Blood in the Moonlight von ultraschokomuffin (Ein arroganter Schnösel und ein Mädchen mit grünem Haar) ================================================================================ Kapitel 15: Schmerz ------------------- (Fünfzehntes Kapitel – Schmerz) Gänzlich unmotiviert kramte ich in meinem Schrank nach einem Handtuch und meinem Duschzeug. Yori hatte mir vorhin gesagt, dass es sicher in Ordnung wäre, wenn ich das Bad des Rektors benützen würde, da Yuki das auch immer gemacht hatte, wenn die Bäder der Schüler schon geschlossen waren. Und da ich unbedingt duschen gehen wollte, weil mir der Geruch nach Blut einfach nicht aus der Nase gehen wollte, gab es eben keine andere Möglichkeit. Meine Zimmerkollegin hatte mir den Weg beschrieben, und da ich nicht wirklich Lust hatte wieder irgendwo umher zu irren, hörte ich ihr genau zu und prägte mir jedes Wort ein. Zu meinem Erstaunen war ich dann schnell und ohne Umwege in dem Bad angekommen. Das warme Wasser prasselte auf meinen verspannten Körper herab. Und obwohl ich nun schon mindestens eine viertel Stunde beinahe regungslos unter der heißen Dusche gestanden war, wollten sich meine Glieder einfach nicht entspannen. Wieso hatte ich jetzt eigentlich das Blut von Kaname getrunken? War mir Zero wirklich so wichtig? So eine Nähe, Abhängigkeit wollte ich doch niemals zulassen. Welche Rolle erhoffte ich mir eigentlich als Zeros Blutpartnerin in seinem Leben einzunehmen? Ich könnte ihm näher kommen. Ja, vielleicht. Doch ich konnte mich wiederum weiter von ihm entfernen, als jemals zuvor. Nachdem ich nach weiteren zehn Minuten des Dastehens eingesehen hatte, dass es wohl nicht mehr sonderlich viel Sinn haben würde, noch weiter Wasser zu verschwenden, stieg ich schließlich aus der Dusche. Meine triefenden Haare hingen mir teilweise ins Gesicht und ich war sowas von nicht gewillt irgendetwas mit ihnen zu machen, nur hätten sie dann am nächsten Tag die selbe Struktur wie die eines Vollbarts von einem Penner gehabt, und das wollte ich dann doch irgendwie vermeiden. Seufzend wickelte ich mir ein kleines Handtuch um und nahm meine Bürste zur Hand. Manchmal wünschte ich mir echt, dass ich eine Glatze hätte. »Au! Au, au, AUU!!« meine Ausrufe hallten immer wieder von den gefliesten Wänden des Bades. Wie ich diese verdammten Knoten hasste. Jetzt waren diese scheiß Haare schon nur mehr schulterlang, und trotzdem meinten sie mich ärgern zu müssen. Und jetzt sollte ich sie föhnen auch noch. Bääh. Wo war meine Motivation? Wo? – Genau, im Keller, unterstes Stockwerk, am Tiefpunkt! //Trocknet. Werdet trocken. Go Harre, go! Damn! Ihr seid trocken! Fuck Yeah! Jetzt nur noch Schlafklamotten anziehen und Zähneputzen. Und dann ins Bett… Okay, nur Zähneputzen. Ach verdammt! Bis auf die Sache, direkt nach dem Aufwachen, war der Tag einfach nur dämlich.// Wäre ich nicht so verdammt müde gewesen, wäre ich vermutlich niemals auf die Idee gekommen, nur im Handtuch wieder auf Yoris und mein Zimmer zu gehen. Aber so wickelte ich mir das Handtuch nochmal neu um den Körper, packte meine dreckige Schuluniform samt Unterwäsche und ging raus auf den Flur. Kein Schüler oder Lehrer war in Sicht. Na dann, auf, auf! Es schien als hätte ich zum ersten Mal an diesem beschissenen Tag mal Glück, denn nur noch ein Gang trennte mich von der erlösenden Tür und niemand war mir auf dem Weg begegnet. Nur noch eine Abzweigung, weitere fünfzehn Schritte und ich wäre da gewesen. Man achte auf die Formulierung. WÄRE. Die Abzweigung war keine gewöhnliche. Ich konnte nach rechts oder nach links abbiegen. In den Mädchen- oder in den Jungentrakt. Ich musste den rechten Weg einschlagen und da ich nicht auf der Straße war, sah ich nicht nach, ob mir jemand entgegen kam. Außerdem war schon Bettruhe, und da sollten eigentlich sowieso schon alle auf ihren Zimmern sein. Genau, SOLLTEN. Ich war ja schließlich auch nicht dort. Auf einmal drehte sich der Raum, doch nicht weil mir schwindelig war, sondern ganz einfach weil mein Körper quasi zu Boden geworfen wurde. Verdammt, mein Kopf! Aber es gab auch durchaus Positives, ich meine, jeder Schüler sollte doch mal die Gelegenheit haben die Decke des Internatflurs zu betrachten. Doch im Moment sah ich nicht sonderlich viel von ihr, da immer noch Sterne Salti vor meinem inneren Auge sprangen. Seit wann war die Decke eigentlich silbern? Und wieso war mein Handtuch im Liegen um so viel schwerer? »Entschuldigung« schrie eine männliche Stimme im Vorbeilaufen. Ja, sehr hilfreich, danke. Langsam klärte sich meine Sicht wieder und mir wurde ein Anblick geboten, den ich niemals erwartet hätte. »Wo kommst du denn her, Zero?