Tanabata von Lililala (Das Sternenfest) ================================================================================ Kapitel 5: Wega und Altair -------------------------- Nico Robin und Lorenor Zorro liefen durch den dichten Urwald wieder zurück in Richtung des Dorfes Melzuho. Sie waren stumm nebeneinander hergelaufen, allerdings hatte die Archäologin Zorro's Hand den ganzen Weg über festgehalten. Zum einen wollte sie nicht wieder stürzen, was heute selten oft passierte. Aber zum zweiten und ihr gleichzeitig auch wichtigerem, war das sie diese unbeschreiblich wohlige Wärme, die Zorro ihr bot und die Hitzewellen, die daraus resultierten, eine willkommene Abwechslung waren, die sie insgeheim nicht missen wollte. Auch Zorro spürte diese Gegebenheit und dachte genauso wenig daran die Hand dieser exotischen Wildblume loszulassen. Nach einer weiteren Weile stummen Fußmarsches glitten die Gedanken unbeirrt umher. Zorro ertappte sich schließlich bei dem Gänsehaut erregenden Bild im Kopf, wie sich Robin's Lippen wohl anfühlen würden, aber vor allem wie sie schmecken sollten. Schockiert über diesen ungewollten Phantasie verlauf schüttelte der leicht errötete Schwertkämpfer den Kopf, in der Hoffnung alles dergleichen Abschütteln und aus dem Kopf verbannen zu können. Robin bemerkte die raschen Bewegungen Zorro's und sah ihn fragend an. Dieser jedoch lächelte nur stumm entschuldigend, während seine Wangen wieder einen blasseren Teint annahmen und richtete den Blick wieder geradeaus. Bald erreichten sie das festliche Dorf. Die Atmosphäre hatte sich seit ihrer Abwesenheit deutlich verändert. Lichter der Lampions, die an den Häusern entlang hingen, waren nun gedämmter als zuvor. Es rannten keine quietschenden Kinder mehr durch die Straßen und die meisten Vergnügungs-, und Souvenir-stände waren geschlossen. Am Himmel erkannte man nun deutlich den Mond in seiner vollen Größe und unzählige Sterne die nun das Firmament mit ihrem Glitzern schmückten. Auch die Milchstraße gab sich mitsamt der sich liebenden Sterne zu erkennen. Die wenigen Leute, die noch zu sehen waren, machten sich nach und nach auf den Weg nach Hause oder zu den Bambussträuchern, welche ringsherum um das Dorf wuchsen. Besagte Sträucher waren nun auch mit Wunschzetteln und Anderem festlich geschmückt. Zorro's Nase jedoch entging ein für ihn entscheidender Geruch nicht. Sein Blick glitt über den traditionellen Platz umher und entdeckte schließlich die Quelle des köstlichen Geruchs. „Ein Glück! Es riecht nach Futter, da der Stand hat noch auf!“, sagte der Grünhaarige sichtlich erfreut über diese Entdeckung. Als er sich umdrehte verharrte sein Blick jedoch auf dem Robin's. Sofort war er wieder verunsichert. //Bestimmt denkt sie das ich total unromantisch bin wenn ich bei einer solchen Umgebung nur ans Essen denk...//, dachte er beschämt von sich selbst. Robin's Mine gab vorerst keine Emotion preis. Erst als Zorro's Magen entschuldigend knurrte erhellte sich ihr Gesicht. „Schauen wir mal was wir hier noch angeboten bekommen.“, grinste sie belustigt und zerrte den verblüfften Zorro zum Essensstand hin. Als sie an kamen konnten sie den Geruch der Takoyakis deuten. Da bot es sich auch an welche von diesen kleinen Fleischspießen in ihrer süßen Soße zu bestellen! Als Robin dieses mal Geld hervorbringen wollte, schüttelte der Verkäufer abermals den Kopf. „Esst soviel ihr wollt. Eure Zuneigung zueinander ist Entlohnung genug. Materielle Güter werden wir nicht mehr gebrauchen...“, erklärte der Mann mit einem sorgenfreien lächeln im Gesicht und gab den Beiden das Essen in die Hände. Immer noch verwundert darüber, diese Aussage heute schon des öfteren gehört zu haben, entfernten sie sich etwas vom Stand und blickten auf die kleinen, noch vor Hitze rauchenden Spieße. Robin hatte sich eine normale Portion geholt und so gesehen stand ihr noch die andere Hand, die nicht den Pappteller hielt, noch frei. Zorro hingegen hatte da weniger Glück. Da seine Augen größer waren als seine Hände musste er nun versuchen ohne diese die Spieße in den Mund zu bekommen. Tische waren weit und breit keine da und das Essen auf dem Boden abstellen kam auch auf keinen Fall in Frage. Er steckte also in einem ziemlichen Dilemma. Wie sollte er sich nur so etwas zu Essen nehmen? Nach wenigen Sekunden erfasste Robin allerdings den Ernst der Lage und fing leise zu kichern an. „Brauchst du Hilfe?