in meinem Kopf Akira mal richtig fertig machen. Nimm das du asozialer Wichser!

Ehmm ja, da war ich nun, in Musik. Ich liebe die Musik, meine größte Leidenschaft ist das Singen und wenn ich könnte, würde ich das auch professional machen. Aber wer würde schon gerne mit so einem Versager wie mir in einer Band spielen wollen?

Kopfschüttelnd betrat ich also den großen Raum und lies meinen Blick einmal durch den Raum schweifen, um stöhnend festzustellen, dass bereits alle guten Plätze vergeben waren!

Es gab jetzt zwei Möglichkeiten und mir gefiel keine von ihnen, nicht mal ein bisschen!

Entweder ich würde mich neben Akira hinsetzen. Der Spast hatte es sich in einer Ecke bequem gemacht und breitete sich großzügig in seinem Teritorium aus. Der wollte mich sicher nicht neben sich haben!

Mir blieb also nichts anderes übrig, als mich ganz nach hinten in die Loser-Ecke zu begeben. Dort stand ein kleiner Tisch, mit allerlei Beleidigungen verziert und fett in der Mitte wurde schön fein säuberlich ‚Schwuchtel‘ draufgeschrieben, um zu zeigen, dass dieser Tisch mir diente. Vielen Dank auch für eure nette Aufmerksamkeit!

So festigte ich noch einmal den Griff um meine Tasche und schlenderte durch die Reihen, um mich genau auf diesen Platz zu begeben. Seufzend hollte ich meine Sachen aus meiner Tasche und stützte dann meine Ellobgen auf dem Tisch ab, um meinen Kopf auf meiner Hand drapieren zu können.

Und schon wurde ich von Papierkügelchen abgeworfen. Darauf achtete ich nicht mehr. Die waren doch alle unter meinem Niveau! Also einfach ignorieren Ruki..

Ich war davon überzeugt, dass ihre ganzen Gehirnzellen abgebrannt waren. Es ist also wirklich ein Wunder, dass sie überhaupt noch reden können!

Sie haben sogar Koordination, immerhin treffen sie mich sogar manchmal mit diesen Kugeln. Sehr großer Respekt! Ich glaube, gleich geh ich noch auf die Knie vor ihnen!

Akira dagegen würdigte mich keines Blickes, richtete seine Aufmerksamkeit dem Lehrer zu. Das sollte ich auch mal versuchen!

Schwierige Sache, das muss ich jetzt einfach mal zu geben..

Musik ist toll, aber Theorie ist ja so langweilig! Ich lag schon förmlich auf meinem Stuhl , der Kopf chillig in den Nacken gelegt und einfach mal an die Decke schauen. Die bräuchte dringend einen neuen Anstrich, ist ja wiederlich!

Trotzdem wendete ich meinen Blick nicht ab, betrachtete weiterhin die wunderschöne Decke mit ihren großen Spinnennetzen und Kaffeeflecken. Die hatte ja richtig Stil!

Ich senkte auch nicht den Blick, als es schon läutete. Ich würde einfach hier sitzen bleiben und die Pause hier verbringen. Guter Plan Ruki! Und jetzt mal schön innerlich auf die Schulter klopfen!

So, Augen schließen und tief Luft ein und aus atmen. Dann würde Akira mich eben morgen fertig machen. Der war immer einer der ersten, die den Raum verließen. Ich kannte diesen Idioten sogar noch! Jedenfalls so halb, irgendwie.

In nur ein paar Sekunden hörte ich nichts mehr, kauerte mich nur noch ein wenig mehr in meinen Stuhl und öffnete dann auch langsam die Augen. Ganz schlechte Idee!

Akira stand genau vor mir, über mich gebeugt mit einem fetten Grinsen in seiner sexy Fresse!

Natürlich, wie soll es auch anders sein, kippte ich mit dem Stuhl nach hinten, bereite mich schon auf eine harte Landung und eine Prellung am Kopf vor, doch.. nichts! Absolut gar nichts passierte und ich traute mich sogar meine zusammengekniffenen Augen wieder ein wenig zu öffnen.

Mein Gott, war ich heute mutig!

Akira hielt mich am Arm fest, hatte dafür gesorgt, dass ich nicht falle. Sein Druck war wirklich ziemlich fest und seine Hände so schön groß.. Was er damit wohl alles anstellen konnte?

Mein Gott, Ruki! Reiß dich mal bisschen zusammen, Nasentanga-Boy ist immerhin dein schlimmster Alptraum!

Schnell mit den Armen herumfuchteln. Vielleicht bringt es was und er lässt dich in Ruhe? Nur weiter strampeln! Und schon werden meine Handgelenkte umgriefen und ich werde gegen die Wand hinter mir gedrückt. Der Typ ist echt stark und so..

Warum wurde es denn auf einmal so heiß hier drin? Schlimme Sache! Ich wand mich, versuchte hier wegzukommen, doch er hielt mich in Schacht.

Neue Notiz an mich – Wegrennen ist besser, wenn dein Gegner Akira heißt!

Ich würde mich aber bestimmt nicht geschlagen geben, nicht wegen diesem Saftgesicht!

„Lass mich los, verdammt!“ Das war doch zum verrückt werden! Konnte der sich nicht mal irgendwelche Hobbys suchen?! Oder achja, vergessen, keine Gehirnzellen und so.

Anscheinend wollte er meiner Bitte aber noch nicht nachgehen, drückte sich nur noch etwas weiter an mich. Der würde mich nicht aus der Reserve locken, elender Mistkerl!

Anscheinend konnte er meine Anstrengung deutlich erkennen, lachte kurz auf und beugte sich dann zu meinem Ohr: „Als meine Freundin sollte dich meine Nähe doch gar nicht so stören, oder mache ich dich so nervös, Süße?“

Das war natürlich wieder klar. Er spielte immernoch auf den ersten Tag hier an. Mit letzter Kraft versuchte ich ihn von mir wegzudrängen und er löste sich sogar von mir, zwinkerte mir noch einmal zu und verließ dann den Raum.

Verfluchter Bastard! Wenn ich größer wäre und ihn in die Finger bekommen würde... Verflucht!

Sauer packte ich schnell mein Zeug zusammen und verließ den Raum, mit einem nettem Türknallen zum Abschied. Pah!

Dann lehnte ich mich noch einmal gegen die Tür und versuchte noch einmal tief durchzuatmen. Nein Ruki, lass dich nicht so fertig machen. Er ist nur einer dieser Fischgesichter.. Kann man Akira mit einem Fisch vergleichen?

Die haben immerhin auch keine Nase, nicht so richtig jedenfalls.. Ich drehe ja schon komplett durch!

Gerade als ich mich von der Wand abstützen möchte, sehe ich Hiroto auf mich zulaufen, der mich mal wieder strahlend anspringt und erstmal fest durchknuddelt. Herr im Himmel, warum war der eigentlich so unglaublich anhänglich?

„Shou hat mir gerade etwas total interessantes erzählt! Freitag Abend soll so ein ganz tolles Fest stattfinden, in diesem großen Park hier in der Nähe! Der mit diesen wunderschönen Kirschblüten-Bäumen!“, erzählte er mir auch sofort.

Wo der wohl seine Energie hernahm? Vielleicht beanspruchte er Drogen oder irgendwelche Medikamente? Sollte ich mir auch einmal zulegen..

„Du meinst so ein Fest, wo dann ganz viel von diesem romantischem Kitsch passiert?“, fragte ich amüsiert und sofort leuchteten seine Augen freudig auf. Das liebte er wahrlich..

„Klar komme ich mit, warum auch nicht?“ – Hiroto springt hoch, drückt mich noch einmal fest und zieht mich an der Hand dann nach draußen. Hachja, was war ich froh, dass er mein bester Freund war.

Mir ist zwar total unerklärlich, wie er einmal zu Akira gehören konnte, aber in Ordnung. Jedem das Seine!

„Hat er dich eigentlich in Ruhe gelassen?“, fragte Hiroto dann nach ein paar Momenten der Stille. Ich musste mich erst einmal wieder sammeln. Hatte gerade ein paar Gedanken.. nicht jugendfrei und so.

Und natürlich wusste ich, wer gemeint war. Die anderen Spasten aus seiner ach so geilen Bande kamen mir eigentlich nur dumm, wenn er dabei war. Woran das wohl lag? Waren bestimmt einfach nur Idioten und ohne Papi hatten die eben keinen Mum, was für Luschen..

„Nicht wirklich. Er hat mich wie so ein Gangsta gegen die Wand gedrückt. Ich habe richtig weiche Knie bekommen und so. Mama, beschütze mich!“ Und schon brach Hiroto in Gelächter aus, ich schmunzelte. Tja, so brachte man eben seinen besten Freund zum lachen! Darin war ich unschlagbar.

Jetzt aber erst einmal eine rauchen, guter Plan! Wir gingen über den Schulhof, um ein wenig abseits zu geraten. Rauchen auf dem Schulhof und so ist nicht drin. Alles halt voll die Spießer.

Seufzend frimmelte ich mir eine Kippe aus meiner Tasche und steckte sie zwischen meine Lippen. Nur noch Feuerzeug... Achja, ich hatte heute ja gar keins dabei. Beschiss!

Ich sah zu Hiroto, er machte gerade seine eigene Zigarette an und stöhnte dann auf, als er merkte, dass ich sehnsüchtig auf sein Feuerzeug starrte. Das kannte er eigentlich nur zu gut!

Also zündete er mir schnell meine Kippe an, damit ich endlich einen tiefen Zug nehmen konnte, um den Schock von gerade verarbeiten zu können.

Tat das mal wieder gut! Zufrieden lächelnd schnippte ich also immer wieder ein bisschen Asche auf den Boden. Hiroto tat es mir gleich, war einfach mal ruhig. Das ist, denke ich, die einzige Beschäftigung, die ihn dazu bringt, seinen Mund zu halten.

Hoch lebe der Nikotin! Mhh.. durfte ich diese Aussage eigentlich so laut verkünden? Wahrscheinlich eher nicht, also schön für sich behalten, aber sich selber einen grandiosen Applaus widmen!

Was hatten wir eigentlich gleich? Ich konnte diesen dummen Stundenplan ja immenroch nicht..

„Kommst du? Weißt doch, wir haben Sport!“ Och nöööö. Innerlicher Zusammensturz. Sport war ja so wiederlich!

Danach war man immer so verschwitzt und das is echt.. bäääh! Und ich hatte mein Sportzeug vergessen.. Toll!

„Ich glaube, ich mach Sport blau.“ Ich war aber auch ein mutiges Kerlchen! Ganz stolz nahm ich den letzten Zug meiner Kippe, schnippte sie dann weg und hiefte wieder meine Tasche über meine Schulter. Wenn ich gehen könnte, dann jetzt. Später würde ich hier nicht mehr wegkommen und dann drohte mir Sport!

Hiroto zog sofort eine enttäuschte Schnute. „Komm schon Ru! Oder liegt es an Akira?“ Wie geistreich er doch war, oder?

„Nein! Danach ist man immer so verschwitzt und nöö!“ Ja, ich war eben doch eine kleine Diva. Herr Gott nochmal! Aber Hiroto hatte natürlich schon ein bisschen recht. Es gab in unserer Stufe genau drei Klassen. Akira und ich gehen nicht in dieselbe, aber Fächer wie Sport bertreiben alle Klassen zusammen. Absolute Scheisse!