« fragte meine Wenigkeit. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass mir dieses Gewicht bekannt vorkam. Dann hatte der Typ von vorhin wohl den Silberhaarigen angerempelt, und er fiel dann auf mich. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht.« Der Tonfall in dem er sie aussprach, tat fast noch mehr weh, als die Worte selbst. »Was?« Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Erneut setzte ich an, um einen ausdruckstärkeren Satz zu äußern. »Ich meine… was?« Der Silberhaarige stützte sich am Boden ab um besser aufstehen zu können. Dabei antwortete er mir. »Geh einfach auf dein Zimmer und lass mich in Ruhe. Sprich nicht mit mir. Nie mehr. Und zieh dir doch bitte etwas an, sowas« - ein abschätziger Blick - »kann man doch keinem zumuten.« Und schon zog mein dunkler Prinz von dannen. Ich spürte, wie meine Augen anfingen zu prickeln. Die Bedeutung seiner Worte war ich mir nicht bewusst, mir war einzig und allein klar, dass sie verletzend waren. Allein seine abweisende Stimme, ließ mich vor seelischem Schmerz beinahe aufkeuchen. So hatte er noch nie mit mir gesprochen. Nicht mal ganz am Anfang. Noch nie. Als Zero schon fast nicht mehr zu sehen war, konnte ich nicht verhindern ihm noch etwas nachzuschreien. »Was? Was ist los verdammt? Ich verstehe dich nicht Zero! Wirklich nicht…« Ein Schluchzen entrann sich meiner Kehle. Was hatte ich getan? Was war der Grund für sein Verhalten? Was?! Tränen stahlen sich in meine Augenwinkel, waren kurz davor meine Wange runter zu laufen. Doch ich hielt sie davon ab. Nur noch ein paar Schritte und ich konnte sie laufen lassen, aber nicht hier. Nicht hier am Flur, wo mich alle sehen konnten. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Verzweifelt versuchte ich, diesen verdammten Schlüssel in das verdammte Schloss zu bekommen. »Geh rein, verdammt!« Aber er tat es nicht. Niedergeschlagen trat ich mit dem Fuß gegen die Tür und schmiss den Schlüssel weg, bevor ich mich leise auf meine am Boden liegende Schuluniform sinken ließ. Dann heulte ich eben doch auf dem Flur, mir doch egal. Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper und bettete meinen Kopf auf meine Knie. Wäre jetzt jemand vorbei gekommen, hätte er einen wunderbaren Ausblick zwischen meine Beine gehabt. Aber das war mir im Moment egal. Alles war mir egal. Warum hatte ich mir damals eigentlich geschworen mich niemals wieder auf eine Person zu verlassen, niemals wieder Vertrauen aufzubauen, niemals wieder Nähe zu zulassen? Niemals wieder zu lieben. Mich niemals wieder verletzbar zu machen. Aber anscheinend konnte ich, wie jeder andere auch, meine Versprechen sowieso nicht halten, also war es von vorn herein komplett sinnlos gewesen. Warum hatte ich es mir dann geschworen?. Ich wusste doch ganz genau, wie die Menschen waren. Selbstsüchtig. Verletzend. Verlogen. In der Lage, ohne eine Gefühlsregung die Seele eines anderen zu brechen. Und trotzdem, hatte ich nicht aus meinem Fehler gelernt. Immer wieder hallten die Worte Zeros in meinem Kopf. »Lass mich in Ruhe… Ich wüsste nicht, was dich das angeht…« »Sprich nicht mit mir…nie mehr…« Meine Hände, mit denen ich vorhin meine Knie umschlungen hatte, presste ich gegen meinen Kopf. Ich wollte diese verletzenden Worte aus meinem Kopf bannen, diese Stimme, diesen Blick. Zeros Augen – kalt, berechnend und abwertend. Das Gesicht angespannt. Die Lippen fest zusammengepresst. Wie hatte ich es in so kurzer Zeit geschafft, so abhängig von einer einzigen Person zu werden? Ein gequälter Schrei drang über meine Lippen. Meine rechte