Warriorcats - Stunde des Verrats von _atra_phoenix_ ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 FlussClan Zu Pantherfells Erleichterung hatte niemand im Lager ihr Fehlen bemerkt und der stetig heftiger werdende Regen hatte den Geruch der Zweibeinersiedlung vollständig weg gewaschen. Ein weiteres mal versuchte der schwarze Krieger sein Fell zu trocknen, als Schnellfluss mit einem Kaninchen im Maul in den Bau der Krieger kroch. Er ließ sich neben seinem Freund fallen und bot ihm ein Teil des Kaninchens an. Selig begann Pantherfell kleine Fleischbrocken von den Knochen des Beutetiers zu reißen und seinen Hunger zu stillen. Ohne zu reden aßen die beiden Freunde, als Schnellfluss das Schweigen brach. „Warum willst du eigentlich wegrennen. Was hast du im StadtClan, was du hier nicht bekommst?“, fragte der graue Krieger in gedämpftem Tonfall, damit keiner der anderen Katzen mithören konnte. Genau in diesem Moment erblickte Pantherfell die erst kürzlich erkorenen Aschenstern, wie sie mit ihrem Stellvertreter Lindengesicht leise sprach. Ihr wunderschönes Fell glänzte trotz des schlechten Wetters gesund und ihr Anblick raubte Pantherfell den Atem. „Freiheit!“, beantwortete er die Frage seines Freundes und erhob sich gähnend. „Ich werde jetzt schlafen gehen. Falls du Nassschweif siehst, dann richte ihm bitte meinen Dank aus.“, murmelte Pantherfell während er sich zwei mal um die eigene Achse drehte und es sich dann in seinem Nest aus Farn und Moos bequem machte. „Ich werde es ihm ausrichten.“ Damit verließ Schnellfluss den Kriegerbau und das letzte was Pantherfell sah, bevor er von der Müdigkeit übermannt wurde waren die strahlenden Augen von Aschenstern. Feine Sonnenstrahlen schienen durch das Blätterdach des Baus und kitzelten Pantherfells Nase. Hinge nicht noch der feuchte Duft des Regens in der Luft, hätte Pantherfell nie geglaubt, dass erst gestern ein heftiges Unwetter gewütet hatte. Gähnend erhob er sich und blickte sich um. Alle Katzen schliefen noch, Schnellfluss neben ihm eingeschlossen, und nur drei Nester waren leer. Noch immer schläfrig schlüpfte Pantherfell aus der angenehmen Wärme des Baus. Leichter Nebel waberte über den Boden und leuchtete geheimnisvoll in der Morgensonne. Das Lager war leer und selbst aus Luchstatzes Heilerbau kam kein Laut, obwohl der neurotische Heiler immer sehr früh auf den Beinen war. Pantherfell warf einen Blick zurück in den Bau der Krieger. Wieder schlafen gehen wollte er nicht und Schnellfluss gleichmäßiges Heben der Flanke verriet, dass er noch im Tiefschlaf war. Dann gehe ich eben allein jagen. Leise schlich der schwarze Kater sich aus dem Lager und lief Richtung Fluss. Das Wasser glitzerte und Pantherfell konnte bis auf den Grund sehen. Still verharrte er in seiner Position und beobachtete die Elritzen, die zutraulich immer näher an das Ufer geschwommen kamen. Pantherfell fixierte eine besonders mutige. Mit angespannten Pfoten wartete er auf den Richtigen Moment, dann schnellte seine Pfote nach vorne und die spitzen Krallen des Kriegers bohrten sich in das zarte Fleisch des Fisches. Mit einem Ruck zog er ihn aus dem Wasser. Noch zappelnd ließ er die Elritze auf den sandigen Boden fallen und wartete, bis seine Beute endlich erschlaffte. Zufrieden mit seiner Jagd versteckte er die Beute zwischen dem Schilfrohr und scharrte trockenen Sand darüber, damit keine Räuber das erlegte Tier riechen und stehlen konnten, bis Pantherfell es ins Lager brachte. Der Krieger