Blood in the Moonlight von ultraschokomuffin (Ein arroganter Schnösel und ein Mädchen mit grünem Haar) ================================================================================ Kapitel 1: Zusammenstoß ----------------------- (Erstes Kapitel – Zusammenstoß) Warum musste eigentlich immer mir so etwas passieren?! Wie ich diese scheiß Pflegefamilien hasste... So stand ich nun vor den Toren meiner neuen Schule. Wie schon so oft fragte ich mich, was ich in meinem vorherigem, oder von mir aus auch in diesem Leben falsch gemacht habe, dass ich in wirklich jedes mögliche Fettnäpfchen trat das existierte. EIN INTERNAT VERDAMMT!!! Aber nunja, was konnte ich schon machen, es würde mir nichts bringen noch länger hier herum zu stehen und langsam zu vergammeln, deshalb schritt ich erhobenen Hauptes, meine Koffer ziehend und nicht auf meine Umgebung achtend durch das Tor der Cross Akademie. Und – wie nicht anders von mir zu erwarten – lief prompt in jemanden hinein und landete mit sämtlichen Gepäck meiner, auf den äußerst gemütlichen und wahrlich weichen Steinboden. Halt. Seit wann fühlte sich Boden so unglaublich weich, sanft und seidig an? Zögernd öffnete ich meine Augen, welche ich bei dem Sturz reflexartig geschlossen hatte, und blickte in zwei fliederfarbene Iris, zwei unendliche Tiefen in denen man einfach nur versinken konnte... und genau das tat ich auch. Diese Seelenspiegel, sie wirkten so kalt und undurchdringlich, doch ich wusste was man hinter solchen Augen versteckte. Verletzbarkeit. Angst. Und Schmerz. Verborgen hinter einer arroganten Maske, ja nie Verletzlichkeit ausstrahlen oder gar zeigen. Ich wusste das, weil meine Augen den selben Ausdruck hatten. Arrogant und Kalt. Ich konnte in diesen Augen lesen und doch auch wieder irgendwie nicht. Ich hatte keine Ahnung was in der Person vor mir vorging und ich wusste, dass auch sie im Dunklen tappte. Ich wollte die Tiefe dieser Augen ergründen, herausfinden was ich noch alles in ihnen entdecken könnte und was der Grund für diesen Blick war… Ein forsches Räuspern unterbrach meine wüsten Träumereien und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich auf einem gänzlich fremden, jungen Mann lag und ihn so zu Boden drückte, dass er nicht auch nur die geringste Chance hatte mich irgendwie von sich runter zu bekommen. Außer, er würde mich verletzen, doch dass würde diese Augenweide hoffentlich nie in Erwägung ziehen. Schnell sprang ich auf und entschuldigte mich mit ein paar unverständlich gestammelten Worten und hochrotem Kopf bei dem Typen. Und jetzt wo er so vor mir stand, bemerkte ich erst so richtig wie scharf der Kerl eigentlich war, nicht nur seine Augen waren einfach zum dahin schmelzen, sondern sein gesamter Körper. Erneut drifteten meine Gedanken ab. Und diesmal ging es sogar so weit, dass diese nicht mehr so ganz jugendfrei waren… Ich weiß nicht was, aber irgendetwas lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Gesicht meines Gegenübers und ich musste mir eingestehen, dass dieses Gesicht, selbst wenn es zu einer wutverzerrten Maske verzogen war, unbeschreiblich gut aussah. Diese wunderschönen, kaltwirkenden und doch irgendwie verletzten, großen Augen passten einfach perfekt zu diesen silber-grauen Haaren. Und wie ein paar dieser silbernen Strähnen dem Typen in die Augen fielen… Einfach. Nur. Heiß. Abermals war ich kurz davor, dass ich in Tagträumen versank, doch irgendwas an dem Blick des Kerls hielt mich davon ab. Irgendetwas sagte mir, dass ich, wenn ich erneut abdriftete wohl eine gescheuert bekommen würde und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Doch zu meiner großen Verwunderung entgegnete der Typ auf meine gestammelte Entschuldigung – die wohl schon vor einigen Minuten ausgesprochen wurde – nur ein verächtliches »Tze«, drehte sich um und stolzierte davon. Okay ich hatte mich eindeutig in ihm getäuscht. Was für ein arroganter Schnösel. Ich meine so etwas konnte doch jedem Mal passieren – dass bei mir solche Sachen öfters mal vorkamen ließ ich einfach außer Acht, aber trotzdem! Und so schwer war ich nun auch wieder nicht. Ich meine, wenn ich jetzt stark übergewichtig und so wie ein Nacktmull aussehen würde, könnte ich seine Reaktion durchaus verstehen... aber so? Meiner Meinung nach war ich nun wirklich ansehlicher als ein Nacktmull und ich hatte eher mit Untergewicht als mit Übergewicht zu kämpfen… Nein, er war ganz einfach ein kaltes, verschlossenes und arrogantes Arschloch. Und warum verdammt fand ich immer genau diese Typen so anziehend?! Wenn er jetzt sadistisch auch noch wäre, hätte es für mich keine Rettung mehr gegeben. Nachdem ich dem Kerl – ich wusste noch nicht mal seinen Namen – noch einige Zeit nachgestarrt hatte, sammelte ich meine Koffer wieder ein und machte mich auf den Weg zum Büro des Rektors. Ich durfte einen ewig langen Vortrag über die Schulregeln über mich ergehen lassen, immer wieder wurde mir eingeschärft wie wichtig es sei nicht nach Einbruch der Dunkelheit nach draußen zu gehen. Und als ob dieses Gespräch allein nicht schon Folter genug gewesen wäre, durfte ich jetzt auch noch eine sicher überaus interessante Führung durch das Wohnheim der Day Class mit dem Guardian machen. Oh wie ich Sarkasmus doch liebte. Eigentlich wollte ich nur in mein Bett fallen und schlafen, aber nein… Das alles hier war verdammt anstrengend! Ich saß also gelangweilt auf einem Stuhl im Büro von Rektor Cross und wartete ungeduldig auf den Guardian. Hoffentlich war der kein kompletter Nerd und einigermaßen erträglich… Und – wie hätte es auch nur anders kommen können – Gott, er hatte einen Teil meiner Gebete erhört, er war kein Nerd! Nein, sondern nur ein aufgeblasener, arroganter Schnösel. Na da kommt Freude auf! Wir alle lieben sie, die kalten, »Tze«-sagenden und womöglich auch noch sadistischen Arschlöcher, jaa, besonders dann wenn sie noch super scharf sind und einen einfach um den Verstand bringen. Wie ich mein Leben doch liebte… Kapitel 2: Rachegelüste und Schwärmereien ----------------------------------------- (Zweites Kapitel – Rachegelüste und Schwärmereien) Verwirrt blickte ich den Silberhaarigen an, der soll ein Guardian sein? Nun ja, von mir aus. »Aah, Zero-kun, mein Sohn. Schön, dass du hier bist. Du wärst doch sicher so freundlich und würdest unsere liebenswürdige Akemi-chan zu ihrem Zimmer bringen, nicht wahr?« Ich hörte einzig und allein den ersten Teil seines Satzes. Ich dachte ich hör nicht richtig. Sohn? Dieser Typ ist der Sohn von Cross Kaien? Nicht nur, dass sie keinerlei äußerlichen Ähnlichkeiten miteinander hatten, nein, mein neuer Rektor war auch viel zu höflich um der Vater dieses Schnösels zu sein... Mitten unter meinen skeptischen Gedankengängen wurde ich sogleich von Zero unterbrochen und aufgeklärt. »Wie oft denn noch verdammt noch mal?!! Ich bin nicht ihr Sohn und werde es auch nie sein!! Verstanden??!« Na da konnte jemand ja doch laut werden. Und um ehrlich zu sein, diese Ausdrucksweise gefiel mir schon um einiges besser als dieses verächtliche ‚Tze‘. Nur schien Rektor Cross das gänzlich anders zu sehen, denn der saß völlig aufgelöst und bitterlich weinend hinter seinem Schreibtisch und jammerte rum warum Zero nur immer so gemein zu ihm war. Und sosehr ich Mr. Cold auch verabscheute, es war mir tausendmal lieber eine unendlich langweilige und ewig dauerende Führung übers Schulgelände mit einem Typen den ich nicht ausstehen konnte zu machen, als mir das Geheule eines eigentlich erwachsenen Mannes anzuhören. Auch Zero schien als würde er von der Vorstellung das hier noch länger zu ertragen nicht sonderlich angetan zu sein, deshalb machten wir uns ohne ein weiteres Wort zu verlieren auf zum Wohnheim. Vor meiner Zimmertür blieben wir stehen, Zero wartete bis ich die Tür aufschloss und mein Gepäck packte, dann war er weg. Ohne noch irgendetwas zu sagen stand ich somit plötzlich alleine in einem wildfremden Flur und durfte mich mit meinem verdammt schweren Gepäck abmühen und es in mein Zimmer befördern. Sämtliche Glieder meines eigentlich sportlichen Körpers schmerzten und mein Schädel pochte unaufhörlich. Gedanklich schlug ich sooft auf den Körper besagten Schnösels ein, so dass er nicht mal mehr auch nur seinen kleinen Finger bewegen konnte ohne vor Schmerzen fast umzukommen. Wenigstens diese dämlichen Koffer hätte er noch in mein Zimmer stellen können. Aber was erwartete ich von ihm, er hatte doch nicht mal auf dem Weg zu meinem Zimmer mit angepackt, warum sollte er das jetzt tun? Das erste und einzige was ich in meinem neuen Zimmer wahrnahm war das Bett. Mit einem leisen Seufzer ließ ich mich noch angezogen auf es fallen. Die Schule war ja auch wirklich schon und so, und man konnte hier sicher wunderbar zeichnen. Aber die Menschen denen ich bisher begegnet war machten diesen tollen Eindruck, aufgrund der schönen Umgebung, mit ihrer Anwesenheit komplett zu Nichte. Auch wenn Zero wirklich gut aussah und selbst mit dieser emotionslosen Fassade einfach nur zum anbeißen war… Nein, nein, nein Akemi! Das hatten wir doch schon! Arrogante, kaltherzige Typen sind kein guter Umgang! …selbst wenn es so schien als würde Zero ein paar charakterliche Eigenschaften mit mir teilen... Verdammt Akemi!! Kein guter Umgang! Und jetzt Schluss! Ein leises Räuspern unterbrach mich bei meinem Inneren Monolog. Verwirrt blickte ich auf und sah in das hübsche Gesicht meiner Zimmerkollegin. Bis zu diesem Moment hatte ich noch nicht einmal gewusst, dass ich mir mein Zimmer mit jemanden teilen musste und mein genervtes rum Gestöhne auf meinem Bett würde wohl auch nicht den besten ersten Eindruck hinterlassen… Gott! Ich hab‘ sogar auf meine verdammte Bettdecke gesabbert. Hmm… das muss passiert sein als ich mir einen nackten Zero vorgestellt hatte… selbst in meiner bloßen Vorstellung war das schon unheimlich erregend… Verflucht Akemi! Deine Zimmergenossin für dieses Jahr sitzt direkt vor dir und du hast mal wieder nichts Besseres zu tun als sie nicht zu bemerken und vor dich hin zu sabbern. Jemand musste mich wirklich lieben… Um die Situation noch irgendwie zu retten – auch wenn das durch meine peinlichen Aktionen wohl nicht mehr wirklich möglich war – richtete ich mich von meinem Bett auf, strich meine Kleidung glatt und sah zu dem Mädchen auf. »Hallo, ich bin Akemi. Tut mir ehrlich Leid, dass du das gerade mit ansehen musstest.« Mein kläglicher Versuch meinen super ersten Eindruck irgendwie wieder wett zu machen, schien sogar einigermaßen Erfolg zu haben. Schüchtern lächelte mich das Mädchen mir gegenüber an. »Ich heiße Yori. Schön dich kennen zu lernen Akemi-chan.« Froh darüber, dass Yori nicht weiter auf meine peinliche Aktion von vorhin einging, erhob ich mich von meinem Bett und fing an meine Sachen auszupacken. Auch Yori wand ihren Blick ab und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Buch. Nachdem ich ungefähr die Hälfte meiner Sachen in meinen Schrank gepackt hatte, sah ich mich in Yoris und jetzt wohl auch meinem Zimmer um. Mein Blick blieb an einem eingerahmten Foto hängen. Es zeigte ein Mädchen – es musste ungefähr so alt sein wie wir – mit langen, braunen Haaren und rötlich-braunen Augen und einen Jungen der etwas älter als das Mädchen aussah, er hatte ebenfalls braunes Haar und braune Augen. Ich fand, dass sich die beiden generell irgendwie ähnlich sahen. Der Junge hatte einen Arm sanft um die Taille des Mädchens geschlungen, beide lächelten sie glückselig in die Kamera. »Das sind meine beste Freundin Yuki und ihr Verlobter Kaname-senpai. Huch… also hatte Yori meinen forschenden Blick bemerkt... nun wäre das auch geklärt. Aber Moment. »Verlobt? Deine Freundin ist ernsthaft schon verlobt?!« Yori entgegnete auf meine ungläubige Frage bloß ein kurzes Kopfnicken. Na das nenn‘ ich mal früh, okay wenn sie meinen. Ich persönlich hatte ja noch nie wirklich vor zu heiraten und diese Einstellung würde sich wahrscheinlich auch nie wirklich ändern, aber wenn die beiden meinen... Schnell machte ich mich für ’s Bett fertig, schließlich wollte ich nicht an meinem ersten Schultag an der neuen Schule verschlafen und womöglich dann auch noch für die nächsten Wochen meine Freizeit mit Nachsitzen verbringen. Sämtliche Stellen meines Körpers schmerzten, auch Stellen von denen ich bis heute nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierten. Verdammter Zero! Er fühlte sich wohl zu gut und schön um mir zu helfen, als wäre es so schlimm ein paar meiner Koffer nur ein ganz winzig kleines Stückchen zu tragen. Mit den Gedanken wie ich mich an Zero rächen konnte schlief ich schließlich ein. Kapitel 3: Ich? Paranoid? ------------------------- (Drittes Kapitel – Ich? Paranoid?) Ein extrem nervendes Piepen riss mich aus meinem wunderbaren und actionreichen Schlaf. Mit einem Murren stellte ich schließlich meinen Wecker ab und rappelte mich aus meinem Bett. Nichts, aber auch wirklich nichts hasste ich mehr als aufzustehen, da mochte ich es sogar noch mehr, wenn mir Eis in den Ausschnitt gekippt wurde... Okay, vielleicht doch nicht. Aber egal, heute würde ich in meine neue Klasse kommen. Mitten im Schuljahr. Jeij! (Neji^^) Ich bin wirklich höchst motiviert... Aber eigentlich hatten wir das ja schon ein paar Mal. Nur eben noch nie auf einem Internat… Ich hatte keine Ahnung warum die ganzen Mädchen so aufgeregt waren, alles was ich wusste war, dass mich dieses ständige Gekreische tierisch auf die Nerven ging. Ich stand also inmitten einer kreischenden Mädchenmasse und starrte ein geschlossenes Tor an. Meiner Meinung nach kein wirklicher Grund so rum zu kreischen. Und als wäre das alleine nicht schon scheiße genug, durfte ich mich jetzt auch noch von Mister arroganter Schnösel anschnauzen lassen, dass ich in mein Zimmer verschwinden sollte. Ehm... Entschuldigung, ja es ist kurz vor der Dämmerung und wir durften nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr draußen sein, aber es war weder dunkel, noch war ich alleine. Scheinbar war so ziemlich jedes Mädchen von Zeros Ausbruch eingeschüchtert, aber trotzdem zog kein einziges ab, mir war das ganze ja ziemlich egal, eigentlich wollte ich mir nur ein ruhiges Plätzchen suchen und ein bisschen zeichnen, um diesen beschissenen Tag zu vergessen und zu entspannen. Die ganzen Menschen auf dieser scheiß Schule waren irgendwie allesamt beschissen, alles bis auf Yori, die war eigentlich ganz nett…Also, auf der Suche nach einem solchen Platz wurde ich jedoch auf diese kreischende Masse aufmerksam und ich dachte mir, dass es vielleicht ganz interessant sein würde zu wissen warum man an dieser Schule einen halben Gehörschaden davonträgt. Dass dieser ganze Trubel aufgrund eines geschlossenen Tores war, hätte ich nicht einmal in meinen kühnsten Träumen erwartet… Besagtes Tor öffnete sich mit einem leisen Knirschen und wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich wohl einer der dümmsten Menschen auf Erden war, dass die ganzen Mädchen wegen dem kreischten was sich HINTER dem verdammten, verschlossenen Tor befand, darauf wäre die hyperintelligente Akemi natürlich nie gekommen. Ganz ehrlich geht’s noch? Ich bin echt was Dämliches. Während ich mich weiter selbst fertig machte, schritten einige Typen durch das Tor und ich fragte mich ernsthaft, ob es wirklich möglich war, dass die Menschen waren. Ich meine, die sahen alle ungemein gut aus, und zwar wirklich! Und so langsam begriff ich auch, dass das wohl die Night Class war, denn bis jetzt hatte ich noch keinen einzigen von denen gesehen. Wenn ich mir dieses scheiß Tor etwas genauer angeschaut hätte und vielleicht mein Gehirn gezwungen hätte mal ein bisschen zu arbeiten, wäre ich auch sicher nicht das Mädchen, das einfach nur einen extrem dämlichen Gesichtsausdruck drauf hatte und die Night Class Schüler anstarrte, gewesen. Aber es hätte mich sowieso keiner bemerkt, denn zwischen den jetzt noch lauter kreischenden Fangirls war ich sowieso schon untergegangen. Ich dankte Gott dafür, dass in meine Schule wohl fast ausschließlich oberflächliche Mädchen gingen und war ausnahmsweise mal froh, dass mich niemand bemerkte. Ich dachte zumindest, dass mich niemand bemerkt hatte. Doch Tatsache war, dass ich die ganze Zeit über von einem gewissen Silberhaarigen beobachtet wurde… Da es mittlerweile Nacht geworden war und ich nicht gleich in der ersten Schulwoche in Schwierigkeiten kommen wollte, musste ich meinen Plan fürs Zeichnen wohl oder übel aufgeben, und ich konnte nicht einmal Musik machen, weil Yori auch auf unserem Zimmer war, deshalb stand ich am nächsten Tag in aller Frühe auf und machte mich auf den Weg in den Park der Akademie und ließ mich im weichen Gras nieder. Ich packte meine Zeichensachen aus und machte es mir gemütlich. Anfangs wollte ich ein schönes Landschaftsbild machen, doch irgendwie verwandelten sich die wenigen Striche ungewollt in ein Gesicht. Es hatte feine Züge und erinnerte an eine Elfe. Als ich das bemerkte, begann ich damit dem Elfenmädchen einen Köper zu geben und steckte es in kurze Ledershorts, eine weiße Bluse und einen Ledergurt. Außerdem bekam es noch einige detailiert gemalte Waffen. Und während ich so meiner Kreativität freien Lauf ließ, verrann die Zeit wie im Fluge, ohne dass ich es bemerkte. Es war so wie immer, ich versank vollkommen in meiner eigenen Welt und dachte mir eine Geschichte zu dem Mädchen aus. Eine Geschichte voller Action und Romantik. Etwas was nie in meinem langweiligen Leben passieren würde. Und wieder wurde mir schmerzlich bewusst wie unspannend mein Leben doch war. Ich zuckte zusammen. Hinter mir war ein leises Rascheln zu hören. Schnell drehte ich mich um, doch hinter mir erstreckte sich bloß ein dunkler Wald in dem ich nichts erkennen konnte. Auf meine Umgebung achtend packte ich behutsam meine Zeichensachen wieder ein. Erneut war ein Rascheln zu hören, und diesmal konnte ich sogar eine Gestalt ausmachen. Eine Gestalt, die ich mir einbildete zu kennen, doch ich wusste nicht woher... wenn doch nur etwas Licht auf den Schatten fallen würde. Der Schemen kam näher. Ich tastete unauffällig nach einer Waffe, auch wenn sie nur ein Ast war, es war allemal besser als völlig unbewaffnet zu sein. Ein Sprung. Und plötzlich stand ein gewisser Silberhaariger vor mir. Dieses Arschloch! »Du hast mich erschreckt, verdammt!« »Du bist selbst schuld wenn du so früh hier draußen und noch dazu paranoid bist. « Ich? Paranoid? Okay, vielleicht ein bisschen. Aber wenn er im Wald herum schleicht und dann auf einmal auf mich zuspringt kann ich doch nichts dafür. »Boah, leck mich!« Das wurde mir hier echt zu blöd. Ich sah Zero noch einmal verächtlich an und schritt von dannen, solche Spinner wie er konnten mir echt gestohlen bleiben... ~~~~~*~~~~~ falls irgendjemand die Fanfic bis hierhin verfolgt hat, hab ich großen Respekt, dass man das Ganze hier so lange durchdrückt ist mir schon irgendwie ein Rätsel... also..ehm.. Danke fürs lesen :) Kapitel 4: Zwei kleine, spitze Dolche ------------------------------------- (Viertes Kapitel – Zwei kleine, spitze Dolche) Inzwischen waren mehr als drei Wochen vergangen seitdem ich an die Cross Akademie gekommen war. Noch immer hatte ich keine Freunde bis auf Yori und noch immer konnten Zero und ich uns nicht ausstehen. Er war einfach furchtbar stinkig. Obwohl, er hatte irgendwie das Recht stinkig zu sein, schließlich war er zurzeit der einzige Guardian an der Akademie und konnte somit so gut wie gar nicht schlafen… Um zum Thema zurück zu kommen, ich war also allgemein ziemlich allein und beschäftige mich hauptsächlich mit mir selbst. Dieses Alleinsein war ich ja eigentlich schon gewohnt und ich hatte jetzt auch nicht sonderlich große Probleme damit, nur selten gab es Momente in denen ich mich nach ein wenig Gesellschaft sehnte, und dann ging ich dann einfach zu Yori… Meistens jedoch zeichnete ich einfach vor mich hin. Somit hatte ich in den wenigen Wochen an der neuen Schule schon wahnsinnig viele Zeichnungen fabriziert. Die meisten von ihnen zeigten irgendwelche heldenhafte und mystische Wesen. Einige von ihnen waren genau genommen ziemlich schaurig, wie zum Beispiel der blutgierige Vampir den ich in meiner zweiten Woche gezeichnet hatte, seltsamerweise hatte er irgendwie gewisse Ähnlichkeiten mit Zero, und die Vorstellung der Schnösel könnte ein kaltblutiger Vampir sein machten ihn für mich irgendwie noch attraktiver. Aber eigentlich konnte ich den Typen ja gar nicht ausstehen… Als ich die vor mir im Gras ausgebreiteten Zeichnungen näher betrachtete, wurde mir wieder einmal bewusst was für ein verdammter Freak ich doch war. Ich meine, welcher normale Mensch zeichnete in seiner Freizeit – in der er eigentlich schlafen könnte – nicht existierende Wesen? – Obwohl ich insgeheim noch immer hoffte, dass Elfen, Werwölfe und natürlich Vampire wirklich irgendwo auf diesem verdammten Planeten herum liefen… Entspannt saß ich im saftigen Gras des Parks nahe zur Grenze des Wäldchens das die Cross Akademie nahezu umschloss und war dank meinem Starren auf die scheiß Zeichnungen komplett in meine anormalen Überlegungen und Träume vertieft. Dadurch realisierte ich auch nicht wie langsam die Dämmerung einsetzte, es immer dunkler wurde und schließlich die Nacht hereinbrach. Ein leises, kaum hörbares Rascheln lies mich aus meinen Gedanken schrecken. Sofort erinnerte ich mich an das eine Mal an dem ich fast genauso im Gras gesessen hatte und Zero mich so furchtbar erschreckt hatte, dadurch hatte er sich bei mir noch unbeliebter gemacht, vorher hatte ich zumindest noch das Gefühl, dass sich zwischen uns noch so etwas ähnliches wie Freundschaft hätte entwickeln können, doch das hatte er mit diesem verdammt unlustigen Streich – oder was auch immer das sein sollte – zerstört. »Verdammt Zero, hör auf damit!« schrie ich um ihm zu zeigen, dass dieser Scheiß beim zweiten Mal auch nicht witziger wurde. Die einzige Reaktion auf meinem genervten Ausruf, war jedoch nur ein weiteres Rascheln und ein Geräusch als würde man einen tiefen Atemzug nehmen um die Luft zu kosten. Das genießerische Aufstöhnen ließ darauf schließen, dass der Person eindeutig gefiel was sie roch… Okay… langsam wurde das hier echt gruslig. Mein Herzschlag beschleunigte sich und mein Atem ging schneller. Adrenalin wurde durch meine Adern gepumpt. Mein gesamter Körper kribbelte und mir war furchtbar heiß. Diesmal war es definitiv nicht Zero, bei ihm hätte mein Körper niemals so panisch reagiert, doch so musste mir wirklich eine ernsthafte Gefahr drohen. Was musste ich mich auch immer aufregen das mein Leben so langweilig war? Wahrscheinlich wurde ich jetzt von einem wilden, tollwütigen Tier aufgefressen. Oder, noch schlimmer, ein Massenmörder würde meinen Kopf zu seiner Sammlung hinzufügen. Wahrscheinlich hätte dieser einen Haar-Fetisch und würde meine grüne Mähne jeden Tag aufs Neue umstylen, so dass mein toter Schädel nicht mehr ganz so leblos aussehen würde… Ja genau, immer schön mit Blödsinn ablenken, damit man den Ernst der Lage nicht wirklich erkannte… das war mein Stil. Zwei rote Punkte blitzten zwischen all dem Laub der Bäume auf. Zwei leuchtende, blutrote Kreise die sich immer weiter auf mich zu bewegten. Erst als die dunkle Siluette immer näher kam, viel mir auf, dass ich die ganze Zeit nur erstarrt da gestanden war. Erschüttert nahm ich zur Kenntnis, dass die Zeit für Flucht schon längst verstrichen war und ich mir somit abschminken konnte heil aus dieser Sache rauszukommen. Eine schattenhafte, menschliche Gestalt wurde vor mir sichtbar. Wie zur Hölle konnte ein Mensch rote Augen haben? Mit einem Mal wurde mir schlagartig bewusst, dass die Gestalt vor mir zwar einen menschlichen Körper hatte, aber die abgehakten Bewegungen keinesfalls denen eines Menschen glichen. Wie ein Zombie schritt das Wesen näher an mich heran. Nur noch 2 Meter trennten uns von einander. Ein Abstand, den das Gruselvieh wohl unbedingt überbrücken wollte, denn ehe ich mich versah, waren auch die letzten beiden Meter zwischen uns überwunden… Ich war nicht in der Lage mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Die Gestalt beugte sich langsam über mich und sog erneut genießerisch die Luft ein, mich beschlich der Verdacht, dass es mein Duft war, der der Gestalt dieses verzückte Seufzen entlockte. Ich schauderte. Mittlerweile hatte ich herausgefunden, dass das Wesen über mir wohl ein Mann war. Sein schief gelegtes Gesicht befand sich nun direkt an meinem. Langsam glitt es weiter in Richtung meiner Kehle und etwas Feuchtes berührte meinen Hals. Nein, das konnte doch nicht wahr sein, solche Wesen existierten doch überhaupt nicht. Doch in meinem Unterbewusstsein war ich mir sicher: die mystische Gestalt, die mich so lüstern ansah, war ein Vampir. Ein Bluttrinker. Ein Wesen der Nacht. Etwas, das ich mir immer wünschte es würde existieren. Doch die harte Realität war lange nicht so schön als meine fantasievollen Vorstellungen. Vorstellungen eines schönen Wesens, das nicht nur nach Blut trachtete, sondern auch Gefühle und Empfindungen hatte. Doch für die Vampire in unserer Welt war wohl nichts wichtiger als den Durst nach Blut zu stillen. Sich diesem Verlangen hinzugeben bedeutete ein Lebewesen zu töten, doch scheinbar war selbst das einen egal, solange man nur an sein Blut herankam. Ich war selbst von mir erschüttert, dass ich es so leicht hinnahm wohl gleich mein Leben zu verlieren, mir wurde wieder einmal bewusst, dass ich nichts hatte für das ich kämpfen, überleben wollte. Keine Ziele und Träume die ich unbedingt erreichen wollte. Kein Mensch der auf mich wartete oder sich um mich sorgte. Die Einzigen die sich möglicherweise Gedanken über mein Wohlbefinden gemacht hätten, waren meine Eltern, und selbst die würde ich auch nur an der anderen Seite antreffen. Ein stechender Schmerz riss mich aus meinen Gedanken, und ich konnte nicht verhindern ein leises, schmerzerfülltes Keuchen von mir zu geben. Immer tiefer senkten sich die spitzen Zähne des mir überlegenem Wesens in meine weiche Haut und durchdrangen Fleisch, Muskeln sowie auch einige Blutgefäße. Ich spürte wie der Lebenssaft aus meinen Adern gesogen wurde und meine Sinne immer mehr schwanden. Dass ich so enden würde, hätte ich nie geglaubt. Ich spürte keinen Schmerz, sondern nahm nur wahr wie der Vampir über mir gierig mein Blut trank, so als hätte er nie etwas Besseres gekostet und als würde ihm mein Blut in irgendeiner Weise Erlösung verschaffen. Ruckartig wurden die kleinen Dolche noch einmal tiefer in meinen Hals gebohrt. Sie hinterließen einen dumpfen Schmerz, den selbst die Taubheit die meinen Körper beherrschte nicht zu überdecken vermochte. Nur eine Sekunde nachdem dieser Schmerz selbst noch in die hintersten Winkel meines zierlichen Köpers zu spüren war und einfach nicht abklingen wollte, wurde der schwere, auf mich gelehnte Körper von mir gerissen. Doch nicht etwa von einer Hand. Nein. Die Gestalt zerfiel einfach zu Staub. Staub, der langsam zu Boden sank. Staub, den ich jedoch wieder aufwirbeln ließ als mein geschwächter Körper zu Boden ging und eine wohlige, alles umfassende Schwärze mich umfing. Einzig einen Blick auf fliederfarbene, irgendwie besorgt wirkende Augen in einem blassen Gesicht konnte ich erhaschen, bevor ich endgültig in Dunkelheit versank. ~~~~~*~~~~~ Also, ich hoffe mal, das Ganze hier war einigermaßen spannend... Danke nochmal fürs Lesen und für die Kommis. (auch wenn's im Moment nur ein einziger ist und der is irgendwie von 'ner guten Freundin ^^) glG, eure Cookie.? ♥ Kapitel 5: Ein wohliger Duft ---------------------------- (Fünftes Kapitel – Ein wohliger Duft) Langsam hob ich meine Augenlider an. Sie waren so unglaublich schwer. Darum vielen sie bereits nach wenigen Sekunden wieder zu. Nur mit Mühe schaffte ich es sie wieder zu öffnen, und diesmal brachte ich auch die Kraft auf sie offen zu halten. Mein Hals schmerzte und mein Schädel pochte. Ein unglaublicher Druck hielt ihn gefangen und ich wünschte ich könnte wieder in meinen konfusen Traum zurück. Ein Traum der immer noch in meinem Kopf herumschwirrte und sich so bald wohl auch nicht wieder verabschieden würde, denn noch nie hatte sich ein Traum so tief in mein Gedächtnis gebrannt als dieser. Er war wirklich verrückt. Und selbst ich, eine Person mit viel zu viel Fantasie, konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass das wirklich ein Traum gewesen war, der meinem kranken Hirn entsprungen war. Besonders diesen Ausdruck in den Augen Zeros hätte ich mir nie, aber auch wirklich niemals selbst vorstellen können. Wut, Hass, Besorgnis und Widerwillen widerspiegelten sich in ihnen. Warum war er besorgt? Gegen was richtete sich seine Wut? Und vor allem, warum sah ich vorrangig den Hass gegen sich selbst in seinen wunderschönen Iris? Ich lebte also in einer Welt, in der Vampire existierten. Wesen, die nach Blut trachteten und nach nichts anderem. Ich war solch einem Wesen begegnet, wurde von ihm gebissen, mein Blut von ihm getrunken und nur einem Wunder verdankte ich, dass ich noch am Leben war. Der Vampir der mein Blut getrunken hatte, fast all mein Leben aus meinen Adern gesaugt hatte, zerfiel einfach zu Staub. Von etwas getötet von dem ich keine Ahnung hatte um was es sich handeln könnte. Es gab nichts, dass auf seine Existenz hindeutete, nur meine fragwürdigen Erinnerungen. In diesen Erinnerungen ist es Zero der mich vor dem Tod bewahrt, mein Leben rettet. Der kalte und arrogante Zero. Der Zero, den ich doch angeblich nicht mochte, und er mich eben so wenig. Der Zero, der diese wunderschönen Augen hatte… Der Zero, der gerade durch die Tür mein Zimmer betrat und mich abschätzig musterte. Warum sah er mich so an? Sein Blick. Er war kalt. Doch sah ich wie sich leise Besorgnis in ihn schlich. Besorgnis die er sofort wieder aus seinem Gesicht verdrängte, als er bemerkte was sich darauf abzeichnete. Was war in seinem Leben nur geschehen, dass er immerzu diese Maske tragen musste? Er sah mich einfach nur an. Fragte nicht nach meinem Befinden, erklärte mir nicht was da letzte Nacht vorgefallen war. Er starrte einfach nur unentwegt auf meinen Hals. Dahin wo ich gebissen worden war. Die Stelle, die mir zeigte, dass dies alles nicht bloß ein wirrer Traum war. Die Zahl der Fragen die sich in meinen Kopf zusammenballten, stieg langsam aber sicher ins unermessliche, kaum hatte ich eine Frage auf der Zunge, nahm in meinem Kopf schon eine neue, noch dringlichere Frage Gestalt an. Doch bevor auch nur ein Laut meine Lippen verlassen konnte, setzte Zero zum Sprechen an »Fortan wirst du der zweite Guardian sein. Du wirst die wichtigsten Dinge von mir lernen und meine und Rektor Cross‘ Anweisungen befolgen. Du wirst niemanden davon erzählen was letze Nacht vorgefallen ist. Verstanden? Ach, und bevor du auf die Idee kommst, das alles wäre meine Idee gewesen, muss ich dir sagen, dass ich keineswegs erpicht darauf bin, ein wehrloses, verschrecktes, kleines Mädchen zum Kampf auszubilden. Meiner Meinung nach bist du viel zu schwach, weich und mutlos um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, aber meine Meinung zählt hier ja nicht…« Nur langsam sickerte der Sinn seiner Worte in mein Bewusstsein. Es war also wirklich alles passiert. Vampire existierten tatsächlich. Und nicht nur das, ich sollte der neue Guardian sein? Das würde wenigstens etwas Action in mein Leben bringen. Auch wenn Zero glaubt, dass ich zu schwächlich für diese ganze Sache bin… Stop. Hatte Zero gerade wirklich gesagt, dass ich schwach und mutlos bin?!! Zu klein und unfähig einen Kampf für mich zu entscheiden? Wer glaubte er eigentlich, dass er ist? Ich konnte das nicht einfach so auf mir sitzen lassen und begann damit Zero mit erhobener Stimme anzupöbeln »Du wirst schon noch sehn. Ich hab tausendmal mehr drauf als du auch nur im Geringsten ahnst. Mach dich darauf gefasst dein blaues Wunder zu erleben. Und jetzt raus aus meinem Zimmer. Typen die mich beleidigen haben hier drinnen überhaupt nichts zu suchen!