Nobody von Lilla ================================================================================ Kapitel 3: Geheimnisse ---------------------- Wie gebannt sah ich in ihre grünen Augen. Ihre Worte schienen in meinem Kopf widerzuhallen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis genau das zu tun. Einfach zu schlafen. Mein Kopf fühlte sich an als würde er mit Watte ausgefüllt sein. „Nein….“ Meine Stimme klang krächzend und dumpf durch meine Ohren. Eine Hand lag auf meiner Schulter. Sollte ich Angst haben? Meine Gedanken waren dumpf, abgestumpft und nicht wirklich zusammen zu hängen. Was tat ich hier? Wieso folgte ich ihrem Befehl nicht einfach folge? Mein Blick hing weiterhin in ihren grünen Augen und da war es, der Gedanke der mir zu Rettung kam. Ich schloss die Augen. Es wurde wieder klar in meinem Kopf. Ein Knurren an meinem Ohr ließ mich sie auch nicht wieder öffnen. Ich wusste bei dem nächsten Angriff auf meinen Kopf würde ich nicht standhalten können. „Ich habe dir schon heute Morgen erklärt, das sie nicht einfach zu manipulieren ist.“ Ians Stimme war direkt an meinem Ohr. Sein Atem strich über meine Wange. Ich spürte seine Hand immer noch auf meiner Schulter. Groß war sie, der Gedanke schlich sich auf, dass er mich wahrscheinlich damit schneller umbringen könnte als ich schreien könnte. „Lisa wir… Was?“ Ilonas Stimme drang in mein Ohr. Erschrocken riss ich die Augen auf und starrte sie genau an. Sie stand hinter Selene nicht weit von der Treppe. Ian knurrte an meinem Ohr. Mein Blick glitt zu Selene, sie drehte sich grade um und ging auf Ilona zu. „Tue ihr nichts…“ Hörte ich mich flüstern. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah wie ihr grüner Blick auf Ilonas Augen traf. „Du magst uns. Wir sind Lisas Freunde und du kommst gerne mit uns.“ Ihre Stimme war immer noch weich und beinah ein wenig bestürzt über ihr tun. Oder täusche ich mich da? Ians Hand drückte leicht meine Schulter. Selene drehte sich leicht um und nickte ihm zu. Sie ging mit Ilona voraus, die Treppen hinunter und aus dem Gebäude. Ich drehte mich den ganzen weg bis zu dem schwarzen Auto nicht um. Ich wusste auch so dass Ian immer noch hinter mir war. Ich hatte denn Gedanken zu fliehen schon aufgegeben als sie Ilona mitnahmen. Ian hielt mir die hintere Tür des Autos auf und wir stiegen alle ein. Ilona und Selene saßen schon hinten also war eigentlich nur noch ein Platz frei. Ich drehte mich leicht um, damit ich Ian mitteilen wollte das ich mich ganz sicher nicht auf seinen Schoss setzten würde, als ich auch schon im Auto saß, auf seinem Schoss. Meine Augenbrauen bildeten eine erzürnte Linie, gesagt hab ich dennoch nichts. Wir fuhren. Ich hatte keine Ahnung wohin. Stunden verstrichen, genervt schnaubte ich. Irgendwann kamen wir an und jeder stieg aus. Ich hatte die ganze Fahrt über versucht diese Selbstgefällige Grinsen von Ian zu übersehen. Doch so langsam ging es mir richtig auf den Geist. Entweder er hörte auf zu Grinsen oder aber ich würde ihn Schlagen. Noch in meiner Miesepeter Laune sah ich kaum wo wir hingingen, doch als sie ein wunderschöner Torbogen vor mir auftat, hielt ich doch mal inne. „Wie schön euch zu sehen.“ Eine Stimme ließ zusammenfahren. Erstaunt blickte ich mich um und sah einen Mann. Er schien Alterslos schön zu sein. Sein Haar war lang und seidig Schwarz, seine Größe entsprach der von Selene und somit auch der von mir. Hätte ich es nicht besser gewusst ich hätte ihm einen Ägyptischen Herkunft zugeschrieben. Aber wie viel wusste ich schon. Heute schien sich alles in einem Wirrwarr von allem zu befinden. Er bedeutete uns auf einem wunderschönen weißen Sofa platzt zu nehmen. Ich setzte mich neben Ilona und nahm ihre Hand. Leicht drückte ich sie und sah zu ihr hoch. Sie schien erstaunt aber in keiner weiße schien ihr das alles Angst zu machen. Was hatte Selene mit ihr gemacht. „Lisa, du fragst dich mit Sicherheit was du hier tust. Doch dies alles dient deiner Familie und dir, zur Sicherheit. Mein Name ist Mencheres.“ Seine Stimme war immer noch Liebevoll, beinah Väterlich. Wie eine Raubkatze in einem Käfig kam ich mir vor. Mein Blick huschte von einer Ecke zur andern. Meine Gedanken schienen sich zu überschlagen. Ich sah wie er leicht Luft holte und da viel mir etwas auf. Die andern holten keine Luft. Fassungslos starrte ich von einem zum andern. Was zur Hölle..? „Vampire, die Antwort auf deine Frage lautet Vampire. Bitte Lisa beruhig dich. Wir werden dir nichts tun. Hier bist du in Sicherheit. Dein Vater..