Hand krallte sich in mein Gesicht – ein wirkungsloser Versuch, von meinem seelischen Schmerz abzulenken. Einige Türen am Gang öffneten sich. Es war mir egal. Es kam mir vor wie früher, bevor ich hierher kam, Zero kennen lernte. Auch damals war mir alles egal gewesen, der einfache Grund dafür war, nicht verletzt werden zu wollen. Denn das würde ich, wenn ich eine Verbindung zu irgendwas einging. Ich dachte es zu wissen. Klug genug zu sein, nie wieder diesen einen Fehler zu begehen. Aber da hatte ich mich getäuscht. Denn jetzt saß ich hier. Wieder war mir alles egal. Doch dieses Mal nicht aus Vorsicht, sondern aufgrund von Schmerz. Pein. Qual. »Sieh doch, das ist doch die neue Wächterin. Sie soll ein ziemlicher Freak sein.« »So was wie Schamgefühl scheint die nicht zu kennen. Schau mal, wie sie dasitzt.« »Ich hab gehört, sie soll schwanger sein. Kein Wunder, die lässt sich auch von allem vögeln, dass Beine hat.« »So ‘ne Schlampe. Ist doch klar, dass Kiryuu-kun sie abserviert hat.« Worte, die gegen mich gerichtet waren, ich aber nicht direkt wahrnahm. Sie brannten sich lediglich tief in mein Unterbewusstsein. Ich spürte wie die Tür hinter mir geöffnet wurde und drohte umzukippen. Doch bevor ich erneute Bekanntschaft mit den Boden machen konnte – was ich wahrscheinlich nicht mal wirklich mitbekommen hätte – hielten mich zwei zierliche Hände an den Schultern fest. »Haltet doch einfach die Klappe. Ihr habt absolut keine Ahnung was geschehen ist, also geht in euer Zimmer und lästert über euch selbst, denn ihr seit keinen Deut besser.« Mein Kopf wurde von den Händen, die mich gerade noch daran gehindert hatten umzufallen, gehoben und ein mir bekanntes Gesicht schob sich vor meines. Ich sah das Mädchen nicht an, starrte nur durch es hindurch. »Was ist passiert, Akemi?« Ich blieb stumm. Erwiderte nichts, als Schweigen, denn ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich etwas gefragt wurde. Eine erneute Träne rann meine Wange hinunter, vermengte sich an meinem Kinn mit einer anderen und tropfte auf mein ohnehin schon völlig durchnässtes Handtuch. Ich wusste nicht warum, geschweige denn wie ich dorthin gekommen war, aber ich war in meinem Bett. Es war weich und ich war mit meiner und zusätzlich mit Yoris Decke zugedeckt. Doch trotzdem war mir kalt. Es fühlte sich an, als wäre ich eine Statue aus Eis. Finger, Beine, Kopf, alles nur kalte, unförmige Klumpen. Ich bemerkte nicht, dass ich leise vor mich hin murmelte. Die Worte immer wieder und wieder wiederholte. »Ich hab es gewusst. Und trotzdem hab ich das Versprechen gebrochen. Wieso tut es so weh? Wieso weißt er mich ab? Wieso hab ich das alles zugelassen? Wieso? Wieso? Wieso?« Erneut nahm ich die Rolle des kleinen, verletzten Mädchens ein. Eigentlich war ich es immer, nur versuchte ich es zu vertuschen und gab mich überlegen. Doch war ich es nie, und ich würde es auch nie sein. »Ich will, dass dieser Schmerz weggeht. Ich will fliegen.« Ich spürte eine sanfte Berührung auf meiner Wange, die eine salzige Träne wegwischte. Ein Körper der sich an den meinen schmiegte, mich mit seiner Anwesenheit trösten wollte. Eigentlich würde Yori niemals zu solchen Mitteln greifen. Denn es gehörte sich nicht, war unschicklich. Doch sie spürte wohl ganz genau, dass ich dabei war, zu zerbrechen. Erneut. ~~~~*~~~~ Hallöchen meine Lieben :D Ein neues Kapi ist da und diesmal sogar früher als beim letzten Mal ^^ Also, danke liebste linamausi2009, dass du mal wieder ein Kommi hinterlassen hast. Auch diesmal würde ich mich wieder freuen,wenn ich ein paar Kommis bekommen würde ^_^ Zum Chap selbst: Also, ich hab keine Ahnung wie's geworden ist, weil ich da einfach ziemlich viel von meinen eigenen Gefühlen reingepackt hab und ich kann das jetzt überhaupt nicht beurteilen... Und irgendwie befürchte ich, dass die Sache nicht sonderlich toll geworden ist... Naja, hoffentlich seht ihr das anders ^^ Ja ich verabschiede mich mal wieder, und ihr bekommt noch mal eine virtuelle Umarmung von mir. Uh, ich steh drauf ^^ Also, Peace meine Süßen. Lisi-chan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)