Hiroto nahm meine Hand. „Komm schon, so schlimm wird es nicht!“ Mit seinem zuckersüßestem Lächeln zog er mich auch schon davon und schmuste sich beim Gehen immer weiter an mich. Was war denn heute blos los? Er war wirklich noch anhänglicher als sonst!

Vor der Sporthalle hatten sich auch schon Schüler versammelt. Sofort erkannte ich Akira, der lässig gegen eine Wand gelehnt stand, um ihn herum total viele Weiber. Typisch für ihn..

Ich merkte, wie Wut in mir kochte. Warum eigentlich? Doch nicht wegen diesem Mistkerl! Mit zusammengebissenen Zähnen drehte ich mich also weg und schob meine Hände in meine Jackentaschen.

Huch? Überrascht zog ich einen kleinen Zettel heraus. Schnell entfahlten und einen Blick drüber werfen.

Und schon zerknüllte ich ihn in meiner Faust! Akira ist echt so ein elender Wichser! Sofort drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm und marschierte entschlossen auf ihn los.

Die Weiber schauten mich nur fragend an, Akira blieb allerdings lässig, ließ sich sogar mitziehen, als ich ihn am Arm packte. Der dürfte sich jetzt aber was anhören..

...

Kannst du mir das mal erklären, Akira?!“ Da wagt dieser Mistkerl doch echt, mir so einen Mist in meine Jacke zu schieben.. Für was hält der sich eigentlich?!

Aber natürlich machte es Akira überhaupt nichts aus, dass ich ihn hier anschrie. Der soll gefälligst mal seine Gesichtsmuskeln anregen oder sonst was!

Stattdessen lächelte er nur amüsiert. Oh mein Gott, nein! Er hatte ja so ein unglaublich süßes und hübsches Lächeln..

Und schon schlug ich mir für diesen Gedanken innerlich auf die Stirn. Ich sollte wirklich bei der Sache bleiben!

Akiras amüsierter Blick blieb mir aber nicht vorenthalten und ich wurde irgendwie immer wütender. Puh..

Was hatte unser Lehrer uns einmal beigebracht? Gerade hinstellen, Augen schließen und einmal ganz tief ein- und wieder ausatmen. Wiederholen wir das ganze Spiel doch nur noch fünf Mal und dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus..

So, geschafft. Mein Puls geht wieder gleichmäßig. Puhh..

Akira steht immernoch vor mir, hat nichts zu meinem Wutausbruch gesagt, elender Wichser....

Und somit blickt er an mir vorbei, schenkt mir noch eines von seinen sexy Lächeln – wie gesagt, oh mein Gott... – und dreht sich dann um.

Ich folge seinem Blick, entdecke unseren Sportlehrer und folge ihm grummelnd zu den anderen Schülern, wo Hiroto schon auf mich wartet und mich fragend beäugt.

Nein, ich werde ihm das jetzt sicher nicht erklären, ich bin gereitzt!

Am besten genau in die andere Ecke gehen, wo Akira sich immer umzieht. Guter Plan Ruki, direkt in die Tat umsetzen!

Es war zwar nur wieder so eine gammelige Bank, die beinahe drohte auseinander zu fallen, aber mir machte das überhaupt nichts aus und auch Hiroto schien damit kein Problem zu haben.

Jetzt bräuchte ich nur noch eine Idee, wie ich mich doch vor Sport drücken könnte. Da würde ich nicht mitmachen! Da weigere ich mich!

Also eigentlich nur auf Hiroto warten, obwohl es am Ende doch ganz anders aussieht..

Ja, hier gibt es so eine schöne Toilette mit Duschen und diese ganzen Kram und ganz großen Spiegeln!

Sehr wichtige Sache!

Also stand ich mal wieder vor so einem Prachtexemplar, kontrollierte gerade meine Haare und zupfte hier und dort eine Strähne zurecht. Schönheit kann ja so anstrengend sein!

Wahrscheinlich schwitzen gerade schon alle bei harmlosen Aufwärmübungen.. Pah! Mir glaubt ja nie jemand, dass Sport absolute Zeitverschwendung ist.

Auch ohne diese lästige Tätigkeit kann ich sehr gut leben! Jetzt war wieder einer dieser Momente, wo man eine schöne Kippe vertragen könnte, so ein Dreck aber auch!

Außerdem sollte ich später noch einmal mit Akira reden.. so geht das ja echt nicht weiter!

Früher gefiel er mir viel besser, als er mich noch rumschupste und beleidigte. Jetzt sieht die Sache etwas anders aus.. Trotzdem hasst er mich, das ist ja das Erschreckende!

Seufzend ließ ich also den Kopf kurz runterhängen und versuchte mir auszumalen, was gleich los sein würde, wenn mein Lehrer sieht, wie ich nicht umgezogen die Halle betrete. Hachja, ein Feuerwerk der Glücksgefühle!

Leicht lächelnd schüttelte ich meine blonde Haarpracht, was ich immer für seltsame Gedanken hatte..

Und nur eine Sekunde später rieß ich meine Augen auf. An meinem Rücken spürrte ich deutlich etwas Warmes. Fühlte sich groß und muskulös an.

Schwer schluckend schaute ich also hoch, in den Spiegel vor mir und erblickte keinen anderen als Akira hinter mir, der sich anscheinend gerade an meinen Rücken, beziehungsweise Hinterteil, drückte. Mieses Schwein..

Ohne nachzudenken drehte ich mich also zu ihm um und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Sieg für Ruki! Fast wollte ich schon meinen Sieges-Tanz aufführen, als er mal wieder an diesem Tag nach meinen Handgelenken griff und mich so zwang, an der Stelle zu bleiben. Warum war er denn auch stärker als ich?!

Ich hatte es langsam aber auch so satt... Ich wollte, ich war eben Ruki, ihm schon in seine Weichteile tretten, da schiebt der Kerl doch tatsächlich sein Knie fast sanft in meinen Schritt. Woah, nö!

Das kann der doch nicht machen!

„Das ist Belästigung!“ Ich wollte meine Stimme ruhig halten und sie nicht zittrig erscheinen lassen. Das Letzte was ich wollte war, dass dieser Mistkerl auch noch glauben könnte, er würde mich erregen. Wer es glaubt! Naja... in Ordnung..

Trotzdem kämpfte ich gegen mein Keuchen an und sah ihm auch mit Kampfgeist entgegen. Amüsiert hebt er eine Augenbraue, beugt sich nur noch näher zu mir.

Nein, nein, nein! Der soll da weg mit seinem Gesicht! Am besten ich sage etwas, oder hier passieren gleich Dinge, die nie passieren sollten!

„Was spielst du eigentlich für ein Spiel, Akira?!“ Ohje, falsche Reaktion! Er legte nur wieder sein sexy Lächeln auf und kam mir noch etwas näher. Ich sollte echt die Klappe halten..

„Was ist denn Taka-Chan? Möchtest du mitspielen?“ Oh, jetzt waren wir also schon beim Verniedlichen? Was für eine Ehre mir da zu Teil wurde, ich fühlte mich ja richtig geschmeichelt!

„Ich kann nur leider nicht mitspielen, wenn ich die Spielregeln nicht kenne, Aki-Chan.“ Und noch ein Punkt für mich! In solchen Dingen, wie verniedlichte Namen ausschnurren war ich einfach der ungeschlagene Meister!

Akira gefiel meine Antwort antscheinend, er lächelte wieder und wollte erneut zum sprechen ansetzen, als auf einmal die Tür aufflog und Hiroto da stand..

Und schon machte seine Kinnlade Bekannschaft mit dem Boden und er konnte sich anscheinend nicht recht zusammenreißen. Der Arme! Und der starke große Held löste sich auch erst ein paar Sekunden danach von mir, um eben stillvoll – wir er leider nunmal war – den Raum zu verlassen. Grandioser Auftritt, mein Lieber!

Immernoch völlig geschockt stand Hiroto auf der gleichen Stelle und schaute mich entgeistert an. Ich dagegen richtete nur meine Kleidung und schaute noch einmal in den Spiegel, um mir einen Luftkuss zuzuhauchen. Ich war ja so selbstverliebt!

„Wa-was sollte das gerade?“ Oh, er kann wieder reden! Kurz erläuterte ich ihm das eben Geschehene. Seine Augen wurden ja immer größer und größer, niedlich!

Achja genau, ich sollte mich auf die ernst zu nehmenden Dinge konzentrieren und nicht auf mein niedliches Gegenüber.. Schlimme Sache das mit dem schwul sein.

Man fühlt sich wie ein Mädchen! Ich habe zwar keine Ahnung, wie sich ein Mädchen fühlt, aber ich bin mir total sicher, dass man das vergleichen kann. Absolut!

„Und was stand auf dem Zettel?“ Oh, das hatte ich beinahe vergessen. Och menno, ich wollte Akira dafür doch noch mal gehörig den Kopf waschen! Absolute Gemeinheit! Heute verschwört sich wirklich die ganze Welt gegen mich..

„Denk jetzt aber nichts Falsches! Also darauf waren so Herzchen, ganz viele und so. Und sonst stand da nicht viel drauf, nur >Ich stehe total auf deinen Arsch.< Eben nichts Besonderes.“

Und wieder schien es so, als würde Hiroto gleich aus allen Wolken fallen. Ich verstehe ihn nur zu gut! Und genau in diesem Punkt verstehe ich Akira einfach nicht. Wenn er mich überhaupt nicht ausstehen kann, warum tut er sowas?

Hiroto schien meinen Gedanken folgen zu können, gruselig, und erläuterte mir mal seine Ansicht der Dinge. „Also, so wie ich das sehe, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder er steht total auf dich oder aber er möchte nur, dass du mal scharf auf ihn wirst. Dann kann er dich schön auslachen und mit seinen Freunden fertig machen!“ Plausibel, logisch. Also, das Zweite jetzt.

„Ich bin für die zweite Möglichkeit. Nie und nimmer würde Akira auf mich stehen, ihm macht es eben Spaß mich so leiden zu sehen.. aber nicht mit mir!“ Ja genau, ich hatte mir jetzt einen Vorsatz gesetzt und ihn würde ich auf jeden Fall einhalten!

Nur leider war ich mir noch nicht ganz sicher, was dieser tolle Vorsatz war.. Also gut, ich spreche ihn auf diesen total bescheuerten Zettel noch einmal an und gehe ihm dann immer aus dem Weg! Toll Ruki, das tust du auch so schon und er kriegt dich trotzdem irgendwie immer wieder!

Ich schaute wieder zu Hiroto. Irgendwie wirkte er fast sauer.. irgendwie eifersüchtig? Und schon hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Hiroto ist wirklich total niedlich, wenn er so eine Schnute zieht!

Seht ihr.. da kommt dieses Mädchenverhalten wieder an den Tag! Er wirkt echt nicht glücklich.. Vielleicht mal eine feste Umarmung? Das tut sonst nur er, das geht nie von mir aus. Das freut ihn bestimmt!

Sofort mal zur Tat schreiten, auf Hiroto zugehen und ihn einfach an sich ziehen. Natürlich knuddelt er sich sofort an mich. Ich sage ja, ich bin total liebenswürdig!

„Warum bist du eigentlich hier? Solltest du nicht Runden laufen?“ Wir standen immernoch in unserer innigen Umarmung und Hiroto machte nicht den Anschein, als würde er das bald wieder ändern wollen.