entfernte sich vom seichten Wasser des Flusses und betrachtete die Umgebung des Territoriums, nicht sicher, was er als nächstes tun sollte. Auf Jagen hatte er keine Lust mehr, aber er bis zur nächsten Patrouille dauerte es noch mehrere Stunden. Seine umherschweifenden Blicke fielen auf das rote Dach des Zweibeinernestes und kurzentschlossen rannte Pantherfell dem Gebäude entgegen. Vielleicht war Kralle ja bereits erwacht. Er hatte seinen Hauskätzchenfreund schon lange nicht mehr gesehen. Geübt kroch Pantherfell durch das Loch im Zaun und schlich vorsichtig im Schatten des Hauses durch den unordentlichen Garten, Ausschau haltend nach dem samtig schwarzen Pelz des Katers. Endlich entdeckte er ihn auf dem Fenstersims seines Hauses. „Hey Kralle!“, rief Pantherfell zu dem Kater hinauf, dessen Augen erfreut aufblitzten, als er seinen Freund entdeckte. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob er sich und sprang elegant von seinem Platz. Pantherfell war immer wieder erstaunt, wie schlank und muskulös Kralle für ein Hauskätzchen war. Freundlich schnurrend leckte Kralle über Pantherfells Schulter. „Schön, dass du mich wieder besuchen kommst! Warst du schon beim StadtClan?“ Ein enttäuschter Ausdruck trat in Pantherfells Gesicht. „Ja, aber ich bin nur auf den DorfClan getroffen. Der StadtClan wäre viel zu weit weg.“, lamentierte der Krieger und ließ sich auf seine Hinterläufe fallen. „Oh, das tut mir sehr leid. Ich hatte im Innern des Monsters meiner Zweibeiner die Entfernung gar nicht gemerkt.“, entschuldigte sich der Kater und schaute verlegen auf seine Pfoten. „Du kannst ja nichts dafür. Ich hätte zu gerne den StadtClan getroffen. Der DorfClan ist zwar Teil von ihm, aber er untersteht dem Befehl von Stahlstern. Eigentlich war er sehr freundlich zu uns, aber als Schnellfluss unsere Herkunft erwähnte, war er ganz plötzlich feindselig gestimmt.“ Kralle wackelte verwirrt mit seinen Ohren. „Merkwürdig...“, entgegnete er. „Du weißt nicht zufällig, warum er sich so verhalten hat?“ Nein...“, Kralle wirkte betreten, „Ich habe noch nie was von ihm gehört.“ Nach einer kurzen Weile des Schweigens hellte sich Kralles Miene plötzlich auf. „Ich kenne einen alten Einzelläufer. Er hat bestimmt schon zwei Generationen hinter sich. Vielleicht weiß er mehr über den StadtClan. Ich könnte ihn fragen, wenn er das nächste mal in diese Gegend kommt.“, schlug der schwarze Kater vor und Pantherfell schmiegte sich dankend an ihn. „Du bist ein echter Kumpel!“, schnurrte er und schaute auf seinen Schatten. Das Gespräch mit Kralle hatte sich länger gezogen, als er gedacht hatte. „Ich muss zurück, sonst macht sich Schnellfluss Sorgen, außerdem möchte ich mich der Mittagspatrouille anschließen.“ Im Wegrennen rief Pantherfell Kralle noch zu: „Ich werde dich so bald wie möglich wieder besuchen kommen, vielleicht wissen wir dann beide mehr!“ Kralle zuckte mit seinen Ohren und signalisierte, dass er ihn verstanden hatte, dann verschwand er gemächlich in der Scheune seiner Zweibeiner. WindClan Es waren Großpfotes schwere Tatzen, die Sternenpfote aus dem Schlaf rissen. Mürrisch erhob sie sich und unterzog ihr Fell einer kurzen Pflege. „Windfuß will dich mit Weißsturm und Schneefall auf die Morgenpatrouille schicken. „Ich hasse Patrouillen!“,stöhnte sie genervte und hievte sich widerwillig aus ihrem gemütlichen Nest. Großpfote stimmte ihr mit einem Nicken zu. „Wo wart du gestern Nacht eigentlich? Ich hab dich gar nicht ins Lager kommen sehen.