Fairy Tail: Dragon Force von Legion ================================================================================ Kapitel 11: Jack: The Right Man at the Right Place At the Right Time -------------------------------------------------------------------- Jack machte, dass er von da weg kam, aber pronto. Es war an der Zeit, dass er Wendy wieder besuchte und sie dann mitnahm nach Galuna Island. Aber was zum Geier war mit ihm los? Adrenalin und Frust, ja das war eine Erklärung für seine große Klappe. Trotzdem. Was steckte dahinter? Wenigstens konnte er mit der guten, frischen Luft hier oben etwas den Kopf frei kriegen. Und es gefiel ihm einfach, das Fliegen. Huh? War das da unten nicht Mystogan? Ein Grinsen lief ihm über die Züge. „Wendy!“, rief Jack nicht viel später bevor er landete und die Flügel verpuffen ließ. „Jack!“ Sie war überglücklich ihn wiederzusehen und lief gleich mit ausgestreckten Armen zu ihm. Er dagegen nahm sie gleich hoch und ließ sie etwas wirbeln, bevor er sie auf seinem Unterarm an die Brust hielt. „Sorry, dass ich nicht einfach so vorbei komme.“, meinte Jack leicht traurig. „Aber wir haben was zu tun.“ „Was zu tun?“, fragte Wendy erstaunt. Worauf er sie mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze stupste. „Yep. Etwas, bei dem nur du mir helfen kannst.“ Oh, das schockte das Mädchen etwas. „Nur… ich?“ Er nickte fest, mit einem gewissen Schmunzeln. „Wir werden jemandem das Leben retten.“ Und Wendy nebenbei einen Eintrag in sämtliche Geschichtsbücher verschaffen. Es würde nicht leicht und sie beide würden sich verdammt konzentrieren müssen. Aber das Resultat würde’s wert sein. Vielleicht sollte sie also ein wenig packen. „Ich würde Wendy gerne auf einen Trip mitnehmen.“, betrat er das HQ von Cait Shelter nur eine Minute oder so später. „Da gibt es jemanden, den ich retten möchte und nur Wendy kann das.“ Außerdem wäre es gut, um die Kleine etwas von Cait Shelter zu entwöhnen. „Sie kann nicht ihr ganzes Leben mit einer Lüge verbringen.“ Kurz: Er würde sie gerne adoptieren. „Was genau hast du vor?“, verlangte Roubaul zu wissen. „Nun, auf diesem Trip würde ich gerne Ur retten. Die Klasse-Frau, die Deliora in Iced Shell geschlossen hat.“ Der Alte keuchte vor Überraschung. „Das ist unmöglich. Diese Magie kann…“ „Wendy kann es, ich weiß das. Ihre Kräfte sind fantastisch.“ Vor allem aber glaubte er an sie. „Ah…“ Im Eingang stand Wendy, mit einem kleinen Rucksack. Sie war ziemlich rot um die Nase. Jack lächelte und wandte sich zu ihr, trat an ihr vorbei. „Dann lass uns mal ein paar ‚Feststellungen‘ einreißen.“ Damit tapste er ihr mit der Hand auf den Kopf. Schnell lief sie ihm hinterher. „Wohin gehen wir?“, wollte Charle wissen. „Galuna Island.“ Aber… „Keine Sorge. Da gibt’s nicht wirklich einen Fluch.“ Was genau würden sie da machen? Wendy fragte zaghaft, leicht stotternd und fast unhörbar leise. Also nahm er ihre Hand. „Nun, vor ein paar Jahren hat jemand Zerefs Spielzeug Deliora in einen Iced Shell Spruch eingeschlossen.“ Kurz erklärte Jack Wendy und Charle das Prinzip des Spruchs. „Es gibt nur ein Wesen auf dieser Welt, das diese Frau retten kann.“ Und mit diesem Wesen hielt er grade Händchen. „Aber ich bin…“ „Du bis eine erstaunliche junge Frau.