Live! Don't think about tomorrow. von -Songbird- ================================================================================ Kapitel 4: The Plan ------------------- Es war 9 Uhr abends. Der Gemeinschaftsraum war beinahe leer. Nur zwei Personen saßen noch auf einem Tisch. Draco Malfoy, allseits bekannt als der Eisprinz Slytherins und unbarmherziger Vertrauensschüler, welcher gerade seine Aufgabe für Arithmantik machte und Ishika Danrajgi, die neue Schülerin, welche erst vor kurzem ihren Aufsatz für den jungen Malfoy begonnen hatte. „Die Schrift könnte kleiner sein.“, kam es von dem Malfoyerben, welcher über den Rand seiner Aufgabe blickte, die er gerade zur Korrektur las. Es machte ihm sichtlich Spaß die Inderin zu ärgern, vor allem nachdem was an diesem Tag im Unterricht passiert war, hatte sie es verdient. „Du kannst ja nichts als Nörgeln!“, giftete sie ihn an und begann in zwei Zaubertrankbüchern gleichzeitig herum zu blättern. „Sag mal Malfoy...Hier steht nichts über die genaue Herstellung dieses Trankes. Das ist ja alles nur Theorie!“, regte sich die Inderin auf und knallte die beiden Bücher wieder zu. „Dann sieh zu, dass du auch etwas über die Herstellung findest, ansonsten ist dieser Aufsatz nicht zu gebrauchen, und Professor Snape...ist kein sonderlich nachsichtiger Lehrer wenn es ums Nachsitzen geht.“ Ein fieses Grinsen umspielte Dracos Lippen bei diesen Worten. Sie musste sich was einfallen lassen, wenn diese Arbeit auch für Draco nützlich sein sollte. Natürlich musste die Inderin nicht wissen, wozu er diesen Aufsatz brauchte, aber mit dieser Niederschrift wurde ihm schon mal ein bisschen Arbeit abgenommen. Draco hatte schon den perfekten Plan, wie er die Aufgabe des Dunklen Lords bewältigen konnte. Es waren so winzige Details und es gab so viel, um das sich Draco kümmern musste, wenn seine Tarnung nicht auffliegen sollte. Da kam ihm der Aufsatz über den Vielsafttrank nur gelegen, abgesehen davon war natürlich, dass er Informationen über die Herstellung bekam, sonst konnte er das ganze gleich auf eigenem Fuß erledigen. Genervt darüber, dass er es wahrscheinlich alleine machen musste ries er der Inderin das Pergament aus der Hand und begann sich alles durchzulesen. Es stand alles Wissenswerte über den Erfinder, die Wirkung und mögliche Folgen in dem Aufsatz, aber nicht ein einziger Ansatz zur Herstellung und auch nichts über die etwaigen Zutaten. Mit gleichgültiger Miene schmiss er der Inderin den Aufsatz ins Gesicht. „Nutzlos! Absolut nutzlos! Weder Herstellung noch Zutaten. Was soll ich mit dem?!“, keifte Draco sie an und ehe er sich’s versah war das Mädchen auch schon aufgestanden und hatte den Aufsatz auf den Tisch geknallt. „Jetzt werd ich dir mal was sagen! Wenn es dir so wichtig ist, wie man ihn herstellt, dann schau doch selbst in der Bibliothek nach, aber verschwende nicht meine Zeit!“ Aufgebracht hatte sie die Arme vor ihrer Brust verschränkt und blickte ihn in all ihrer Dreistigkeit auch noch herausfordernd an. „Wer verschwendet hier Zeit?! Dann recherchiere nicht so ungenau, dann wäre der Aufsatz nicht so ein Scheiß!“, schrie sie Draco an und hatte sich vor ihr aufgebäumt. Das war doch nicht zu fassen! Jetzt diskutierte sie auch noch mit ihm. Nichts hasste er mehr, als wenn Menschen nur unnütze Arbeit vollbrachten und sie war einer dieser Menschen. Nichts konnte sie und herumzicken war wohl das einzige das sie konnte. Im Moment ballte sich eine Woge aus Zorn in ihm zusammen. Es war schon fast schlimmer als wenn er Potter und die verdammte Schar sah. Zitternd vor Wut ballte er seine Hände zu Fäusten und blickte sie verbissen an. Es war ein stummes Duell, das einzig und allein ihre Blicke entschieden. Das Mädchen, welches kurz in ihrer Reaktion gezögert hatte, stand nun nicht minder ernst und bösartig dreinblickend vor ihm. Im Gemeinschaftsraum herrschte eine Stille, wie sie nur selten