Dragonhunter von shinichi_san (Wer jagt, verliert?) ================================================================================ Kapitel 7: Denkanstoß --------------------- Heyho! Sorry, hatte ein paar Probleme! Hier ist ein neues Kapitel und demnächst kommen vermutlich ein paar neue... Denkanstoß Schon eine ganze Weile schlich Arishin nun schweigend hinter mir her, obwohl ich gar nicht wusste, wo ich langlaufen musste. Ab und an drehte ich mich um oder schielte über die Schulter zu ihm, um aus seinem Gesicht ablesen zu können, ob ich die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Doch der gesenkte Kopf verriet mir nichts, blickte nur stur auf den Waldboden. Und langsam nervte mich dieses Schweigen tierisch. Genervt drehte ich mich um und wartete darauf, dass der junge Mann merkte, dass ich gestoppt hatte.Verdutzt blickte er mich an. “Mir reicht es jetzt. Verdammt, ich weiß noch nicht einmal, ob ich in die Richtung laufe, in der dieses blöde Dorf liegt. Was ist denn los?” Arishin räusperte sich, bevor er langsam nickte. “Geh einfach weiter, wenn du falsch gehst, dann sag ich es dir schon.”, murmelte er leise und senkte wieder den Blick. Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. “Wenn, dann gehst du vor. Ich lasse mir nicht weiter auf den Hintern starren.”, meinte ich leicht sauer und verzog das Gesicht zu einem Grinsen, als er zu Lachen begann. “In Ordnung!”, meinte er und schien nun doch seine miese Laune abgelegt zu haben. “Aber sieh es nicht als Aufforderung, mir auf den Hintern zu sehen!”, grummelte er grinsend und sah mich über seine Schulter hinweg feixend an. “Als ob ich das nicht schon oft genug getan hätte.”, schmunzelte ich zurück, was er mit einem überraschten Blick zurückgab. “Schau nicht so, das ist mein purer Ernst!”, meinte ich um Disziplin bemüht. Er lachte leise auf und auch ich hielt nicht lange durch und lachte mit. “Für ein Dienstmädchen bist du doch recht frech!”, meinte er dann grinsend und drehte sich nun so zu mir um, dass er mir genau in die Augen blickte. Ich verschluckte mich an meinem Lachen und schluckte es dann einfach runter. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. “Mag sein.”, antwortete ich nur schulterzuckend. Doch das ließ er nicht auf sich sitzen, wollte vermutlich wissen, was das Geheimnis hinter meinen Worten war und warum ich es nicht aussprach. “Kura, komm, sag mir wer du bist!”, wollte er mich zwingen es endlich auszuspucken. Ich schnaubte nur genervt. “Bitte!”, setzte er noch dran und sah mich eindringlich an. Ich musste schlucken, weil mir der Blick einfach nur durch und durch ging. “Ich… “, fing ich langsam an. “Ich war Dienstmädchen bei der Familie van Hallers. Ich bediente und versorgte die Prinzessin.”, meinte ich mit viel zu wenig Selbstbewusstsein. “Die Prinzessin, ja?”, fragte er mich, was mich nur nicken ließ. “Wie war Sie denn so?”, fragte er mich weiter und ich musste überlegen, wie ich mich denn selbst beschreiben sollte. Schwierig! “Nun, wie soll ich Sie denn Beschreiben? Sie war anmaßend und hochnäsig, so wie jede andere Prinzessin auch.”, log ich mich selbst an und versetzte mir selbst einen Stich ins Herz. “Wie jede andere Prinzessin auch? Nun gut, wenn du meinst. Ich hatte sie eigentlich so kennengelernt, dass sie ziemlich ruhig war.” Er hatte mich kennengelernt? Was? Wann? “Wann hast du sie kennengelernt?”, fragte ich ihn. Er winkte nur ab. “Ist schon eine Weile her.”, murmelte er und drehte sich zum Gehen. Damit war das Thema dann wohl beendet. Ich seufzte nur theatralisch auf. Aber wenn er mich eigentlich kannte, dann müsste er doch wissen, wer ich bin und… ach, das war mir zu kompliziert! Dann setzten wir unseren Weg fort, um das Dorf endlich zu erreichen. Den Schmerz in meiner Schulter war fast verschwunden. Nur ab und zu war der ziehende Schmerz nicht auszublenden. Ein Stechen machte sich urplötzlich an meinem Nacken bemerkbar. Schnell zuckte meine Hand an eben jene Stelle zwischen Kopf und Schulterblatt, doch ich konnte nichts ertasten, merkte nur, wie sich der stechende Schmerz auf Wanderschaft begab. Fast gleichzeitig mit meinen zufallenden Augenliedern, knickten meine Beine weg und ich fiel. Den Aufschlag auf den Waldboden bekam ich gar nicht mehr mit. * * * “Nein, nein, nein! Prinzessin, Ihr müsst das linke Bein zuerst nach vorne setzen!”, trichterte mir Gerald, unser Tanzlehrer zum wiederholten Male ein, was Michael nur lachen ließ, während er mich wieder zu sich zog. Ich konnte ihm nur einen giftigen Blick zuwerfen, der seine Wirkung allerdings vollkommen verfehlte. “Mensch, Linchen, du wirst nie eine gute Tänzerin. Einem Trampeltier gleichst du viel mehr, meine Füße sind platt wie Teller.”, meckerte er lachend und ich schnaubte nur genervt, was sein Lächeln blitzschnell verschwinden ließ. Er seufzte leise. “Linchen, lass uns für heute aufhören.”, schlug mir mein Bruder vor und ich schüttelte den Kopf. “Von wegen Trampeltier! Du trittst mir doch ständig auf die Füße, du blinder Depp!”, fluchte ich und stieß seine Hände von mir. “Wenn du nur meckern kannst, dann kann ich auch gehen. Ich habe keine Lust mehr. Nie wieder!” Damit stampfte ich wütend aus dem Tanzsaal raus, den ich nach diesem Tag nie wieder betrat. Dies waren die letzten Worte, die mein Bruder von mir vernommen hatte. * * * Als ich die Augen langsam und zögernd öffnete, hörte ich ein leises Pfeifen, so als ob Wind durch ein Loch im Fensterrahmen dringen würde. Sehen tat ich nichts, es war stockdunkel, aber ich spürte, wie mir Heu und Stroh in den Rücken stoch und schon war da ein überwältigender Drang, in das Schloss zurückzukehren, ein warmes und vor allem weiches Bett mit Gänsedaunen zu haben und ohne schmerzenden Nacken aufzuwachen. Anscheinend befand ich mich also in einer kleiner, brüchigen Herberge des niederen Volkes. “Du gehörst zur Zeit auch dazu!”, schellte mich mein Gewissen und ich schloss seufzend wieder die Augen. Ja, das stimmte schon, irgendwie. Aber innerlich spürte ich, dass ich hier weg wollte. Egal wohin, Hauptsache keiner bei mir, der mich vor irgendetwas beschützen wollte, obwohl nirgends eine Gefahr lauerte, die ich nicht selbst niederstrecken konnte. Na gut, den Drachen vielleicht nicht, aber zu sterben wäre mir auch recht gewesen. Ich schnaubte genervt und merkte, wie mich die Müdigkeit langsam überrollte. Schlussendlich schlief ich mit dem leise pfeifenden Wind im Ohr ein. Hosted by Animexx e.V. 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