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Live! Don't think about tomorrow.

von

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Hogwarts Express

Vorwort

Liebe Leser und Leserinnen.

Die Charaktere entstammen (fast) alle aus J.K.Rowlings genialen Zauberfeder.
 

Ich stecke viel von meinem Herz und meinen Gefühlen in diese Fanfiction und ich gebe mir viel Mühe beim Schreiben, denke immer nach, ob ich auch ja keine unlogischen Fehler mache und das die Story detailliert und ausgebaut ist. Ich werde mich versuchen so gut es geht an die Charaktere zu halten so wie sie auch im normalen Fall sind und hoffe dass mir das auch gelingt.
 

Zur Warnung: Es wird 2 Charaktere geben, die im Buch nicht vorkommen. Ishika ist zum Teil aus meiner Feder und Phantasie entsprungen und Blaise' Schwester, die noch vorkommen wird, verdanke ich meiner guten abgemeldet.

Please folks, schreibt mir Kommentare und vor allem wäre KRITIK toll, den ich möchte mich ja schließlich verbessern und euch so das Lesen, spannender und angenehmer gestalten und nun Schluss mit dem Gequatsche ;)

Viel Spaß ^-^
 

***
 

Es war ein warmer Herbstmorgen als sich der Blondschopf genüsslich in seinem riesigen Bett streckte. Heute war der Tag, an dem er wiedermal bis Weihnachten seine Familie verlassen musste um mit dem Hogwarts-Express in die Schule für Hexerei und Zauberei zu fahren. Ganz gefiel ihm der Gedanke nicht, denn was erwartete ihn in Hogwarts?

Lauter Idioten die keinen Plan vom Leben hatten, nervige Weiber die an seiner Fußsohle klebten und nur seine Aufmerksam auf sich ziehen wollten, und die minderwertigen Schlammblüter vermehrten sich wohl auch Jahr für Jahr. Alles in allem war Draco mit der Gesamtsituation in seiner Schule mehr als nur unzufrieden. Der einzige Trost der ihm blieb war, dass sein Vater es gemanagt hatte, dass er, der „Eisprinz“ wie er hinter hervor gehaltener Hand genannt wurde, zum Slytherin Vertrauensschüler gewählt wurde. Für ihn bedeutete das, Schüler aus anderen Häusern zu schikanieren und einfach so, wie es ihm einfiel Punkte abzuziehen. Langsam setzte er sich auf und blickte sich kurz um. Sein Zimmer war so groß, Potti wäre direkt neidisch geworden. Vor seinem Bett lag ein großer, teurer persischer Teppich in verschiedenen Grüntönen. Der Teppich lag so ziemlich in der Mitte seines Zimmers. Rechts von seinem Bett aus konnte er auf seinen privaten Balkon hinaustreten um in den atemberaubenden Garten mit weißen Pfauen hinunter zu Blicken. Weiters besaß er einen riesigen Schreibtisch im Barrockstil für sich, welcher an der Wand neben seiner Balkontür stand so wie eine Bücherwand mit vielen alten sowie auch neuen Büchern, diese Bücherwand stand links von seiner Eingangstür und streckte sich über die Wand, weit entgegen liegend vom Bett, hinaus. An der anderen Seite gegenüber von seinem Himmelbett und dem Teppich war noch eine Tür, diese führte in sein Ankleidezimmer, wo bereits ein Hauself in Lumpen gekleidet, auf den jungen Malfoy Spross wartete. „Was darf ich Ihnen einpacken, Sir?“, fragte der Hauself in größter Demut und verbeugte sich so tief vor dem Jungen, dass er mit der Nasenspitze den Boden berührte. „Dasselbe wie jedes Jahr!“ fauchte der Blondschopf zurück und ging zu seinem Kleiderständer, an welchem er das Gewand schon am Vortag hergerichtet hatte. Schnell war er in seinen schwarzen Anzug geschlupft, als ihn der Hauself, welcher Deformis hieß, schon wieder belästigte. „Sir, soll ich Ihnen auch den dritten grünen Festanzug in den Koffer einpacken?“, fragte Deformis mit leiser Stimme. Deformis war ein kleiner, nicht besonders ansehnlicher Hauself mit langer Nase und einer Warze über der rechten Augenbraue, er trug ein schwarzes, beflecktes Geschirrtuch wie eine Toga um den Körper gewickelt.

„Nein! Zwei reichen doch!“, meinte der Slytherin genervt und schüttelte nur den Kopf. Diese Hauselfen waren doch auch schon mal produktiver in der Arbeit, selbst Dobby, der damals in Ihrem Dienst war, war klüger und fleißiger als Deformis gewesen, aber man weiß ja nie, was das Amt für die Neuzuteilung von Hauselfen einen schickt. Sichtlich genervt von dem Idiotischen Elfen begab sich der Blondschopf ins Bad und wusch sich sein Gesicht. Mit müden Augen blickte er in den Spiegel. Seit kurzem schlief er wieder sehr schlecht, das lag wahrscheinlich daran, dass er erst vor kurzem einer Sitzung des Lords beiwohnte, in welcher er einen schwierigen Auftrag erhielt. Wie sollte er das bloß meistern? Die Lage war mehr als nur verzwickt, und schien sogar ziemlich aussichtslos. Wen er scheitern sollte, dann würde das seinem Vater und ihm das Leben kosten und vielleicht auch das seiner Mutter. Das durfte auf keinen Fall passieren, rief er sich ins Gedächtnis und drückte fest auf die Tube mit Hautcreme die in seiner Hand lag, woraufhin er den Inhalt der Tube gleichmal auf dem Rand des Waschbeckens verteilte. „Drecksmist!“, schimpfte er und rief sogleich nach Deformis, welcher die Sauerei beseitigen musste. Während der Hauself beschäftigt war ging er mit schnellen Schritten in sein Ankleidezimmer um zu kontrollieren ob der Koffer auch wirklich fertig gepackt war und vor allem ob auch wirklich alles drinnen war was hinein sollte. Nach reichlicher Inspektion befand er es für gut und begab sich wieder ins Badezimmer um sich frisch zu machen.
 

„Draciiii!“, drang eine ihm viel zu bekannte Stimme in sein Ohr. Er war gemeinsam mit seiner Mutter nach Kings Cross appariert und stand nun mit jener vor dem Gleis 9 ¾. Diese bekannte Stimme die er gehört hatte kam zweifelsohne von Pansy Parkinson. In den Sommerferien haben sie oft miteinander Briefe geschrieben, er hat ihr von dem Todessertreffen erzählt, von seinen Erwartungen und teilweiße auch von seinen Ängsten. Natürlich nicht zu viel, er wollte ja schließlich seine Ehre nicht verlieren oder eher seinen Stolz. Trotz allem hatte sie aus den Briefen seine Furcht, vor den Konsequenzen seines möglichen Scheiterns, aufgegriffen. Sie schenkte ihm ein offenes Ohr oder wie er es eher beschreiben würde, eine lange Briefschreiberei, den ganzen Sommer hindurch. Aus den Briefen konnte er auch so einiges entnehmen wie es ihr gerade ging. Ziemlich schnell war Draco aufgefallen, dass sich ihre Art einen Brief zu schreiben rasch geändert hatte. Lange wusste er schon von ihren Gefühlen Bescheid, die sie ihm gegenüber hegte, aber er wusste auch, dass sie einfach nicht die richtige für ihn war. Momentan wo er jemanden brauchte um sich kurz anzulehnen war es ganz gut sie bei sich zu haben, doch mit der Zeit konnte sie einen auch einfach nur nerven, so wie jetzt gerade. Ihre blöde Angewohnheit ihn egal wann und wo „Draci“ zu nennen würde ihn früher oder später einfach nur krank machen oder rasend wütend. Doch jetzt konnte er nur ein mattes, gespieltes Lächeln und ein leise geseufztes „Pansy“, aufbringen. Um ehrlich zu sein war ihm ihre Anwesenheit heute nicht sonderlich recht. Er hatte heute Nacht schlecht geschlafen und war nun anscheinend gezwungen sich die ganze Zugfahrt über Pansys Gequatsche über ihre ach so interessanten und tollen Ferien anzuhören. Eben nichts, was er nicht schon wusste aus ihren Briefen. Darauf hatte er nun wirklich gar keine Lust und insgeheim hoffte er auf seine letzte Rettung: Blaise Zabini.

Doch dieser war weit und breit nicht zu sehen und so ging er mit Pansy und seiner Mutter durch die Wand am Bahnsteig 9 ¾ um zum Hogwarts-Express zu gelangen. Dort angekommen fand er auch schon einige seiner Freunde vor. Blaise Zabini verabschiedete sich gerade von seiner Mutter, Crabe stand einfach nur im Weg rum und wartete auf seinen Kumpel Goyle. Er selbst stand zwischen seiner Mutter und Pansy, sein Gepäck wurde bereits von einem Elfen in den Zug gehievt, als auch für ihn der Zeitpunkt des Abschieds kam. Seine Mutter nahm ihn sanft in den Arm und flüsterte ihm Alles Gute für dieses Schuljahr zu, und das sie ihm schreiben würde. Nur äußerst zögernd erwiderte er die Umarmung und löste sie auch sogleich, er hatte ja schließlich einen guten Ruf zu verlieren! Sanft wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Pansy an seinem Umhang zupfte. „Komm, der Zug fährt bald los.“, sagte sie mit zärtlicher Stimme und er sah sich gezwungen in den alten Zug einzusteigen. Schnellen Schrittes stieg er mit Pansy in den Zug ein und suchte mit ihr ein passendes Abteil, in welchem sie möglichst nicht gestört wurden. Nach fünf Minuten des Suchens erblickte er bereits ein Zugabteil, welches Blaise schon für sich und seine Freunde reserviert hatte, und er gesellte sich zu ihm. Seufzend schob er die Abteiltür auf und setzte sich gegenüber von seinem besten Freund hin, welcher ihn sofort mit einem fröhlichen „Hey Dray!“, begrüßte. Draco nickte ihm als Begrüßung nur zu und lauschte mehr oder weniger dem Gespräch von Pansy und Blaise über ihre, seiner Meinung nach uninteressanten Ferien. Gelangweilt und teils auch schon sehr genervt stand er auf und ging aus dem Abteil, war ja echt nicht auszuhalten dort drinnen, außerdem musste er sowieso zu der Vertrauensschülersitzung die im Zug stattfand. Er begab sich dort hin und nach einer halben Stunde langweiligen Gerede über die Pflichten von Vertrauensschülern, ging er langsamen Schrittes zurück zu seinem Abteil. Als er eintrat saß nur mehr Blaise drinnen, die anderen waren endlich verschwunden.
 

„Und? Wie war die Sitzung?“, fragte Blaise und packte gerade einen Lakritz Zauberstab aus, um ihn sich genüsslich in den Mund zu stecken. „So wie letztes Mal, nur dass es diesmal nicht die ganze Zugfahrt über gedauert hat!“, meinte Draco leicht genervt und wurde plötzlich von einem Klopfen an der Abteiltür gestört.

Die Abteiltür wurde aufgeschoben und ein Mädchen mit glatten, dunkelbraunen Haaren und feinem Gesicht guckte ins Séparée hinein. „Hallo, ist hier noch frei?“, fragte sie mit klarer, freundlicher Stimme und blickte sich um. Draco wusste sofort, dass sie annehmen würde, dass hier noch frei war, weil nur er und Blaise im Abteil waren und so stand er auf, drückte ihren Kopf mit „sanfter“ Gewalt aus dem Abteil und schob mit einem knurrenden „Sieht’s so aus?!“, die Türe zu. Entnervt setzte er sich wieder hin, als die Türe erneut aufging. „Noch freundlicher du Vollidiot! Da sind doch noch 4 Plätze frei!“, schrie das Mädchen, anscheinend Indischer Abstammung, den Blondschopf an und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Na und? Jetzt nicht mehr.“, meinte Draco in purer Arroganz und legte zum Trotz seine beiden Füße auf jeweils einen Platz und Blaise tat es ihm gleich. So konnte sie sich nicht mehr hinsetzten und er hoffte, dass sie dadurch jetzt verstand, wer hier in diesem Abteil herrschte und was hier ihre Meinung Wert war, nämlich nichts!

Scheinbar hatte sie die Geste jedoch nicht verstanden, schob Dracos Füße beiseite und hauchte ihm ein „Dankeschön, Arschloch!“, entgegen und blickte ihn provokant an. Mit beinahe tödlichem Blick funkelte er sie an, das würde er sich nicht gefallen lassen!