« Holla. Da sieht aber jemanden beeindruckt aus. Oder auch einfach nur genervt. Bei Zero traf wohl eher zweiteres zu. War es wirklich so schlimm mein angeschlagenes Selbstbewusstsein auf diese schäbige Weise aufzubessern? Meiner Meinung nach ja nicht. Nur wurde dieses Selbstbewusstsein sogleich von Zero zerstört als er sagte »Du bist der ignoranteste Mensch den ich je kennenlernen durfte… Dieser Göre ist es wirklich nicht aufgefallen, dass das nicht ihr Zimmer ist…« Eh…was? Nicht mein Zimmer? Wie? Wo? Huh? Okay, dieses Bett roch eindeutig besser als das meine, war auch um einiges weicher und auch die Einrichtung war nicht die von Yoris und meinem Zimmer… Also wo verdammt noch Mal war ich? Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Das war jetzt doch irgendwie peinlich. Wie konnte mir nicht auffallen, dass ich nicht in meinem Zimmer lag? Bei diesem Punkt musste ich Zero bedauerlicher Weise Recht geben. Ich war wirklich ignorant. Zumindest seit ich aufgewacht war und mich dieser wunderbare Geruch umhüllt hatte ohne, dass ich es bemerkt hätte. Irgendwie war ich doch gespannt in wessen Bett ich nun eigentlich lag und hatte eine ungute Vorahnung… »Also…eh…in wessen Bett lieg ich hier jetzt eigentlich?« fragte ich kleinlaut. Statt mir eine Antwort zu geben schritt Zero einfach näher an mich heran. Doch er hielt nicht etwa den normalen Köperabstand ein, sondern rückte mir regelrecht auf die Pelle. Ich meine, er war mittlerweile nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt… Und so kam es, dass meine Nase – die sich jetzt direkt vor seinem flachen mit Muskeln bepackten Bauch befand – einen wahnsinnig guten Duft zu riechen bekam. Ein Duft der irgendwie nach Regen, Wald und …Freiheit? ...roch. Ein Geruch, den ich irgendwie schon die ganze Zeit über eingeatmet hatte, und jetzt wo er so vor mir stand konzentriert meine Nase umschmeichelte… Also hatte er mir doch geantwortet. Und meine Vermutung war bestätigt. Ich lag also in Zeros Bett und motzte ihn an, dass er seinen verdammten Arsch aus seinem EIGENEN Zimmer schwingen sollte… Sehr taktvoll Akemi, du schreist den Typen an der dich von einem blutrünstigen Vampir gerettet hat und in dessen Bett du liegst. Ganz toll. Irgendwie schaffte ich es immer wieder, mir selbst, und wohl auch meinen Mitmenschen gegenüber unsympathisch zu sein… Kapitel 6: Empfindungen? ------------------------ Ehm.. ja... Hallöchen :) Ich muss sagen, dass dieses Kapitel absolut nicht geplant war aber meine liebste Ane-chan mich quasi gezwungen hat, das hier hochzuladen. An dieser Stelle möchte ich mich mal bei meinen ganzen lieben Freunden bedanken, die das überhaupt ermöglichen. Ihr seit alle so süß ♥ Ich hab schon des Öfteren daran gedacht diesen Scheiß hier abzubrechen, aber sie haben mich immer wieder ermutigt (oder eher gedroht mich umzubringen, wenn ich nicht weiter mache^^) und zum schreiben animiert. Ich hab euch alle ganz dolle lieb^^ BTW, das Kapitel hier ist im Allgemeinen ziemlich sinnlos und kann ausgelassen werden^^ Wenn irgendwer immer noch dabei ist und das liest, wünsche ich demjenigen viel Spaß beim Lesen. xD ~~~~~*~~~~~ (Sechstes Kapitel – Empfindungen?) Es war Mittwoch und 03:34 nachts. Ich lag nicht wie fast jeder andere Teenager in meinem Bett und schlief oder tat sonst irgendwas. Nein. Ich stand auf dem verdammten Dach meiner verdammten Schule und bewachte einen Ort wo es nichts zu bewachen gab. Und das war nicht sonderlich spannend, genauer gesagt, es war verdammt langweilig. Aufgrund meiner Langeweile zog ich mein Schwert aus seiner Scheide. Es war eigens für mich angefertigt worden. Die Klinge hatte im Mondlicht einen dunkel bläulichen Schimmer, sie war lang und hart und zum zustoßen sowie auch zum parieren geeignet. Der Griff lag locker in meiner Hand und es fühlte sich an als wäre das Schwert eine Verlängerung meines Arms. Der schlanke Eineinhalbhänder passte einfach perfekt zu meinem zierlichen Körper. Und so schwer es mir auch fiel musste ich mir eingestehen, dass ich nur durch Zero diese wunderschöne Waffe zu führen vermochte. Er zeigte mir, wie ich mich gegen einen Vampir wehren konnte, brachte mir bei auf was ich achten sollte, welche Zeichen auf einen Vampir hindeuteten. Ich fand gefallen daran. Daran nachts das Gelände zu bewachen, zu trainieren, meinen Körper an seine Grenzen zu bringen und – so unglaublich es auch klingen mag – Zero so Nahe zu sein. Anfangs sträubte sich alles in mir mit diesem Typen zu trainieren, ihm zu zeigen wie schwach ich eigentlich war. Ich wollte diese unnahbare Maske behalten. Das Mädchen sein, das unabhängig, stark und unverletzbar ist. Doch vor Zero musste ich diese Fassade fallen lassen. Meinen Schutzschild runterfahren und zeigen wer ich wirklich war, ein Mädchen das sich verletzt und alleingelassen fühlt. Ich musste jemandem vertrauen. Denn wenn ich mich nicht auf Zero verlassen und den Dingen glauben schenken konnte die er sagte, würde ich bei dem nächsten Angriff eines Vampirs mit Sicherheit mein Leben lassen. Wir waren ein Team, zwar ungewollt, aber dennoch ein Team. Ich wusste, dass auch er anfing mir zu vertrauen. Auch er ließ seine Maske immer mehr fallen, gab mehr von sich Preis. Doch ich wusste, dass er mir etwas verschwieg, etwas verbarg. Etwas Wichtiges. Zumal wusste ich nur das Nötigste über Vampire. Ich wusste nicht wie viele und wo sie existierten. Ich hatte keine Ahnung wie sie überhaupt entstehen konnten. Wusste nichts über ihre Art. Ich wusste einzig und allein, dass sie Blut tranken. Immer, wenn ich Zero etwas fragte, was auch nur im Entferntesten mit Vampiren zu tun hatte, blockte er ab. Setzte einen kalten Blick auf, von dem er dachte ich könnte ihn nicht durchschauen. Teilweise stimmte das sogar. Aber doch nur teilweise. Ich sah diesen Ausdruck in seinen Augen. Er zeigte Selbsthass und Ekel. Ich fragte mich warum. Warum waren solche Gefühle in seinen Seelenspiegel zu erkennen. Ich wollte diesen Ausdruck so gern aus diesen wunderschönen Iris nehmen. Ich wollte, dass sie Glück und Freude ausstrahlten. Es gab einen bestimmten Grund, warum ich wollte, dass er glücklich ist. Irgendwie fand ich, dass wir uns ähnelten, aber dennoch waren wir völlig verschieden. Ich wollte mit Zero gemeinsam heraus finden wie es ist zu lieben. Lieben. Freundschaftlich sowie auch völlig unplatonisch. Obwohl ich wusste, dass er mir etwas verheimlichte, wollte ich seine Freundin sein, ihm beistehen. Ich wusste, dass er ein Geheimnis hatte, und doch vertraute ich ihm. Vielleicht war es ein Fehler, doch ich war mir sicher, nie zu bereuen diese Nähe zuzulassen. Eine Nähe, die andere Menschen wohl als völlig normal empfanden, die für mich jedoch ein gänzlich neues Gefühl war. Ich wusste nicht warum ich Zero gegenüber überhaupt solche Gefühle zuließ. Und doch spürte ich in meinem tiefsten Inneren, dass ich Zero trösten, ihn von seinem Leid befreien wollte, auch wenn ich keine Ahnung hatte was es war. Ich wusste nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel kam, aber Fakt war, dass ich etwas für Zero empfand. Ich konnte nichts daran ändern. Wenn ich in seiner Nähe war, fühlte ich mich sicher und geborgen, und selbst wenn er meine Gefühle nicht erwiderte, mein Herz schlug für ihn. ~~~~~*~~~~~ Oberschmalzig^^ Ich hasse dieses Kapitel... -.- Kapitel 7: Häschen & Wölfchen ----------------------------- Boah. Ich hab jemanden auf meiner Favo-Liste! *freu* Hach ist das wunderbar :D joah. ich wünsche viel Spaß beim neuen Kapitel, eines meiner Lieblinge ^^ hoffe natürlich es gefällt :) ~~~~~*~~~~~ (Siebtes Kapitel – Häschen & Wölfchen) Ich schlief. Doch nicht etwa in meinem Bett, nein. Sondern in meiner Klasse mit den Händen auf den Tisch gestützt, darauf liegend mein Kopf. Und das während einer Mathe Stunde. Gerade träumte ich davon wie ich in einem Häschen Kostüm auf einer Wiese rumhoppelte. Eines meiner pinken Ohren war umgeknickt und hüpfte bei jeden Sprung auf und ab. Ich war also ein süßes kleines Mädchen, das auf einer Blumenwiese rumhoppelte. Doch die Harmonie und Idylle des wunderbaren Ortes wurde gestört. Durch Zero. Er hatte ein schwarz-graues Wolfsköstum, das seine vielen Muskeln betonte, an und langsam fragte ich mich was das sollte. Der böse Wolf namens Zero kam auf mich zu, mit einem furchteinflößenden Blick. Ich versuchte weg zu hoppeln, doch einer meiner Häschenfüße blieb an einem kleinen Ast im Gras hängen und ich stürzte. Ich konnte mich nicht abfangen, deshalb viel ich mit dem Gesicht direkt auf den verdammt harten Boden. Seine Chance ergreifend schlich sich der Wolf näher an das süße Häschen an und stürzte sich auf es. Mittlerweile hatte ich, das Häschen, es geschafft mich umzudrehen und blickte nun in fliederfarbene Augen die sich direkt vor den meinen befanden. Die Vorderpfoten Zeros hielten meinen Oberkörper am Boden gedrückt und ich hatte keine Chance zu entkommen. Der Zero-Wolf formte seinen Mund zu einem diabolischen Grinsen und entblößte dabei eine Reihe spitzer Zähne. Sein Gesicht kam näher und langsam leckte seine Zunge über meine Unterlippe. Die Spur die sie hinterließ war feucht und prickelnd. Meine Unterlippe schien den Wolf jedoch nicht zu genügen und genüsslich wurde auch über meine Oberlippe eine kribbelnde Spur gezogen. Ich konnte das in mir aufkommende Keuchen nicht unterdrücken. Meine heißen Lippen öffneten sich und ein leiser, erregter Laut trat aus ihnen hervor. Erneut näherte Zero sich meinem Gesicht und begann damit an meiner pochenden Unterlippe rum zu knabbern. Ich konnte mich nicht bewegen. Und um ehrlich zu sein, wollte ich das auch nicht im Geringsten. Seine Zähne waren spitz und hinterließen einen leichten Schmerz, trotz allem wollte ich mehr, denn diese Schmerzen machten das Ganze für mich noch interessanter. Er sollte zubeißen. Und zwar richtig. Ich wolle bluten. Und ich wollte, dass er es war, der das Blut von meinen Lippen leckte. Ich streckte mich ihm entgegen und wollte endlich diesen verdammten Schmerz spüren. Ein Schmerz der mich aufleben ließ. Irgendwie schien der Möchtegern-Wolf mein Verlangen zu spüren und der Druck auf meinen Lippen wurde stärker. Nur noch ein kurzer Moment und ich würde spüren wie diese Zähne sich in meine Lippen bohren würden. Sehnsüchtig schloss ich meine Augen. Ich wollte diesen Moment vollends auskosten… Ein lautes, klatschendes Geräusch ließ mich aufschrecken. Ruckartig wurde mein Kopf in Richtung des Verursachers des Geräusches gedreht. Ich starrte in ein hellblaues Augenpaar. Die Augen sprühten vor Zorn und nahmen mir den Atem. Scheiße! Was hatte ich jetzt schon wieder verbockt? Verwirrt sah ich mich in meinem Klassenzimmer um, und musste feststellen, dass ich von jedem einzelnen meiner Mitschüler angestarrt wurde. Was zur Hölle hab‘ ich den gemacht bitteschön?! Ein Räuspern ließ mich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Professor richten. Anscheinend hatte ich mich ziemlich zum Affen gemacht. Ich wollte gar nicht wissen was ich während meinen Träumereien so aufgeführt hatte. Hoffentlich würde mich niemand darauf ansprechen… »Also Miss, würden Sie uns bitte erzählen was in Ihren kranken Fantasien vorgefallen ist, da es ja scheinbar soviel spannender ist als meinem Unterricht zu folgen.« Ach du heilige Scheiße, Akemi, was hast du nun schon wieder gemacht?! Ich sollte jetzt ernsthaft vor versammelter Klasse diesen verdammten Traum erzählen? »Also… Sie wissen doch, ich bin Guardian und... nunja die letzte Nacht war wirklich stressig und so… und da kam ich irgendwie nicht zum Schlafen…« »Und das ist jetzt also ein Grund meinen Unterricht zu stören? Wenn Sie nur geschlafen hätten, hätte ich das durchaus verstanden und noch einmal ein Auge zugedrückt. Aber ich lasse nicht zu, dass Sie Ihre Mitschüler dermaßen belästigen.« Belästigen? BELÄSTIGEN??!! Was verdammt noch mal habe ich gemacht während ich geschlafen hatte?! »Belästigen? « erwiderte ich kleinlaut und schaute meinen Lehrer aus großen Augen an. »Nun sagen Sie schon. Von was haben Sie geträumt?« Scheiße. Er wollte das jetzt ernsthaft wissen. Ich musste mir unbedingt etwas einfallen lassen… »Häschen. Ich hab von Häschen geträumt.« Teilweise stimmte das sogar… Ich meine, ich hatte ein Häschenkostüm an, das zählt doch genauso… »Für wie dumm halten Sie mich eigentlich? Wenn man von Häschen träumt, gibt man ja wohl kaum solche Geräusche von sich.« F*ck! NEIN! Was habe ich gemacht verdammt?! Aah.. Akemi was machst du eigentlich immer?! »Hmm?« »Sagen Sie, glauben Sie ich bin dumm, oder was? Ich will jetzt verdammt noch mal wissen von was Sie geträumt haben!!« »Also…ähm… Ich hatte ein Häschenkostüm an und hoppelte auf einer Blumenwiese rum…« »Und weiter?« »… Nun ja… dann kam auf einmal jemand in einem Wolfskostüm… und eh… dieser jemand stürzte mich irgendwie zu Boden und ja… Das war ein bisschen Schmerzhaft?« der letzte Teil meiner Antwort kam wie eine Frage heraus, so als ob ich fragen wollte ob die Geschichte glaubwürdig klang. Es war ja eigentlich auch alles wirklich in dem Traum passiert, nur ließ ich eben ein paar Sachen weg… »Ihr Keuchen klang aber ganz und gar nicht schmerzerfüllt, Lady. Und dieses gestöhnte „mehr“ zeigt eher, dass Sie… nun ja… etwas erregt waren…« Wie sehr ich mir wünschte vor meinen Füßen würde sich ein Loch auftun und mich verschlucken… Meine gesamte Klasse hatte gehört wie ich erregt vor mich hin gestöhnt hatte… Zero hat gehört wie erregt ich war. Nein. Bitte nicht. Ich will, dass dieser ganze Scheiß einfach nur ein böser Traum ist… Vielleicht hatte ich auch noch Zeros Namen von mir gegeben… Gott, ich würde vor Scham sterben… »Also..eh … Ich bin ein Masochist?« »S&M also.« »Eh...« »Würden Sie jetzt bitte endlich mit der Sprache rausrücken?!« »Wissen Sie… Sie haben heute wirklich schöne Haare. Die sind doch frisch gefärbt, oder? … Ach nein, Sie haben doch von Natur aus so ein wunderschönes weiß-graues Haar…« »Nur dass sie es wissen, solch Schmeicheleien bringen bei mir gar nichts. Sie sollen mir jetzt mit allen Details erzählen was Sie da geträumt haben.« Er hatte es scheinbar bitter nötig. Ansonsten würde er nicht so genau wissen wollen, was ein siebzehnjähriges Mädchen für perverse Träume hatte. »Eh… Sie wissen schon… Häschen und Wölfe… Ich bin ein Mädchen, die finden solche Dinge doch extrem süß und so…« »Sie sagten doch, dass es nur Kostüme waren. Sie stehen also auf Cosplay? Wer war der Wolf nun wirklich? « »Ehm… wir lieben es doch alle und zu verkleiden oder?« »Hm… vielleicht. Und wer war nun der Wolf? Nun sagen Sie schon.« »Das hat Sie ja nun wirklich gar nicht zu interessieren. Und Entschuldigung, aber was geht es Sie eigentlich an was ich träume? Ganz genau, nämlich gar nichts. Und als wehrloses, süßes Häschen wird man eben heiß, wenn ein sexy, dunkler Wolf einen die Lippen ableckt! Ich bin schließlich auch nur ein Mensch!« »Sie stehen also auf Tiere.« »Waas? Männer! Ich stehe auf kalte, starke und sadistische Männer! Und wie komme ich eigentlich dazu mit meinem Mathelehrer über meine sexuelle Ausrichtung zu sprechen?!« »Sadistisch?« »Ja, sadistisch verdammt!! « »Also doch Sado-Maso…« »Wissen Sie was? Sie können mich mal.« Was glaubte der Typ, dass er eigentlich war? Der war ja noch schlimmer als Zero. Schlagartig erhob ich mich und stürmte aus dem Klassenzimmer. Das musste ich mir echt nicht mehr länger bieten lassen. Selbst wenn er mein Lehrer war. Ich war so unglaublich wütend, und wie immer wenn ich wütend war, spürte ich wie sich Tränen in meine Augen bannten. Ich lief den Weg der in den kleinen Park führte entlang und versuchte so gut es ging diese verdammten Tränen zurück zuhalten. Ich ließ mich, versteckt unter einem kleinen Baum nieder und ließ meiner Frustration freien Lauf. Das Ganze war wohl das peinlichste das mir je passiert war. Jetzt konnte ich wohl endgültig vergessen an dieser scheiß Schule Freunde zu finden. Und die die ich hatte, würden sich wahrscheinlich von mir abwenden. Es war doch so schwer gewesen Zeros Vertrauen zu gewinnen und ihm zu zeigen, dass ich nicht nur dieses kleine, verschreckte Mädchen war, das er in mir sah. Und das alles war jetzt zerstört. Wenn dieser verdammte Lehrer einfach mit seinem langweiligen Unterricht weiter gemacht hätte, wäre die Sache sicher nur halb so schlimm ausgefallen, aber nein. Ach verdammt! Ich wollte einfach nur auf irgendetwas einschlagen. Scheiße. Einmal in meinem Leben treffe ich einen Menschen, den ich möglicherweise sogar richtig mögen könnte. Aber ich musste ja mit diesen verdammten Träumereien alles kaputt machen. Ah. Etwas streifte meinen Arm. Nicht irgendetwas, ein schlanker Finger einer wundschönen Hand. Zeros Hand. Die Finger besagter Hand schlossen sich um meinen Oberarm und drehten mich zu den Silberhaarigen um. Ich gab ein leises »Zero?« von mir um meine Verwirrung und meinen Unglauben zum Ausdruck zu bringen. Fliederfarbene Augen nahmen mich gefangen, zogen mich in ihren Bann. Der Ausdruck in ihnen war nicht spottend so wie ich mir gedacht hatte. Nein. Er war besorgt. Wieso hatte ich das Gefühl, dass Zero – wenn er einmal Gefühle zeigte – mich nur mit diesem einzigen Ausdruck ansehen konnte? »Alles in Ordnung?« Er hatte eine so wunderschöne Stimme… Ich antwortete auf seine Frage mit einer Gegenfrage »Warum sprichst du mit mir, Zero-kun?« »Warum sollte ich nicht mit dir sprechen?« Betreten sah ich zu Boden. »Du weißt ganz genau was heute passiert ist. Wahrscheinlich sogar besser als ich…« »Und das soll jetzt ein Grund sein nicht mit dir sprechen zu wollen?« Ermutigt sah ich zu ihm auf. Wollte er trotz dieser peinlichen Aktion immer noch so eine Art Freund von mir sein? Das konnte ich ja wohl kaum glauben. Doch seine Augen waren so erfüllt von Aufrichtigkeit, dass ich gar keine andere Wahl hatte als ihm Glauben zu schenken. Wieder versank ich in diesen unglaublichen Tiefen… Plötzlich veränderte sich Zeros Blick. Seine Iris nahmen eine andere Farbe an. Ein leuchtendes Rot. Der Ausdruck in ihnen war nicht länger besorgt. Er war erfüllt von Verlangen. Ein Verlangen, von dem ich wusste wie man es stillen konnte. Mit Blut. Ich spürte, dass er sich heftig dagegen wehrte dem Verlangen nachzugehen. Zero wich von mir zurück. »Akemi, verschwinde von hier…« Kapitel 8: Blutrausch --------------------- Hallöö :) also erstmal: *Freudentanz mach* Juhuu ♥ ich hab ein Kommi bekommen. Und es is total süß ♥ Danke linamausi2009. Ich hab mich einfach total gefreut als ich dein Kommi gelesen hab, ich bin nämlich eigentlich ziemlich deprimiert, dass das Ganze hier irgendwie fast keine Leser findet -.- Aber dein Kommi hat mich so motiviert, dass ich gleich das nächste Kapi hochladen musste. Ich hoffe es gefällt dir ^_^ und natürlich auch den anderen. Hach... Ich freu mich so, dass du die Fanfic magst, steckt nämlich verdammt viel Arbeit dahinter und meine Schulnoten leiden auch n bisschen dran, aber is eben mein Hobby (: Und was das mit den Ideen betrifft, ich hab einfach nur ein total krankes und perverses Hirn^^ Ich hoffe ihr seit nicht zu angenervt von meinem sinnlosen Gefasel... So und jez wünsch ich gaaaanz viel Spaß beim neuen Kapi xD ~~~~~*~~~~~ (Achtes Kapitel – Blutrausch) Es passte einfach nicht. Diese Augen. Augen eines blutrünstigen Vampirs. Und dazu die drängende und besorgte Stimme Zeros. Wie? Wie war das möglich? Es passte einfach nicht zusammen. Er konnte kein Vampir sein, das ging nicht. Er war doch immer so beherrscht und distanziert. Nie hatte er mich auch nur einmal lüstern oder hungrig angesehen. Zero war kein Vampir. Das ging einfach nicht… »Bitte Akemi, hau ab.« Seine Stimme, sie war so flehend, durchdrungen von Widerwillen und Hass… »Zero..?« Ich spürte, dass er wohl wirklich mit sich kämpfte. Doch trotzdem zögerte ich. Ich konnte ihn nicht einfach hier alleine stehen lassen. Nicht bei dem Leid, das er scheinbar ertragen musste. »Ich bin…gefährlich Akemi… Ich will…dich nicht…verletzen.« Die Worte kamen immer stockender über Zeros Lippen, doch sie waren so voller Inbrunst, dass ich gar nicht anders konnte als ihnen zu glauben. Ich drehte mich um und fing an wegzulaufen. Ich tat fünf Schritte. Plötzlich wurde mein Bein gepackt und zurück gezogen. Ich verlor den Halt und machte mich bereits auf eine Begegnung mit dem Boden gefasst. Nur wenige Zentimeter bevor mein Oberkörper aufschlagen konnte, wurde ich jedoch aufgefangen und bestimmt an eine Brust gedrückt. Mein Retter befand sich in der Hocke und so waren wir immer noch nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt. Der Duft der mir in die Nase stieg war mir bekannt. Es war ein Duft, den ich unter normalen Umständen genüsslich einsog, doch in dieser Situation war der Geruch keinesfalls erfreulich. Alles was er mit sich brachte war Furcht. Mein Atem ging unnatürlich schnell. Ich fühlte mich als wäre ich in einem sauerstofflosen Raum. Meine Lungen wurden mit viel zu wenig Luft versorgt und nur mit großer Mühe schaffte ich es meinen Mund zu öffnen und meine Stimme zu erheben. Sie klang heiser und zittrig und war durchtränkt von Angst. »…Zero?« Der Silberhaarige schob mich ein kleines Stückchen von sich, fixierte einen Punkt an meinem Hals und öffnete langsam seine Lippen. Dabei entblößte er zwei spitze Eckzähne, die sich wohl bald in meinen Hals senken würden… »Es tut mir Leid…« Seine Stimme war so schwach und doch traten mir bei diesen leise gemurmelten Worten unwillkürlich Tränen in die Augen. Zeros Kopf kam meinem Hals immer näher. Die gesamte Situation erinnerte mich an die eine Nacht in der ich fast von dem, nun toten, Vampir ausgesaugt wurde. Nur war es diesmal kein blutrünstiger Vampir der nach meinem Blut trachtete, sondern Zero, der Typ in den ich mich verliebt hatte. Letztes Mal war er es gewesen der mich vor dem Tod bewahrt hatte, doch dieses Mal würde das wohl nicht klappen, denn er selbst war es der mein Leben beenden wollte. Etwas Feuchtes berührte meinen Hals, liebkoste ihn und ließ mich ungewollt Schaudern. Ich spürte etwas Kaltes an meiner Haut. Langsam senkten sich zwei spitze Zähne in die empfindliche Stelle. Es war genau dieselbe Stelle an der ich schon einmal gebissen wurde. Es tat weh. Zeros Lippen saugten sich an meinen Hals fest, ließen keinen Abstand zwischen uns zu. Bevor Zero jedoch von meinem Blut kosten konnte, legten sich zwei starke Arme um seinen Körper. Er wurde von mir runtergezogen und gegen einen der in der Nähe stehenden Bäume gedrückt. Da mich Zero nicht mehr hielt, machte ich nun doch Bekanntschaft mit dem Boden. Von meinem neuen Standpunkt – oder eher Liegepunkt – aus, erkannte ich wie Zero sich langsam seinen Kopf in Richtung meines Retters drehte und seine Zähne fletschte. Ein angsteinflößendes Knurren ertönte. Doch nicht von Zero, sondern von meinem unbekannten Retter. Der braunhaarige Unbekannte drückte Zero immer noch gegen den Baum. Seine Hände waren an seinem Hals und hielten ihn in einem festen Griff. Zeros Finger hatten absolute Bewegungsfreiheit. Seine Hände schnellten vor und krallten sich in das schwarze Hemd des Braunhaarigen. Ich bildete mir ein, ihn schon einmal gesehen zu haben. Er kam mir irgendwie bekannt vor... Mein Retter beugte sich weiter zu Zero vor. Sein Gesicht befand sich nur noch wenige Zentimeter über Zeros. Ich konnte das Verlangen in den Augen des Silberhaarigen sehen und auf irgendeine komische Art und Weise versetzte es mir einen Stich. Warum? War ich etwa so scharf auf Zero, dass ich es sogar in Kauf nahm von ihm getötet zu werden nur um seine Nähe zu spüren? Ich war schon irgendwie ein bisschen krank... Zero konnte sich nicht mehr zügeln. Seine Finger bohrten sich immer weiter in das Hemd seines Gegenübers. Ein reißendes Geräusch war zu vernehmen. Das schwarze Oberteil des Braunhaarigen war gänzlich zerrissen. Seine Brust und sein Hals waren vollends entblößt und obwohl ich Gefühle für Zero hegte, konnte ich nicht anders als den Körper des Braunhaarigen mehr als nur ein bisschen anziehend zu finden. Wie es wohl war sich von beiden gleichzeitig Verwöhnen zu lassen? (Nur für dich Ane-chan^^) Zu meinem Erstaunen nahm mein Retter seine schlanke Hand von Zeros Hals und legte sie auf dessen Brust. Auch die zweite Hand lockerte ihren Griff, wanderte in Zeros Nacken und fand ihren endgültigen Liegeplatz schließlich an seinem Hinterkopf. Langsam hob der Braunhaarige seinen Blick gen Himmel und zog kurz darauf Zeros Kopf ruckartig an seinen Hals. Kaum eine Sekunde später bohrte Zero auch schon seine spitzen Zähne in die Halsschlagader seines Gegenübers. Blut rann aus seinen Mundwinkeln und weiter an seinem Kinn entlang. Ein roter Tropfen sammelte sich und fiel schließlich zu Boden. Wie eine stumm vergossene Träne. Ich konnte nicht umhin das Ganze irgendwie sexy zu finden. Alles was ich wahrnahm waren die ungeduldigen Schlucke Zeros. Er krallte seine Hand weiterhin in die Brust des Braunhaarigen und stillte seinen Durst an dessen Blut. Trotz allem wollte ich irgendwie, dass es mein Blut war, welches ihn so genießerisch und lustvoll aufstöhnen ließ. Ich konnte mir wirklich nicht erklären warum. Warum hatte er eine so ungeheure Anziehungskraft auf mich? Ich war doch Akemi, das Mädchen, das nie auch nur die geringste Nähe zuließ. Das Mädchen, das wohl auf ewig allein bleiben würde, nur um nicht verletzt zu werden. Aber schlussendlich verletzte es sich damit selbst. Wo war diese Akemi? Und was verdammt noch mal war hier eigentlich los?! Also erstens mal wurde ich von Zero angegriffen und gebissen und ich hatte es sogar genossen! Dann zweitens, kommt irgendso ein Typ hereingeschneit und erwürgt Zero einfach mal fast. Und als wäre das nicht genug, drückte der dann auch noch kurze Zeit später Zeros Lippen an seinen Hals. ...Wenn Zero jetzt schwul wäre würde ich sterben. Ich meine, ich hatte jetzt echt nichts gegen homosexuelle Menschen, aber wenn sich herausstellt, dass der Typ in den man eigentlich verknallt ist schwul ist, ist das dann doch ein klein wenig deprimierend... Aber er war doch gar nicht schwul! Er trank nur das Blut eines anderen Typens. Und wäre Zero jetzt bi, wär ich auch nicht abgeneigt. Schließlich war der Braunhaarige ja auch ein ziemliches Schnuckelchen… Mann! Was war das denn wieder für ein Stuss? Ich musste mir echt abgewöhnen bei so ernsten Situationen immer abzuschweifen… Fakt war, dass Zero ein Vampir war. Und zwar einer von der bösen Sorte. Okay, eigentlich kannte ich auch nur Vampire von der bösen Sorte, aber das tat hier nicht zur Sache… Das hier wurde mir irgendwie alles zu viel. Allein das Zero mich gebissen hatte verwirrte mich schon total. Wie zur Hölle konnte ich nicht bemerken, dass der Kerl ein Vampir war? Und es dazu auch noch bewerkstelligen mich in ihn zu verlieben? Aber jetzt war es sowieso schon zu spät. Zeros Augen nahmen langsam wieder ihre normale, wunderschöne Farbe an. Und bevor ich, der braunhaarige Typ oder gar Zero überhaupt einen Laut von uns geben hätten können, verließen Zero all seine Kräfte und sein Kopf sank zurück in die starke Hand seines „Blutspenders“. Und das war auch gut so, denn ich hätte es nicht zustande gebracht eine auch nur im Geringesten zusammenhängende und sinnvolle Antwort, Frage oder was auch immer von mir zu geben. Der Braunhaarige schob einen seiner Arme unter die Kniekehlen Zeros. Der andere fand seinen Platz an dessen Schultern. Langsam glitt er aus der Hocke in den Stand und setzte seinen ersten Schritt. Ich war unschlüssig. Sollte ich ihm folgen oder einfach an meinem Platz verharren? Aaah. Ich bin grade mal wieder von einem Vampir angegriffen worden. Der konnte mich doch nicht einfach hier so stehen lassen! Der Blick des Braunhaarigen glitt zurück, zum ersten Mal konnte ich das Gesicht meines Retters richtig erkennen und wieder kam es mir so vor als würde ich ihn von irgendwo her kennen… »Kommst du Akemi?« Eh ja gerne, aber von wo verdammt noch mal kannte der meinen Namen? ~~~~~*~~~~~ so das war's dann auch schon wieder, hoffe natürlich es war einigermaßen spannend xD Danke fürs Lesen ♥ Kapitel 9: Mein schwuler bester Freund -------------------------------------- (Neuntes Kapitel – Mein schwuler bester Freund) »Hmm… ja schon… aber warum weißt du wie ich heiße? Und… eh… was war das grade eben?« Bevor ich diesem komischen, mysteriösen Typen folgte, wollte ich verdammt noch mal wissen was eigentlich los war! Ich würde sicherlich keinem Unbekannten irgendwo hin folgen. Auch wenn er mein Leben gerettet hatte. »Oh entschuldige, wo sind meine Manieren. Mein Name ist Kaname Kuran und ich bin so etwas wie ein Mitbegründer der Cross Akademie. Und was das andere betrifft wirst du schon noch früh genug erfahren. « Eh… so höflich konnte doch kein normaler Mensch sein. Das war ja echt gruslig. Der Typ wurde eben halb ausgesaugt und er steht ganz entspannt da und trägt seinen Angreifer auf seinen Armen. Da lief eindeutig irgendetwas schief. Zögernd folgte ich dem Braunhaarigen. Wo er wohl hin wollte? Wir gingen den Weg in Richtung der Wohnhäuser entlang. Ich war irgendwie besorgt. Um Zero und auch um meinen eigenen geistigen Zustand. Wann hat es angefangen das mein Leben so… eh… verrückt wurde? Warum verdammt noch mal gingen wir durch das Tor der Night Class? Und wer war dieser scheiß Kerl jetzt eigentlich? Schön und gut ich kannte seinen Namen aber das war’s dann auch schon. Verwirrung! Die Tür zum Wohnheim der Night Class öffnete sich und ein Blondschopf mit grünen Augen streckte sich durch den Spalt. Seine Augen weiteten sich ungläubig. »Kaname-sama?« »Guten Tag Takuma-kun. Würdest du bitte die Tür aufmachen, damit ich Zero-kun reinbringen kann.