Sandstorm von JudgeDarcia ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Genervt und missmutig verließ Rain auch schon keine keine Stunde später den Königlichen Palast. Leise fluchend die Treppe hinab gehend, welche zurück in die Stadt führte, dachte die Frau an das Gespräch mit den Leibwächtern zurück, das ohne viel erfolg endete. ~Chaka und Peru~ dachte sie zurück an die beiden Männer die äußerst skeptisch gegenüber der Vizeadmiralin gewesen sind. Sie hatte es in den äußerst wachsamen Augen der zwei gesehen und auch die Loyalität ihres Königs gegenüber. Da hatte sie sich nicht gewundert das die beiden Kobra verteidigten. Sagten er habe mit dem ganzen Nebelin nichts zu tun, das ihn jemand etwas anhängen will. Das einzige was Rain erfahren hatte war die Tatsache das die Tochter des Königs, Prinzessin Vivi und der Leibwächter Igaram sich nicht im Palast und auch nicht im Land befanden. Chaka und Peru meinten zwar das Vivi auf so eine art Selbstfindungstripp sei und Igaran sie zum Schutz begleite aber... Bei dieser aussage hatte die Vizeadmiralin leichten zweifel gehört, so als würde keiner der beiden Männer an diese Worte glauben. Und neben bei hatte die junge Frau im Palast das Gefühl gehabt ständig beobachtet zu werden... Wirklich unheimlich. Etwas fröstelnd kramte Rain ihre Zigarettenschachtel hervor, zündete sich einen Glimmstängel an. Seufzte bei den Gedanken jetzt noch heute und morgen abwarten zu müssen bis sie mit dem König selbst reden konnte. Einen tifen zug von der Zigarette nehmend, betrat die Frau den großen Vorplatz unterhalb des Palastes. Sah sich nach einer kleinen bleibe um in der sie die übernachten konnte. Fand auch nicht unweit von ihrem Standort ein kleines Motel. Zufrieden lief sie darauf zu, voller Vorfreude in dieser Bleibe vielleicht endlich Duschen zu können. Rauchte ihr Zigarette etwas schneller, um nicht das innere des Gebäudes unnötig voll zu qualmen. Kaum das sie das Motel erreicht, die Zigarette aufgeraucht hatte und sie gerade ihre Hand auf die Türklinke legte, fühlte Rain sich erneut beobachtet. Sofort drehte sie sich um, sondierte das Gelände und die Menschenmasse hinter ihr. Nichts... Die einzigen blicke die sie sah, waren die fragenden oder neugierigen der Menschen die unmittelbar an ihr vorbei liefen. Fluchend wandte sich die Schwarzhaarige sich wieder der Tür zu. Streifte dabei ein paar Gebäude. Und dabei war ihr so als hätte sie eine Frau in so eine art Cowboy Stile ähnlichem Outfit auf einen der Dächer gesehen. ~Ich hab heut eindeutig zu viel Sonne abbekommen.~ dachte Rain entnervt und betrat ohne sich umzudrehen das Motel. Jetzt brauchte sie erst recht eine eiskalte Dusche. Das Motel ist zwar von innen nur schlicht eingerichtet, strahlte aber genug heimeligkeit und ruhe aus um es hier aushalten zu können. Und ruhe brauchte die Vizeadmiralin heute genauso wie die Dusche. Der Inhaber kam ihr sofort entgegen. Mit einem freundlichen lächeln und einer leichten Verbeugung begrüßte der leicht ergraute Mann in der langen weißen Robe die Frau „ Willkommen Ma’m.“ „Ich hätte gern ein Zimmer. Erst mal nur für eine Nacht und wenn es geht mit einer Dusche.“ Meinte Rain nur ohne weiter auf die Begrüßung des Mannes ein zu gehen. Dieser stutzte kurz „Nun ja... Ein Zimmer ist nicht das Problem... Nur müssten sie sich anstatt der Dusche mit einer Badewanne vorlieb nehmen müssen Ma’m.“ sagte er dann mit entschuldigender Stimme. Die Vizeadmiralin seufzte „Na wenn es nicht anders geht.