„Verstehst du kein Englisch?! Ich sagte dass KEIN Platz mehr frei ist!“, fauchte er sie an, wurde jedoch von Blaise Zabini unterbrochen: „Ach lass sie doch hier sitzen, sie ist ja wenigstens ganz hübsch“. Er schenkte dem Mädchen einen verschwörerischen Blick und richtete das Wort an sie. „Du scheinst in unserem Jahrgang zu sein, aber gesehen hab ich dich noch nie hier in Hogwarts. Wie kommt’s?“ „Ich war in Beauxbaton. Warum ich hier bin ist eine lange Geschichte.“, meinte die neue gelangweilt und sah schnaubend zu dem Blonden rüber. „Sie haben dich bestimmt hinausgeworfen. Ich würde dich auch rauswerfen...“, ein höhnisches Grinsen umspielte die Lippen des Blonden und er bemerkte wie die Braunhaarige immer mehr Wut in sich sammelte. „Ganz ruhig du verwandelst ihn jetzt nicht in eine fette Kröte.“, sagte sie zu sich selbst in der letzten Hoffnung sich noch beruhigen zu können.

„Puh~ Mir wird klar, warum sie dich scheinbar aus Beauxbaton geworfen haben. Du bist verdammt zickig!“, gab Blaise sein Urteil über das Mädchen ab und musste Grinsen, als ihm ein genialer Gedanke kam. „Sag mal Draco? Wollen wir sie rauswerfen?“ „Ja, was für ein guter Einfall, warum mir das nicht schon früher gekommen ist?“

Synchron standen die beiden gutaussehendsten Slytherins auf, wobei Blaise die Tür öffnete und Draco seinen Zauberstab zückte. „Wingardium Leviosa!“, sprach er und deutete mit der Zauberstabspitze auf die Braunhaarige, woraufhin selbige anfing zu schweben und zu fluchen: „Das wirst du mir büßen, Blondie! Ich mach dir dein Leben zur Hölle!!“. „Huhu~ jetzt hab ich aber Angst!“ ,konnte Draco nur sarkastisch von sich geben, ehe er das Mädchen unsanft aus dem Abteil beförderte und die Tür mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen schloss. Jetzt war endlich wieder Ruhe ins Abteil eingekehrt, als sich die Tür nach wenigen Minuten wieder öffnete und ein stink wütender Potter das Abteil betrat. „Malfoy! Was hast du mit ihr gemacht?!“, schrie er Draco ins Gesicht, doch den Blonden Schönling ließ das eher kalt, und das einzige dass er erwiderte war ein kühles: „Kann dir doch egal sein.“
 

„Nein, das ist nicht egal, reicht ja schon, das du ein verdammter Rassist bist, aber einem Mädchen weh zu tun, ist so was von feig!“, platzte es dem Auserwählten heraus und er zückte seinen Zauberstab um seine Worte dem Slytherin nochmals zu verdeutlichen. „Feige nennst du das Potter?“, knurrte der Malfoy Junge den schwarzhaarigen an und war versucht seinen Zauberstab ebenfalls zu ziehen, denn sowas konnte er einfach nicht auf sich sitzen lassen, als Hermine Granger auch schon ihren Stab gezückt hatte und gegen seine Kehle hielt. „Wage es bloß nicht Malfoy!“, herrschte sie ihn an und drückte den Zauberstab etwas Fester in seine Haut woraufhin der Blonde nur schluckte. „Komm Harry, lass uns gehen, er ist es nicht wert!“, meinte Granger schnippisch und lies den Zauberstab langsam sinken und steckte ihn dann weg. Gemeinsam gingen Hermine und Harry erhobenen Hauptes aus dem Abteil, wiedermal ein Triumpf für Potter und Granger, doch diese Genugtuung würde Draco ihnen noch vergelten, das schwörte er sich! Vor Wut schnaubend setzte er sich wieder und strich sich die Haare zurück. Was für ein beschissener Tag, er konnte nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer kam.

It can get worse!

An meine Leser:

Dieses Kapitel wird ein wenig länger. Eigentlich hatte ich vor die Szene in der Malfoy, Harry die Nase bricht aus Dracos Sicht zu schreiben, aber es wäre dem Buch zu ähnlich gewesen, da ich ja die Dialoge auch gleich übernommen hätte. Wäre natürlich ein Plagiat...

So, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, den werdet ihr in diesem Kapitel nämlich bestimmt haben ^.~
 

***
 

Und so wie er dachte, dass der Tag nicht noch schlimmer werden konnte, war es auch. Es konnte nicht schlimmer werden sondern nur noch besser als er schon war. Mit zufriedenem Grinsen schloss er die Abteiltür, in der Potter mit gebrochener Nase und Tarnumhang lag. Ja, heute war für ihn der perfekte Tag. Er hatte es Potter heimzahlen können, was vor 2 Stunden passiert war im Abteil und er konnte ihm ebenfalls vergelten, dass sein Vater in Askaban saß. Mit gehässigem Grinsen verließ er den Zug und hoffte, dass er diesen Möchtegern Auserwählten dieses Jahr nicht mehr wieder sehen musste. Draco blickte sich um, nur um sicherzugehen, dass ihn niemand gesehen hatte und eilte zum Eingangstor. Auf dem Weg dorthin rempelte ihn jemand an. Mit wutverzerrter Miene blickte er sich um und erkannte die blöde Zicke von vorhin wieder. „Pass doch auf!“, schrie er diese an und ging weiter. So eine Kuh, wie konnte sie es wagen seine verdammt gute Stimmung so zu trüben und dann fing sie auf einmal hinter ihm auch noch so blöd an zu lachen. Er drehte sich kurz angebunden zu ihr um, bedachte sie mit einem vernichtenden Blick und ging dann weiter. Wieder genervt durch den kleinen Vorfall eben stellte er sich zu seinem besten Freund Blaise, dessen Koffer gerade durchsucht wurden.

„Was ist das für ein Buch mit 5 Siegeln? Bist du dir sicher, dass das legal ist?!“ konnte Draco Filchs kratzende Stimme hören, als dieser aus Blaise‘ Koffer ein altes, in Leder gebundenes Buch herausholte und es Blaise vor die Nase hielt. Blaise schnappte sich energisch das Buch aus Filchs Hand, quittierte es mit einem, „Vollkommen sicher, Sir! Wäre es nicht legal wäre es nicht in meinem Koffer!“ und mit einem Zauberstabschwenker schlossen sich Blaise‘ Koffer und er drehte sich lässig zu dem Malfoy Spross um. „Hey~ Wo warst du denn so lange?“ fragte Blaise und blickte Draco in seine kalten grauen Augen. „Hatte noch was zu erledigen.“, meinte dieser nur abweisend, während auch sein Koffer untersucht wurde. Natürlich konnte Filch durchstöbern was er wollte, da war eben nichts, was nicht hinein gehörte. Außerdem, wer war schon so blöd und würde etwas in den Koffer einpacken, wo doch jeder wusste, wie streng die Sicherheitsmaßnahmen in Hogwarts nun waren. Schließlich stand ja alles im Propheten. Als auch endlich Dracos Koffer geschlossen wurde machte er sich mit Blaise auf zu den Kutschen. Es gab nichts, dass die Kutschen zog und Pansy, die ebenfalls zu ihnen gestoßen war, rätselte nun, ob die Pferde vielleicht mit Unsichtbarkeitszaubern belegt oder ob sie einfach mit Magie gezogen wurden. Draco verdrehte bloß die Augen und bevor er seine Gedanken dazu aussprechen konnte, hatte Blaise schon das Wort ergriffen.

„Die Kutschen werden von Thestralen gezogen, die kannst du nicht sehen, schon vergessen Parkinson?!Außer du hast jemanden sterben sehen, dann schon.“, kam die knappe und passende Antwort von Zabini, welcher immer schon einen Hang dafür hatte, die Tatsachen beinhart auf den Tisch zu knallen, ohne jegliche Scham. Vielleicht war auch das einer der Gründe, warum er sich mit Blaise angefreundet hatte im letzten Schuljahr. Zabini war keiner dieser Speichellecker, die sich in seiner Gegenwart nichts zu sagen trauten, er war eher der Typ, der ihm Kontra gab und das fand er zur Abwechslung auch mal ganz gut.

Pansy schürzte ihre Lippen und mit vor der Brust verschränkten Armen wandte sie sich von Blaise ab und ging nun auf ihn zu. Sie gab Blaise kein Kommentar zurück, anscheinend hatte sie sich erinnert, dass sie das Thema Thestrale ja schon in der fünften Klasse durchgenommen hatten und er ja im Prinzip Recht hatte.

Noch ehe sie sich neben Draco in die Kutsche setzen konnte, zog dieser Blaise vorsichtig und unbemerkt vor Pansy zu sich und bot ihm den Platz neben ihm an. Blaise nahm den Platz mit einem Kopfnicken an und die Kutsche setzte sich langsam in Bewegung, während Filch mit Hilfe von Professor Flitwick die Koffer ins Schloss beförderte.
 

Gelangweilt saß Draco da, sein Gesicht auf seine rechte Hand aufgestützt, wartend, dass jemand die Stille brach, als er plötzlich von Blaise angesprochen wurde:

„Sag mal Draco, du hattest im Zug noch den Ring deines Vaters, oder?“

„Ja, eigentlich schon.“

Mit leichter Verwunderung starrte Draco auf seine Hand, an der normallerweiße ein silberner, großer Ring auf seinem Mittelfinger prangte. Wo konnte er nur sein und wie genau hatte Zabini ihn beobachtet, dass ihm so ein winziges Detail auffiel, aber letzteres war nun halb so interessant, als die Tatsache, dass sein Ring verschwunden war! Draco wusste ja, dass Vaters Ring immer etwas zu locker saß, aber sonst hatte er auf keinen Finger annähernd so gut gepasst wie auf dem Mittelfinger.

Ihm fiel ein, dass Potter nicht die Chance gehabt hätte, ihn zu stehlen und runter genommen hatte er ihn auch nicht. Er blickte sich suchend um, ob er vielleicht hier irgendwo lag, doch er war nirgends auf zu finden. Pansy vor ihm fing auch schon an unter den Kutschensitzen zu suchen, wurde aber auch nicht fündig. „Er ist nirgendswo zu finden, tut mir Leid, Draco.“, meinte sie und sah ihn bedauernd an. Innerlich verdrehte Draco die Augen, musste sie immer so dick auftragen? Naja, was sollte man machen, er würde den Ring schon irgendwo wieder finden. Es war nicht so, dass ihm der Ring seines Vaters nichts bedeutete, ganz im Gegenteil, aber Pansys Dramatisieren war da jetzt ein wenig unangebracht. Seufzend wandte er seinen Blick ab und genoss die Ruhe, die von einem auf den anderen Moment herrschte.

Er hatte Hogwarts überhaupt nicht vermisst. Den blöden Wald an dem sie nun vorbei rauschten und allein das Gebäude in dem er für einige Zeit mit seinen Freunden leben musste, das war ihm alles zuwider. Warum musste er unbedingt nach Hogwarts, Durmstrang wäre wirklich viel besser gewesen für ihn, so wie es sein Vater vorgesehen hatte. Da wurden einem auch die Dunklen Künste beigebracht und da wäre kein widerlicher Abschaum in der Schule, so wie hier. Leider war seine Mutter voll gegen seines Vaters Meinung gewesen und nun war er in diesem Drecksloch. Kalt war es in Hogwarts, besonders unten im Kerker. Auf die Wintermonate konnte er sich dann freuen, wenn er wieder mit 2 Decken schlafen ging und mit 2 wieder aufwachte. Im Sommer, und das war der Vorteil am Kerker, war es wunderschön kühl, aber viel zu finster nach seinem Geschmack. Und wenn er gerade bei dem Thema finster war, auch jetzt war es wieder unheimlich dunkel. Die Kutsche war nur spärlich beleuchtet und man konnte kaum die vordere Kutsche erkennen, weil es einfach zu nebelig war. Draco fröstelte und zog seinen Umhang etwas Enger um sich, als das Gespann zum Stillstand kam. Schweigend stiegen die drei Slytherins aus, und begaben sich auf den Weg zum Schloss.
 

Vor ihnen gingen zwei Gryffindors und die Zicke, welche heftig gestikulierend den engen Pfad entlang schritt. Blaise stupste den Eisprinzen auf einmal an und deutete auf das Mädchen. „Was ist?“ fragte Draco genervt und sah zu ihr hin. „Siehst du das glänzende Ding an ihrem Finger? Denkst du jetzt gerade an dasselbe was ich denke?“ Und wie er das dachte! Je öfter er seinen Blick zu ihrer Hand wandern ließ, desto deutlicher wurde, dass es nur sein Ring sein konnte, denn die Größe passte. Er konnte es nicht fassen, wie konnte diese kleine Ratte nur seinen Ring klauen und vor allem wann hatte sie das getan? Im Abteil war sie nicht einmal annähernd an seine Hand rangekommen und sonst konnte er sich an keinen weiteren Vorfall erinnern zwischen ihr und ihm. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen starrte er eine Weile auf das braunhaarige Mädchen, welches keine 5 Meter vor ihm ging, als ihm plötzlich der Zusammenstoß mit ihr einfiel und ihr nerviges Gekicher!

