The Treehouse von -sho-yume- ================================================================================ Kapitel 7: 7. Kapitel --------------------- "Hör auf, Mama anzumeckern!", sagte ich laut zu meinem Vater, der böse zu mir runter sah. "Warum bist du denn bloß so sauer auf sie?" "Das geht dich gar nichts an!", brüllte mich mein Vater wütend an und verschwand aus dem Wohnzimmer. Natürlich ging mich das etwas an. Ich zuckte erschrocken zusammen, als mein Vater die Tür zu knallte und blickte zu meiner Mutter, der es momentan auch nicht besser ging als mir. Ich, mit meinen zwölf Jahren konnte einfach nicht verstehen, warum mein Vater so sauer war. Was hatte sie ihm denn angetan? Sie war doch immer so lieb und freundlich. Besorgt ging ich nun zu meiner Mutter und fragte sie leise, ob alles in Ordnung sei, bekam aber keine Antwort. Sie saß einfach nur geistesabwesend auf dem Sofa und murmelte etwas vor sich hin. "Ich habe nichts getan, was falsch war...", konnte ich verstehen. Gut, meine Mutter verteidigte sich gegen Papa... wenn er nicht da war. Sonst war sie immer leise und ließ alles mit sich machen. Warum? Ich persönlich wäre schon längst wütend geworden, denn schließlich ließ ich mir nicht alles gefallen! Meine Mutter nahm mich gar nicht mehr wahr. Sie starrte auf den Fernseher, in dem jetzt nur Schneegestöber zu sehen war. Ich wollte unbedingt wissen, was in ihr los war, aber in dem Zustand würde sie bestimmt nichts erzählen. Aber ich wollte unbedingt Antworten haben! In diesem Disaster waren wir eine Weile lang schon. Aber wir waren nur noch zu dritt, da mein Bruder deswegen schon abgehauen war. Dieser Feigling ließ mic einfach mit den Beiden alleine! Aber das war jetzt eine andere Geschichte. Immer noch wollte ich Antworten zu meinen Fragen haben! Ich hasste diese Unwissenheit! Ja, ich hasste es einfach, wenn mir meine Eltern etwas nicht erklärten oder mich gar ignorieren! Plötzlich stellte ich mich aber direkt vor meine Mutter, stemmte die Hände in die Hüften und beugte mich etwas zu ihr runter, als ich ernst, dennoch aber ruhig:" Was ist eigentlich passiert?Warum wird Papa immer so wütend?" Keine Antwort, wie ich es mir doch gedacht habe. Man sagte zwar "Schweigen ist Gold", aber mich machte es einfach nur noch wütender, als ich es jetzt sowieso schon war. Meine Mutter sah mich jetzt nicht mal an, sondern irgednwie durch mich hindurch. Ihre grünen Augen waren richtig leer. Um sie jetzt nicht auch noch anzumeckern, ging ich nun auch nach draußen. Es war eben schon schwer gewesen, mein Temperament zu zügeln und ich wollte schließlich nciht so doof, wie mein Vater sein. Man war das doof von mir gewesen, meine Mutter so zu befragen. Ich wusste doch, dass sie mir nicht antworten würde. Nun war ich auf den Weg in mein Zimmer, traf aber noch auf meinen Vater, der nach wie vor wütend zu sein schien. Er hatte einen total finsteren Blick. Egal! Es war mir im Moment einfach scheißegal, wie er gelaunt war! Ich musste meine Wut los werden! Ich baute mich vor ihm auf, sah zu ihm hoch und fauchte:"Ich will wissen, warum du das ständig machst! Warum meckerst du Mama immer an?! Wegen dir ist auch noch mein Bruder abgehauen, falls du es nicht bemerkt hast! Du machst echt alles kaputt !!" Ich schrie einfach alles raus, was mir gerade einfiel und fing an zu weinen, obwohl ich ihn mit einen wütenden Blick ansah, denn das war ich schließlich. Seit Jahren war ich sauer auf meinen Vater! Es war mir doch egal, wenn er mich jetzt so sah. "Das geht dich einfach nichts an!", schrie er mich an. "Doch!", gab ich zurück. Leider war ich ja seine Tochter. Mein Vater drehte sich nun aber einfach weg und ignorierte mich ab jetzt. Egal, wie sehr ich nachbohrte: Er reagierte einfach nicht.Okay, wenn er es so wollte! Wütend stampfte ich in mein Zimmer und knallte die Tür zu! Es interessierte doch sowieso niemanden, was ich machte oder wie es mir ging. Meine Mutter war gerade in einer Art Trance, mein bekloppter Vater ignorierte mich jetzt und mein großer Bruder war jetzt irgendwo und machte sich ein schönes Leben! Nein, überhaupt keinem auf diesem gottverdammten Planten interessierte es, wenn es mir schlecht ging. Nur, was sollte ich jetzt machen. Da fiel mir ein, dass ich doch noch jemanden hatte, nämlich meine beste Freundin Lisa. Ich versuchte sie auf ihr