“ Nickte sie und der Inhaber führte sie auch schon sofort zu ihre Unterkunft. Nachdem sie an einigen Türen vorbei gelaufen waren, blieb er bei Zimmer Nummer 13 (Schlechtes Ohmen?) stehen, öffnete es ihr und Rain trat in den Raum, sah sich um. Das Zimmer ist genauso schlicht eingeräumt wie der Rest des Motels. Direkt gegenüber am Fenster, ein Bett für nur eine Person. Ein Schrank und ein Tisch an welchem geradeeinmal ein Stuhl stand und eine weitere Tür links von ihr, die wahrscheinlich zum Bad führte. ~Na immerhin besser als mitten in der Wüste zu Campieren oder von merkwürdigen Sandstürmen und allerhand Getier geärgert zu werden.~ murmelte die Frau in Gedanken und warf ihre Reisetasche auf das Bett „Danke. Sie können gehen. Ich zahle wenn ich abreise. Wann das ist wird ich heute entscheiden.“ Sagte Rain nüchtern und etwas gelangweilt „Verstanden Ma’m. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“ Verbeugte sich der ergraute Mann und ließ sie allein. Die Schwarzhaarige zog ihren Mantel aus und hing ihn über den Stuhl. Wandte sich der Reisetasche zu und holte dort neue Klamotten sowie Waschzubehör heraus. Ging dann ins Bad welches nicht unbedingt platz bot. Eine kleine Zinkbadewanne, über welcher ein ganz schmales Fenster ist und die nicht für große Menschen mit langen Beinen gemacht wurde. Dann noch ein kleines Waschbecken und eine Toilette die sich direkt ihr gegenüber befand. Das dumpfe Geplapper der Menschen draußen auf dem Platz hallte durch das geöffnete Fenster hinein und Rain seufzte. Ging zur Badewanne und drehte den Wasserhahn auf. Mit einem lauten rauschen lief das Wasser nun in die Wanne und die Frau legte ihre Wechselkleidung neben dieser auf den ausgesprochenen sauberen Boden, schlüpfte aus ihren Staubigen und durchgeschwitzten Klamotten. Warf diese ohne groß darüber nach zu denken quer durch das Bad in die nächste Ecke. Stieg in die sich immer mehr füllende Badewanne und hockte sich in das angenehme Kühle nass. Gerne würde die Frau ihre Beine ausstrecken aber wie bereits erwähnt, ist diese Wanne nicht für lange Beine konstruiert worden. Weshalb sie dann improvisierte und ihre Beine einfach auf den Wannenrand ablegte, sich zurück lehnte und genussvoll die Augen schloss. Lauschte dem rauschen des Wassers, genoss die angenehme Kälte. Auch wenn ihr Körper, je mehr das kühle nass diesen umschloss, schwerer und schwerer wurde. Nachdem dann die hälfte der Badewanne gefüllt war, stellte die Vizeadmiralin das Wasser ab und lehnte sich wieder zurück an den Wannenrand.. Ließ für diesen Augenblick alle sorgen und Anspannungen von ihr abfallen. Jetzt konnte sie endlich mal etwas ruhe genießen und nichts und niemand würde sie daran hindern. Nach eben diesen erholsamen Bad, ist die Frau noch mal zum Motelinhaber gegangen um nach etwas essbaren zu fragen. Nun saß sie wieder in ihrem Zimmer am Tisch und aß ihr Abendbrot. Rühreier um genau zu sein. Überlegte was genau sie machen sollte. Hier zwei Tage rumsitzen und auf den König warten oder sich doch lieber richtung andere Landeshälfte begeben? Rainbase erkunden und das Casino in Augenschein nehmen. Nicht zu vergessen das sie dort bestimmt wieder auf Sir Crocodile treffen würde. Nachdenklich schob sie sich die nächste Fuhre in den Mund, starrte wie abwesend vor sich hin. Wobei ihre Gedanken wieder zu einer ganz bestimmten Szene, in einem schmalen gang eines ganz bestimmten Marineschiffes zurück drifteten. Schwer und mit rot glühenden Wangen schluckte Rain das Essen hintunter. Warum konnte nicht einer dafür sorgen das diese Bilder aus ihrem Kopf verschwanden? Vor allem das Bild wo Rain den Samurai Oberkörper frei im Bad des Schiffes gesehen hatte... Es lies Bilder in ihren Kopf entstehen die sie mal so gar nicht gebrauchen konnte. Grummelnd schüttelte sie den Kopf „Schlag dir das aus den Kopf Rain. Das alles hat nichts zu bedeuten.