Die Rückkehr von abgemeldet (Kyokos Mutter kommt nach Tokyo) ================================================================================ Kapitel 8: Verschwunden ----------------------- Nach langer zeit gibt es endlich ein neues Kapitel. Ich hoffe ihr hattet genug Zeit den Schock (hehe...bin ich fies) des vorherigen verdauen zu können. Ich hätte zu gerne eure Gesichter gesehen (macht mich das ein Sadist? >.>) Kapitel 8: Verschwunden Nach langer Suche mussten die drei Detektive feststellen, dass sie nicht den geringsten Hinweis gefunden haben, der sagen konnte, wo Kyoko sein könnte. Immer wieder versuchte Kanae ihre Freundin über Handy zu erreichen, aber wie immer hörte sie nur die Mailbox. Schließlich wandte sich Yashiro an Ren: „Warum versuchst du denn gar nicht sie zu erreichen, Ren? Normalerweise hättest du es doch schon zehnmal probiert.“ Ren wich seinem Blick aus und sagte nur leichtfertig: „Wenn Mogami-San schon nicht auf Kotonami-Sans Versuche reagiert, werde ich wohl kaum mehr Glück haben, oder?“ Für einen Moment beobachtete Yashiro den Schauspieler skeptisch bevor er mit der Schulter zuckte und sich wieder an Kanae wandte. Diese kniete vor dem Nachtisch und sah sich traurig ein Foto an. Auf diesem war sie selbst zusammen mit Kyoko zusehen. Sie hatten es in einer Fotokabine an dem Tag machen lassen an dem sie das Casting für den Kyulala Spot gewonnen hatten. Kyoko strahlte in die Kamera während Kanae genervt versuchte sich aus Kyokos Umklammerung zu befreien. 'Sobald sie wieder da ist, gehen wir nochmal hin und machen Fotos. Dann werde ich auch lächeln, vielleicht.' dachte sich die zweite Love-Me Praktikantin bevor sie das Bild wieder zurück stellte. Schließlich verließen die drei Kyokos Zimmer und verabschiedeten sich von dem älteren Ehepaar. Kurz bevor sie den Laden verließen brach es schließlich doch aus der älteren Dame heraus: „Darf...darf ich ihre Hand schütteln, Tsuruga-San?“ Überrascht lächelte Ren die ältere Dame an während er ihr den kleinen Wunsch erfüllte. Die Hausherrin wollte seine hand gar nicht mehr los lassen, aber ein Räuspern ihres Ehemannes genügte damit sie es doch tat und nun mit hochrotem Kopf schuldbewusst zu ihrem Mann sah, der Gemüse schälte und sie gar nicht zu beachten schien. Mit einem letzten Abschied verließen die Drei das Restaurant. Vor Rens Auto blieben sie stehen und sahen sich nun ratlos an. Schließlich ergriff Yashiro das Wort. „Wirklich viel haben wir nicht herausgefunden, oder?“ Kanae nickte bekümmert. Sie würde es laut nie aussprechen, aber sie machte sich große Sorgen um ihre Freundin. „Ich weiß jetzt nur, dass ihre Sammlung an selbstgemachten Puppen erschreckend groß ist.“ Bei diesem Satz huschte ein kleines Lächeln über ihre Gesichtszüge und auch Yashiros Mundwinkel zuckten belustigt bei dem Gedanken an all die Püppchen. Ihm war auch aufgefallen, dass es mehr Ren-Püppchen als Fuwa-Püppchen gab. Ob es Ren wohl auch aufgefallen war? Bei diesem Gedanken schielte der Brillenträger in dessen Richtung. Ren jedoch hatte gar nichts von ihrem Gespräch gehört und starrte in Gedanken vor sich hin. Ein Teil von ihm hatte gerechnet, dass das Zimmer leer geräumt sein würde und Saena Kyoko mitsamt ihren Sachen direkt nach Kyoto gebracht hatte. Allerdings beruhigte ihn das Vorhandensein von Kyokos Dingen keineswegs. So wie er diese Frau kennen gelernt hatte, traute er ihr zu die Sachen ihrer Tochter ohne viel Federlesen in den Müll zu schmeißen. Als er ihr unangetastetes Zimmer gesehen hatte, war in ihm die Hoffnung aufgekeimt, dass sie womöglich eine Adresse oder Ähnliches finden würden. Doch dieses kleine Fünkchen Hoffnung wurde schnell erstickt. „Ren? Bist du noch da?