The Treehouse von -sho-yume- ================================================================================ Kapitel 1: 1.Kapitel -------------------- "Liebes Tagebuch, heute war in der Schule, so wie eigentlich fast immer, nicht viel los, aber schön fand ich es trotzdem. Ein Schüler aus meiner Klasse, den ich ... naja... ziemlich gerne habe, hatte mir etwas bei einer Sache geholfen..." "Du weißt, dass ihr in einem Team zusammen gearbeitet habt oder?" "Ja, aber... Moment, wieso bist du in meinem Zimmer?" "Das bin ich doch oft, ist doch egal." "Na ja schon, aber..." "Aber was?" Es war ziemlich hell im Zimmer und Lilly lag mit ihrem aufgeschlagenen Tagebuch auf dem Bett. Außerdem hatte sie noch einen rosa Stift in der Hand. In der Nähe war ihre Schwester Lisa und sah in das Buch. "Ähm.....", fing Lilly jetzt an und sah mit ihren braunen Augen unsicher zu Lisa hoch,".... du weißt, dass man nicht in ein Tagebuch rein schaut oder?" "Klar, aber ist doch egal....", erwiederte Lisa schulterzuckend. Lilly klappte das Buch jetzt zu, hatte aber den Stift als Lesezeichen da hinein getan. Sie sah noch zu Lisa und sagte jetzt nichts. Diese blickte auch nur zu Lilly nach unten und wirkte etwas beleidigt. Außerdem verschränkte Lisa auch die Arme, seufzte dann aber und ging wieder. "Na ja, das ist ja auch egal... dann eben nicht", murmelte sie noch vor sich hin und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Lilly hörte noch, wie ihre Schwester die Tür zu ihrem eigenen Zimmer zu fallen ließ. So, wie immer. Als sie dann gerade weiter schreiben wollte, hörte die Braunhaarige, dass im Nebenraum laute Musik angemacht wurde. Es war eine Richtung, die sie selber nicht mochte. Irgendwie war die Musik, die ihre Schwester hörte, eine Mischung aus Techno, Punk und Hip Hop Musik. Das passte auch ziemlich zu ihr, fand Lilly. Nun schrieb die Braunhaarige aber weiter und sie ließ sich nicht mehr an der Musik stören, die wirklich ziemlich laut war. Genauer gesagt so laut, dass die Wände ein Wenig vibrierten. "... na gut, wir arbeiteten für ein Referat in einem Team, aber trotzdem fand ich es einfach nur schön. Sonst haben wir leider nicht so viel zu tun und ... na ja, viel miteinander gerdet haben wir in dem Projekt auch nicht und er war auch nicht so oft in der Schule. Vielleicht hat er mir ja auch nur aus Höflichkeit geholfen.... Vielleicht mag er mich ja gar nicht..." Sie war etwas traurig, als sie das schrieb, aber wiederrum auch froh, dass Lisa jetzt nicht mehr mit las, denn sie würde nur wieder von ihr runter gemacht werden. Lisa war nämlich kein Freund von Gefühlen. "... eben war dann auch noch meine Schwester im Zimmer und na ja, sie hat mal wieder mit gelesen. Warum tut sie das immer? Das ist echt ungerecht. Nun ja, jetzt ist sie ja wieder weg und hört, wie jeden Abend, sehr laut ihre Musik. Mhh... Das kann doch nicht gut für ihre Ohren sein. Irgendwann würde sie doch einen Gehörschaden bekommen, aber ich hoffe, dass es nicht passiert. Jetzt fällt mir eine merkwürdige Frage ein. Soll ich sie aufschreiben? Ich weiß nicht... Na ja, würde ja nichts Schlimmes passieren... hoffe ich... Wie können Zwillingsschwestern, wie Lisa und ich es sind, so unterschiedlich sein?" Lilly klappte das Tagebuch zu, legte es an den geheimen Platz, an dem es immer war und legte sich wieder auf ihr Bett. Sie sah an die Decke und dachte nach, während immer noch die Musik im Nebenzimmer viel zu laut lief. Warum waren sie nur so unterschiedlich? Mochte der Junge aus ihrer Klasse sie wirklich nicht oder warum redete er so selten mit ihr? Er war ja sogar auch nicht so oft in der Schule... warum? Viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf umher und dazu kamen noch diese komischen Gefühle. Irgendwie war es eine Mischung aus Trauer, Einsamkeit und ... ja, auch Neugierde. Sie wollte Antworten für die Fragen haben. "Bestimmt schreibt sie wieder etwas Schnulziges, so wie immer...", murmelte Lisa vor sich hin und hörte dann wieder der Musik zu. Sie sah sich aber noch im Zimmer um. Sollte sie vielleicht mal aufräumen? Nein, warum? Es war doch nicht so schlimm, wenn leere Flaschen, Chipstüten, Coladosen, Kleidung und