Nobody Knows von Lady_Emily ================================================================================ Kapitel 10: Missundaztood ------------------------- Ich freue mich über jeden den ich bekehren kann ;) „Max, answer my question!“. „I did“. “No, you said that my exampel is unrealistic and, I qoute you, nonsense! Believe me, when I tell you, this is not the correct answer”. “But Mrs. Shuttermole, to say americans are just white and fat is a really mean prejudice!”. “Enough! Go out of my class Max!”. Frustriert packte der Blonde seine Schulsachen zusammen und verließ den Raum. Verwirrt starret Tyson im hinterher. Als Max gerade die Tür schließen wollte, wurde ihm noch ein „Nachsitzen!!!“ hinterher geworfen. „Das heißt ‚detention’“, brummelte er vor sich hin. Eigentlich wäre dies seine letzte Stunde gewesen und er hätte endlich nach Hause gehen können. Was für ein Tag! Erst verschlafen, dann zu Spät gekommen, die Hälfte der Matheaufgaben falsch, in Bio einen unangekündigten Test geschrieben und letztendlich, die 4 in Englisch besiegelt. Mrs. Shuttermole würde ihm wahrscheinlich eine richtig schlechte Mitarbeitsnote geben. Und jetzt auch noch Nachsitzen! Das letzte Mal, als er nachsitzen musste, ging er noch in Amerika zur Schule. Inzwischen glaubte er wirklich, dass die Englischlehrerin gegen ihn persönlich etwas hatte. Noch letztes Jahr, bei ihrer alten Lehrerin, lag er locker zwischen 1 und 2. Und jetzt das! Wo es doch jetzt schon um die Noten für die Universitätsbewerbungen ging. Er hatte fest vor in Amerika zu studieren. In Japan würde er in 1 ½ Jahren seinen Abschluss machen. Das bedeutet, dass er sich bereits mit den Noten von diesem und nächstem Semester bewerben musste. Und wenn er nicht gerade auf ein blökiges Gemeindecollege in Utah oder Kentucky gehen wollte, musste seine Notenspiegel besser werden. Wesentlich besser. Mit unzufriedenem Gesicht machte er sich auf den Weg in die Bibliothek, wo er die Zeit bis zum Nachsitzen rumkriegen wollte. Damit ihn auch ja niemand in seiner momentanen miesen Laune störte (so selten diese auch war, so wollte er sich dennoch ein wenig in Selbstmitleid suhlen, bevor er wieder fröhlich und freundlich wie immer war), suchte er sich einen Platz in einer der hinteren Ecken der Bibliothek. Die Bibliothek war ziemlich groß, vor allem wenn man bedachte, dass dies eine normale öffentliche Schule war und der japanisch-otto-normal-Schüler meistens eine sportliche AG nach der Schule besuchte, anstatt einer Bibliothek. Er wollte gerade an einer Sitznische vorbei laufen, weil diese schon besetzt war, als er sich noch einmal umdrehte und Kai erkannte. „Huch, was machst du denn hier?“, fragte er erstaunt. „Mein Lateinunterricht ist ausgefallen“, sagte er ohne aufzusehen und ließ nicht von seinem Buch ab. „Warum gehst du dann nicht schon nach Hause?“, meinte Max und ließ sich nun auf einen Stuhl gegenüber von Kai fallen. Er stellte seine Tasche auf den Tisch. „Zufällig weiß ich, dass dein Englischunterricht nicht ausgefallen ist. Was tust du also hier?“, war Kais einzige Erwiderung. Auf die Frage des Blonden ging er nicht ein. „Meine Lieblingslehrerin hat mich rausgeschmissen“. „Wieso das denn?“, fragte der Russe überrascht und ließ sein Buch endlich mal Buch sein. „Naja, meine Leidenschaft ist mit mir durchgegangen und ich habe im Unterricht allen Ernstes geäußert, was ich auch tatsächlich denke. Anscheinend fand sie aber, ich solle doch meine Gedanken lieber für mich behalten“. „Du hast dich mit ihr gestritten?“. „Das ist zwar weniger schön umschrieben, aber ja, so könnte man es auch nennen“. Wieder einmal weilte Kais prüfender Blick auf ihm. „Wenn ich so überlege, hab ich dich noch nie streiten sehen. Du bist doch sonst so ein ausgeglichener Mensch. Warum der Stress in Englisch also?“. „Frag mich was Leichteres...Achso, ich schaffs nicht zum Termin mit Mr. D“. „Wieso?“. „Detention“. „Was?“. „Nachsitzen“. Verärgert sah der Graublauhaarige Max an. Dieser hob unschuldig die Schulter und sagte nur: „Beschwer dich bei Mrs. Shuttermole!“. „Lieber nicht, ich mag meine Englischnote“, meinte Kai verstimmt und wandte sich wieder seinem Buch zu. „Also, warum gehst du noch nicht Heim?