“ Erschrocken sah Ren, dass Yashiro mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte. Er schritt hastig einen Schritt zurück und stieß gegen sein Auto. „Was ist denn?“ Verwirrt sah er sich um. Zu seiner Überraschung waren er und Yashiro alleine. „Nanu, wo ist denn Kotonami-San?“ Yashiro sah Ren mitleidig an. Es war ihm kein Rätsel wo Ren mit seinen Gedanken gewesen war, Dass er aber so sehr in seinen Gedanken vertieft war, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, dass Kotonami-San sich von ihm verabschiedet hatte, hatte er nun doch nicht erwartet. Schweigend fuhren sie zu Yashiros Wohnung, wo Ren diesen rausließ. Sein Manager beugte sich zu ihm hinunter und mahnte ihn eindringlich: „ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber versuch bitte, heute früh schlafen zu gehen. Morgen wird es ein stressiger Tag. Ich spare es mir dich zu bitten etwas zu essen. Du wirst es ohnehin nicht tun.“ Ren nickte und nach einer kurzen Verabschiedung gab er Gas und brauste die Straßen entlang zu seiner Wohnung. Er wusste, dass Yashiro Recht hatte. Kyoko würde es nicht helfen, wenn er anfinge schlecht zu schauspielern, weil er mit seinen Gedanken immer nur bei ihr ist. Im Gegenteil falls sie zurück kommt, würde sie sich noch mehr Schuldgefühle aufbürden. Doch plötzlich fiel ihm auf, dass er falls gedacht hatte. Er war sich selbst also gar nicht sicher, ob Kyoko zurückkommen würde. Energisch schüttelte er den Kopf. So was darf er nicht mal denken. Natürlich wird sie zurück kommen und er würde alles in seiner Kraft stehende tun um sie zurück zu holen. Er konnte sie nicht noch einmal verlieren. Er hatte sie schon vor Jahren alleine zurück gelassen und nun sollte er hier untätig herum sitzen während eine Frau über Kyoko und ihre Zukunft bestimmen soll, die ihre Tochter gar nicht kennt. Nein, soll sie doch der Presse sagen, wer er wirklich ist. Für Kyoko würde er alles tun um sie zu beschützen. Selbst ans Ende der Welt würde er ihr folgen um sie noch einmal lächeln zu sehen. Ren seufzte während er sein Auto einparkte. Vor ein paar Monaten wusste er gar nicht, wie es ist verliebt zu sein und nun schossen ihm solche kitschigen Gedanken durch den Kopf. Mit einem weiteren Seufzer fuhr er sich durch die Haare und stieg aus. Kurz vor seiner Haustür jedoch blieb er abrupt stehen. Dort stand die letzte Person mit der er gerechnet hatte. Als ob sie seine Anwesenheit gespürt hatte, hob die Frau den Kopf. Blinder Zorn stand ihr ins Gesicht geschrieben als sie mit wenigen Schritten auf Ren zu kam. Knapp einen Meter vor ihm kam sie zum stehen und sah in mit verschränkten Armen vor der Brust an als ob sie jeden Augenblick umbringen würde. Ren erwiderte ihren Blick kühl während seine Gedanken rasten. Was machte sie hier? Sie hatte doch was sie wollte. Unwillkürlich ballten sich seine Hände zu Fäusten. Doch dann beendete Saena die Stille mit einem giftigen Zischen einer Kobra: „Wollen Sie mich nicht herein bitten? Oder haben Schauspieler es heutzutage nicht mehr nötig Manieren an den Tag zu legen.