Er musste den Ring verloren haben, und sie hatte ihn gefunden. Natürlich war das nur eine Vermutung seinerseits, aber es schien ihm die logischste Erklärung, warum sein Ring nun an ihrem Finger saß. Ein breites und ziemlich fieses Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er stupste Blaise mit der Hand an der Schulter an. „Hey, Zabini~ Bevor wir in Hogwarts ankommen, lassen wir Pansy vorgehen, und fangen die Tussi ab, ich hab da noch ein paar Wörter mit dieser miesen Ratte zu wechseln!“, sagte Draco und er spürte, wie kalte Wut in ihm hochkroch und dieser Drang nach Rache!

Wie konnte sie es auch nur annähernd wagen?! Wusste sie denn nicht, wer er war?!

Er ballte seine Hände zu Fäusten; wenn sie kein Mädchen wäre, würde er sie packen und ihr eine verpassen, aber das konnte er nicht tun. War schließlich nicht sein Niveau Frauen in diesem Sinne weh zu tun. Sich mit einem Mädchen zu prügeln ist schließlich die unterste Schublade, aber ihr einen Fluch aufzuhalsen, wäre absolut akzeptabel. Und mit dem Hintergedanken, an eine kalte Abrechnung ging er den kurzen Pfad zum Schloss hinauf. Er ging vor seinen Freunden, als sie Hogwarts erreichten. Gemächlich drehte er sich zu Pansy und Blaise um, und teilte Pansy mit aller Coolness die er aufbringen konnte mit, dass er noch etwas Wichtiges mit Blaise zu besprechen hatte. Aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, dass er nun schnell handeln musste, denn das Mädchen hatte schon fast das riesige Eichentor erreicht.

Pansy schien zu verstehen und zog recht schnell ab, nicht ohne sich noch an der Braunhaarigen vorbei zu drängeln, als Draco auch schon mit wutentbrannter Miene zu dieser herumwirbelte.

„Hey Schlammblut!“ Sein Spruch hatte die Wirkung nicht verfehlt und anscheinend fühlte sie sich tatsächlich angesprochen. Seine Lippen kräuselten sich.

„Redest du mit mir? In diesem Ton?“, fragte sie etwas Empört, und drehte sich zu dem Blondhaarigen um.

„Ja ganz genau, mit dir!“, meinte Draco Augenverdrehend, mit so einem dummen Weib hat er sich selten rumschlagen müssen, Pansy war da natürlich mit einbezogen. „Du hast etwas, das mir gehört!“. „Ach, meinst du den hässlichen Ring?“ und mit einem gehässigem Grinsen auf ihren Lippen wedelte sie mit ihrer Hand vor Dracos Nase herum, welcher vor ihr stand, den Zauberstab drohend auf sie gerichtet. Er würde ihn benutzen, dessen war er sich nun vollkommen sicher. Eine Abreibung hatte sich dieses minderwertige Miststück auf jeden Fall verdient! „Gib den Ring her, oder du wirst es bereuen!“, knurrte er und eilte auf sie zu, sein Gesicht war keine fünf Zentimeter von ihrem entfernt. Er konnte ihren Atem an seinen Lippen spüren, sie schien nervös zu werden, doch sie fasste sich sehr schnell wieder. Ein unheilvolles Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie nahm zögernd den Ring von ihrem Finger, „So, du willst also den Ring hier? Dann such ihn doch!“ und noch ehe Draco seinen Zauberstab anheben und ihr ein ‚Stupor‘ entgegen bringen konnte, hatte sie den Ring auch schon weit weg geschleudert. „Viel Spaß beim Suchen!“

Mit diesen Worten hob sie ihren Zauberstab hoch, doch Draco war diesmal schneller. Er spie ihr ein ‚EXPELLIARMUS! ‘ entgegen und riss sie von ihren Füßen. Der Zauberstab flog ihr aus der Hand, weit in die dunkle Nacht hinaus und mit einem absolut zufriedenen Gesichtsausdruck sah Draco auf das Mädchen hinab. Er murmelte ein leises ‚Accio Ring‘, woraufhin der Ring direkt auf seine Hand zuflog, und er steckte sich diesen lässig an seinen Finger. Gerade als er sich mit einem selbstgefälligem Gesichtsausdruck zu Blaise umdrehen wollte, rappelte sich das Mädchen vom Boden auf und schrie ihn wutentbrannt an: „Du Idiot! Mein Zauberstab ist weg!“

Gelassen ging Draco mit Blaise in Richtung Eichentor und ohne sich um zu drehen brachte er ihr ein: “Als ob mich das interessieren würde“, entgegen, nur um einige Sekunden später einen Apfel gegen seinen Hinterkopf gedonnert zu bekommen.

Mit vor schmerzverzerrten Lippen drehte er sich langsam und mit knackenden Fingerknöcheln zu ihr um. Suchend tastete sie am Boden herum, in der Hoffnung ihren Zauberstab irgendwo zu finden oder ein weiteres, noch nicht reifes, Wurfgeschoss. Insgeheim hoffte er, dass sie ihren Zauberstab nie wieder finden und nach Hause geschickt werden würde, dann musste er diese Göre nicht noch länger ertragen!
 

Aufgebracht und ziemlich verärgert tastete sie am Boden weiter und schleuderte ihm eine Schimpftirade entgegen, „Du Arschgeige! Hilf mir gefälligst suchen, mieser Stinkstiefel!“

Aber jetzt reichte es ihm vollkommen! Zuerst der Aufstand im Zug, sein geklauter Ring, ihn dann anmotzen und die Aktion mit dem Apfel und dann forderte die blöde Tussi auch noch schimpfend seine Hilfe ein?!Das waren fünf Dinge und für ihn ging das definitiv einen Schritt zu weit!

„SUCH DIR DEINEN SCHEISS DOCH SELBER DU SCHLAMPE!!“

„Schlampe? Pass auf was du sagst!“, zischte sie und stapfte mit einem Todesblick vom Feinsten auf ihn zu. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und eine Zornesfalte hatte sich auf ihre Stirn gelegt.

Doch bei Draco selbst war es nicht viel anders, eine Ader pulsierte gefährlich an seiner Schläfe und war gerade daran zu platzen vor Wut! Blaise, der schnell genug geschnallt hatte, auf was das ganze hier hinaus lief, nämlich auf Mord und Totschlag, ging dazwischen.

„Hey! Beruhigt euch! Lasst uns einfach rein gehen, das bringt’s doch nicht.“, versuchte er die beiden zu beruhigen und zog Draco bei der Kapuze zurück zu ihm. Draco passte das überhaupt nicht in den Kram, wie sein bester Freund ihn maßregelte und das auch noch vor dieser blöden Ziege.

Er wollte und vor allem würde sich vor ihr keine Blöße geben und so wand er sich aus Blaise‘ Griff, drehte sich zum Eingang des Schlosses um und würdigte ihr keinen einzigen Blick mehr.

Erhobenen Hauptes und mit Würde schritt er ins Schloss hinein, gefolgt von einem augenverdrehenden Blaise Zabini. Draco öffnete das riesige Tor zur Großen Halle und war heilfroh, dass noch eine Handvoll Schüler eingeteilt werden mussten. So konnte er sich, ohne großes Aufsehen zu erregen, zu seinem Platz bewegen. Mit Zabini im Schlepptau setzte er sich zwischen Pansy und Nott, welche den beiden Plätze frei hielten. Der scheinbar letzte Schüler, Timothy Metcalf, wurde nach Hufflepuff geschickt, als das typische Gerede der Schüler wieder einsetzte.

Doch es sollte nicht lange währen, denn der Sprechende Hut hatte seine Stimme erneut erhoben und Professor Dumbledore bat um Ruhe.

„Ah! Hätte ich ja fast vergessen! Ishika Danrajgi, unser Neuzugang aus Beauxbaton, scheint ein wenig spät dran zu sein!“

Alle, auch Draco, blickten sich neugierig in der Großen Halle um, und warteten gespannt, dass sich jemand mit diesem Namen meldete oder auftauchte. Scheinbar gab es keine Ishika, und Draco war das auch ziemlich egal, als plötzlich das Tor zur Großen Halle aufging und niemand anders als diese furchtbare Zicke, die anscheinend ihren Zauberstab wieder gefunden hatte, in die Halle eintrat. Sie blickte sich um und ging dann zielstrebig und mit leicht verstrubbeltem Haar zum Hut nach vorne.

Blicke wurden untereinander ausgetauscht und auch Blaise suchte Dracos Blick auf.

„Du kannst jetzt nur hoffen, dass sie nach Hufflepuff kommt.“, brachte Zabini, mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht, Draco entgegen. Gekonnt ignorierte der Blonde Blaise‘ Kommentar und blickte mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu der Braunhaarigen. Jegliche Blicke schien sie zu ignorieren, sie war nicht mal nervös, als sie sich auf den Stuhl niederließ und den Hut aufsetzte.

„Du bist spät, junge Dame.“, merkte der Hut mit einer zu einem Grinsen verzogenen Krempe an.

Schon fast theatralisch lang überlegte der Hut, wo er diese blöde Kuh hinstecken sollte, und man merkte, dass nicht nur die ungeduldigen Schüler, die auf ihr Essen warteten, sondern auch sie schon genervt war.

„Mach schon! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“, stellte das Mädchen, die Augen entnervt rollend, fest. Der Hut fällte sein Urteil, und Draco fieberte innerlich mit, dass sie ja nicht nach Slytherin kam.

„Soso, wir sind sehr ungeduldig und nicht sonderlich umgänglich, da wäre Slytherin die richtige Entscheidung!“.

„NEIN!!“

Mindestens 800 Augenpaare waren nun auf den Blonden gerichtet, welcher sich rasch von der Bank erhoben und seine Fingernägel verkrampft in die Unterseite des Tisches gekrallt hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso musste dieser Tag, dieser perfekte Tag, so eine Wendung nehmen?

Konnte nicht ein einziges Mal einfach nur alles stimmen?

Nein, anscheinend war ihm das nicht vergönnt und mit diesem durchaus deprimierenden Gedanken setzte er sich grummelnd wieder hin. Laut genug, dass das Mädchen ihn hören konnte, welches sich gegenüber von ihm niederließ, wandte er sich an Blaise: „Ich verlange eine neue Wertung!“.

„Es ist zu spät Malfoy.“, gab der Dunkelhäutige jedoch nur gelangweilt von sich und hörte sich Dumbledores Rede an, welche wiedermal endlos lang schien. Bald fiel Draco auf, das seine Hände schmerzten und er blickte zu ihnen. Seufzend stellte er fest, dass seine Fingerknöchel schon ganz weiß waren, weil er sich noch immer in die Tischkante krallte. Er entspannte sich merklich und atmete tief durch. Draco schenkte dem Mädchen einen vernichtenden Blick, dieser verfehlte jedoch seine einschüchternde Wirkung und provokant hob die Inderin eine Augenbraue hoch.

„Hast du ein Problem, Blondie?“

„Du bist das Problem!“, knurrte Draco ihr entgegen und am liebsten hätte er ihr den Hals umgedreht.

Wie konnte diese blöde Kuh nur so anmaßend sein und das in seiner Gegenwart! Diese Ziege würde sich noch die Finger verbrennen, das konnte er schon mal sagen!

„Oh Rama, lass Hirn vom Himmel herabregnen, um den Beschränkten, “ und damit blickte die Braunhaarige feixend zu dem Blonden rüber, „einfach nur zu helfen.“

Draco, welcher einer Antwort nicht verlegen war konnte nur fies grinsen, „Seit wann beten Inder für sich selbst?“, und am liebsten hätte er sich für diese Antwort selbst auf die Schulter geklopft.

Mit dem größten Vergnügen bemerkte er, wie leicht sie zu provozieren war, denn eine Zornesfalte bildete sich auf ihrer Stirn und wütend schnitt sie auf ihr Schnitzel mit Jägersoße ein.

Der Blondschopf konnte einfach nicht anders als noch einen drauf zu setzen, als er ihren Groll gegen ihn sah.

„Dein Essen kann nichts dafür, dass dir kein passendes Gegenargument einfällt. Ach ja, noch eine kleine Zusatzinformation, dein Schnitzel ist vom Rind. Bon Appetite~“, säuselte er ihr entgegen und Pansy neben ihm fing an ungehalten loszukichern und auch Zabini konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen, wie er sah, als er selbstgefällig durch die Runde blickte.

Wütend sah das Mädchen zu ihm auf und richtete ihre Gabel drohend auf den Blonden.

„Du-Du mieser Schuft! Du solltest lieber den Mund halten! Ich brauch nur meinem Vater sagen, was du für ein Kerl bist, und er lässt dich hier rauswerfen! Schneller als du ‚Quidditch‘ sagen kannst!“ brachte sie ihm äußerst verärgert entgegen und konnte ihre Stimme kaum noch ruhig halten.

