Traumjob von Plappermaul (Glaube ist alles) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sie hatte es geschafft. Diese Worte liefen als Dauerschleife durch ihren Kopf. Wie lange hatte sie um einen solchen Posten gekämpft? Wie viele Abweisungen hatte sie einstecken müssen? Inzwischen konnte Pansy gar nicht mehr aufzählen wie oft man ihr unter fadenscheinigen Ausreden versichert hatte, dass sie zwar eine liebreizende Person, aber für den entsprechenden Posten ungeeignet wäre. Was das übersetzt hieß wusste die Dunkelhaarige ganz genau. Das Urteil war schon gefällt worden, als nur der Name bekannt war. Pansy Parkinson stand nicht für eine motivierte, qualifizierte und junge Frau, sondern für eine ehemalige Slytherin und Anhängerin Lord Voldemorts. Das sie dies nicht einmal richtig und noch wichtiger unter wenig freiwilligen Umständen gewesen war, wurde meist außer Acht gelassen. Auch wenn sie in ihrem wiederholten siebten Schuljahr nahezu jedes Fach mit Ohnegleichen bestanden hatte, wurde sie kontinuierlich abgelehnt. Über die Zeit war die Erfahrung zwar weniger schmerzvoll und traf sie nicht mehr so hart wie noch die ersten zehn Absagen, dafür stellte sich nach und nach die Frustration und Enttäuschung ein. Sie spielte sogar mit dem Gedanken, sich komplett aus der Berufswelt zurück zu ziehen. Genug Geld hatte sie, die Freunde aus der Schulzeit standen noch immer an ihrer Seite und eigentlich verlief ihr Leben nicht schlecht. Nur Dank Draco, der bei seinen Besuchen immer wieder auf sie einredete hatte sie noch nicht aufgegeben. Sie hatte begonnen zu kämpfen. Hatte versucht den zuständigen Mitarbeitern klar zu machen, dass ihre Arbeit gut war, dass sie talentiert war in dem was sie tat, aber dennoch war die Resonanz negativ geblieben. Man hatte ihr gesagt, dass ihr Name nicht tragbar wäre. Dass die meisten aus der Zauberwelt zu viel Negatives mit Pansy Parkinson verbinden würden, als das sich damit Geld verdienen ließe. Ein einziges Unternehmen hatte ihr angeboten sie zu engagieren, wenn sie sich damit einverstanden erklärte ihre Entwürfe einem anderen Designer zur Verfügung zu stellen. Man hatte ihr Geld dafür geboten, stillschweigend ihre Arbeit zu machen und einen Fremden das Lob einheimsen zu lassen. Lange hatte Pansy den angebotenen Arbeitsvertrag auf dem Nachttisch liegen gelassen. Er war nicht dass, was sie sich gewünscht hatte. Entsprach nicht ihren Erwartungen. War aber, so traurig es schien die einzige richtige Option. Und obwohl sie den Vertrag unterzeichnet hatte, hielt sie dennoch etwas in ihr zurück. Sie schickte den Vertrag nicht ab. Stattdessen wanderten die Blätter lediglich aus ihrem Schlafzimmer auf den Wohnzimmertisch. Dort entdeckte sie Tage später Draco Malfoy. Während sie in der Küche Getränke holte. hatte der Blonde anscheinend die Bedingungen überflogen und sie für nicht zureichend erklärt. So sah die Dunkelhaarige nur die traurigen Überbleibsel im Kamin langsam in sich zusammen fallen, als sie keine Minute später den Raum betrat. Doch statt sich über die durchaus unverfrorene Aktion ihres Freundes aufzuregen, erschien ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie fühlte dass dieses Angebot nicht das Richtige gewesen war. Sie hatte zwar inzwischen schon mehr als eine Kollektion entworfen, denn seit einem halben Jahr bekam sie nur Absagen und hatte so genug freie Zeit, aber diese sollten auch ihre Kleider bleiben. Jeder Entwurf bedeutete ihr etwas. Jedes Kleid, jede Hose, jedes Oberteil und jedes andere Kleidungsstück, war ihren Gedanken entsprungen. Viele erinnerten sie an schöne Momente, an ein bestimmtes Gefühl oder einfach nur an den Tag, an dem sie es entworfen hatte. So gerne sie einen Job in der Branche hätte, ihre Kleidung würde nur unter ihrem eigenen Namen bekannt werden! Und wenn es Jahre, Jahrzehnte dauern würde. Sie war geduldig, ehrgeizig und durchaus intelligent. Irgendwann musste sie einfach jemanden finden, der sie einstellte. Ähnliches dachten wohl auch ihre Freunde, denn die arrangierten ohne ihr Wissen ein Treffen mit einer bekannten Modefirma. Dass diese nicht aus der Zauberwelt stammte überraschte Pansy zwar, dennoch brauchten die Anderen nicht