« »Eh…natürlich Kaname-sama…« Takuma öffnete die Tür zum Wohnheim und trat bei Seite. Dadurch ließ er den Blick auf eine große und prachtvolle Eingangshalle zu. Manche Menschen hatten echt zu viel Geld. Selbstbewusst schritt Kaname durch die Tür, darauf bedacht Zero nicht irgendwie zu verletzten. So langsam fragte ich mich echt ob die beiden was miteinander hatten… »Komm ruhig rein Akemi. Es wird dich schon keiner beißen.« Haha. Es war wohl unglaublich lustig meine sowieso schon angeschlagene Psyche noch weiter zu belasten. Trotz all meiner Zweifel folgte ich dem Braunhaarigen. Ich fühlte mich richtig klein in diesem verdammt riesigen Raum. Noch kleiner als sonst auch. Am Fuße der Treppe erblickte ich zwei weitere Mitglieder der Night Class. Akatsuki Kain und Hanabusa Aido. Woher ich die beiden kannte? Nunja, Idol-senpai hat mich an meinem dritten Tag hier „abgeschossen“… Und erneut war es soweit. Schon ertönte ein »Kaching« wie es im Buche steht. Das war ja nun wirklich nicht mehr normal. Ich hatte ungefähr den kältesten und abweisensten Blick drauf den ich konnte und der Typ katschingte mich einfach mal so an. Boah, nein ehrlich, was für Probleme musste man haben? Meine Nerven waren schon die ganze Zeit zum zerreißen gespannt und dann ließ der Kerl dann auch noch so einen dummen Spruch ab. Ich mag zwar nicht die größte gewesen sein aber mein Gemüt war allemal beeindruckend. Auch wenn Zero mich gebissen hatte und ich im Allgemeinen ziemlich verwirrt war, ich ließ mich sicher nicht von irgendso einem dahergelaufenen, oberflächlichen und reichen Scheißkerl „abschießen“. »Hör mir mal gut zu, Kleiner. Lass deine verdammten Minderwertigkeitskomplexe nicht an mir aus. Ich hab heute einen scheiß Tag hinter mir und würde im Moment am liebsten jemanden umbringen. Und wie es scheint hast du dich gerade als freiwilliges Opfer gemeldet. Du glaubst, du bist so unwiderstehlich gutaussehend, aber eigentlich bist du nur ein nervender Typ der sich nicht eingestehen will, dass er schwul ist. Also halt verdammt noch mal deine verfickte Fresse und nerv‘ mich nicht!« Ja, du hast es mal wieder bewiesen, du hast es drauf Akemi. MUHAHAHA! Okay, es war bestätigt, ich hatte nun offiziell nicht mehr alle Tassen im Schrank. Alle im Raum schienen ziemlich beeindruckt von meinem kleinen Ausbruch zu sein. Sie konnten doch alle nichts gegen einiges an Frauenpower ausrichten. Hehe… Aido sah mich verängstigt an. Genau das war mein Ziel gewesen. Am Rande meines Blickfelds nahm ich wahr wie sich der Akatsuki in meine Richtung drehte. Schützend nahm er vor Aido Stellung. Was wollte der denn jetzt bitte? »Ja?« meine Stimme hatte wieder ihren gewohnt gelangweilten und ausdruckslosen Klang, genauso wie es sein sollte… »Würdest du bitte aufhören meinen Aido-chan so anzuschreien.« Ich musste mich beherrschen nicht los zu prusten. SEIN Aido-CHAN! Akemi du hast mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich konnte mich nicht mehr länger zurückhalten, ein lautes Lachen kroch meine Kehle entlang und wurde schließlich mit einer Ladung von Spucke aus meinem Mund entlassen. »Boah, ich sterbe! Ihr zwei seid tatsächlich zusammen! Hach, ich hab mir schon immer einen schwulen besten Freund gewünscht… Akatsuki, wie wär’s mit uns beiden? Du scheinst mir nicht so nervig wie Hanabusa zu sein. Wollen wir shoppen geh’n?« Der Blick den mir die beiden entgegen brachten war einfach nur göttlich. Totenstille. Über zwei Minuten lang. Es war Kaname der die Stille durchbrach. »Eh…ja… ich werde Zero-kun jetzt mal in eins der Betten bringen.« Kaname trug Zero die Treppe hinauf, ich starrte weiterhin unentwegt Aido und Kain an. Man musste schon zugeben, eigentlich gaben sie ja ein süßes Pärchen ab. Ich war mir absolut sicher wer von den beiden Seme war… »Würdet ihr euch für mich küssen? Nur ein ganz kleines Küsschen?« fragte ich zuckersüß. Was war daran so abwegig? Scheinbar schon irgendwas, denn die Blicke die ich von den drei Personen im Raum zugeworfen bekam hatten allesamt etwas gemein. Sie alle hatten den selben Ausdruck von Verwirrung. Ich würde eine Person so ansehen, wenn ich sie für verrückt halten würde. Wahrscheinlich wurde ich genau deswegen so angesehen. Aber eigentlich war es mir ja egal, was diese Kerle von mir hielten. Ich setzte meinen gekonntesten Chibi-Blick auf und sah Akatsuki direkt in die Augen. Ich war mir sicher er würde mir nicht wiederstehen können… »Meinetwegen.« JUHUU!! It’s time for a Freudentanz. Ja, ich war nun endgültig abgedreht. Eindeutig nicht mehr normal… Sanft aber bestimmt zog der Orangehaarige den Blauäugigen an sich. Mit seinem linken Zeigefinger hob er das Kinn Aidos an und sah ihm tief in die Augen. Langsam näherten sich ihre Lippen, nur noch wenige Millimeter trennten sie von einander. Meine Augen wurden immer größer, ich fieberte dem Moment entgegen in dem sich ihre Lippen endlich treffen würden. Und endlich war es soweit, Akatsuki legte seinen weichen Mund sanft auf den Aidos. Und ich? Ich klebte förmlich an ihnen. Jaah ♥. Hach… wie ich mich danach sehnte Zero würde seine Lippen so auf die meinen pressen… obwohl er mich heute gebissen hatte. Ich musste das unbedingt klären, herausfinden was eigentlich los war. Zaghaft lösten sich die beiden Männer von einander und sahen mich mit einem erwartungsvollen Blick an. Was wollten die denn jetzt von mir? Oh… Scheinbar waren sie nicht so von meiner Nähe angetan... »Is‘ ja okay, ich geh ja schon.« Mein Blick schweifte durch den Raum, Takuma schien sich – während wir DREI in den Kuss vertieft waren – verdrückt zu haben. Na dann wollte ich die beiden auch nicht länger stören… Nein wirklich nicht, denn die zogen mittlerweile das volle Programm durch. Wild knutschend drückte Kain Aido zu Boden, seine linke Hand wanderte immer weiter in Richtung Aidos Schritt. Okay, das wurde selbst mir zu viel. Hell! Ich wollte doch nur ein kleines, süßes Küsschen sehen und nicht meine Vermutung mit der Seme-Sache bestätigt bekommen… Schnell lief ich die Treppe hinauf, ich wollte doch noch so unschuldig bleiben wie ich war… ~~~~~*~~~~~ sooo.. das war's dann auch schon wieder. :) Akatsuki x Hanabusa ♥ eh..ja... für die, die shonen-ai nicht mögen tut's mir ehrlich Leid... was ich eigentlich sagen wollte: von nun an wirds ne Weile dauern, bis ich das nächste Kapi rauflade, hab irgendwie grad ned schreibblockade...-.- sry.. hoffe ihr hört trotzdem nicht auf zu lesen :) hab euch lieb Lisi-chan ♥ Kapitel 10: Einführung in die Welt der Vampire ---------------------------------------------- Halloooo meine Lieben ^_^ Sry, dass es so lange gedauert hat, wird aber in nächster Zeit wahrscheinlich auch so bleiben... oder vielleicht auch nicht xD ich hoff' natürlich nich^^ (tut mir Leid, dass ich so sinnlos bin^^) eh.. ja.. im Allgemeinen bin ich ziemlich unzufrieden mit diesem Kapitel... weiß nicht... ist mir nicht so gelungen (außer dem Anfang, den mag ich^^) ...und das nächste Chapter mag ich irgendwie auch nich so... -.- Nun ja... trotz allem hoff ich natürlich, dass euch das Kapi gefällt (: Viel Spaß beim Lesen ♥ ~~~~~*~~~~~ (Zehntes Kapitel – Einführung in die Welt der Vampire) Warum musste dieses scheiß Wohnheim eigentlich so verdammt riesig sein?! Da war es ja eigentlich vollkommen klar, dass ich mich verlief! Ich hatte keinen Orientierungssinn verdammt!! Aaah. Mein armes Herz. Es hatte heute schon gefühlte tausend Aussetzer gehabt. Völlig verwirrt lief ich einen der vielen Gänge des Wohnheims entlang. Bitte, jemand rette mich! …War ich da nicht eben dran vorbeigelaufen? Links oder Rechts? Hmm…rechts…eindeutig rechts. Bääm. Hallo Tür, schon mit dir Bekanntschaft zu machen. Würdest du das nächste Mal bitte darauf achten dich nicht genauso hinzustellen, sodass ich direkt mit der Fresse in dich hineinlaufe? Vielen lieben Dank ♥. »Boah, fick dich du scheiß Tür!!« Aah. Meine Nase tat weh. Warum mussten Türen auch so verdammt hart sein? Daran glaubend, dass meine Schmerzen nicht umsonst gewesen waren, öffnete ich besagte Tür und hoffte inständig, dass Zero und Kaname sich dahinter befanden. Ich wollte nicht schon wieder ein Pärchen bei ihren privaten Unternehmungen stören. Eins hat mich bei dem Ganzen verwirrt, nämlich dass im ganzen Raum Mikado Stäbchen verteilt gewesen waren. Und dass die beiden irgendwie nicht auf dem Bett miteinander schliefen sondern an die Wand gelehnt, sie von dem rothaarigen Jungen hochgehoben… na super, jetzt hatte sich das Ganze noch tiefer in mein Hirn gebrannt. Also irgendwie war das hier echt kein typisches Internat. Mädchen und Jungs schliefen im selben Wohnheim und es war scheinbar bei weitem nicht selten, dass die Jugendlichen hier Sex hatten. Nun ja, mich sollte es nicht stören… Jaa! Niemand hatte einen Orgasmus oder war zumindest kurz davor. Jeij! Glückliche Akemi. Kein erregtes Stöhnen oder Gekeuche war in dem Raum zu vernehmen, nur ruhige Atemgeräusche und ein leises Seufzen. Der Raum war abgedunkelt, was eigentlich völlig unnütz war, da es mittlerweile kurz vor Dämmerung war. Schön dass die ganzen Night Class Schüler so kurz vor Unterrichtsbeginn noch ihren internen Spaß hatten… Es war schwer etwas zu erkennen doch ich konnte unscharf etwas auf mich zukommen sehn. Unwillkürlich wich ich zurück, zu viel war passiert seitdem ich an der Cross Akademie war, dass ich ruhig stehen hätte bleiben können. »Ganz ruhig Akemi, ich bin es nur.« Die Stimme Kanames war sehr sanft und leise. Automatisch reagierte mein Körper auf die Worte des Braunhaarigen und beruhigte sich. Nur mein Verstand blieb skeptisch. Wer war dieser Kerl? Er hatte mich zwar gerettet, vertrauen tat ich im aber trotzdem nicht im Geringstem. »Wer bist du wirklich Kaname?« Meine Stimme zitterte ungewollt, an ihr war deutlich zu erkennen wie mich der ganze Tag heute geschafft hatte. »Es wäre wohl besser du würdest dich setzen bevor ich anfange zu erzählen.« »Ich werde mich sicher nicht hinsetzen, verdammt nochmal!« »Wenn du meinst… Also, ich komm‘ gleich zu Sache: Die gesamte Night Class besteht aus Vampiren.« …Okay es wäre wohl doch besser gewesen ich hätte mich hingesetzt. Meine Beine gaben nach. Ich verlor den Boden unter den Füßen. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Er log. Sie alle waren Vampire? Akatsuki und Hanabusa? Das Paar, das ich bei ihren Akt unterbrochen hatte? Alle? Meine Knie sanken auf den harten Boden, mein Kopf drehte sich. Alles war verschwommen… Ich sah den Braunhaarigen über mir ungläubig an. Es konnte nicht wahr sein. Ein Internat voll von Vampiren. Wie? Ich war doch ein Mensch. Ich konnte doch nicht der einzige Mensch an dieser verdammten Schule sein. Yori, sie konnte doch kein Vampir sein. Obwohl, von Zero hätte ich auch nie erwartet, dass er ein Vampir war und er hatte mich heute gebissen. »Warum lebe ich dann noch?« meine Stimme war beherrschter als ich erwartet hatte. Innerlich war ich gerade dabei zu zerbrechen. Das alles war einfach viel zu unglaublich. Wieso war ich an dieser Schule? Wieso verdammt?! Noch immer starrte ich Kaname an, und er starrte zurück. »Wir wollen ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Vampir schaffen. Jedem Vampir an unserer Schule ist es untersagt einen Menschen anzugreifen.« Mit einem Ruck erhob ich mich wieder vom Boden. Der wollte mich doch verarschen, oder? »Friedliches Zusammenleben?! Ich bin der einzige Mensch hier! Wie wollt ihr da ein friedliches Zusammenleben schaffen? Ich bin nicht die gesamte Menschheit, verdammt!« Kaname schien verwirrt. Warum war er verwirrt, bitteschön? Die einzige die einen Grund hatte verwirrt zu sein war ich! »Einziger Mensch? Akemi ich sagte die ganze Night Class besteht aus Vampiren. Die Day Class Schüler sind allesamt Menschen.« »Und was ist dann Zero? Ein Mensch auf Bluttrip, oder was?!« Ich war so aufgewühlt, so durcheinander. Was sollte das schon wieder heißen? Was wollte dieser Kerl von mir? Die einzige Antwort die ich bekam war kalt und abweisend, ich wusste nicht, dass Mister Polite auch eine so unfreundliche Seite hatte. »Zero ist eine Ausnahme.« »Aha. Und du bist also auch ein Vampir, oder wie?« fuhr ich ihn bissig an. Kaname senkte seine Stimme und redete wohl mit sich selbst, er war scheinbar darauf bedacht, dass ich nicht verstehen konnte was er sagte, blöd nur das ich ein ziemlich gutes Gehör hatte, trotz der lauten Musik die ich mir immer reinzog… »Dieses Gör ist wirklich verdammt unfreundlich. Ihr sollte man mal Manieren beibringen…« »Ich will nur wissen was hier verdammt noch mal los ist! Deine verdammte Meinung über mich ist mir sowas von scheißegal!!« Irgendwie fing dieser Typ an mir gehörig auf die Nerven zu gehen. Er sollte mir einfach nur erklären was hier los war, mehr wollte ich doch gar nicht! »Wenn du wüsstest wer vor dir steht würdest du nicht so respektlos mit mir sprechen.« »Also erstens, lieber Kaname, heißt das schreien, ich schreie. Und zweitens, selbst wenn du ein Kaiser wärst würde ich nicht respektvoller mit dir umgehen. Und zwar, weil du mich einfach nur ankotzt. Und zum letzten Mal, ich will sofort wissen was hier eigentlich abgeht.« Ich hatte meine Stimme vollends unter Kontrolle, sie war kalt und ruhig. Und das bedeutete bei weitem nichts Gutes, ich war kurz davor zu explodieren. Kaname schritt näher an mich heran, das Ganze sollte wohl beeindruckend wirken, doch meiner Meinung nach machte er sich damit einfach nur lächerlich. »Jetzt hör mir mal gut zu kleines Mädchen, ich könnte dich hier auf der Stelle töten, und du hättest nicht einmal die geringste Chance zu entkommen. Also sei besser etwas höflicher…« »Na los, bring mich um. Na mach schon. Mein Leben ist sowieso nicht lebenswert und meine Psyche ist dank heute noch angeschlagener als sonst. Irgendwann würde ich mich wahrscheinlich sowieso selbst umbringen. Also beiß zu!« Während ich das sagte, sah ich dem Braunhaarigen unentwegt in die Augen, er sollte ruhig wissen, dass ich es ernst meinte. Bei meinem letzten Satz hingegen streckte ich Kaname meinen Hals entgegen, ich wollte es ihm leichter machen und es würde auch für mich nicht so lange dauern… »Ich sagte, ich könnte dich töten, nicht dass ich es will. Außerdem bin ich treu.« Kanames Stimme war ruhig. Während er sprach hob er mein Kinn an und drehte meinen Kopf so, dass ich wieder direkt in seine rotbraunen Augen blicken musste. Ich war verwirrt. »Treu?« »Ja, treu. Ich habe meinen Blutpartner bereits gewählt.« Okay… ich war noch verwirrter als vorhin. Blutpartner? Du saugst deinem Partner das Blut aus, oder wie? Wie pervers. Zero hat doch vorhin das Blut von ihm getrunken. War er etwa..? »Zero ist dein Partner? Ihr seid zusammen?« Nein. Das konnte doch nicht wahr sein. Bitte nicht. Kaname sah mich verdattert an. »Zero?« Sein Blick schweifte zu dem im Bett liegenden. Auch ich starrte nun auf den schlafenden Körper. Er sah so erschöpft aus, aber gleichzeitig so friedlich. Zeros Gesichtszüge waren vollkommen entspannt, sie zeigten nicht, wie sonst diesen immerwährenden Hass gegen sich selbst. Er war so wunderschön. Er konnte einfach nicht mit diesem eingebildeten Baka zusammen sein. »Ich soll mit Zero zusammen sein? Mit ZERO?« Was? Wieso nicht? War das jetzt so abwegig? »Er hat dein Blut getrunken. Wer sollte sonst dein Partner sein?« »Zero? Ich hasse diesen Typen. Zumindest hab ich ihn einmal gehasst. Er hasst mich höchstwahrscheinlich immer noch. Er hat deshalb mein Blut getrunken, weil sonst du dran glauben müssen hättest und er ansonsten zum Level-E geworden wäre und dann hätte mich Yuki wahrscheinlich umgebracht. Und wie kommst du jetzt eigentlich darauf, dass dieser Idiot mein Blutpartner ist?« »Zero ist kein Idiot.« erwiderte ich eingeschnappt. Der einzige der hier ein Idiot war, war der Braunhaarige selbst. Und was war bitte ein Level-E? Egal, Kaname würde es mir wahrscheinlich schon noch erklären… »Außerdem hast du ihn so behutsam hochgenommen und ihn in ein weiches Bett verfrachtet. Also kannst du mir nicht erzählen, dass du den Typen hasst. Und das alles hat eben ausgesehen als wärt ihr zusammen.« »Nein, wir sind nicht zusammen. Ich bin verlobt. Zero war mal verliebt in meine Verlobte. Ein weiterer Grund warum er mich hasst.« Verlobt. Dieses eine Wort löste eine Erinnerung in mir aus. Hatte er vorhin nicht den Namen Yuki erwähnt. Kaname und Yuki… Kaname und Yuki! Die beste Freundin von Yori! Zero war in dieses braunhaarige Mädchen verliebt gewesen? Also war er hetero. Eine weitere Hürde wäre genommen, nur mehr um die tausend sind noch vorhanden… Die wohl größte war, dass wir zwei verschiedenen Arten angehörten! Langsam wurde mir das ganze Stehen zu viel. Ich zog einen zierlichen Stuhl zu mir heran und ließ mich darauf nieder. Auch Kaname suchte nach einer Sitzgelegenheit und nahm schließlich auf einer kleinen Couch nahe Zeros Bett Platz. Es schien mir als wären Tage vergangen seitdem ich diesen bescheuerten Traum hatte, doch eigentlich war es noch nicht einmal einen Tag her, dass ich im Unterricht eingeschlafen war… »Warum existieren Vampire?« fragte ich Kaname nach einer Weile, in der ich in Gedanken versunken war. »Warum existieren Menschen? Das ist eine genauso dämliche Frage wie die deine.« Musste mich dieser Kerl verarschen?! »Ich kann dir zwar nicht sagen warum Vampire existieren, ich kann dir aber erklären wie sie entstehen. Das war eigentlich von Anfang an mein Plan…« Ja, ähm. Ich wollte zwar unbedingt alles über diese mystischen Wesen wissen, doch zuvor musste ich noch etwas sehr wichtiges klären. »Bevor du anfängst, wie geht es Zero? Es sieht zwar so aus als würde er nur schlafen, aber geht es ihm wirklich gut?« »Du scheinst dich sehr um ihn zu sorgen, er ist dir wohl wichtig, was?« fragte mich Kaname in einem spottendem Tonfall. Der Braunhaarige wurde von mir mit einem bösen Blick bestraft, wenn ich nicht wüsste, dass er tausendmal stärker war als ich, hätte er sicher schon mehr als nur eine geknallt bekommen. Es ging ihn einfach absolut nichts an was ich für Zero empfand… »Ja, es geht im wirklich gut. Er ist nur etwas erschöpft. So ein „Blutanfall“ ist anstrengender als man glaubt.« Erleichtert stieß ich die unbewusst angehaltene Luft aus. Ihm ging es gut… »Um zum Thema zurückzukommen, es gibt verschiede Schichten in der Welt der Vampire. Der Vampir der dich das erste Mal angegriffen hat, war einer aus der untersten Schicht, ein sogenannter Level-E.« Da war es wieder, Level-E… »Und was unterscheidet jetzt die verschiedenen Schichten voneinander?« Kaname seufzte, er faselte irgendwas von „ungeduldig“ und „neugierig“. Ich konnte mir nicht helfen, er wurde mir einfach immer unsympathischer… Nach einiger Zeit der Stille für Kaname fort »Also, ein Level-E ist ein Mensch der von einem Reinblüter gebissen wurde, jedoch kein Blut des Reinblüters getrunken hat und so zu keinem vollwertigem Vampir geworden ist. Level-E’s sind unkontrollierbar und wir aus den anderen Schichten müssen dafür sorgen, sie auszuschalten.« Hmm… verwirrend… mein Gehirn war sowieso schon komplett überstrapaziert. Dieser Tag war einfach nur scheiße. »War nicht jeder Vampir einmal ein Mensch? Und was sind bitte Reinblüter?« »Nein. Und jetzt hör endlich auf mich immer zu unterbrechen.« fuhr mich Kaname an. Bevor ich jedoch zu einer bissigen Erwiderung ansetzen konnte, fuhr er bereits fort »Reinblüter sind die Vampire, die von den allerersten unserer Rasse abstammen, sie haben einzig und allein Vampirblut in ihren Adern. Kein bisschen Mensch. Wir Reinblüter sind die oberste Schicht der Vampire, wir sind die „Könige“.« Ich hörte Kaname aufmerksam zu. Das war alles so verwirrend, so schwer zu begreifen. Die niedersten waren also die Level-E Vampire und die höchsten die Reinblüter… Ich wollte noch mehr erfahren. Erwartungsvoll sah ich Kaname an. »Du möchtest sicher wissen wie Zero zum Vampir wurde. Also- « »Nein warte, ich möchte zwar über Zeros Vergangenheit bescheid wissen, aber ich will sie nicht von dir hören. Ich möchte, dass er sie mir freiwillig erzählt, weil er mir vertraut. Auch, wenn das vermutlich nie passieren wird…« meine Worte waren nur geflüstert, trotzdem meinte ich sie ernst und genau deshalb baten sie Kaname Einhalt. Ich hatte Angst, dass, wenn ich gegen Zeros Willen über seine Vergangenheit bescheid wusste, er sich noch weiter von mir entfernen würde, und das wollte ich auf jeden Fall verhindern… Aus dem hinteren Teil des Zimmers war ein leises Murren zu hören. Sofort widmeten Kaname und ich unsere Aufmerksamkeit dem wohl gerade erst aufgewachten Zero. Seine Haare waren zerzaust und völlig durcheinander, noch mehr als sonst auch. Die fliederfarbenen Augen blinzelten uns müde an, sie wanderten über unsere beiden Körper und blieben schließlich an Kanames nackter Brust hängen. Schlagartig wurde der Silberhaarige rot. Seine sonst so bleiche Haut schien förmlich zu glühen. Schnell wand Zero seine Augen von dem zerrissenen Hemd ab und sah auf die scheinbar überaus interessante Bettdecke. Ich spürte den verwirrten Blick von Kaname auf mir. Warum in Gottes Namen war der Typ verwirrt? Ist doch klar das Zero das Ganze peinlich ist. Ein tiefes Räuspern durchbrach die schier erdrückende Stille und sorgte dafür, dass Zero wieder aufsah. Kaname erhob sich von dem kleinen Sofa und setzte zum Sprechen an. »Ja, da du ja wieder wach bist, Zero, werde ich jetzt gehen, wenn es euch nicht stört.« Ein Zischen seitens Zero. »Was machst du hier Kaname?!« »Es hätte mich auch gewundert, wenn du dich geändert hättest, du wirst wohl immer der hochnäsige Typ bleiben, der du bist und schon immer warst. Wie wär‘s mal mit ein klein wenig Respekt oder Dankbarkeit?« »Ich bin hochnäsig? Der einzig Hochnäsige hier bist du, Kaname! Jemanden wie dir werde ich nie Respekt, geschweige denn Dankbarkeit entgegenbringen!« Äääh… Verwirrung!! Jaa. Was war hier los? Die Spannung im Raum stieg jede Sekunde und ich spürte, dass die beiden jungen Männer kurz davor waren, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Gefährlich leise sprach Kaname folgende Worte aus, Worte, die Zero vom Bett aufspringen und in Richtung des Braunhaarigen schnellen ließen. »Falls du es wissen möchtest, Yuki geht es prächtig, sie gedeiht in ihrer Rolle als Reinblüter wahrlich wunderbar.« Die Hand des Silberhaarigen schnellte vor, packte den Reinblüter an dessen Kehle und drückte ihn mit voller Wucht gegen die Wand. Wie hatte ich es nur geschafft mit zwei solchen Bakas im selben Zimmer zu sein? Ich sprang von meinem Stuhl hoch und geigte den beiden dickköpfigen Kerlen mal so richtig meine Meinung »Hey, ihr Vollidioten! Ich hab verdammt noch mal was Besseres zu tun, als euch dabei zuzusehen wie ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlägt! Ich weiß, Zero, du hast ‘nen scheiß Tag hinter dir, aber meiner war auch nicht grade prickelnd! Also lass dieses verdammte Arschloch los und schwing deinen (geilen :p) Arsch aus diesen verfickten Wohnheim! Boah! Ihr kotzt mich sowas von an!!« Geschockt sahen mich die beiden an, und ich starrte zurück. Widerwillig lockerte Zero seinen Griff um Kanames Kehle und ließ ihn, nach einem weiteren bösen Blick von mir, schließlich ganz los. Irgendwie wusste ich schon bevor Zero sie aussprach, dass er sich eine letzte abfällige Bemerkung nicht verkneifen konnte. »Ich versteh‘ immer noch nicht was Yuki eigentlich an dir findet. Du siehst für ’nen Kerl vielleicht einigermaßen gut aus, aber das war‘s dann auch schon. Lass uns geh’n Akemi.« Ohne auf meine Reaktion zu warten machte er auf den Absatz kehrt, öffnete die Tür und schritt ohne einen Blick zurück durch sie hindurch. Schnell machte ich mich daran den Silberhaarigen zu folgen. Wider meinen Erwartungen wartete er ganz gentleman-like vor der Tür auf mich, dort wo Kaname ihn nicht sehen konnte. War ihm wohl zuwider, zu zeigen, dass er eigentlich ein ganz netter Typ sein konnte. ~~~~~*~~~~~ So... das war's dann auch schon. Würd mich wie immer freuen Kritik und vor allem Lob^^ zu bekommen... vermutlich in Form eines Kommis? (: Was mich zum eigentlichen Thema bringt. Mann! Ich muss sagen, dass ich mir wieder mal den Arsch abgefreut hab (geht das?) als ich die Kommis von euch lieben Menschen gelesen hab. Danke linamausi2009 und Somebody_TURK-Reno, eure Kommis sind echt aufbauend und motivierend ♥. Besonders feut mich, dass der Shonen-Ai Part so gut angekommen ist xD ...Ich sollte echt nich immer so viel schwafeln... Hoffe, dass euch das Chapter besser gefallen hat als mir, und dass ihr noch weiterhin dabei bleibt ^_^ euer kleiner Cookie ♥ Kapitel 11: Meine wunderhübsche Unterwäsche ------------------------------------------- Hallo meine lieben Leser (: Das neue, womöglich lang ersehnte Kapitel ist da xD Ich wünsche viel Spaß beim Lesen... Vielleicht will ja jemand mal wieder ein Kommi hinterlassen? ^^ ~~~~~*~~~~~ (Elftes Kapitel – Meine wunderhübsche Unterwäsche) Ohne ein Wort zu sagen gingen wir die Treppe hinunter und aus dem Wohnheim raus. Als wir das Tor passierten, konnte ich förmlich sehen wie die Anspannung von Zeros Körper abfiel. Ich wollte nur zu gerne wissen, was in seinem Leben geschehen war, dass er einen solchen Abscheu gegen Vampire hegte. Nachdem wir einige Meter gegangen waren, stoppte Zero. Automatisch blieb auch ich stehen und schaute ihn an. Und wieder versank ich in seinen wunderschönen Seen. Ich bekam nicht mit, wie Zero seine Hand hob und seine Finger sich meinem Gesicht näherten. Erst als ich etwas Kühles an meinem Kinn spürte, wurde ich aus meiner fliederfarbenen Traumwelt gerissen. Der Silberhaarige drückte meinen Kopf leicht nach oben und gab somit den Blick auf meinen verwundeten Hals frei. Ich sah währenddessen nur in seine Augen, sie zeigten so viel Schmerz… »Es tut mir wirklich Leid was ich dir angetan hab, Akemi. Komm mit, ich werde dich verarzten.« Wie schaffte man es sich nicht in diesen süßen Typen zu verlieben? Ich würde es wirklich all zu gern wissen! Zeros rechte Hand wanderte zu meiner Schulter, meinen Arm entlang und verharrte schließlich auf meiner linken. Meine zierliche Hand wurde fast von der seinen verschluckt. Mein Herz pochte unsagbar schnell gegen meine Rippen und schien beinahe zu zerspringen. Warum tat er das auf einmal? Warum? Warum war er so einfühlsam? Ich wurde von einem Schwall von Gedanken und Empfindungen fortgetragen, und nahm nur nebenbei wahr, dass Zero uns bereits weiter in Richtung Wohnheim der Day Class zog. Erst als der Silberhaarige die Tür zu seinem Zimmer öffnete, realisierte ich, dass wir weitergegangen waren. Mit einem Nicken befahl mir Zero sich auf seinem Bett niederzulassen, widerspruchslos ging ich seinem Befehl nach. Immer noch war ich nicht vollends bei Bewusstsein, musste wohl an dem Mangel an Schlaf aufgrund des Jobs als Guardian und an all den verwirrenden Ereignissen von heute liegen. Ich war so unendlich müde. Leise schloss Zero hinter sich die Tür und schritt langsam ebenfalls auf sein Bett zu. Neben besagtem Bett stand ein kleines Schränkchen, er öffnete die zweite Schublade und nahm ein kleines Stück Stoff und Desinfektionsmittel heraus. Ich senkte meine Augenlider, es war einfach zu anstrengend sie noch länger offen zu halten. Finger hoben mein Kinn erneut an und nur wenige Augenblicke später spürte ich etwas Kaltes, Nasses an meinem Hals. Desinfektionsmittel drang in die mehr oder weniger frische Wunde und hinterließ eine brennende Spur. Den darauffolgenden Schmerz nahm ich jedoch nur gedämpft wahr, war ich doch schon zu müde und benebelt um noch vollends in der realen Welt zu verweilen. Immer mehr versank ich in meinen eigenen Träumen und Fantasien. Mein Körper wurde immer schlaffer, schwerer und schmiegte sich an das warme etwas neben mir. Ich bildete mir ein, eine sanfte, tiefe Stimme dicht an meinem Ohr zu vernehmen. »Irgendwann, werde ich dir meine Vergangenheit erzählen, denn du bist die, der ich vertraue, du bist die, die ich…« Eine atemberaubende, alles einnehmende Dunkelheit kam über mich, und ließ keine weiteren Gedanken oder Gefühle mehr zu. --*-+-*-- »Verreckt ihr scheiß Vögel…« murmelte ich verschlafen in mein Kissen und mümmelte mich noch tiefer in die Decke. Schlafen ♥ …Wooaaah! Ein pinkes Einhorn… komm her Einhorni… Horni, Horni, Horni. Na komm her, ich hab sogar leckeren Sternenstaub für dich… »Die meisten Menschen sehen ja süß aus, wenn sie schlafen – Erzählungen zufolge. Du hingegen bist einfach nur gruslig. Gru-se-lig!« Beep. Beep. Beep. Beeeeeeeeeeeeeeep. Herzstillstand. »Du Arsch!!! Boah Zero! Was fällt dir eigentlich ein mich so zu erschrecken?!! Und ich bin süß, verdammt!!« Niemand, aber auch wirklich niemand, wollte wissen wie meine Stimme am Morgen klang. Einfach nur erschreckend. Eine komische Mischung aus piepsig und rau. Keine sehr wohltuende, geschweige denn gelungene Mischung. Und wenn ich dann schrie auch noch… wirklich nicht schön. »Bis zu diesem Moment dachte ich, es ginge nicht schlimmer, aber du hast diese Vermutung gerade widerlegt.« Ein Knurren meinerseits. »Oh, du wirst es bereuen Mister, und zwar zutiefst!« Und mit diesen Worten, puffte ich den Silberhaarigen auch schon ordentlich in die Seite. »Muhaha! Spüre meine Macht!« Puff. Gelungen drehte ich meinen vorher an Zero gekuschelten Körper und schaffte es mich auf seine Hüfte zu hieven. Außenstehende würden jetzt wohl sagen, dass wir kurz davor waren unsere Körper zu vereinigen (^^), doch eigentlich war es ein sehr ernst zu nehmender Machtkampf. Meine Finger waren erneut kurz davor sich in Zeros muskulösen Körper zu bohren, als zwei schlanke, starke Hände sie packten und nach oben drückten. Meine Hände wurden zusammen gezogen, sodass man sie leicht mit ein paar langen Fingern umfassen konnte. Und genau das war Zeros Plan. Seine rechte Hand umschloss meine Handgelenke während sich sein linker Arm um meine Taille schlang. Und Päm, lag ich auch schon unter ihm. Meine Arme wurden über meinen Kopf gezogen, so dass mein Oberteil hochrutschte. Bisher war es nur in meinen Träumen passiert, dass Zero und ich in ein und denselben Bett lagen, uns so Nahe waren. Dass das aber Alles real war und wirklich passierte, war eine Sache, die ich irgendwie nicht so recht fassen konnte. Außerdem war ich gerade erst aufgewacht. »Ich werde es also bereuen? Ich glaub‘ eher, dass du es sein wirst die hier bereut.« Sein Kopf näherte sich meinem Hals. Ich spürte seine Nähe. Mein Herz schlug schnell gegen meine Rippen, ich war mir sicher er würde es hören. Seine Nase drückte gegen meinen Hals. Dort wo ich Zeros Atemhauche spürte, dort wo er mich gestern gebissen hatte, bildete sich eine Gänsehaut. Leise geflüsterte Worte drangen an meine Ohren. »Hast du Angst?