Draco konnte darüber nur den Kopf schütteln und mit höhnischen Grinsen und hochgezogener Augenbraue musterte er die Inderin.

„Mit einer Gabel bedrohst du mich? Wie primitiv und als ob MEIN Vater das nicht auch könnte.“, höhnte er weiter und betonte das ‚Mein‘ in seiner Antwort ganz besonders um noch mehr hervorzuheben, zu welcher Gesellschaft er gehörte, nämlich zu der deutlich Höheren. Gerade wollte das Mädchen zu einem Gegenargument ansetzen, als Zabini seine Stimme erhob und sagte:„Könnt ihr endlich aufhören zu flirten?! Manchen Leuten vergeht schon das Essen!“

Nott und Vaisey hatten beide ein blasiertes Grinsen auf den Lippen, als Blaise sprach und Draco verzog seine Miene zu einem grimmigen Gesicht. Was bildete sich Zabini eigentlich ein, sich hier einzumischen? Knurrend brachte der Malfoy Junge dem Dunkelhäutigen ein: „Du hast sie nicht mehr alle!“ entgegen und wandte sich wieder seinem Essen zu. Ziemlich genervt stocherte er in seinem Püree herum, fest entschlossen kein Wort mehr für heute mit diesem niederen Pack zu wechseln, als Pansy ihn dann sanft anstupste und das Thema in eine andere Richtung schwanken ließ, um seine gesunkene Laune ein wenig zu heben.

„Sag mal, anderes Thema, warum hast du im Zug so lange gebraucht?“

„Hab Potter beim Lauschen erwischt in unserem Abteil und ihm die Nase zertrümmert! Hättest mal sehen sollen wie er dagelegen hat, wie ein kleines Kind!“ höhnte Draco und richtete sich ein wenig auf, er war jetzt wieder in seinem Element. Wenn er auch nur ein wenig über Potter, Wiesel und Schlammblut herziehen konnte, war ihm schon leichter, denn es war eines seiner Spezialgebiete, die drei fertig zu machen, und das ließ er diese auch gern spüren. Über so niedere Gesellschaft konnte man sich einfach nur lustig machen und so quittierte er Potters Blick, welcher vor wenigen Augenblicken erst in die Große Halle kam, mit einer eindeutigen Geste, die zeigte, wie er seine Nase gebrochen hatte und wie diese knackte und brach.

Pansy hielt sich die Hand vor den Mund, als sie kicherte und sie hing förmlich an Dracos Lippen. Der Blonde genoss diese Aufmerksamkeit von ihr über alle Maßen und ziemlich bald waren Pansy, Blaise, das Mädchen und er die einzigen Slytherins in der Großen Halle. Dracos Amt als Vertrauensschüler hatte er Vaisey abgegeben für den heutigen Tag, denn er hatte überhaupt keine Lust den winzigen und noch dummen Erstklässlern den Weg zu zeigen und alles zu erklären. Die Drecksarbeit konnten auch andere für ihn erledigen und da bot sich Vaisey eben am besten an. Außerdem war er gerade wieder halbwegs gut drauf, da wollte er sich nicht schon wieder die Laune verderben lassen von Jungslytherins, die sich das Passwort nicht merken konnten.
 

Gerade eben war Zabini aufgestanden, um aus der beinahe leeren Halle zu gehen, als ihm auffiel, dass die Zicke ebenfalls noch bei ihnen war.

„Was machst du den noch hier?“, fragte Draco mit den Augen rollend und hoffte, dass es ein guter und triftiger Grund war, warum sie immer noch bei ihnen saß. Doch das Mädchen antwortete nicht, denn Blaise war wieder einmal schneller: „Ich begleite sie jetzt in den Gemeinschaftsraum, sie hat keine Ahnung wo sie hin muss.“

Ja, das war ein typisches Merkmal von Zabini: Frauen abschleppen! Reinblütige und hübsche Mädchen, das war es, was Zabini wollte und er konnte sie alle haben, und dieses Wissen machte er sich ohne Zweifel zu nutzen. Bei jeder Party war Zabini der Erste, der ein Mädchen in seinen Armen hielt und er war auch der Erste, der mit einem Mädchen breit und gewinnend grinsend die Party verließ. Draco bemerkte den höhnischen Gesichtsausdruck, welcher sich auf Pansys Zügen ausbreitete. Die schwarzhaarige beugte sich zu Blaise vor, welcher ein Stück vor ihr zurück wich. Jeder wusste, dass sich die beiden auf den Tod nicht leiden konnten und Zabini wollte so wenig wie möglich mit Parkinson zu tun haben.

„Oh~ Zabini, unser Frauenheld, hat sich gedacht, er begleitet das arme, arme Ding mal zum Gemeinschaftsraum hinunter, oder wie?“

Blaise zog beide Augenbrauen zusammen und blickte sie bösartig an. Pansy hatte ein blasiertes Grinsen auf den Lippen, während die Inderin ihr Haar schüttelte und es sich nach hinten strich.

„Können wir endlich los?“, fragte diese und blickte zwischen den zwei Slytherins hin und her.

„Blaise wird dir ja den Weg zeigen!“ spottete Pansy nur und hackte sich unter Dracos Arm ein. Der Blonde blickte genervt zu ihr hinab und verzog seine Mundwinkeln, es gefiel ihm gar nicht, dass Parkinson heute mal wieder so anhänglich war. Es war Ok, wenn sie ihm zuhörte und ihm Aufmerksamkeit schenkte, aber das war zu viel des Guten. Er befreite sich aus ihrer Umklammerung und ging allen voran in Richtung Kerker. War ja nicht auszuhalten mit den Idioten hinter sich! Seufzend strich er seine Haare zurück, als er von hinten Zabinis belustigte Stimme vernahm.

„Starr ihm nicht so auf den Hintern!“

Eine Augenbraue hochhebend wartete er auf die Stimme, die auf Blaise Anschuldigung hin antwortete. Er hatte auf jeden Fall mit Parkinsons Stimme gerechnet, nicht aber mit der Stimme der blöden Zicke.

„Tu ich nicht!“ merkte diese mit vorwurfsvollem Ton an. „Schließlich ist da ja nichts Sehenswertes.“, und ihr Tonfall wurde plötzlich wieder spöttisch. Ein freches Grinsen stahl sich auf Dracos Lippen, er blieb mitten am Gang stehen und auch die Schritte hinter ihm verstummten. Er würde nun den perfekten Auftritt hinlegen, dessen war er sich sicher und mit diesem Gedanken drehte er sich langsam und betont stilvoll um. Die Hände hatte er in seine Umhangtasche gesteckt und er blickte mit einem überaus eingebildeten Blick zu der braunhaarigen Inderin hinunter.

„Ja, weil die vorder Seite nun mal besser ist…nur ohne Mantel!“

Empört blickte das Mädchen zu ihm auf, ihr Mund stand einen Spalt breit offen und anscheinend hatte sie nicht mit so einem Kommentar gerechnet, was Draco innerlich als einen Triumpf wertete.

Er hatte schon mit ihrer Sprachlosigkeit gerechnet und so drehte er sich um, als sie plötzlich meinte, dass sie nicht auf ihn stand und sich das auch nie ändern würde.

Draco konnte bei dieser dummen Antwort nur die Augen verdrehen, das Mädchen immer gleich alles so persönlich nehmen mussten war ihm ein Rätsel! Auf das wollte er ja gar nicht hinaus! Verstand die dumme Kuh denn nicht, dass er das nur neckisch meinte?

Auch Blaise blöder Spruch, den dieser noch zusätzlich hinterher jagte, konnte seine Laune nicht aufbessern: „Draco hat dich schon in sein Herz geschlossen.“

Draco lachte humorlos auf und drehte sich dann zu Blaise um, dem würde er es schon noch zeigen! Zabini konnte heute ruhig gegen ihn spielen, denn was dieser konnte, das konnte Draco schon lange, jetzt würde er den Spieß mal umdrehen!

„Mach dir keine Sorgen, Blaise. Ich gehöre ganz dir!“, und mit diesen scherzhaft gehauchten Worten breitete Draco seine Arme aus und mit einem schelmischen Grinsen näherte er sich dem Dunkelhäutigen, welcher sein Gesicht argwöhnisch verzog und Dracos Geplänkel mit einem „Ach verzieh dich!“, quittierte. Der Spott war ganz genau zu sehen in Dracos Gesicht, doch er verkniff sich seine Frage, wer denn Zabini schon freiwillig und nüchtern nehmen würde, denn er wusste schließlich, dass Zabini in ganz Slytherin nur an 2. Stelle stand, den an 1. Stelle stand natürlich er selbst, wie sollte es auch anders sein?

In Gedanken sich rühmend kam er beim Eingang des Gemeinschaftsraumes an und sagte das Passwort um eintreten zu können. Zielstrebig machte er sich auf den Weg zu den Schlafsälen der Jungs und ließ die drei anderen hinter sich ohne auch nur ‚Gute Nacht‘ zu sagen. Für heute wollte er keinen mehr sehen, denn der Tag war die reinste Hölle gewesen. Zabini, der glaubte er konnte ihm in den Rücken fallen, nur wegen der Tussi, dann war da noch Pansy, die ihn nervte, obwohl nicht mal eine Woche vergangen war und zu guter Letzt die Ziege, die er von nun an wohl auch ertragen musste. Seine Laune war nicht sonderlich gut, als er in die Dusche stieg, und als er in seinem Bett lag und den Tag Revue passieren ließ, hoffte er, dass der morgige Tag, an dem er den Erstklässlern das Schloss zeigen musste, nur halb so beschissen werden würde wie der heutige es gewesen war. Und mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer schloss er seine Augen um endlich zu seiner wohlverdienten Ruhe zu kommen.
 

Nachwort:

Vielen, vielen Dank an meinen perfekten Betaleser Casura_Lux.

Ohne sie, wäre meine Story ein wenig fehlerreich xD (Beistriche x.x)

Nun ja, ich will euch nicht zu sehr aufhalten und ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht dieses Kapitel zu lesen. Bitte lasst ein paar Kommentare da, wie schon gesagt Kritik ist immer erwünscht, davon kann ich genug einstecken, aber ein kleines Lob wäre auch ganz nett ;)

Without a trace

Es war 8 Uhr morgens, als Dracos Wecker schrill klingelte. Murrend kuschelte er sich nochmals in die Decke. Es war einfach viel zu früh zum Aufstehen, doch sein Wecker sagte da leider etwas anderes. Seufzend setzte er sich auf und strich sich sein Haar glatt und mit einem Blick auf den anscheinend noch schlafenden Zabini Jungen (welcher immer eine halbe Stunde vor ihm aufwachte um ins Bad zu stürmen), wurde sein Verdacht bestätigt. Heute war der Tag, an dem er den Slytherin Erstklässlern die Schule zeigen musste, und das war immer sehr langwierig und vor allem anstrengend.

Draco stellte den Wecker aus und schwang seine Beine aus dem Bett um nur kurze Zeit danach ins Badezimmer zu verschwinden.
 

Kaltes Wasser prasselte nun auf den perfekten Körper hinab und Draco strich sich seufzend durch sein blondes, nasses Haar. Langsam wurde er wach und er genoss seine morgendliche Dusche. Gerade als der Slytherin begann seinen Oberkörper einzuseifen, vernahm er ein lautes Klopfen an der Badezimmertür. Er öffnete seine Augen und sein Gesichtsausdruck, schaltete von entspannt auf absolut genervt um. „Wer stört, verdammt?!“ schnarrte Draco in Richtung Tür, aber diese Frage war vollkommen unnötig, denn es konnte nur einer stören, nämlich Blaise Zabini, welcher sich mit ihm als einziger das Zimmer teilte.

„Ich bin’s, Blaise, was für eine blöde Frage!“, kam sogleich die entnervte Antwort von Zabini, „Ich hab den Wecker eigentlich für mich gestellt und nicht für dich!“

„Dann stell dir das nächste Mal deine Uhr ein und nicht meine!“, brachte Draco dem Zabini Erben entgegen und wusch sich das Duschgel vom Körper. Mann, der Typ machte auch nichts als Schwierigkeiten! Das Zusammenleben mit Zabini war nicht unbedingt leicht, aber alles war besser als mit Crabe und Goyle in einem Zimmer zu leben. In der fünften Klasse hatte Draco Zimmer getauscht, denn er wollte sich nicht länger mit den zwei Einfaltspinseln einen Raum teilen, denn das war ein Desaster. Zwar wurde ihm jeder Wunsch erfüllt und praktisch von den Augen abgelesen, aber wenn Goyle einmal zu Zwiebelchips rankam, dann konnte man nur noch aus dem Zimmer flüchten.