sonst noch was auf dem Boden lag. Wem störte es schon, also ihr nicht. "Oh man, das Lied ist geil", meinte Lisa nun und summte bei der Musik mit, allerdings krumm und schief, aber das hörte ja sowieso keinem. Und wenn.... war es auch egal. Lisa bekam kaum mit, dass es an der Haustür klingelte und das jemand anklopfte. Erst, als das Lied zu Ende war, hörte sie es. Lisa bekam mit, wie ihre Schwester zur Tür ging und auf machte. Die Stimme der Nachbarin war zu hören und es klang nicht gerade erfreut, sondern eher wütend. "Macht mal die Musik leiser!", beschwerte sie sich bei Lilly. "Ja, ähm... Entschuldigung..." Lilly konnte gut reden. Lisa dachte nämlich nicht mal daran, es nur ein winzig kleines Bisschen leiser zu machen. Warum auch? Nur, weil sich eine Nachbarin beschwerte? Allerdings, so fiel es Lisa gerade ein, war es irgendwie ein Wunder, dass sie die Beiden bei dem Lärm verstand. "Gut, dann aber schnell! Das war bestimmt wieder deine Schwester. Bei dir kann ich es mir nämlich nicht vorstellen." "..... hören Sie doch auf, auf sie herum zu hacken..." Ja, Lilly war so lieb wie immer und das fand Lisa teilweise ätzend. "Dann soll sie die Musik leiser machen" "Ja.... ich werde es ihr sagen..." "Ihr seid bestimmt alleine zu Hause. Also echt, wo ist denn nur eure Mutter." "Ähm..." "arbeiten", meinte Lisa jetzt nur und stand in der Tür ihres Zimmers. Die Füße hatte sie an den Rahmen gelehnt und die Arme verschränkt. Sie sah zu der Nachbarin und ihrer Zwillingsschwester, dabei wirkte sie nicht gerade begeistert, sondern genau das Gegenteil davon. "Na, dann wird sie noch was zu hören bekommen. So geht das nicht weiter!" "Nein...", kam es leise von Lilly und sie wirkte ziemlich traurig. "Na und? Wem interessiert's ?" Lisa zuckte nur mit den Schultern, ignorierte ihre Schwester und sah nur zu der Nachbarin,"und jetzt gehen Sie aber" "Gut", meinte die Nachbarin gereizt und die Tür fiel zu. Lisa wollte gerade wieder in ihr Zimmer gehen, als Lilly gerade leise meinte:"Ach ja, du sollst..." "... die Musik leiser machen ich weiß", beendetete Lisa den Satz und war im Zimmer verschwunden. Nein, sie würde die Musik so laut lassen, dass die Wände vibrierten. Nun lag die Braunhaarige mit den braunen Augen wieder auf dem Bett und hörte der Musik wieder zu. Irgendwann kam dann jemand schlecht gelaunt ins Zimmer geplatzt und meckerte:"Sag mal, du hast doch absolut keinen Respekt vor Anderen oder?!" Lisa ignorierte sie einfach. "Jetzt mach die Musik endlich mal aus und hör mir zu!" Sie sah dann zu der Person, sagte aber nichts. Die Wände vibrierten immer noch, da es zu laut war. "Man! Ich habe doch schon Kopfschmerzen und jetzt beschweren sich auch wieder mal die Nachbarn." "Na und?", meinte Lisa nun zu ihrer Mutte und sah an die Decke. Sie wollte nicht mit ihr reden und sagte dann eben auch nichts mehr. Ihre Mutte meckerte sie noch an, beschwerte sich, dass ihr Arbeitstag schon so stressig war und jetzt ihre Ruhe haben wollte und verschwand dann einfach wieder. "Was interessiert mich das Alles?", fragte sich Lisa noch und zuckte mit den Schultern. Nun wurde es aber doch still im Haus, denn Lisa machte die Musik doch etwas leiser. Sie wollte sich jetzt doch schlafen legen und das um ein Uhr morgens, aber das war ihr egal. Genauso, wie die Tatsache, dass in ein paar Stunden die Schule beginnen würde. Nach längere Zeit, in der sie einfach nur im Bett lag und an die Decke starrte, stand sie dann aber wieder auf. Lisa konnte einfach nicht einschlafen. Sie ging in die Küche, holte sich etwas zu knabbern und bevor sie in ihr Zimmer zurück ging, spazierte sie noch zu ihrer Zwillingsschwester. Lisa wollte wissen, ob sie schon schlief. Sie machte leise die Tür auf und hörte ein ruhiges, tiefes Atmen. Ja, Lilly war jetzt in der Welt der Träume. Ein kleines Lächeln huschte über Lisa´s Gesicht und sie verschwand dann wieder in ihr eigenes Zimmer. Noch bevor sie die Chips, die sie aus der Küche geholt hat, aufgegessen hatte, war sie dann aber auch eingeschlafen und träumte von lauter Musik und viel Knabberzeug und ganz weit weg kamen ihre Freunde auch darin vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)