“, erkundigte sie sich und ehe Zorro mit seinem falschen Männerstolz auch nur daran denken konnte ihre Frage zu verneinen entschloss sie sich ihm eine helfende Hand zu reichen. Mit ihrer freien Hand, also ohne Gebrauch ihrer Teufelskräfte, nahm sie einen Spieß von seinem Teller, führte ihn geschmeidig an ihre Lippen und pustete an dem immer noch dampfenden Takoyaki. Schließlich führte sie diesen an Zorro's Mund. „Sag schön aaahhh.“, lachte sie vergnügt über den Anblick des verwirrten Schwertkämpfers, wie er Robin mit geweiteten Augen anstarrte. Nach kurzem zögern, indem Zorro überlegte doch einen der mehr als randvollen Teller auf den Boden zu stellen, entschloss er sich letztlich doch auf Robin's Spielchen einzugehen und biss herzhaft das Fleisch vom Holzspieß. Etwas Soße lief ihm danach allerdings am Mundwinkel hinab. An sich ein niedliches Bild das der Grünhaarige in diesem Moment bot, wie Robin fand. Nun nutzte sie die Kräfte der Flora-Flora Frucht damit Zorro sich nicht einsaute. Mit Hilfe eines dritten Armes, der ihr aus dem rechten Ellbogen wuchs, nahm sie sich eine der mit gegebenen Servietten und tupfte damit behutsam die Soße ab. „Irgendwie süß...“, nuschelte sie leise und als sie bemerkte das sie das nicht nur gedacht hatte, sondern tatsächlich auch ausgesprochen, liefen ihre Wangen rot an. Schnell entschloss sie sich einen weiteren Arm, dieses Mal am linken Ellbogen, erscheinen zu lassen damit sie sich einen Spieß essen konnte. „Die Soße natürlich...“, murmelte sie ausweichend vor sich her als Zorro sie stumm musterte. Sein Blick war dabei undurchdringlich. //Ach herrje wie peinlich...//, dachte Robin innerlich seufzend. Die Minuten vergingen und Robin genoss sie während sie Zorro so lang fütterte, bis er selbstständig essen konnte, da er einen ganzen Teller verputzt hatte. Vorsichtshalber blieben die zusätzlichen Arme allerdings, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Jedoch spielte Robin heimlich mit dem Gedanken falls Zorro sich nochmal den Mund mit Soße verschmierte, diese nicht mit dem Stück Papier zu säubern das sie in der Hand hielt... Nachdem alle Teller geleert waren ging plötzlich ein lautes Zischen empor und explodierte hoch oben über ihren Köpfen. Instinktiv blickten beide zum Himmel hinauf, der sich in den verschiedensten Farben präsentierte. „Ein Feuerwerk!“, staunte Zorro nicht schlecht als er die Feuerwerkskörper als Solche ausmachte und wieder Robin anschaute. Sie hingegen blickte weiterhin zu dem Sternenreichen Himmel auf und eine weitere Rakete explodierte lautstark. Die Folge dessen war das Robin's Gesicht, vor allem ihre Meerblauen Augen im Schein des Feuerwerks aufleuchteten. Er musste geräuschvoll schlucken... Aus heiterem Himmel stand plötzlich der kleine Bürgermeister neben den beiden. „Habt ihr euch gut amüsiert meine Lieben?“, fragte Altessa freundlich lächelnd. Erschrocken hechtete Zorro erst mal drei Meter zu Seite. Ohne auf ihn zu achten kramte der Bürgermeister bunte Streifen Papier und Stifte aus seinem Beutel und überreichte diese an die Archäologin. „Begebt euch zu den Sträuchern die hier ringsherum wachsen, schreibt euren innersten Wunsch auf diese Zettel und genießt den Rest des Abends.