“ Leicht Schüttelte Mencheres den Kopf. Ich hatte nicht bemerkt doch plötzlich spürte ich meine eigne Hand auf meiner Schulter. Im nächsten Moment merkte ich wie mir jemand den Pulli von den Schultern zog und über die Kratzer an meinem Rücken streicht. „Er war schon bei ihr.“ Ians Stimme war angespannt. Seine Finger dagegen waren weich und strichen über die frischverheilten Wunden an meinem Rücken. Ich konnte nicht sehen was er tat doch im nächsten Moment spürte ich etwas Klebriges über meinen Rücken laufen. „Was..?“ Ich wollte mich umdrehen, doch ich konnte mich in dem Griff von Ian nicht einen Millimeter bewegen. „Ich hatte so etwas befürchtet. Er will Krieg. Das hat er damals schon klar gestellt aber das er sich nun an meiner Nachfahrin und seiner eignen Tochter vergreift. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet.“ Leicht schüttelte Mencheres sein schwarzes Haupt. Sollte das alles für mich jeglichen Sinn ergeben? Genervt seufzte ich auf. Was ich noch weniger mag, als festgehalten zu werden, ist wenn Leute über etwas reden was man selber nicht versteht. Ich schnaubte, das tat ich immer wenn ich kurz davor war, entweder bockig zu werden oder trotzig. Beides würde mir in diesem Moment nicht weiterhelfen, das wusste ich, doch es war mir egal. „Es tut mir schon wieder Leid Lisa. Dies alles ist natürlich sehr viel für dich und ich möchte dich nicht im Unklaren über das lassen was hier vorgeht. Aber in erster Linie sind wir für deine Sicherheit zuständig.“ Er nickte mir leicht zu. Ich versuchte mich zu entspannen. Das Ian in diesem Moment von meinem Rücken abließ, hilf da doch schon ungemein. Ich atmete tief durch und nickte Mencheres dann wieder zu. „Ich werde mich benehmen wenn ihr mich nun aufklärt. Was soll das alles und was zum Henker hat mein beschissener Biologischer Vater damit zu tun?“ Meine Stimme klang fest und auch ein wenig trotzig. Gott sie sollen sich mal nicht so anstellen. Ich bin schließlich mit meinen 20 Jahren noch lange nicht erwachsen. „Wir fangen am besten dort an wo alles immer Anfängt, am Anfang von allen Streitereien. Ich und mein Bruder lebten vor sehr vielen Hundert Jahren auf diesem Planten. Meine spätere Frau die Tochter Kleopatras machte mich zu einem Vampir. Mein Bruder war so erzürnt über dieses Geschenk der er schwor Rache zu nehmen. Lange Zeit konnte er das nicht. Doch seine Nachfahren hielten sein Vermächtnis immer präsent. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, dass ich eine Tochter hatte, ein uneheliche Tochter. Das Beschützen dieser Blutlinie war mein höchster Gut. Lange Zeit dachte ich sie wären sicher. Doch es kam wie es kommen musste. Die Nachfahren meines Bruders fanden heraus was ich schützte und auch wen. Deine Mutter ist die Letzte weibliche aus dieser Blutlinie. Als dein biologischer Vater sie fand. Ich muss zu meinem beschämen zugeben das ich in den letzten Jahren nicht mehr so ein Auge drauf hatte. Doch als ich merkte wer dein Vater ist, setzte ich alles daran ihn von euch wegzubekommen. Angst trieb mich an. Denn er hätte das merken können was wirklich in meiner Blutlinie verebbt wird. Die Zukunft. Lisa ich hatte bis vor ein paar Monaten noch Visionen von der Zukunft. Doch nun habe ich sie nicht und wenn ich sie nicht mehr habe muss diese Gabe ein Anderem aus meine Linie übermittelt werden. Das macht dich unter allen andern so ungewöhnlich. Jetzt ist es wahrscheinlich nur ein Hauch. Eine Ahnung von dem was kommt, aber bald kann deine Gabe mehr bewerkstelligen als alles andere. Du wirst mächtiger sein als ich. Und das will dein Vater von dir. Er will dich an ihn binden. Und wenn Damon es geschafft hätte von dir zu trinken wärst du eins von deines Vaters Opfern. Ein Leibeigner.“ Seine Worte hallten in dem Raum wieder. Langsam bildet sich vor meinen Augen einen Bild. Fassungslos sah ich von einem zum andern. Mein Blick glitt zu Ian. Ich sah ihn einen Augenblick an und dann brach etwas in mir. Eine Art Mauer ging zu fall und ich erinnre mich an einen Traum, meinen letzten Traum. „Du…“ Leicht schluckte ich wieder. Ich schloss die Augen um diese Bilderflut Einhalt zu gebieten. Mencheres Stimme strich wie aus weiterferne an mein Ohr. „Sie ist jetzt schon stärker als gut für sie ist…“ Danach wurde alles schwarz.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)