„Herr ... [Ersetzt die Lücke. XD] hat gemeint, dass ich euch holen soll. Du hast mal wieder viel zu lange vor dem Spiegel gestanden.. kleine Diva.“ Dabei piekste er mir leicht in die Seite und ich musste kurz aufkichern. Ja, so bin ich eben!

Huch, was war denn jetzt los? Hiroto hatte seine Hände über meinen Rücken gleiten lassen, um sie dann auf meinem Hintern ruhen zu lassen, mich somit noch fester an ihn zu drücken und mir dann seine vollen Lippen aufzuzwingen. Was zum...?

..

Jetzt noch mal alle meine Gedanken sortieren. Vielleicht habe ich etwas übersehen? Das bringt doch nichts! Akira hat mich angemacht, Hiroto ist reingekommen, ich habe ihn umarmt und er hat mich geküsst. Ende. Da gibt es keinen Punkt, der mir verraten könnte, warum er mich hier gerade küsst!

Aber was spricht eigentlich dagegen? Hey, ich stehe auf Kerle, Hiroto ist total niedlich und er hat immerhin mich geküsst, nicht andersrum! Irgendwie schmeckt er auch recht gut..

So lecker nach Kirschen.. Also legte ich meine Arme um seine Schultern und leckte ihm über die Lippen. So wie ich es erwartet hatte, gewährte er mir Einlass und unsere Zungen trafen aufeinander, spielten frech miteinander.

Okay.. ich hätte nie gedacht, dass ich mal mit Hiroto knutschend in einer Toilette stehen würde.. Die Welt hat doch so einige Überraschungen für mich offen, das muss ich schon zugeben!

Ich kann es nicht leugnen, der Kuss gefällt mir. Hiroto kann wirklich richtig gut küssen.. Gerade begann ich auch richtig Spaß daran zu entwickeln, als ich beinahe brutal nach hinten gerissen wurde.

Quietschend fuchtelte ich mit den Armen, wurde von irgendwem festgehalten. Ich traute mich gar nicht nachzusehen von wem! Mal eben den Duft eingesogen.. Akira, Mistkerl!

Hiroto stand immernoch verdattert da, schaute mich an, dann wohl hinter mich auf Akira. Irgendwie werde ich hier richtig ungerecht behandelt, komme nicht mal zum sprechen, schon hat Akira mich gepackt und zerrt mich aus der Toilette raus, durch die Umkleiden, nach draußen ins Freie. Was hat der denn jetzt schon wieder vor?!

Der sollte nicht immer nerven! Dabei hatte ich gerade einen so schönen Moment mit Hiroto erlebt! Jetzt bin ich aber wirklich sauer!

Mit aufgeplusten Wangen versuchte ich also meinen Arm seinem Griff zu entziehen, doch irgendwie schien das nicht ganz zu klappen, also nochmal alles in mir sammeln und dann schön hrausschreien.. : „AKIRA! LASS MICH SOFORT LOS! WAS SOLL DIESER GANZE SCHEIß EIGENTLICH?!“ So, tiiief Luft holen..

Der nette Herr scheint wohl nicht antworten zu wollen, grummelt nur irgendetwas unverständlich vor sich hin, zieht mich nur schneller von der Sporthalle weg, in eine mir unbekannte Richtung. Ich wollte schon wieder schreien, da blieb er endlich stehen, drehte sich abrupt um und meinte schon fast verzweifelt: „Ich weiß es doch auch nicht!“

Er packte mich an meinen Schultern, schaute mir tief in die Augen. Was war denn das jetzt? In Ordnung Ruki, hier kannst du nur mit Psychologie herauskommen, du darfst auf gar keinen Fall Angst zeigen!

Das bedeutet dann woll mein ganzes Wissen gegen ihn anwenden.. Da fällt mir nur eine Sache ein, Bein hoch, voll in den Schritt, schreiend weglaufen. Perfekt Ruki!

Ich könnte ihm aber nie dahin treten.. was für eine Verschwändung an Energie! Immerhin war das Reita – absolutes Sexobjekt – da kann ich nicht einfach mal das tun, was ich gerne möchte...

Obwohl? Trotzdem, höchste Anstrengung ist jetzt gefragt, sonst rastet er gleich noch vollkommen aus und verpasst dir eine!

Immernoch hielt er mich fest an den Schultern gepackt, ließ aber nach weiteren fünf Sekunden los und legte wieder ein monotones Gesicht auf. Da war wieder dieser alte Akira, an den man unmgölich herankommt.

Irgendwie traurig.. aber gleichzeitig auch sehr gut, jetzt tut er mir nichts mehr an! Oder.. doch!

Ich wagte es nicht jetzt wegzurennen, aber hier fühlte ich mich regelrecht fehl am Platz. Natürlich würde das diesem Nasentanga total egal sein..

Irgendwie schien er aber in Gedanken, also vielleicht doch einfach die Flucht ergreifen? Och nö, er ist sowieso schneller als ich..

Aber ich müsste zu Hiroto, der würde jetzt bestimmt total schockiert sein. Ich wusste doch, dass ich mich aus dem Staub hätte machen sollen!

Und dann machte es Klick, Akira handelte unüberlegt! In den ganzen Monaten, in dennen ich ihn schon kenne, hatte er mich immer fertig gemacht, bei jedem Wort hatte er nachgedacht, jede Handlung war geplant gewesen.

Heute wirkt er so.. anders. Das sollte ich defenitiv ausnutzen! Ohje.. dafür muss ich aber ganz schön viel Mut aufbringen.. Ich kann das, ich bin immerhin Ruki! Ich bin super! Ein wenig Ego kann ja nicht schaden..

Also noch einmal tief durchatmen.. ich piekte mit meinem Zeigefinger auf Akiras Brust – Oh mein Gott, wow! – und kam ihm bedrohlich nah. Also für mich bedrohlich, nicht für ihn!

„Aki ~, du solltest wirklich mal nachdenken bevor du etwas tust.. aber danke! Ich weiß, mein Hintern ist großartig!“ Herrje, war ich mutig.. „Aber du solltest dich an einen Anderen ranmachen, ich habe absolut kein Interesse an dir!“

Ich hoffe nur, er kauft mir das ab.. Das war natülrich total gelogen! Und wie ich Interesse an ihm hatte.. Seine ganze Erscheinung war einfach unglaublich und seine Lippen so verdammt einladend!

Oh, ich merkte, ich stand zu nah an ihm dran, aber jetzt dürfte ich auf gar keinen Fall Angst zeigen..

Hilfe! Ganz lässig – hoffe ich zumindest – trat ich also wieder zurück, strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und wartete jetzt seine Reaktion ab. Da fühlt man sich wieder wie so ein kleiner Fisch, der gleich von einem Hai gefressen wird..

Keine schöne Situation, glaube ich. Muss ich mal jemanden fragen oder so.

Er blickt mich an, dachte angestrengt nach, konnte sich anscheinend nicht ganz entscheiden, was er sagen sollte. Es kam ja schon Rauch aus seinen Ohren! Mensch, Aki, jetzt sag doch mal was, wenn ich schon so mutig bin! Unerhört so etwas!

Er lächelte. Hä?! Warum lächelt der denn jetzt so?! Meine Verwirrung sah man mir anscheinend deutlich an, denn sein Lächeln wurde nur breiter, entwickelte sich so langsam zu einem Grinsen. Und trotzdem sah es so himlisch aus und harmonierte perfekt mit seinen schönen Gesichtszügen..

Entweder ich sollte jetzt ganz große Angst haben, dass man mich gleich von der Wand abkratzen könnte oder aber er war wie verwandelt, hatte eine Reise auf dem rosa-glitzer Pony in das Regenbogenland unternommen und ist jetzt der nette und vor allem weiche Akira!

Welche Möglichkeit ist wohl realistischer? Mhh... Ich entscheide mich für..

Woah, nö! Akira hatte mich wieder gepackt, dieses Mal an den Hüften, wieder an sich gezogen. Was sollte das eigentlich werden?

Ich bin keine Puppe, die man einfach mal hin und her schieben kann! Also schubste ich ihn weg und drehte mich sauer um, damit ich zurück zur Sporthalle stapfen konnte. Elender Wichser, Saftgesicht, Typ ohne Nase! – Ich war ja wieder so ein böser Junge..

Es war mir jetzt so egal, dass ich ihn da alleine stehen ließ. Soll der doch verrecken gehen! Ich hätte doch mein ganzes Wissen gegen ihn anwenden sollen, aber nein, ich bin natürlich so, so.. woah!

Wütend riss ich also die Tür zum Umkleideraum auf, als ich wieder an der Sporthalle angekommen war, und marschierte direkt in die Halle, wo mich alle erst einmal seltsam ansahen, sich dann aber wieder den Aufwärmübungen widmeten.

Hiroto war auch wieder in der Halle, war der Einzige, der mich noch beobachtete. Sollte ich mal mit ihm reden? Wir waren eigentlich nur beste Freunde und dieser Kuss gerade..

Nein, ich lasse es lieber. Er muss schon selber kommen! Aber das ist natürlich wieder so unverschämt.. Eigentlich bin ich ja sozial. Manchmal jedenfalls, so ein bisschen.

Seufzend ließ ich mich auf einer Bank nieder, verschränkte meine Arme und schaute stur gerade aus. Heute aufzustehen, war so ein großer Fehler gewesen!

Nicht, dass mir Akiras Nähe nicht gefällt, aber das ist mir irgendwie überhaupt nicht geheuer. Er braucht doch nur wieder ein bisschen Ablenkung..

Oh, da kommt ja schon mein Wutschnaubender netter Lehrer! Sein Kopf erinnerte mich irgendwie an Paprika, bäh! So rot und naja.. Was hatte er denn? Achso, ja genau, war ja nicht da gewesen..

Bevor er aber hier ankam und mich zusammenscheißen könnte, sprang ich wieder auf und lief ihm entgegen mit meinem süßestem Lächeln auf den Lippen. Der Sack war eigentlich richtig wiederlich.

Bestimmt so ein Typ, der sich zu Hause irgendwelche Pornos reinzog und dabei unzählige Taschentücher verbrauchte.. die armen Taschentücher! Die hatten das am wenigsten verdient!

Außerdem war er schwul, stand auf kleine unschuldige Jungs. Ich meine ja, eklig! Woher ich das weiß, erkläre ich lieber nicht. Schauer..

„Hallo Schätzchen!“ Ich trällerte fröhlich drauf los, setzte dabei einen flirty-Blick auf. Eigentlich krank mit seinem Lehrer zu flirten, aber das tu ich eigentlich jeden Montag, in der 3. Stunde, drückte mich so vor Sport.. Ich war schon ein schlaues Kerlchen!

Und auf einmal entspannten sich seine Gesichtsmuskeln, wie immer eben!

Ich würde jetzt aber sicher nicht weiterhin hier mit ihm stehen, ich brauche Sicherheitsabstand, mindestens zehn Meter! Er drehte sowieso wieder um und verkündete, dass alle Anderen jetzt Volleyball spielen durften. Wer wohl heute den Ball an den Kopf bekommt?