“, fragte der Blonde erneut. „Zu Hause habe ich keine Ruhe. Hier kann ich meine Zeit effektiver zum Hausaufgaben machen nutzen. Außerdem kann ich von hier aus dafür sorgen, dass ihr direkt nach Hause kommt, damit wir Mr. Dickenson nicht verpassen. Naja, bei dir ist das ja schon zu spät...Nachsitzen, ich fasse es nicht. Du bist doch nicht Tyson!“. „Ich erinnere mich an einen Vorfall vor einem Jahr, wo du auch nachsitzen musstest. Irren ist menschlich Kai, das dürfte dir doch wohl bekannt sein“. „Willst du mir damit irgendetwas sagen?“, brauste Kai auf. „Du meine Güte, nein, ich will nur sagen, dass so etwas jedem Mal passiert“. Finster starrte der Russe in sein Buch. „Ist alles ok?“, fragte Max vorsichtig, darauf gefasst, dass der Graublauhaarige ihn erneut anfahren würde. „Das geht dich nichts an!“. „In Ordnung, ich wollte dir nur helfen, aber wenn...“. „Ich brauch keine Hilfe!!!“. „Kai, was...?“, doch bevor der Blonde noch irgendetwas sagen konnte, griff sich Kai sein Buch und seine Tasche und verschwand Richtung Ausgang. „Was war das denn?“, murmelte Max an sich selbst gewandt. Die nächste halbe Stunde nutzte er, um über seine fehlgeschlagenen Mathehausaufgaben zu brüten. Er war nicht ganz bei der Sache. Kai beschäftigte ihn. Er war doch gestern noch ganz anders drauf. Wieso hatte seine Stimmung innerhalb von 12 Stunden so sehr umgeschlagen? Und dann war da noch Mariah. Sie mussten ihr irgendwie helfen. Außerdem wusste er, dass Kai nach dem Meeting noch Training ansetzen würde und da durch Mr. Dickenson alles zeitlich ein wenig nach hinten verschoben werden würde, standen die Chancen schlecht, dass er es heute noch zu Emily schaffen würde. Nicht zu vergessen, Englisch... Lustlos machte er sich auf den Weg zum Nachsitzen. Was für ein Tag!. „Oh, wo ist denn Max?“, fragte Mr. Dickenson überrascht, als er bei der Bladebreakers WG eintraf. „Der muss nachsitzen, nachdem er sich mit unserer Englischlehrerin gestritten hat“, erklärte Tyson. Ihm war immer noch schleierhaft, wie schnell eins zum anderen geführt hatte und ganz plötzlich hatte Max neben ihm schon seine Sachen gepackt. Er musste unbedingt nachher mal mit seinem Freund reden! Mr. Dickenson schaute irritiert und fragte: „Tja, sollen wir dann auf ihn warten oder wollt ihr es ihm einfach erzählen?“. „Wir sagen es ihm später. Bitte fangen Sie an, umso eher können wir mit dem Training beginnen“, warf Kai kühl ein. „Ähm, ok, also wie ihr wisst, läuft es schon ziemlich gut mit der BBA. Wir haben langsam wieder ein gutes Image und viele können sich wieder für den Beybladesport begeistern. Ich würde aber gerne noch viel mehr die Jüngeren ansprechen, die, die nicht so wie ihr, mit Beybladen aufgewachsen sind. Und ich habe da so eine Idee, wie wir das anstellen könnten“. Fast alle sahen ihn erwartungsvoll an. Nur Kai schaute skeptisch. Was könnten sie jetzt noch machen, was sie bisher noch nicht versucht hatten? PR-mäßig hatten sie schon so ziemlich alle Tricks ausprobiert. Der Russe hoffte nicht, das Mr. Dickensen jetzt mit einem neuen Turnier oder erneuten Show Kämpfen ankam. Darauf konnte er im Moment gut verzichten. „Was haltet ihr von einem Sommercamp für Kinder, bei dem ihr den Kiddies zeigt, wie man ein großer Bladestar wird?“. Stille. „Ernsthaft jetzt?“, fragte der Russe. „Aber natürlich meine ich das Ernst, Kai. Durch euch und die anderen großen Teams haben die Kids den Anreiz zu kommen und ihr könnt ihnen beibringen, wie beim Beybladen alles funktioniert, von der Technik bis zur Ausführung“. „Das ist...“, setzte Ray an. „Total cool“, unterbrach ihn Tyson aufgeregt. Er sah sich schon selbst, wie er sich vor kleinen Kindern, als großer Star aufspielen konnte und alle unterwies, die schlechter waren, als er. Also alle. Die anderen sahen ihn zweifelnd an. Bedeutete die Betreuung eines solchen Camps nicht eine Menge... Arbeit? „Ähm...“, setzte Ray erneut an, kam aber wieder nicht weit. „Wann soll es losgehen?“, fragte der blauhaarige Japaner aufgeregt. „Natürlich erst in den Sommerferien“. „Das ist ja erst in ein paar Monaten“, gab Tyson enttäuscht zurück und ließ sich wieder in seinen Sessel plumpsen, aus welchem er vor Aufregung hinausgesprungen war. „Naja, die Planung muss aber jetzt schon anfangen. Die Werbung, die Buchung des Areals, die Anmeldung der Kinder. Also, was haltet ihr insgesamt davon?