“ Großspfote zuckte mit den Schultern. „Ich hab noch gemeinsam mit Nebelpelz unsere Beute eingesammelt. Die Blattgrüne dieses Jahr ist so reich, dass wir selbst auf den Patrouillen beim Donnerweg auf Beute treffen. Als ich zurück gekommen bin, haben du und dein Bruder bereits tief und fest geschlafen“ Das genügte Sternenpfote als Begründung und mit einem knappen Abschiedsgruß zwängte sie sich durch den Dornentunnel in die Mitte des Lagers. Dort erwartete sie bereits Weißsturm und das schöne weiße Fell des Krieger strahlte so hell im Licht der Morgensonne, dass Sternenpfote willkürlich die Luft anhalten musste. „Was ist?“, rief der junge Krieger, „möchtest du da hinten Wurzel schlagen?“ Mit heißem Pelz rannte sie auf ihn zu und versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen. „Lass uns gehen!“,sagte sie mit fester Stimme, um ihre Schamröte zu verbergen und rannte mit wehendem Fell aus dem Lager hinaus. Dort wartete bereits der Rest der Patrouille. „Da seid ihr ja endlich!“,murrte Schneefall und Windfuß fügte schnurrend hinzu: „An einem so schönen Tag kann man doch den Morgen nicht verschlafen.“ „Genau, sei das nächste mal pünktlich!“ Es sollte wie ein Vorwurf klingen, aber Sternenpfote konnte den Sarkasmus aus Schneefalls Stimme hören und grinsend trabten die vier Katzen los. Nur Weißsturms Gesicht war ernst und seine Augen lagen im dunklen Schatten seiner Wimpern, als sie über das Licht durchflutete Grasland stürmten. „Kaum zu Glauben, dass gestern Abend hier die Hölle los war.“ Schneefall sprang fröhlich miauend in die Luft und der Wind der Geschwindigkeit zerzauste ihr flauschiges Fell. „Man könnte sich glatt ins Gras fallen lassen und den ganzen Tag faulenzen!“, stimmte die silberne Kätzin der Kriegerin zu und verfiel der gleichen Euphorie. So schöne Tage wie diese gab es wirklich selten, in denen einfach alles stimmte. Keine Sorgen, keine Not, keine Probleme! So konnte das Leben bleiben bis Sternenpfote eines Tages zum SternenClan gehen würde. Kurz vor dem Donnerweg verlangsamte Windfuß seine Schritte und schlich vorsichtig an den stinkenden Pfad. Bei diesen Temperaturen stank er sogar noch mehr und sonderte eine unangenehme Hitze ab. Sternenpfote fühlte sich, als würde ihr Fell gleich in Flammen aufgehen. Weißsturm und Schneefall schien es genauso zu ergehen, zumindest wirkten sie nicht gerade glücklich. Windfuß strich durch das hohe Gras und erneuerte die Grenzen, als die Erde zu beben begann. Gerade noch rechtzeitig konnte er zu seinen Clankameraden springen, bevor ein Zweibeinermonster über den Donnerweg raste und Staub aufwirbelte. Sternenpfote hustete, als der heiße Dreck in ihren Lungen hängen blieb. „Ekelhaft hier! Lasst uns schnell weiter gehen.“ „Ja, ist wohl besser so.“; stimmte Windfuß zu und führte die Gruppe weiter. DonnerClan Rubinpfote hatte vor Aufregung die ganze Nacht nicht schlafen können und trotz der mangelnden Ruhe war sie voller Energie. Phönixpfote hüpfte aufgeregt um ihre Schwester. „Was glaubst du werden wir heute machen? Bestimmt kämpft Tigerstreif mit mir und zeigt mir seine Techniken. Oder vielleicht jagen wir auch etwas, oder vielleicht...“ Rubinpfote hörte gar nicht mehr zu. Ihre Schwester war mal wieder ganz die alte und während die rote Kätzin nur ab und zu nickte und dem Wortschwall von Phönixpfote zustimmte, hielt sie Ausschau nach ihren beiden Mentoren. Endlich sichtete sie die beiden Krieger und ihr Pelz begann vor Aufregung zu kribbeln. „Da sind sie!