lange um sie zu dem Termin zu überreden. Draco hatte ein amüsiert spöttisches Lächeln über sich ergehen lassen müssen, als Blaise verriet, dass ausgerechnet der Blonde auf die Idee mit der Muggelfirma gekommen war, doch das hoffnungsvolle Leuchten in den Augen seiner Freundin hatte ihn jeglichen freundlich gemeinten Hohn übersehen lassen. Auf Grund ihrer Herkunft hatte keiner von ihnen wirklich darüber nachgedacht, dass sich Pansys Mode wohl auch in der Welt der Muggel würde verkaufen lassen. Denn dort wurde sie zumindest objektiv und ohne jegliche Vorurteile betrachtet, da dort niemand etwas mit ihrem Namen anfangen konnte. Heute war ihr Termin bei dem Chef des Modelabels gewesen und schon in den ersten Sekunden hatte die Braunhaarige gespürt dass dies ihre Chance war. Sie hatte nur die Entwürfe und Skizzen zu ihrer ersten Kollektion mitgebracht, doch das anerkennende Funkeln in den warmen, braunen Augen des Managers zeigten Pansy deutlich, dass dem Mann gefiel was er sah. Und damit war nicht Pansy an sich gemeint, denn das der für die Einstellung neuer Designer zuständige Mann schwul war, ließ sich nicht übersehen. Und auch wenn Pansy aus dem persönlichen Freundeskreis wusste, dass Schwule nicht immer eindeutig zu erkennen waren, so bildete Mister Miller wohl die bekannte Ausnahme. Die schwarze Jeans saß hauteng, dazu das fliederfarbenes Hemd und die locker umgelegte rosa Krawatte. Alles schrie ebenso deutlich wie die vielen Armbänder und die blond gesträhnten Haare wie schwul Miller war. Doch all das interessierte die ehemalige Slytherin nicht. Ihr war nur wichtig ob sie das Funkeln in den Augen ihres Gegenübers richtig deutete. Ob diesem ihre Vorschläge gefielen und ob sie endlich die Chance ihres Lebens bekommen würde. Als der Braunhaarige ebenfalls noch recht junge Mann sie dann schlussendlich tatsächlich fragte, ob sie bei ihnen anfangen wollte, konnte Pansy den lange aufgesparten Jubelschrei nicht mehr unterdrücken und ohne die Konsequenzen zu bedenken fiel sie Mister Miller jubelnd um den Hals. Dieser reagierte jedoch gelassen und quittierte die Aktion mit einem lachenden „Das werte ich Mal als ja.“ Nur Minuten später unterzeichnete Pansy die Papiere und konnte es gar nicht fassen. Den Weg zurück ins Eingangsfoyer durchlebte sie wie in Trance und erst als sich die Glastüren hinter ihr schlossen realisierte sie, dass sie endlich das lang ersehnte Ziel erreicht hatte. Sie hatte endlich dass, was sie sich schon immer gewünscht hatte. Erneut brach das Glücksgefühl in ihr durch und sie ballte glücklich ihre Hände zu Fäusten und sprang in die Luft. Ihr Kleid flatterte im aufkommenden Wind und leise kichernd drückten sie den hochgewehten unteren Teil wieder zurück an seinen Platz. Unten ohne wollte sie dann doch nicht dastehen. Voller positiver Emotionen lief sie die Straße entlang und dachte gar nicht daran zurück zu apparieren. Sie genoss die Sonnenstrahlen, die von Lachen und freundlichen Stimmen gefüllte Atmosphäre um sie herum und wollte ihre Freude einfach ausleben. Beschwingt einen Fuß vor den anderen setzend, sich in ihrer Haut mehr als wohl fühlend und einfach glücklich lief sie die Straße entlang und strahlte. Einige Männer pfiffen ihr hinterher, andere blieben stehen und sahen ihr nach und wieder andere zogen sie mit ihren Blicken beinahe aus. So zufrieden hatte sich Pansy lange nicht mehr gefühlt. Und das schien sie auch aus zu strahlen. Ihre Füße trugen sie zu einem großen Platze, in dessen Mitte ein riesiger Springbrunnen stand. Lächelnd lief sie auf diesen zu und ließ ihre Finger im Vorbeigehen die kühlen Wassermassen streicheln. Sie wusste nicht genau wohin sie ihr Weg führte, doch solange ihr Glücksgefühl anhielt war es ihr auch egal. Zu ihrer rechten erstreckte sich ein wunderschöner, mit bunten Blumen gefüllter Park. Ohne großartig darüber nach zu denken bog sie rechts ab und ließ ihre Finger über die Blütenblätter streifen, pflückte eine und steckte sie sich hinters Ohr. Plötzlich spürte sie Tropfen auf ihrer Haut. Überrascht blickte sie hoch und merkte dass es begonnen hatte zu nieseln. Und obwohl die Sonne noch schien schüttete es innerhalb weniger Minuten als würde jemand volle