da gewesen war. Es war die Ruhe, kurz vor dem Sturm. Die Luft war schneidend und Draco kämpfte mit sich selbst, ihr nicht gleich an die Gurgel zu gehen für ihre Frechheit so mit ihm zu reden! Niemand in Slytherin, aber auch niemand, hatte es je gewagt so mit ihm zu sprechen, und das konnte er bei Merlins ekeligen Socken nicht zulassen, dass sie die Erste war, die sich so revoltierend wie eine Gryffindor aufführte! Noch bevor die Situation eskalieren konnte brach das Mädchen den Augenkontakt ab, strich sich eine Strähne hinters Ohr und nahm ihren Aufsatz vom Tisch auf. Draco hatte ein gewinnendes Grinsen auf den Lippen. So stark und hochtrabend wie sie tat, war sie also gar nicht. Sie war nur eine dieser weiteren Versagerinnen, die ihm nicht stand halten konnte. Ein höhnisches Schnauben verließ seine Nase und mit spöttischem Gesichtsausdruck drehte er sich zu ihr um. Ihm brannte ein hämischer Kommentar auf den Lippen, als er bemerkte, was sie tatsächlich vor hatte, und warum sie an ihm vorbeigerauscht war. Kurzer Hand hatte sie den Aufsatz ergriffen und zerriss ihn vor seinen Augen. Ihre Lippen zierte ein erleichtertes grinsen. Ein nicht minder freudiges, wenn auch sehr falsches Lächeln legte sich nun auch auf Dracos Lippen. Wie dumm sie nur war. Mit solchen Aktionen konnte man rein gar nichts bei ihm erreichen. „Einsicht ist ein guter Weg zur Besserung. Schön, dass du deinen Aufsatz nochmal neu überdenken und umschreiben wirst.“, gab Draco mit gespielt säuselnder Stimme von sich. Der Braunhaarigen entgleisten die ach so festgesetzten Gesichtszüge. Entgeistert blickte sie ihn an. „Das…soll wohl ein Scherz sein?“, fragte sie und hoffte auf eine positive Antwort, doch da würde Draco sie enttäuschen. „Nein, ich bin kein Mensch der scherzt!“, gab er kühl an den Sessel gelehnt zurück. Sie sollte sich bloß nicht in ihm täuschen. Das konnte einer ihrer letzten Fehler sein, bevor sie hier vollkommen untendurch war. Mit ihm legte man sich nicht an, das war eine Grundregel die unumgänglich war in Slytherin. Der Tumult zwischen den beiden hatte sich wieder gelegt. Beide saßen sie erneut da. Draco grübelte an seiner Aufgabe für Arithmantik während die Inderin sich wieder daran machte den Aufsatz neu zu schreiben. Ein leises Seufzen entglitt ihren Lippen und Draco blickte unweigerlich auf. War sie endlich fertig oder war es pure Verzweiflung? Mit Genugtuung bemerkte er, dass letzteres stimmte, denn er konnte in ihren Gesichtszügen lesen, dass sie müde war und nichts finden konnte. „Es gibt nichts. Der Aufsatz ist genau wie vorher, es gibt dazu einfach keine Zutaten oder ein Rezept für die Herstellung!“, gab sie resignierend von sich und strich sich mit der Hand müde über das Gesicht. Wieder setzte sich Draco aufrecht hin und schnappte sich den Aufsatz. Aufmerksam las er ihn sich durch und er war tatsächlich der Selbe von vorhin. Augenverdrehend und genervt aufstöhnend legte er das Pergament auf den Tisch. Wo konnte sie etwas über die Herstellung finden? War es denn so schwer ein Rezept dafür auf zu treiben? Nachdenklich rieb sich Draco mit dem Daumen über seine Lippen. Lange dachte er nach, bis er die Lösung für ihr Problem fand. „Es gibt eine Abteilung in der Bibliothek…eine ganz Bestimmte. Nur mit viel List kommt man dort rein. Es gibt dort einige Zaubertränkebücher. Wenn du es schaffst, mir eines zu bringen, wo die Herstellung beschrieben ist…“, Draco hielt kurz in seinem Satz inne und blickte ihr mit aller Kälte und Entschlossenheit in die Augen „dann ist das kleine Problem namens Aufsatz auch beseitigt. Und noch etwas…Professor Snape, ist ein guter Freund der Familie, ich hoffe für dich, du weißt, was das bedeutet.