Hao: Freund oder Feind von Hiko_Yamamoto ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Es ist nun ein Monat vergangen, seid ich meinen Freunden gesagt habe, dass ich von Hao ein Kind erwarte. Sie waren alle reichlich geschockt, doch trotz allem unterstützen sie mich. Worüber ich auch sehr froh bin, da ich nicht wüsste wie ich das alles alleine durchstehen sollte. Obwohl die Neuigkeit schnell die Runde gemacht hat, haben mich die X-Laws, seid dem Tag meiner Ankunft hier in Dobbei Village nicht einmal mehr Besucht. Glücklicher weise natürlich. Hao hab ich auch schon lange nicht mehr richtig gesehen, nur bei den Turnierkämpfen, welche gerade erst richtig begonnen haben. Zwar spüre ich noch das eine oder andere mal seine Blicke auf mir, wenn ich im Wald spazieren gehe, aber immerhin hält er sein Versprechen mir nicht mehr zu nahe zu kommen. Mittlerweile hat sich mein Bauch auch etwas ausgekugelt und immer wenn ich mich so sehe, legt sich ein leichtes lächeln auf meine Lippen. Ich freue mich schon richtig auf das Baby, auch, wenn es ohne Vater aufwachsen muss. Die Tatsache macht mich zwar immer noch traurig, aber jetzt komme ich damit klar. Meine Hände stecke ich in meine Manteltasche als ein kühler Wind aufzieht und mein Blick wandert zum Himmel empor. Dunkle Wolken ziehen sich vor den Mond, der in seiner vollen Größe am Himmel steht. Er war die einzige Lichtquelle hier im dunklen Wald so mitten in der Nacht und nun, wo er weg ist, ist es wirklich Stockdunkel. Plötzlich herrscht auch eine viel bedrohlichere Atmosphäre, welche meinen Herzschlag automatisch verdoppelt. Eine sanfte wärme breitet sich um mich herum aus und ein leicht bläulich schimmernder Schutzschild legt sich um mich. Mein Schutzgeist will mir damit sagen, dass er bei mir ist und mir nichts passieren kann. Sanft lächelnd flüstere ich ein leises „Danke“ in die stille, dunkle Nacht hinein und begebe mich Sicherheitshalber auf den Rückweg. Doch schon nach wenigen Minuten bemerke ich den merkwürdigen Nebel, welcher sich über den Waldboden schlängelt und an dem Schutzschild empor klettert. Du musst schnell hier weg! Was ist denn los? Ich habe Angst, die Stimme meines Schutzgeistes klingt verzerrt und irgendwie weit weg, so als wäre er nicht richtig hier. Da ich spürte wie der Schutzschild an Kraft verliert, fange ich schnell an zu rennen. Mir ist egal wohin, solange es ein sicheren Ort ist. Plötzlich durchzieht ein greller Blitz den Himmel und ein lauter Knall ist zu hören. Hagelkörner zu groß wie Golfbälle schießen hinab zu Boden und prallen lautstark an meinem Schutzschild ab. Aus Angst laufen mir mittlerweile unaufhaltsam Tränen über die Wangen, denn ich kann meinen Schutzgeist nicht erreichen. Ich spüre zwar weiterhin seine Anwesenheit aber er reagiert einfach nicht. Es ist fast so, als verwende er seine gesamte Energie um mich zu schützen. Bitte... Antworte doch! Auf einer Lichtung bleib ich stehen. Der Nebel ist noch dichter geworden und mir fällt es schwer irgendetwas zu erkennen. Meinen Orientierungssinn hab ich schon beim Beginn der Flucht verloren, wodurch ich nun keine Ahnung habe wo ich bin. Konzentriert schaue ich mich um. Es scheint so als würden im Nebel schwarze Gestalten nur darauf warten das ich eine Sekunde unachtsam bin. Schwer atmend und mit ängstlichen Blick schaue ich mich weiter um. Dort! In der Entfernung erkenne ich ein Licht, wie von einem Haus oder ähnliches. Vielleicht ist es ja das Dorf? Schnell renne ich los in Richtung des Lichtes. Aber ich spüre, wie mich meine Kraft immer mehr verlässt, als würde dieses Unwetter jegliches leben aus mir heraussaugen. Ähnlich steht es auch mit dem Schutzschild. Ich spüre wie er kurz vor dem versagen ist, was mich gleichzeitig noch mehr ängstigt, immerhin hält er sonst eigentlich unbegrenzt lange, und mich stärker dazu antreibt noch schneller zu laufen. Vor einem großen Eisentor bleibe ich stehen und erkenne ein großen, altes Anwesen dahinter. Verwirrt mustere ich es, bis ich erleichtert feststelle, dass es die Unterkunft von Hao und seinem Team ist. Ein Glück niemand der mich einfach umbringen würde... Schnell versuche ich das Tor zu öffnen, doch es ist fest verschlossen. Panik ergreift mich und ich schaue mich schnell um. Direkt neben dem Tor steht eine Statue die die Perfekte Größe hat um mit ihrer Hilfe die Mauer zu überwinden, welche das Anwesen schützt. Ohne Groß