Ein wenig besser gelaunt hüpfte ich zurück zur Bank und setzte mich wieder darauf, um das ganze Spiel überblicken zu können. Hiroto schaute zu mir, unsere Blicke traffen sich und ich lächelte ihn an. Er erwiederte diese nette Geste und ich konnte gerade noch sehen, wie er auf mich zuging, bevor ich einen stechenden Schmerz in meinem Kopf spüren konnte und es um mich herum schwarz wurde.. Zu Favoriten hinzufügenX

Entdeckung

Schwarz. Mehr sah ich nicht. Kein Licht, keine anderen Farben. Darin lag aber etwas angenehmes. Als wäre man in dicke, schwarze Watte gepackt worden.

Doch langsam dringt etwas zu einem durch, Geräusche, leise, dann immer lauter. Man möchte aber nicht aus dieser Ruhe raus.

Langsam nimmt man war, wie an dem eigenem Körper rumgezerrt wird, wie er geschüttelt wird, wie Leute einen anschreien. Die sind doch alle dumm, die merken doch, dass ich denen nicht antworten werde!

Irgendwie kann ich noch nicht recht, fühle mich wie gelähmt. Alles im Unterbewusstsein wahrnehmen ist schon eine lustige Sache..

So Ruki, ganz doll anstrengen und die bösen Menschen glücklich machen, damit sie dich nicht mehr anschreien! Damit konnte ich irgendwie noch nie umgehen..

Langsam, ganz langsam öffnete ich meine Augen, ein schmerzerfülltes Keuchen verließ meine Lippen, drang sogar zu manchem durch, denn sofort schauten sie zu mir und seufzten erleichtert auf. Was war denn los..?

Irgendwie schien ich etwas verpasst zu haben, so viel weiß ich!

Nach meinem Kopf greifend, wollte ich mich aufsetzen, doch Hiroto hielt mich zurück, strich mir mit seinen Fingerspitzen sanft über die Wange und lächelte bitter. Ich war doch nicht kurz vor dem Sterben, was sollte das denn bitte?!

So Ruki, noch einmal zurück spulen und durchgehen, warum du jetzt hier auf dem Boden liegst und Hiroto dich so anschaut.

Da waren der böse Akira, der Wolf in der Geschichte und ich, das Lämmchen! Er hat mich weggezogen, aber ich bin abgehauen, habe diesem widerlichen Sack von Lehrer meinen geilsten Blick geschenkt und dann.. nichts. Ein kleiner Riss in meiner Gedankenwelt, Schande!

Nein, ich würde nicht fragen, was passiert ist, ich war doch ein stolzer Bursche.. Sonst würde ich es wahrscheinlich aber nie erfahren. „Was ist denn passiert?“ Ich fragte nüchtern, es klang fast so, als würde mich das alles überhaupt nicht interessieren.

„Ein Ball hat dich am Kopf getroffen und du bist umgekippt, lagst jetzt vier Minuten hier auf dem Boden und jetzt bist du wieder wach.“, verkündete Hiroto mit einem besorgtem Unterton in seiner tiefen Stimme.

Eigentlich hatte er eine sehr sinnliche Stimme.. Hachja, ich schweife ja schon wieder ab!

Ich gab ein Murren zur Antwort, befreite mich aus Hirotos Armen und rappelte mich auf, um den Dreck von meinen Sachen zu klopfen. Die Klamotten waren immerhin teuer!

In Ordnung, Mutti arbeitete dafür, nicht ich, aber auch sie braucht den Respekt und ehm.. ja. So weit.

Moment mal? Die haben mich vier Minuten auf diesem dreckigen Boden liegen lassen?! Das konnte doch nicht angehen..

Schon wollte ich hier mal allen meine Meinung verkünden, die natürlich jeder hören wollte, als die Tür zur Halle aufging, Akira der Superheld eintrat. Der hatte es tatsächlich verpasst, wie irgendeiner dieser Vollidioten mir einen Ball gegen den Kopf wirft.. Er hätte ihn dann immerhin fertig machen können!

In Ordnung, ich lebe schon wieder in meiner Traumwelt, denke mir schon Sachen aus, die nie passieren würden..

Schnell schaute ich weg, immehrin wollte ich ihn ignorieren und ihn nicht anstarren und begaffen. Irgendwie sollte ich mal über meine eigene Dummheit nachdenken. Wie konnte ich nur einen Kerl toll finden, der mich immer wieder fertig macht? Ich sage nicht, dass ich verknallt bin, aber dennoch er ist ein wahrer Leckerbissen!

Und dann wurde ich dann doch endlich nach Hause geschickt, durfte sogar alleine gehen, sie hielten mich alle für groß und stark!

Schnell Jacke und Tasche geschnappt und schnell hier abhauen. Zum Glück musste ich bis morgen nichts für die Schule erledigen, aber ich sollte mit meiner Mutter mal ein ernstes Gespräch führen.. Ich will an eine andere Schule!

Ich weiß noch, wie schön meine Kindheit war.. Gute Noten in der Grundschule, nette Lehrer, freundliche Mitschüler und lustige Sendungen am Nachmittag, wobei ich mich immerzu mit Nutella beschmierte und dann freudig umherhüpfte. Ich hatte überhaupt keine Sorgen!

Die Liebe interessierte mich nicht und ich wusste nicht einmal, was Sex war! Also wirklich, ich hatte schon echt lange keinen Sex mehr, das sollte ich dringend mal wieder nachholen, aber wie soll man auch, wenn man bei so einem Pack landet?

Vielleicht bräuchte ich einfach mal wieder eine Veränderung.. Die hat ja nicht stattgefunden, seitdem ich an dieser Schule bin und das ist ja schon fast ein Jahr!

Meine blonden Haaren wurden mir wirklich langweilig.. Ich sollte zum Friseur!

Und jetzt erst einmal nach Hause laufen, Mama ganz fest knuddeln und ihr einen fetten Schmatzer geben.. Hallo du wunderschöne Ironie.

Oh, mein Handy klingelt, gleich mal drangehen.

„Oh, hey Mao. Freitag Abend? Bin dabei! Ich bringe dann noch Hiroto mit, okey? Super, dann bis Freitag!“ Endlich mal wieder eine Party, auch das ist einfach zu lange her! Ich freue mich so auf das Saufen, im Rausch untergehen und endlich mal einfach frei denken.. Tolle Sache!

Dafür bräuchte ich aber dringend noch neue Klamotten.. Wenigstens eine neue Hose und ein neues Shirt.. und neue Schuhe! Das klingt ja geradezu nach einer Shoppingtour durch die Stadt, perfekt!

Ich rufe später am besten Hiroto mal an und frage ihn, jaaa! Oh Gott, höre ich mich wieder so überdreht an? Herr im Himmel.. Ruki reiß dich zusammen!

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Natürlich wurde mir von meiner Mutter mal wieder demonstriert, wie sehr sie mich doch liebt und es schätzt, dass ich auf der Welt bin!

Tut jetzt aber nichts zur Sache, Krach mit der eigenen Mutter war ja nichts Feines, Shopping dagegen schon! Mein Kaffeebecher hatte sich jetzt aber schon zum zweiten Mal geleert und langsam wurde es doch recht langweilig auf Hiroto zu warten. Wo blieb er nur?

Q’s waren auch schon lange nicht mehr gesichtet worden.. Eine kurze Erläuterung meiner glühenden Fantasie! Q’s ist das Insider-Wort für interessante Menschen alias geile Boys. Hachja!

Hiroto und ich haben uns das zufällig bei einem Tripp ausgedacht, damit auch ja keiner Verdacht schöpft!

Jedenfalls wurde es langsam langweilig und auf Kaffee hatte ich jetzt auch keine Lust mehr, sollte vielleicht einmal eine Rauchgen gehen, Stressabbau und so.

Schon wollte ich meinen neuen Plan in die Tat umsetzen, als schon die Tür zu dem kleinen Cafe aufging und tatsächlich, Hiroto kam herein!

Erleichter sprang ich ihm entgegen und zog ihn sofort wieder raus. Shoppen war jetzt angesagt!

Natürlich schleifte ich ihn in meinen Lieblingsladen, der bräuchte sicher nichts.. Der hatte reiche Eltern, die kauften ihm alles und ja, ich bin absolut neidisch!

Ist aber auch egal, immerhin ist er eigentlich so etwas wie mein packesel, der sich ab und zu nach meinem Befinden erkundigt, aber ich kann nicht antworten, tut mir auch Leid.. aber meine kleinen Äuglein fixieren zu viele schöne Sachen, die natürlich ebenfalls auf Hirotos Armen landen. Dafür gebe ich was aus, versprochen!

Und.. Schockzustand! Ich hatte das Gefühl, dass es auf einmal furchtbar heiß in diesem Laden war, die Wände rückten immer mehr auf mich zu und recht bewegen konnte ich mich auch nicht mehr..

Nur Zwei Regale weiter standen doch tatsächlich Kyo und Yuu.. Sofort duckte ich mich, zog einen quietschenden Hiroto mit mir, der natürlich die schönen Anziehsachen verstreute und es sich darauf bequem machte..

Normalerweise hätte ich genervt aufgestöhnt, fand dafür jetzt aber keine Zeit, weil ich die Kleidung vor mir ein wenig auseinanderschob, um freie Sicht auf diese Monster zu haben.. vielleicht muss ich nur ganz stark beten und sie bemerken mich nicht? Wer weiß das schon so genau..

Bis jetzt haben sie mich anscheinend nicht bemerkt, schauen sich gerade ein Shirt an und kicherten ein wenig, jedenfalls Kyo. Sehr seltsamer Anblick, ihn so lächeln zu sehen..

Aber es steigerte meine Neugier, ja, ich wollte irgendwie wissen, worüber sie sich gerade so amüsierten!

Zu aller erst drehte ich mich natürlich wieder zu Hiroto, der hinter mir hockte, wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte... Oh mein Gott, wie süß! Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen aufzuquietschen, ihn einmal durchzuknuddeln. Sein verwirrter Blick, den er mir danach schenkte, war einfach zu goldig!

Aber jetzt hatte ich eine Mission, war zu Dedektiv Ruki mutiert und würde dieses schwierigen Fall lösen!

Hiroto bedeutete ich hier sitzen zu bleiben, erhob mich ein wenig und spickte über den Rand der Regale hinaus. Kyo und Yuu hatten sich immernoch nicht von der Stelle bewegt, lächelten sich einfach nur an. Was war denn mit denen?

Wie stelle ich das denn jetzt am besten an ohne, dass die mich bemerken? Tief durchatmend tapste ich also auf leisen Sohlen hervor und schnell zum nächsten Regal, wo ich mich natürlich hinter den Sachen tarnte. Jetzt konnte ich auch viel besser verstehen, worüber sie redeten!

Also wieder ducken und die leichten Kleider die hier hangen auseinander schieben, auf vier Beine starren. Toll.. Mhh.. und jetzt? Oh Moment, sie reden wieder!

„Aishiteru, Yuu..“, säuselte wieder Kyo und dann war es still. Bitte was!? Ich sprang auf, völlig unüberlegt und konnte sehen, wie Yuu Kyo einen zarten Kuss auf die Lippen drückte und ihm etwas gegen diese säuselte. Das kann doch nicht angehen, dass die zusammen sind!

Achja, den Job als Dedektiv konnte ich wohl an den Nagel hängen, die zwei Anhängsel hatten mich gerade bermerkt, schauten mich erst überrascht an.

Nein, bitte nicht töten! Ich bin noch so jung und habe so viel vor! Ich wollte doch Präsident werden und ganz viele Kinder kriegen und und eine Frau kennenlernen, die zu mir passt! Herje..