“, widersprach Jack ihrem Versuch, sich selber niederzumachen. „Deine Kräfte sind fantastisch. Du bist nett, freundlich, hast ein generell gutes Herz.“ Außerdem würde sie das ja nicht alleine abziehen. „Weißt du, es gibt da diese Theorie über eine ‚Sphäre der Verantwortung‘.“ Einen gewissen Umkreis um jedes Wesen. „Für Magier ist das speziell interessant.“ In dieser Sphäre, die Jack auch gerne ‚Sphäre der Fürsorge‘ nannte, war man in der Lage, andere deutlich zu spüren, jede noch so winzige Veränderung wahrzunehmen, entsprechend zu reagieren und anderen zu helfen. Für jemanden mit Nakama war das wichtig. „Du bist jemand, der Unterstützungsmagie wirkt.“, deutete Jack es für Wendy an. In dieser Sphäre wäre Wendy in der Lage auf volle Power zu gehen und Nakama nahe zu sein. Teil ihrer Träume, Wünsche und Hoffnungen. „Du weißt es vielleicht noch nicht.“ Aber man war immer am stärksten, wenn man jemanden beschützte, den man liebte. Er erklärte ihr die Macht der Hellen Seite. Was Gefühle wie Freundschaft, Fürsorge, Mitgefühl etc. bedeuteten und für Kraft bargen. Er warnte sie aber auch vor der Dunklen Seite. Zorn, egoistische Furcht, Vorurteile... Praktisch gab er ihr den Yoda. „Du darfst wütend sein; aber du darfst diese Wut nicht schüren.“ Es war ganz normal, ab und zu wütend zu sein, solange man diese Wut nicht behielt. Furcht war ähnlich. Klar hatte man ab und zu Angst, aber die musste man überkommen. „Sich um Andere zu sorgen ist nicht direkt ‚Furcht‘ und schon gar nicht egoistisch.“ Vor egoistischer Furcht musste sie sich besonders in Acht nehmen. Das konnte mehr als übel in die Hose gehen. „Ganz sicher wird die jemand erzählen, dass Furcht auch für dein Überleben wichtig ist. Das ist auch richtig.“ Ein Teil egoistischer Furcht bezog sich auf den Überlebensinstinkt. „Das macht es wichtig, zu wissen, wann man auf egoistische Furcht hören soll und wann man sie besiegen muss.“ Es war keine Schande, den einen oder anderen Rückzug anzutreten, doch war es auch wichtig zu wissen, wann man die Füße in den Boden stemmen und der Gefahr die Faust ins Gesicht rammen musste. „Aber das wirst du selber noch lernen.“ Was für sie selber passte musste Wendy ganz alleine lernen. Immerhin war es auch wichtig, wieder aufstehen zu können, wenn man hinfiel. „Sag‘ mal.“, wechselte Jack aber das Thema. „Kannst du auch einen Geschwindigkeitszauber?“ Uh... ja? „Dann hau mal rein.“ Kurz ließ Jack sie los. Wendy konzentrierte sich fest, die Handflächen nah beieinander. Die steigende Energie war deutlich spürbar. Sie gab sich eindeutig Mühe. „Bania!“ Und Jack konnte es fühlen, wie die Magie ihn durchströhmte. „Whoa!“ Einfach irre. „Okay, spring auf.“ Na, er nahm Wendy auf den Rücken und Charle gleich mit. „Festhalten.“ Er wollte einfach bloß so loslaufen, aber dann schoss die Landschaft regelrecht an ihm vorbei. So musste Jet sich fühlen wenn er loslegte. „Bin ich grade gegen irgendwas gerannt?“, fragte Jack, als er kurz ein Hinderniss spürte. „Das war ein Dinosaurier!“, rief Wendy so gut sie konnte. Nur Sekunden später meinte er einen Augenlick lang, Natsu sprichwörtlich in die Augen zu sehen. „Was zum...!?