“, fragte Mr. D freudig. „Nun ja...“, aber heute war anscheinend wirklich nicht Ray’s Tag. „Wie verpflichtend ist das für uns?“, fragte Kai finster. Die Vorstellung, den lieben langen Tag, kleine, aufgedrehte, Tyson-ähnliche-Kinder zu hüten, bereitete ihm jetzt schon Alpträume. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr die Idee unterstützen würdet. Natürlich kann ich euch nicht zwingen...“. „Aber wenn sie es könnten, wäre es ne Pflichtaufgabe?“. „Naja...“. „Na schön, dann machen wir es halt. Aber nicht die ganzen Ferien über! Und wir brauchen auch Zeit für unser eigenes Training!“. Mr. Dickenson grübelte ob er Kai widersprechen sollte, überlegte es sich aber doch anders. Zumindest hatte er zugesagt. Das war doch schon mal ein Erfolg! Wenn die Bladebreakers mitmachten, ließen sich die anderen Teams meistens nicht mehr lange bitten. „Einverstanden“, sagte er also nur. „Wäre das dann alles?“, fragte der Russe kühl. „Ja, das wäre es diesmal ...“, doch er wurde unterbrochen, bevor er den Satz zu Ende sagen konnte. „Hallo, Mr. D! Entschuldigen Sie meine Verspätung, ich hoffe ich habe nicht all zu viel verpasst“. „Ach was Max, macht doch nicht. Wir sind leider schon fertig, aber ich bin sicher, deine Teamkollegen, werden dir gleich berichten, was los ist“. Der Blonde nickte zur Bestätigung, blieb aber stehen wo er war und sah aus als würde er für einen Moment mit sich ringen. Dann fragte er: „Mr. Dickenson würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir uns kurz privat unterhalten könnten?“. Der alte Mann sah ihn erstaunt an. „Nein, natürlich nicht“. Er erhob sich und machte sich auf den Weg in Richtung Küche, wo Max hindeutete. Ohne dass die Anderen es mitbekamen, warf er Kai einen schnellen, fragenden Blick zu, doch der schüttelte genauso unmerklich den Kopf. Daraufhin zog der Blonde die Stirn kraus, ließ sich aber zu keinem Kommentar herab und folgte Mr. Dickenson. „Was er wohl will?“, fragte Kenny. „Vielleicht...“, doch es nützte nichts. „Bestimmt wegen Englisch!“, rief Tyson. Ray legte seinen Kopf in seine Hände. Eindeutig nicht sein Tag heute. „Was kann ich für dich tun Max?“, fragte Mr. Dickenson freundlich. „Es geht nicht um mich, sondern...um Mariah“. Überrascht schaute der Mann den Blonden an. Max erklärte schnell. „Mariah und Lee haben ernsthafte Probleme miteinander. Im Moment können die beiden überhaupt nicht mehr miteinander kommunizieren. Es ist so schlimm, dass Mariah diese Woche zu Emily gezogen ist. Da kann sie aber nicht so lange bleiben. Sie kann aber auch auf keinen Fall zurück. Besteht die Möglichkeit, dass die BBA Mariah eine kleine Wohnung finanzieren könnte?“, bittend sah der Amerikaner Mr. Dickenson an. „Max, glaubst du nicht, dass die Entscheidung des Auszugs etwas übereilt ist? Mariah und Lee vertragen sich bestimmt wieder und...“. „Nein, Sir, das glaube ich nicht. Sie haben ernsthafte Schwierigkeiten. Lee mag es nicht, wie sich Mariah an das hiesige Leben anpasst. Ich weiß, ich weiß, das klingt blöd, aber glauben sie mir: im Moment wäre es nicht gut für Mariah zurück in die WG der White Tigers zu gehen“. Mr. Dickenson sah Max an und überlegte. Schließlich sagte er: „Es tut mir leid, aber das ist im Budget der BBA nicht vorgesehen. Sieh mal, immer zum Anfang des Jahres, wird die Finanzierung der einzelnen Posten innerhalb der BBA eingeplant. Und nur so viel wie eingeplant ist, kann auch ausgegeben werden. Und euer Wohngeld ist klar geregelt. Aufgeteilt auf drei Häuser für drei Teams. Die BBA hat sich finanziell noch nicht so stark wieder erholt, dass wir für Beyblader sehr viel Geld ausgeben können. Eine einzelne Wohnung rentiert sich nicht. Und sie steht auch nicht in unserem Finanzplan für dieses Jahr. Sag Mariah, dass es mir leid tut, aber ich bin mir sicher, sie und Lee verstehen sich bald wieder prächtig“. Mit diesen Worten verließ Mr. Dickenson die Küche und verabschiedete sich von den restlichen Bladebreakers. Max sah ihm zweifelnd hinterher. Warum konnte ihm Leben nicht einmal etwas einfach sein?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)