Ernst der Dinge, die würden mich doch gleich zum Mittagessen verspeisen.. Irgendwie konnte ich mich trotzdem nicht bewegen, dabei alamierte mich mein Gehirn mit dreistesten Beschimpfungen und Anregungen, ich sollte doch endlich meinen geilen Arsch in Bewegung setzen.

Und jetzt drehten sie sich vollkommen zu mir, ließen mich nicht aus den Augen. Scheiße!

Aus Panik sackte ich zusammen, legte schnell schützend die Arme über meinen Kopf. Ich bin ein Igel, bleibt weg von mir!

Und was geschah? Genau, gar nichts. Das war aber sicher nur eine Falle, gleich würden sie mich umbringen, sie hänselten mich immerhin immer wegen meiner Sexuallität und waren selber schwul, kaum zu fassen so etwas!

Ich krieg die Kriese, die ganze Welt scheint Kopf zu stehen.. Fehlt nur noch, dass meine Mutter so etwas wie Gefühle zu mir entwickelt!

Ruki, sei ein Mann, nimm deinen ganzen Mut zusammen! Ich blickte wieder hoch, sah genau an Kyo und Yuu herauf, die mit verschränkten Fingern nun vor mir standen. Und sofort ließ ich meinen Kopf wieder hängen, meine Wangen zierten jetzt wahrscheinlich ein leichtes rot.. achwas, ein dunkles tiefrot!

Die wollten mir damit auf jedenfall etwas beweisen.. ganz klar und deutlich, das konnte man doch sehen, merken, was auch immer!

Gerade konnte ich genau auf ihre Schuhe schauen, schön.. jedenfalls hatten die Beiden Geschmack, das musste ich ihnen wirklich lassen..

Ich fing ja schon leicht an zu zittern, absolut absurd, wie viel Angst ich vor diesen Idioten hatte..

Doch was war jetzt? Die schönen Schuhe entfernten sich, ich blickte wieder hoch und sah den Beiden hinterher, wie sie aus dem Ladend schritten, immernoch Händchen haltend. Also ne.. ich kam mir echt vor, wie in so einem schlechten Film!

Ich lebe noch.. das kann nur eins bedeuten, ich sterbe morgen.

Und da kam auch wieder Hiroto zu mir, zog mich hoch und musterte mich besorgt. Vorsichtig strich er über meine Wange, schenkte mir ein sachtes Lächeln. „Was ist passiert?“

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter, versuchte meine Stimme monoton klingen zu lassen, doch sie brach ab. „Ich bin so gut wie tot..“

// ..Böse Schmerzen.. //

Mit langsanem Schritt bewegte ich mich durch den Flur, achtete dabei nicht auf Blicke anderer, setzte meinen Weg fohrt, Richtung Klassenzimmer.

Ich hatte heute wirklich auf gar nichts Lust, sollte eigentlich einen Grund zur Freude haben, morgen wäre wieder Party angesagt!

Aber es gab da so eingies, was mich davon abhielt Freudensprünge hinzulegen. Die Ironie des Lebens meine Lieben!

Nun war Donnerstag, also sind seit Montag einige Tage vergangen..

Um eins klarzustellen, ich will etwas verkünden! Wenn ich den Kerl in die Finger kriege, der sich Montage ausgedacht hat, werde ich ihm persöhnlich die Eingeweide rausreißen! Wieso kann man solche furchtbaren Tage nicht einfach aus der Woche streichen? Dann würde es Feste wie Weihnachten, Silvester und Geburtstage auch viel schneller wieder geben!

So, Kyo und Yuu haben mich keines Blickes gewürdigt.. Es überraschte mich und machte mich nur noch nervöser und das war ganz sicher auch ihre Taktik! Erst lassen sie mich leiden, indem sie gar nichts tun und schlagen dann einfach zu, wenn ich mich schon fast wieder sicher fühle! Schweine sind das!

Es gibt da noch diesen Punkt, dass auch leider Akira Abständ hält.. Irgendwie richtig schade, dass er mich nicht mehr beachtet, mir nicht einmal Blicke schenkt, egal ob angeekelte oder nicht, ich will Aufmerksamkeit, verdammt nochmal!

Die denken sich wirklich etwas aus.. Irgendetwas ganz fieses!

Aber auch sonst wollte überhaupt nichts nach Plan laufen und mein Entschluss steht jetzt fest, ich werde nie wieder wetten! Das habe ich schön auf eine rosane Karte geschrieben, drum herum goldene Blümchen gemalt und es mir über mein Bett gehängt, wo ich mir all meine Vorsätze zusammensuche. Irgendwie halte ich sie aber nicht wirklich ein..

Jedenfalls hat mich diese Wette meinen letzten Stolz gekostet, den ich vorsichtshalbar schon vor der Party abgelegt hatte, damit ich dort nichts zu verlieren hatte.

Dabei wollte ich die Wette unbedingt gewinnen! Hiroto hatte mir diese Wette vorgeschlagen, ich habe angenommen.. ganz schlechte Idee.

Es ging darum fünf Flaschen Bier zu exen – ich trinke gerne und viel aber Alkohol auf ex zu trinken ist für mich der absolute Alptraum!

Und wie ich es erwartet hatte bekam ich schon nach kurzer Zeit mein Frühstück an diesem Tag zum zweiten Mal zu sehen und Hiroto dieses Saftgesicht hatte doch wirklich länger durchgehalten..

So, jetzt darf ich morgen als Mädchen verkleidet auf dieser Party erscheinen, natürlich als Hirotos

Begleitung – Junge, jeder weiß, dass du schwul bist...

Ich wollte ihn doch unbedingt besiegen und jetzt werde ich da als Weib auftretten! Eins kann ich jetzt schon versprechen, fässt mich irgendein Spast an, ist die Hand ab! Am besten ich lege mir ein Schild um – Vorsicht, bissig!
 

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Selbstkritisch beäugte ich mein Spiegelbild. Das ist bestimmt das erste Mal, dass ich mit meinem Aussehen überhaupt nicht zufrieden bin..

Hiroto ist vorbei gekommen, hat mir so eine beschissene Perücke mitgebracht.. Nun hatte ich braunes, langes Haar, welches meinen himmlischen Arsch verdeckte! Dazu noch so ein pinkes Kleid, natürlich schhön mit Push-up BH und Klopapier ausgestopft.. Mir fällt wirklich erst jetzt auf, was für eine weibliche Figur ich habe!

Trotzdem fühle ich mich nicht besonders sexy, möchte dringend raus aus diesem Fummel und zu Mama unters Kleid krichen, mich verstecken!

Und in diesen verdammten Hacken kann niemand laufen, absoluter Selbstmord! Hiroto dem Schnuckel gefiel mein Anblick allerdings, denn als er mich sah, machte sich seine Kinnlade mal wieder selbstständig und ein wahrer Wasserfall prasselte auf meinen Teppich ein! Darüber konnte ich natürlich nur schmunzeln..

Also wurde ich direkt von ihm mit Komplimenten überhäuft, der kriegt sich ja überhaupt nicht wieder ein! Aber ich brachte ihm zum schweigen, legte ihm meine Lippen kurz auf seine, zwinkerte ihm zu und griff nach meiner Handtasche, die ich mir natürlich extra zum Kleid gekauft hatte – wenn, dann richtig!
 

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Verflucht! Das war wirklich nicht zum aushalten..

Wütend blieb ich mitten auf dem Gehweg stehen, zog mir diese furchtbaren Pumps von meinen göttlichen Füßen und donnerte sie mit vollem Elan auf den Boden, nimmt das ihr Monster!

Meine armen Füße erlitten hier immerhin Höllenquallen und ich würde morgen sicherlich schreckliche Blasen davontragen.. Also blieb ich bockig und vor allem barfuß auf dem Pflaster stehen und sah Hiroto vorwurfssvoll an, alles seine Schuld!

Wären wir doch zu diesem komischen Fest gegangen, wovon er mir Montags erzählt hatte.. aber ich war natürlich wieder so doof gewesen und hatte Maos Einladung dankend angenommen, hatte Hiroto eingeladen und jetzt hatte ich den Salat!

Zu allem Überfluss hatte ich auch noch meine anderen Schuhe nicht dabei, wie denn auch? In dieses kleine Täschchen passten gerade mal mein Handy und meineKippen!

Glücklicherweise war ich in der Schule immer reichlich wenig geschminkt, hatte jetzt die volle Ladung drauf – so würde mich keiner erkennen!

Und wie soll es anders sein, Hiroto lachte sich über meine Missmut natürlich nur kaputt, elender Wichser sag ich da nur!

Ich sollte mich wirklich mal fragen, waurm ich mit so einem befreundet war..

„Komm Ru, wir kommen noch zu spät.“ Da hatte der Kerl doch ernsthaft noch ein Lächeln auf den Lippen! Ich grummelte irgendetwas vor mich hin, machte keinerlei Anstallten mich auch nur einen Milimeter von der Stelle bewegen. Ich würde hier stehen bleiben, bis der mir neue Schuhe besorgt. So!

Was denn jetzt?! Hiroto hatte mich einfach hochgehoben, wie so eine Braut, meine Schuhe zwischen seine Finger geklemmt und ist weiter gegangen. Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken. Der Abend versprach ja jetzt schon abenteuerlich zu werden..
 

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Und es war natürlich klar gewesen, dass Mao sich auch nicht mehr vor Lachen halten konnte, als er uns die Tür öffnete. Neben Hiroto war er der Einzige, der mich so erkannte. Ich warf ihm nur einen tötlichen Blick zu und schob mich an ihm vorbei in seine Wohnung, aus der schon laute Musik dröhnte, immernoch nackt an den Füßen versteht sich!

Diese Pumps würde ich nicht mehr überziehen, die machen mich nur noch fertig!

Anscheinend hatte Mao sich immernoch nicht gefangen, hielt sich schon an dem kleinen Schränkchen im Flur fest, um nicht umzukippen vor Lachen. Haha, wirklich sehr lustig!

Toll, ich war jetzt schon total genervt und wenn ich.. oh, ein Spiegel! Sofort tapste ich zu ihm und stellte mich vor ihn, um noch einmal zu checken, wie ich denn aussehe. Ohne die Pumps war ich wieder so klein..

Aber ich blickte wirklich ein Weib an.. Ich war ja perfekt zum Verkleiden geeignet! Ich räusperte mich noch einmal, drehte mich dann zu Hiroto und Mao, um ihnen etwas mit meiner grandiosen weiblichen Stimme zuzuhauchen. Und da war es wieder, Kinnlade Bekanntschaft mit dem Boden und so. Vielleicht sollte ich ihnen ein Sabberlätzchen spendieren?

Herje.. Wieder umgedreht und den großen Saal betreten, wo die Feier schon im vollen Gange war. Meine Güte, so viele Leute! So lady-like es eben ging warf ich meine Haare zurück und legte ein sexy Lächeln auf. Hiroto gesellte sich sofort an meine Seite, packte mir um die Hüften. Der wollte wohl allen zeigen, was für eine geile Braut der abschleppen kann.. Von wegen.

Der erste Stand, den ich ansteuerte war natürlich der große Tisch mit Getränken. Mein Lieblingsplatz! So versuchte ich mich durch die Menschenmengen zu zwingen, Hiroto könnte auch eine Weile alleine da stehen! Moment mal! Ruki, du bist jetzt eine Lady.. Du kannst doch nicht einfach ein Bier oder ein Gläschen Wodka nach dem anderenm trinken.. absoluter Beschiss!