Dieses Problem hatte er bei Blaise Zabini jedoch zum Glück nicht. Das andere Problem das dieser jedoch hervor warf, waren seine ständigen Frauenbesuche und seine verdammte Eitelkeit. Eitelkeit an sich war ja nichts schlimmes, aber wenn zwei Jungs so pedant auf ihr Äußeres achteten, konnte das schon mal zu Streitsituationen führen. So in etwa wie jetzt:

„Komm schon, lass mich rein, ich muss meine Haare noch geelen! Und duschen muss ich auch noch, bevor die Stunde anfängt!“

Draco verzog seine Mundwinkeln zu einem schiefen grinsen und er konnte es sich nicht nehmen zu dieser Aussage etwas zurück zu geben. „Für was musst du dir deine Haare geelen? Und noch was, die Stunde fängt erst um 9 Uhr an, du hast also noch eine Viertelstunde Zeit!“ „Mach dich jetzt bloß nicht über mich lustig, ich will ja nicht erwähnen, wie du in deinen Ersten 2 Jahren in Hogwarts ausgesehen hast, Malfoy! Und noch hab ich eine halbe Stunde Zeit, dafür werde ich Sorgen!“, kam Blaise‘ Stimme aufgebracht von vor der Tür und er begann auf diese einzuhämmern.

„Ich sah ausgesprochen gut aus und hör auf an die Tür zu klopfen, verdammt!“, brachte Draco ihm aufbrausend entgegen und wusch nun auch die Spülung energisch aus seinem Haar. Er drehte das kalte Wasser ab und schnappte sich jeweils ein Handtuch für den Kopf und für seinen Körper. War ja nicht auszuhalten! Nirgends konnte er mal seine Ruhe haben und das ausgerechnet heute. Wie sollte er dann die Erstklässler ertragen, wenn er nicht halbwegs entspannt war?!

"...Bist du jetzt fertig?“, kam es fragend von dem Schwarzen, welcher keine Duschgeräusche mehr hörte, und Draco schüttelte nur den Kopf. Womit hatte er das den wieder verdient? Er wollte doch nur rechtzeitig fertig werden in der Früh und sich mal gemütlich duschen und das auch genießen und dann kam ihm dieser Zabini-Idiot in die Quere!

„Nein, noch lange nicht!“, murrte Draco in Richtung Tür und begann sich extra gemächlich abzutrocknen. Von ihm aus konnte Zabini doch vor der Tür versauern, er jedenfalls würde sich jetzt Zeit lassen. Mit dieser Einstellung stellte Draco sich vor den Spiegel und begutachtete kritisch sein Aussehen. Kein einziger Pickel, ebenmäßige Haut, edle Gesichtszüge, er war einfach perfekt!

Ein selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er begann sich bewusst langsam anzuziehen. Einerseits um seinen makellosen Körper zu begutachten und andererseits um Zabini noch ein wenig hin zu halten.

„Jetzt reicht‘s aber! Alohomora!!“, rief eine tiefe Stimme laut aus und die Tür sprang, gegen die Wand krachend, auf und ein wütender Blaise Zabini kam bei der Tür hinein. Draco zuckte unweigerlich zusammen. Welcher Kobold hatte ihn denn gebissen? War der echt nur so sauer, weil er solange im Bad war? Anscheinend war das wohl der Grund, den Zabini hatte sich keine 5 Zentimeter vor ihm mit grimmigem Gesichtsausdruck aufgebaut. „Du bist doch schon lange fertig, raus hier!“, wetterte der Schwarze los und deutete mit dem Zeigefinger in Richtung Tür. „Wer glaubst du denn, wer du bist, dass du mir was sagen kannst?!“, schnauzte der Blonde gleich zurück, denn sowas würde er sich nicht gefallen lassen von einem einfachen Idioten wie ihm!

„Ich bin jemand, der nach einer halben Stunde im Bad auf jeden Fall besser aussehen würde, als du!“, gab Blaise mit hoch gezogener Augenbraue zurück und drängte Draco grob vom Waschbecken weg. Der Blonde blickte entgeistert zu Blaise und zerrte ihn nun ebenfalls von seinem Lieblingsplatz. „Ich bin noch nicht fertig, also verzieh dich!“, giftete Draco den Schwarzen an und hoffte, dass dieser endlich verschwinden würde, doch dem war nicht so. Blaise begann Draco nun zu schubsen und wie sollte es anders sein, bekam er auch gleich eine nette Retourkutsche von Draco, welcher seinen Zauberstab gezückt hatte. Dieser wollte sich das nicht noch länger bieten lassen, und bevor Zabini auch nur seinen Zauberstab hervorziehen konnte, schrie Draco ihm auch schon:„Furunkulus!“ entgegen. Mit Genugtuung beobachtete der Malfoy Spross, wie sich auf Blaise‘ Wangen schon die ersten Pickel bildeten. Er konnte die Bestürzung in Blaise‘ Gesichtszügen lesen, vor allem als sich dieser ungläubig an die Wange fasste.

„Das...hast du jetzt nicht im Ernst getan?“

Er hatte das nicht nur Ernsthaft getan sondern auch noch mit der größten Genugtuung! Draco konnte sich bei dem jämmerlichen Anblick von Zabini ein fieses Auflachen nicht verkneifen. Mit einem frechen Grinsen schob er den immer noch perplexen Blaise, welcher mehr als nur besorgt war um sein makelloses Äußeres, beiseite und ging selbst zum Spiegel. Er flüsterte leise „Seresco“ und hielt seinen Zauberstab auf seine Haare gerichtet. Sie wurden trocken und lagen einfach nur perfekt, so wie es sein sollte. „JETZT bin ich fertig, Zabini.“, und mit diesen letzten Worten schritt er mit aller Gelassenheit aus dem Bad. Hätte Zabini noch eine Minute gewartet, wäre das alles nicht passiert, daran war Blaise nun selber schuld, aber so wie Draco ihn kannte, würde sich Blaise nicht vor die Tür trauen, so wie er jetzt aussah. Dafür war Zabini zu eitel, und diesen Schwachpunkt hatte der Blonde gekonnt ausgenutzt.

Mit schnellen Schritten ging er zu seinem Bett und nahm seine Umhängetasche auf, die vor dem Himmelbett stand. Ein Blick auf die Wanduhr verriet ihm, dass er nicht mehr lange Zeit hatte und so verließ er das Zimmer. Er hechtete die Wendeltreppe runter und kurz bevor er um die Biegung kam, begann er betont langsam und selbstsicher zu gehen. Im Gemeinschaftsraum standen sie dann auch schon, die Erstklässler. Alle nervös, aber bemüht sich nichts anmerken zu lassen. Draco entlockte dies nur ein leichtes Mundwinkel hochziehen, er konnte sich noch gut daran erinnern, als ihm damals das Schloss gezeigt wurde. Er war genauso gewesen, er hatte sich seine Unsicherheit nicht anmerken lassen und vom ersten Tag an, hatte er gelernt seine kalte Maske noch mehr auszubauen. Seine Maske, die eigentlich schon komplett verankert war an ihm, man konnte es schon gar nicht mehr als eine bezeichnen. Plötzlich erinnerte er sich wieder zurück, an die Zeit in der Hogwarts noch so weit entfernt schien.
 

Es war ein Samstagmorgen. Tautropfen glitzerten auf dem satten Grün der Gräser und Draco ging langsam über die Wiese zum mit Rosen geschmückten Pavillon, wo sein Vater ihn um 8 Uhr morgens erwartete, um ihm das beizubringen, was er brauchte für die Schule. Rechnen, das konnte er besonders gut, aber im Schreiben war er noch nicht so gut ausgebildet. Er erinnerte sich an gestern, als sein Vater ihm einen Satz ansagte: Stolz sollst du sein, stolz wie es sich für ein Reinblut geziemt.

Draco hatte es gestern so oft falsch geschrieben, dass sein Vater ihm mit seinem Stock eins auf die Finger gab. Er hatte mit ihm geschimpft und ihn als unnütz bezeichnet. Gestern hatte er die Tränen schwer zurückhalten müssen in der Gegenwart seines Vaters. Dieser hätte ihn doch nur wieder ausgelacht, weil er weinte. Heute würde er alles richtig machen, er wusste jetzt, wie man die Wörter schreiben musste, nur seine Schrift war nicht so perfekt, wie sie sein Vater erwartet hatte. Sie war krakelig und nicht geschwungen und nach rechts gezogen. Auch dafür hatte er gestern einen Hieb mit Vaters Stock auf die Finger und den Handrücken bekommen. Der Blonde blickte auf seine Finger, sie waren zum Glück nicht mehr rot, aber sie waren furchtbar dünn. Endlich war er beim Pavillon angekommen, wo sein Vater ihn mit strenger Miene erwartete. „Du bist spät, ich hab dir gesagt, du sollst nicht trödeln!“, kam eine spitze Bemerkung über die dünnen Lippen seines Vaters.

Draco blickte ein wenig verlegen auf die Seite, es tat ihm ja Leid, seinen Vater so zu verärgern, deshalb sagte er ihm: „Ja, Vater, ich hab mir Zeit gelassen. Das kommt nicht mehr vor.“

„Das will ich auch hoffen, und nun setz dich!“, sein Vater deutete auf einen Stuhl gegenüber von ihm. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs erschienen Pergamentrollen, Tinte und eine Feder. Draco setzte sich zögernd hin. Er würde heute wieder zwei Stunden schreiben und dann das geschriebene Lesen. Danach würde er eine Stunde rechnen und dann musste er sich schon vorbereiten für den Lunch. Draco zückte seine Feder, insgeheim fragte er sich, welchem Tier diese Feder ausgerupft wurde und er tauchte sie ins Tintenfässchen ein.

„Schreib: Stolz sollst du sein, stolz wie es einem Reinblut geziemt.

Kalt, kalt ist das Stichwort, so kann niemand deine Grundfestung erschüttern.

Und bedenke eines, mein Sohn, ich will nicht, dass du die Reinheit deiner Abstammung besudelst!

Hast du dir das gemerkt!“, es war keine Frage, es war schon mehr die Antwort auf seine Litanei. Er sollte es sich merken, sich das alles genau aufschreiben um es nie zu vergessen. Wie könnte er das auch jemals vergessen?

Draco bemühte sich mit dem Schreiben hinterher zu kommen, es war schwierig sich das alles auf einmal zu merken, als Vaters Spazierstock wieder im Takt auf die Tischkante klopfte. Der kleine Blonde schloss seine Augen, gleich würde sein Vater wieder schimpfen, wie scheußlich seine Schrift doch war, und das er viel zu langsam schrieb!
 

Draco schüttelte kurz den Kopf um seine Gedanken an die Vergangenheit los zu werden und begann gelangweilt die Formalitäten runter zu leiern. So wie er seinen kleinen Text, den er bei seinem Vater oft geschrieben hatte runter leiern konnte.

„Gut...Alle Erstklässler hier? Schön, ich bin Draco Malfoy und zeige euch heute Vormittag die Schule. Gibt’s noch Fragen?“ Ein Mädchen mit zwei blonden, geflochtenen Zöpfen meldete sich, anscheinend die Hermine „Schlammblut“ Granger Slytherins, den sie hielt ein Buch über die Geschichte Hogwarts fest umklammert in ihren Händen. „Ja, ich hab eine Frage, sie ist aber keine Erstklässlerin mehr, oder?“ und damit deutete das Mädchen auf eine Person, welche hinter der kleinen Menge stand. Draco folgte mit seinem Blick der Richtung, in der das Mädchen zeigte und er begann genervt aufzustöhnen, als er sah, wer dort stand. Das war doch alles nur ein schlechter Traum. Alles hatte er erwartet, wirklich alles! Was hatte er nur verbrochen? Dort stand sie, in der Ecke, halb verdeckt von einem grünen, schweren Vorhang. Sie hatte ihre Hände vor der Brust verschränkt und war in der Schulrobbe gekleidet, gerade machte sie mit ihrem Kaugummi eine Blase und ließ sie platzen. „Na, überrascht?“, gab sie gespielt lässig von sich und trat hinter dem Vorhang zur Gänze hervor. Sie hatte eine Augenbraue angehoben und Draco lachte gehässig auf. „Dein Versuch einen auf cool zu machen, scheitert bei mir kläglich, Zicke!“, rollte die passende Antwort sogleich von seinen Lippen und Spott machte sich in seiner Tonlage bemerkbar. Die würde sich bei ihm ihre Teufelshörner noch abstoßen, das konnte er gewiss schon sagen. Sie sollte sich bloß nicht mit ihm messen, den er wusste, dass er die Fäden in der Hand hielt. Jeder hier in Slytherin tanzte nach seiner Pfeife und sie würde es irgendwann nicht viel anders machen. Dafür würde er schon noch Sorgen, aber davor hatte er noch einige Wichtige Dinge zu erledigen. Ein Teil davon war, heute den Neuzugängen die Schule zu zeigen. Der andere Teil…nein, daran wollte der Blonde momentan nicht denken. Es schien noch alles so weit weg. Der alleinige Gedanke an dieses Vorhaben ließ ihm eine Gänsehaut den Rücken hinab kriechen, und er hatte gewusst, warum er es so tunlichst verdrängt hatte. Wiedermal machte er seinen Gedankengängen Platz für die Zukunft und für die Vergangenheit, eigentlich sollte er doch hier sein bei den Erstklässlern und nicht bei seinem Vater oder dem Dunklen Lord, und so beschloss er, der kleinen einfach zu antworten, dass würde ihn ein wenig ablenken. „Also, sie ist neu dazu gekommen und es würde mich nicht wundern, ihrem IQ nach zu urteilen, wenn sie Erstklässlerin wäre. Frage beantwortet?“ „Ja.“, kam es nur knapp von dem Blonden Mädchen und sie wandte sich schon zum Gehen um, so als würde sie die Gruppe von Zwergen anführen. Draco verzog nur missbilligend die Mundwinkel, und schob ein paar von den Knirpsen auf die Seite um ganz vorne zu stehen. Er hatte alle gut im Blick und begann mit der Erklärung, ohne die grantige Miene der Inderin zu beachten: „Gut, das ist der Slytherin Gemeinschaftsraum. Ich zeig euch noch Professor Snapes Büro und den Unterrichtsraum für das Fach Zaubertränke. Anschließend zeig ich euch den Rest.“