“ Konnte doch nicht angehen das sie wegen so ein paar Bilder im Kopf gleich ihren Auftrag vergaß. Aber eigentlich ist das ja nur logisch das die Vizeadmiralin so darauf reagierte... Welche Frau würde das denn nicht? Frustriert verputzte Rain den Rest ihres Abendbrotes, erhob sich von dem Stuhl und ging zum Bett auf welches sie sich hockte. Krabbelte zum Fenster um dieses zu öffnen. Lehnte sich auf das Fensterbrett, sah hinaus auf den großen Platz. Es ist schon etwas kühler geworden und die Sonne neigte sich so langsam dem Horizont entgegen. Weshalb auch die Anzahl der Menschen auf dem Platz sich schon deutlich dezimiert hatte. Mit einem schweren Seufzer sah sie zum Palast hinauf „Vielleicht sollte ich doch lieber hier bleiben und etwas Informationen bei dem Volk sammeln.“ Murmelte die Frau, dachte aber nicht lange darüber nach „Ach quatsch! Das kann ich auch in Rainbase machen. Jetzt wird nicht wegen so etwas zu einem verunsicherten etwas!“ sagte sie nun etwas lauter zu sich selbst. Sah allerdings wie ein paar Passanten unterhalb des Fensters die junge Frau skeptisch musterten und zum teil missbilligend den Kopf schüttelten. Doch das kümmerte Rain nicht wirklich ~ Also gut. Dann reise ich morgen weiter nach Rainbase~ dachte sie, nickte diesen Gedanken bestätigend und nun auch wieder etwas entschlossener. Eine weile beobachtete sie noch wie sich der Nachthimmel mehr und mehr mit Sternen füllte und als dann der sichelförmige Mond hoch oben am Himmel stand, legte Rain sich hin und fand nach wenigen Augenblicken auch schon den Weg ins reich der Träume... Ein endloses Flammenmeer umgab sie. Schrei von gejagten und sterbenden Menschen. Das wahnsinnige lachen derer die für dieses leid verantwortlich ware. Wie gelähmt sah Rain sich um. Wusste zu genau an welchen Ort sie sich hier befand. „Wie ist das möglich?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Starrte in die alles verzehrenden Flammen. Und sah dann einem anderen Impuls folgend hinauf zum Hügel den sie so gut kannte. Ballte die Hände zu Fäusten als sie erneut die schreie nicht weit hinter ihr hörte. Setzte dann auch schon sofort sich in bewegung, rannte zum Haus ihrer Familie hinauf. Spürte den Rauch in ihren Lungen, den Nassen boden unter ihren Füßen. Fragte sich was dort oben auf sie wartete. Konnte sie vielleicht noch ihre Eltern retten? Innerlich hoffte sie es. Betete dafür als sie das Haus erreichte und langsam die Haustür öffnete. Doch was sie sah, als die Tür langsam aufschwang, und sie das Gebäude betrat, ließ sie erstarren „Mutter? Vater?“ Langsam ging Rain zu ihren am Boden liegenden Eltern hinüber. Konnte das Blut riechen welches aus ihren Körpern lief und den teuren Teppich unter ihnen tränkte. Neben ihrer Mutter sank die Frau auf die Knie, sie atmete noch, allerdings schwach. Verzweifelt nahm Rain die Hand ihrer Mutter „Mama. Wach bitte auf.“flehte sie und beobachtete wie die am Boden liegende langsam die Augen öffnete „Rain? Bist du das mein Kind?“ ihre Stimme war schwach doch legte sich ein sanftes lächeln auf ihre Lippen. Tränen liefen über die Wangen der Vizeadmiralin, das verzweifelte Kind von damals kam wieder in ihr hoch „Ja Mama! Ich bin es Rain! Bitte bleib wach, bleib bei mir Mama!“ „Du bist wunderschön geworden. Eine richtige Frau.“ Sagte ihre Mutter sanft. Hob unter sichtlicher anstrengung und schmerzen den anderen Arm und legte die Hand an die Wange ihrer Tochter. Wischte die Tränen fort „Du weist das ich gehen muss mein Kind. Und du musst dich von alldem hier lösen. Schau nach vorn in die Zukunft. Werde Glücklich und frei meine kleine Rain.“ „Nein! Ich kann euch doch nicht einfach vergessen! Bitte bleib bei mir, geh nicht fort! Denk doch auch an Lucci!“ flehte die junge Frau griff verzweifelt nach der Hand ihrer Mutter „Lass mich nicht allein.