“, teilte die Kätzin ihrer Schwester mit, die daraufhin endlich verstummte. Zusammen rannten sie den erfahreneren Katzen entgegen und begrüßten sie schnurrend. „Was tun wir heute?“, fragte Rubinpfote höflich und versuchte mit einem strengen Blick die jüngere Phönixpfote zur Ordnung zu rufen. Doch die kleine Kätzin dachte nicht daran auf den warnenden Blick ihrer älteren Schwester zu hören und begann nun Tigerstreif mit Fragen zu löchern. „Wir werden euch die Grenzen unseres Territoriums zeigen, damit ihr beim Jagen nicht aus Versehen die Grenzen überschreitet. Das könnte schlimme Folgen haben.“, beantwortete Tigerstreif Rubinpfotes Frage und ging nun auch auf die seiner Schülerin ein, während die vier Katzen das Lager verließen und im Schatten der Bäume durchs Unterholz krochen. Rubinpfote schaute mitleidig zu dem dunklen Tigerkater, doch dieser lächelte selig und beantwortete jede von Phönixpfote Fragen mit Ernsthaftigkeit. Die kleine rote Kätzin konnte nicht anders, als ihn dafür zu bewundern. Sie selbst war viel zu ungeduldig mit ihrer Schwester. Orangepelz und Tigerstreif hatten die Führung übernommen und die beiden neuen Schüler trotteten ihnen gehorsam hinterher. Plötzlich blieb Tigerstreif stehen. Vertrauenswürdig beugte er sich zu den kleinen Katzen runter. „Was könnt ihr riechen?“ Rubinpfote und Phönixpfote streckten die Nasen in die Luft. „Ich rieche den Wald!“, antwortete Rubinpfote ohne zu zögern. „Aber außer dem Wald?“ Rubinpfote prüfte weiter die Luft, als ihre Schwester aufgeregt auf quiekte. „Ich habe irgendwas fremdes gewittert. Ein frischer Geruch... nach Wasser und irgendetwas anderem!“ „Sehr gut.“, lobte Orangepelz die braune Kätzin und Rubinpfote bemerkte den Geruch nun auch. So etwas hatte sie noch nie gerochen. „Orangepelz, was ist das?“,fragte sie neugierig. „Prägt euch den Geruch gut ein. Das ist FlussClan. Ihr Territorium liegt jenseits der Sonnenfelsen hinter dem Fluss.“ „Was sind die Sonnenfelsen?“ „Das werdet ihr gleich sehen.“, antwortete Tigerstreif und rannte vor raus, während die Jungkatzen mit ihren kurzen Beinen kaum hinterher kamen. Die Sonnenfelsen waren eine Gruppe aus grauem Gestein, das in den Himmel ragte und eine wohltuende Wärme verbreitete. „Hier ist es immer am wärmsten und Beute ist selbst in der Blattleere reich.“ Tigerstreifs Augen verdunkelten sich. „Aber sie sind ein umstrittenes Gebiet. Der FlussClan versucht immer wieder sie uns wegzuholen.“ „Aber wir werden sie vertreiben!“ Mutig schritt Phönixpfote nach vorn und schaute stolz über die Steingruppe, als wäre es ihr eigenes Königreich. „Nicht wahr Tigerstreif?“ Der Tigerkater schnurrte belustigt und deutete den Schülern mit einem Schwanzschnippen die nächste Richtung die sei einschlagen sollten. Rubinpfote schritt Seite an Seite neben Orangepelz durch den Wald, während ihre Schwester wider des Befehls zu den Sonnenfelsen rannte. „Bleib da, Phönixpfote!“, rief Tigerstreif ihr nach, doch ihre Schwester hatte ihn nicht gehört. Gemeinsam hetzten sie ihr hinterher, als Rubinpfote der strenge Geruch des FlussClans in die Nase stieg. Er war hier viel kräftiger, als in weiterer Entfernung und der Geruch haftete nur an einigen Grashalmen. Verwirrt drehte sie sich zu ihrem Mentor um. „Warum riecht es hier so streng nach FlussClan?“ Der rote Kater blieb stehen und trabte neugierig auf seine Schülerin zu. „Was hast du ge-“ Er hielt inne und schnüffelte an dem gleichen Grashalm wie sie selbst und fauchte ganz plötzlich. „Diese miesen FlussClankatzen. Tigerstreif, komm und sieh dir das an!