“ Ren würde am liebsten wütend erwidern, dass Gäste nicht ohne Vorwarnung vorbeikommen. Doch rechtzeitig erinnerte er sich daran, dass 'Ren Tsuruga' der perfekte Gentleman war, und sofort legte sich sein falschestes aller falschen Lächeln auf seine Lippen. „Tut mir Leid, dass ich so nachlässig war. Aber es überrascht, dass Sie mich aufsuchen, Mogami-San. Immerhin haben Sie doch beim letzten Treffen deutlich gezeigt, was Sie von mir halten.“ Saenas Gesicht wurde noch blasser vor Wut und bevor sie etwas erwidern konnte, schritt Ren lässig an ihr vorbei zu seiner Wohnungstür und nachdem er diese geöffnet hatte, lud er die dunkelhaarige Frau mit einer Armbewegung dazu ein einzutreten. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, schritt sie in die Wohnung und kaum hatte sie diese betreten, wandte sie den Kopf hin und her als wolle sie sich seine Wohnung so schnell wie möglich einprägen. Kaum hatte Ren die Tür geschlossen drehte sie sich auf dem Absatz um und starrte ihn kalt in die Augen. „Wo haben Sie sie versteckt? Ich hatte Sie doch gewarnt, was passieren wird, wenn Sie sich meiner Tochter noch einmal nähern. Sind Sie wirklich so sehr von ihr besessen, dass Sie Ihre Karriere für dieses Kind zerstören wollen? Das kann sie Ihnen doch nicht wert sein.“ Für einige Augenblicke konnte Ren nicht anders als die Frau, die ihm gegenüberstand, verwirrt anzusehen. Doch nach und nach wurde ihm klar, was sie da sagte und es war als würde heißes Öl seinen Nacken entlang laufen. Gegen seinen Willen umfasste seine Hand, die noch immer den Türknauf hielt, diesen so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Kyoko war verschwunden. Weg. Unauffindbar. Ihre Mutter war der Meinung, dass er wüsste, wo sie war. Aber das tat er nicht und ein befremdliches Gefühl erfasste ihn. Sein Herz schmerzte bei der Vorstellung, dass Kyoko ihm nicht vertrauen konnte um ihn zu kontaktieren. Sie hätte ja nicht zu ihm kommen müssen, aber sie hätte ihn anrufen können selbst wenn sie ihm nicht sagen konnte, wo sie war oder was passiert wäre. Aber ein Anruf hätte ihm gezeigt, dass sie ihm genug vertraute um sich an ihn zu wenden. Wenn er sie angerufen hätte, wie Yashiro vorgeschlagen hatte, hätte sie ihn dann zurück gerufen? Als sie in Karuizawa war, hatte sie ihn ja auch angerufen, weil sie gesehen hatte, dass er angerufen hatte. Hätte sie ihn sonst gar nicht angerufen, obwohl sie so etwas schlimmes wegen irgendeines Möchtegern Musikers durchmachen musste. Warum konnte er sie nie beschützen wenn es drauf ankam? Er konnte ihr helfen wenn es um das Schauspielern ging, aber wenn es ums Leben ging war er hilflos. Er war auch nicht der beste Lehrer, was das anging. Immerhin versteckte er sich seit Jahren hinter der Maske des 'Ren Tsuruga', weil das Leben für Kuon zu schwer war. Inzwischen hatte sich Saena wieder von ihm abgewandt und schlenderte scheinbar ziellos durch seine Wohnung und sah sich neugierig um. Ren sah sie an und ein Ruck ging durch seinen Körper. Entschlossen schritt er zu ihr hinüber und sah ihr fest in die Augen. „Ihre Tochter ist nicht hier. Ich habe mich ihr nicht genähert weder telefonisch noch sonst irgendwie. So wie Sie verlangt haben.