« Ich würde lügen, würde ich jetzt verneinen. Schließlich hatte ich die Zähne des Kerls schon in meinen Hals stecken gehabt. Und was Zero war, was das jetzt bedeutete, hatten wir auch noch nicht so richtig geklärt. Kaname hatte mir schließlich nicht allzu viel erzählt… »‘n bisschen..?« antwortete ich schwach, bei der letzten Silbe brach meine Stimme weg. »Na dann is‘ ja gut.« Sein Tonfall bei diesen Worten war rau und irgendwie verführerisch. Ich spürte, dass er grinste. Als ich Zeros weiche Lippen auf meiner erhitzten Haut spürte, dachte ich schon, er würde erneut seine Zähne tief in mein Fleisch graben und mir mein Blut aussaugen wollen, doch er hinterließ lediglich einen kleinen, gehauchten Kuss an meinem Hals bevor er sich zurückzog und mir wieder ins Gesicht blickte. »Akemi, wegen gestern… es tut mir wirklich Leid. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und-« »Hör endlich auf dich immer zu entschuldigen, Zero! Ich weiß, dass du das nicht wolltest.« Meine nächsten Worte waren im Gegensatz zu den vorherigen, ziemlich leise und kaum zu verstehen. »Außerdem könnte ich dir sowieso nicht lange böse sein.« Der Silberhaarige sah mir tief in die Augen, fixierte mich mit seinem Blick. Wie schon so oft versank ich erneut in dieser fliederfarbenen Welt. »Ich wünschte, du würdest mir zeigen wer du wirklich bist…« Zeros rechte Hand ließ meine dünnen Handgelenke zaghaft los und platzierte sich neben meinem Kopf. Dieser lag immer noch auf der weichen Matratze von Zeros Bett. Der Silberhaarige hob meinen Oberkörper mit seiner linken Hand an und presste mich somit noch fester und dichter an sich. Seine Finger in meinem Rücken berührten meine nackte Haut, meine weiße Bluse bedeckte einzig und allein noch meine Brust. Erst jetzt realisierte ich, dass ich nur noch Teile meiner Uniform anhatte, Zero musste sie mir ausgezogen haben als ich gestern eingeschlafen war. Eine meiner jetzt freien Hände legte sich ohne mein Zutun ihn seinen Nacken, die andere fand ihren Platz um seine Mitte. Zeros Oberkörper war gänzlich frei von jeglicher Bekleidung, alleine seine nackte Haut zu berühren, erregte mich zutiefst und ließ mir einen kalten Schauer meinen Rücken hinunter laufen. Die schönen Finger des Silberhaarigen strichen mir vorsichtig einige verirrte Strähnen meines grünen Haars aus dem Gesicht und führen später zärtlich die Konturen meiner Lippen nach. Einem Impuls folgend, zog ich Zeros Kopf näher an mein Antlitz heran. Unsere Lippen schwebten nur wenige Millimeter voneinander entfernt in der Luft. Mein heißer Atem vermischte sich mit dem seinem. Sein Blick zeigte Verlangen. Gier. Ein Verlangen nach meinem Körper, nicht nach meinem Blut. Auch ich wollte Zero berühren. Fleischliche Lust empfinden. Unbewusst leckte ich über meine Lippen. Zeros und somit auch mein Körper senkte sich und drückte mich noch tiefer in die Matratze. Seine Lippen kamen immer näher, wollten sich mit den meinen vereinen. Ich spürte die Hitze die von seinem pulsierenden Blut in seinen sonst so blassen, kalten Lippen ausging. Als uns lediglich noch eine dünne Luftschicht trennte, schloss ich meine Augen, wollte ich doch das Gefühl in zu berühren, zu spüren, vollends auskosten. Seine feuchte Oberlippe berührte die meine. Ein Stromschlag fuhr durch meinen Körper, ließ mich zusammenzucken. Etwas in mir erwachte, eine Bestie die nur darauf aus war Lust zu verspüren und befriedigt zu werden. Gerade als ich diese zarte Berührung unserer Lippen in eine weitaus verruchtere Richtung lenken wollte, und somit dem Wunsch der Bestie nachgehen würde, wurde die Tür zu Zeros Zimmer mit einem Ruck aufgerissen und ein lautes »Guten Morgen, mein Sohn!« schalte durch den vor wenigen Sekunden noch so stillen Raum. Und die vorhin noch so tolle Stimmung war futsch. Zero befreite sich aus meinem Griff und sprang förmlich aus seinem Bett. Schnell zog sich der Silberhaarige ein weißes T-Shirt über und strich seine Hose glatt. An einer bestimmten Stelle war eine nicht zu übersehende Ausbuchtung zu erkennen. Ich war wohl nicht die Einzige, der das hier gefallen hatte… Unmotiviert und mit der Situation total überfordert, stieg auch ich aus Zeros Bett. Ein Fehler. Definitiv. Denn durch die Aktion vorhin, war mein Rock hochgerutscht und nun wirklich kürzer als kurz. Noch dazu, war meine Bluse mal einfach irgendwo. Und so kam es, dass mein Rektor meine hübsche, schwarze Spitzenunterwäsche zu Gesicht bekam. Langsam kam es mir echt so vor als wäre ich das liebste Opfer Gottes. Kapitel 12: Abschied? --------------------- Halli-Hallo meine Lieben ^_^ Unglaublich aber war, ich lebe noch o.O Sry, dass es so lange gedauert hat, ich könnte jetzt tausende Gründe warum ich erst jetzt wieder ein Kapi hochlade aufzählen, aber das mach ich nicht, weil ich euch damit sicher nur nerve (ich weiß ganz genau, dass ich euch mit dem was ich grad geschwafelt hab mindestens genauso nerve xD Muhaha^^) also...ähm... viel Spaß beim neuesten und seriösesten Chapter von "dem Teil" xD Achja, ein großes Dankeschön an die lieben Menschen die mir immer ein Kommi hinterlassen, ich hab euch lieb (: - natürlich hab ich auch die 'Schwarzleser' furchtbar lieb ;) Jetzt aber wirklich. ~~~~~*~~~~~ Unmotiviert und mit der Situation total überfordert, stieg auch ich aus Zeros Bett. Ein Fehler. Definitiv. Denn durch die Aktion vorhin, war mein Rock hochgerutscht und nun wirklich kürzer als kurz. Noch dazu, war meine Bluse mal einfach irgendwo. Und so kam es, dass mein Rektor meine hübsche, schwarze Spitzenunterwäsche zu Gesicht bekam. Langsam kam es mir echt so vor als wäre ich das liebste Opfer Gottes. (Zwölftes Kapitel – Abschied? ) Mit hochrotem Kopf starrte ich Rektor Cross an. Er – und auch Zero – achtete penibelst darauf mich in keinster Weise anzusehen. Und anstatt – wie es vermutlich jeder normale Mensch getan hätte – mich wieder in Zeros Bett zu werfen und mich unter seiner Decke zu verkriechen, versuchte ich meinen hemmungslos verrutschten Rock wieder an seinen Platz zurück zu bringen. Und es war wirklich nur ein Versuch… Irgendjemand auf dieser gottverdammten Welt wollte mich wohl wahrhaftig leiden lassen, denn irgendwie schaffte ich es meine weiße Bluse noch weiter nach unten zu ziehen. Und nun war nicht nur mehr der Ansatz meines schwarzen BHs zu sehen, nein, man durfte ihn beinahe in voller Blüte bewundern und mein Rock war auch nicht wieder an seinen Platz gewandert... Alles was ich jetzt wollte, war in Tränen auszubrechen oder im Erdboden zu versinken. Was sollte dieser ganze Scheiß eigentlich immer? Warum immer ich? Jetzt wo endlich etwas zwischen Zero und mir passiert war. Doofer Rektor… Plötzlich spürte ich wie sich weicher Stoff an meine Schultern schmiegte, ein Stoff durchdrungen von einem betörenden Duft. Weiche Finger streiften meine nackte Haut und hinterließen ein leichtes Prickeln. Ich war so in Gedanken an die peinliche Situation versunken gewesen, sodass ich gar nicht bemerkt hatte, wie Zero mir näher gekommen war. Der Stoff der nun auf meinen Schultern lag, und auch der berauschende Geruch, entstammte Zeros Schuluniform. Geschickt schloss der Silberhaarige die zwei obersten Knöpfe seines auf mir ruhenden Jacketts, ohne mich weiter zu berühren. Ich hatte keinerlei Probleme damit, dass Zero mich so sah, womit ich aber ganz und gar nicht einverstanden war und was ich auch als äußerst unangenehm empfand war, dass der Direktor meiner Schule eine seiner Schülerinnen so freizügig betrachten konnte. Ein tiefes Räuspern ertönte. Und erstaunlicher Weise kam es nicht von Zero. Bis zu diesem Moment hatte ich noch nicht einmal gewusst, dass Cross Kaien eine ernste Seite hatte, doch nun wurde mir die Ehre verschafft, eben diese kennen zu lernen. »Entschuldigt, ich wollte euch nicht… unterbrechen.« Erneut ein Räuspern. »Zero, ich wollte dir bloß sagen, dass du in mein Büro kommen sollst. Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen.« Bei diesen zwei kleinen Sätzen waren Kaiens Augen unentwegt auf Zero gerichtet und sahen ihn irgendwie traurig an. Doch bei den nächsten Worten wandte sich der Blondschopf an mich. »Akemi, du bleibst bitte hier.« sagte er mit Nachdruck. Der Typ konnte sogar richtig autoritär sein – wenn er wollte. Normalerweise würde ich ihn jetzt grundlos anschreien, aber heute war einfach irgendwas anders… Und obwohl etwas anders war, hatte ich trotzdem eine ungeheure Wut auf den Brillenträger, er störte Zero und mich bei unsren… Unternehmungen …sah mich in meiner Unterwäsche und als Höhepunkt besaß er auch noch die Frechheit mir Zero jetzt wegzunehmen, und trotzdem wollte ich meiner Wut nicht Ausdruck verschaffen. Wie gesagt, heute war etwas anders… Mein Blick schweifte zu dem Silberhaarigen. Es schien als hätte Zero eine Ahnung um was es gehen könnte. Sein Gesichtsausdruck war undefinierbar. Er wandte sich zu mir um und sah mir tief in die Augen. Niemand sagte etwas, und auf eine skurrile Art und Weise, kam mir das Ganze wie ein stummer Abschied vor. Aber, dafür gab es doch überhaupt keinen Grund. Oder? Ich glaubte zu wissen, dass Zero und ich uns jetzt mindestens schon zwei Minuten angesehen hatten. Und mittlerweile war ich mir ziemlich sicher, dass er sich irgendwie von mir verabschiedete. Eine Hand Zeros strich sanft von meiner Schläfe bis zu meinem Kinn, verharrte an ihm und drehte schließlich meinen Kopf. Sein Antlitz näherte sich und ließ damit erneut Hitze in meinem Körper aufwallen. Heißer Atem streifte mein errötetes Gesicht und jagte einen kalten Schauer über meinen Körper. Heiß – Kalt. Ein Wechselspiel. Weiche Lippen trafen auf meine ebenso weiche Wange und wanderten zögerlich, vorsichtig zu meinem linken Ohr. Leise, melancholisch klingende Worte wurden ihm für andere unhörbar zu geflüstert. »Sei nicht traurig, du findest sowieso etwas Besseres. Jemanden der gut genug für dich ist und dich wirklich verdient. Du kannst mich vergessen, mich verhöhnen, und trotzdem werde ich immer bei dir sein und auf dich aufpassen. Ich verspreche es.« Unerklärlicher Weise, rührten mich diese Worte zutiefst. Eine kleine, salzige Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel und hinterließ eine feuchte Spur auf meiner plötzlich so kalten Haut. Mein Herz und mein Körper schienen etwas zu erkennen, das mein Verstand nicht einmal ansatzweise begriff, oder einfach nur verdrängte. Es fühlte sich an als würde mein Herz sich zu einem kleinen Klumpen zusammen ziehen und zu Eis erstarren. Nun wusste ich mit Gewissheit, es war ein Abschied zwischen Zero und mir. Doch, war er für immer? Zeros Gesicht entfernte sich wieder von dem meinem. Einer seiner Finger strich sanft die einsame Träne von meiner Haut. Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte drehte sich der Silberhaarige wieder zu Rektor Cross um und erhob seine wunderschöne Stimme »Lass uns gehen.« Gemeinsam gingen die beiden Männer in Richtung Tür. Ich setzte den ersten Schritt und wollte ihnen folgen, doch Zeros Stimme ließ mich inne halten. »Bitte Akemi, bleib hier. Versprich mir, dass du hier bleibst und nicht nach mir suchst. Versprich es mir.« Der Tonfall des Silberhaarigen war ernst und bittend. Seine Augen flehten mich an. Die ganze Situation machte mir Angst. Zeros sanfte Worte, meine Reaktion auf sie, seine Bitte. Das Alles machte mir Angst. Was realisierte mein Verstand nicht, was mein Unterbewusstsein schon längst verstanden hatte? Wieso hatte ich das Gefühl als würde etwas Schreckliches passieren gegen das ich nichts unternehmen konnte? Ohne es wirklich zu wollen nickte ich und besiegelte damit einen Eid zwischen Zero und mir. Für mich sah es aus als würden die Beiden in Zeitlupe aus dem Raum treten. Was war hier los, verdammt? Salzige Tränen liefen mein Gesicht hinunter, fielen gen Boden und hinterließen nichts als einen kleinen, dunklen Fleck. Ich weinte. Weinen war etwas, was ich schon seit Jahren nicht mehr getan hatte. Ich hatte mir geschworen es nie wieder zu tun, denn Tränen waren nur ein Zeichen der Schwäche. Schon immer gab ich mich erwachsen und überlegen, doch eigentlich war ich nur ein einsames, kleines und trauriges Mädchen, das nicht wusste, was es tun sollte und völlig verloren auf der großen weiten Welt herum irrte. Obwohl ich Zero schon längst nicht mehr sah, bildete ich mir ein zu spüren, wie er sich immer mehr von mir entfernte. Ich wusste nicht was hier vorging, und trotzdem war es so, als hätte ich Zero gerade das letzte Mal in meinem Leben gesehen. Etwas würde mit ihm geschehen. Ich fühlte es. Ich spürte es in meinem tiefsten Inneren. Was auch immer passieren würde, es war definitiv nichts Gutes. Trotz meines Versprechens gegenüber Zero, konnte ich nicht einfach tatenlos zurück bleiben. Ich musste etwas unternehmen, egal was. Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, erhob ich meine Schultern und ging aufrecht durch die Tür. Die Tür, die ich geschworen hatte nicht zu übertreten. Immer noch kam es mir so vor, als würde sich die ganze Welt in Zeitlupe drehen. Die wenigen Schüler die an mir vorbei gingen, mein Herzschlag, der Wind den ich erzeugte als ich mich bewegte. In Zeitlupe wandte ich mich nach rechts, doch weder ein Blondschopf noch Zeros silberne Haare waren zu sehen. Mit einem leisen Seufzen drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung. Am Ende des langen Flures konnte ich Zeros athletischen Körper ausmachen. Und ohne es wirklich zu bemerken, setzte ich mich in Bewegung. Eine Weile schon folgte ich Zero und Rektor Cross, und obwohl ich mich nicht wirklich auf dem Schulgelände auskannte, bemerkte ich, dass wir sicher nicht auf den Weg zum Büro des Direktors waren. Nur knappe zwanzig Meter trennten uns voneinander. Zu meinem Glück drehte sich keiner der Beiden um und sah zurück, denn ich hatte nirgends eine Möglichkeit mich zu verstecken. Wir waren aus dem Wohnheim raus und einem unscheinbaren Weg entlang gegangen. Der Pfad führte zu einem abgelegenem, kleinen Steinhaus, ohne zu Zögern gingen die beiden Männer in das Gebäude. Nach einigen Minuten folgte ich ihnen möglichst unauffällig. Im Inneren des Häuschens war es kalt, kein einziges Möbelstück war zu finden. Lediglich eine Treppe, die in den Keller führte, schuf Abwechslung in dem einzigen Raum des Hauses. Eine Lampe neben der Treppe sorgte für spärliches Licht in dem Zimmer, denn alle Fenster waren mit schweren Vorhängen verdeckt. Zögerlich und darauf bedacht kein Geräusch von mir zu geben oder zu verursachen, stieg ich die kalte Steintreppe hinunter, denn einzig und allein dort unten konnten sich der Rektor und Zero befinden. Die Totenstille wurde von meinen vorsichtig aufgesetzten Schritten durchbrochen. Meine schnellen Atemstöße widerhallten von den kalten Wänden. Es war stockdunkel. Die Treppe schien endlos lang zu sein und je weiter nach unten ich kam, desto kälter und angsteinflößender wurde es. Leise Stimmen drangen an meine Ohren, jedoch war ich nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Satz zu verstehen. Zögerlich ging ich näher an die einen Spalt offenstehende Eisentür zu. Ich versuchte mich zu beruhigen und lauschte den Worten meines Rektors. Diesmal war ich nahe genug dran um sie zu verstehen. Als die Bedeutung seiner Worte sich langsam in mir ausbreitete und in mein Bewusstsein sickerte, war ich kurz davor eben dieses zu verlieren. Mein Herzschlag beschleunigte sich, ein Keuchen entrang sich meiner Kehle und blanke Panik machte sich in mir breit. Meine Augen weiteten sich ungläubig. Mein Magen krampfte sich zusammen und ohne es zu wollen, erbrach ich seinen wenigen Inhalt auf den Boden. Erneut musste ich würgen. Zu furchtbar, entsetzlich waren die Worte die in dem kalten Raum scheinbar endlos von den Wänden hallten. ~~~~~*~~~~~ Das wars dann auch schon wieder. Hoffe es war einigermaßen spannend. An dieser Stelle möchte ich die Chance ergreifen und meine Bewunderung gegenüber den Menschen die es bis hierher geschafft haben ausdrücken. Wirklich unglaublich, dass ihr mein Gefasel bis zu diesem Kapi überstanden habt. ^_^ Ich würd mich wie immer freuen, sollte ich ein paar Kommis bekommen. Egal ob positiv oder negativ. Ich nehm alles ^^ Bis demnächst. (Kann vermutlich ne Weile dauern bis das nächste Kapitel kommt, kann ich noch nicht so sagen... Hoffe ihr bleibt mir trotzdem treu...) Kapitel 13: Keine andere Wahl? ------------------------------ (Dreizehntes Kapitel – Keine andere Wahl?) »Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen dich töten, Zero« //Keine andere Wahl… müssen dich töten, Zero… dich töten, Zero…// Wie glühende Eisenstäbe brannten sich die für mich so grausamen Worte in mein Hirn. Ein unglaublicher Druck lege sich um meinen Kopf. Ein Gefühl als würde er gleich zerquetscht werden nahm mich ein. Man wollte Zero umbringen. Der verweichlichte, immer freundliche Rektor wollte ihn töten. Zero. Den Zero, der immer für mich da war, mich beschützte, mich zu verstehen schien. Den Zero, den ich liebte. Mein verkrampfter Körper wollte nicht aufhören zu zittern. Die Worte Kaiens klangen in jeder einzelnen Zelle von ihm nach. Ohne es zu wollen stellte ich mir eine Cross Academy ohne Zero vor. Mein Herz setzte aus. Ich wusste nicht für wie lange, denn Zeit hatte für mich im Moment jegliche Bedeutung verloren. Ich hörte wie ein Schwert langsam aus seiner Scheide gezogen wurde. //Scheiße! Verfickte Mistkacke! Verdammt! Verdammt! Verdammt!! Gott, ich weiß, ich hab dich mein ganzes Leben lang verflucht, doch solltest du noch so etwas wie Sympathie mir gegenüber empfinden – nur ein ganz klein wenig – und mir jetzt helfen, so schwöre ich bei meinen toten Eltern, werde ich jeden verfickten Tag zu dir beten. Also bitte hilf mir jetzt verdammt!!// Wie zu erwarten hatte ich keine göttliche Eingebung. Ich musste wohl ohne eine höhere Macht auskommen und diese vertrackte Situation irgendwie selbst in den Griff bekommen. Ich musste Zero irgendwie retten. Es war mir egal zu welchen Mitteln ich greifen musste. Notfalls würde ich auch ein Schwert in mich rammen. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung wie es da drinnen aussehen könnte. Um mich jedoch zu vergewissern, lugte ich zum ersten Mal durch den kleinen, unscheinbaren Spalt. Und was ich zu sehen bekam bestätigte meine schlimmsten Vermutungen. Zero kniend und an die Mauer gekettet. Seine schlaffe Haltung zeigte, dass laut ihm jeglicher Hoffnungsschimmer abhanden gekommen war. Willenlos hing er da und schaute seinen Ziehvater aus trüben Augen an. Ich wusste, er war bereit zu sterben. Ein plötzliches Aufblitzen in dem dämmrigen Licht zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich wusste, welche Bedeutung dieses Aufblitzen hatte. Bald würde sich eine spitze Klinge in Zeros Körper bohren und ihn zu Staub zerfallen lassen. Das Katana schnellte unaufhaltsam auf den Silberhaarigen zu. Mein Körper setzte sich ohne mein Zutun in Bewegung. Ich stoß die schwere Eisentür auf und fing an zu rennen. Doch so unerträglich langsam. Das Schwert schien an Geschwindigkeit aufzunehmen, ich selbst schien jedoch in Zeitlupe zu laufen. Vor meinem Inneren Auge hatte sich die Klinge schon unzählige Male in den Silberhaarigen gebohrt. Meine hastigen, ungeschickten Schritte verursachten Lärm. Doch niemand ließ sich davon beirren. War doch jeder der beiden viel zu vertieft in seine eigenen Gedanken um mich zu bemerken. Ein Vorteil für mich. Nur noch zwei Schritte trennten mich noch von Zero fast leblosen Körper. Doch auch die tödliche Klinge hatte nicht mehr viel Abstand zu überwinden. Von Anfang an hatte ich keinen Plan gehabt was ich machen sollte, nun wurde mir die Entscheidung von meinem unkontrollierbaren Körper abgenommen. Ich schmiss mich förmlich vor den schutzlosen Zero. Jedoch war es für mich erneut so, als würde alles in Zeitlupe geschehen. Schwankend kam ich vor dem Silberhaarigen zum Stehen. Aus den Augenwinkeln sah ich eben diesen aufkeuchen. Doch selbst hätte ich es nicht gesehen, hätte ich den erschrockenen Laut gewiss gehört. Mein Atem ging schnell. Stoßweise. Etwas Spitzes, Scharfes bohrte sich unaufhaltsam in meinen Oberschenkel, zerschnitt mein Fleisch. Der Versuch von dem Besitzer der Waffe, das Schwert aufzuhalten, war missglückt. In Sekundenschnelle breitete sich der Geruch von frischem Blut in dem kalten Keller aus. Der Schmerz, der durch meinen Körper schoss schien schier unerträglich, doch kein Laut kam über meine Lippen. Ich musste stark sein – für Zero. Eine erneute Welle des Schmerzes rollte über mich als das Katana ruckartig aus meinem verwundeten Oberschenkel gezogen wurde. Dieses Mal konnte ich ein leises, schmerzerfülltes Keuchen nicht zurückhalten. Schnell presste ich eine meiner Hände auf die frische Wunde. Auch wenn sie nicht tief war, unglaublich viel Blut quoll aus ihr hervor. »Akemi, was machst du hier?« Nie in meinem Leben hätte ich mir gedacht, dass die Stimme von Cross so kalt sein könnte. Trotzdem blieb ich standhaft und sah dem Braunäugigen unentwegt in sein Gesicht. Mein Blick strahlte pure Entschlossenheit aus. »Sie dürfen Zero nicht töten. Egal was er gemacht hat, er hat es nicht verdient zu sterben!« Mein Tonfall war hart und fest, Überzeugung sprach aus ihm heraus. Doch nur Augenblicke später nahm meine Stimme einen flehenden, traurigen Klang an. Auch der Ausdruck meines Gesichts würde weicher. Ein Blick genügte und man konnte erkennen wie viel Zero mir wirklich bedeutete. »Bitte.« Dieses eine geflüsterte Wort hallte immer wieder von den feuchten Mauern. Als es schließlich endgültig verklungen war, legte sich eine bedrückende Stille über den Raum. Immer noch stand ich schützend vor Zeros Körper, als ich kaum verständliches Gekrächze direkt neben mir wahrnahm. Die Stille wurde durchbrochen. »Akemi…du hast mir doch…versprochen…dass du…in meinem Zimmer bleibst…« Er klang so unglaublich schwach. Was hatte Rektor Cross nur mit ihm gemacht? Ohne auf meine Verletzung, oder dem Mann mit der Waffe zu achten, wirbelte ich zu Zero herum. Ich viel auf die Knie und sah ihm direkt in sein feingeschnittenes Gesicht. Sanft legten sich meine Fingerspitzen auf die Wange Zeros. Als ich seine kalte Haut berührte, breitete sich auf meinen gesamten Körper eine Gänsehaut aus. Unwillkürlich traten mir erneut Tränen in die Augen. Zurzeit war ich echt eine Heulsuse, das war doch nicht normal, soviel an einem Tag zu weinen. Ich kotzte mich echt grad selbst an. »Nicht weinen, meine Kleine…« Langsam hob Zero seine schwache Hand und setzte sie ebenfalls auf meine Wange. Man sah sofort, wie viel Mühe ihm diese eigentlich einfache Bewegung kostete. Mit einer leichten Berührung versuchte er meine Tränen fort zu wischen, doch das einzige was er mit dieser Geste bewirkte war, dass noch mehr Tropfen mein Gesicht runter kullerten. »Wieso, verdammt nochmal, sollst du umgebracht werden? Was ist der Grund dafür, dass du nicht weiterleben darfst?« Obwohl ich eigentlich stark klingen wollte, war meine Stimme schwach und tränenerstickt. Im Stillen fragte ich mich, wieso Rektor Cross noch nicht eingegriffen hatte. Er hatte wohl doch mehr für seinen Ziehsohn über, als es vorhin den Anschein gehabt hatte… Gerade als Zero zu einer Antwort ansetzen wollte, wurde er von Kaien unterbrochen. »Er ist eine Gefahr für Menschen sowie auch für Vampire. Wir dachten das Problem wäre gelöst, als Zero Kanames Blut trank, doch er hat sich erneut zum Level-E entwickelt. So etwas darf nicht geschehen. Deshalb muss er sterben.« Auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein hatte, nahm Cross das Ganze mehr mit als er zugeben wollte. Langsam sickerte die Information in mein Bewusstsein. Ungläubig sah ich den Rektor an. Das konnte doch nicht sein ernst sein, oder? Er konnte Zero doch nicht einfach so umbringen. Erneut traten mir Tränen in die Augen, doch dieses Mal waren es keine Tränen der Trauer sondern Tränen der blanken Wut. Gezischte Worte drangen über meine Lippen. »Zero hat sich doch so gut wie immer unter Kontrolle. Außerdem hat er noch Gefühle. Sie sehen doch wie Zero sich um mich sorgt. Würde er das machen, wenn er ein Level-E wäre? Wohl eher nicht. Es wird doch wohl noch eine andere Möglichkeit geben als Zero zu töten. Da wird uns Kindern immer eingebläut, dass Gewalt keine Lösung sei, und dann greift man zu solchen Mitteln!« Zögerlich antwortete mir der Rektor, scheinbar war er ein bisschen eingeschüchtert. »Naja… eine Möglichkeit gäbe es da schon…aber…ich kann dir leider nicht verraten wie die heißt.« Langsam wurde ich echt wütend. »Wollen Sie mich verarschen?! Ich hab, verfickte Scheiße nochmal, was Besseres zu tun als mir Ihr „aber die darfst du leider nicht wissen“-Geschwafel anzuhören! Rücken Sie schon mit der Sprache raus. Nur dass Sie’s wissen, ich kann verdammt ungemütlich werden.« »Akemi, es ist nicht so als würde ich wollen, dass Zero stirbt, doch ich kann nichts dagegen tun. Ich darf dir nicht sagen, wie du Zero retten kannst.« Die Stimme Cross Kaiens war wieder sanft und ruhig. Wenigstens gab er zu, dass er auch nicht wollte, dass sein Ziehsohn starb. Aber warum sagte er mir dann nicht, wie ich dem Silberhaarigen helfen konnte? »Wenn Sie auch nicht wollen, dass Zero umgebracht wird, warum sagen Sie mir dann nicht, was zu tun ist?« »Bitte Akemi, hör auf. Ich will nicht, dass du noch mehr Verletzungen davon trägst, nur weil du mein wertloses Leben retten willst.« Erneut wirbelte ich zu dem Silberhaarigen herum. »Dein Leben ist nicht wertlos, verdammt!! Es gibt Menschen auf dieser Welt denen du wichtig bist. Zwei von ihnen stehen gerade vor dir! Also hör endlich auf in Selbstmitleid zu versinken und kämpf um dein Leben!« »Es hat keinen Sinn, Akemi.« Da versank wohl jemand in Melancholie. Ich schnaubte. »Boooaaah!! Ich dreh durch!!« »Vielleicht kann ich da ja helfen.« »Kaname…« Der Name wurde geknurrt. »Kaname?« Dieses Mal wurde er fragend ausgesprochen. »Kaname.« Meine Stimmlage würde man wohl als monoton bezeichnen. »So schwer es mir auch fällt, doch ich möchte dir die andere Möglichkeit erläutern, Akemi.« »Sehen Sie, selbst Kaname will Zero helfen. KANAME – der Typ kann Zero nicht mal ausstehen. Was sind sie eigentlich für ein Vater?!« Zweistimmiges Zischen hallte durch den Raum. Kaname murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, nur leider konnte in trotzdem jeder verstehen. »Uuuh. Das war jetzt unter die Gürtellinie.« »Also, was ist jetzt die andere Möglichkeit? Bin ich die einzige hier, die das ernst nimmt?« Erwartungsvoll sah ich Kaname an. »Du weißt doch, dass Level-E’s entstehen, wenn ein Reinblüter einen Menschen beißt, dieser aber nicht das Blut des Vampirs zu trinken bekommt. Würde dieser Level-E, dann irgendwann nachträglich das Blut des Reinblüters trinken, würde er zu einem vollwertigen Vampir werden. Doch darin liegt das Problem, die Reinblüterin die Zero gebissen hat, ist tot. Er hat zwar das Blut eines anderen Reinblüters getrunken, doch mein Blut ist eben nicht das Selbe wie Shizukas.« Irgendwie waren Kanames Erklärungen immer verwirrend. Meiner Meinung nach verwendete er viel zu oft Wörter wie „Blut“ oder „Reinblüter“. Und als das Wort Reinblüterin gefallen war, hatte ich mir ohne es zu wollen einen Kaname mit langem Haar und Kimono vorgestellt. Er war eben der einzige Reinblüter den ich persönlich kannte. »Das heißt Zero kann nie ein richtiger Vampir werden?« Gerade als der Kuran mir eine Antwort auf meine Frage geben wollte, setzte Rektor Cross zum Sprechen an. »Nun ja, da kommt jetzt die andere Möglichkeit ins Spiel. Zero bräuchte einen Blutpartner.« Ich schaute wohl ziemlich doof aus der Wäsche und als ich dann auch noch eine äußerst geistreiche Erwiderung von mir gab, wurde ich wohl gänzlich als dämlich abgestempelt.»Ääh… Was?« Meine Vermutung von wegen dämlich wurde lautstark bestätigt, denn Kaname sowie auch der Rektor atmeten geräuschvoll aus. »Tut mir Leid, dass ich erst gestern erfahren hab, was Vampire eigentlich wirklich sind.« gab ich schnippisch von mir. »Jemand müsste in etwa monatlich Zero von seinem Blut trinken lassen und im Gegenzug etwas von dem Blut Zeros kosten. Diese Person dürfte ebenfalls kein Mensch sein. Sie müsste quasi ein umgekehrter Level-E sein.« Umgekehrter Level-E? Mein Blick sprach Bände. Erneutes Genuschel seitens Kaname. »Da versucht man, das Ganze einfach zu erklären, und selbst dann kapiert dieses Gör nicht um was es geht.« »Als hättest du eine Ahnung was los ist, wärst du an ihrer Stelle. Du vergisst, was Akemi in den letzten Stunden alles durchmachen hat müssen, Kaname.« Die tiefe, verteidigende Stimme Zeros war wie Balsam für meine Seele. »Was er sagen möchte ist, dass die besagte Person das Blut eines Reinblüters trinken hätte müssen, aber der Reinblüter nicht das Blut des Menschens. Deshalb umgekehrter Level-E.« meldete sich nun auch der Rektor zu Wort. Man konnte das doch auch gleich verständlich erklären, oder? »Ich werde diese Person sein!« Cross Kaien stöhnte und nuschelte leise vor sich hin, als ob ihn nicht sowieso jeder hören konnte…»Ich hab gewusst, dass das kommt…« Zeros kalte Finger strichen sanft über meine Hand und verschränkten sich schließlich mit den meinen. »Nein Akemi, wirst du nicht.« Verständnislos sah ich den Silberhaarigen an. Wieso wollte er nicht, dass ich seine Blutpartnerin war? »Was?« »Ich bin trotz allem noch eine Gefahr, Akemi. Außerdem will ich nicht, dass du dazu gezwungen bist Blut zu trinken. Es ist doch einfach nur widerlich.« »Zero, du benimmst dich grade einfach nur lächerlich.« Bei meinen nächsten Satz wandte ich mich an Kaname. »Würdest du mir dein Blut anbieten, Kaname?« »Akemi, ich will das nicht!« »Ekelst du dich vor mir, oder was ist der Grund dafür, dass du dich so dagegen sträubst?« Geradezu empört sah mich Zero an. Kaname und Cross blendeten wir beide vollends aus. »Wieso sollte ich mich vor dir ekeln?« »Ja, was weiß ich? Vielleicht findest du meine Haare widerwertig, oder meinen Körpergeruch.« Zero seufzte laut auf. »Nein Akemi, ich finde dich nicht widerwertig. Deine Haare sind schön und du riechst nicht irgendwie nach Schweiß, sondern nach Blumenwiese.« »Danke. Verarschen kann ich mich selbst. Kaname, wärst du dazu bereit mir was von deinem Blut abzugeben?« Zero knurrte. »Ich hab gesagt, dass ich das nicht will. Also hör endlich auf damit.« Meine einzige Antwort darauf war, dass ich mir den Ärmel von Kanames Jacke packte und ihn in die andere Ecke des Raums schleifte, erstaunlicherweise währte er sich nicht im Geringsten dagegen. »Und du willst das wirklich machen?« »Nein, ich streite mich aus Spaß mit Zero, um dann einen Rückzieher zu machen.« entgegnete ich dem Braunhaarigen sarkastisch. »Gut, dann komm später zum Wohnheim der Night Class. Takuma wird dich am Eingang abholen.« »Dankeschön Kaname. Auch wenn wir sicher nicht die besten Freunde sind oder werden, ich bin dir trotzdem unendlich dankbar.