“ Der braune Kater hatte mittlerweile seine eigenwillige Schülerin wieder aufgelesen und kam mit ihr im Schlepptau ebenfalls angerannt. Orangepelz deutete auf die Duftspur und Tigerstreif entfuhr ein wütendes Knurren. „Das müssen wir Roststern melden. Wir holen unser Rundgang später nach.“, versprach er den beiden aufgeregten Schülern. „Das hast du gut gewittert!“, lobte ihr Mentor Rubinpfote und ihre Schnurrhaare zuckten stolz, bevor die vier Katzen zum Lager zurück rannten SchattenClan Die Müdigkeit nagte an Saphirauge, doch sie dachte nicht daran zu schlafen. Bärenpfotes Zustand hatte sich nicht sonderlich gebessert und der kleine Kater kämpfte noch immer mit dem Tod. Die Farnbüschel am Eingang ihres Baus raschelten, als Hirschstern die Heilerin besuchte. „Wie geht es ihm?“, fragte er in gedämpftem Tonfall, um Bärenpfote nicht zu wecken. Saphirauge seufzte. „Nicht viel besser fürchte ich...“ Trauer blitzte in den Augen des Anführers auf. „Hoffentlich schafft er es.“ Saphirauge konnte nur mit den Schultern zucken und verfluchte sich in Gedanken, dass sie dem Verwundeten nicht besser helfen konnte. Wenn doch nur Himmelsfell hier sein könnte, um mir zu helfen. Doch der Heiler würde ihr wohl nur noch im Traum begegnen. Wo sie gerade bei Träumen war... „Ich habe diese Nacht lange über deine Worte nachgedacht, Hirschstern.“, murmelte sie und starrte gedankenverloren in den azurblauen Himmel über ihnen, der so gar nicht zu Saphirauges Stimmung passte. Sie schloss kurz die Augen, dann drehte sie sich entschlossen zu ihrem Anführer. „In einigen Tagen ist die große Versammlung und du musst dich mit den anderen Anführern austauschen. Du bist nicht mehr der Jüngste und der Clan kann es sich nicht leisten, dass du ein Leben verlierst. Ich habe beschlossen zum Hochfelsen zu reisen, wenn es Bärenpfote besser geht und wir bis dahin keine weiteren Träume erhalten haben. Diese Botschaft ist sehr ernst zu nehmen und wir müssen ihr auf den Grund gehen, sonst könnte es ein übles Ende nehmen.“ Saphirauge zog mit Absicht nicht in Erwägung, dass Bärenpfote vielleicht nie wieder sich erholen würde. Sie wollte die Hoffnung des Anführers und auch von sich selbst nicht noch weiter schwächen. Hirschstern schien lange nachzudenken und Saphirauge befürchtete, er könnte wütend sein, weil sie ihn auf sein hohen Alter angesprochen hatte, doch dann schaute er ihr fest in die Augen und sprach: „Ich denke, dass wird das Beste sein. Geisterstimme kennt sich mit Kräutern aus und kann dich während deiner Abwesenheit vertreten. Ich werde die Nachricht deiner Reise aber erst verkünden, wenn Bärenpfote die Not überstanden hat... wenn überhaupt.“,Letzteres murmelte der Anführer eher an sich selbst gewandt, doch Saphirauge konnte es dennoch verstehen und die Worte schnürten ihr die Kehle zu. Wenn selbst ihr weiser und erfahrener Anführer die Hoffnung aufgegeben hatte, war es dann vielleicht wirklich zu spät für den jungen Kater? Saphirauge rief sich zur Vernunft. Sie durfte als Heilerin nicht so denken, sonst würde Bärenpfote es wirklich nicht schaffen. Mit neuem Elan und alter Frische begann sie ein Päckchen aus Kräuter für den Verwundeten zusammenzumischen. „Lass mich bitte allein. Ich brauche meine Ruhe zum arbeiten.“ Hirschsterns Blick war unergründlich, doch er verließ ohne weiteren Kommentar ihren Bau und ließ Saphirauge allein zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)