Burning Silence von abgemeldet (~StS - In der Stille) ================================================================================ Your Arms --------- Es war dunkel. Verdammt dunkel. Die einzigen Lichter, die zu sehen waren, waren die unzähligen Sterne, die hinter der Scheibe des Cockpits funkelten. Squall saß auf dem Pilotensessel und fragte sich, wie es weitergehen sollte. Sie hatten nun zwar ein Raumschiff, die Ragnarok, doch hatte er keinen blassen Schimmer, wie sich dieses Vehikel bedienen lies. Frisch aus ihrem Raumanzug geschlüpft, schwebte Rinoa in die Pilotenkanzel. Sie liess sich auf dem Co-Piloten-Platz nieder und war froh aus der erdrückenden Kälte des Weltraumes entwischt zu sein. Nun schwiegen die Beiden sich an. Sie sah rüber zu Squall. Er war ein stiller, ernster junger Mann, der kaum Emotionen zeigte. Die ganze Reise über waren sie mit der Gruppe unterwegs, doch jetzt, jetzt saß er direkt neben ihr. Die ganze Zeit über hatte sie sich gewünscht, mit ihm alleine zu sein, nur für ein paar Minuten. Doch jetzt, wo er nachdenklicher und grimmiger denn je schien, wirkte er, als wollte er in diesem Moment erst recht nicht angesprochen werden. Die Mauer, die er aufgebaut hatte, liess ihn unnahbar erscheinen. Also schwieg sie. Sie schloss die Augen. Es war dunkel. Wie im All. Sie spürte wieder die Kälte. Spürte wieder die Einsamkeit. Ihr Magen verkrampfte sich. Sie schlang ihre Arme um sich und dachte an ihn, wie sie es verzweifelt draußen getan hatte. Squall sah zu ihr rüber. Das optimistische, lebensfrohe Mädchen stand im Gegensatz zu seiner verschlossenen Persönlichkeit. Sie schwieg, die Augen geschlossen. Also konzentrierte er sich wieder auf das Schiff und wie man es steuert. Doch seine Gedanken schweiften ab. Er sah eine Weile verträumt und ratlos ins All hinaus, auf den dunklen Mond, den sie gerade passierten. Kurz vorher hatte er dieses Mädchen aus den unendlichen Weiten des Universums gerettet. Sie hätten Beide draufgehen müssen. Was wenn es nicht geklappt hätte? Wenn er an ihr vorbei getrieben wäre? Wenn seine Hand ihre nicht… Er schüttelte den Kopf. Darüber durfte er nicht nachdenken. Allein die Vorstellung davon riss an seiner Brust wie die Klaue eines Behemoth’s. Sein Magen fühlte sich an, wie von Schlingen zugeschnürt und sein Verstand kreiselte. Er hätte es nicht ertragen sie zu verlieren. Sie öffnete die Augen wieder und sah erneut zu ihm rüber. Dann lächelte sie und stieß sich von ihrem Sitz ab. Sie schwebte zu Squall rüber und landete auf seinem Schoß. Nachdem sie die Arme um seinen Hals gelegt hatte, was ihn anfangs etwas nervös machte, sprach sie: „Danke, Squall. Du hast mich schon wieder gerettet. Ich kann dir nicht genug danken.“ Er blieb gefasst: „Mach dir nichts draus. Ich tat, was ich für Richtig hielt.“ Doch sie liess nicht locker: „Die Raumanzüge waren vorher im Weg…“ Daraufhin zuckte er leicht zusammen, aber sie ignorierte es und flüsterte: „Schenk mir eine Umarmung… …eine richtig feste… …Ich muss wissen, dass ich noch am Leben bin.“ Squall lächelte für eine Sekunde unerwartet warmherzig, was sie nicht mitbekam, und drückte sie fest an sich. Er spürte die Wärme ihres Körpers. Das Pochen ihres Herzens. Wie eine pulsierende Sonne, in der er sich auf ewig verlieren könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)