Mit diesen Worten drehte er sich zur kahlen Wand hin und legte seine Hand auf diese. Die Steinwand öffnete sich und er ging allen voran in den Gang hinaus. Als alle aus dem Gemeinschaftsraum raus gekommen waren, zählte er kurz nach, wie viele Neuzugänge hier waren, nur um gleich danach seine Führung fortzusetzen. Er bog nach rechts ab und es erstreckte sich ein schmaler, nach moder riechender Gang, auf einer Seite war der Eingang zum Zaubertränke Unterricht, auf der anderen Snapes Büro. Sonst gab es nichts Interessantes im Kerker, ausgenommen von der Schulküche, aus welcher Blaise immer Proviant mopste für die legendären Slytherin Partys. Gemeinsam mit den Erstklässlern ging Draco hinauf ins Erdgeschoss und in die Ersten 2 Etagen. Im 3. Stock passierte es dann. Draco war gerade dabei zu erklären, dass dieser Stock eigentlich verboten war, als er einen lauten Schrei hörte.

„Sie ist weg! Sie ist weg!“, konnte man von ganz hinten hören und ein kleines Mädchen schlug verzweifelnd die Hände über dem Kopf zusammen.

„Wer ist weg?“, kam die kühle Frage von Draco, welcher sich lässig gegen eine Steinsäule lehnte.

Das Mädchen, dass gerade erst aufgeschrien hatte, beantwortete seine Frage: „Keira ist weg, das Mädchen mit den blonden Zöpfen!“´

Genervt seufzte der Blonde auf. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Genau im 3. Stock musste eine Schülerin verschwinden und wieso um alles in der Welt war das keinem zuvor Aufgefallen?! Das würde ihm eine Menge Hauspunkte kosten und das schon am Ersten Tag. Er musste die Kleine finden, bevor das Publik wurde, dass er ein Mädchen bei der Schulführung verloren hatte.

„Also, bekommt jetzt mal alle keine Panik“, sagte Draco zu den Mädchen und Jungs, die sich schon suchend umblickten und alle angstvolle Gesichter machten, „Wir finden sie bestimmt gleich!“

„Was heißt hier wir? DU!“, kam es von ganz hinten und Draco erblickte die Inderin die ihm frech entgegen grinste. Am liebsten hätte er sich jetzt einen Klatscher von irgendwo her geschnappt und ihn ihr ins Gesicht geworfen, nur woher sollte er jetzt auf die Schnelle einen Klatscher auftreiben?

Er seufzte leise auf, verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und blickte in Richtung Decke, das machte er immer, wenn er nachdachte. Vielleicht wäre es eine gute Idee, die kleinen hier warten zu lassen, während er sich auf die Suche machte. Andererseits wollte er nicht alleine auf die Suche gehen, der 3.Stock war ja nicht umsonst verboten, und er wollte, sollte er entdeckt werden, nicht die komplette Verantwortung übernehmen müssen. Er brauchte einen Sündenbock! Er blickte wieder in die Runde, und da stand sie, angelehnt an der Mauer, ihre Fingernägel gelangweilt betrachtend. Sie würde mitkommen, er konnte die Schuld immer noch auf sie ummünzen, sollten sie entdeckt werden.
 

„Hey, indische Leitkuh!“, manche Schüler kicherten und ein hämisches Grinsen schlich sich für kurze Zeit auf sein Gesicht „Du kommst mit, das Mädchen suchen. Ihr anderen bleibt hier, und rührt euch ja nicht von der Stelle!“. Die Erstklässler nickten nur eingeschüchtert und die Inderin begann auf einmal ungehalten zu lachen.

„Was ist denn so lustig?!“, zischte Draco sie an, als er knapp vor ihr stehen blieb und sie hörte auch sofort auf zu kichern.

„Du hast mich Kuh genannt. Kühe sind heilig in meinem geliebten Land. Ich wusste ja gar nicht, dass wir schon so weit sind, dass du mich verehrst.“, meinte das braunhaarige Mädchen neckend und sie legte ihren Kopf schief. Was war denn das für eine billige Anmache? Darüber konnte man echt nur den Kopf schütteln, nicht noch so ein Pansy-Verschnitt! Genervt rollte Draco mit den Augen und deutete ihr nur, mit einem Kopfnicken, dass sie mit ihm mitkommen solle in Richtung Verbotener Korridor.

Schweigend gingen die beiden im düsteren und nur mit Fackeln beleuchteten Gang nebeneinander her. Draco hatte seine Hände tief in seine Hosentaschen eingesteckt und warf hie und da einen Blick in die verschiedensten Räume und Verwinkelungen des Korridors, doch das kleine Mädchen war nirgends zu finden, als sich der Korridor in drei verschiedene Richtungen spaltete. Da standen sie nun, und wussten nicht, welchen sie wählen sollten, geschweige denn, ob diese Verzweigungen auch wieder zusammenführten. Draco blickte in jeden Gang hinein, doch jeder sah anders aus und auf seine eigene Art und Weiße düster, kalt und bedrohlich. Der Malfoy-Spross entschied sich dann für den breiteren Gang, welcher nur spärlich beleuchtet war, doch dort hatte er Ausweichmöglichkeiten für den Fall, dass etwas hinter einer Tür lauern würde.

Nicht auf das Mädchen neben ihm achtend wählte er die Richtung und ließ sie dort stehen.

„Hey! Warte gefälligst auf mich!“, fauchte sie ihn an und stellte sich vor ihm in den Weg.

Natürlich giftete er zurück: „Geh mir aus dem Licht und such dir einen anderen Weg aus!“

„Das ist ja sehr schlau, wenn wir uns jetzt auch noch verlieren! Die Klugheit hast du wohl mit der Zauberstabspitze gegessen.“, gab sie schnippisch von sich, während sie sich umdrehte um dieselbe Richtung einzuschlagen wie Draco, welcher sich entschloss ihr einfach hinterher zu gehen.

Der Gang war unheimlich schlecht beleuchtet, jeder Schatten an der Wand wirkte bedrohlich und jedes noch so kleine Geräusch war Angsteinflößend. Hinter den verriegelten Holztüren konnte man seltsame Dinge hören und Draco lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er plötzlich einen markerschütternden Schrei hinter sich vernahm! So schnell er konnte drehte er sich um und auch die Inderin war zusammen gezuckt und zu ihm gelaufen.

„Das kam von der Tür dort! Das war bestimmt sie!“, sie deutete mit zittrigen Fingern auf ein Schmiedeeisernes Türchen und packte Dracos Handgelenk nur um ihn wenige Sekunden später zur Tür zu zerren. Draco war vollkommen perplex, fing sich jedoch schnell wieder.

„Lass mich los!“, zischte er sie an und entriss ihr seine Hand. War ja nicht auszuhalten mit solch einem hysterischen Weib! War ja sogar noch ärger als Pansy, das musste jemand erstmals schaffen!

Innerlich sich furchtbar aufregend stand er nun vor der Tür, wartend dass etwas geschehen würde.

Draco wusste nicht, was ihnen bevor stand, wenn er die Tür öffnen würde. Würde eine Chimära auf ihn zustürzen oder ein Mantikor ihn auf grausame Art und Weiße zerfleischen um ihn dann genüsslich zu verspeisen?

„Du gehst vor! Ich…geb dir Rückendeckung!“, brachte Draco so gefasst wie möglich hervor und wartete nur so darauf, dass sie endlich den Türknauf drehte, um die Tür zu öffnen.

Sie faltete zuvor ihre Hände zum Gebet und bat irgendeinen Gott namens Rama um seine Hilfe, Dracos Meinung nach vollkommen unnötig!

Langsam streckte die Braunhaarige ihre Hand aus, und blickte zu ihm zurück. Draco konnte nicht mehr als einfach nur stumm zu nicken und mit den Schultern zu zucken. Wenn es jemanden von ihnen beiden traf, dann sowieso sie, also brauchte er sich im Prinzip ja gar keine Sorgen mehr zu machen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, schaute er ihr zu, wie sie die Tür öffnete und ganz zaghaft hineinblickte. Draco jedoch hatte nichts Besseres zu tun als sie in den stockfinsteren Raum hinein zu schubsen. Ein lauter Schrei erfüllte die leeren Gänge!
 

To be continued...

Punishment

An meine Leser:

Es tut mir irrsinnig Leid, dass ich schon so lange nichts mehr hochgeladen habe, aber meine Kreativität und Schreibkunst hat kurzzeitig seinen Tiefstpunkt erreicht. Ich danke für die Geduld und wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen.
 

***
 

„Also echt! Wie blöd muss man eigentlich sein?!“, fauchte ihn die Inderin an, „Wieso schubst du mich durch diese Tür? Was wenn ein Mantikor da drin gewesen wäre?!“

„Dann wärst du jetzt tot“, gab Draco trocken von sich und dachte sich noch dabei, dass ihm das ganz gelegen gekommen wäre, hätte ein Mantikor sie zerfleischt.
 

Letztendlich hatten sie das verschwundene Mädchen namens Keira gefunden, das Blonde Gör ging hinter ihnen her und er hatte die Zicke auch noch am Hals! Sie beschwerte sich schon die ganze Zeit bei ihm, wie viel Zeit sie nicht vertrödelt hätten und was für ein Idiot er nicht war; ein einziger blöder Satz noch, und ihm würde der Kragen platzen!

„…machst du das bei jedem Mädchen? Mich würde es nicht wundern, wenn du als...“, aber weiter kam sie nicht, den Draco schnitt ihr barsch das Wort ab:„Halt deinen verdammten Mund!“

Sein Gesicht war zu einer grimmigen Grimasse geworden und seine Wangen waren vor Zorn gerötet. Er hatte seinen Zauberstab aus seinem Umhang gezogen und ihn fest an ihr Brustbein gedrückt. Draco bemerkte mit Stolz, wie sie scheinbar einen Angstkloss hinunter schluckte und ein Gefühl der Überlegenheit breitete sich schlagartig in ihm aus, denn sie blickte ihn nun mit geweiteten Augen an und nuschelte ein leises: „Tut mir ja Leid, Mister super-gereizt!“. Der Blondschopf kniff seine Augen zusammen, was ihn bösartig aussehen ließ und drückte den Zauberstab tiefer in ihre Brust hinein. „AU!! Tut mir ja leid! Hör auf damit, das tut echt weh!“, murrte sie und schlug seine Hand weg. Mit wehleidigem Gesichtsausdruck rieb sie sich ihr Brustbein und blickte den Malfoyjungen mit vorwurfsvollem Blick an.

