Rikkai im Beziehungsstress von Hime-chan (Wenn doch nicht alles so läuft wie geplant) ================================================================================ Kapitel 1: Von Dingen ganz anderer Art -------------------------------------- Es gab Dinge im Leben, die Akaya wohl nie zu Gesicht bekommen würde. Er war sich beispielsweise sicher, dass er nie ins Disneyland gehen wollte und auch, dass er in Englisch nie ein zusammenhängendes Gespräch würde führen können. Doch dass Yanagi-sempai dieses komische Lexikon interessanter fand als ihn, das wollte er nicht einfach so hinnehmen. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie einfach nichts taten, nachdem es Yanagi-sempai zu langweilig geworden war mit ihm zu lernen. Er las dann immer etwas, mal war es ein Krimi, mal ein Sachbuch wie heute. Und alles was er an Zuwendung verbuchen durfte, war eine Hand, die durch seine Haare wuschelte, bis die Seite umgeblättert werden musste. Und Yanagi-sempai las immer in einem ganz bestimmten Takt, es war also nicht überraschend, dass er regelmässig nach einer halben Stunde wegnickte und erst am nächsten Morgen wieder aufwachte. „Yanagi-sempai? Morgen ist dein letzter Schultag“, merkte er an, den Kopf auf die Knie des Meisters gebettet. Die Hand hielt in ihrer Bewegung inne, ehe ihm Yanagi den Schopf noch mehr zerzauste. „Richtig, Akaya“, bestätigte er knapp, diesmal wurde die Seite nicht umgeblättert, trotz des Schweigens. Es war immer etwas mühsam, mit Yanagi-sempai ein Gespräch zu führen, aber seine Sempais hatten sich alle eine Methode angeeignet. Yukimura-Buchou plapperte wie ein Wasserfall und Yanagi nickte gelegentlich, ob er wirklich zuhörte konnte Akaya nicht bestimmen. Und Sanada-Fukubuchou schwieg ebenfalls, das war immer etwas unheimlich. „Yanagi-sempai? Wieso hältst eigentlich nicht du die Rede?“, fragte er weiter, veränderte seine Position, sodass er sich etwas enger an ihn schmiegen konnte. „Ich hatte keine Lust. Ausserdem ist Yagyuu nur wenige Punkte hinter mir“, erklärte Yanagi, das war ja mal wieder typisch. Sein Sempai war Jahrgangsbester, aber er wollte die Abschlussrede nicht halten. Es wäre sicher auch eine komische Rede geworden, wenn sie von Yanagi gekommen wäre. Entweder total kurz, oder niemand hätte sie verstanden. „Warum liest du denn ein Lexikon über Pilze?“, erkundigte er sich, sah ja nur Buchdeckel und die Rückansicht aus seiner Position. Ihm war nicht ganz klar, was er damit wollte, schliesslich hatte Yanagi vor einer Weile behauptet, dass er sich für Finanzwirtschaft interessierte. „Weil ich es Yukimura zum Abschluss schenken möchte. Ich wusste nicht, dass es so etwas wie Tintenfischpilze gibt“, gab Yanagi zu und neugierig wie eine junge Katze rappelte sich Akaya auf um einen Blick hinein zu werfen. Iiih, das sah ja wirklich wie ein Tintenfisch aus. Total pervers, würde Nioh-sempai sagen. „Ich hätte nicht gedacht, dass Yukimura-Buchou sowas gefällt…“, murmelte er, konnte den Blick gar nicht von dem Ding wenden. Yanagi erlöste ihn zum Glück, als er das Lexikon einfach zuklappte. „Ich wollte Seiichi nur zeigen, dass Pilze im Garten nicht unbedingt eine Plage sein müssen. Aber so ein Gewächs würde ich auch nicht dulden und ausbuddeln“, antwortete ihm Yanagi und versetzte damit Akaya in Begeisterung, endlich sprachen sie mal wieder über etwas, bei dem er auch mitreden konnte! „Du wärst doch zu bequem dafür…bestimmt würde Nioh-Sempai sowas pflanzen wollen“, mutmasste er und entlockte Yanagi damit sogar ein heiteres Lachen. Es war selten dass Yanagi so lachte und er genoss es wirklich sehr, wenn er es seinetwegen tat. „Ein Grund mehr, ihm kein solches Buch zu zeigen“, stimmte ihm Yanagi zu und brürte kurz seine Wange. Es waren immer nur so zwarte, unverfängliche Gesten, die Yanagi-sempai machte, auch ihre Küsse waren immer nur sehr fein. Akaya verzog etwas enttäuscht das Gesicht. „Nioh-sempai meinte, ich würde noch als alte Jungfer enden“, beklagte er sich mürrisch, zuckte dann aber zusammen als er Yanagis finsteren Blick sah. Das Lexikon legte er auf den Nachttisch und nachdem er die Decke hoch gezogen hatte, löschte er wortlos das Licht. Anscheinend hatte er seinen Sempai nun ernstlich verstimmt. Unsicher kaute Akaya sitzend auf seiner Lippe, traute sich nicht,, das Wort an ihn zu richten. Kleider raschelten und fielen zu Boden, danach machte es sich Yanagi wohl bequem. Es störte ihn tatsächlich ein wenig, dass bisher noch nicht mehr passiert war und eigentlich wünschte sich Akaya durchaus, Yanagi auch auf dieser Ebene näher zu kommen. Er kam sich so oft wie ein Kind vor, dabei war er nur ein Jahr jünger als seine Sempais. Yanagi behandelte ihn oft, als wären es mindestens drei oder vier Jahre, die sie trennten. „Nioh soll seine Nase lieber in seine Angelegenheiten stecken“, maulte Yanagi-sempai und schlang liegend seinen Arm um Akayas Taille, der sich nur zu gerne von ihm runter ziehen liess. Nun sicher, dass sich der Meister nicht über ihn ärgerte sondern über Nioh, konnte er sich seelenruhig an ihn schmiegen und stellte dabei überrascht fest, dass Yanagi darauf verzichtet hatte, ein Shirt zu tragen. Umsichtig legte er den Arm um Yanagis Rücken undschmiegte seine Wange an seine warme Haut, kam ihm so nahe wie möglich. Anscheinend hatte seine Beschwerde Früchte getragen und Yanagi nahm ihn jetzt ein bisschen ernster. Damit konnte er vorerst leben. „Nach unserem Abschluss morgen, kannst du mich für das Jahr Renji nennen, wenn du willst“; bot Yanagi plötzlich an, was Akaya natürlich aufhorchen liess. Nioh-sempai war immer so dreist ihn Renji zu nennen. Wenn er etwas wissen wollte nannte er ihn manchmal auch Orakel-Renji. Yanagi hatte das immer damit erklärt, dass in Niohs Kopf Frau Holle beständig statt Schnee unnütze Gedanken ausschüttete. Und das sehr fleissig. Und ihr Buchou tat es auch, das war dann nochmal etwas anderes. Aber wirklich stören tat Akaya nur Inui. Wenn dieser Kerl von der Seigaku seinen Yanagi mit Vornamen ansprach, wurde er einfach noch wütender als ohnehin schon. „Nacht, Yanagi-sempai“, murmelte er, klag etwas gedämpft. Dafür berührte er so viel wie möglich seine warme Haut, ein guter Ausgleich, wie er fand. So konnte er entspannt die Augen schliessen und sich darauf einstellen, einzuschlafen. Und das in Yanagis Armen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)