Handy anzurufen, bekam aber nur die Mailbox dran. Wie sooft. Stimmte ja, sie hatte das Ding ja immer ausgeschaltet. So ein Mist auch ! Jetzt schepperte etwas und das Gebrüll meines Vaters war wieder zu hören. Das war ja wieder klar gewesen! Ich hätte es ignorieren können, aber das wollte ich einfach nicht, denn dafür tat mir meine Mutter zu sehr Leid. Sie wurde gerade nämlcih beschuldigt, dass sie eine teure Vase umgeschmissen hätte. Gut, sie war ungeschickt, aber trotzdem musste man sie nicht anmotzen. Ich stürmte nun aus mein Zimmer und stellte mich schützend vor mein Mutter, die auf dem Boden kniete und die Scherben der Vase aufhebte. Ich bemerkte, dass sie angefangen hatte zu weinen und leise meinte: "Nein, halt dich da raus." Wo dachte sie denn hin?! Jetzt bestimmt nicht! Ich sah einfach mit einem ernsten Blick zu meinen Vater hoch und er finster zurück. Nein, vor ihm hatte ich keine Angst! Auch nicht, als er seine Hand hob und es im nächsten Moment laut knallte... Zumindest hörte es sich in meinen Ohren laut an. Mit Tränen in den Augen hielt ich mir nun meine schmerzende Wange, blickte aber trotzdem wütend zu "meinen Vater" hoch, der irgendwie leicht erschrocken wirkte. Jetzt war es offiziell: Für mich war dieser Typ gestorben! "Ich hasse dich", zischte ich leise und das war die pure Wahrheit. Auch die nächsten Jahre danach waren nicht besser. "Der Typ" und ich redeten kaum mit einander und wenn, dann war es nur ein Befehl seinerseits gewesen. Ich ließ mir allerdings immer noch nichts von ihm sagen. Warum sollte ich es auch? Ich war mit vierzehn Jahren oft bis tief in der Nacht mit Lisa irgendwo draußen und hatte jeden möglichen Unsinn gemacht. Es war doch sowieso jedem aus meiner "Familie" egal, was ich machte. Meiner Mutter wurde allerdings immer noch von dem Typen im Haus angemeckert, wenn es auch nicht mehr so oft war, wie vorher. Oder ich bekam das Meiste nicht mehr mit, da ich nie zu Hause war. Als der Spinner des Hauses aber mal nicht da war, fragte mich meine Mutter leise udn etwas lächelnd, ob wir zusammen etwas machen könnten oder ob ich wieder irgendwo sei. "Nein, heute bleibe ich mal hier, wenn du willst. Was möchstest du denn machen?", meinte ich lächelnd zurück. Auf meine Mama konnte ich einfach nicht sauer sein oder eher gesagt wollte ich nicht, da ich immer Angst hatte, dass sie dann zerbrach, so, wie es vor ein paar Jahren fast geschehen war. Zusammen spielten wir dann "Mensch ärgere dich nciht", was ehrlich gesagt echt nicht zu mir passte, denn ich regte mich ständig auf, da ich nicht die passende Zahl würfelte oder immer von ihr rausgeschmissen wurde. Meine Mutter lächelte darüber aber nur, was mich echt verwunderte. Als dann "der Typ" wieder kam, war das Spiel allerdings wieder vorbei und es gab ärger. Es ging darum, dass meine Mama dann die Hausarbeit vernachlässigen würde. Sie sagte nichts, sondern wurde nur ganz klein. "Das war aber meine Idee gewesen!", log ich den großgewachsenen Typen einfach an und sah direkt zu ihm hoch, aber er drehte sich einfcah weg, was klar war.... Isi sah sich in der Runde um, nachdem sie fertig war mit dem Erzählen. "Ihr wolltet es doch unbedingt wissen.", meinte sie etwas schwach. Es war echt nciht leicht alles wieder aufleben zu lassen, aber es fühlte sich jetzt gut an, dass sie es doch getan hatte. "Hast du das alles auch meiner Schwester erzählt?", fragte Lisa verblüfft, tat dann aber schnell wieder so, als wäre es ihr egal. "Nein, nicht alles", antwortete Isi nur. "Hey, weißt du was? Wir helfen dir! Ich weiß zwar noch nciht wie, aber das wird uns schon irgendwie einfallen.... hoffe ich zumindest. Aber du sollst eins wissen, nämlich dass du nicht alleine bist. Ich.. ähh... wir sind bei dir oder nicht?", laberte Olli grinsend und sah erst zu Isi, dann aber in die Richtung der anderen Beiden. Robbi nickte nur lächelnd und sah dann wieder nach darußen und Lisa sah zwar nicht auf, hielt aber den Daumen in die Höhe. Isi lächelte dazu nur, sagte aber nichts. "Okay, dann ist es ja gut. Und was machen wir jetzt? Vielleicht...", wollte Olli fröhlich weiter labern, wurde aber unterbrochen. "Jetzt hälst du erst mal die Klappe!", meckerte die Rothaarige den Blonden nun an und sah gereizt zu ihm. "Nö, wieso?", meinte er nur grinsend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)