« ~~~~~*~~~~~ Es tut mir soo Leiheiheiiiid! Ich weiß, ich bin ein absolutes Dreckskind und Arschloch und ihr habt jetzt auch das Recht mich über alles zu hassen. Zuerst der pööööhse Cliffhanger letztes Mal und dann hat es dann auch noch so lange mit dem neuen Kapi gedauert. Also. Es tut mir Leid. Ich bin ein riesen Brummer und..ja.. beschimpft mich was das Zeug hält, aber hört bitte nicht auf die Story zu lesen und zu kommentieren... Ja.. ähm.. Ich hoffe natürlich, dass das Kapitel gefallen hat, auch wenn es keine Glanzleistung war... Dankeschön für die lieben Kommis die mir immer hinterlassen werden, könnt euch alle durchknuddeln :D so...ähm... ich hab leider keine Ahnung wann das nächste Chapter kommt... Sorry... hab euch lieb eure Lisi-chan ♥ Kapitel 14: Stetiger Brechreiz ------------------------------ (Vierzehntes Kapitel – stetiger Brechreiz) Nach dem kurzen, geflüsterten Gespräch zwischen dem Reinblüter und mir, wandten wir uns wieder den anderen beiden Personen in dem Keller zu. Cross Kaien war gerade dabei den Silberhaarigen von den Ketten zu befreien. Ich wusste, sollte ich jetzt noch irgendetwas sagen, würde ich bloß Ärger heraufbeschwören, deshalb zog ich mich ohne ein weiteres Wort zurück. Doch bevor ich die schwere Eisentür hinter mir gänzlich schloss, warf ich Zero noch einen besorgten Blick zu. Ich hoffte aus ganzem Herzen, dass es ihm irgendwann wieder besser gehen würde… Als ich aus dem kleinen Steinhäuschen hinaus trat, blendete mich die strahlende Sonne. Sofort kniff ich meine Augen leicht zusammen, nur um sie Sekunden später zögerlich wieder zu öffnen. Dem Stand der Sonne nach schätzte ich, dass es ungefähr drei Uhr nachmittags sein musste. Zero und ich hatten wohl wirklich lange geschlafen… Da ich nicht wusste, wann genau „später“ war beschloss ich einen kleinen Spaziergang auf dem Schulgelände zu machen, denn in den Unterricht würde ich jetzt ganz bestimmt nicht gehen. Ich achtete kaum mehr auf meine Umgebung und versank fortwährend tiefer in meinen Gedanken. Noch immer konnte ich nicht wirklich fassen, was in den letzten beiden Tagen alles passiert war. Und noch weniger konnte ich glauben, dass es erst gestern gewesen war, als ich diesen bescheuerten Traum gehabt hatte – okay, insgeheim hatte er mir gefallen. Um mich zu beruhigen atmete ich tief die frische, nach Rosen duftende, Luft ein. Erst jetzt wurde mir die Tragweite meiner Entscheidung bezüglich dem umgekehrter Level-E -Dingens bewusst. Ich hatte ernsthaft zugestimmt, mich mein restliches Leben an Zero zu binden und sein und Kanames Blut zu trinken?! Wahrscheinlich war das Zero auch schon unten in dem schaurigen Keller bewusst gewesen und er hat sich deshalb so dagegen gesträubt. Ich hatte Angst davor, dass er irgendwann herausfinden würde, was ich für ihn empfand. Eigentlich war die ganze Situation einfach nur scheiße. Ich meine, ich wollte weder, dass Zero stirbt, noch dass er dazu gezwungen wird, dass er sein gesamtes Leben mit mir verbringen musste. Ich hatte ja kein Problem damit, Zeit mit Zero zu verbringen, nur wusste ich leider nicht, wie es da bei ihm aussah. Vielleicht war dem Silberhaarigen da die erste Variante ja doch lieber… Ich kam vor einem kleinen, zierlichen Rosenstrauch zu stehen. Zwar war ich von Tausenden anderen, großen Rosen umgeben, doch ich hatte nur Augen für das bezaubernde Gewächs vor mir. Der Strauch hatte kleine, jedoch wunderschön geformte Knospen und Blätter und reichte gerade so über meine Knie. Schon immer hatten mich die kleinen Rosenblüten mehr fasziniert, wie ihre größeren Brüder und Schwestern. Konnte man sich in ihnen doch viel besser verlieren, gab es doch viel mehr Wege zu erkunden, als bei einer großen, ebenfalls anmutigen Rose. Der Geruch, den der liebliche Strauch vor meinen Füßen verströmte, war berauschend und benebelte beinahe meinen Verstand, was ich in diesem Moment sogar willkommen hieß. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken was passieren könnte, wollte einfach für den Augenblick leben und diesen genießen. Plötzlich spürte ich, wie sich zwei kräftige Arme um meine Mitte schlangen und ein Kinn sich auf meiner linken Schulter platzierte. Erschrocken drehte ich meinen Kopf herum und blickte auf silberne Strähnen. Der Duft der mir augenblicklich in die Nase stieg, war sogar noch betörender als der der Rosen. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Auf meinem gesamten Körper breitete sich eine Gänsehaut aus. Leise, genuschelte Worte drangen an mein linkes Ohr. »Warum machst du das alles für mich?« Ich zog es vor zu schweigen. Wenn ich jetzt zum Sprechen ansetzen würde, würden bloß wieder Worte über meine Lippen kommen, die ich eigentlich gar nicht aussprechen wollte. »Du musst wirklich nicht das Blut dieses Schnösels trinken, wenn du das nicht willst…« Auf diese Aussage hin musste ich Schmunzeln. »Weißt du Zero, als ich dich kennen lernte, hab ich dich in Gedanken immer „arroganter Schnösel“ genannt. Und kannst du bitte auch ein einziges Mal an dich selbst denken?« »Wenn es dich in Gefahr bringt, dann nicht, nein.« Ich schnaubte. Ihm konnte es doch eigentlich völlig egal sein, ob mir was passierte oder nicht. Doch irgendwie war es ja schon süß. Unbewusst schaffte Zero es, dass ich ihm immer weiter verfiel. Mein Körper gehorchte mir nicht weiter, denn ohne es zu wollen, hob ich meine Hand und streifte mit meinen Fingerspitzen leicht über die Wange des Silberhaarigen. //Verdammt! Wieso hab ich mich nicht mehr unter Kontrolle? Wenn das weiterhin so ist, wird das sicher kein gutes Ende nehmen. Ich will einfach nicht, dass die gerade erst entstandene Freundschaft zwischen uns zerstört wird. Also Körper! Warum, verdammt nochmal, machst du das?!! Du bist so- // Bevor ich mich weiter selbst fertig machen konnte, spürte ich wie sich Zero zaghaft an meine Hand schmiegte. Diese Bewegung ließ sämtliche Gedanken meiner, augenblicklich verstummen. Nur ein Thema kreiste nun ich meinem Kopf. Warum machte er das? Das war doch eigentlich völlig untypisch für ihn. Ich war mir absolut sicher, dass Zero meine Gefühle nicht erwiderte, also, was war der Grund? Sehnte er sich nach Geborgenheit? Nach der Nähe anderer Menschen? Ich wusste es nicht. Zero war für mich einfach undurchschaubar. »Ich hab dich übrigens insgeheim immer „das Gör mit den widerlich grünen Haaren“ genannt.« »Äh…was?« »Naja, anfangs fand ich dich irgendwie nicht sonderlich sympathisch und deine Haare waren irgendwie seltsam… Aber irgendwann wurde mir klar, dass sie einfach nur einzigartig sind und dich auszeichnen. Außerdem sind meine Haare auch nicht grade gewöhnlich...« »Ich mag sie. Einen Zero mit blonden oder gar braunen Haaren kann und möchte ich mir gar nicht vorstellen.« Und wieder mal sprach ich Worte aus, ohne weiter darüber nachzudenken. Doch Zero schien sich nicht weiter daran zu stören, denn nach meinem gemurmelten Satz, legte sich Stille über uns beide. Doch war es keine erdrückende Stille, sondern eine angenehme, beruhigende. Nachdem wir weiterhin eine halbe Stunde einfach nur dagestanden und auf den kleinen Rosenstrauch gestarrt hatten, erhob Zero erneut seine Stimme. Warum war er in letzter Zeit so gesprächig? »Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Du solltest zu Kaname und ich muss mich ja auch noch darum kümmern, dass die Mädchen nicht völlig durchdrehen. « Nach einem kurzen Zögern, fuhr der Silberhaarige schließlich fort »Wenn ich nur daran denke, was du für mich bereit bist zu tun, bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen…« Ich erwiderte darauf nichts. Ich nahm lediglich Zeros Hand, löste sie von meiner Taille, drehte mich um und zog ihn mit in Richtung Wohnheim der Night-Class. Der Silberhaarige hatte mich kurz vor dem Tor zum Wohnheim gefragt, ob er mich begleiten sollte. Nach kurzem Zögern verneinte ich jedoch. Und so kam es, dass ich jetzt unschlüssig vor einer großen Tür stand und überlegte ob ich endlich anklopfen sollte, oder nicht. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als besagte Tür sich mit einem Ruck öffnete und mir Smaragdgrüne Augen entgegen blickten. »Hallo Akemi-chan. Kommst du jetzt rein oder nicht? Du wartest hier sicher schon fünf Minuten. Ich verspreche dir, dass du auch sicher von niemandem gebissen wirst.« – Nein, weil ich es sein werde, die heute Blut trinkt. Ich hätte vorhin echt was essen sollen. Mein leerer Magen würde das Blut wohl noch schlechter vertragen, als wenn ich nur einen kleinen Bissen gegessen hätte. Aber vielleicht war es doch ganz gut, dass ich es nicht getan hatte, denn allein bei der Vorstellung gleich Blut zu trinken, wollte ich kotzen. Ichijo hielt die Tür offen, sodass ich eintreten konnte. Zögerlich – zurzeit zögerte ich echt bei allem was ich tat – trat ich über die Schwelle und wurde sogleich von Hanabusa begrüßt. Hmm… Wie hatte er mich wohl empfangen? – Richtig, er katchingte mich an. Grr. Entweder der Kerl war lebensmüde, Masochist, oder er wollte einfach mal ausprobieren, wie es war ein paar von Akemi in die Fresse zu bekommen. Zu meiner Verwunderung konnte ich mich jedoch beherrschen und ignorierte den Blondschopf ganz einfach. »Also, wo soll ich jetzt hingehen, Takuma-san?« Bei meiner Frage blickte ich dem Grünäugigen unentwegt ins Gesicht, konzentrierte mich einzig und allein auf seine Augen, um nicht weiter über die Situation nachzudenken. »Aber natürlich. Komm mit, Akemi-chan.« Also diese Bezeichnung war ja nun wirklich fehl am Platz. Ich war vielleicht klein, trotzdem war ich nicht mehr sechs sondern siebzehn, verdammt! Und einmal abgesehen von der Tatsache, dass der Typ ein Vampir war, kannte ich ihn genau einen Tag. Der Einzige bei dem ich es einigermaßen geduldet hätte, dass er mich Akemi-CHAN nannte, war Zero und es war ziemlich unwahrscheinlich, dass der das jemals tun würde… Jedoch hatte ich keine Lust dazu, meine Meinung zu äußern und folgte dem Blondhaarigen stumm. Wir gingen eine Treppe hinauf und folgten einem langen Flur. Irgendwie bewunderte ich mich dafür, gestern den Weg zu Zero und Kaname gefunden zu haben, denn ich hätte locker noch hundert weitere Türen öffnen können, ohne dass ich auch nur eine Spur von den beiden bekommen hätte. Irgendwann, nach einer schier endlosen Reise, klopfte Ichijo an eine Tür und wartete geduldig. Ich hingegen zappelte rum wie ein kleiner, wild gewordener Pinguin – kein sonderlich treffender Vergleich, aber Pinguine haben’s einfach drauf – genau wie ich. Ah ja, Sarkasmus lässt grüßen… Obwohl ich vorhin glaubte, mir meiner Entscheidung absolut sicher zu sein, packten mich jetzt doch wieder die Zweifel. War es wirklich das Richtige was ich hier tat? »Herein!« Verdammt. Ich hatte jetzt sicherlich keine Chance mehr, irgendwie abzuhauen. »Viel Glück, Akemi-chan.« sagte Ichijo, bevor er in Windeseile den nächsten Gang entlang huschte. Danke. Das konnte ich jetzt wirklich gebrauchen, ansonsten würde ich wohl Kanames gesamtes Büro vollreihern. Hätte mich der Blonde nicht wenigsten noch zur Tür reinschubsen können?! //Akemi. Jetzt reiß dich doch mal zusammen. Also wirklich. Zuerst große Reden schwingen und einen auf Retter der Welt machen, und dann nicht einmal genug Mumm haben, um ein bisschen Blut zu trinken. Einfach lächerlich.// Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich nicht den Drang meine innere, spöttische Stimme umzubringen, sondern sie ganz einfach nur abzuknutschen. Ich machte das für Zero. Und der war es ja wohl wert Unmengen an Blut zu trinken. Entschlossen öffnete ich die Tür zu Kanames Büro und wünschte mir sogleich wieder, es niemals getan zu haben. Der wartete doch nicht ernsthaft mit einem Weinkelch und Dolch darauf, dass ich endlich eintrat?! »Du willst mich verarschen, oder?« fragte ich den Braunhaarigen ungläubig. »Ich bezweifle, dass du Lust hast an meinem Handgelenk zu saugen, oder liege ich da falsch?« Verdammter Idiot! Würde ich ihn nicht noch brauchen um Zero zu helfen, hätte ich dem arroganten Vollarsch schon längst eine geknallt. Vorsichtig setzte ich den ersten Schritt in Richtung Kaname, der mir sogleich, gespielt höflich wie er war, einen nicht sonderlich gemütlich aussehenden Stuhl anbot. Langsam ließ ich mich auf besagten Stuhl gleiten und stellte fest, dass seine Gemütlichkeit wirklich zu wünschen übrig ließ. Mein Blick schweifte durch den Raum, nahm etwas wahr, um gleich darauf wieder zu vergessen was. Ich war unglaublich nervös. Mein Herz krampfte sich bei jedem Schlag zu einem kleinen, harten Klumpen zusammen und meine Hände zitterten so stark, dass ich, hätte ich ein Glas Wasser in ihnen gehabt, wohl den gesamten Inhalt verschüttet hätte. Kaname ließ sich auf den Sessel neben mir nieder und drückte mir sogleich den wertvoll aussehenden Dolch in die rechte Hand. »Gibt’s hier irgendwelche Nebenwirkungen von denen ich wissen sollte?« Während ich den Braunhaarigen diese Frage stellte, betrachtete ich den spitz zulaufenden Gegenstand. Vorsichtig führ ich mit meinem Zeigefinger über die scharfe Klinge. Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, obwohl mir durchaus bewusst war, dass ein Vampir direkt neben mir saß. »Dein Körper wird das Blut anfangs vermutlich nicht sonderlich gut vertragen, dafür wird es dir nachher umso besser gehen. Du wirst dich unglaublich fühlen. Unbesiegbar. Doch vergiss nicht, dass du das nicht bist. Für uns Vampire bist du immer noch ein Nichts. Gegen einen Level-E hättest du noch eine kleine Chance, aber das war’s dann auch schon.« //Danke liebster Vollarsch, dass du mir so unmissverständlich klar gemacht hast, dass ich quasi Müll bin.//Da ich aber Angst hatte, dass der Reinblüter mir nicht mehr helfen wollte, sollte ich ihn jetzt in irgendeiner Weise beleidigen, sagte ich nichts und zeigte lediglich mit einem kleinen Nicken, dass ich verstanden hatte. »Willst du mich schneiden, oder soll ich das selbst übernehmen?« »Da ich keine Ahnung hab, wie tief der Schnitt sein muss und ob ich überhaupt richtig ansetzte, wär’s mir lieber, wenn du das machen würdest.« Ohne ein weiteres Wort, nahm Kaname die Waffe wieder aus meinen Fingern und setzte sie an sein linkes Handgelenk. Bevor er jedoch in seine Haut schnitt, deutete er mir mit einer Kopfbewegung an, den Weinkelch darunter zu halten, damit das Blut in ihn hineinfließen konnte. Ich beugte mich vor, nahm den Kelch in meine beiden Hände und platzierte ihn unter besagtem Handgelenk des Braunhaarigen. Eine kleine Bewegung seiner Finger, und ich sah Blut aus der kleinen Wunde quellen. Tropfen für Tropfen fiel in den Becher und kündete sein Auftreffen mit einem leisen Geräusch an. Fasziniert sah ich dabei zu, wie der Weinkelch immer voller wurde, bis er schließlich gänzlich gefüllt war. Der Blutstrom an dem Handgelenk des Reinblüters, versiegte unerklärlicher Weise. Den Dolch legte er auf ein kleines Tischchen neben sich, bevor Kaname seine Finger um mein Handgelenk legte und den Becher zu meinen Lippen führte. Vorsichtig nahm ich den ersten Schluck. Als das noch warme Blut meine Speiseröhre entlang floss und in meinem leeren Magen ankam, rebellierte mein Körper beinahe sofort, und ich war kurz davor, eine Mischung aus Magensäure und Blut auf den Boden zu erbrechen. Gerade noch so konnte ich die Suppe in mir behalten. Heilige Scheiße! Und davon sollte ich nun einen viertel Liter trinken?! Na dann, viel Spaß! Zögerlich nahm ich einen weiteren Schluck und stellte mir ganz einfach vor, dass das was ich grade trank, kein Blut war, sondern ein leckerer Tee. Erstaunlicherweise funktionierte das sogar einigermaßen gut und nach kurzer Zeit war der Becher dann zur Hälfte geleert. Mein Magen grummelte nichts Gutes verheißend und zeigte somit an, dass es doch kein Tee war, den ich getrunken hatte, jedoch zwang ich ihn dazu seinen Inhalt inne zu behalten. Es war so widerlich, sich vorzustellen, was ich hier grade machte. Ich verleibte mir das Blut eines, mir unsympathischen Typen ein, damit ich dann monatlich einen Blutaustausch mit einem anderen Kerl, in den ich verliebt war, durchführen konnte… Ich hoffte einfach inständig, dass ich mich irgendwann an den metallenen Geschmack gewöhnen würde. Kurz setzte ich den Kelch von meinen Lippen ab, um einmal tief durchzuatmen. Mir war unglaublich übel. Nach einer für mich schier unendlichen Prozedur, war der Becher nun bis auf den letzten Tropfen Blut geleert. Zu meinem Erstaunen, befand es sich aber immer noch in meinem Bauch. Jeij! Ich hatte nicht gekotzt. »Du solltest jetzt wohl besser auf dein Zimmer gehen und dich hinlegen.« empfahl mir der Reinblüter. »Auch wenn es verdammt widerlich war, ich danke dir sehr dafür, dass du mir dein Blut gegeben hast.« Kaname erwiderte nichts. Er stand lediglich auf und öffnete die Tür. Oh, da wollte mich wohl jemand weiterhaben. Naja, an mir sollte es nicht liegen. Und ohne dass auch nur irgendjemand die Chance dazu gehabt hätte mich aufzuhalten, war ich auch schon wieder aus dem Wohnheim raus. Doch zu rennen war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen. Ach verdammt! Mein Magen krampfte sich abermals zusammen und ich musste den erneut aufkommenden Brechreiz unterdrücken. Ich ließ mich gegen das Tor sinken und krallte meine Finger in meinen Bauch. Warum konnte das nicht aufhören? Ich spürte schon, wie sich mein Mageninhalt sich seinen Weg zurück bahnte. Ich schloss meine Augen, um meinen rebellierenden Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hoffentlich würde er Zeros Blut mal besser aufnehmen können. Eine weibliche Stimme ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken.»Akemi? Was ist los mit dir?« »Nichts… Mir geht’s gut... Keine Sorge, Yori.« brachte ich unter großer Anstrengung hervor. Ein erneuter Krampf ließ mich aufkeuchen. »Komm, ich bring dich in unser Zimmer, okay? Wo warst du eigentlich heute Nacht? Und warum warst du nicht im Unterricht?« Fragen über Fragen, doch ich war im Moment nicht imstande auch nur eine davon zu beantworten. »Ich erklär’s dir später, in Ordnung?« »Sicher.« Auf unserem Zimmer angekommen, nahm ich erstmal auf meinem Bett Platz. »Yori, nimm’s mir nicht böse, aber wär‘ es für dich in Ordnung, wenn ich mich jetzt ‘ne halbe Stunde aufs Ohr haue? Weißt du, ich bin echt geschafft…« Ich war wirklich ziemlich fertig, aber zu meinem Glück, flaute der Drang mich zu übergeben, auch langsam wieder ab. »Nein, mach ruhig. Schlaf gut.« erwiderte das Mädchen nur. »Danke.« Man kannte mir deutlich an, wie müde ich war. »Warte, willst du dich nicht noch umziehen?« »Was? Nein. Das schaff ich jetzt nicht mehr…« Yori seufzte. »Dann zieh dich doch wenigstens aus. Es wird sicher niemand reinkommen.« »Da wär ich mir nicht so sicher.« murrte ich, strampelte mir jedoch widerspruchslos meine Strümpfe und Schuhe von den Füßen… »-mi…kemi…Akemi. AKEMI!!!« »Hell! Nein, ich will keinen Bluttee, verdammt!!... Yori? Warum willst du, dass ich Bluttee trinke?!« Fassungslos sah mich die Braunhaarige an. Äh, was? Es war ja wohl mein Part fassungslos zu sein. »Akemi, beruhige dich. Du hast nur geträumt. Außerdem gibt’s sowas wie Bluttee doch überhaupt nicht. Hier, nimm das Glas Wasser.« »Und das ist auch sicher kein Blut?« fragte ich skeptisch und zeigte mit meinem Zeigefinger auf das Gefäß. Ja, ich war leicht paranoid, aber Blut entsprach eben nicht ganz meinem Geschmack. Yori war es wohl zu blöd auf meine Frage zu antworten, denn sie zog es vor, mir lediglich das Glas Wasser in die Hand zu drücken. Vorsichtig nahm ich einen Schluck. Puh! Es war Blutfrei. »Ich will jetzt nicht unhöflich erscheinen, aber ich wollte dich vorhin schon was fragen. Ähm.. Bist du schwanger?« Und schon landete eine schöne Ladung Wasser mit Spucke auf meiner Bettdecke. »Bitte WAS?!!« »Ja, dir ist schlecht, du bist fortwährend müde und du bist nachts fast immer mit Zero zusammen. Ich weiß nicht, vielleicht habt ihr da ja mal…« Das war ja wohl bitte nicht ihr ernst. »Glaubst du wir sind zu dämlich um zu verhüten, oder was? Außerdem gab es doch nicht mal was zum Verhüten. Wir hatten keinen Sex, verdammt!« »Es ist mir peinlich sowas zu sagen und ich will dir auch nicht zu nahe treten, aber man kann auch, ohne dass man miteinander schläft schwanger werden. Also wenn ihr zum Beispiel-« »Ich weiß das, Yori! Aber wir haben nichts dergleichen gemacht. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst.« - er hat mich bloß gebissen. Ich hatte zwar eigentlich keine Probleme damit, offen über solche Sachen zu sprechen, aber wenn’s um mein eigenes Sexleben ging, war mir das dann doch etwas unangenehm… Nicht, dass ich mir dergleichen noch nicht vorgestellt hätte, keineswegs, aber ich kannte Yori kaum, und da wollte ich nicht wirklich mit ihr über meine Vorlieben und Träumereien reden. »Also, du kannst dir sicher sein, dass ich nicht schwanger bin. Und ich nehm dir das auch nicht böse, du hast dir schließlich bloß Sorgen gemacht.« Für eine Weile herrschte Stille in dem kleinen Raum. Ich war kurz davor erneut einzuschlafen und auch Yori schien ihre Augen nur noch mit Mühe offen halten zu können. Ein unheilverkündendes Geräusch ertönte, es klang wie das Brüllen eines wütenden Monsters. Doch Tatsache war, dass mein Magen so furchteinflößende Laute von sich gab. Aber bitte, ich hatte seit gestern Mittag nichts mehr zu Essen bekommen, da hatte ich ja wohl das recht hungrig zu sein. Von Kanames Geschwafel, von wegen, sich unbesiegbar fühlen, spürte ich derweilen noch absolut nichts. Ich war mal echt gespannt, wann das kommen sollte. »Das Abendessen ist leider schon vorbei…aber ich hab einen Apfel für dich mitgenommen, weil ich nicht wusste, wann du von was auch immer wieder zurück kommst. Vielleicht magst du ja den..?« Auch wenn die Situation grade sowas von peinlich war, als die Braunäugige den Apfel erwähnte, konnte ich einfach nicht anders, als sie mit großen Augen und gekonnten Schmollmund anzusehen. Solche Blöße wurde ich mir unter normalen Umständen niemals geben, aber ich hatte Hunger, verdammt! Schweigend überreichte mir Yori den Apfel, den sie zuvor aus ihrem Rucksack gefischt hatte. Ich murmelte ein leises „Dankeschön“, bevor ich genüsslich in den roten Apfel biss. Während ich so kaute, dachte ich in aller Ruhe noch mal über den vergangenen Tag nach. Eine Frage beschäftigte mich dabei ganz besonders. »Warum warst du eigentlich bei dem Tor zum Night-Class-Wohnheim?« Das Mädchen zögerte kurz, bevor es mir eine Antwort gab. »Naja… eine Person hat mich darum gebeten, mich um dich zu kümmern. Und sie sagte mir, dass du wahrscheinlich dort sein würdest…« »Okay… und wer war diese mysteriöse Person?« fragte ich Yori. »Das darf ich dir leider nicht sagen.« Ich runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. Mhmm. Ja, warum hätte ich auch wissen wollen, wer der Braunhaarigen den Auftrag gegeben hatte… ~~~~*~~~~ *reingeschlichen komm* *vorsichtig aus ihrem Kragen rausgekrochen komm* Bitte tötet mich nicht! Ich bin doch noch so jung! Fünfzehn ist kein gutes Alter zum sterben! Ich weiß, es ist jetzt ewig her, seit ich das letzte Mal gepostet hab, aber ich hatte einfach zu viel um die Ohren um zu schreiben... Naja. Ich hoffe es war mal wieder ganz erträglich. Wie immer würd ich mich freuen, wenn ich einen Kommi von euch liebsten Lesern bekommen würde. Ich bin süchtig ^^ Und. OMFG! Ich hab sechs Leute auf meiner Favoliste. SECHS!! Hach ihr seit alle wunderbar. :3 Da ich nichts von virtuellem Essen halte, fühlt euch alle von mir geknuddelt. Und zwar so richtig ^^ Ja... dann bis zum nächsten Mal, oder auch früher ^^ Peace. Lisi-chan ♥ Kapitel 15: Schmerz ------------------- (Fünfzehntes Kapitel – Schmerz) Gänzlich unmotiviert kramte ich in meinem Schrank nach einem Handtuch und meinem Duschzeug. Yori hatte mir vorhin gesagt, dass es sicher in Ordnung wäre, wenn ich das Bad des Rektors benützen würde, da Yuki das auch immer gemacht hatte, wenn die Bäder der Schüler schon geschlossen waren. Und da ich unbedingt duschen gehen wollte, weil mir der Geruch nach Blut einfach nicht aus der Nase gehen wollte, gab es eben keine andere Möglichkeit. Meine Zimmerkollegin hatte mir den Weg beschrieben, und da ich nicht wirklich Lust hatte wieder irgendwo umher zu irren, hörte ich ihr genau zu und prägte mir jedes Wort ein. Zu meinem Erstaunen war ich dann schnell und ohne Umwege in dem Bad angekommen. Das warme Wasser prasselte auf meinen verspannten Körper herab. Und obwohl ich nun schon mindestens eine viertel Stunde beinahe regungslos unter der heißen Dusche gestanden war, wollten sich meine Glieder einfach nicht entspannen. Wieso hatte ich jetzt eigentlich das Blut von Kaname getrunken? War mir Zero wirklich so wichtig? So eine Nähe, Abhängigkeit wollte ich doch niemals zulassen. Welche Rolle erhoffte ich mir eigentlich als Zeros Blutpartnerin in seinem Leben einzunehmen? Ich könnte ihm näher kommen. Ja, vielleicht. Doch ich konnte mich wiederum weiter von ihm entfernen, als jemals zuvor. Nachdem ich nach weiteren zehn Minuten des Dastehens eingesehen hatte, dass es wohl nicht mehr sonderlich viel Sinn haben würde, noch weiter Wasser zu verschwenden, stieg ich schließlich aus der Dusche. Meine triefenden Haare hingen mir teilweise ins Gesicht und ich war sowas von nicht gewillt irgendetwas mit ihnen zu machen, nur hätten sie dann am nächsten Tag die selbe Struktur wie die eines Vollbarts von einem Penner gehabt, und das wollte ich dann doch irgendwie vermeiden. Seufzend wickelte ich mir ein kleines Handtuch um und nahm meine Bürste zur Hand. Manchmal wünschte ich mir echt, dass ich eine Glatze hätte. »Au! Au, au, AUU!!« meine Ausrufe hallten immer wieder von den gefliesten Wänden des Bades. Wie ich diese verdammten Knoten hasste. Jetzt waren diese scheiß Haare schon nur mehr schulterlang, und trotzdem meinten sie mich ärgern zu müssen. Und jetzt sollte ich sie föhnen auch noch. Bääh. Wo war meine Motivation? Wo? – Genau, im Keller, unterstes Stockwerk, am Tiefpunkt! //Trocknet. Werdet trocken. Go Harre, go! Damn! Ihr seid trocken! Fuck Yeah! Jetzt nur noch Schlafklamotten anziehen und Zähneputzen. Und dann ins Bett… Okay, nur Zähneputzen. Ach verdammt! Bis auf die Sache, direkt nach dem Aufwachen, war der Tag einfach nur dämlich.// Wäre ich nicht so verdammt müde gewesen, wäre ich vermutlich niemals auf die Idee gekommen, nur im Handtuch wieder auf Yoris und mein Zimmer zu gehen. Aber so wickelte ich mir das Handtuch nochmal neu um den Körper, packte meine dreckige Schuluniform samt Unterwäsche und ging raus auf den Flur. Kein Schüler oder Lehrer war in Sicht. Na dann, auf, auf! Es schien als hätte ich zum ersten Mal an diesem beschissenen Tag mal Glück, denn nur noch ein Gang trennte mich von der erlösenden Tür und niemand war mir auf dem Weg begegnet. Nur noch eine Abzweigung, weitere fünfzehn Schritte und ich wäre da gewesen. Man achte auf die Formulierung. WÄRE. Die Abzweigung war keine gewöhnliche. Ich konnte nach rechts oder nach links abbiegen. In den Mädchen- oder in den Jungentrakt. Ich musste den rechten Weg einschlagen und da ich nicht auf der Straße war, sah ich nicht nach, ob mir jemand entgegen kam. Außerdem war schon Bettruhe, und da sollten eigentlich sowieso schon alle auf ihren Zimmern sein. Genau, SOLLTEN. Ich war ja schließlich auch nicht dort. Auf einmal drehte sich der Raum, doch nicht weil mir schwindelig war, sondern ganz einfach weil mein Körper quasi zu Boden geworfen wurde. Verdammt, mein Kopf! Aber es gab auch durchaus Positives, ich meine, jeder Schüler sollte doch mal die Gelegenheit haben die Decke des Internatflurs zu betrachten. Doch im Moment sah ich nicht sonderlich viel von ihr, da immer noch Sterne Salti vor meinem inneren Auge sprangen. Seit wann war die Decke eigentlich silbern? Und wieso war mein Handtuch im Liegen um so viel schwerer? »Entschuldigung« schrie eine männliche Stimme im Vorbeilaufen. Ja, sehr hilfreich, danke. Langsam klärte sich meine Sicht wieder und mir wurde ein Anblick geboten, den ich niemals erwartet hätte. »Wo kommst du denn her, Zero?« fragte meine Wenigkeit. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass mir dieses Gewicht bekannt vorkam. Dann hatte der Typ von vorhin wohl den Silberhaarigen angerempelt, und er fiel dann auf mich. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht.« Der Tonfall in dem er sie aussprach, tat fast noch mehr weh, als die Worte selbst. »Was?« Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Erneut setzte ich an, um einen ausdruckstärkeren Satz zu äußern. »Ich meine… was?« Der Silberhaarige stützte sich am Boden ab um besser aufstehen zu können. Dabei antwortete er mir. »Geh einfach auf dein Zimmer und lass mich in Ruhe. Sprich nicht mit mir. Nie mehr. Und zieh dir doch bitte etwas an, sowas« - ein abschätziger Blick - »kann man doch keinem zumuten.« Und schon zog mein dunkler Prinz von dannen. Ich spürte, wie meine Augen anfingen zu prickeln. Die Bedeutung seiner Worte war ich mir nicht bewusst, mir war einzig und allein klar, dass sie verletzend waren. Allein seine abweisende Stimme, ließ mich vor seelischem Schmerz beinahe aufkeuchen. So hatte er noch nie mit mir gesprochen. Nicht mal ganz am Anfang. Noch nie. Als Zero schon fast nicht mehr zu sehen war, konnte ich nicht verhindern ihm noch etwas nachzuschreien. »Was? Was ist los verdammt? Ich verstehe dich nicht Zero! Wirklich nicht…« Ein Schluchzen entrann sich meiner Kehle. Was hatte ich getan? Was war der Grund für sein Verhalten? Was?! Tränen stahlen sich in meine Augenwinkel, waren kurz davor meine Wange runter zu laufen. Doch ich hielt sie davon ab. Nur noch ein paar Schritte und ich konnte sie laufen lassen, aber nicht hier. Nicht hier am Flur, wo mich alle sehen konnten. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Verzweifelt versuchte ich, diesen verdammten Schlüssel in das verdammte Schloss zu bekommen. »Geh rein, verdammt!« Aber er tat es nicht. Niedergeschlagen trat ich mit dem Fuß gegen die Tür und schmiss den Schlüssel weg, bevor ich mich leise auf meine am Boden liegende Schuluniform sinken ließ. Dann heulte ich eben doch auf dem Flur, mir doch egal. Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper und bettete meinen Kopf auf meine Knie. Wäre jetzt jemand vorbei gekommen, hätte er einen wunderbaren Ausblick zwischen meine Beine gehabt. Aber das war mir im Moment egal. Alles war mir egal. Warum hatte ich mir damals eigentlich geschworen mich niemals wieder auf eine Person zu verlassen, niemals wieder Vertrauen aufzubauen, niemals wieder Nähe zu zulassen? Niemals wieder zu lieben. Mich niemals wieder verletzbar zu machen. Aber anscheinend konnte ich, wie jeder andere auch, meine Versprechen sowieso nicht halten, also war es von vorn herein komplett sinnlos gewesen. Warum hatte ich es mir dann geschworen?. Ich wusste doch ganz genau, wie die Menschen waren. Selbstsüchtig. Verletzend. Verlogen. In der Lage, ohne eine Gefühlsregung die Seele eines anderen zu brechen. Und trotzdem, hatte ich nicht aus meinem Fehler gelernt. Immer wieder hallten die Worte Zeros in meinem Kopf. »Lass mich in Ruhe… Ich wüsste nicht, was dich das angeht…« »Sprich nicht mit mir…nie mehr…« Meine Hände, mit denen ich vorhin meine Knie umschlungen hatte, presste ich gegen meinen Kopf. Ich wollte diese verletzenden Worte aus meinem Kopf bannen, diese Stimme, diesen Blick. Zeros Augen – kalt, berechnend und abwertend. Das Gesicht angespannt. Die Lippen fest zusammengepresst. Wie hatte ich es in so kurzer Zeit geschafft, so abhängig von einer einzigen Person zu werden? Ein gequälter Schrei drang über meine Lippen. Meine rechte Hand krallte sich in mein Gesicht – ein wirkungsloser Versuch, von meinem seelischen Schmerz abzulenken. Einige Türen am Gang öffneten sich. Es war mir egal. Es kam mir vor wie früher, bevor ich hierher kam, Zero kennen lernte. Auch damals war mir alles egal gewesen, der einfache Grund dafür war, nicht verletzt werden zu wollen. Denn das würde ich, wenn ich eine Verbindung zu irgendwas einging. Ich dachte es zu wissen. Klug genug zu sein, nie wieder diesen einen Fehler zu begehen. Aber da hatte ich mich getäuscht. Denn jetzt saß ich hier. Wieder war mir alles egal. Doch dieses Mal nicht aus Vorsicht, sondern aufgrund von Schmerz. Pein. Qual. »Sieh doch, das ist doch die neue Wächterin. Sie soll ein ziemlicher Freak sein.« »So was wie Schamgefühl scheint die nicht zu kennen. Schau mal, wie sie dasitzt.« »Ich hab gehört, sie soll schwanger sein. Kein Wunder, die lässt sich auch von allem vögeln, dass Beine hat.« »So ‘ne Schlampe. Ist doch klar, dass Kiryuu-kun sie abserviert hat.« Worte, die gegen mich gerichtet waren, ich aber nicht direkt wahrnahm. Sie brannten sich lediglich tief in mein Unterbewusstsein. Ich spürte wie die Tür hinter mir geöffnet wurde und drohte umzukippen. Doch bevor ich erneute Bekanntschaft mit den Boden machen konnte – was ich wahrscheinlich nicht mal wirklich mitbekommen hätte – hielten mich zwei zierliche Hände an den Schultern fest. »Haltet doch einfach die Klappe. Ihr habt absolut keine Ahnung was geschehen ist, also geht in euer Zimmer und lästert über euch selbst, denn ihr seit keinen Deut besser.« Mein Kopf wurde von den Händen, die mich gerade noch daran gehindert hatten umzufallen, gehoben und ein mir bekanntes Gesicht schob sich vor meines. Ich sah das Mädchen nicht an, starrte nur durch es hindurch. »Was ist passiert, Akemi?« Ich blieb stumm. Erwiderte nichts, als Schweigen, denn ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich etwas gefragt wurde. Eine erneute Träne rann meine Wange hinunter, vermengte sich an meinem Kinn mit einer anderen und tropfte auf mein ohnehin schon völlig durchnässtes Handtuch. Ich wusste nicht warum, geschweige denn wie ich dorthin gekommen war, aber ich war in meinem Bett. Es war weich und ich war mit meiner und zusätzlich mit Yoris Decke zugedeckt. Doch trotzdem war mir kalt. Es fühlte sich an, als wäre ich eine Statue aus Eis. Finger, Beine, Kopf, alles nur kalte, unförmige Klumpen. Ich bemerkte nicht, dass ich leise vor mich hin murmelte. Die Worte immer wieder und wieder wiederholte. »Ich hab es gewusst. Und trotzdem hab ich das Versprechen gebrochen. Wieso tut es so weh? Wieso weißt er mich ab? Wieso hab ich das alles zugelassen? Wieso? Wieso? Wieso?« Erneut nahm ich die Rolle des kleinen, verletzten Mädchens ein. Eigentlich war ich es immer, nur versuchte ich es zu vertuschen und gab mich überlegen. Doch war ich es nie, und ich würde es auch nie sein. »Ich will, dass dieser Schmerz weggeht. Ich will fliegen.« Ich spürte eine sanfte Berührung auf meiner Wange, die eine salzige Träne wegwischte. Ein Körper der sich an den meinen schmiegte, mich mit seiner Anwesenheit trösten wollte. Eigentlich würde Yori niemals zu solchen Mitteln greifen. Denn es gehörte sich nicht, war unschicklich. Doch sie spürte wohl ganz genau, dass ich dabei war, zu zerbrechen. Erneut. ~~~~*~~~~ Hallöchen meine Lieben :D Ein neues Kapi ist da und diesmal sogar früher als beim letzten Mal ^^ Also, danke liebste linamausi2009, dass du mal wieder ein Kommi hinterlassen hast. Auch diesmal würde ich mich wieder freuen,wenn ich ein paar Kommis bekommen würde ^_^ Zum Chap selbst: Also, ich hab keine Ahnung wie's geworden ist, weil ich da einfach ziemlich viel von meinen eigenen Gefühlen reingepackt hab und ich kann das jetzt überhaupt nicht beurteilen... Und irgendwie befürchte ich, dass die Sache nicht sonderlich toll geworden ist... Naja, hoffentlich seht ihr das anders ^^ Ja ich verabschiede mich mal wieder, und ihr bekommt noch mal eine virtuelle Umarmung von mir. Uh, ich steh drauf ^^ Also, Peace meine Süßen. Lisi-chan. Kapitel 16: Fallen. Kollidieren. Zerbrechen. -------------------------------------------- Hallöchen meine Lieben :) Ich weiß ihr habt lange warten müssen und das da unten ist auch nicht das was ihr wolltet. Dafür bitte ich um entschuldigung... Aber ihr bekommt einen kleinen Einblick in Akemis Vergangheit - das ist doch auch was ^^ Ich hoffe, das ist nicht allzu verwirrend... Naja viel Spaß beim Lesen (; Bevor ich's vergesse, vielen Dank für den neuen Favoeintrag lilli01 :D Natürlich auch ein dickes Dankeschön an die Kommischreiber und den andren süßen Schnutzs (ich erfinde gerne komische Wörter ^^) auf der Favoliste. Ihr könnt euch alle ein Küsschen bei mir abholen xD Jetzt aber wirklich. Viel Spaß ^^ ~~~~*~~~~ (Sechzehntes Kapitel – Fallen. Kollidieren. Zerbrechen.) Ich habe Geburtstag. Meinen fünften. Es ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Es ist warm, aber nicht zu warm, es ist nicht heiß. Genau wie ich es mag. Heute werden mich Mama und Papa wieder besuchen kommen. Nach zwei Monaten werde ich sie wieder sehen. Und das, wird das größte Geschenk von Allen sein. Sie werden mir viele Sachen mitbringen. Sachen, von denen andere Kinder nur träumen können. Sachen, die ich aber eigentlich gar nicht haben will. Das einzige was ich haben will, bleibt mir verwehrt. Ich will meine Eltern. Ich will sie jeden Tag um mich haben. Das haben die anderen Kinder. Und sie wissen gar nicht, wie glücklich sie sich damit schätzen können. Ich sitze auf dem großen, alten Sessel meines verstorbenen Opas auf der Veranda und warte darauf meine Eltern sehen zu dürfen. Warte darauf, dass sie durch das Tor geschritten kommen und mich in die Arme nehmen. In den nächsten beiden Tagen, werden sie mir gehören. Mir ganz allein. Und dann werden sie wieder für mindestens zwei Monate weg sein. Sie werden mir Briefe schicken. Briefe, die mir dann eines meiner Kindermädchen vorlesen wird. Briefe, in denen, wie jedes Mal, stehen wird, dass sie versuchen so bald wie möglich zurück zukommen. Briefe, die leere Versprechungen enthalten. Eines der Kindermädchen tritt neben mich, bittet mich darum, doch mitzukommen, damit sie mir ein hübsches Kleid anziehen und meine langen, grünen Haare zu einem schönen Zopf flechten kann. Doch ich verweigere, bleibe hartnäckig auf dem Schaukelstuhl sitzen, denn ich spüre, in wenigen Minuten wird jemand kommen. In wenigen Minuten werden sie da sein. Noch einmal bittet mich meine Aufpasserin – die selbst noch fast ein Kind ist – mit ihr ins Haus zukommen und das neue, violette Kleid anzuziehen. Ich springe von dem Sessel. Das Mädchen glaubt, mich endlich dazu gebracht zu haben, ihm zu folgen. Doch da liegt es falsch. Denn ich sehe jemanden. Ich sehe jemanden am Tor zu unserem Haus. Es ist ein Mann. Das erkenne ich an der Statur. Aber die Silhouette ist nicht die meines Vaters. Denke ich zumindest. In der Hoffnung, mich getäuscht zu haben, presche ich zu dem Eisentor. Je näher ich dem Mann komme, desto sicherer werde ich mir. Das dort vorne ist nicht mein Vater. Nein, es ist ein etwas pummeliger, jedoch großer Mann in einer Polizeiuniform. Verängstigt von dem Fremden bleibe ich ruckartig stehen und schaue in durch die Eisenstäbe aus großen Augen an. »Hallo meine Kleine, bist du Yoshida Akemi? Die Tochter von Yoshida Takashi und Yoshida Aoi?« ertönt eine sanfte, liebliche Stimme, die so gar nicht zu dem Erscheinungsbild des Mannes passen will. Langsam hebe und senke ich meinen Kopf und gebe mit diesem Nicken zu verstehen, dass der Mann mit seiner Vermutung richtig liegt. »Könntest du vielleicht eine deiner Erzieherinnen holen? Möglicherweise die Älteste?« fragt mich der Fremde erneut. Wieder nicke ich vorsichtig und laufe so schnell wie möglich zurück zum Haus. »Haruka!« schreie ich laut. Eine hagere Frau mittleren Alters steigt die Stufen herab und sieht mich fragend an. »Draußen steht ein Mann, der dich sprechen will.« erkläre ich meinem ältesten Kindermädchen. Ich kenne Haruka schon seit meiner Geburt, selbst als ich noch ein Baby war, hat sie fast immer auf mich aufgepasst. Zumindest hat sie mir das erzählt. Abwesend sehe ich ihr nach, wie sie geschwind zu dem Tor eilt. Irgendwie habe ich Angst. Wieso ist dieser Polizist hier und fragt mich, ob ich die Tochter meiner Eltern bin? Was will dieser Mann? Und warum sind Mama und Papa noch nicht aufgetaucht? Es ist schon fast drei Uhr nachmittags. So spät waren sie noch nie. Haruka kommt wieder zur Tür herein. Der große Mann folgt ihr. Ihr Gesichtsausdruck ist leicht geschockt. Was der Mann ihr wohl gesagt hat? Die Augen der Frau fangen mich und sie sagt mir, dass ich auf mein Zimmer gehen soll. Für einen Moment zögere ich, doch nach einem missbilligenden Blick des Kindermädchens, steige ich langsam, Schritt für Schritt die Treppen hinauf. Kurz bevor ich mein Zimmer erreiche, höre ich wie sich im unteren Stockwerk eine Tür schließt. Geschwind husche ich wieder nach unten und schleiche so leise wie möglich zu der Tür, die ins Esszimmer führt. Hinter einer großen Topfpflanze verstecke ich mich und spitze meine Ohren. Die Pflanze steht so, dass ich mit ein wenig Mühe mein rechtes Ohr auf das Holz der Tür legen und lauschen kann. Irgendwie weiß ich, dass das Auftauchen des Polizisten, etwas mit dem Fernbleiben meiner Eltern zu tun hat. Ich verstehe fast nicht, was gesagt wird. Immer nur kleine Satzfetzen dringen an mein Ohr. »Gestern…Autounfall…wurden tot geborgen… Waisenhaus gebracht…« Was? Was bedeutet das? Wer ist tot? Was ist mit Waisenhaus? Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und ich kann gerade noch so zurückweichen. Ich sehe direkt in das Gesicht Harukas. Ihre Augen sind gerötet, Tränen laufen ihr ohne Ende übers Gesicht. Was hat das zu bedeuten? Warum weint Haruka? Das tut sie doch nie. Ich weiß, dass sie mich gesehen hat und mache mich innerlich schon mal auf eine Standpauke gefasst. Aber mein Kindermädchen sagt kein Wort. Sie zieht mich nur gänzlich hinter der Pflanze hervor, kniet sich zu mir herunter und nimmt mich in ihre beinahe knochigen Arme. Was ist los? Es ist schon ewig her, seitdem mich Haruka das letzte Mal umarmt hat. Ich nehme das laute Schluchzen, der eigentlich starken Frau wahr. Um sie zu beruhigen streiche ich ihr vorsichtig und behutsam über den Rücken. »Nicht, mein Kind. Du bist es, die diesen Trost braucht, nicht ich. Ich muss dir etwas Schreckliches sagen, mein Schatz. Etwas wirklich Schreckliches…« »Was ist los Haruka? Ich hab heute Geburtstag. Warum sind Mutter und Vater noch nicht da?« Erneut entkommt ein Schluchzen der Kehle meines Lieblingskindermädchens. Ich spüre, wie sich auch in meinen Augen Tränen bilden. Aber wieso, weiß ich nicht. Wieso will ich jetzt weinen? Ich hab doch überhaupt keinen Grund dazu. »Akemi-chan, es ist so, deine Eltern. Weißt du…« Ein erneuter Schluchzer lässt Harukas Körper erzittern. Sie schiebt mich ein klein wenig von sich, platziert ihre zierlichen Hände auf meinen Schultern und schaut mir direkt in meine dunkelblauen Augen. »…gestern auf einer vierzig Kilometer entfernten Landstraße, gab es einen Unfall. Ein Lastwagenfahrer ist für eine Sekunde eingeschlafen. Er war übermüdet, weil er schon so lange keine Pause mehr gemacht hat.« Mein Kindermädchen macht erneut eine Pause und sieht mich mitleidig an. Immer noch laufen ihm unentwegt Tränen über die Wangen. »Genau in dieser Sekunde kamen ihm deine Eltern entgegen. Der Lastwagenfahrer hatte keine Kontrolle mehr über das Gefährt und ehe es jemand bemerken konnte, krachten die beiden Fahrzeuge frontal in einander. Mein Kind, deine Mutter und dein Vater, haben diesen Zusammenstoß beide nicht überlebt.« Ungläubig sehe ich mein Kindermädchen an. Sie meint das nicht ernst, oder? Sie macht nur einen dämlichen Scherz, damit ich mich später noch mehr darüber freue Mama und Papa wieder zu sehen. »Warum erzählst du mir so einen Blödsinn, Haruka? Das ist nicht witzig.« frage ich die Frau. »Ich wünschte es wäre so. Ich sage die Wahrheit. Du musst jetzt stark sein, Mädchen.« Erneut nimmt sie mich fest in die Arme. Ich verstehe nicht, was hier vorgeht. »Aber… Das heißt, sie kommen mich heute nicht besuchen? Sie kommen mich nie mehr wieder besuchen? Nie mehr?« »Nein, mein Kind, sie sind für immer fort.« Sie lügt. Haruka lügt! Das kann nicht wahr sein! Sie werden jeden Moment hier rein kommen und mich umarmen. Ich bin mir sicher! Eine Träne kämpft sich in meinen Augenwinkel, läuft über, mein gesamter Körper verkrampft sich, meine Zähne sind fest aufeinander gepresst. Irgendwie weiß ich doch, dass sie fort sind. Irgendwie spüre ich es. Schon seit gestern Abend habe ich ein schlechtes Gefühl, ein Ziehen in meinem Magen. Ich dachte, es wäre die Aufregung, sie endlich wieder zu sehen. Aber da habe ich mich scheinbar getäuscht… »Warum waren sie überhaupt unterwegs? Ihr Flugzeug landete doch erst heute Morgen!« »Sie wollten dich überraschen, Akemi. Sie wollten früher kommen, um deinen Geburtstag länger feiern zu können. Ich wusste das und hab mich auch schon gewundert, warum sie noch nicht da waren.« Was? Was? Was sagt sie da? Sie wollten wegen mir früher kommen? Wegen mir fuhren sie genau in dieser Sekunde auf dieser Straße? Wegen mir sind sie tot? Ich bin Schuld?! Verzweifelt kralle ich meine Finger in die bereits ergrauten Haare Harukas. Sie sind fort. Für immer. Sie werden mich nie mehr wieder in die Arme nehmen, mich nie mehr wieder küssen. Nie mehr wieder, werde ich das Leuchten in Mamas Augen sehen, wenn sie mich nach langer Zeit wieder erblickt. Nie mehr wieder, werde ich die tiefe, sanfte Stimme von Papa hören, wenn er mich am Abend vor ihrer erneuten Abreise in den Schlaf singt. Niemals wieder. »Hier. Das ist das einzige was unbeschadet geborgen werden konnte. Ich denke, es ist das Amulett ihrer Mutter. Geben Sie es dem Kind, es ist das einzige was ihm bleibt.« …eine sanfte, liebliche Stimme, die so gar nicht zu dem Erscheinungsbild des Mannes passen will… Ich falle. Falle in ein schwarzes Loch. Ich falle und falle. Ich spüre nichts, außer Schmerz, Angst und Trauer. Sehe nichts, außer Schwärze, Dunkelheit und Finsternis. Höre nichts, außer das schlagen meines, eigentlich toten Herzens und den, sich immer wiederholenden Worten in meinen Ohren. »Ich bin Schuld. Ich ganz allein.« Ich pralle auf. Ich schlage auf den harten, kalten Boden auf und zersplittere, zerspringe in tausende Teile. Ich bin zerstört. Zerbrochen. Kapitel 17: Streit mit Folgen ----------------------------- Guten Abend ihr entzückenden Geschöpfe ;)) (Wenn es nicht Abend sein sollte, tut's mir leid ^^) Ja, es gibt ein neues Kapi. BTW ich find es grauenvoll -.-" Der Inhalt ist ja ganz annehmbar, aber der Schreibstil ist einfach nur kacke... Naja, egal. Ich hoffe, euch gefällt's trotzdem. Ach, danke Itachi_kun für das aufbauende Kommi. Ich hab mich mal wieder echt gefreut :3 Und, ich möchte mich gleich im vorherein für den ultrafiesen Cliffhanger entschuldigen. Ich weiß, der ist echt unter aller Sau, aber ich konnte einfach nicht widerstehen... Ihr habt jetzt übrigens die Erlaubnis mich quallvoll zu töten. Viel Spaß. (Beim Töten oder beim Kapi - je nach belieben ^^) ~~~~*~~~~ (Siebzehntes Kapitel – Streit mit Folgen) Gibt es einen Gott? – Eine Frage, die ich mir schon oft im Leben gestellt hatte – Sieht dieser Gott alles? Urteilt er über die Taten der Menschen? Bestraft er sie mit einem Leben voller Leid? Wenn ja, was gibt ihm das Recht, über sie zu richten? Er weiß weder, was die Person fühlt, noch was der persönliche Grund für das Handeln des Menschens ist. Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er zu, dass so viel Leid auf dieser Welt herrscht? Warum sterben täglich so viele unschuldige Menschen? Um sie von ihrem Leid zu erlösen? Oder einfach nur so? Und was passiert nach dem Tod? Wird man von Gott aufgenommen, kommt ins Paradies? Wird man wiedergeboren, hat man die Chance ein neues, besseres Leben zu leben? Oder ist alles aus, kommt man in das ewige Nichts? Ist dieser Gott überhaupt gut? Will er, dass die Menschen den Schmerz kennenlernen? Will er uns leiden lassen? Welchen Sinn sah er in dem Tod meiner Eltern? Wen wollte er damit leiden lassen? Mich? Sie? Überhaupt irgendwen? Finger an meinem Arm ließen mich von meinen düsteren Überlegungen aufschrecken. Mein Kopf drehte sich automatisch nach rechts. »Ich weiß, dass es schwer ist, aber wenn du nicht schon wieder schlechte Noten schreiben willst, solltest du wenigstens versuchen aufzupassen, Akemi.« Seufzend wandte ich mich, nach Yoris Standpauke wieder dem Unterricht zu. Sie hatte ja irgendwie recht, aber wenn man nicht verstand, was der Lehrer dort vorne faselte, war es doch logisch, dass man mit den Gedanken abdriftete. Und außerdem war ich übermüdet. Ich schätzte, dass ich in der vergangenen Nacht höchstens drei Stunden geschlafen hatte. Und dieser Schlaf war keineswegs erholsam gewesen. Selbst in meinen Träumen holten mich Zero Worte ein. Immer noch hatte ich keine Erklärung für sein Verhalten gefunden, und fragen würde ich ihn ganz bestimmt nicht. „Sprich nicht mit mir. Nie mehr…“ Erneut traten Tränen in meine sowieso schon verheulten Augen. Hätte er mir nicht einen einzigen Grund, warum, sagen können? Und wie sollte das jetzt weitergehen? Ich war immer noch seine Blutpartnerin… ~Yori~ Es machte mich fertig Akemi so zu sehen. Inzwischen war mir die Grünhaarige einfach unglaublich ans Herz gewachsen. Und nicht nur deshalb sah ich ihr ganz genau an, dass sie erneut kurz davor war in Tränen auszubrechen. Sie tat sich unter normalen Umständen schon schwer genug, dem Mathelehrer zu folgen, dass sie sich unter diesen Bedingungen auf den Unterricht konzentriert, wäre wohl wirklich zu viel verlangt gewesen, auch wenn es mein eigener Rat gewesen war. Obwohl Zero mir gestern die Situation erklärt hatte, konnte ich ihn beim besten Willen nicht verstehen. Das war doch kein Grund sich so abweisend gegenüber Akemi zu verhalten, er bereitete ihr so viel Schmerz. Sah er das nicht? Abwesend ließ ich meinen Blick durch die Klasse schweifen und blieb an dem besorgten Gesicht des Guardians hinter mir hängen. Er war schon irgendwie ein Idiot… und der einzige, der noch nicht mitgekriegt hatte, was meine Zimmerkollegin für ihn empfand. Niedergeschlagen drehte ich meinen Kopf wieder nach vorn und fixierte meinen Blick auf das hölzerne Pult von Akemi und mir. Auch ich war nicht in der Lage meine Aufmerksamkeit weiterhin auf den Vortrag zu richten. Abermals beobachtete ich die Grünhaarige aus den Augenwinkeln. Wie auch vorhin schon, starrte sie in die Leere und malte – vermutlich ohne es zu wissen – irgendwas auf ihren Collegeblock. Nach näheren Betrachtungen konnte ich das Gekritzel als Zero identifizieren. Um ihn herum waren lauter kleine Herzen gemalt worden. Der Großteil von ihnen war zerbrochen – so wie ihr eigenes. //Zero, was hast du nur angestellt?!// ~Back to Akemi~ Wir mussten uns aussprechen. Und zwar wirklich. Auch wenn es mir noch mehr weh tun würde, aber ich hielt es nicht aus, den Grund für sein Verhalten nicht zu wissen. Diese Ungewissheit machte mich krank. Zwar nur im Kopf, aber egal. Denn durch Kanames Blut ging es meinem Körper nämlich wirklich blendend. Bis auf den Schlafmangel… Kurz vor Unterrichtsschluss, schrieb ich dem Silberhaarigen noch einen Zettel. *Bleib bitte noch kurz hier. Ich muss was mit dir bereden…* Fertig mit dem Schreiben, faltete ich das Zettelchen zu einem Papierflieger, malte noch einen grünen Punkt darauf und schoss ihn in Richtung Zero. Unruhig und gespannt darauf was er zu sagen hatte, wippte ich hin und her. Ich hoffte nur, dass er meine Bitte zur Kenntnis genommen hatte. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr es mich schmerzte, nur daran zu denken, nie wieder was mit ihm zu unternehmen. Und sei es nur das Wache schieben… Yori sah mich verwundert an, als ich nach dem – für die anderen – erlösendem Klingeln einfach sitzen blieb. Mit einem angedeuteten Kopfschwenken nach hinten, gab ich ihr zu verstehen, was Sache war. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von verwirrt zu besorgt. Sie sah so aus, als wollte sie fragen »Willst du das wirklich?« Meine stumme Antwort, auf ihre ebenso stumme Frage, war nur ein kurzes Kopfnicken. Seufzend wand sich die Braunhaarige um und verschwand durch die Tür. Ich hatte dem Mädchen wahrhaftig viel zu verdanken. Wäre Yori nicht gewesen, hätte ich wohl die gesamte gestrige Nacht heulend auf dem Flurboden verbracht. Doch sie hatte mir Wärme gegeben und mir Trost gespendet. Sie war der Grund warum ich den Schmerz wenigstens einigermaßen in den Griff bekommen, mich die Schwärze nicht vollends aufgesogen hatte. Jedoch fühlte ich mich trotzdem irgendwie…leer. »Du wolltest mich sprechen.« Die brüske „Frage“ Zeros war viel mehr eine Aussage. Dieser Tonfall ließ mein Herz erneut ein wenig bröckeln. Was war geschehen? Warum war dieser sanfte Ton in seiner Stimme – den ich erst jetzt, wo er weg war wahrnahm – abhanden gekommen? Obwohl ich es mir so fest vorgenommen hatte, brachte ich kein einziges Wort über die Lippen. Ich sah ganz einfach nur in sein kaltes Gesicht. Es war, als hätte ich es noch nie zuvor zu sehen bekommen. Diese Gesichtszüge waren völlig neu. Ganz einfach, weil der eine, nicht zu beschreibende Ausdruck weg war. Der Ausdruck, der mich dazu brachte, mich in den Silberhaarigen zu verlieben… »Kommt da heute noch was, oder kann ich gehen? Ich hab nämlich echt keine Lust, weiterhin etwas mit dir zu tun zu haben.« Nach diesen Worten schossen mir Tränen in die Augen. Doch irgendwie brachten sie mich auch dazu, zurück zu schlagen. So ließ ich mich weiterhin sicherlich nicht behandeln! »Ich hab keine Ahnung, was ich gemacht haben soll! Aber egal was es war, ich hab nicht verdient, dass du so mit mir umgehst! Du tust mir weh verdammt!« schrie ich Zero an. Zuerst sah er etwas erstaunt aus, ihm entgleisten kurzzeitig die Gesichtszüge, schnell fing er sich jedoch wieder und setzte erneut diesen, von mir so verhassten, kühlen Ausdruck auf. »Du hast keine Ahnung? - So soll es auch bleiben, ich will nicht, dass du den Grund weißt. Und das andere, du wirst es überleben.« erwiderte der Guardian ruhig. Mit dieser Aussage brachte er mich nur noch mehr auf die Palme, ich verstand zwar den Sinn dahinter nicht, aber das war egal. Und obwohl mein innerer Schmerz grade seinen Höhepunkt erreichte, konnte ich nicht anders, als ihm erneut etwas entgegen zu schleudern. »Ich will den verdammten Grund aber wissen! Und obwohl ich weiß, dass du niemals verstehen würdest, welche Schmerzen du mir bereitest, würd ich die liebend gern, in allen Einzelheiten erzählen, was ich im Moment grade fühle!« »Du wirst ihn nicht erfahren, denn du könntest es sowieso nicht nachvollziehen. Und erzähl mir von deinem Schmerz, auch wenn ich es nicht verstehen kann.« Irgendwie klang er jetzt traurig, und seine nächsten Worte ließen mich stutzen. Ich kapierte einfach nicht, was in dem Typen vorging. »Ich will es wenigstens versuchen, denn ich habe es verdient zu leiden…« »Zero, ich kann dich wirklich nicht verstehen. Weder deine Worte, noch was du fühlst. Aber obwohl ich vorhin sagte, dass ich dich irgendwie leiden lassen möchte, will ich irgendwie nicht, dass du diesen Schmerz kennenlernst, ich will einfach nicht, dass du leidest. Und dafür hasse ich mich und irgendwie auch dich!« »Wie kannst du nicht wollen, dass ich leide, nachdem was ich dir angetan habe?!« »Du bist blind, oder? Weißt du, die Antwort liegt genau vor dir, ist komplett logisch. Doch ich werde sie dir sicher nicht sagen, du musst schon selbst drauf kommen.« //Akemi, das war jetzt ganz eindeutig blöd. Wie kannst du nur so etwas sagen? Er wird es herausfinden. Du warst kurz davor es auszusprechen. Dumme, dumme, dumme Akemi!// »Sag es mir!« »Du bist mir gegenüber ein dermaßen großes Arschloch, also, wieso sollte ich?« »Es war nötig, dass ich mich so verhalte.« »Ach ehrlich? Und für was?!« Ich fühlte mich hier echt leicht verarscht… »Es ist nur zu deinem Besten!« brüllte Zero schon fast. »Wirklich? Seit wann bitteschön, ist es das Beste für mich verletzt zu werden?!« meine Stimme war zwar laut, aber brüchig, wie noch nie zuvor. Ich war traurig, wütend und verwirrt. Am liebsten hätte ich ihm eine in die Fresse gegeben. Dieser Kerl war wahrhaftig ein Rätsel für mich. Das Ganze sollte zu meinem Besten sein? Was hatte das denn für einen Sinn? Was wollte er denn bitte damit bezwecken? »Ich wollte dich nur beschützen!« Aja… da haben wir’s ja… Mit großen Augen und offenem Mund starrte ich den Silberhaarigen an. Hatte ich mich da grade verhört, oder meinte er ernsthaft „beschützen“? War ihm die Bedeutung des Wortes „beschützen“ geläufig? Und wenn er wirklich meinen Schutz wollte – was ich mir absolut, ganz und gar nicht vorstellen konnte – von was in aller Welt musste ich so dringend beschützt werden, dass er mich abwies? Welche Gefahr drohte mir, ihm oder der gesamten Cross Academy? Seufzend lehnte sich Zero an einen Tisch. Er kniff kurz seine Augen zusammen, bevor er direkt in meine schaute und Worte aussprach die mein Herz höher schlagen ließ, obwohl ich wusste, dass es höchstens Freundschaft war, was er für mich empfand… »Ich… habe Angst… dass ich dich …töte. « Zero brauchte unheimlich lange, die Worte über die Lippen zu bringen, doch kaum waren sie draußen, sprudelte es aus ihm heraus, wie aus einer durchgeschüttelten Cola-Flasche. »Ich kann während dem Blutaustausch immer noch in einen Rausch fallen. Und dann werde ich nicht aufhören können. Ich werde immer weiter dein Blut trinken. Bis du bewusstlos wirst, bist du-« Bevor er noch weiter irgendeinen Unsinn von sich geben konnte, unterbrach ich den Silberhaarigen. »Zero, hör auf. Du redest« – ein geräuschvolles Ausatmen meinerseits – »einfach nur kompletten Stuss! Ich weiß, dass du die Kontrolle nicht verlieren wirst. Und sollte es doch passieren, dann bin ich selbst Schuld. Dann sterbe ich eben, es war mein freier Wille!« Meine Stimme war unglaublich ruhig. Unentwegt sah ich in diese fliederfarbenen Iris, die es immer wieder schafften, mich gefangen zu nehmen. Jedes einzelne Wort, das ich aussprach, meinte ich ernst. Ich würde freiwillig für ihn sterben, denn Zero war der Grund, warum mein Leben nicht weiterhin so eintönig und farblos verlief. Auch wenn es Schmerzen waren, er brachte mich dazu wieder etwas zu fühlen. Eigentlich war ich immer der Meinung gewesen, das nicht zu wollen, nicht zu brauchen, doch insgeheim, sehnte ich mich schon lange danach, endlich wieder Gefühle zu zulassen. Und Zero war irgendwie der Auslöser dafür… »Bist du wahnsinnig?! Oder lebensmüde?! Akemi, wie kannst du nur sowas sagen? Das ist doch völlig bescheuert!« »Es ist völlig bescheuert???! Du wirst sterben, wenn ich nicht deine Blutpartnerin werde! Und da nennst du mich bescheuert, weil ich das Risiko eingehe, möglicherweise irgendwann mal von dir getötet zu werden?! Du hast ja keine Ahnung was ich für dich empfinde! Welche Beweggründe ich habe! Wenn DU sterben würdest, würde ich mit in den Abgrund gezogen werden! « »Das ist doch krank! Wie wichtig sollte ich dir sein, damit du für mich in den Tod gehen würdest?! Es ist doch scheiß egal ob ich lebe oder nicht!« »Ist es nicht, verdammt nochmal!« »Doch! Welche Gefühle könntest du für mich hegen, die dich so empfinden lassen würden?! Da gibt’s keine!« »Oh doch, du… du Vollidiot!« »Ach ja, und welche?!« »Ich liebe dich, du verdammtes Arschloch!« Kapitel 18: Ein Gespräch unter ...Frauen *hust* ----------------------------------------------- Hallo Leuts ;) Ich will euch gar nicht länger warten lassen, nach dem fiesen Cliff letztens, dafür ist das Kapitel heute ein wenig länger. Und ich bin sogar einigermaßen zufrienden damit ^^ Wiedermal ein großes DANKE an Itachi_kun für den Kommi :D So~ jetzt viel Spaß beim Chap ♥ ~~~~*~~~~ (Achtzehntes Kapitel – Ein Gespräch unter …Frauen *hust*) Es herrschte absolute Stille. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Zero sah mich mit einem nicht zu deutenden Blick an. Seine Augen waren weit aufgerissen, doch ob das jetzt vor Entsetzen, Überraschung, oder sonst irgendwas war, wusste ich nicht! //Nein, nein, nein! Verdammt, verdammt, verdammt! FUCK! Akemi, warum bist du nur so verdammt dämlich?! Wharr! Scheiße!// Ich konnte diesem Schweigen und dem Blick Zeros einfach nicht länger standhalten, deshalb sprang ich ohne weiter zu überlegen auf, sprintete zur Tür und raus auf den Gang. War ja mal wieder klar, dass meine Wenigkeit alles kaputt machen würde. Rücksichtslos rempelte ich beim Rennen meine Mitschüler auf dem Flur an. Doch ich hatte keine Zeit, mich zu entschuldigen, geschweige denn ihnen aufzuhelfen. Ich musste hier raus. Ich musste einfach raus! Wie sollte ich Zero jemals wieder unter die Augen treten. Und das musste ich, denn ich hatte das verdammte Blut von Kaname getrunken. Ich wusste, ich hätte es aushalten können, hätte mit dieser unerwiderten Liebe leben können, solange Zero glücklich gewesen wäre, solange er nichts von meinen Gefühlen gewusst hätte, solange wir wenigstens befreundet gewesen wären. Auch wenn es mir Schmerzen bereitet hätte, ich hätte damit leben können. Aber nein, ich musste ihm ja unbedingt entgegen brüllen, dass ich ihn liebe. Shit. Ich stürmte aus dem Schulgebäude und rannte einfach planlos davon. Ich wusste, dass das Ganze keinen Sinn hatte, schließlich würde es nicht funktionieren, Zero ewig aus dem Weg zu gehen, schon allein deshalb, weil ich seine „inoffizielle“ Blutpartnerin war. Aber trotzdem, die Vorstellung ihm je wieder unter die Augen zu treten, war einfach nur peinlich. Ich war mir sicher, dass er mich jetzt für so eine verliebte Göre, ohne jeglichen Verstand halten würde. Manchmal war ich das vielleicht sogar – okay, ganz sicher – aber wenigsten hatte ich mich unter Kontrolle. Zero hatte immerhin nur durch meine bescheuerte und doch zutreffende Aussage kapiert, wie wichtig er mir war. Und obwohl ich wusste, dass das sowieso niemals der Fall sein würde, wünschte ich mir, dass der Silberhaarige mich genauso liebte, wie ich ihn. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Ich war umgeben von Bäumen und hatte nicht einmal den Hauch einer Idee, in welcher Richtung das Schulgebäude, oder eines der beiden Wohnheime liegen könnte. Wieder einmal hatte ich den Beweis, dass mein Orientierungssinn praktisch nicht existent war. Ich machte eine Drehung um mich selbst, vielleicht hatte ich ja irgendeinen Hinweis auf den richtigen Weg übersehen. Äh…nein. Aber dafür erblickte ich etwas anderes, oder besser gesagt jemand anderen. »Aido?! Was machst du hier? Es ist Tag und kurz vor dem Klassenwechsel, also-« »Ganz ruhig, Akemi-chan.« – Sollte sich dieser Name jemals durchsetzen, würde es wohl bald ein paar Vampire weniger in der Night-Class geben – »Ich stell schon nichts Schlimmes an. Außerdem, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du extrem unhöflich sein kannst?« Da legte es wohl wirklich jemand darauf an, umgebracht zu werden. Ich meine, ich und unhöflich?! Okay, ja, das passte eigentlich zusammen. Aber so etwas brauchte mir niemand sagen, der mich immer mit einer imaginären Waffe abknallte und mich gegen meinen Willen „Akemi-chan“ nannte. Gerade als ich dem Blondschopf meine Meinung geigen wollte, quaselte er schon weiter. »Ich bin hier, weil… ja… Ehrlich gesagt, ist mir nur zu Ohren gekommen, was dieser elende Idiot zu dir gesagt haben soll und ich wollte sicher gehen, ob es dir gut geht.« Wenn er jetzt dachte, dass diese Unschuldsmiene bei mir ziehen würde, geschweige denn glaubwürdig war, musste ich ihn leider enttäuschen. Hätte das Gesagte der Wahrheit entsprochen, wäre das sogar richtig nett von ihm gewesen, doch irgendetwas sagte mir, dass Aido ganz einfach nur auf Klatsch aus war. »Du willst also wissen, ob es mir gut geht?« fragte ich skeptisch. »Ja, weißt du, ich dachte mir, du bräuchtest vielleicht jemanden zum Reden und da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte und mich die Gerüchte auch nicht kalt lassen, dachte ich, ich biete mich an.« Also hatte sich meine Vermutung, dass er neuen Stoff zum Tratschen brauchte, bestätigt. Und von wegen „Nichts Besseres zu tun“ er hatte immer noch einen gewissen Orangehaarigen Freund, und wenn ich daran dachte, wie die beiden vorgestern ran gegangen waren, war ich mir sicher, dass ihnen da schon etwas eingefallen wäre. »Aha… ich bin eigentlich nicht sonderlich scharf drauf, dir alles zu erzählen, was zwischen Zero und mir vorgefallen ist. Außerdem bin ich nicht der Typ der solche Gespräche führt, also so Gespräche von Frau zu Fr-…äh.. U- Ach auch egal, du weißt schon was ich meine.« Okay, diese Aussage war jetzt leicht peinlich. Hoffentlich nahm mir es der Blauäugige nicht übel. »Den letzten Kommentar, überhör ich jetzt ganz einfach mal, okay? Und, gib es zu, eigentlich willst du doch darüber reden. Und glaub mir, dir wird’s danach besser gehen und ich bin mir sicher, dir werden auch einige Dinge klar werden.« Angepisst setzte ich mich auf den Boden, er würde sowieso keine Ruhe geben, es war also komplett egal was ich sagte. Und vielleicht wäre es wirklich ganz hilfreich, mal mit jemand anderem die Situation zu besprechen. Da gab es immer noch so einige Dinge, die ich nicht verstand. »Also gut, aber nerv ja nicht, okay?« Man konnte förmlich in der Luft spüren, wie sich der Gesichtsausdruck des Hanabusas aufhellte. Überschwänglich ließ er sich neben mir nieder. »Versprochen. Also, fangen wir gleich mal an. Wann hast du dich in ihn verliebt?« Dieser Typ war echt nervenaufreibend. Wie hielt Kain ihn nur aus? Mies gelaunt seufzte ich auf. »Seit wann geht dich das was an?« »Du hast vorher eingewilligt, also…« konterte er in diesem typischen Aido-Tonfall. »Und du hast versprochen nicht zu nerven.« Hupsi. Da war jetzt wohl jemand eingeschnappt. Aber hey, ich sagte doch bloß die Wahrheit. »Du bist gemein. Als Entschädigung musst du mir jetzt ehrlich antworten. Ansonsten werde ich dir nie mehr wieder verzeihen.« »Eigentlich ist mir das ja egal, aber wie ich dich kenne, wirst du sowieso keine Ruhe geben. Dafür musst du mir sagen, wie das bei dir und Kain war.« Das Lächeln Aidos nahm ich ganz einfach mal als „Ja“ auf. »Na gut… also, so ein bisschen für ihn geschwärmt hab ich eigentlich schon seit ich ihn kennengelernt habe. Ich dachte zwar, dass ich ihn nicht wirklich ausstehen konnte, aber heiß fand ich ihn schon immer. Aber so richtig verliebt hab ich mich glaub ich, als er mich vor dem Level-E gerettet hat…« Dieser Typ war doch völlig bescheuert! Ich meine, er hätte auch ganz normal dasitzen und seine Meinung äußern können, aber nein, er musste ja seinen Zeige- und Mittelfinger an sein Kinn legen und so Nicken, dass er sich fast das Genick brach. »Mhm, mhm. Ich verstehe. Habt ihr euch schon mal geküsst?« Ich wette, er war kurz davor Block und Kugelschreiber hervorzuholen, damit er auch ja nichts vergaß und später im Unterricht alles genauestens analysieren konnte. »Es hat dich zwar immer noch nicht zu interessieren, aber naja. Nein, wir haben uns noch nicht geküsst. Nur fast. Und das war auch nur kurz nach dem Aufwachen, ich denke, dass Zero noch halb geschlafen hat und nicht wusste, was er tat.« »Ach, denkst du das? Ich glaube schon, dass ihm durchaus bewusst war was er tat. Weißt du, ich war anfangs auch ziemlich unsicher, ob Kain wirklich etwas von mir wollte. Er hat immer nur so kleine Andeutungen gemacht, und dann hat er auf einmal nur wieder von Ruka geredet. Irgendwann hab ich dann kapiert, dass ich mit ihm sprechen musste, um die Angelegenheit zu klären. Das habe ich dann auch gemacht. Und siehe da, wir waren ein Paar, es waren alles nur kleine Missverständnisse. So, um wieder auf dein Problem zurück zu kommen, im Gegensatz zu dir, glaube ich, dass dich Zero durchaus küssen wollte und zwar nicht nur wegen einem perversen Traum oder seiner Morgenlatte. Aber um eine hundertprozentige Antwort zu erhalten, musst du mir schon die ganze Geschichte erzählen.« »Gott! Du nervst und bist noch dazu verdammt neugierig. Ich freu mich wirklich für Kain und dich, aber deine Situation hat ja wohl gar nichts mit der meinen gemein. Und deine Vermutung ist ja mal auch sowas von falsch, warum sollte Zero mich küssen wollen?« »Naja, soweit ich das beurteilen kann, siehst du durchaus nicht schlecht aus. Ich meine, ich würde dich niemals küssen wollen, aber Mister „Ich fuchtle unvorsichtig mit einer gefährlichen Waffe rum“ würde ich das durchaus zutrauen. Und jetzt erklär mir die Situation, du hättest sowieso keine Chance gegen mich, also jetzt raus mit der Sprache.« »Ich hasse dich.« sagte ich und wollte mich erheben und davon gehen. Nach einem warnenden Blick von dem Vampir, blieb ich dann aber doch lieber sitzen und gab klein bei. Meine Antwort war jedoch nur leise vor mich hin gegrummelt und schwer zu verstehen. »Wir haben in der Nacht in einem Bett geschlafen, weil ich Zero wohl zu schwer war und er mich nicht auf mein Zimmer tragen konnte, ich aber bei ihm eingeschlafen bin. Als ich aufwachte, hat er mich provoziert und ich hab angefangen ihn in die Seite zu puffen und irgendwann saß er dann auf mir und seine Lippen kamen meinen immer näher. Und dann flog auf einmal die Tür auf und der Rektor kam rein, also wurde nichts daraus, aber er hätte mich ja sowieso nicht geküsst.« Warum erzählte ich diesem Gürkchen das eigentlich alles? »Okay, er wollte dich zwar eindeutig küssen, aber das ist jetzt egal. Wie ich hörte, hat sich Zero dagegen gesträubt, dass du seine Blutpartnerin wirst.« »Ja, das liegt daran, dass er einfach nicht sein restliches Leben an mich gekettet sein will.« »Hat er dir das gesagt?« Wieso klang Aidos Stimme so skeptisch? Und was brachte ihm diese ganze Fragerei eigentlich. Es würde ja sowieso nur herauskommen, dass der Silberhaarige von mir genervt war. »Nein.« »Du hast dir das also zusammengedacht?« Ein Nicken meinerseits. Konnte die Zeit nicht schneller vergehen? Oder der Unterricht der Night-Class früher beginnen? »Macht dir Zero hin und wieder Komplimente?« »Nein. Wie kommst du auf sowas? Er hat mich nur einmal verarscht und gesagt, dass meine Haare schön seien und ich nach Blumenwiese rieche. Kompletter Schwachsinn.« »Hat er gesagt, dass er das nicht ernst meinte? Oder war das wieder deine Eigeninterpretation.« »Eigentlich nicht, nein. Beziehungsweise ich bin von ihm weg gegangen.« Ein resigniertes Seufzen seitens Aido. »Mädchen, du bist ein wirklich schwieriger Fall. Weißt du, Zero ist nicht der Typ, der seine Gefühle offen zeigt. Ich vermute mal, er macht das eher mit kleinen Gesten, oder so. Es hat doch sicher einen Grund, warum er sich so komisch verhielt, oder? Und du hast in doch vorhin danach gefragt, also, was hat er gesagt?« »Woher weißt du, was ich Zero vorher gefragt habe?« »Ich hab da so meine Quellen. Und jetzt denk mal nach… kleine Gesten, Berührungen, irgendwas, was auf seine Gefühle schließen lässt.« Obwohl ich fix davon überzeugt war, dass sich das Ganze nichts brachte, versuchte ich mir ins Gedächtnis zu rufen, welche Dinge Zero schon mal zu mir gesagt hat. Hmm… »Naja… Er hat bei der Unterhaltung vorhin gesagt, dass er mich mit seinem Verhalten bloß beschützen wollte. Was völliger Schwachsinn ist …mich vor ihm selbst beschützen wollen… keine Ahnung was in dem Hirn von dem Kerl vorgeht. Aber egal. Hilft dir das irgendwie weiter?« Irgendwie fassungslos sah mich Aido an. Was sollte dieser Blick? Es sah so aus, als dachte er, er hätte gerade den dümmsten Menschen auf Erden vor sich. Ich geb es zu, ich war nicht die aller Hellste, aber so dämlich war ich dann auch wieder nicht. »Er hat gesagt, dass er dich beschützen will?« fragte mich der Blondschopf mit einer leisen, erstickten Stimme. Zögerlich nickte ich. »Was hast du daraufhin gesagt?« »Naja, eigentlich hat er dann weitergeredet. Aber irgendwie sind wir später wieder auf das Thema zurückgekommen und da hab ich ihm dann entgegen gebrüllt, dass sein Verhalten einfach nur bescheuert ist.« »Also im Endeffekt, hat der Typ mehrere Male beteuert, dass er dich beschützen will, ihr habt euch fast geküsst, er hat dich in seinem Bett schlafen lassen, dir Sachen gesagt, wie, dass deine Haare schön sind und du gut riechst und du glaubst immer noch, dass er niemals in seinem Leben mehr für dich empfinden könnte, als Freundschaft??!!« »Ja, eigentlich schon.« Der Laut, der jetzt der Kehle des Blondschopfs entwich, war irgendwie beängstigend. Es war eine Mischung aus einem Schrei, Stöhnen und einem Seufzen. Kopfschüttelnd sagte er schließlich: »Geh einfach zu ihm und sprecht euch aus. Ich muss jetzt sowieso in die Klasse.« Verwirrt sah ich Aido dabei zu, wie er mir seinen Rücken zuwandte und von Dannen zog. »…und du glaubst immer noch, dass er niemals in seinem Leben mehr für dich empfinden könnte, als Freundschaft…?« Hmm… Was er wohl damit meinte? Irgendwie hatte es ja den Anschein, als würde er denken, Zero könnte doch meine Gefühle erwidern… völliger Unsinn. »Ach Aido, bevor ich’s vergesse, wie ist es eigentlich so eine Beziehung zu führen?« schrie ich dem Blondschopf nach, kurz bevor er außer Sichtweite war. Ruckartig blieb er stehen und schaute zu mir zurück. »Wie meinst du das?« Irgendwie bereute ich es jetzt, vorhin diese dämliche Frage gestellt zu haben. »Ist auch egal, sowieso nicht so wichtig…« Selbst in dieser Entfernung sah ich wie er seine Stirn runzelte und fragend dreinblickte. »Nun sag schon. Was meintest du?« fragte er, während er langsam wieder auf mich zu geschlendert kam. Ich spürte, wie mein Kopf heißer wurde, das heißt ich errötete. Gott war das peinlich. »Du und Kain… ihr seid ja zusammen. Wie ist das so? Ich meine, du liebst ihn und du weißt, dass er es auch tut. Wie fühlt sich das an… also… geliebt zu werden?« Meine Stimme klang furchtbar traurig, das merkte ich sogar selbst. Mitleidig sah mich der Blauäugige an. »Ach Akemi… das wird schon, glaub mir. Weißt du, ich denke jeder empfindet das anders, weil einfach jeder andere Erfahrungen in seinem Leben gesammelt hat. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, dir zu sagen, wie es ist. Weil auch du wirst von jemandem geliebt, vielleicht nur platonisch, aber das kann sich ändern. Außerdem, deine Gefühle für einen bestimmten Menschen oder auch Vampir, können erwidert werden und du merkst es nicht, weil es sich nicht genauso anfühlt, wie ich es beschrieben habe. Vielleicht wirst du nur auf meine Beschreibung fixiert sein und nicht merken, dass du auf diese Weise geliebt wirst.« »Aido, es ist aussichtslos. Bitte sag mir einfach, wie es für dich ist. Ich will mir das Gefühl wenigstes vorstellen können.« »Also gut. Aber vergiss nicht, dass ist das was ich empfinde, Kain würde in dieser Situation wahrscheinlich etwas völlig anderes sagen. Also, bei Kain hab ich das Gefühl sicher, zu Hause zu sein, weil er mich versteht, oder es zumindest versucht. Er gibt mir durch kleine Gesten zu verstehen, was er für mich empfindet. Das muss kein solch übertriebener Kuss sein, manchmal gibt er es mir nur durch einen einzigen kurzen Blick zu verstehen, oder er stupst mit seinem Finger gegen meine Nase. Hin und wieder schreit er mich sogar an und sagt, dass er mich hasst, doch macht er das nur weil er mich liebt und mich einfach beschützen möchte. Kain gibt mir das Gefühl gebraucht zu werden, er schafft es, dass ich mich wertvoller fühle, als ich es bin. Er akzeptiert mich so wie ich bin.« Während er das sagte, hatte er einen verträumten Blick drauf, er schien wirklich glücklich zu sein. »Danke…« »Ich muss jetzt wirklich los. Und lass dich von diesem Idioten ja nicht runter ziehen, nur weil er es nicht schafft, seine Gefühle auszusprechen… Er ist schon ein kleines Weichei.« Und schon war er weg. Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Blondschopf so schnell laufen konnte. Kopfschüttelnd und in Gedanken versunken schlug ich die gleiche Richtung wie Aido – klugerweise hatte ich sie mir gemerkt – ein und ging zurück zum Schulgebäude. Ich musste schließlich auch noch meine Pflichten als Guardian erledigen und da würde ich mit ziemlicher Sicherheit einem wütenden, miesgelaunten, geschockten, mich hassenden, oder sonst was – der Typ war einfach ein Rätsel für mich – Zero entgegen Blicken. Jippiie. Begeisterung komm raus und verscheuche den bösen Sarkasmus. Aber nun konnte ich wenigstens davon träumen, wie es war, mit ihm zusammen zu sein… Kapitel 19: Aggressionsabbau ---------------------------- (Neunzehntes Kapitel – Aggressionsabbau) Diese kreischenden Gören waren noch weniger auszuhalten, als sonst. Es schien, als wären sie heute noch nerviger und lauter, aber vielleicht lag es auch ganz einfach nur daran, dass meine Nerven überspannt waren und ich total nervös war. Der einfache Grund dafür: Zero war in unmittelbarer Nähe und dazu warf er mir auch noch die ganze Zeit durchdringende Blicke zu, beziehungsweise, er war damit beschäftigt mich anzustarren und nebenbei machte er freundlicherweise seinen Job als Guardian. Ich wusste, dass er sich darüber gewundert hatte, dass ich hier überhaupt noch aufgekreuzt war. Als ich hier ankam, war der ganze Trubel nämlich eigentlich schon fast vorbei, nur hatten wir zwei Nachzügler in der Night-Class, die da wären: Akatsuki und Hanabusa, was ja irgendwie auch klar war... Als Aido an mir vorbei marschierte, während ich versuchte die hysterischen Mädels unter Kontrolle zu bekommen, zwinkerte er mir …aufmunternd? zu und formte irgendetwas stumm mit seinem Mund. Nur leider wusste ich nicht was, da ich des Lippenlesens nicht mächtig war… naja egal. Auf jeden Fall wurde ich durch diese Geste dann von einer Horde wütender und eifersüchtiger Mitschülerinnen angegriffen. Ganz recht, angegriffen. Sie bildeten einen geschlossenen Kreis um mich und waren wohl kurz davor mich zu verprügeln. Ich hörte, wie mir einige von ihnen Dinge wie »Halt dich von Idol-senpai fern!!« oder »Was hast du Schlampe was ich nicht hab?!!« entgegen brüllten. Kapierten die nicht, dass der Gute mit Kain zusammen war? War ja dann eigentlich auch egal. Ja, wiedermal war mir alles egal. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war ich nach dem Gespräch mit dem Gürkchen wieder in das alte „Lass nichts an dich ran, du könntest verletzt werden“-Schema zurückgefallen. Ich sah, wie eine der verwöhnten Gören mit erhobener Faust auf mich zu geschritten kam. Aber es war mir egal. Es gab weit Schlimmeres, als den physischen Schmerz, den mir dieses nervende Balg zufügen konnte. Diese kleine Hand wäre niemals fähig mir auch nur ansatzweise so weh zu tun, wie ein gewisser Silberhaariger gestern. »Fass sie an und du erlebst den morgigen Tag nicht mehr.« Auf Zeros gezischte Worte hin zogen die verängstigten Girlies schneller ab, als ich Fussel hätte sagen können. Irgendwie freute es mich, dass er eingegriffen hatte. Es gab mir das Gefühl, dass ich ihm nicht ganz egal war, was vielleicht völlig unsinnig war, aber es war eben so. Zeros Gesicht schob sich vor das meine und ich hatte den beinahe unwiderstehlichen Drang, ihm einmal über die Wange zu streichen. Doch ich schaffte es, eben diesen Drang irgendwie zu unterdrücken und erhob lediglich meine Stimme um ihm etwas zu sagen. »Was willst du Zero? Wenn du mich aufgrund meiner Gefühle verarschen willst, dann zieh bitte wieder ab, ich kann nun mal nichts dran ändern.« Dank Aido glaubte ich jetzt zwar, dass er mich wirklich beschützen wollte, oder zumindest etwas ähnliches, aber die Wunden waren noch frisch und die ganzen Zweifel waren keineswegs weg gefegt. »Akemi, ich…es ist so, ich…« Unentwegt sah ich zu dem Silberhaarigen hoch und in seine fliederfarbenen Augen. Ich hätte tagelang so stehen bleiben können. Seine Augen waren einfach einmalig, nicht nur die Farbe, sondern auch der Ausdruck in ihnen, er war nicht mehr so kalt und abweisend, wie gestern. Nein, sein Blick widerspiegelte Besorgnis, Aufrichtigkeit und irgendetwas Ähnliches wie… Liebe? So deutete zumindest ich ihn. Eine kalte Berührung an meinem Kinn verhinderte, dass ich abermals in diesen Iris versank. Sie waren wie eine eigene Welt, eine Welt, die mich immer wieder gefangen nahm. Und ich ließ es mit Freuden zu. Zeros kühler Daumen fuhr langsam und zärtlich die Konturen meines Kinnes und meiner rechten Wange entlang. Mit dieser sanften Berührung, schaffte er es mir auf meinen Armen eine Gänsehaut zu bescheren. Ich verstand zwar nicht, warum er das tat, aber ich wollte diesen Moment festhalten, wollte ihn einfangen, damit ich, immer wenn es mir schlecht ging, dieses Gefühl seiner Haut auf der meinen, diesen sanften Blick der mich durchdrang und auch das Chaos, dass er in mir auslöste wiedererleben konnte. »Würdest du mit auf mein Zimmer kommen, damit wir in Ruhe reden können?« Mit diesem Ton in der Stimme hätte er mich alles fragen können und ich hätte es gemacht. Aber, arr. Ich wollte das doch gar nicht, man sah doch, was dabei rauskam, wenn man einer Person bedingungslos vertraute. Während mein Verstand noch rebellierte, setzte sich mein Körper bereits in Bewegung. Unsicher tapste ich in Richtung des Wohnheims. Später würde wohl oder übel Zero die Führung übernehmen müssen, ansonsten würden wir wahrscheinlich überall landen, außer in seinem Zimmer. Der Silberhaarige war vermutlich etwas verwirrt über meine überstürzte Reaktion gewesen, denn erst jetzt konnte ich seine Präsenz neben mir spüren. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Die Stille war wunderbar angenehm, jedes noch so kleine Wort, hätte den Moment zerstört. Es war, als würde mein Körper magnetisch von dem Zeros angezogen werden. Ich wollte mich so gern an ihn kuscheln, die Wärme spüren, die er ausstrahlte. Doch das würde wohl immer nur eine Träumerei bleiben. Ein Streifen meiner Hand ließ mich aufschrecken und ich war kurz davor, eben diese zurückzuziehen. Zumindest hatte ich es meinem Körper befohlen, doch wieder einmal gehorchte er mir nicht. Und dieses eine Mal war ich ihm sogar dankbar dafür. Denn es war nicht irgendein Fremder, der da meine Hand berührt hatte, sondern ganz einfach Zero. Zaghaft und vorsichtig umschloss er meine Finger mit den seinen. Diese eine kleine Berührung unserer Hände entfachte in mir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Ich hatte keine Ahnung, welchen Bedeutung das Ganze hatte, aber es war mir auch egal, denn in diesem Augenblick war ich einfach nur so unbeschreiblich glücklich. Zero hielt wie selbstverständlich meine Hand und hatte nicht vor, sie so schnell wieder loszulassen, hoffte ich zumindest. Als der Silberhaarige bemerkte, dass ich nicht daran dachte ihm meine Hand zu entziehen, verschränkte er zögerlich unsere Finger miteinander. Meinte Aido vielleicht so etwas mit „kleinen Gesten“? Wir hatten immer noch kein Wort gewechselt, als wir Zeros Zimmer erreichten. Was er wohl mit mir bereden wollte? Wahrscheinlich wollte er auf das Gespräch vorhin zurückkommen und klarstellen, dass er nicht mehr für mich empfand, als Freundschaft. Aber, war es normal unter Freunden, dass man Händchen hielt? Wahrscheinlich eher nicht, also was hatte das zu bedeuten? Kaum waren wir über die Türschwelle getreten, ließ Zero meine Hand wieder los, machte seine Nachttischlampe an und zog die Vorhänge zu. Ich stand währenddessen teilnahmslos im Raum und wusste nicht was ich tun sollte. Als er fertig war ließ er sich auf sein Bett gleiten und stützte seinen Kopf gegen die Wand. Wieder sah er mich an und trotz der Distanz zwischen uns, drohte ich in seinen Augen zu versinken. Wie sollte das nur weitergehen? Zeros rechte Hand klopfte leicht auf den „Platz“ neben sich. Ich sollte mich also zu ihm setzen? – Von mir aus gerne. Ich war ein klein wenig nervös, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was jetzt kam, ließ mich aber trotzdem neben dem Silberhaarigen nieder. Wieder legte sich Stille über uns, doch dieses Mal war sie nicht angenehm sondern irgendwie peinlich. Schließlich war es Zero der eben diese Stille durchbrach. Zögerlich und immer wieder mit kleinen Pausen sprach er Worte aus, die mich erröten ließen. Musste er denn gleich so mit der Tür ins Haus fallen? »Das vorhin… meintest du das ernst? Ich meine… so richtig?« Ich musste erst mal Schlucken. Was sollte ich ihm bloß antworten? Ich meinte meine Worte zwar ernst, aber sollte ich ihm das wirklich sagen? Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe und knetete das Laken zwischen meinen schlanken Fingern. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte ich es schließlich ein gekrächztes »Ja« herauszubekommen. Ich hatte so eine wahnsinnige Angst vor seiner Reaktion. Ich schaffte es einfach nicht den Silberhaarigen anzusehen, deshalb starrte ich ganz einfach die gegenüberliegende Wand an, kaute weiterhin auf meiner Unterlippe rum und knetete Zeros Bettwäsche durch. Scheiße! Konnte er nicht wenigstens irgendwas sagen? Oder nein, besser doch nicht, bevor sowas kam wie »Du bist abartig und widerlich!« war’s mir dann doch noch lieber, wenn er schwieg. Whaaaa! Wieso musste es so verdammt still sein? Konnte er nicht leiser atmen? – Ja, das war ein Widerspruch, aber ich war eben ein Wesen, das sich gern selbst widersprach und noch dazu ein wenig verwirrt war. »Ganz ruhig. Was ist los?« fragte mich Zero und strich mir dabei beruhigend über meinen Oberarm. Nur zeigte das bedauerlicherweise keine Wirkung. Ja, bedauerlicherweise… ich war schon irgendwie erbärmlich… »Du fragst allen Ernstes, was los ist??!!!« schrie ich ihn an. Ja, es war gemein von mir, so zu reagieren, aber meine Nerven waren eben überspannt. In den letzten Tagen war einfach zu viel passiert… Ehe er auch nur die geringste Chance gehabt hätte etwas zu erwidern, fuhr ich bereits fort ihn anzubrüllen. »Du verfickter Mistkerl! Ich schreie dir entgegen, dass ich dich liebe und dir fällt nichts Besseres ein als jetzt still dazusitzen?! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie scheiße das ist?! Vermutlich nicht! Denn dann würdest du verdammter Fickfehler nicht einfach nur auf deinem verdammten Bett in deinem verdammten Zimmer sitzen und nichts dazu sagen, sondern mir, verdammte Scheiße nochmal, eine verdammte Antwort geben! Du bist ein dreckiger Hurensohn, der glaubt ich bin es nicht wert, dass man mir erklärt welche verkackten Gefühle mir entgegengebracht werden! Ich weiß nicht wieso, aber im Moment würd‘ ich dir grad am liebsten deine Eier rausreißen und deinen Schwanz in ‘ne Steckdose stecken, weil du kein einziges Mal dazu fähig bist mir zu sagen, was Sache ist! Solltest du dich jetzt fragen, was ich meine, kann ich dir diese beschissene Frage gerne beantworten! Erstens Mal hast du es nicht für nötig gehalten, mir zu sagen, dass du ein verfluchter Vampir bist, bis du kurz davor warst mich auszusaugen. Du verschwiegst mir, dass du abgemurkst werden solltest und verabschiedetest dich noch dazu seelenruhig bei mir und tatest so, als wäre nichts. Von wegen, ich würde etwas Besseres finden! Komplette Scheiße, wenn du mich fragst, aber ich werd‘ hier ja sowieso nicht gefragt! Es wird sowieso nicht von mir entschieden, was gut und was schlecht für mich ist! Und um dem ganzen Kack hier noch eins drauf zu setzten, verletzt du Dauerwichser mich dann auch noch, indem du mich gefühlskalt abweist, weil du Angst hast mich irgendwann mal umzubringen, obwohl ich sowieso schon quasi geschworen hab, mein verfluchtes Leben für das deine zu geben. Holy Shit, du bist ein hässliches, derbes, züchtigendes und analfickendes Arschloch, das nicht zu schätzen weiß, was andere für einen empfinden! Also halt deine Fresse und steck dir dieses verdammte „Was ist los?“ sonst wo hin!« Scheinbar war es wohl wieder einmal fällig gewesen, dass ich einen Wutausbruch hatte. Es war eben doch nicht so gut, wenn man immer alles in sich aufstaute. Trotzdem war das keine Entschuldigung dafür, was ich gerade getan hatte, denn teilweise war ich doch etwas hart gewesen. Zum Beispiel das was ich mit ihm am liebsten machen würde war vielleicht doch ein bisschen … zu viel und irgendwie auch krank und ich hätte es ruhig auch weglassen können. Grimmig sah mich Zero an, in seine Augen war wieder dieser kalte Ausdruck zurückgekehrt. //Super Akemi, du hast mal wieder so richtig Scheiße gebaut!// Der Blick des Silberhaarigen wurde immer durchdringender. Angst kroch unwillkürlich in mir hoch. Erschrocken wandte ich mich von ihm ab und starrte erneut die Wand an. Irgendetwas sagte mir, dass sich bald ein roter Fleck auf meiner Wange abzeichnen würde... Zeros Stimme war bedrohlich ruhig und ließ mir einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter laufen. »Meine Mutter war keine Nutte.« Meine Nackenhaare stellten sich auf, noch nie hatte ich eine dermaßen große Angst vor dem Vampir, nicht einmal, als er mich gebissen hatte. Und doch wollte ich mich keineswegs entschuldigen, auch wenn ich selbst wusste, dass einige Beleidigungen wirklich unterstes Niveau gewesen waren. Da ich seinem kalten, berechnenden, auf mir ruhenden Blick nicht länger standhalten konnte, räusperte ich mich nach einigen Minuten des Schweigens, hob meinen Kopf wieder an und sah dem Silberhaarigen direkt in seine Augen. »Es tut mir leid, ich kenne deine Mutter nicht, noch deinen Vater oder sonst irgendwen von deiner Familie, es ist nicht zu entschuldigen, dass ich sie in den Dreck gezogen habe, genauso wie dich. Ich habe kein Recht dazu. Also, tut mir leid. Und, ich will mich auch gar nicht rechtfertigen oder so, weil ich ausnahmsweise mal meinen Fehler selbst erkenne und ihn auch zugebe, aber ein paar Sachen von dem was ich sagte, entsprachen der Wahrheit, die Beleidigungen zwar nicht – keinesfalls – aber dass du mich über so viele Dinge im Unklaren gelassen hast, zum Beispiel.« »Du hast recht, du kanntest meine Familie nicht und solltest du jemals wieder so über sie reden, werde ich mich nicht mehr zurückhalten, aber weil du sie eben nicht kanntest, lasse ich dir das heute grade nochmal durchgehen.« Immer noch war Zeros Stimme kalt, aber nach einem kurzen Stocken taute sie langsam wieder ein bisschen auf. »Ich nehme deine Entschuldigung an, denn auch ich muss mich entschuldigen, ich wollte dir niemals weh tun, und doch habe ich es getan. Bitte verzeih mir.« Meine Mundwinkel hoben sich leicht an und bildeten somit ein kleines Lächeln. »Du weißt doch, ich kann dir sowieso nicht lange böse sein…« Wie schon so oft an diesem Tag, legte sich Stille über uns beide. Diesmal war sie wieder von der angenehmen, beruhigenden Sorte. Obwohl ich heute meinen Körper so gut wie gar nicht beansprucht hatte, war ich müde, als hätte ich einen Marathon hinter mir – nicht, dass ich den durchgehalten hätte, aber ich stellte mir zumindest vor, dass man sich nach einem Marathon so fühlen musste zumindest wenn man in seiner Freizeit genauso viel Sport betrieb wie ich – ausgelaugt, schlaff, erschöpft und zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Ich war zwar verdammt müde, aber trotzdem kehrte die Nervosität von vorhin langsam wieder zurück. Würde mir Zero irgendwann mal eine Antwort geben und mir ehrlich sagen, was er für mich empfand? Da sie jetzt nicht mehr damit beschäftigt waren zu gestikulieren und mein Gebrüll zu verdeutlichen, fuhren meine Hände wieder fort, das Laken durchzukneten. Ich war so in meine wirren Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie Zero seine Haltung veränderte und auf mich zu kam. Erst als ich seine Nasenspitze an meiner Kehle spürte, schrak ich auf. Beinahe quälend langsam fand eben diese feine Nase ihren Weg meinen Hals entlang bis zu der empfindlichen Stelle hinter meinem Ohrläppchen. Es kam mir so vor, als würde der Silberhaarige gierig meinen Duft inhalieren. Alleine bei diesem Gedanken erfasste eine prickelnde Gänsehaut meinen Körper. Vorsichtig knabberte Zero an meinem linken Ohrläppchen. Ich war kurz davor ein lustvolles Stöhnen von mir zu geben. Kurz hörte er damit auf, während dieser Pause flüsterte mir der Silberhaarige mit einer rauen, belegten und ungeheuer verführerischen Stimme einige Worte in mein Ohr. Worte, die verursachten, dass ein wohliger und erregender Schauer durch meinen Körper fuhr. »Ich weiß zwar nicht genau, was ich für dich empfinde, aber was ich mit Sicherheit weiß ist, dass ich weitaus mehr von dir begehre als nur dein Blut.