Vor allem nicht, wenn du wie einer dieser totalen Tussen aussiehst, die eigentlich immer nur Champagner oder so einen bitteren Wein trinken.. Ruki braucht jetzt aber ganz dringend härtere Getränke!

Eine rauchen gehen wäre auch irgendwie von Vorteil.. da gab es nur ein kleines Problemchen, Mao hatte so viele Freunde – das glaubt man gar nicht! Viele kommen von ausgerechnet meiner Schule und tanzen hier herum, immer bedacht geil rüberzukommen. Da müssen einige noch dringend üben, das sieht ja aus wie Rumgehampel..

Achja, ich lief immernoch ohne Schuhe rum, ganz vergessen! Und ausgerechnet jetzt ist mir so ein Idiot auf den Fuß getretten.. ganz stark bleiben! Mit Schmerz verzertem Gesicht tippe ich diesem Mister also auf die Schulter, woraufhin er sich natürlich zu so einer Grazie wie mir umdreht.

„Kannst du nicht aufpassen du Idiot?!“, fahre ich ihn an, bemerke viel zu spät das Nasenband, welches er angelegt hat...

Oh nein, bitte lass das nicht wahr sein! Mao hat Akira eingeladen? Akira?! Wieso war er denn ausgerechnet auch noch mi dem befreundet?! Okey warte Ruki, ganz tief durchatmen.. Immerhin bist du hier als Mädchen verkleidet, er wird dich nie erkennen!

„Gomen“, nuschelte er, fixierte mich immernoch mit seinem durchdringendem Blick. Was schaut der denn so? Hab ich was im Gesicht? Ich wollte ihn schon fragen, da schneidet der mir doch tatsächlich das Wort ab!

„Kennen wir uns irgendwoher? Du kommst mir so bekannt vor.“ Schock! Nein, nein, nein, wir kennen uns nicht. Himmel, warum immer ich?

Irgendwie scheint Gott ganz extrem etwas gegen mich zu haben, dass ausgerechnet immer ich in solche Scheisse geratte! Ich habe überhaupt nichts verbrochen, war ein Kind, wie jedes andere auch!

Habe mir vielleicht manchmal Pornos reingezogen, die ein oder andere geraucht und bin Tagelang weggeblieben, aber das tut doch jeder und ich werde dafür bestraft, dankeschön du gerechte Welt!

„Nein, wir kennen uns nicht.“ So, schnell umdrehen und abhauen! Zum Glück bin ich flink und kann mich gut durch Menschenmengen hindurch bewegen.. Jetzt müsste ich den ganzen Abend aufpassen, dass ich nichts Überstürtztes tue, so eine Scheisse..

Ein kurzer Seitenblick zu Akira, der gerade anscheinend auch von der Tanzfläche verschwindet, die Sofas in der anderen Ecke des riesigen Zimmers ansteuert. Gut.. Erst einmal ist meine Haut gerettet, aber ich würde diese Party wahrscheinlich ganz schnell wieder verlassen müssen!

Doch zuerst einen trinken, genau. Ein bisschen Entspannung bräuchte ich jetzt einfach.. Und es war mir so egal, dass ich als Lady hier herum lief!

Also sofort mal ein Rümchen mit Schnaps hinter die Ohren geknallt. Daraufhin Kippe angemacht und für mich das jetzt lebenswichtige Nikotin aufgesogen. Gut, dass man in Maos Haus rauchen durfte!

Mir schauert es schon, wenn ich daran denke, dass Akira das rausfinden könnte.. Dann wäre mein Leben abgelaufen und ich könnte schon im jungen Alter von 17 Jahren mein Testament anfertigen!

Und da war wieder Hiroto, der an mich herantrat, mich skeptisch beäugte und dann nach meinem Befinden fragte. Sieht der das denn nicht? Mir geht es prächtig!

Ich war aber ein guter Freund, erklärte ihm kurz was passiert ist. Er konnte mal wieder nur amüsiert lachen und zog mich an sich. Langsam fragte ich mich, ob er das tat, weil ich jetzt als Weib hier rumlief oder aber, ob er das wirklich wollte. Also Körper an Körper spüren und so..

Nichts desto trotz schmiegte ich mich an meinen heutigen Beschützer. „Dein Fan ist davon aber nicht sehr angetan.“, witzlete er, woraufhin ich nur den Kopf schief legte und ihn fragend anschaute. Mit seinem Kopf deutete er in eine Richtung. Ich schaute hin und erblickte Akira, der sich in einen Sessel gelehnt hatte und mich mit seinen Augen förmlich durchbohrte..

// ..Selbstüberschätzung nennt man das.. //

Warum ist es eigentlich so schwer den Blick dieses Saftgesichtes zu deuten? Er wirkt immer so kühl und uninteressiert.. Dann bräuchte er aber wirklich nicht so starren!

Und schon drehte sich sein Kopf in eine andere Richtung, da ihn gerade irgend so ein Flittchen angesprochen hatte.. Was kümmert mich das überhaupt? Das macht mir überhaupt nichts aus, nicht im Geringsten!

Also tief durchatmen und wieder umdrehen. Wenn es doch nur so einfach wäre! Ich bemerkte auch erst viel zu spät, dass ich immernoch zu ihm schaute.. Und diese Szene musste einfach eifersüchtig wirken!

Ich mit meinen verkrampften Händen und verzerrten Gesichtszügen, Beschiss!

Und die Mundwinkel von diesem atemberaubendem Mistkerl zuckten auch noch so verdächtig..

Also letzte Willenkraft zusammennehmen und wieder wegdrehen, wieder runterkommen.. Es ging mich doch wirklich gar nichts an, mit wem er flirtet und mit wem nicht! Aber er tat es so offensichtlich.. Als wollte er genau diesen Effekt bei mir erzielen.

Ich wollte es irgendwie nicht, aber wirklich leugnen konnte ich es einfach nicht, ich war nur ehrlich zu mir. Ja, ich war ein ganz kleines bisschen eifersüchtig, aber nur ein bisschen. Ein kleines bisschen ist vielleicht ein großes bisschen und das wiederrum ein ganz großes bisschen.. Was ich mir da nur wieder für einen Schrott zusammenreihe!

Mit meinen schlanken Fingern fuhr ich mir durch die Haare, schaute mich noch einmal im Raum um, diesen Akira schön ausgelassen und entdeckte dann sogar doch noch freie Sitzgelegenheiten. Also Hiroto einfach mal am Arm gepackt und ihn dort hingezzert, wo ich ihn auch sofort auf einen Sessel drückte und mich auf ihm niederließ.

Dass Akira uns sehen konnte,da die Sessel genau gegenüber von ihm standen, verdrängte ich einfach. Das war immerhin keine Absicht! Jedenfalls so ungefähr.

Akira wollte aber anscheinend überhaupt nicht mehr hierhinschauen.. war viel zu sehr in ein Gespräch mit dieser Tusse verwickelt. Die sollte sich nächstes mal etwas Vorteilhafteres anziehen, da quellen ja überall die Speckröllchen heraus!

Also noch ein weiterer Kommentar auf meine geheime Liste gesetzt.. Akira hatte ja überhaupt keinen Geschmack. So einen sexy Kerl wie mich macht er runter und mit so einer Tusse betreibt er ganz bestimmt ab und zu so einige Aktivitäten, die ich recht gerne auch mit ihm betreiben würde..

Und schon schlug ich mich für diesen Gedanken innerlich, ich sollte wirklich besser aufpassen, was ich da so denke! Am Ende sage ich alles laut und dann kann ich wirklich mein Testament anfertigen..

„Eifersüchtig?“ Ich hatte ganz vergessen, wo ich mich befand, musste die ganze Zeit zu Akira starren, dem gerade dieses Flitchen ihre Zunge in den Hals schob..

„Äh, was?“ Hiroto deutete mit einem Finger auf genau dieses Szenario, bedachte mich mit einem Blick, der verriet, dass er genau wusste, was hier eigentlich abging.

Nichts weiß er! Überhaupt nichts!

„Nein bin ich nicht.“, brachte ich ihm nur nüchtern entgegen, merkte aber, dass ich nicht sehr überzeugend klang. Zum verzweifeln..

„Wenn du das sagst.“, meinte er dann amüsiert und lehnte sich in dem Sessel zurück. Natürlich schwenkte mein Kopf wieder zu Akira. Jetzt mal wirklich, warum interessierte mich das alles so brennend? Es konnte mir doch total egal sein, was er tat..

Und dann kam mir doch eine schöne Idee. Machtposition vertreten! Genau, das würde ich tun!

Ja, er war natürlich derjenige von uns, der mehr Macht besaß. Aber nicht in diesem Moment, nicht in diesem Augenblick! Ich war jetzt immerhin ein Weib, konnte mich in Sicherheit wiegen. So dumm wie der ist, wird der mich nie erkennen!

Also hopste ich von Hiroto herunter, erklärte ihm kurz mein Vorhaben und verschwand dann. Es ist wirklich ganz einfach! Er ist hetero, steht auf Mädels. Ich bin gerade eins, werde mit ihm flirten und ihn dann achtlos liegen lassen. Triumpf!

Siegessicher umging ich also die Tanzfläche und ging direkt auf Akira zu. Ja, mein Herz setzte sofort von 0 auf 100, aber das würde ich jetzt ignorieren..

Jetzt hieß es nur noch Augen zu und durch. Kein zurück mehr und so.. Komm schon Ruki, sei kein Weichei!

Lächelnd trat ich an ihn heran. Misses Tussi hatte sich gerade verzogen, wohin genau konnte mir wahrlich egal sein und es interessierte mich nicht im geringsten!

Jetzt musste ich nur noch das Mädchen raushängen lassen.. Ich würde das schon schaffen! Mit vollem Elan platzierte ich mich also neben ihm, schenkte ihm ein freundliches Hallo und wartete erst einmal seine Reaktion ab.

Jetzt dürfte ich wirklich absolut keine Schwäche zeigen.. Das würde mich unweigerlich aufliegen lassen und dann wäre ich geliefert.. Akira würde mich so fertig machen, als ob es keinen morgen geben würde.

Er begutachtete mich immernoch mit diesem durchdringendem Blick, als würde er auf der Suche nach etwas sein.. Bei mir würde er jedenfalls nichts finden! Hoffentlich und so..

„Hey.“ Er war kühl, wie immer. War er eigentlich zu jedem Menschen so oder irre ich mich da?! Der hatte anscheind nur eine Seite. Und leider Gottes war diese auch noch so wahnsinnig sexy.. immerhin wirkt es doch immer anziehend, wenn jemand so unnahmbar scheint, oder? Aber das würde mich sicher nicht aus dem Konzept bringen.. Ich bin willig und so schnell bringt mich nichts aus der Fassung! Außer Akira vielleicht..

So Ruki, du hast jetzt zwei Möglichkeiten... Entweder du gehst in die Offensive oder du spielst die Schüchterne.. Schüchtern bringt nichts, hast ihn angesprochen.

So senkte ich meinen Blick ein wenig, sah auf seinen Oberschenkel. Warum trug der denn so weite Hosen?! Mein Puls ging mittlerweile bestimmt von 100 auf 200.. Ich grub mir hier mein eigenes Grab, dabei wollte ich doch ein wenig mit ihm spielen!