“ Er blinzelte und haute die Bremsen rein. Langsam wandte er sich um und ihm, Wendy und Charle fielen die Kiefer auf den Boden. Sie standen an einem Strand und den Spuren nach war Jack grade übers Wasser gerannt. Nicht zu kurz. „Leute, wir sind da.“, brachte Jack ziemlich baff heraus. Rein zufällig war das hier genau der Strand, an dem Team Natsu im Anime auf Galuna Island angekommen waren. „Setzt euch etwas.“, meinte Jack. Er würde kurz ein paar Früchte für sie ernten. Dafür holte er aber noch ein großes Strandtuch raus. Als Jack nur vielleicht eine halbe Stunde später zurückkam, lag Wendy wimmernd und schluchzend auf der Seite, halb in Fötusposition und Charle versuchte verzweifelt sich um sie zu kümmern. Wo er näher kam, konnte er erkennen, dass sie sich in den Sand übergeben hatte. „Wendy!“ Sofort ließ er die Früchte fallen und kniete neben ihr hin. „Mein Bauch.“, stöhnte sie schluchzend. Seine Hand auf ihrer Stirn erkannte er, dass sie leicht Fieber hatte. „Leg‘ dich etwas zurück.“, bat Jack das jüngere Mädchen. Kaum hatte sie sich auf den Rücken gelegt, war schon klar was sie hatte. „Was hat sie?“, wollte Charle wissen. „Man nennt das Periode.“, antwortete er also, auf den roten Fleck auf Wendys Kleid deutend. „Keine Sorge, Süße. Das wird schon wieder.“ „Was genau…?“ Charle war natürlich völlig von der Rolle. Auch, wenn Jack jetzt eine Hand auf Wendys Stirn und eine auf ihren Bauch legte und sich konzentrierte. „Ihr geht’s bald wieder gut. Menschenfrauen haben das einmal im Monat. Normalerweise aber nicht mit solchen Schmerzen.“ Das war höchstens während der Pubertät so. „Ich erklär’s dir und Wendy später genauer.“ Jetzt wollte er erst mal schauen, dass er ihre Schmerzen linderte. Dauerte auch nicht lange. Gute Güte, das würde eine peinliche Sache werden. Ausgerechnet er, aber besser als ein Volldepp von Fairy Tail. „Besser?“, fragte Jack warm. Wendy nickte leise während er ihr die Wangen und Augenwinkel abtupfte. „Was war das?“, flüsterte sie. Jack hatte seine Hand weiter auf ihrer Stirn, strich sanft darüber. „Erklär‘ ich dir bald.“ Jetzt nahm er sie erst mal auf die Arme, in die Stranddecke gewickelt. Etwas weiter im Inselinneren war ein Bach, an dessen Seite er sie hin setzte. „Du hast da einen Fleck.“, deutete Jack auf Wendys blau-gelben Dress. Wendy fiepte kurz erschrocken, wurde verdammt rot im Gesicht. „Keine Sorge. Das is‘ ganz normal.“ Jack kniete vor ihr, tappte ihr beruhigend auf den Kopf, legte dann die Hand auf ihre Wange. „Ich wasch‘ dir das kurz, okay?“ Er hob das Badetuch also zwischen sie, damit sie sich nicht so schämen musste. Sachte legte er schließlich das Tuch um die Schultern. „Weißt du, wie’s aussieht hat ausgerechnet heute deine erste Periode eingesetzt.“, erklärte er ihr. Sie saß neben ihm, guckte ihn völlig errötet und mit fragenden Augen an. „Mädchen bekommen das, wenn sie erwachsen werden.“ Das Erwachsenwerden nannte man Pubertät. „Die Periode ist eine völlig natürliche Reinigungseigenschaft des Körpers. Frauen bekommen das einmal etwa alle 30 Tage und es dauert ungefähr eine Woche bis zehn Tage.“ Na, wenigstens waren Wendys Kleid und das Höschen wieder sauber. Nur leider verdammt nass. Also holte Jack seinen Kampfstab aus dem Hammerspace und bockte ihn zwischen zwei Ästen auf. „Dann tut das immer so weh?