Eimer über ihr ausleeren. Während die anderen Menschen von der Straße verschwanden, streckte Pansy die Hände aus und drehte sich lachend im Kreis. Von irgendwoher tönte Musik zu ihr und ohne es wirklich zu wollen begann die junge Hexe zu tanzen. Do you ever feel like a plastic bag Drifting throught the wind Wanting to start again Pansy lief lachend einige Meter weiter und drehte sich erneut, lief tänzelnd auf eine Laterne zu und begann an dieser zu Tanzen. Sie schlang ein Bein um das kühle und nasse Metall und ließ sich daran herabgleiten, nutzte den Schwung und drehte sich um die Stange. Do you ever feel, feel so paper thin Like a house of cards One blow from caving in Do you ever feel already buried deep Six feet under scream But no one seems to hear a thing Do you know that there's still a chance for you Cause there's a spark in you You just gotta ignite the light And let it shine Just own the night Like the Fourth of July Den Text mitsingend, sie hatte es schon ein paar Mal gehört, lief Pansy eher hüpfend als wirklich laufend über den mit Kies bestreuten Weg und drehte sich dabei immer wieder lachend um sich selbst. Als es zum Refrain kam blieb sie stehen und richtete die Hände in den Himmel, aus dem noch immer der Regen fiel. Sie spürte die Tropfen über ihr Haar, ihre Haut und ihre Klamotten laufen, doch es ließ sie nur noch mehr strahlen. Sie war glücklich. Cause baby you're a firework Come on show 'em what your worth Make 'em go "Oh, oh, oh!" As you shoot across the sky-y-y Baby you're a firework Come on let your colors burst Make 'em go "Oh, oh, oh!" You're gunna leave 'em fallin' down-own-own Der Beat war einfach mitreißend und hüpfend lief sie auf eine besonders bunte Blumenwiese zu. Dort ließ sie sich fallen und wühlte ihre Hände in die weichen Massen aus Blumenblättern. In den Himmel starrend bewegte sie lasziv ihren Körper zur Musik, schloss dann die Augen und fühlte nur noch. Sie roch den süßlichen Duft der Pflanzen, den leicht säuerlichen, typischen Geruch des Regens und den Duft ihres Parfüms der langsam abgewaschen wurde. Ihre Arme strichen langsam und dennoch irgendwie elegant durch die Blumen und es hatte schon fast etwas erotisches an sich. Der Regen, der den hellen Stoff ihres Kleides fast durchsichtig werden ließ, das Wasser das in kleinen Flüssen an ihrer Haut entlang lief und dazu die sinnlich geschlossenen Augen. Tatsächlich aber fühlte sich Pansy nicht sexy oder erotisch sondern lediglich befreit und glücklich. You don't have to feel like a waste of space You're original, cannot be replaced If you only knew what the future holds After a hurricane comes a rainbow Maybe you're reason why all the doors are closed So you can open one that leads you to the perfect road Like a lightning bolt, your heart will blow And when it's time, you'll know You just gotta ignite the light And let it shine Just own the night Like the Fourth of July Mit dem Wissen, dass sie es endlich geschafft hatte, aus der tristen Routine ihres Lebens zu entkommen und ihr Leben endlich wirklich genießen zu können, ließ ihr Lächeln wieder breiter werden. Sie hatte sich nicht aufgegeben. Hatte nicht auf all die gehört, die ihr gesagt hatten, dass sie nichts wert wäre, dass ihr Name eine Schande und nicht akzeptierbar wäre. Sie hatte es all diesen Leuten gezeigt. Hatte ihre wahre Stärke, ihr wahres Talent an den Tag gebracht und fühlte sich Stolz dabei. Cause baby you're a firework Come on show 'em what your worth Make 'em go "Oh, oh, oh!" As you shoot across the sky-y-y Baby you're a firework Come on slet your colors burst Make 'em go "Oh, oh, oh!" You're gunna leave 'em fallin' down-own-own Boom, boom, boom Even brighter than the moon, moon, moon It's always been inside of you, you, you And now it's time to let it through Erneut drehte sie sich im Kreis, streckte die Arme aus und lachte so befreit und glücklich wie schon lange nicht mehr. Zu den letzten Klängen des Liedes stoppte sie die Drehungen und lief davon. Den Beat nutzend, als würde sie einen Catwalk entlang laufen schwang sie ihre Hüften und apparierte mit der letzten Zeile des Songs, mitten im Laufen, nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)