Schnell noch den Kloß im Hals runterschlucken.. Und genau da hatte gerade Akira seine Finger hingelegt, um mit ihnen ein wenig nach oben zu streichen und dann mein Kinn wieder anzuheben.

Oh mein Gott.. Gänsehaut! Anscheinend hatte er meine Reaktion genau mitbekommen, er lächelte ein wenig amüsiert und strich mit seinem Daumen sanft über meine Unterlippe.

Ich glaube ich sterbe hier gleich! Seine Hände fühlen sich ja so unglaublich gut an .. Warum muss so ein Mistkerl nur so unglaublich gut aussehen?! Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen..

Bestimmt war ich in meinem Leben noch nie so aufgeregt gewesen wie in diesem Moment! Gerade musterte er mich schon wieder. Es schien fast, als wollte er sich jeden meiner Gesichtszüge einprägen, um sie später einmal abrufen zu können. Oh nein!

Schnell rutschte ich ein wenig weg von ihm und biss mir sofort auf die Unterlippe. Scheiß Reflexe! Konnte man die nicht irgendwie abstellen?! Gerade dann, wenn man sie nicht braucht kommen sie! Alles verhext!

Ihn schien das aber nicht zu stören, er zog langsam seine Hand zurück, schaute kurz in eine andere Richtung. Diesem Blick folgte ich. In mein Blickfeld kamen Kyo und Yuu, die gerade wild herumknutschtend und sich wohl gerade wegen Luftmangel lösten..

Dann blickten sie zu Akira und erhoben sich Hand in Hand.

Dann blickte ich auch schon wieder zu Akira, der gerade näher zu mir rutschte und sich schon fast über mich bäugte. So war das alles aber überhaupt nicht geplant gewesen!

Und dann bäugte er sich auch noch wie in Zeitluppe zu mir runter.. Bitte lass das jetzt nicht geschen! Nicht, wenn ich hier als Mädchen verkleidet bin.. Bitte, bitte nicht!

Sachte stupste er mit seiner Nase – eher dem Nasenband – meine Nase an. Der ist mir gerade wirklich viel zu nah... der kann bestimmt schon spüren, wie sehr ich zittere und wie schnell mein Herz schlägt.. Beschiss!

Ich konnte einfach nicht anders, als er sich von meinem Gesicht entfernte, als erleichtert auszuatmen. Dafür beugte er sich aber leicht zu meinem Ohr.

„Wir sehen uns Taka-Chan.“, hauchte er hinein, stand dann auf und verschwand hinter Kyo und Yuu in der Menge..

// ..Suprise.. //

Ein weiterer schrecklicher Montag. Mein Wecker klingelte genau wie sonst auch immer um 6:00 Uhr. Auch wenn der Unterricht erst um 9:00 Uhr beginnt sollte man doch bestimmte Vorbereitungen treffen, sich fertig machen und alles. Zwar hatte ich irgendwie das ungute Gefühl, dass meine prachtvolle Kleidung heute einer kleinen Attacke unterlegen sein würde, aber nichts desto trotz sollte man sich fein machen. Allein um sich selber besser zu füllen! Ob man sich wohl besser fühlt, wenn das eigene Lieblingsshirt auf einmal nach sämtlichen Leckereien richt?
 

Ja, ich erhob mich, schreitete zum Bad, vollzog meine Prozedur. Ich hatte bis jetzt noch Kopfschmerzen wegen Akiras kleinem ‚Angriff‘ und mir wurde wieder schlecht, wenn ich nur daran denke, dass das jetzt die ganze Schule wissen könnte! Anscheinend hatte er es wieder geschafft sich in das alte egozentrische Arschloch zu verwandeln und ich habe es mir doch anders überlegt, der Nette – zwar Bescheuerte – aber dennoch freundliche Akira war mir lieber!
 

Jetzt musste ich dadurch. Aber wenn die mir an die Haare gehen würden.. Dann würde ich wirklich zur Furie werden und auch wenn ich ihnen körperlich unterlegen war, das wollten sie definitiv nicht erleben! Am besten noch mit extra Haarspray fixieren und ein wenig mehr Wax hineinschmeieren, um perfekten Halt zu garantieren. Und schon war es wieder 8:00 Uhr, Zeit den Weg zur schule anzutretten. Welch Glückshormone meinen Körper durchströmen!
 

Die Bahn war mal wieder mehr als voll und langsam nervte es wirklich mit diesen ganzen Perversen auf so engem Raum zu stehen. Oft genug wurde ich schon angebaggert und das würde ich nicht noch einmal durchmachen, wiederlich so etwas! Seufzend suchte ich mir also eine etwas ruhigere Ecke – was sich fast als unmöglich erweißt – und lehne mich dort an eine Wand, um vielleicht doch noch wenig zu entspannen, bevor der ganze Wahnsinn in der Schule gleich beginnen würde. Es war jetzt schon klar, dass meine Laune heute Abend mehr als im Keller sein wird. So eine verdammte Scheiße aber auch..
 

Ich befand mich bestimmt schon im Halbschlaf, als sich zwei Arme um mich schlangen und mir dieser unverkennbare Duft in die Nase stieg. Erschrocken rieß ich die Augen auf, blickte jetzt sozusagen genau auf eine Schulter. Sofort wurde ich stocksteif, konnte es aber dennoch nicht verhindern, dass ich noch einmal diesen süßlichen Duft einatmete und dabei kurz genießerisch die Augen schloss. Warum richt er auch so verdammt lecker?
 

Doch mir wurde schnell wieder bewusst wo ich mich hier gerade befand und vor allem mit wem! Vorsichtig schaute ich einmal durch die Gänge der Bahn und fast alle Augenpaare waren jetzt auf uns gerichtet, fixierten uns regelrecht, die meisten mit schockiertem Gesicht. Die sollen verdammt nochmal nicht so starren, hier gibt es nichts zu sehen! Anscheinend wollte mich der Herr aber immernoch nicht loslassen, verstärkte seine Umarmung um mich nur und ich wusste wirklich nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte.
 

Warum war Akira überhaupt in dieser Bahn? Er fuhr sonst nie mit ihr und eigentlich bezweifle ich auch, dass er Wert auf offentliche Verkehrsmittel legt, wenn er doch so verdammt verwöhnt ist und haufenweise Kohle in den Arsch geschoben bekommt! Einerseits genervt, andererseits irgendwie glücklich stief ich die Luft aus und legte dann meine Handflächen auf Akiras Brust, um ihn von mir zu schieben. Doch alles was er tat, war seinen Kopf zu heben, der bis dahin auf meiner Schulter geruht hatte, und mich lächelnd anzusehen.
 

Woah, ne! Der soll aufhören so zu lächeln! Da konnte ich wirklich immer wieder dahinschmelzen.. aber nein, ich würde stark bleiben und ihm die Schwäche meines Körpers gegenüber ihm sicher nicht zeigen, das wäre das Letzte, was er jetzt von mir erwarten konnte! Und warum lächelt er überhaupt mich an? MICH! Irgendetwas kann da ja nicht stimmen. Wahrscheinlich ist das gar nicht Akira sondern irgendeiner seiner außerirdischen Klonne, die kommen, um mich zu holen! Neeeeeeeeiiiiiiiin!~
 

Natürlich war ich Ruki, konnte meine Gedanken nicht nur auf mich beschränken, musste sie der ganzen Welt erzählen. So schire ich bei diesem Gedanken laut auf und Aki löste sich erschrocken ein wenig von mir und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Was denn? Ist es etwa meine Schuld, dass er ein Alien war? Eben nicht!
 

Nur leider machte es ihm anscheinend überhaupt nichts aus, dass ich anscheinend gegen ihn abgeneigt war – von wegen... – er setzte nur wieder eines dir charmanten Lächeln auf und kam mir wieder ein wenig näher. Die Blicke der anderen Fahrgäste mal wieder ignorierend. War ja klar, dass er sich nur für sich interessierte und alles andere im regelrecht am Arsch vorbeiging!
 

Ein wenig perplex und ehrlich gesagt überfordert von seiner ganzen Aktion ließ ich ihn gewähren und so war mal wieder so wenig Abstand zwischen uns, dass man gerade noch ein Blatt Papier hindurchschieben konnte. Wenn man sich anstrengte.. Doch dann durchzuckte mich einer dieser tollen Blitze und mir gingen die Ereignisse von Freitag Abend durch den Kopf. Oh Gott! Meine Wängen färbten sich rot und so ließ ich meinen Kopf beschämt sinken, schaute also direkt auf seine Brust und ich musste mir mal wieder eingestehen – er hatte wirklich einen seeeeehr leckeren Körper!
 

Anscheinend war er damit aber so gar nicht einverstanden, hob mein Kinn wieder mit seinem Finger an und blieb dann in dieser Position. Ich traue mich nicht mich zu bewegen, verfiel sozusagen in eine Stockstarre und konnte einfach nicht anders, als einfach in seine dunklen Seelenspiegel zu schauen. Erst jetzt merkte ich, dass er nicht nur sexy war, nein, er war auch wirklich schön. Beschiss! Insgeheim wünschte ich mir doch auch so einen tollen Körper, so tolle Haare, ein so schönes Gesicht.. Dabei war ich sonst doch immer so zufrieden mit mir!
 

Mein Gehirn hatte sich schon lange verabschiedet und was hatte ich bitte zu verlieren? Also ohne einen weiteren Gedanken an meine Zukunft zu verschwenden, hob ich langsam meine Hand und legte sie auf seine Brust, fuhr mit dem Daumen leicht über seine freigelegte Haut und fuhr mit ihr langsam nach oben. Ich erreichte den Nacken, ließ die Hand dort einfach ruhen, konnte mich immernoch nicht auf diesem Zustand befreien.. Wie schaffte er es nur, mich nur mit seinen Augen an sich zu binden?
 

Allerdings hatten ihm meine kleinen Berührungen gefahlen, denn nun umspielte seine Mundwinkel wieder dieses Lächeln.. Es sollte verboten gehören, dass ein Mensch so schön sein konnte! Immerhin wollte man doch selbst immer der Beste sein.. Wo war blos mein Verstand, wenn ich ihn brauchte?! Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich mir das alles hier gefahlen ließ..
 

Also einmal tief Luft holen.. Vielleicht träume ich ja auch nur? Gleich würde bestimmt mein ätzender Wecker wieder guten Morgen zu mir sagen und ich würde ihn dafür belohnen.. Gegen die Wand schmeißen und so. Macht bestimmt total viel Spaß! Danach würde ich bemeken, dass ich einen Ständer habe – von Aki geträumt – dürfte dann duschen gehen und mir dort einen runterholen und dann selbst über meine kranke Fantasie lachen. So war es bestimmt!
 

Ich wusste nicht wie lange wir jetzt schon hier standen, vielleicht einige wenige Sekunden? Aber es kam mir schon wie eine kleine Ewigkeit vor und ich musste wirklich zu geben, dass es mir keinerweise etwas ausmachte. Nur kurz ließ ich dann aber meine Augen kurz wegschweifen, wollte gerade wieder hochschauen, als ich ein weiches Lippenpaar auf meinen spürte. Was.. Oh Gott!
 