« ~~~~*~~~~ Ciao! :D Also erstens mal wieder: Vielen lieben Dank Itachi-kun für deinen Kommi. :D Ich will hier ja nicht allzu lange nerven, deshalb: Ich hab ne Frage an euch. Da ich grade ein bisschen verunsichert wegen dem weiteren Verlauf der Fic bin, hab ich mir gedacht, ich frag einfach mal nach euren Ideen. Also: Was sollte eurer Meinung nach, jetzt GLEICH passieren? Sollte jemand eine Idee haben, einfach einen Kommentar schreiben, und wenn mir die Idee gefällt, naja, wer weiß ^^ Das war's eigentlich schon wieder von mir. Ich würd mich wie immer über Kommis freuen, aber naja :D Glg Lisa ♥ Kapitel 20: Hunger hervorrufende Spielchen ------------------------------------------ Hey Leuts. Ja, oh Wunder, ich lebe noch xD Nach einer halben Ewigkeit gibts jetzt hier mal wieder ein neues Kapitel... jaja... Hach. Lange, lang ist's her :p Noch mal vielen Dank Itachi_kun für deinen lieben Kommentar :) So und jetzt viel Spaß! Achja und noch was, was das Kapitel betrifft, es hat nicht sonderlich viel Inhalt und die, die Shonen-Ai nicht mögen, können den Akatsuki & Hanabusa Part auch gerne weg lassen ;) glg Lisa ~~~~*~~~~ (Zwanzigstes Kapitel – Hunger hervorrufende Spielchen) Eine Gänsehaut erfasste meinen gesamten Körper. Immer wieder hallten die Worte des Silberhaarigen in meinem Kopf nach. »…aber was ich mit Sicherheit weiß ist, dass ich wesentlich mehr von dir begehre als nur dein Blut.« Ich spürte, wie seine Zunge langsam über den Rand meines Ohres glitt und somit eine feuchte, prickelnde Spur zog. Es war die einzige Stelle, die im Kontakt mit Zero stand, genau deshalb lag auch meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihr. Es war einfach nicht die gewöhnliche Art, wie er mich berührte, es lag irgendwie etwas Verlangendes, Erregtes in ihr. Zero gab mir die Chance mich ihm zu entziehen, er hielt mich nicht fest. Doch ich wollte nicht weg von ihm, diese Berührung nicht missen. Viel zu sehr und zu lange sehnte ich mich schon danach, dass er mich so sah, mich so berührte. Irgendwo in meinem Unterbewusstsein dachte ich daran, dass er mich möglicherweise nur ausnutzen wollte, aber das war mir egal, das kleine bisschen Verstand, dass sich dagegen wehrte so von ihm angefasst zu werden, wurde einfach von den Bedürfnissen meines Körpers und meines Geistes überlagert und in den hintersten Winkel meiner selbst zurückgedrängt. Ich wollte mich ihm hingeben, einmal in meinem Leben wollte ich ihn spüren. Als der Silberhaarige bemerkte, dass ich ihm keineswegs entfliehen wollte, legte er seine beiden Hände um meine Taille und zog mich auf seinen Schoß, dabei hörte er nicht auf an meinem Ohr zu knabbern. Ich konnte nicht umhin ein genießerisches Seufzen von mir zu geben. Wir hatten uns noch nicht einmal geküsst und doch prickelte mein Körper, wie nie zuvor. Irgendwie war es anders als gestern Morgen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich die Gewissheit hatte, dass er mich wirklich wollte, MICH und nicht einfach irgendwen, der seine Lust befriedigte. Ich hatte keine Ahnung wie weit er vorhatte zu gehen, doch ich machte mir auch keine Gedanken darüber, ich wollte mich einfach nur treiben lassen und nicht nachdenken. Zeros zubeißende Zähne in meinem Nacken, ließen mich scharf die Luft einziehen. Der Biss war nicht fest und ich blutete auch nicht, trotzdem tat es weh. Aber genau dieser Schmerz bewirkte, dass mein Bedürfnis ihn zu küssen und von ihm berührt zu werden, noch weiter wuchs. Und um ehrlich zu sein, hatte die Vorstellung Zeros wehrloses Opfer zu sein auch ihre Reize. Seine sanften Hände wanderten unter meine Bluse und streichelten meine nackte Haut. Sein linker Zeigefinger zog immer wieder seine Kreise um meinen Bauchnabel und verschwand auch ab und an in diesem. Um nicht genießerisch aufzukeuchen, biss ich mir fest in die Unterlippe. Eine meiner Hände war in Zeros Bettdecke gekrallt, während die andere sich auf den Weg machte, um sich in seinem weichen Haar zu vergraben. Die Lippen des Silberhaarigen verteilten währenddessen überall auf meinem Hals kleine, flüchtige Küsse und saugten sich hin und wieder an einer Stelle fest. Langsam hielt ich es nicht mehr aus, die Gefühle und Empfindungen die er durch diese Berührungen in mir hervorrief waren zwar unglaublich, aber ich wollte endlich seine Lippen auf den meinen spüren, seine Zunge sollte nicht meinen Hals ablecken, sondern die meine zum Tanz auffordern. Entschlossen drehte ich meinen Oberkörper, bewegte meine Hand in seinen Haaren, so dass sie nicht verkrampft war, und legte die andere in seinen Nacken. Überrascht sah mich Zero an. Sein Blick war irgendwie verschleiert und glasig, ich war hier eindeutig nicht die Einzige, die mehr als diese kleinen, und doch erregenden Berührungen wollte. Seine rechte Hand glitt aus meiner Bluse hervor und legte sich auf meinen Hinterkopf, während die linke damit fortfuhr meine Haut zu verwöhnen. Sein Gesicht näherte sich und ich schloss meine Augen. Ich wollte diesen Moment vollends genießen und nicht von irgendwelchen unwichtigen Löchern in der Wand abgelenkt werden. Zero schob meinen Kopf näher an den seinen, er konnte es wohl auch nicht erwarten, von meinen Lippen zu kosten. Ich presste meinen Körper dichter an ihn heran und drehte nun auch meinen Unterleib, um meine Beine um seine Mitte schlingen zu können. Sein heißer Atem auf meinen Lippen ließ einen Schauer blitzartig durch meinen gesamten Körper fahren, die Dauergänsehaut intensivierte sich. Und endlich geschah es. Endlich presste Zero seine weichen Lippen auf meine. Es fühlte sich gut an. So unbeschreiblich gut. Schon lange war es einer meiner innigsten Wünsche gewesen, dass wir uns küssten, lange sehnte ich mich nach dieser Berührung, und nun war sie da und übertraf bei Weitem meine kühnsten Vorstellungen. ~ Früher, als ich meine Mutter, bei ihrem letzten Besuch vor ihrem Tod fragte, wie sie erkannt hatte, dass sie Vater liebte und er diese Liebe erwiderte, gab sie mir eine Antwort, die ich damals nicht verstand. Ich wollte, wie jedes andere Mädchen in meinem Alter, von meinem Traumprinz schwärmen und mir Geschichten ausdenken, wie wir uns kennenlernten, doch dafür brauchte ich eben Auskünfte, und meine Mutter war in meinen Augen die beste Informationsbeschafferin. Sie sagte, »Was ich empfand, wusste ich schon lange, aber wie du weißt, ist dein Vater, was seine Gefühle betrifft, ein verschlossenes Buch mit sieben Siegeln. Damals hatten wir uns für längere Zeit nicht mehr gesehen, weil er bestimmte Angelegenheiten zu klären hatte und für zwei Monate im Ausland war. Von außen hin sah es zwar so aus, als wären wir zusammen, aber eigentlich hatten wir uns nur ein paar Mal geküsst und waren sonst nur Freunde… eigentlich. Aber als Takashi wieder zurückkam und wir uns zum ersten Mal wieder sahen und uns küssten, war etwas anders. Die Art des Kusses war irgendwie anders. Ich weiß nicht wieso, aber durch diesen Kuss wurden mir die wahren Gefühle deines Vaters offenbart… Der Kuss war sanft und doch verlangend… und war erfüllt von Liebe.« ~ Gierig sog ich Zeros Duft ein und krallte meine Finger immer weiter in sein Haar. Beinahe schon flehend strich seine Zunge über meine Unterlippe und bat somit um Einlass in ein ihr unbekanntes Territorium, um eben dieses genauestens zu erforschen. Nur zu gerne öffnete ich meinen Mund einen Spalt breit und spürte sogleich, wie Zeros feuchte Zunge zwischen meinen Lippen und Zähne hindurch schlüpfte. Binnen Sekunden entbrennte ein Tanz zwischen ihm und mir, der mir den Atem nahm, meinen Herzschlag aufs dreifache beschleunigte und unzählige Blitze durch meinen Körper jagte. Seine immer noch unter meiner Bluse versteckte Hand schlang sich um meine Taille und presste mich so fest an seinen Oberkörper, dass ich selbst durch die Schuluniform hindurch seine sehnigen Muskeln spüren konnte. Ohne den Kuss zu lösen, drehte er unsere beiden Körper, sodass ich unter ihm in die weiche Matratze gedrückt wurde. Langsam ging mir die Luft aus und ich musste widerwillig den Kuss lösen. Ich atmete ein paar Mal tief durch, Zero hingegen gönnte sich keine Verschnaufpause. Wie schon vorhin übersäte er mein bereits von Schleife und Bluse befreites Dekolleté mit Küssen und wohl auch einigen Knutschflecken. Überall wo er mich berührte schienen kleine Feuer aufzulodern. Es war als würden Flammen, die keine Welle des Schmerzes sondern der Verzückung auslösten, über meine Haut springen und keine sichtbaren, aber doch so tiefe Spuren hinterlassen. Immer wieder entkrochen meiner Kehle kleine, nicht zu unterdrückende Seufzer. Das war eindeutig das Beste was ich je in meinem Leben erlebt hatte. ~ Akatsuki & Hanabusa ~ »Nicht, Aido. Was soll das werden?! Du kannst da doch nicht einfach so reinspazieren!« »Kann ich wohl.« Ohne weiter darüber nachzudenken, was die beiden Personen in dem Raum gerade anstellen könnten, legte der Blondschopf seine rechte Hand auf die Türklinke und drückte sie hinunter. Von anklopfen hielt er sowieso nichts, also warum sollte er jetzt sein gewöhnliches Verhalten ändern und sich mit diesem Klopfen ankündigen? »Siehst du Akatsuki, sie machen absolut nichts. Sie sitzen nur auf dem Bett und… und… ziehen sich aus… und knutschen rum… und… Gott ich muss hier raus!!« Und schon rannte er rückwerts wieder aus dem Zimmer und knallte hinter sich die Tür zu. »Ich hab’s dir doch gesagt.« Geradezu emotionslos sah der Orangehaarige auf seinen Freund hinab. In seinem Kopf nahm eine hinreißende Idee immer mehr Gestalt an... Da er kein Mann großer Worte war und er diese zu jenem Zeitpunkt als gänzlich überflüssig ansah, packte Kain sein Gegenüber am Kragen und zog ihn zu sich heran. Er hatte zwar nicht allzu viel gesehen, aber er war eben doch nur ein Mann… mit gewissen Bedürfnissen. Bevor der Hanabusa auch nur die geringste Chance gehabt hätte etwas zu sagen oder gar zu protestieren, flüsterte der Größere ihm zur Besänftigung einige, rau ausgesprochene Worte ins Ohr. »Ich werde mich bemühen, dich nicht so hart dran zu nehmen, wie letztens.« Mit einem kräftigen Ruck, und doch nur kleinem Kraftaufwand, presste Akatsuki den Kleineren an die nächstbeste Wand und machte sich bereits daran ihn von dieser störenden Kleidung zu befreien. »Kain, was machst du da?! Wir sind hier mitten am Gang und es könnte- « Der Orangehaarige presste seine Lippen hart auf die des Blauäugigen und unterbrach somit dessen Redeschwall. Sein Verlangen wuchs immer mehr und das machte sich auch in seiner Hose bemerkbar. Da Aido so fest an seinen Seme gedrückt wurde, konnte er dessen Erregung durchaus spüren, und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, es gefiel ihm, was er nur durch seinen Körper in dem Älteren hervorrufen konnte. Doch auch er selbst blieb nicht unberührt. Immer wieder streiften Kains kalte Finger seine nackte Haut, als ihm die Schuluniform beinahe schon vom Leib gerissen wurde und verursachten, dass auch sein kleines Problem in der Hose immer weiter wuchs. Er konnte es nicht leugnen, auch der Orangehaarige hatte eine gewisse Wirkung auf ihn. Wenige Minuten später standen die beiden fast gänzlich nackt, eng umschlungen und an die Wand gepresst auf dem Flur des Jungentrakts des Day-Class-Wohnheims, doch dem Hanabusa war alles andere als kalt, der heiße Körper seines Lovers wärmte ihn und so erregt wie er war, hätte er die Kälte sowieso nicht gespürt, sein Körper glühte viel zu sehr dafür. Immer wieder streifte eine Erektion die andere und sandte Schauer durch den jeweiligen Leib. Abermals erhob Kain seine belegte Stimme, doch nicht um vor Lust zu stöhnen, sondern um dem Uke erneut etwas ins Ohr zu flüstern. »Ich will, dass du mich verwöhnst. Ich will in deinem Mund kommen, bevor ich noch ganz anders wo meinen Höhepunkt erleben werde.« Bestimmt löste Akatsuki den Blondschopf von sich und drückte ihn so zu Boden, dass er kniete und mit seinem Mund perfekt das bis zum äußersten erregte Glied des Größeren umschließen konnte. »Was? Nein, Kain. Ich will das nicht. Zumindest nicht hier und nicht heute. Wir sind nicht auf unsrem Zimmer, das heißt ich muss schlucken.« Die einzige Erwiderung auf seinen Protest war, dass der Stehende seinen Kopf fest in die Hände nahm und die Lippen des Ukes zu seiner Spitze führte. Aido sah ein, dass es keinen Sinn hatte weiter zu verweigern und öffnete widerwillig seinen Mund. Wenn Kain so drauf war, hatte er nicht die geringste Chance ihm irgendwie zu entkommen. Vorsichtig ließ er seine Zunge über die Seiten des Gliedes vor ihm gleiten. Es war keineswegs das erste Mal, dass der Blondschopf seinen Freund auf diese Weise zur Exaltation brachte, aber auf jeden Fall das erste Mal auf einem Flur und gegen seinen Willen. Der Hanabusa wusste, sollte er seinen Job jetzt nicht gut machen und die Wünsche des Orangehaarigen nicht erfüllen, würde er später von eben diesem bestraft werden, er würde in den nächsten Tagen nicht sitzen, liegen, stehen und schon gar nicht auf die Toilette gehen können, ohne dabei vor Schmerzen fast umzukommen. Zögerlich nahm Aido seine Hände zur Hilfe und massierte mit ihnen leicht die Hoden Kains. Er musste nicht viel machen und schon war sein Seme kurz vor seinem Höhepunkt. Als der Blauäugige das bemerkte, nahm er schnell das steife Glied so weit wie möglich in den Mund und saugte leicht an der Spitze. Seine Zunge fuhr damit fort leicht die Eichel zu umspielen und sorgte dafür, dass Akatsuki einige Male laut aufkeuchte. Mit einem lauten Stöhnen ergoss sich der Stehende schließlich bis zum letzten Tröpfchen in dem Mund des Blondschopfs. Diesem blieb nichts anderes übrig, als die kleine Menge der weißen Flüssigkeit wohl oder übel zu schlucken… wohl eher übel. »Gut gemacht. Lass uns das auf unserem Zimmer weiter ausbauen…« ~ Akemi ~ Immer noch schmiegten sich Zeros Lippen an die meinen, unsere Zungen schienen zu einer untrennbaren Einheit zusammengewachsen zu sein und auch zwischen unseren Körpern war außer einem Hauch von Stoff nicht einmal das kleinste bisschen Luft. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber ich war mir sicher, dass es nicht erst wenige Minuten her war, dass wir kleine Küsse ausgetauscht hatten. Meine Lippen waren angeschwollen, und auch wenn er einmal nicht damit beschäftigt war, diese zu verwöhnen, sondern meinen Hals oder Bauch, prickelten sie unaufhörlich. Ich hatte das Gefühl als würden tausende feine Nadeln in sie stechen, aber keineswegs so viel Schmerz verursachen. Wieder und wieder fuhren meine Hände über den nackten, starken Rücken des Silberhaarigen. So manch roter Striemen war auf diesem zu erkennen, da ich mich hin und wieder einfach nicht zurückhalten konnte und meine Fingernägel in seine empfindliche Haut schlug. Ich fand, dass sich Zero schon viel zu lange um meinen Hals und nicht um meine nach den seinen lechzenden Lippen kümmerte. Ich schloss meine Beine noch fester um seine Mitte, nahm in noch mehr gefangen als er sowieso schon war und drückte erneut seinen Kopf in Richtung meines Gesichtes. Sofort verstand er was ich wollte und endlich vereinten sich unsere Münder erneut. Seine Lippen übten immer wieder kurz Druck auf die meinen aus, um sich gleich danach wieder von ihnen zu lösen. Mit der Zeit wurden die Abstände zwischen dem Pressen und Lösen immer länger und schließlich fanden unsere Zungen endlich wieder zueinander und spielten dieses atemberaubende Spiel. Die seine umkreiste die meine wie ein Jäger seine Beute und nahm sie immer wieder gefangen, ließ sie für einen kleinen Moment frei, nur um sie einen Sekundenbruchteil später mit doppelter Intensität auf ein Neues zu seinem Untergebenen zu machen. Erschrocken fuhren wir auseinander, als ein tiefes, grummelndes Geräusch ertönte. Leicht verängstigt sah ich mich um, und kam noch im selben Moment vor Scham fast um. Mein Kopf fing an dunkelrot zu leuchten und ich wünschte mir im Boden versinken zu können. Zeros tiefes, von Herzen kommendes Glucksen ließ mich meine Augen zu Schlitzen verengen. »Lass mich! Ich hab schon ewig nichts mehr gegessen. Ist doch klar, dass ich auch irgendwann mal hungrig bin.« Mit dieser Aussage bezweckte ich einzig und allein, dass sich sein Gelächter noch steigerte. Es schien, als würde er gar nicht mehr aufhören können zu lachen und im Inbegriff ihn von mir runter schubsen zu wollen, löste ich meine um ihn geschlungenen Beine von einander und nahm auch meine Hände von seinem Rücken. Die Reaktion darauf war, dass er immer noch weiter kichernd von mir herunter kullerte und nebenbei in die doch ziemlich schmale Matratze fiel. »Du bist doof«, murrte ich, verschränkte meine Arme und drehte mich zur Wand. Dieser Idiot brauchte mich gar nicht auslachen. Es war doch nur menschlich, dass ich nach einem ganzen Tag ohne auch nur den kleinsten Bissen hungrig war. Nach mindestens drei Minuten in denen Zero sich hemmungslos weiter über mich lustig gemacht und sich nur langsam wieder beruhigt hatte, spürte ich wie zwei starke Arme mich von hinten umarmten und eine Nase sich über meinem linken Ohr deponierte. »Entschuldigung, aber du musst zugeben, dass die Situation grade ziemlich witzig war. Ich meine, dein Magen hat so laut geknurrt… ich wette das hat sogar noch die Typen im übernächsten Zimmer aus dem Schlaf gerissen.« Ich konnte sein Grinsen förmlich sehen, das durch das Erschauern meines Körpers aufgrund seines heißen, feuchten Atems in meinem empfindlichen Ohr hervorgerufen wurde. Erneut fing mein Kopf an zu glühen. »Fick dich doch einfach…du hast hier ja nicht zufällig was zu essen da, oder?«, fragte ich ihn nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Das eindeutige Kopfschütteln war mir Antwort genug und ich versuchte meinen Körper wieder in seine Richtung zu drehen. Irgendwie war ich in den letzten Minuten auf einmal wahnsinnig müde geworden und ich wollte nichts anderes mehr als zu schlafen, außer vielleicht essen, aber naja. Einen kleinen genießerischen Seufzer von mir gebend kuschelte ich mich in Zeros äußerst gemütliche Halsbeuge. »Gute Nacht«, grummelte ich schon halb am Schlafen. »Träum schön, mein kleines Kätzchen.« »Fresse.« Quälender Hunger ließ mich nach wenigen Stunden erholsamen Schlafes aufschrecken. Sowas musste doch echt nicht sein, oder? »Zero?«, flüsterte ich und stupste dem Silberhaarigen mit dem Finger gegen die Rippen. Bewirken tat diese Geste jedoch nichts. Nur ein kleines Murren kam von ihm. Trottel. »Zero.«, sagte ich schon etwas lauter. Wenn ich schon munter war konnte er mich wenigstens unterhalten. Er drehte sich ein kleines Stück von mir weg, schien aber nichts zu bemerken. Mein Gott, wie konnte man nicht mitbekommen, wenn man die ganze Zeit einen Finger zwischen die Rippen gebohrt bekam. »Zero, duuuhuu! Zero.« »Was ist denn?«, grummelte er genervt und fuhr sich mit einer Hand über die Augen. Gekonnt setzte ich einen Schmollmund, wie ein kleines Kind auf und schaute ihn mit großen Augen an. Das alles konnte man in der Dunkelheit wohl nicht so gut erkennen, aber das war egal, denn alleine durch meine quengelnde Stimme konnte man sich den Ausdruck in meinem Gesicht ungefähr vorstellen. »Hunger~« »Huh…« Kapitel 21: Kleine Kriese am Morgen ----------------------------------- Ahm...hehe... hi >-> Für einige von euch mag es unglaublich erscheinen, aber ja, ich lebe noch und hab ein furchtbar schlechtes Gewissen. Ich wollte echt nicht, dass es so lange dauert das neue Kapitel zu schreiben...aber naja. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) ~ Lisa :* (Einundzwanzigstes Kapitel – Kleine Kriese am Morgen) ~Zero~ Schon eine Weile beobachtete ich sie dabei, wie sie zu einer Kugel zusammengerollt und nur noch halb zugedeckt auf meinem Bett schlummerte. Es missfiel mir gewaltig die Kleine aufzuwecken, doch wir mussten nun mal los. Trotzdem konnte ich nicht anders, als sie noch kurz zu beobachten. Andere würden die Spur aus Speichel, die sich von ihrem Mundwinkel bis hinab zu der Matratze zog, wo sich bereits ein kleiner, sehr feuchter Fleck gebildet hatte, wohl als widerlich bezeichnen, ich hingegen fand das Ganze einfach nur niedlich, denn in diesem Moment wirkte sie mehr denn je wie ein kleines, verspieltes Kätzchen, das aber ganz schnell seine Krallen ausfahren konnte. Es war immer wieder amüsant zu beobachten, wie leicht man Akemi auf die Palme bringen konnte. Mit zögernden Schritten näherte ich mich dem Bett. Ich wusste nicht wirklich was das jetzt zwischen uns war. Zwar wollte ich sie keinesfalls verlieren, aber trotzdem hatte ich immer noch Angst sie zu verletzen. Vorsichtig strich ich dem Mädchen eine Strähne des grünen Haares aus dem Gesicht und ließ die Rückseite meines Zeigefingers über seine weiche Wange gleiten. »Akemi, wir müssen aufstehen, Cross will mit uns essen«, hauchte ich in ihr Ohr. Ich war mir sicher, dass sie es nicht einmal realisiert hatte, dass ihr Körper bei meiner Stimme erschaudert war, doch ich hatte es bemerkt und es verschaffte mir eine gewisse Genugtuung zu wissen eine solche Wirkung auf sie zu haben. Ich war mir sicher, dass sie noch nicht wach war, aber wir mussten wirklich los, deshalb biss ich ihr ohne zu zögern in den freigelegten Nacken, nicht fest genug um sie zum Bluten zu bringen, aber doch ziemlich stark. Bis vor Kurzem – wenige Stunden zuvor – war ich noch komplett angewidert gewesen allein bei der Vorstellung jemanden so zu beißen, denn automatisch brachte ich das mit meinem minderwertigen Dasein als Level-E in Verbindung, doch gestern hatte ich herausgefunden, wie sie solche Berührungen zu genießen schien und mein Ekel wurde dadurch irgendwie gemindert. Noch immer blieb die gewünschte Reaktion aus und mir blieb wohl nichts anderes übrig, als mich weiter auf das Bett sinken zu lassen. Irgendwie kam in mir das Verlangen auf, sie genauso zu nerven, wie sie mich in der vergangenen Nacht. Eine geschlagene halbe Stunde lang hatte sie nichts anderes gemacht, als mir ihren Finger in die Seite zu bohren und rumzunörgeln, dass ich ihr was zu essen bringen sollte. Mit einem geradezu irren Grinsen auf den Lippen beugte ich mich weiter über die Grünhaarige bis mein Gesicht nur noch wenige Zentimeter über dem ihren schwebte. Gerade als ich ihr neckisch in ihre kleine Nase beißen wollte, schlug Akemi ihre dunkelvioletten Augen auf. »Was wird das, wenn du fertig bist?«, schallte ihre Stimme mit einem verwirrten, leicht verängstigten Unterton durch den Raum, doch ich ließ mich nicht im Geringsten davon beirren. Beharrlich senkte ich weiter meinen Kopf, doch im letzten Moment überlegte ich es mir doch nochmal anders, immerhin war sie ja jetzt schon wach. Im Bruchteil einer Sekunde waren meine Lippen einige Zentimeter tiefer geglitten und legten sich nun mit sanftem Druck auf die von der immer noch verwirrten Akemi. Ehe sie die Chance hatte den Kuss zu erwidern löste ich meine Lippen bereits wieder und ich erhob mich vom Bett. Ich spürte genau den durchdringenden Blick in meinem Rücken, als ich mich von ihr wegdrehte, um mich dem Kleiderschrank zuzuwenden. »Hier«, sagte ich und schmiss eines meiner T-Shirts in ihre Richtung, sie nahm es jedoch nicht wahr und nur einen Moment später saß sie mit weit aufgerissenen Augen auf meinem Bett, ihr Kopf war von dem Stück Stoff bedeckt und nur, weil eben dieser Stoff nicht genau in der Mitte lag, konnte sie etwas sehen. »Was zur Hölle geht hier vor?«, fragte sie mich und zog dabei skeptisch das weiße Shirt von ihrem Kopf, welches sie danach mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete. »Cross will mit uns frühstücken, damit er die Geschehnisse der vergangenen Tage besprechen kann«, entgegnete ich ihr während ich mir selbst ein frisches Oberteil über den Kopf zog. »Und warum werde ich dann mit deinen Sachen attackiert? Was soll ich mit dem Teil?« »Wie wär’s mit anziehen?«, meine Stimme klang spöttisch, war ja auch eine selten dämliche Frage, die sie da stellte. »Warum?« »Gott, tu’s einfach. Ich bezweifle, dass du mit einer verknitterten und angesabberten Uniform vor dem Rektor erscheinen willst, noch dazu nach der Sache von vorgestern, also…« »Ich versteh’s immer noch nicht. Warum kann ich nicht einfach in mein Zimmer gehen und mir frische Klamotten holen? Außerdem was bringt mir ein T-Shirt? Was ist mit dem Rock? Soll ich den Fetzen als Kleid benutzen oder was?« Wieso war sie eigentlich so anstrengend? Konnte sie nicht einmal, nur ein einziges Mal, das machen, was man ihr sagte und zwar ohne irgendwelche Einwände? Aber irgendwie waren diese Fragen ja zu erwarten gewesen, den wahren Grund für mein Verhalten würde ich ihr dennoch sicher nicht nennen. Von Worten wie ›Ich will nur, dass alle wissen, dass du mir gehörst‹ würde sie sich sicher verarscht fühlen, und um ehrlich zu sein wäre mir das auch zu kitschig gewesen… als würde ich jemals so etwas sagen. »Wir haben keine Zeit mehr und den Rock kannst du anlassen. Da du aber gern deinen Blazer außer Acht lässt und du gestern im Wald warst, ist deine Bluse völlig dreckig. Und wenn du jetzt nicht bald anfängst dich umzuziehen mach ich das auf dem Weg für dich während ich dich runtertrage, verstanden?« »Ein bisschen freundlicher hättest du das aber auch sagen können und jetzt dreh dich um!«, grummelte sie. Seufzend tat ich wie mir geheißen und richtete meinen Blick stur geradeaus auf die Zimmertür, denn ich wollte nicht noch mehr Zeit vergolden, als sowieso schon. Immer wieder war ich kurz davor mich umzudrehen, um das Bild, das sich immer tiefer in meinen Gedanken verankerte, bestätigt zu bekommen. Das Bild wo Akemi zögerlich die wenigen verschlossenen Knöpfe ihrer Bluse öffnete und mich dabei mit ihren großen, leicht verschleierten Augen ansah, der Blick den ihr Gesicht in meiner Vorstellung zierte war mehr als nur ein kleines bisschen erregend. Ich fragte mich, ob der BH den sie diesmal anhatte genauso einladend war, wie der schwarze von letztens… Verdammt, was sollte das?! Ich sollte nicht mal daran denken, sowas zu denken. Normalerweise benahm ich mich doch auch nicht wie ein pubertierender, notgeiler Typ, warum dachte ich also so einen Mist? Okay, vermutlich war es eine ganz normale Reaktion, wenn man bedachte, dass ich auch nur ein Kerl war, der mit einem total scharfen Mädchen, das sich gerade umzog, in einem Zimmer war, noch dazu hatte nicht nur der Körper eben jenes Mädchens so einiges zu bieten. Wie es wohl war diese zarte Haut zu liebkosen, ihren flachen, schönen Bauch zu streicheln? War es denn genauso verführerisch wie ihre weichen, warmen Lippen zu küssen, mit dieser forschen, frechen Zunge zu spielen? Oder was wäre, wenn sie selbst mit ihren zarten, geschickten Fingern über meinen gesamten Körper fahren würde, so wie sie es gestern nur auf meinem Rücken und meiner Brust gemacht hatte. Was wenn diese Finger noch ganz andere Gebiete erforschen würden? Hmm… Verdammt, das musste aufhören, auf der Stelle! »Ich bin fertig«, ertönte es plötzlich hinter mir und nur kurz darauf schmiegte sich ein warmer Körper an meinen Rücken. Nicht gut, gar nicht gut. »Wir sollten gehen«, schaffte ich es zwischen zusammengepressten Lippen herauszubringen. Bestimmt löste ich ihre verschränkten Finger von einander und nahm sie von meinem Bauch. Meine rechte Hand packte ihre linke und ich zog sie schnell zur Tür raus, die ich kurz darauf hastig schloss. Immer schneller wurden meine eiligen Schritte, denn ich wollte so bald wie möglich in die Nähe des Rektors, wo mir jegliche Gedanken dieser Art ausgetrieben werden würden. »Was ist los? Warum bist du so verkrampft?« ~Akemi~ Zeros Verhalten verwirrte mich. Warum war er auf einmal so abweisend und grob? Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Wollte er nicht von mir berührt werden? Mir war klar, dass keineswegs alles zwischen uns ausgesprochen war, aber trotzdem verletzte mich das gerade irgendwie. Er hätte seine Hand doch ganz normal mit der meinen verschränken können, also warum zerrte er mich an meinem Handgelenk mit sich? Gerade eben im Bett war er doch auch noch so sanft gewesen. Es war so schön von diesen süßen, zärtlichen Lippen geküsst zu werden. Unbewusst fuhr ich mir mit den Fingern meiner freien Hand über meine Lippen, wo ich immer noch Zeros zu spüren glaubte. Ich wollte unbedingt wissen was los war und ohne mein Zutun hatte mein Körper bereits reagiert. Mitten am Flur blieb ich stehen, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte, da mich Zero immer noch festhielt. Als der Silberhaarige bemerkte, dass ich nicht weiter neben ihm herlief und Widerstand leistete, blieb er ebenfalls stehen und wandte sich mir zu. Fragend sah er mich an. Meine Frage vorhin schien er gar nicht mitbekommen zu haben. Sorge spiegelte sich in seinem wunderschönen Gesicht. Zögerlich lockerte er den Griff um mein Handgelenk und ließ seine Finger in meine Handfläche gleiten. Wieder verschränkte er sie behutsam mit den meinen, vernichtete in einem einzigen Moment all meine Zweifel. Immer noch sah er mich mit diesem Blick an, der so viel Fürsorge in sich trug, dass ich gar nicht anders konnte, als meinen Kopf zu drehen und mich abzuwenden. Ein leichter Druck ließ mich meine Aufmerksamkeit auf unsere verworrenen Hände lenken. Ein leises Seufzen entfloh meinen Lippen, ich wünschte mir einfach nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was hier gerade eigentlich ablief. Plötzlich spürte ich kalte, so vertraute Finger an meinem Kinn. Mit sanfter Gewalt wurde eben dieses leicht nach oben gedrückt und ich hatte keine andere Wahl, als Zero mitten ins Gesicht zu sehen. Er brauchte keine Worte, schon allein durch den verwirrten Ausdruck in seinen fliederfarbenen Iriden konnte ich seine unausgesprochene Frage deuten. »Ich weiß auch nicht… ich will einfach nur wissen, was gerade in dich gefahren ist. Warum… warum warst du auf einmal so anders? Das… ach verdammt« Leise fluchend wollte ich die einzelne Träne, die sich gerade ernsthaft ihren Weg über meine Wange erkämpfte, wegwischen, doch bevor mein Finger auch nur in ihre Nähe kommen konnte, strich bereits der Daumen des Silberhaarigen den kleinen, salzigen Tropfen hinfort. Sein Kopf senkte sich, langsam legte er seine Stirn an meine und sah mir unterdessen die ganze Zeit tief in die Augen. Seine Worte wie ein Hauch. »Es tut mir leid.« Unweigerlich schloss ich genießerisch meine Lider und inhalierte seinen berauschenden Duft. Von mir aus hätten wir ewig so dastehen, die Welt um uns vollends vergessen können. Alles was jetzt für mich zählte war hier. Das alles war völlig richtig, so wie es war. Wenn mir jemand meine Gedanken zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr früher gesagt hätte, hätte ich damals wohl einen Lachkrampf bekommen, oder noch wahrscheinlicher wäre Übelkeit in mir aufgestiegen, aber so fühlte es sich absolut perfekt an. Ohne jegliche Vorwarnung verlor ich den Boden unter den Füßen als Zero mich ruckartig hochhob und über seine Schulter warf. »Noch länger trödeln können wir leider nicht.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)