“ Eine Arroganz und eine Überlegenheit, wie er sie schon lange nicht mehr verspürte, hatte sich in seinem Körper ausgebreitet und mit zufriedener Miene konnte er bemerken, wie die Inderin ihn wütend anblickte. „Ich habe schon verstanden was du damit meinst du korruptes Arschloch! Ich soll in die Verbotene Abteilung gehen, dir das Buch besorgen, dafür muss ich den Aufsatz nicht schreiben und bekomme keinen Ärger mit der Fledermaus.“, ratterte sie genervt runter und legte genauso entnervt seufzend ihr Gesicht in die Hände. „Also ich an deiner Stelle würde meine Wortwahl nochmal überdenken.“, gab der Blonde nur unterkühlt zurück und legte das Pergament wieder vor sie hin. Während er das tat blickte er ihr in die Augen. Er wusste, dass er ihren Stolz gebrochen hatte und sie ihm ausgeliefert war. Sie musste es tun, denn er konnte die Geschichte so verdrehen, dass Snape sie für das restliche Jahr nachsitzen lassen würde und was würde das den für einen Eindruck machen? Eine Slytherin, die das ganze Jahr über Nachsitzen muss? Keinen freien Samstag hat und ihre Eltern enttäuscht? Ja, es würde ein leichtes werden das zu arrangieren. Der Braunhaarigen schien das gerade bewusst geworden zu sein, denn sie biss sich auf die Unterlippe und schien nachzudenken. Draco blickte sie lange an, als sie auch schon ihren Mund öffnete. „Gut, ich werde mir das Buch holen aber nur unter einer Bedingung. Die Übergabe des Buches erfolgt sofort nachdem ich es geholt habe, sonst kannst du es vergessen!“ „Gut, damit ist nicht mit Inbegriffen, dass ich dir helfen werde.“, gab Draco nochmal zurück und packte seine Arithmantik Sachen in seine Tasche. Draco konnte die Blicke der Inderin deutlich auf sich spüren. „Wie? Jetzt?“, hackte sie nochmal nach und legte ihren Kopf leicht schief. „Naja, jetzt oder nie!“, meinte der Slytherin selbstsicher und kramte ein Buch mit der Geschichte Hogwarts aus seiner Tasche. Das Buch war dick und schwer, er knallte es nicht gerade vorsichtig vor ihrer Nase auf den Tisch. Vorsichtig strich Ishika über den Ledereinband und öffnete es. Sie hatte nicht dieselbe Ausgabe, sondern nur die für das diesjährige Schuljahr und nicht die große Zusammenfassung. „Seite 87 steht etwas über die Verbotene Abteilung. Mach dich schlau!“ „Du scheinst dich mit dieser Seite ja sehr genau auseinander gesetzt zu haben.“, hackte sie nochmal neugierig nach, ehe sie die Seite aufblätterte. Daher ihr Aussage unkommentiert blieb, schloss sie daraus, dass sie wohl Recht hatte. Was auch immer dieser Malfoy für Dinge plante, es war Ishika nicht ganz geheuer. Ein Buch aus der Verbotenen Abteilung? Diese Abteilung war schließlich nicht umsonst verboten. Außerdem war dieser Malfoy unheimlich, er wirkte gefährlich, so als hätte er hier alles unter Kontrolle aber dennoch seine Geheimnisse, die er vor jedem verbarg. Zweifelnd blickte Ishika ihn an. Alles was sie aus dem Buch vernehmen konnte war, dass man eine schriftliche Genehmigung brauchte für diese Abteilung, und dass die Bibliothekarin ein besonderes Auge auf diese Abteilung zu werfen hatte. „Und weiter nichts? Keine versteckten Zauber?“, fragte sie nochmal ungläubig nach. Das konnte doch nicht alles sein, doch Draco gab ihr auch schon die Antwort auf ihre Frage. „Die Bücher haben ihre eigene Magie also hoffe ich für dich, dass du ein gutes Händchen für Glücksgriffe hast.“, mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie an und seine Lippen umspielten ein höhnisches Grinsen. Für Ishika verhieß das nichts Gutes. Sie hatte also nur eine Chance dieses Buch zu finden und wenn sie das falsche erwischte würde sie damit so einiges riskieren. „Ich kann dafür rausgeworfen werden!!“, begehrte sie auf und erhob sich. „Wenn ich erwischt werde hab ich ein riesen Problem!“ „Und wenn du es nicht tust hast du ein noch viel größeres.“ *** Nachwort: Ich entschuldige mich jetzt schonmal im Vorraus, denn das nächste Kapitel wird noch ein wenig dauern. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch, über Kommentare würde ich mich sehr freuen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)