“, heulte Wendy fast. „Nein, nein. Das ist höchstens während der Pubertät so.“ Und da auch bloß die ersten paar Male. Pubertät dauerte bei Mädchen etwa vom zehnten bis fünfzehnten oder siebzehnten Lebensjahr. Bei Jungs etwa vom zwölften oder dreizehnten Jahr bis maximal zum 18 Jahr. „So in etwa. Das is‘ die Zeit, in der aus Kindern Erwachsene werden.“ Ack zuckte mit den Schultern. „Dann liegt’s wohl an mir, dir alles drüber beizubringen.“ Er würde ihr alles erzählen und sie nicht anlügen. Also einen Light-Pen aus dem Hammerspace geholt. Es dauerte nicht wirklich eine Stunde, aber Wendy und Charle waren echt dermaßen… bewegt davon, was Jack ihnen erzählte. „Woher weißt du so viel über diese Dinge?“, wollte Charle wissen. „Nun, auf Gallifrey gab es etwas, das nannte man ‚Schule‘“. Gingen Kinder von sechs Jahren Alter zwölf bis dreizehn Jahre lang fünf Mal die Woche hin und ihnen wurde alles beigebracht, was sie im Leben später brauchen konnten. „Rechnen, Lesen und Schreiben, Wissenschaften, Geschichte, Weltkunde, Religionslehren…“ Und Menschen waren scheinbar ziemlich gleich. Soviel hatte er schon mitbekommen. Aber das war egal. Zwar würde er Gallifrey nie vergessen, doch er würde sich davon auch nicht aufhalten lassen. „Es ist wichtig, dass man in die Zukunft sieht. Auch wenn man die Vergangenheit, die einen geformt hat, nie vergessen darf.“ Wendy lehnte sich etwas an ihn. Dann war sie auch schon eingenickt. Jack seufzte und rollte mit den Augen. Es wurde auch schon langsam wieder Abend. Ja, klar. Der Weg war nicht kurz gewesen. „Ja, ich weiß.“, meinte Jack also. „Der Mond kommt hier violett rüber. Mach‘ dir keinen Stress.“ Der Zauber von diesem Zeugs wirkte nur bei Dämonen. „Und von uns dreien ist keiner ein Dämon.“ Charle musste wissen, dass es nicht wirklich einen Fluch gab. Den hatten die Dämonen, welche diese Insel bewohnten, nur erfunden um Menschen von Galuna fern zu halten und ihre Ruhe zu haben. „Der violette Mond ist das Resultat von mehreren Jahren Beschwörung des Moon Drip. Die magischen Ausdünstungen haben eine Art magische Glocke gebildet, welche Dämonen glauben lässt sie wären Menschen.“ So, fertig. „Kannst du bitte die Früchte vom Strand holen?“, bat Jack die Exceed. „Und pass auch bitte auf. Hier gibt’s eine riesige Monster-Ratte.“ CHarle guckte ihn bloß an als ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. Also guckte Jack sie bloß an. Grummelnd spannte Charle ihre Flügel auf und war weg. Derweil holte Jack seine Schlafmatte aus dem Subspace und rollte sie mit einer Armbewegung aus bevor er Wendy sachte darauf legte. Auf jeden Fall mussten sie das hinbekommen bevor das Ritual vollendet war und der Moon Drip seine Wirkung entfalten konnte. Zumindest sah Jack das so. Wendys Kräfte waren fantabulös und sie würde das schaffen. Er würde sämtliche Power aufbringen, um sie zu unterstützen. Sie würden nicht an dieser Sache scheitern. Na, wenigstens waren Wendys Klamotten am nächsten Morgen wieder halbwegs trocken, tragbar. „Okay. Du solltest vielleicht das hier in dein Höschen legen.