“ Die ältere lächelte sanft, schloss die Augen „Du bist nicht allein liebes. Wirst du auch nie sein und auch dein Bruder wird bald verstehen.“ „Was meinst du damit?“ fragte Rain doch schwieg ihre Mutter „Mama? Mama bitte! Wach auf, komm zurück!“ endlose Trauer durchströmte sie, warf sich schluchzend über den Körper ihrer Mutter. Tränen flossen erneut unaufhaltsam über ihre Wangen. Tropften auf das leblose Gesicht ihrer Mutter „Warum? Warum tust du mir das an?“ fragte sie mit zitternder trauriger stimme. Dann wehte auf einmal ein starker Wind durch die offene Tür hinein ins Haus. Wirbelte alles am Boden liegende auf, zerzauste der Vizeadmiralin das Haar. Und dann löste sich der Körper unter ihr auf einmal auf. Verwirrt richtete sich Rain auf und was sie anstelle ihrer Mutter sah ist Sand der nun ebenfalls vom Wind gefangen genommen wurde, um sie herum durch die Luft wirbelte. Aber nicht nur ihre Mutter auch der Körper ihres Vaters löste sich in Sand auf und wird vom Wind fortgetragen. Nun erhob sich Rain vollends „Was soll das?“ fragte sie laut und lief aus den Haus hinaus ins freie. Dort sah sie wie ein gewaltiger Sandsturm das Dorf, die Flammen und all die Leute, ob gut oder böse verschlang und direkt auf sie und das Haus zu kam. Dann hörte sie eine nur allzu bekannte stimme als der Sturm sie erreicht hatte und alles um sie herum mit sich riss „...Vergiss die Vergangenheit. Mag sie noch so furchtbar für dich gewesen sein...“ Rain starrte in den Sturm schüttelte verzweifelt den Kopf „Ich kann nicht!“ schrie sie als der Wind immer stärker wurde. „Dann wirst du niemals frei, geschweige denn glücklich werden...“ war das letzte was sie hörte als ein kräftiger Windstoß die Frau mit sich riss und alles um sie herum Schwarz wurde. Schweiz gebadet und mit vor schreck geweiteten Augen erwachte Rain ruckartig aus diesem Albtraum. Setzte sich aufrecht hin, musste sich erst einmal wieder neu orientieren. Sofort viel ihr Blick aus das Fenster neben ihr. Dunkelheit und der Sternenhimmel. Frustriert und noch etwas zitternd fuhr Rain sich mit einer Hand durch die Haare. Konnte noch immer das Feuer riechen und die flehenden Schrei hören. Doch war das schlimmste das die junge Vizeadmiralin scheinbar nicht einmal in ihren eigenen Träumen sicher vor diesen elendigen Samurai ist. Grummelnd stand Rain auf, ging mit einem leichten gähner ins Bad. Dort warf sie einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken. Ein müdes und leicht frustrierte Gesicht sah ihr entgegen aber noch immer sah man die Traurigkeit welche sie in diesen Traum gefühlt hatte. Und die würde die junge Frau auch nicht so schnell abstreifen können. Viel zu nah ist ihr das gegangen, hatte alte seelische wunden aufgerissen. Obwohl sie geglaubt hatte es überstanden zu haben zeigte ihr der Traum das es nicht so ist. Mit einem Seufzer drehte sie den Wasserhahn auf, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und rubbelte sich dann mit dem neben ihr hängendem Handtuch trocken. Verließ dann, das Handtuch achtlos zu boden fallen lassend das Bad und hockte sich auf den Stuhl. Legte sich müde mit dem Oberkörper auf die Tischplatte „Warum verfolgst du mich?“ fragte sie leise den schuldigen auch wenn dieser nicht anwesend war geschweige denn sie hören konnte. Warf ihren blick hinaus aus das Fenster. „Dann bleib ich halt in meinem Käfig und werde nie mein Glück finden... Mir doch egal.“ Murmelt sie leise „Vielleicht ist das ja mein Schicksal...“ lächelte Rain nüchtern. Doch erschien ein trauriger Glanz in den dunklen Augen die in die weite ferne des Schwarzen Nachthimmels starrten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)