darüber nachzudenken kletter ich rauf, was natürlich leichter gesagt als getan ist, wenn man schwanger ist und grade vor irgendetwas, was man nicht sehen kann, weggerannt ist. Als ich oben ankomme, blicke ich noch einmal in den Wald. Dort sehe ich mittlerweile nur noch eine Schwarze Gestalt die sich mir immer weiter nähert. Erschrocken weiteten sich meine Augen und meine Atmung beschleunigt sich. Schnell kletter ich auf der anderen Seite wieder runter und lehne mich kurz gegen die Wand. Eine mir gut bekannte Aura kommt aus dem Schloss auf mich zu und erleichtert blicke ich Hao an. Besorgt mustert er mich und bleibt direkt vor mir stehen und öffnet seinen Mund um etwas zu sagen, doch genau da versagt der Schutzschild und ich falle bewusstlos in zwei starke Arme. Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf etwas weichem und etwas schweres aber warmes liegt über meine Schultern. Zögernd öffne ich meine Augen und erkenne das große Bett in dem ich liege. Vorsichtig richte ich mich auf und die Decke, die eben noch über mir lag, rutsche hinab an meine Hüfte. Ein stechender Schmerz zieht durch meinen Kopf und mit schmerzverzerrtem Gesicht, halte ich ihn. Eine Zweite Hand legt sich sanft auf meinen Kopf und eine angenehme Wärme breitet sich darin aus, woraufhin der Schmerz verschwindet. Erleichtert seufze ich auf und blicke die Person an, welche sich gerade vor mir aufs Bett setzt. Hao hat sich zu mir aufs Bett gesetzt und schaut mich besorgt an. Zuerst bin ich verwirrt. Wie komm ich hier her und warum bin ich eigentlich hier? Als ein Donnern zu hören ist zucke ich erschrocken zusammen und blicke zum Fenster. Draußen hagelt es immer noch Golfball große Hagelkörner, die durch den Orkanartigen Wind gegen die Wand prallen. Da fällt mir auch alles wieder ein. Ängstlich beschleunigt sich meine Atmung und meine Augen weiten sich. Eine Hand legt sich sanft an meine Wange und streichelt darüber. „Was ist los? Warum weinst du? Was ängstigt dich so?“ Ängstlich blicke ich Hao an, werfe mich dann fast schon regelrecht in seine Arme und fange hemmungslos an zu weinen. Starke Arme legen sich um meinen Körper und halten mich schützend an sich gedrückt. Sanft streichelt seine Hand über mein Haar und er flüstert beruhigende Worte. Nach wenigen Minuten schaffe ich es auch wieder mich zu beruhigen und löse mich aus seiner Umarmung. Mit gesenktem Blick wische ich mir die Tränen weg und nuschle leise: „'Tschuldigung...“ „Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen...“, antwortet Hao auch gleich sanft. Zögernd blicke ich ihn an. Er hat ein zärtliches Lächeln auf den Lippen, doch als er meinen ängstlichen Blick sieht, schaut er sofort wieder besorgt. „Was ist passiert, dass du mitten in der Nacht hier auftauchst, das Bewusstsein verlierst und dein Schutzgeist vor Erschöpfung einschläft?“ Zum Ende hin blickt er zur Seite. Verwirrt folge ich seinem Blick und erkenne meinen Schutzgeist Spirit of Water neben mir liegen und schlafen. Sofort mache ich mir sorgen um ihn. Seid wann schlafen Geister? „Keine Sorge es geht ihm gut... Er ist nur erschöpft“, versucht Hao mich zu beruhigen. Mein Blick wandert wieder zum Fenster und besorgt schaue ich mir das Unwetter an. „Das ist nicht natürlich...“ Langsam zieht der Nebel höher, wodurch er auch vorm Fenster wabert. „Dieser Nebel... Es ist fast so als... als...“ Während ich den Nebel weiter beobachte, werde ich immer müder und meine Augen werden schwer. Eine Hand schüttelt mich leicht an der Schulter und erschrocken blicke ich zu Hao. Plötzlich ist die Müdigkeit fast wieder verschwunden. Ein Zittern durchfährt meinen Körper. Hao schaut mich angespannt an. Kurz blickt er ebenfalls zum Fenster und dann wieder zu mir. „Davor bist du weggelaufen... Vor dem Nebel?“, fragt er angespannt nach. Mit einem zögerliches Nicken antworte ich ihm. „Es ist fast so als würde der Nebel einem sämtliche Energie entziehen...“, füge ich leise hinzu. „Hast du... Etwas in dem Nebel gesehen?“, fragt Hao zögerlich daraufhin. Verwirrt lege ich den Kopf schief und denke an die Flucht. „Ja... Ich habe etwas gesehen... Auch, wenn ich immer noch hoffe, dass ich nur fantasiert habe...“ „Schwarze Gestalten, die dich verfolgten?“ Zögernd nicke ich erneut. Langsam bekomme ich wieder Angst. Hao schaut angespannt aus dem Fenster. „Er hat also begonnen...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)