“ Jack reichte der Kollegin von Cait Shelter ein längliches, mit Watte gefülltes, dünnes Kissen. „Sollte etwas helfen.“ Total rot um die Nase nickte Wendy. Sie hatte sich auf Jacks Anraten auch schon gründlich gewaschen während er feuerloses Frühstück zusammengestellt hatte. „Danke.“, flüsterte sie etwas beschämt. Okay, dann konnte’s ja losgehen. „Wird ein kleiner Spaziergang.“ Nicht wirklich mehr. Also nahm Jack Wendys Hand und sie marschierten kurzerhand den Berg hoch zu diesem Tempel. „Vorsicht.“, bat Jack, als sie die Höhle fanden, die zu der Kaverne führte, in der Deliora gelagert wurde. „Und hab‘ keine Angst. Nur zwei Sachen auf der Welt können das Eis schmelzen.“ Diesen gewaltigen Eisklotz mit einem Schuss Dämon im Inneren. „Damit wären schon zwei von Zerefs Spielzeugen ausgeknipst.“, notierte Jack cool. „Hier.“ Er gab Wendy auch die Hand, als er sie zum hinteren Teil führte, wo sie vor etwaigen Schnüfflern verborgen wären. „Frisch, fromm, fröhlich, frei ans Werk.“ Was Wendy und Jack jetzt zu tun hatten war theoretisch sehr einfach. Einen leichten, mentalen Kontakt zu Ur herstellen, dann sämtliche Power in ihre Regenerierung pumpen und drauf achten, dass sie auch alles von ihrem Körper mitnahmen. Wendy legte also beide Hände direkt auf das Eis. „Deine Kräfte sind fantabulös. Grandine hat dich viel gelehrt.“ Was Wendy fehlten waren Erfahrung und Selbstvertrauen. „Du bist jetzt das einzige Wesen auf dieser Welt, das sie retten kann und du bist dabei nicht alleine.“ Ur hatte zwei Schüler gehabt, die sie geradezu vergöttert hatten. Und hinter Wendy und Jack standen auch noch zwei ganze Gilden. „Nutze diese Power von Nakama, diese Bande.“ Wendy nickte. Jack stand direkt hinter ihr, hatte die Hände auf ihren Schultern, umarmte sie. Er konzentrierte sich um die Verbundenheit zu nutzen damit sie seine Energie bekam. Nun, zumindest in der Theorie. Mit einem Satz fand Jack sich wo völlig anders, zumindest sein Bewusstsein. Hinter Wendy und sie beide sahen die Vergangenheit. Urs Erinnerungen. Sie hatten sie also schon erreicht. Jack glaubte einfach nicht, was er da sah. Ur hatte dermaßen unter dem vermeintlichen Mord an ihrer Tochter gelitten. Sie hatte Lyon aufgenommen, dann Gray... und dann hatte sie ihre Zukunft für die ihrer beiden süßen kleinen Schüler geopfert. Deutlich konnte Jack die Trauer spüren, die Wendy beim Erleben dieser Erinnerungen empfand. Unison Raid! „Restoration!“ Als Jack sich wieder in der Höhle fand, fing er beinahe instinktiv Wendy auf, die völlig neben der Kappe einklappte. Ihn hätte’s auch fast umgehauen, hätte Deliora nicht gebrüllt wie Emmerichs Zilla nach MSG. Weniger das übergroße Spielzeug als die nackte Frau vor ihm nahm dann allerdings seine Aufmerksamkeit in Anspruch. „Alles okay?“, fragte er sachte. Wendy nickte bloß. „Okay.“ Nicht weit entfernt hörte er Natsus und Grays Stimmen. Die waren scheinbar auch hier. Sehr schön. Jetzt nahm er allerdings erst mal die Frau hoch und wickelte sie in eine Decke. „Willkommen zurück.“, meinte er sanft und sie schlug die Augen auf. Man konnte es ihr ansehen, dass sie momentan ziemlich verwirrt war. Delioras Brüllen ließ aber auch sie in die Realität zurück schnappen. „Ruhig.“, redete Jack ihr gut zu. „Sieh mal.