“, erläuterte er lachend und machte sich weiter seines Weges. Offensichtlich verteilte er an alle solche Papierstreifen, denn als Zorro ihn beobachtete, sah er das Altessa auch Ruffy und Chopper einen solchen Zettel in die Hand drückten. Lysopp kam um die Ecke gerannt, er hatte schon ein solches Stück Papier und wedelte es mit erhobener Hand herum. Nachdem sie einige Worte gewechselt hatten, man konnte sie dank des immer wieder aufheulenden Feuerwerks nicht verstehen, rannten sie lachend weg. Auch der Bürgermeister oder die anderen Crewmitglieder waren nirgends mehr zu sehen. Das Stichwort sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Robin wusste inzwischen was sie sich wünschen wollte und auch Zorro war sich seiner Sache zwar nicht sicher, aber entschlossen seinen Gedanken zu Papier zu bringen. Gemeinsam liefen sie zum Dorfrand und schauten sich um. Vereinzelnd sahen sie die Einheimischen an den Bambussträuchern stehen und auch das eine oder andere bekannte Gesicht blieben ihnen nicht verborgen. Aber ein wirklich für sich abgeschiedener Strauch schien nicht mehr frei zu sein. Also entschlossen sie sich weiter den Berg hinauf zu gehen, denn dort wurden es immer weniger Leute. „Beeilen wir uns lieber!“, lachte Robin als sie vor rannte. Sie hatte zuerst einen ringsherum einsamen Strauch entdeckt. Dieser war fern ab von allen anderen, sie standen bald auf dem Gipfel des Hügels. Als Zorro sie eingeholt hatte standen sie nun nebeneinander und er gab ihr einen der Papierstreifen mitsamt Stift. Als Robin diese entgegen nahm berührten sich ganz kurz ihre Hände, so dass beide aufschauten und einander anblickten. Beide teilten noch einen Augenblick diesen verträumten Moment ehe sie sich abwandten um sich ihren innigsten Wunsch aufzuschreiben. //Ich wünsche mir...// Das Feuerwerk erstarb schlagartig als Nico Robin und Lorenor Zorro sich wieder einander zu wandten um die Papierstreifen an dem Bambusstrauch zu befestigen. Wega, Stern der Weberin und Altair, der des Hirten leuchteten hell am Firmament als sie nach so langer Zeit in der Milchstraße zueinander fanden. Es wehte eine leichte Brise, die Robin die Haare aus dem Gesicht strich. Sie blickte den Samurai charmant wie eh und je an. Dieser erwiderte ihren Blick standhaft und kam langsam auf sie zu. Die Luft fing an zu pulsieren. Als ob der Moment nicht schon magisch genug wäre fingen die Zettel in all den Farben des Regenbogens zu leuchten an und lösten ihre Kanji-schriftzeichen ab. Diese stiegen langsam hinauf zu den Sternen. Abgelenkt davon beobachteten beide gespannt das Spektakel. Immer mehr von diesem Zauber flog empor bis bald der ganze Himmel in allen Farben glitzerte, die Papierstreifen in der Umgebung leuchteten und ihre Wünsche den Sternen übersandten. Nun blickte Zorro wieder Robin an. Sie standen sich so nahe gegenüber, dass sie den süßlichen Atem des jeweils anderen an der eigenen Haut spürten. Ihre Blicken trafen sich. Einen unendlich langen Moment starrten sie sich nur an und ließen den Zauber seine Wirkung tun. Den Mut gefasst das zu sagen was sie schon seit langem sagen wollten sprachen sie nun aus was sie die ganze Zeit nicht konnten. „Ich liebe dich.“ Mit diesem Satz erstrahlten Wega und Altair, die sich Liebenden, denen es nur vergönnt war sich an diesem Tage zu vereinen, in ihrer ganzen Schönheit. Mir ihnen vereinten sich auch die Lippen der Archäologin mit denen des Schwertkämpfers. Zorro wusste nicht was er tat, er fühlte es. Er umschlang Robin mit seinen Armen und zog sie eng an sich während er sich durch ihre Erwiderung angespornt fühlte nicht aufzuhören. Sie schloss langsam die Augen um den Moment zu verinnerlichen und legte auch ihre Arme um ihn. Explosionsartig entwickelte sich eine angenehm intensive Hitze, die sich in ihnen unaufhörlich aufbaute. Es fühlte sich so richtig an. So einzig und allein Richtig. Nach einer Weile lösten sie langsam den innigen ersten Kuss und sahen sich mit geröteten Wangen an. Sie ergriffen die Hände des jeweils anderen und blickten in den Himmel. Wega und Altair schienen zufrieden zu sein. Ihr sehnlichster Wunsch hatte sich tatsächlich erfüllt. „Ob ich es dir jemals gestanden hätte wenn wir heute nicht diesen Tag verbracht hätten...“, flüsterte Robin als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Ich weiß nicht ob ich das je hinbekommen hätte...“, antwortete Zorro schelmisch grinsend und beugte sich erneut vor um Robin's Wildblumenduft einzuatmen. Diese nutzte seine Nähe um seine Lippen wieder mit der Ihren zu vereinen. Liebend gern kam er ihr dabei entgegen. Das Ritual hatte seine Legende erfüllt. [Ende Kapitel 5] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)