Dieser jedoch konnte sich ein spöttisches Schnauben nicht verkneifen:„Pah! Du bist eine Schande für jeden Slytherin hier!“
 

Die Inderin schnappte nach Luft und blickte ihn empört an. „Was bildest du dir eigentlich ein?! Glaubst du wirklich, du kannst SO mit mir reden?!“, keifte sie ihn an, doch bevor der Blonde seinen Zauberstab erneut ziehen konnte, hatte Keira das Wort ergriffen. „Hört endlich auf damit! Ihr zwei seid ja richtig furchtbar!“. Draco konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass es Keira sichtlich unangenehm war, das jetzt gesagt zu haben und ihm erging es nicht anders. Er seufzte leise und strich sich sein Haar zurück. „Jaja! Schon gut, gehen wir!“, grummelte er nur und die drei setzten ihren Weg fort. Es breitete sich eine unangenehme Stille aus zwischen den Dreien. Spannung lag in der Luft. Die Inderin war scheinbar gereizt und Draco war immer noch sauer! Das Mädchen namens Keira hatte nur geschrien, weil eine Spinne in dem Raum, auf ihren Haaren gelandet war. Wegen so einer Kleinigkeit so laut zu kreischen, das war ja nicht mehr normal! Innerlich regte er sich fürchterlich darüber auf und seine Laune ließ er auch liebend gern an dem Braunhaarigen Mädchen aus. Sie hatte es eben verdient und was sollte ihr unnötiger Mister super-gereizt Spruch?! Der war ja vollkommen bescheuert! Sie hatte ja keine Ahnung von ihm, diese dumme Gans. Sie wusste nicht, wie es war, als Malfoyerbe aufzuwachsen. Mit all den Regeln und der Etikette der Aristokraten. Eigentlich konnte er sie nur bemitleiden, denn sie wusste wahrscheinlich nicht einmal, wie es so war in der gehobenen Gesellschaft. Was man nicht alles tun musste, um dazu zu gehören. Man durfte sich nur weniges leisten, und wenn etwas nicht so lief, wie es sollte, dann konnte man das nur durch raffinierte Schachzüge wieder ausmerzen. Ein kleines Bankett, ein netter Geldumschlag, eine große Party, es war jedes Mal dasselbe Spiel. Kaum merklich seufzte er auf, ließ seine Gedanken einfach hinter sich, und richtete sich seinen Umhang, denn sie bogen gerade um die Ecke, und kamen endlich wieder bei der Gruppe an. Draco stellte sich vor der ganzen Gruppe hin und räusperte sich, um Ruhe in die schnatternde Bande zu bringen.
 

„So, wir haben sie gefunden! Kann’s nun weiter gehen, oder gibt’s sonst noch irgendein Problem?!“

Ein kleiner, dicker Junge hob langsam und ein wenig eingeschüchtert seinen Arm hoch.

„Was?!“, fragte Draco barsch und er hoffte, dass etwas Vernünftiges aus dem Jungen heraus blubbern würde. Leider wurde er bitter enttäuscht.

„Ich muss aufs Klo.“, sagte der Junge und blickte mehr als nur Verlegen auf den Boden.

„Dann geh!!“, giftete Draco ihn mit zusammen gebissenen Zähnen an, er war echt wütend! Dieser Haufen von Affen war eine Beleidigung für jeden Slytherin! Wie konnte man sowas nur in sein Haus stecken? Eine Schande war das in seinen Augen! Wütend wie er war über dieses Kindergartenverhalten setzte er gerade zu einer wüsten Beschimpfung an, als die Inderin ihn unterbrach: „Du brauchst ihn ja nicht gleich anzuschreien, kannst dich wohl anders nicht währen!“

„Nicht anders währen?“, fragte Draco mit einem gefährlichen Unterton in seiner Stimme und trat einen Schritt auf sie zu, “Wer glaubst du wer du bist, dass du so mit mir redest?!“.

„Ist das dein billiger Standartspruch?“, gab die Inderin mit hochgezogener Augenbraue zurück und sie äffte sein: „Wer glaubst du wer du bist?“ mit affektierter Stimme nach.

„Ich bin der Vertrauensschüler deines Hauses und du wirst mir einen Aufsatz über den Vielsafttrank schreiben. 3 volle Pergamentrollen, kleine Schrift und bis übermorgen!“, gab Draco mit gespielt freundlicher Stimme bekannt und wandte sich dann von der Inderin ab. Sie wollte Krieg? Den konnte sie gerne haben, er würde gewinnen, dessen war er sich sicher! Ihn als Feind zu haben, das sollte sie sich nicht wünschen, denn dann wurde sie mit Potter, Weasley, Granger und dem ganzen anderen Gryffindorpack auf eine Stufe gestellt! Gerade als sich Draco zum Gehen umwandte und für einen Moment doch Stille herrschte fragte sie mit höhnischer Stimme: „Was, wenn ich dir deinen bescheuerten Aufsatz nicht gebe? Willst du mir dann Punkte abziehen?“
 

Draco lachte kurz humorlos auf, diese Frau war doch wirklich dümmer als es das Zauberei Ministerium erlaubte. „Natürlich nicht, aber Professor Snape wird dir mit Freude ein Monat Nachsitzen geben und vielleicht werden dann aus drei Pergamentrollen plötzlich fünf.“

Mit Genugtuung beobachtete er, wie die Braunhaarige ihre Lippen zu einem dünnen Strich verzog und sich empört abwandte. Sollte sie doch schmollen, das war ihm egal, dann hielt sie wenigstens die Klappe und er konnte seine Führung endlich beenden. Er zählte kurz nochmal nach und ging ohne ein Wort zu sagen weiter. Er zeigte den Erstklässlern und der blöden Ziege den Rest der Schule, wobei er den Gryffindorturm gänzlich außer Acht ließ. Nach der kleinen Führung hatte Draco die Anweisung von Professor Snape erhalten, die Schüler zu ihrem Unterricht zu führen, und diese hatten jetzt ihre Erste Stunde „Geschichte der Zauberei“. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er nur an dieses langweilige Fach dachte. Sollte er den kleinen jetzt schon die Laune auf dieses Fach verderben, indem er ihnen sagte, dass man bei Binns Unterricht prinzipiell schlief und nichts lernte? Nein, das wäre doch nur unlustig, das würden sie schon selbst herausfinden, dachte er sich noch und steuerte das Klassenzimmer an. „Gut, Führung beendet. Viel Spaß in Geschichte der Zauberei.“, sagte er mit Betonung auf das Wort Spaß, als die Meute endlich in ihr Klassenzimmer verschwand. Dieses ständige Frage-Antwort-Spielchen zwischen den Erstklässlern und ihm hatte ihn ganz schön ausgelaugt, vor allem, weil die Neugierde groß war.
 

Die einzige, die jetzt noch übrig war, war diese Inderin, die nicht minder wissbegierig gewesen war, was das Schloss anbelangte. „Hast du deinen Stundenplan mit?“, fragte Draco sie, um diese unangenehme Stille zu brechen, die sich ausgebreitet hatte zwischen ihnen. Er streckte ihr die Hand entgegen, und sie drückte ihm stumm einen Zettel in diese und Draco begann sich alles aufmerksam durch zu lesen. „Soso, Arithmantik und Alte Runen. Schwierige Fächerwahl.“, dachte sich der Blonde und fuhr sich durchs Haar. Er konnte ja schließlich von Erfahrung sprechen, er hatte auch das Fach Arithmantik belegt und so wie es schien, wäre dieses Fach das Erste für heute. „Wir haben jetzt gemeinsam Arithmantik. Folge mir einfach!“, meinte Draco und drückte ihr den Zettel mit dem Stundenplan wieder in die Hand. Gemeinsam, oder besser gesagt jeder für sich in seinen Gedanken, gingen sie die Treppen wieder hinauf zu ihrer Ersten Arithmantik Stunde für dieses Jahr. Draco betrat als Erster das Klassenzimmer und setzte sich neben Blaise hin, welcher ihm einen Platz frei gehalten hatte. Draco packte seine Unterrichtsbücher aus, eine Tabelle mit Formeln aller Art und das eigentliche Lehrbuch. Sorgfältig richtete er alles her, als Blaise ihm einen Zettel unterschob. Der Slytherin zog nur kurz die Augenbrauen zusammen, schließlich hielt er nichts von diesem primitiven Briefchen-Verkehr, dennoch öffnete er den Brief und begann zu lesen.
 

Na, wie war die Führung? Hat ja ziemlich lang gedauert. Ahja, wie heißt die Neue eigentlich? Ich hab mir ihren Namen nicht gemerkt.
 

Draco seufzte und schnappte sich seine Feder, tunkte sie in sein Tintenfass ein und begann seine Antwort aufzuschreiben, während der Lehrer etwas an die Tafel schrieb.
 

Lief nicht ganz nach Plan, deshalb dauerte es etwas Länger. Nenn sie blöde Ziege, das ist in ihrem Fall absolut zutreffend! Ich weiß ihren echten Namen nicht, warum interessiert dich der eigentlich?
 

Der Blonde faltete den Brief zusammen und legte ihn Blaise unter seine Pergamentrolle, als Professor Vektor an ihnen vorbei kam und abrupt bei Draco stehen blieb. Mit enttäuschter Stimme sagte sie: „Sie haben ja noch gar nicht angefangen Mr. Malfoy! Nun aber flott!“, und schon ging sie wieder weiter, um sich den restlichen Fortschritt der Schüler, die mit der Aufgabenstellung an der Tafel kämpften, anzusehen. Einige waren schon fertig, als Draco endlich anfing. Während er mithilfe von Tabellen und einem Abakus das Problem löste, steckte ihm Blaise erneut einen Zettel zu, doch diesmal blieb es nicht ganz unbemerkt...
 

„Entschuldigen Sie? Die zwei vor mir schreiben Briefe miteinander.“, konnte Draco von einer bekannten Stimme hinter sich hören. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte ihr den Cruciatus an den Hals gejagt! Diese blöde Tussi brachte ihn noch zur Weißglut! Langsam und mit einem Blick der beinahe töten konnte drehte sich Draco zu ihr um. Ihr hochnäsiger Blick und ihr dämliches Grinsen konnte sie sich abschminken! Draco hatte das Gefühl ihr am liebsten den Hals umdrehen zu wollen! Konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? War das denn so schwer? Grummelnd drehte er sich wieder um, ließ den Brief, unter dem strengen Blick von Professor Vektor, in seine Tasche verschwinden um keine zwei Sekunden später von seiner Professorin für Arithmantik angeschnauzt zu werden. „Ich habe es nicht gern, wenn in meinem Unterricht die Post verteilt wird Mr. Malfoy, das erledigen normalerweise die Eulen! Das sollten sie allerdings schon wissen! Und zu Ihnen Frau...“, sie blickte auf ihren Zettel mit der Namensliste und fuhr fort „Danrajgi! Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, aber ich mag Petzen nicht. Das nächste Mal behalten Sie es für sich.“

Ein lautes Gelächter erfüllte augenblicklich den Raum und Draco war sich sicher, dass es nicht nur für diese Danrajgi galt sondern auch für ihn. Wie konnte sie es wagen ihn so durch den Dreck zu ziehen und dadurch seinen guten Ruf zu schädigen?! Ihm passte das überhaupt nicht, dass er angeschnauzt wurde, er wusste, dass jetzt wieder jeder über diesen Vorfall reden, und sich das Maul Zerreisen würde. Er fiel schon in der Ersten Stunde bei Professor Vektor ungut auf, das würde Kreise ziehen und er hoffte, dass seine Familie davon nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Mit ziemlich schlechter Laune blickte er zu Zabini rüber und zischte ihm ein: „Danke du Trottel!“, zu, woraufhin Blaise nur seine Augen verdrehte und Draco ihm einen weiteren bösen Blick zuwarf.
 

Die restliche Stunde verlief ruhig, denn kein einziges Wort verließ Dracos Lippen. Seine Lehrerin hielt die Stunde wie gewohnt ab und als sie die Klasse entließ, stopfte Draco seine Sachen in seine Tasche, nur um seine etwaigen Aggressionen los zu werden. Noch bevor Draco das Klassenzimmer verlassen konnte um sich anderen Dingen zu widmen, hörte er die bekannte Stimme von Blaise Zabini neben sich, welcher ebenfalls seine Tasche zusammenpackte. „Auf mich brauchst du jetzt nicht sauer zu sein. Das hast du dir selbst zu verdanken!“, meinte Zabini mit einer Stimme, die Gleichgültiger gar nicht mehr sein konnte. Draco blickte abrupt zu ihm auf und schenkte ihm einen missbilligenden Blick. „Weißt du was Pickelnase? Mich wundert es ja, wie du aus dem Zimmer rausgekommen bist, nachdem ich dir den Furunkulus aufgehalst habe! Hast dich wohl unter einer Papiertüte versteckt, aber du hättest sie nicht runter nehmen brauchen! Kein Mensch will dich sehen, du Idiot, also geh mir aus den Augen!“, zischte Draco ihn wütend an und dann wandte er sich zähneknirschend zu der Inderin um. „Und du!! Die drei Pergamentrollen über den Vielsafttrank bis morgen!!“, das „Morgen“ in dem Satz betonte er besonders. Wie konnten sie es wagen so schamlos mit ihm umzugehen? Wussten die den nicht, wer er war?! Die beiden würden ihn noch kennenlernen! Vor allem Zabini! Der täuschte hier den guten Freund vor, entpuppte sich aber gerade als absoluter Stümper. Draco ballte seine Hände zu Fäuste und verließ aufgebracht das Klassenzimmer.

The Plan

Es war 9 Uhr abends. Der Gemeinschaftsraum war beinahe leer. Nur zwei Personen saßen noch auf einem Tisch. Draco Malfoy, allseits bekannt als der Eisprinz Slytherins und unbarmherziger Vertrauensschüler, welcher gerade seine Aufgabe für Arithmantik machte und Ishika Danrajgi, die neue Schülerin, welche erst vor kurzem ihren Aufsatz für den jungen Malfoy begonnen hatte.