“ Deliora versteinerte gerade regelrecht und bekam Risse. Also nutzte Jack die Zeit, um die Frau abzusetzen. „Bitte sehr.“ Aus seinem Hammerspace holte er ihr einen Überwurf und Sandalen. Mehr hatte er unterbewusst nicht wirklich mitgenommen. Andererseits hatte er ja auch nicht wissen können, dass Ur ausgerechnet völlig nackt da wieder raus kam. Tosend und donnernd fiel Deliora in Bruchstücken zu Boden. Auf der anderen Seite der Grube in welcher die Teilchen des Ex-Dämobs sich aufhäuften, standen Natsu und Gray, ziemlich mitgenommen und vor allem komplett aus der Fassung. Jack gab Wendy die Hand um sie auf den Rücken zu nehmen. „Yo, Natsu, Gray!“ Die beiden Typen und der weißhaarige Kerl am Boden bekamen ihre Münder nicht mehr zu. „Scheinbar ist die Ewigkeit auch nicht mehr das was sie mal war.“, scherzte Jack zu der Frau neben ihm. „Ur?“ Lyon Bastia und sein alter Kohei Gray waren völlig neben der Rolle, echt jetzt. Beide fingen an, aus vollen Rohren zu heulen. „Darf ich euch Wendy vorstellen?“ Jack stellte Wendy ganz vorne hin, gab ihr einen leichten Schups. „Sie hat Ur gerettet.“ Wendy keuchte vor Überraschung. „Aber… Du hast doch auch...“, platzte es aus ihr heraus. „Ich hab‘ dir bloß den Anstoß gegeben. Du hast die Power geführt.“ Jack war dafür in die Hocke gegangen und hatte die Hand auf ihren Kopf gelegt. „Du bist der Sky Dragon Slayer. Vergiss nie die Größe, die damit kommt.“ Er lächelte, während Natsu und Gray jetzt echt vor Schock einfroren. „Dragon Slayer!?“ Jack grinste, Wendy von hinten die Hände auf die Schultern gelegt. „Okay, dann noch ein bisschen den Mond zertöppern und wir sind hier fertig, oder?“, fragte er sie. „Den Mond?“ „Nur symbolisch.“, gluckste Jack als Antwort. „Natsu!“ Happy kam grade angeflogen und fiel seinem Dragon Slayer um den Hals. „Natsu, Gray!“ Erza und Lucy auch. „Jack!?“ Was war hier los? Jack schluckte, als Erza einen etwas angesäuerten Gesichtsausdruck machte. „Was machst du hier?“ „Nun, meine kleine Freundin Wendy hier und ich haben kurz mal Grays Lehrmeisterin wiederhergestellt.“ Nur ein kleiner Ausflug um in die Geschichtsbücher einzugehen. „Wieso? Sollte ich etwa nicht hier sein?“ „Diese Insel zu retten war ein S-Klasse Job.“ „Und wieso hast du dann das Chaotenduo und Lucy mitgenommen?“ „Sie haben den Auftrag ohne die Erlaubnis vom Meister mitgehen lassen.“ WAS!? Jack wehrte gleich ab, heftig mit den Händen wedelnd. „Hey, ich hatte keine Ahnung, dass diese Insel was mit einem S-Klasse Auftrag zu tun hatte. Hab‘ nur was läuten hören vonwegen Deliora.“ Da hatte er gedacht, er könnte mit Wendy zusammen Ur retten. Resultat: absoluter Volltreffer. Wendy hier war von der Gilde Cait Shelter und deren Dragon Slayer. Lucy war echt geschockt. Dieses suüße kleine Mädchen war ein Dragon Slayer!? „Und ich hab‘ mich entschlossen, sie als meine kleine Schwester zu adoptieren.“ „Gray, Lyon.“ Ur derweil hatte sich ihren beiden ehemaligen Schülern zugewandt. „Habt ihr euch etwa geprügelt?“ Das Resultat war ähnlich wie bei Gray/Natsu und Erza. „Wendy!“ Charle. Wo hatte das weiße Kätzchen denn gesteckt? „Dir geht es gut!“ Aber wieso war sie denn so aufgeregt? „Du hast dich vier Tage lang überhaupt nicht bewegt!