Sterblich von Shevron ================================================================================ Kapitel 1: Sterblich -------------------- Zwischen den Baumwipfeln drangen vereinzelte Sonnenstrahlen hindurch und schimmerten auf seinem silberfarbenen Haar. Es war eigentlich ein herrlicher Tag, aber das Ziel seiner Reise war umso bedrückender. Er hätte niemals in Erwägung gezogen, dass ihm dieser Gang so schwer fallen könnte… Schon von weitem bemerkte er den Geruch der jungen Miko und nach nicht allzu langer Zeit war sie in Sichtweite. „Sesshoumaru!“ Ohne weitere Worte schlang sie die Arme um ihn und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Der Lord der westlichen Länder erwiderte die Umarmung und strich ihr durch ihr schwarzes Haar, um ihr damit soviel Trost, wie es ihm im Moment möglich war, zu spenden. „… Wie geht es ihm?“ „Du kennst ihn… Er würde es nie offen zeigen, um stark für uns zu sein, aber ihn hat es besonders hart getroffen.“ „Wie lange noch?“ „Seine Wacht endet um Mitternacht, aber ich bezweifle, dass er dann sofort nach Hause zurückkehrt“ Mit einem Nicken entließ er die Frau aus seinen Armen und begab sich zu der in sich zusammengesunkenen Gestalt auf der nahen Lichtung. Wortlos ließ er sich neben seinem Halbbruder nieder und senkte ebenfalls sein Haupt vor dem kleinen Steinhügel vor ihnen… „… Du bist da…“ „Sieht so aus.“ „… Wie war es? … Als…“ Seit InuYasha seine Gefährtin gewählt hat, verbesserte sich die Beziehung zwischen den beiden deutlich, sonst wäre er weder an jenem Tage dort gewesen, noch hätte er sich mit ihm auf dieser besonderen Ebene verständigen können, wie es geschah… „Irgendetwas zwischen Schmerz und Freude…“ Sesshoumarus Augen zeigten Überraschung… Er verstand nicht, was er daran erfreulich finden sollte. „Sie war soviel mehr als nur die Dorf-Älteste…“ Damit warf er einen Blick über seine Schulter auf die junge Frau, die immer noch am Rande der Lichtung stand und die Brüder beobachtete. „… aber sie hatte genügend Zeit ihre Angelegenheiten zu regeln und als sie das letzte Mal ihre Augen schloss, da hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, weil sie im Kreise ihrer Familie und Freunde war…“ Es vergingen viele Stunden, in denen sich keiner von beiden rührte, allerdings sah es in ihrem Inneren ganz anders aus. „Wie geht es Rin?“ „… Sie bedauert, das sie nicht kommen konnte, aber… sie musste zuhause bleiben…“ „Du fragst dich, wie es sein wird?“ „…“ „Du fühlst dich machtlos… ohne das geringste bisschen Kontrolle… Zu sehen, wie es zuende geht…“ Wie so oft in den vergangenen Tagen sammelten sich die Tränen in seinen Augen und tränkten den Boden vor seinen Knien. Die Hand auf seiner Schulter spendete InuYasha Trost und so beließ Sesshoumaru sie dort. Kaum stahlen sich die ersten warmen Sonnenstrahlen über die Berge, da erschienen 2 junge Frauen auf der Lichtung… Eine mit schwarzen und eine mit silberfarbenen Haaren. „Papa… Komm bitte nach Hause… Frühstück ist fertig…“ „Du solltest ruhig gehen. Deine Wacht ist vorüber und du lädst dir keine Schuld auf, wenn du dich jetzt um deine Familie kümmerst… Sie brauchen dich jetzt mehr denn je…“ InuYasha musste erstmal tief durchatmen, bevor er antwortete. „Du hast recht…“ Damit erhob er sich und streckte seine steifen Glieder, bevor er sich ein letztes Mal vorbeugte und den größten Stein küsste, auf dem der Name seiner Gefährtin stand… „Du bist natürlich auch eingeladen Onkel.“ Sesshoumaru wollte gerade ablehnen als sein Bruder einen Teil seines lebensfrohen Selbst aufgreifen konnte. „Du hast die Dame gehört. Also komm! Bei Fuß!“ Er hasste es, wenn er diese Kommandos nutzte, wusste er doch, dass sie in der Zeit seiner Gefährtin für einfache Haustiere genutzt wurden… Aber er beschloss, dass er momentan darüber hinwegsehen konnte… Vielleicht wären sie sogar rechtzeitig in der Lage dem Geburtstag seiner eigenen Gefährtin beizuwohnen… Es war immerhin Rins 80. Geburtstag… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)