Erschrocken sah ich ihn Akiras immernoch offene Augen und konnte mich irgendwie nicht recht entscheiden, erwiedern oder ihn wegschubsen? Das war bestimmt wieder nur eines seiner kleinen Spielchen, doch trotzdem verleihte mich irgendetwas dazu langsam meine Augenlieder zu schließen und vorsichtig meine Lippen gegen seine zu bewegen. Also erwiederte ich diesen zärtlichen Kuss, denn er mir hier schenkte. Das war doch die Story der Woche, des Monats, des Jahres! >Suzuki Akira küsst Schwuchtel Takanori.< Hört sich doch beschissen an, nicht..?
 

Irgendwie war es mir jetzt aber reichlich egal, denn seine Lippen waren so sündhaft weich. Somit landete ein weiterer Pluspunkt auf seiner Liste.. Er wurde immer perfekter und perfekter! Kaum zu glauben, dass ein Mensch so vielseitig sein konnte.. Also so zum anhimmeln und gleichzeitig so ein asoziales Arschloch!
 

Unser Kuss wurde aber je unterbrochen, als das Singal erläutete, dasss wir an unserer Station angekommen waren. Erschrocken fuhr ich zusammen und Aki schien irgendetwas zu grummeln. Glücklich schien er nicht gerade. Wegen der Unterbrechung vielleicht..? Jedenfalls zog er mich an der Hand aus der Bahn, blieb an irgendeiner Stelle stehen, nachdem er mich die ganze Zeit hinter sich hergezogen hatte und drehte sich dann elegant zu mir um.
 

„Du machst einem wirklich Freude Taka-Chan.“ Er trat auf mich zu, lieb wieder ganz nah vor mir stehen. „Das sollten wir einmal wiederholen, Süßer..“, flüsterte er in mein Ohr, leckte einmal drüber, richtete sich dann wieder auf, drehte sich um und ging. Ich war zu geschockt, um irgendetwas zu erwiedern oder auch nur ihm hinterherzulaufen..

// ..Entsetzen.. //

Hey Leute. ;D

Ich wollte nur sagen, dass das hier als Übergangskapitel dient und deswegen nichts passiert und es so kurz ist.

Njaa. Nächstes wird wieder länger. ^-^
 

~~~
 

Schnell war mein Handy gezückt und Hirotos Nummer eingetippt. Ich brauchte jetzt ganz dringend eine Kriesen-Sitzung! Das geht ja nicht mehr mit richtigen Dingen zu.. Wahrscheinlich träume ich wirklich. Das kann einfach nicht wahr sein! Undenkbar, dass sozusagen der heißeste und beliebteste Schüler ausgerechnet mich küsst! Das grenzt beinahe an Unmöglichkeit und doch hat sich gerade gezeigt, dass es geht..
 

Nach unendlich langen zwanzig Sekunden meldete sich Hiroto endlich mal zu Wort und sofort prasselte mein Redeschwall auf ihn ein. Mitleid würde ich später für ihn übrig haben, jetzt zählte erst einmal ich. Egal wie egozentrisch das jetzt klingen mag! Doch ich konnte sogar durch den Hörer noch deutlich spüren, dass Hiroto grinste. Man konnte es sich zu 100 Prozent denken und ich würde alles darauf verwetten, dass ich recht hatte..
 

„Grins doch nicht so!“, brachte ich aufgebraucht heraus, war mit dieser Situation deutlich überfordert und Hiroto fand das alles auch noch amüsant! Verräter.. „Sieh das doch mal so, es ist einfach nur ein weiterer Beweis, dass er an dir interessiert ist! Oder wie würdest du das sonst deuten? Spielchen spielen geht anders Ru..“, meinte Hiroto dann wieder etwas ernster. Darüber konnte ich nur seufzen, das half mir in keinster Weise weiter! Ich bräuchte jetzt jemanden, der mir andere Möglichkeiten vor Augen führte und mich wenigstens einen Bruchteil von Sekunden glücklich stimmte. Hiroto zerstörte ja alle Illusionen, die mein Hirn versuchte aufzubauen!
 

Irgendwo konnte ich es aber leider auch nicht mehr leugnen.. Ich war Aki schon lange verfallen und wahrscheinlich würde ich da auch nicht so schnell wieder herauskommen. Ein Schulwechsel wäre vielleicht mal ganz gut.. Dann wäre ich disen ganzen Mist los! Früher hatte ich mich beschwert.. heute hätte ich gerne noch einmal gewechselt, aber meine Eltern hatten ja auf einmal den Reiz der Sesshaftigkeit erkannt. Welch wunderbare Ironie!
 

~
 

Da war ich also doch noch rechzeitig zum Unterricht erschienen, wollte gerade aber wirklich auf diesen verzichten, suchte lieber verzweifelt nach meinem jetzigen Zielobjekt, Hiroto! Und da stand er schon, trank genüsslich an seinem morgendlichem Kaffee und schaute sich um. Mich schien er allerdings noch nicht gesehen zu haben.. Ich ging wegen meiner größe aber auch immer wieder unter!
 

Bevor ich überhaupt richtig bei ihm ankam, schire ich schon: „Er hat mich geküsst!“ Leider wurde mir erst jetzt klar, was ich hier von mir gab und nicht nur Hiroto drehte seinen Kopf jetzt überrascht zu mir, begutachtete mich mit einem fragendem Blick. Ich versuchte einfach mal meine Mitmenschen zu ignorieren, überbrückte die letzten Meter zu meinem besten Freund un sagte den gleichen Satz mit mindestens doppelter Verzweiflung!
 

Er konnte dies anscheindn überhaupt nicht verstehen, zog nur eine Augenbraue in die Höhe und gab ein desinteressiertes „Wer?“ von sich. Er wusste doch ganz genau von wem ich rede! Der sollte mal gefälligst wenigstens so tun, als ob er mit mir leiden würde! Wozu hatte man denn sonst Freunde?!
 

Vielleicht hatte er sich aber schon wieder beruhigt? Immerhin hatte ich ihm schon am Telefon so etwas Ähnliches gesagt.. oder aber es interessierte ihn wirklich schlicht und ergreifend nicht und ich verschwendete hier meine kostabre Zeit!
 

Ich packte ihn also an den Schultern und rüttelte ihn einmal. „Hörst du mir zu?! Akira, ich meine Akira, hat mich geküsst!“ Jemand musste ihm doch den Ernst der Tatsachen vor Augen führen. Leider übersah ich total, dass ich hier nicht gerade leise geredet hatte und sofort schnellten alle mit ihrer Aufmerksamkeit wieder zu mir und ich lief natürlich hochrot an. Beschiss..
 

Natürlich stand mir Hiroto in keinster Weise zur Seite, musste diese Situation nur belächeln, während ich im Erdboden versinken wollte.. Das ist doch alles total lächerlich. Wieso sollte ich mich eigentlich dafür schämen? Er hat immernich mich geküsst und nicht andersrum! Also hob ich wieder mein Köpfchen an, wollte allen zeigen, dass ich jetzt total stolz war, aber sah dann genau zwei Meter vor mir Akira stehen, der mich teils amüsiert teils schockiert ansah. Oh nein!
 

Ich legte bestimmt einen neuen Rekord im Turborennen hin, war sogar noch rechtzeitig im Unterricht, was unter anderen Umständen nie möglich gewesen wäre. Schnell ließ ich mich zittrig auf meinem hinterem Platz nieder. Das hier alles machte mich gerade wirklich mehr als fertig.. Ich wollte nach Hause.. Das alles war doch von vornerein geplannt von ihm gewesen und es bereitete ihm anscheidend einfach Freude mich mit seinen kleinen Spielchen wahnsinnig zu machen..
 

Meine Konzentration auf den Unterricht ließ auch wirklich nach und ich wurde an diesem Tag nicht nur einmal verwarnt. War mir um ehrlich gesagt mehr als egal.. Ich wollte das alles einfach hinter mich bringen, ließ sogar Sport über mich ergehen und konnte dann doch irgendwann aus dem Gebäude flüchten, versuchte dabei immer meine Umgebung im Auge zu behalten. Sonst würde ich noch Akira über den Weg laufen.
 

Ich ließ einen Aufschrei los, als sich ein Arm um meine Schulter legte, stellte dann aber fest, dass es nur Hiroto war und stieß erleichtert die Luft aus. Gott sei Dank! Er erzählte mir dann irgendetwas, dem ich nicht richtig folgen konnte. Der sollte mal den Mund zumachen.. War ja nicht auszuhalten!
 

Wir steuerten auf den Ausgang zu, doch ich blieb apruppt stehen, als ich Akira daran vorbeigehen sah. Sein Blick wanderte auch noch zu mir, fixierte kurz Hiroto mit einem eifersüchtigen Blick und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder kurz mir, bevor er leicht den Kopf schüttelte und dann seinen Weg fortsetzte. Irgendwie füllte ich mich auf einmal mehr als nur bedrückt..



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  shedira
2011-02-13T19:49:06+00:00 13.02.2011 20:49
Hey, bin zufällig über diese FF gestolpert und muss sagen:

Ich liebe sie!!
Ich mag deinen Schreibstil und bin immer gespannt, wie es weitergeht!! ^^
Und ich werd aus Reita einfach nicht schlau... was ich aber gut finde, so bleibt die Spannung!!! XD

Nya, ich freu mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel!! ^^

*Favo*
Von: abgemeldet
2011-02-10T22:51:35+00:00 10.02.2011 23:51
Hmm ich frag mich echt was Reita den nun genau will xD
Ich freu mich aufs nächste Kapi,bin schon gespannt^^
Von:  MikaChan88
2011-02-08T17:32:02+00:00 08.02.2011 18:32
total super freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Sheltr0n
2011-02-08T14:30:53+00:00 08.02.2011 15:30
Was hat dieser.. diesr..Arsch von Reita denn vor~?
Mach es doh nicht so spannend ich ster hier sonst noch tausend tode~
Von: abgemeldet
2011-02-06T20:48:16+00:00 06.02.2011 21:48
Reita war fies xDD
Der arme Ruki tut einem wirklich leid..
Aber ich bin ja gespannt wie das mit den beiden weitergeht^^
Freu mich aufs nächste Kapi^^
Von:  Sheltr0n
2011-02-06T16:01:54+00:00 06.02.2011 17:01
OMG!
Reita kann s ein Arsch sein!
Ruki tut mir leid.. seine armen Gefühle...

LG Emika
Von:  MikaChan88
2011-02-05T10:07:06+00:00 05.02.2011 11:07
war ja klar das rei ihn erkennt
armer ruki der steht sicher kurz vor nem herzinfarkt ^^
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2011-02-04T23:45:44+00:00 05.02.2011 00:45
Der arme Ruki,aber er ist ja selbst schuld xDD
Ich hatte mir gedacht das Rei bestimmt merkt wer er ist und hat er ja schliesslich auch xDD
Ich fand das toll wie Reita reagiert hat und das war wieder mal fies an der Stelle aufzuhören >,<
Auf jedenfall bin ich jetzt sehr gespannt aufs nächste Kapi^^
Von:  Sheltr0n
2011-02-04T12:37:50+00:00 04.02.2011 13:37
*kischer*
Ich will Ruki auch im Kleid und mit Perücke sehen!
Waaaah!

*das nächste lesen will*

LG Emika
Von: abgemeldet
2011-02-04T00:38:30+00:00 04.02.2011 01:38
Absolut genial xDD Ich bin mir ziemlich sicher das Reita ihn bestimmt erkannt hat oder ihn noch erkennen wird xD
Ein tolles Kapi,ich fand schon allein die Vorstellung zu genial^^
Freu mich schon auf das nächste Kapi und bin sehr gespannt^^


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