“ Und geatmet hatte sie auch kaum! „Vier Tage? Whoa.“, war Jack überrascht. „Tja, war wohl tiefgreifender als erwartet, unser Stunt.“ Das erklärte auch das Grummeln seines Bauchs. „Nun, das schreit wohl regelrecht nach einem Festschmauß.“ Jack würde also alle bei Fairy Tail einladen. Lyon schnaubte leicht und wandte sich von der Szenerie ab. „Lass ihn.“, kommentierte Gray für Ur. „Es ist viel passiert.“ Aber trotzdem rief er Lyon noch was nach: „Such‘ dir eine Gilde! Dann kannst du deinen eigenen Weg finden.“ Dann würde Lyon auch neue Freunde und neue Gegner haben. Happy derweil war eindeutig voll von der Rolle nachdem er Charle gesehen hatte. „Aber ich dachte, Iced Shell wäre unumkehrbar.“, machte Erza ihren Überlegungen Luft. „Nun, scheinbar gilt das nicht bei Sky Dragon Slayer Heilmagie in Verbindung mit Unison Raid.“ Hey, Ur hatte ja auch tatsächlich kurzerhand mal Deliora ausgeknipst. „Wenn das kein Rekord ist, dann weiß ich auch nicht.“ Inzwischen waren sie auf dem Weg nach draußen. „Der Mond!?“ Ein ganz normaler Mond, schön grau und nicht violett. „Sieht wohl so aus, als ob die Theorie auch gestimmt hätte.“, kommentierte Jack also schmunzelnd. „Theorie?“, fragte Lucy erstaunt. „Nun, ich dachte mir, dass selbst für Magier die lokale Lage etwas… seltsam war. Und ich bin beim Lesen in unsrer Bibliothek auch auf den Moon Drip gestoßen.“ 2 + 2 = 4. Nun, Lyon und seine Kohorten waren ja wohl nicht erst seit gestern da, also hätten sie auch von dem ‚Fluch‘ beinflusst werden müssen. Wieso also nicht? „Vielleicht weil die Bewohner von Galuna Island von Natur aus Dämonen sind und die Abgase vom Moon Drip einen bösartigen Film über der Insel gebildet hatten, welcher ihren Geist regelrecht benebelte.“ Sie hatte denken lassen, sie seien Menschen.“ Leicht zuckte Jack mit den Schultern. „Kann mir schon vorstellen, dass sie sich etwas schlecht gefühlt hatten, so ‚anders‘ als die Menschen vom Festland und anderen Inseln. Also, um ihre Ruhe zu haben, war von ihnen die Sache mit dem Fluch im Original verbreitet worden. „Und da sie Dämonen sind konnten sie die Ruinen nicht untersuchen.“, folgerte Erza korrekt. Dämonen konnten einem heiligen Platz des Lichts nicht zu nahe kommen. „In der Tat.“ Schrie natürlich nach einer Party. Besonders, da der Sohn des hiesigen Cheffe nicht wie erwartet tot war, sondern nur vorläufig ausgewandert. Während Wendy sich angeregt mit Natsu über ihre jeweiligen Erfahrungen mit ihren Drachen unterhielt probierte Happy erfolglos, bei Charle zu landen und Jack bereitete eine Schlafmöglichkeit für die kleine Dragon Slayer und sich vor. Hey, mehrere Tage durch machen machte einfach müde. „Ich wollte mich nur bedanken.“, betrat aber plötzlich ausgerechnet Ur die Hütte. Etwas zu Jacks Bedauern hatte man schnell Klamotten für sie gefunden. „Kleinigkeit wäre gelogen, aber trotzdem: gern geschehen.“, erwiderte er locker. Sie hatten zusammen auch Urs Bein wieder hin bekommen, worüber alleine sie protzen konnten. Jack war merklich überrascht, als Ur ihn auf den Boden drückte. Oh, Mann. Für wirklich kohärente Gedanken hatte er dann nicht mehr viel Gelegenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)