“ sagte er kühl. So wie seine Ausstrahlung im Moment war, hätte keiner seiner Fans oder Mitarbeiter ihn wieder erkannt. Am liebsten würde er diese Frau packen und durchschütteln um zu erfahren, wie sie ihre Tochter nur so behandeln konnte. „Aber ich würde gerne wissen, wie sie mich gefunden haben.“ Saena lächelt ihn kalt und hinterlistig an. „Sagen wir einfach, ich habe meine Beziehungen spielen lassen.“ Bei diesen Worten runzelte Ren die Stirn, aber er erwiderte nichts darauf. Er hatte größere Probleme als die Tatsache, dass eine Frau, die er erst seit wenigen Tagen kannte, seine Privatadresse herausgefunden hatte. Ren hob den Kopf etwas und sah die ältere Frau, die heute ein dunkelrotes Kostüm trug und deren Haare sich im Nacken zu einem Knoten verschlungen, abschätzig an. „Ich muss sagen, dass Sie mich überrascht haben, Mogami-San. Da kommen sie extra nach Tokio um ihre Tochter nach Kyoto zurückzuholen und dann dauert es keine 24 Stunden bevor Sie sie wieder verlieren. Ich hätte gedacht, dass Sie sie notfalls anketten würde um dafür zu sorgen, dass sie bei Ihnen bleibt. Haben Sie etwa erwartet, dass Ihre Tochter brav wie ein Hündchen auf Sie warten würde. Wie naiv. Ihre Tochter ist erwachsen geworden, Mogami-San. Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen und weiß, was sie will. Sie ist kein Kind mehr.“ Ein spöttisches Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Da hätte ich doch etwas mehr Einsatz Ihrerseits erwartet. Schon etwas enttäuschend.“ Er hatte noch gar nicht zu Ende gesprochen als ein stechender Schmerz seine Wange traf. Saena stand mit erhobenen Arm vor ihm und starrte ihn verachtend an. Sie hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Kyokos Mutter hatte ihn geohrfeigt. Er sah sie überrascht an. Leise flüsterte sie: „Wagen Sie es nicht, irgendwelche Mutmaßungen über mich oder meine Tochter zu machen. Unsere Familie geht sie nichts an. Sie haben keine Ahnung von uns.“ Ihr Rücken straffte sich und fuhr mit einer Hand in ihre Handtasche und als sie diese wieder heraus nahm, hielt sie eine kleine Packung feuchte Tücher in der Hand. Mit einer lässigen Handbewegung warf sie diese Ren zu, der sie verblüfft auffing. „Halten Sie ein Tuch 10 Minuten lang an die Wange, dann gibt es keine Schwellung.“ Sie wich seinem Blick aus als ob ihr ihr kleiner Ausbruch peinlich wäre. Ren sagte nichts. Er war noch viel zu verwirrt um etwas zu sagen, immerhin war es für 'Ren Tsuruga' das erste Mal, dass er von einer Frau geohrfeigt wird. Steif ging Saena zur Wohnungstür. „Wie es scheint ist meine Tochter wirklich nicht da. Ich habe die Bedeutung Ihrer Existenz im Leben meiner Tochter wohl überschätzt. Verzeihen Sie die Störung.“ Sie war fast durch die Tür als Ren das Wort ergriff. „Aber Sie irren sich, Mogami-San.“ Er drehte sich um und die beiden sahen sie feindlich und eindringlich an. Man konnte fast die schwarzen Flammen sehen, die um die beiden emporstiegen. „Und worin irre ich mich?“ Ren sah ihr fest in die Augen. „Ihre Tochter ist es mir wert. Das und noch viel mehr.“ Saena lächelte spöttisch als sie die Tür hinter sich zu fallen ließ und Ren in seiner Wohnung alleine ließ. Fertig...mit diesem Kapitel :D Den letzten Satz von Ren wollte ich schon die ganze Zeit schreiben und jetzt war der perfekte Zeitpunkt dafür. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. Wenn ja, wisst ihr ja, wo ihr eure Kommentar hinterlassen könnt :D cu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)