„Die Schrift könnte kleiner sein.“, kam es von dem Malfoyerben, welcher über den Rand seiner Aufgabe blickte, die er gerade zur Korrektur las. Es machte ihm sichtlich Spaß die Inderin zu ärgern, vor allem nachdem was an diesem Tag im Unterricht passiert war, hatte sie es verdient. „Du kannst ja nichts als Nörgeln!“, giftete sie ihn an und begann in zwei Zaubertrankbüchern gleichzeitig herum zu blättern. „Sag mal Malfoy...Hier steht nichts über die genaue Herstellung dieses Trankes. Das ist ja alles nur Theorie!“, regte sich die Inderin auf und knallte die beiden Bücher wieder zu. „Dann sieh zu, dass du auch etwas über die Herstellung findest, ansonsten ist dieser Aufsatz nicht zu gebrauchen, und Professor Snape...ist kein sonderlich nachsichtiger Lehrer wenn es ums Nachsitzen geht.“
 

Ein fieses Grinsen umspielte Dracos Lippen bei diesen Worten. Sie musste sich was einfallen lassen, wenn diese Arbeit auch für Draco nützlich sein sollte. Natürlich musste die Inderin nicht wissen, wozu er diesen Aufsatz brauchte, aber mit dieser Niederschrift wurde ihm schon mal ein bisschen Arbeit abgenommen. Draco hatte schon den perfekten Plan, wie er die Aufgabe des Dunklen Lords bewältigen konnte. Es waren so winzige Details und es gab so viel, um das sich Draco kümmern musste, wenn seine Tarnung nicht auffliegen sollte. Da kam ihm der Aufsatz über den Vielsafttrank nur gelegen, abgesehen davon war natürlich, dass er Informationen über die Herstellung bekam, sonst konnte er das ganze gleich auf eigenem Fuß erledigen.

Genervt darüber, dass er es wahrscheinlich alleine machen musste ries er der Inderin das Pergament aus der Hand und begann sich alles durchzulesen. Es stand alles Wissenswerte über den Erfinder, die Wirkung und mögliche Folgen in dem Aufsatz, aber nicht ein einziger Ansatz zur Herstellung und auch nichts über die etwaigen Zutaten. Mit gleichgültiger Miene schmiss er der Inderin den Aufsatz ins Gesicht. „Nutzlos! Absolut nutzlos! Weder Herstellung noch Zutaten. Was soll ich mit dem?!“, keifte Draco sie an und ehe er sich’s versah war das Mädchen auch schon aufgestanden und hatte den Aufsatz auf den Tisch geknallt. „Jetzt werd ich dir mal was sagen! Wenn es dir so wichtig ist, wie man ihn herstellt, dann schau doch selbst in der Bibliothek nach, aber verschwende nicht meine Zeit!“ Aufgebracht hatte sie die Arme vor ihrer Brust verschränkt und blickte ihn in all ihrer Dreistigkeit auch noch herausfordernd an. „Wer verschwendet hier Zeit?! Dann recherchiere nicht so ungenau, dann wäre der Aufsatz nicht so ein Scheiß!“, schrie sie Draco an und hatte sich vor ihr aufgebäumt.
 

Das war doch nicht zu fassen! Jetzt diskutierte sie auch noch mit ihm. Nichts hasste er mehr, als wenn Menschen nur unnütze Arbeit vollbrachten und sie war einer dieser Menschen. Nichts konnte sie und herumzicken war wohl das einzige das sie konnte. Im Moment ballte sich eine Woge aus Zorn in ihm zusammen. Es war schon fast schlimmer als wenn er Potter und die verdammte Schar sah. Zitternd vor Wut ballte er seine Hände zu Fäusten und blickte sie verbissen an. Es war ein stummes Duell, das einzig und allein ihre Blicke entschieden. Das Mädchen, welches kurz in ihrer Reaktion gezögert hatte, stand nun nicht minder ernst und bösartig dreinblickend vor ihm. Im Gemeinschaftsraum herrschte eine Stille, wie sie nur selten da gewesen war. Es war die Ruhe, kurz vor dem Sturm. Die Luft war schneidend und Draco kämpfte mit sich selbst, ihr nicht gleich an die Gurgel zu gehen für ihre Frechheit so mit ihm zu reden! Niemand in Slytherin, aber auch niemand, hatte es je gewagt so mit ihm zu sprechen, und das konnte er bei Merlins ekeligen Socken nicht zulassen, dass sie die Erste war, die sich so revoltierend wie eine Gryffindor aufführte!
 

Noch bevor die Situation eskalieren konnte brach das Mädchen den Augenkontakt ab, strich sich eine Strähne hinters Ohr und nahm ihren Aufsatz vom Tisch auf. Draco hatte ein gewinnendes Grinsen auf den Lippen. So stark und hochtrabend wie sie tat, war sie also gar nicht. Sie war nur eine dieser weiteren Versagerinnen, die ihm nicht stand halten konnte. Ein höhnisches Schnauben verließ seine Nase und mit spöttischem Gesichtsausdruck drehte er sich zu ihr um. Ihm brannte ein hämischer Kommentar auf den Lippen, als er bemerkte, was sie tatsächlich vor hatte, und warum sie an ihm vorbeigerauscht war. Kurzer Hand hatte sie den Aufsatz ergriffen und zerriss ihn vor seinen Augen. Ihre Lippen zierte ein erleichtertes grinsen. Ein nicht minder freudiges, wenn auch sehr falsches Lächeln legte sich nun auch auf Dracos Lippen. Wie dumm sie nur war. Mit solchen Aktionen konnte man rein gar nichts bei ihm erreichen.

„Einsicht ist ein guter Weg zur Besserung. Schön, dass du deinen Aufsatz nochmal neu überdenken und umschreiben wirst.“, gab Draco mit gespielt säuselnder Stimme von sich. Der Braunhaarigen entgleisten die ach so festgesetzten Gesichtszüge. Entgeistert blickte sie ihn an. „Das…soll wohl ein Scherz sein?“, fragte sie und hoffte auf eine positive Antwort, doch da würde Draco sie enttäuschen. „Nein, ich bin kein Mensch der scherzt!“, gab er kühl an den Sessel gelehnt zurück. Sie sollte sich bloß nicht in ihm täuschen. Das konnte einer ihrer letzten Fehler sein, bevor sie hier vollkommen untendurch war. Mit ihm legte man sich nicht an, das war eine Grundregel die unumgänglich war in Slytherin.
 

Der Tumult zwischen den beiden hatte sich wieder gelegt. Beide saßen sie erneut da. Draco grübelte an seiner Aufgabe für Arithmantik während die Inderin sich wieder daran machte den Aufsatz neu zu schreiben. Ein leises Seufzen entglitt ihren Lippen und Draco blickte unweigerlich auf. War sie endlich fertig oder war es pure Verzweiflung? Mit Genugtuung bemerkte er, dass letzteres stimmte, denn er konnte in ihren Gesichtszügen lesen, dass sie müde war und nichts finden konnte. „Es gibt nichts. Der Aufsatz ist genau wie vorher, es gibt dazu einfach keine Zutaten oder ein Rezept für die Herstellung!“, gab sie resignierend von sich und strich sich mit der Hand müde über das Gesicht. Wieder setzte sich Draco aufrecht hin und schnappte sich den Aufsatz. Aufmerksam las er ihn sich durch und er war tatsächlich der Selbe von vorhin. Augenverdrehend und genervt aufstöhnend legte er das Pergament auf den Tisch. Wo konnte sie etwas über die Herstellung finden? War es denn so schwer ein Rezept dafür auf zu treiben? Nachdenklich rieb sich Draco mit dem Daumen über seine Lippen. Lange dachte er nach, bis er die Lösung für ihr Problem fand. „Es gibt eine Abteilung in der Bibliothek…eine ganz Bestimmte. Nur mit viel List kommt man dort rein. Es gibt dort einige Zaubertränkebücher. Wenn du es schaffst, mir eines zu bringen, wo die Herstellung beschrieben ist…“, Draco hielt kurz in seinem Satz inne und blickte ihr mit aller Kälte und Entschlossenheit in die Augen „dann ist das kleine Problem namens Aufsatz auch beseitigt. Und noch etwas…Professor Snape, ist ein guter Freund der Familie, ich hoffe für dich, du weißt, was das bedeutet.“
 

Eine Arroganz und eine Überlegenheit, wie er sie schon lange nicht mehr verspürte, hatte sich in seinem Körper ausgebreitet und mit zufriedener Miene konnte er bemerken, wie die Inderin ihn wütend anblickte. „Ich habe schon verstanden was du damit meinst du korruptes Arschloch! Ich soll in die Verbotene Abteilung gehen, dir das Buch besorgen, dafür muss ich den Aufsatz nicht schreiben und bekomme keinen Ärger mit der Fledermaus.“, ratterte sie genervt runter und legte genauso entnervt seufzend ihr Gesicht in die Hände. „Also ich an deiner Stelle würde meine Wortwahl nochmal überdenken.“, gab der Blonde nur unterkühlt zurück und legte das Pergament wieder vor sie hin. Während er das tat blickte er ihr in die Augen. Er wusste, dass er ihren Stolz gebrochen hatte und sie ihm ausgeliefert war. Sie musste es tun, denn er konnte die Geschichte so verdrehen, dass Snape sie für das restliche Jahr nachsitzen lassen würde und was würde das den für einen Eindruck machen? Eine Slytherin, die das ganze Jahr über Nachsitzen muss? Keinen freien Samstag hat und ihre Eltern enttäuscht? Ja, es würde ein leichtes werden das zu arrangieren.
 

Der Braunhaarigen schien das gerade bewusst geworden zu sein, denn sie biss sich auf die Unterlippe und schien nachzudenken. Draco blickte sie lange an, als sie auch schon ihren Mund öffnete. „Gut, ich werde mir das Buch holen aber nur unter einer Bedingung. Die Übergabe des Buches erfolgt sofort nachdem ich es geholt habe, sonst kannst du es vergessen!“ „Gut, damit ist nicht mit Inbegriffen, dass ich dir helfen werde.“, gab Draco nochmal zurück und packte seine Arithmantik Sachen in seine Tasche. Draco konnte die Blicke der Inderin deutlich auf sich spüren.

„Wie? Jetzt?“, hackte sie nochmal nach und legte ihren Kopf leicht schief. „Naja, jetzt oder nie!“, meinte der Slytherin selbstsicher und kramte ein Buch mit der Geschichte Hogwarts aus seiner Tasche. Das Buch war dick und schwer, er knallte es nicht gerade vorsichtig vor ihrer Nase auf den Tisch. Vorsichtig strich Ishika über den Ledereinband und öffnete es. Sie hatte nicht dieselbe Ausgabe, sondern nur die für das diesjährige Schuljahr und nicht die große Zusammenfassung. „Seite 87 steht etwas über die Verbotene Abteilung. Mach dich schlau!“ „Du scheinst dich mit dieser Seite ja sehr genau auseinander gesetzt zu haben.“, hackte sie nochmal neugierig nach, ehe sie die Seite aufblätterte. Daher ihr Aussage unkommentiert blieb, schloss sie daraus, dass sie wohl Recht hatte. Was auch immer dieser Malfoy für Dinge plante, es war Ishika nicht ganz geheuer. Ein Buch aus der Verbotenen Abteilung?

Diese Abteilung war schließlich nicht umsonst verboten. Außerdem war dieser Malfoy unheimlich, er wirkte gefährlich, so als hätte er hier alles unter Kontrolle aber dennoch seine Geheimnisse, die er vor jedem verbarg.

Zweifelnd blickte Ishika ihn an. Alles was sie aus dem Buch vernehmen konnte war, dass man eine schriftliche Genehmigung brauchte für diese Abteilung, und dass die Bibliothekarin ein besonderes Auge auf diese Abteilung zu werfen hatte. „Und weiter nichts? Keine versteckten Zauber?“, fragte sie nochmal ungläubig nach. Das konnte doch nicht alles sein, doch Draco gab ihr auch schon die Antwort auf ihre Frage. „Die Bücher haben ihre eigene Magie also hoffe ich für dich, dass du ein gutes Händchen für Glücksgriffe hast.“, mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie an und seine Lippen umspielten ein höhnisches Grinsen. Für Ishika verhieß das nichts Gutes. Sie hatte also nur eine Chance dieses Buch zu finden und wenn sie das falsche erwischte würde sie damit so einiges riskieren. „Ich kann dafür rausgeworfen werden!!“, begehrte sie auf und erhob sich. „Wenn ich erwischt werde hab ich ein riesen Problem!“ „Und wenn du es nicht tust hast du ein noch viel größeres.“
 

***
 

Nachwort:

Ich entschuldige mich jetzt schonmal im Vorraus, denn das nächste Kapitel wird noch ein wenig dauern.

Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch, über Kommentare würde ich mich sehr freuen :)



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